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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung
von Formmassen und Beschichtungen auf Substraten durch Härtung von strahlungshärtbaren
Massen unter Inertgasatmosphäre
durch Bestrahlen mit energiereicher Strahlung.
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Bei
der Strahlungshärtung
von radikalisch polymerisierbaren Verbindungen, z.B. von (Meth)acrylatverbindungen
oder Vinyletherverbindungen, kann eine starke Inhibierung der Polymerisation
bzw. Härtung
durch Sauerstoff auftreten. Diese Inhibierung führt zu einer unvollständigen Härtung an
der Oberfläche
und so z.B. zu klebrigen Beschichtungen.
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Dieser
Sauerstoffinhibierungseffekt kann durch den Einsatz hoher Fotoinitiatormengen,
durch Mitverwendung von Coinitiatoren, z. B. Aminen, energiereicher
UV-Strahlung hoher Dosis, z.B. mit Quecksilberhochdrucklampen oder
durch Zusatz von barrierebildenden Wachsen vermindert werden.
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Bekannt
ist auch die Durchführung
der Strahlungshärtung
unter einem inerten Schutzgas, z.B. aus EP-A-540884, aus Joachim
Jung, RadTech Europe 99, Berlin 08. bis 10.11.1999 in Berlin (UV-Applications
in Europe Yesterday-Today Tomorrow).
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Strahlungshärtbare Massen
können
sowohl flüchtige
Verdünnungsmittel,
wie beispielsweise Wasser oder organische Lösungsmittel enthalten als auch
in Abwesenheit solcher Verdünnungsmittel
verarbeitet werden. Das Verfahren der Strahlungshärtung eignet
sich für
Lackierungen, welche in industriellen Anwendungen oder auch in mittleren
oder kleinen Handwerksbetrieben oder im häuslichen Bereich durchgeführt werden.
Bisher hat aber die aufwendige Durchführung des Verfahrens und die
dazu benötigten
Vorrichtungen, insbesondere die UV-Lampen, eine Anwendung der Strahlungshärtung in
den nicht industriellen Bereichen verhindert.
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WO
01/39897 beschreibt ein Verfahren zur Strahlungshärtung unter
einer Inertgasatmosphäre, die
schwerer als Luft ist, bevorzugt Kohlendioxid. Eine dort beschriebene
bevorzugte Ausführungsform zur
Aushärtung
findet in einem Tauchbecken statt.
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Ein
Verbesserungsbedarf an dem dort offenbarten Verfahren besteht, indem
Schutzgasverluste und die Kontamination durch Luftsauerstoff weiter verringert
werden, die beispielsweise beim Erwärmen der Schutzgasatmosphäre auftreten,
z.B. verursacht durch die Abwärme.
Gewünscht
ist eine größere Unabhängigkeit
von Wärmequellen
im Bestrahlungsraum und damit auch mehr Freiheit mit der Auswahl
an Art, Positionierung und Anzahl an Bestrahlungsmöglichkeiten
zu erreichen.
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Bestrahlungsraum
und damit auch mehr Freiheit mit der Auswahl an Art, Positionierung
und Anzahl an Bestrahlungsmöglichkeiten
zu erreichen.
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In
RadTech Conference Proceedings, November 3 – 5, 2003, Berlin, Germany,
Dr. Erich Beck, BASF AG, Germany; "UV-Curing under Carbon Dioxide", S. 855 – 863; Volume
11, ISBN 3-87870-152-7, werden Verfahren und eine Vorrichtung zur
Strahlungshärtung
unter CO2 vorgestellt, die ein kontinuierliches
Verfahren zur Härtung
unter Inertgas zuläßt. Nachteilig
daran ist, daß der
Verbrauch an Inertgas noch relativ hoch ist.
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Aufgabe
der Erfindung war es, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit der eine
Strahlungshärtung
durchgeführt
werden kann und man den Verbrauch an Inertgas möglichst gering halten kann.
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Die
Aufgabe wurde gelöst
durch eine Vorrichtung 1 zum Durchführen einer Härtung von
Beschichtungen auf einem Substrat S unter einer Inertgasatmosphäre, enthaltend
- – seitliche
Abdeckungen 2, 3, 4 und 5,
- – obere
und untere Abdeckungen 6 und 7, wobei 2, 3, 4, 5, 6 und 7 gemeinsam
einen Innenraum umschließen,
- – eine
oder mehrere Trennwände 8,
die den Innenraum unterteilen, wobei die Trennwände 8 mit der unteren
Abdeckung 7 abschließen
und einen Abstand d1 zur oberen Abdeckung 6 freilassen,
- – eine
oder mehrere Trennwände 9,
die den Innenraum unterteilen, wobei die Trennwände 9 mit der oberen
Abdeckung 6 abschließen
und einen Abstand d2 zur unteren Abdeckung 7 freilassen,
- – wobei 8 und 9 mit
der jeweils benachbarten Trennwand 9 oder 8 und
gegebenenfalls den seitlichen Abdeckungen 2 oder 3 einen
unterteilten Innenraum (Kompartiment) bilden,
- – mindestens
eine innerhalb des Innenraums und/oder in den Innenraum hinein strahlende Strahlungsquelle 10,
- – mindestens
eine Gaszuführungsvorrichtung 11, mit
der ein Gas oder Gasgemisch in den Innenraum geführt oder dort gebildet werden
kann,
- – mindestens
eine Fördervorrichtung 12 für das Substrat
S,
- – Einlaß 13 und
- – Auslaß 14,
- – Wobei
- – die
Trennwände 8 im
wesentlichen senkrecht auf die untere Abdeckung 7 stehen,
- – die
Trennwände 9 im
wesentlichen senkrecht auf die obere Abdeckung 6 stehen,
- – die
Abstände
d1 und d2 sowie die Breite b der Vorrichtung 1 so gewählt sind,
daß sie
größer sind als
die Dimensionen des Substrats S entlang der Förderrichtung der Fördervorrichtung 12 und
- – durch
die Vorrichtungen 2, 3, 8 und 9 mindestens 4 Kompartimente
ausgebildet werden.
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In
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
sowohl Schutzgase verwendet werden, welche schwerer sind als Luft
als auch solche, die leichter sind als Luft.
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Das
Molgewicht eines Inertgases, das schwerer ist als Luft ist daher
größer als
28,8 g/mol (entspricht dem Molgewicht eines Gasgemisches von 20
% Sauerstoff O2 und 80 % Stickstoff N2), vorzugsweise größer 30 g/mol, besonders bevorzugt mindestens
32 g/mol, insbesondere größer 35 g/mol. In
Betracht kommen z.B. Edelgase wie Argon, Kohlenwasserstoffe und
halogenierte Kohlenwasserstoffe. Besonders bevorzugt ist Kohlendioxid.
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Die
Versorgung mit Kohlendioxid kann aus Druckbehältern, gefilterten Verbrennungsgasen,
z.B. von Erdgas oder Kohlenwasserstoffen, oder bevorzugt als Trockeneis
erfolgen. Als vorteilhaft, insbesondere für Anwendungen im nicht industriellen
oder im kleinindustriellen Bereich wird die Versorgung mit Trockeneis
gesehen, da festes Trockeneis als Feststoff in einfachen, mit Schaumstoffen
isolierten Behältern
transportiert und gelagert werden kann. Das Trockeneis kann als
solches verwendet werden, bei den üblichen Verwendungstemperaturen
liegt es dann gasförmig
vor. Ein weiterer Vorteil in der Verwendung von Trockeneis ist die
Kühlwirkung,
die zur Kondensation und Entfernung von flüchtigen Lackkomponenten, wie
Lösemitteln
oder Wasser genutzt werden kann (siehe unten).
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Schutzgase
die leichter sind als Luft, sind solche mit einem Molgewicht von
weniger als 28,8 g/mol, bevorzugt von nicht mehr als 28,5 g/mol,
besonders bevorzugt von nicht mehr als 28,1 g/mol. Beispiele dafür sind molekularer
Stickstoff, Helium, Neon, Kohlenstoffmonoxid, Wasserdampf, Methan oder
Stickstoff-Luft-Gemische (sog. Magerluft), besonders bevorzugt sind
Stickstoff, Wasserdampf und Stickstoff-Luft-Gemische, ganz besonders
bevorzugt sind Stickstoff und Stickstoff-Luft-Gemische, insbesondere
Stickstoff.
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Die
Versorgung mit Schutzgasen, die leichter sind als Luft kann bevorzugt
aus Druckbehältern
erfolgen oder aus sauerstoffabgereicherten Abgasen, beispielsweise
aus Oxidationen oder Kokereiabgasen oder durch Abtrennung von Sauerstoff
aus Gasgemischen, wie z.B. Luft oder Verbrennungsgasen, über Membranen.
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Die
Begriffe "Schutzgas" und "Inertgas" werden in dieser
Schrift synonym verwendet und bezeichnen solche Verbindungen, die
unter Bestrahlung mit energiereicher Strah lung nicht wesentlich mit
den Beschichtungsmassen reagieren und deren Aushärtung bzgl. Geschwindigkeit
und/oder Qualität nicht
negativ beeinflussen. Insbesondere wird darunter ein niedriger Sauerstoffgehalt
verstanden (siehe unten). Darin bedeutet "nicht wesentlich reagieren", daß die Inertgase
unter der im Prozeß ausgeübten Bestrahlung
mit energiereicher Strahlung zu weniger als 5 mol% pro Stunde, bevorzugt
zu weniger als 2 mol% pro Stunde und besonders bevorzugt zu weniger
als 1 mol% pro Stunde mit den Beschichtungsmassen oder mit anderen
innerhalb der Vorrichtung vorhandenen Stoffen reagieren.
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Das
Schutzgas(-gemisch) wird in die Vorrichtung eingefüllt und
die Luft daraus verdrängt.
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Die
Vorrichtung enthält
nun eine Schutzgasatmosphäre
in die das Substrat, welches mit der strahlungshärtbaren Masse beschichtet ist,
oder der Formkörper
geführt
werden kann. Anschließend kann
die Strahlungshärtung
erfolgen.
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Während der
Strahlungshärtung
sollte mittlere der Sauerstoffgehalt (O2)
in der Schutzgasatmosphäre
weniger als 15 Vol% betragen, bevorzugt weniger als 10 Vol%, besonders
bevorzugt weniger als 8 Vol%, ganz besonders bevorzugt weniger als
6 Vol% und insbesondere weniger als 3 Vol%, jeweils bezogen auf
die gesamte Gasmenge in der Schutzgasatmosphäre; mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
leicht mittlere Sauerstoffgehalte unter 2,5 Vol%, bevorzugt unter
2,0 Vol% und besonders bevorzugt auch unter 1,5 Vol% eingestellt
werden. Dabei ist die besondere Schwierigkeit zu berücksichtigen,
daß dreidimensionale
Substrate Sauerstoff in die erfindungsgemäße Vorrichtung einschleppen (sog.
Einschöpfen)
und der Sauerstoffgehalt daher wesentlich schwieriger zu verringern
ist als bei zweidimensionalen Objektenm wie beispielsweise Folien, Bahnen
oder dergleichen. Bei der Führung
von zweidimensionalen Substraten durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
sind auch geringere Sauerstoffgehalte als bei dreidimensionalen
zu erreichen, beispielsweise bis zu weniger als 1 Vol%, bevorzugt
weniger als 0,5 Vol%, besonders bevorzugt weniger als 0,1 Vol%,
ganz besonders bevorzugt weniger als 0,05 Vol% und insbesondere
weniger als 0,01 Vol%.
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Unter
Schutzgasatmosphäre
wird dabei das Gasvolumen während
der Bestrahlung mit energiereicher Strahlung verstanden, welches
das Substrat in einem Abstand von bis zu 10 cm von seiner Oberfläche umgibt.
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Ein
weiterer Vorteil der Härtung
in einer Schutzgasatmosphäre
ist, daß die
Abstände
zwischen Lampen und strahlungshärtbarer
Masse gegenüber
der Härtung
an Luft vergrößerbar sind.
Insgesamt können
geringere Strahlungsdosen eingesetzt werden und eine Strahlereinheit
kann zur Aushärtung
größerer Flächen verwendet
werden.
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Im
Falle der Verwendung von Trockeneis als Schutzgas kann z.B. eine
Beschickung der Vorrichtung, die unter Umständen gleichzeitig Lagerbehälter für Trockeneis
sind, einfach erfolgen. Die Überwachung
des Kohlendioxidverbrauchs ist unmittelbar am Verbrauch des Trockeneisfeststoffes
zu bestimmen. Trockeneis sublimiert bei –78,5°C direkt zu gasförmigem Kohlendioxid.
In einem Becken wird dadurch verwirbelungsarm Luftsauerstoff nach
oben aus dem Becken verdrängt.
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Der
Restsauerstoff kann mit handelsüblichen Luftsauerstoffmeßgeräten bestimmt
werden. Wegen der sauerstoffreduzierten Atmosphäre in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und der damit verbundenen Erstickungsgefahr sollten geeignete Sicherheitsmaßnahmen
getroffen werden. Ebenso sollte in angrenzenden Arbeitsbereichen
eine ausreichende Belüftung
und Inertgasabfluß sichergestellt
werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Durchführen einer
Härtung
von Beschichtungen auf einem Substrat S unter einer Inertgasatmosphäre, enthält
- – seitliche
Abdeckungen 2, 3, 4 und 5,
- – obere
und untere Abdeckungen 6 und 7, wobei 2, 3, 4, 5, 6 und 7 gemeinsam
einen Innenraum umschließen,
- – eine
oder mehrere Trennwände 8,
die den Innenraum unterteilen, wobei die Trennwände 8 mit der unteren
Abdeckung 7 abschließen
und einen Abstand d1 zur oberen Abdeckung 6 freilassen,
- – eine
oder mehrere Trennwände 9,
die den Innenraum unterteilen, wobei die Trennwände 9 mit der oberen
Abdeckung 6 abschließen
und einen Abstand d2 zur unteren Abdeckung 7 freilassen,
- – wobei 8 und 9 mit
der jeweils benachbarten Trennwand 9 oder 8 und
gegebenenfalls den seitlichen Abdeckungen 2 oder 3 einen
unterteilten Innenraum (Kompartiment) bilden,
- – mindestens
eine innerhalb des Innenraums und/oder in den Innenraum hinein strahlende Strahlungsquelle 10,
- – mindestens
eine Gaszuführungsvorrichtung 11, mit
der ein Gas oder Gasgemisch in den Innenraum geführt oder dort gebildet werden
kann,
- – mindestens
eine Fördervorrichtung 12 für das Substrat
S,
- – Einlaß 13 und
- – Auslaß 14,
wobei
- – die
Trennwände 8 im
wesentlichen senkrecht auf die untere Abdeckung 7 stehen,
- – die
Trennwände 9 im
wesentlichen senkrecht auf die obere Abdeckung 6 stehen,
- – die
Abstände
d1 und d2 sowie die Breite b der Vorrichtung 1 so gewählt sind,
daß sie
größer sind als
die Dimensionen des Substrats S entlang der Förderrichtung der Fördervorrichtung 12 und
- – durch
die Vorrichtungen 2, 3, 8 und 9 mindestens 4 Kompartimente
ausgebildet werden.
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Ein
Beispiel für
eine solche Vorrichtung ist in den 1 bis 4 dargestellt.
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Die
Außenwände der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
nämlich
vordere 2 und hintere 3 Abdeckungen, obere 6 und
untere 7 Abdeckungen sowie seitliche Abdeckungen 4 und 5,
umschließen
gemeinsam den Innenraum der Vorrichtung 1.
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Die
Trennwände 8 und 9 der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
umschließen
jeweils gemeinsam mit benachbarten Trennwänden 9 und 8 bzw.
mit der vorderen oder hinteren Abdeckung 2 oder 3 sowie
mit den seitlichen Abdeckungen 4 und 5 und den
oberen und unteren Abdeckungen 6 und 7 Kompartimente, die
den gesamten Innenraum der Vorrichtung unterteilen. Ein Kompartiment
wird dabei gebildet von den dieses umschließenden Wänden, die falls erforderlich über freie
Räume verlängert gedacht
werden um eventuelle Lücken
zu schließen,
beispielsweise im Falle der Trennwände 8, die zur gedanklichen
Konstruktion eines Kompartiments bis zur oberen Abdeckung 6 verlängert gedacht
werden.
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Die
Zahl der Kompartimente der erfindungsgemäßen Vorrichtung beträgt mindestens 4,
bevorzugt mindestens 5 und besonders bevorzugt mindestens 6.
Die Anzahl der Kompartimente ist prinzipell nicht begrenzt, bevorzugt
beträgt
sie bis zu 15, besonders bevorzugt bis zu 12,
ganz besonders bevorzugt bis zu 10 und insbesondere bis
zu 8.
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Die
Trennwände 8 und 9 stehen
im wesentlichen senkrecht auf die untere 7 und obere 6 Abdeckung.
Darin bedeutet im wesentlichen, daß der Winkel α1, den 8 und 7 bzw. α2, den 9 und 6 einschließen, um
nicht mehr als 30° von
der Senkrechten abweicht, bevorzugt nicht mehr als 20°, besonders
bevorzugt nicht mehr als 15°,
ganz besonders nicht mehr als 10°,
insbesondere nicht mehr als 5° und speziell überhaupt
nicht, wobei beim Bau der erfindungsgemäßen Vorrichtung allgemein die üblichen konstruktiven
Fehlergrenzen zu berücksichtigen sind.
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Vorteil
einer solchen Senkrechtförderung
ist, daß die
erfindungsgemäße Vorrichtung
platzsparend ist und eine geringstmögliche Stellfläche einnimmt. Zudem
erlaubt die Vorrichtung gleichzeitig eine einfache Abschirmung gegen
UV-Strahlung nach außen, so
dass Strahlungsquellen ohne Filter, z.B. gegen UV-C-Strahlung, für eine effiziente
Strahlungsausnutzung eingesetzt werden können.
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Die
Trennwände 8 und 9 stehen
bis auf die beschriebene Abweichung aus der Senkrechten parallel
zu den vorderen 2 und hinteren 3 Abdeckungen, die
ihrerseits ebenfalls aus der Senkrechten abweichen können.
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Sämtliche
Bauteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind soweit miteinander verbunden, daß möglichst wenig Inertgas, außer aus
dem Eingang 12 oder dem Ausgang 13, aus dem Innenraum
entweicht, d.h. eventuelle Ritze, Spalten, Schlitze oder Löcher werden
abgedichtet.
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Dies
gilt auch für
die Trennwände,
die jedoch im Fall von 8 nicht fest mit der unteren Abdeckung 7 bzw.
im Fall von 9 mit der oberen Abdeckung 6 verbunden
sein müssen,
um die Trennwände
eventuell verschieben zu können.
Hier kann zwischen 8 und 7 bzw. zwischen 9 und 6 ein
schmaler Spalt von bevorzugt nicht mehr als 10 mm, besonders bevorzugt nicht
mehr als 7 mm, ganz besonders bevorzugt nicht mehr als 5 mm, insbesondere
nicht mehr als 3 mm und speziell nicht mehr als 1 mm tolerabel sein.
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Dahingegen
lassen die Trennwand 8 mit der oberen Abdeckung 6 bzw.
die Trennwand 9 mit der unteren Abdeckung 7 genügend Platz,
um das Substrat durch diesen Zwischenraum zu fördern. Der Zwischenraum zwischen 8 und 6 läßt den Freiraum d1,
der Zwischenraum zwischen 9 und 7 den Zwischenraum
d2. Die Zwischenräume
d1 und d2 sind so gestaltet, daß sie
ausreichend Platz für
die Abmessungen des Substrats in der Förderrichtung der Fördereinrichtung 12 lassen.
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Selbstverständlich gilt
für den
gesamten Weg durch die erfindungsgemäße Vorrichtung entlang der
Fördereinrichtung 12,
daß ausreichend
Platz für
die Abmessungen des Substrats in der Förderrichtung gelassen wird,
ohne daß das
Substrat andere Bauteile und/oder Substrate berührt.
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Das
Substrat kann prinzipiell in jeder beliebigen Ausrichtung durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung
gefördert
werden, bevorzugt wird eine Ausrichtung, in der der Strömungswiderstand
und die durch die Bewegung des Substrats verursachte Verwirbelung
minimiert wird. Die in dieser Ausrichtung in Förderrichtung projizierte Querschnittsfläche des Substrats
wird in dieser Schrift als Fläche
des Substrats angenommen. Die in dieser Ausrichtung des Substrats,
wie es durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
gefördert
wird, vorliegenden Abmessungen werden in dieser Schrift als die
charakteristischen Dimensionen des Substrats verwendet.
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Bevorzugt
wird das Substrat so durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gefördert, daß dessen projizierte
Querschnitsfläche
senkrecht zur Förderrichtung
kleinstmöglich
ist oder zumindest nicht mehr als 25% mehr als dieses Minimum beträgt, bevorzugt nicht
mehr als 20%, besonders bevorzugt nicht mehr als 15%, ganz besonders
bevorzugt nicht mehr als 10% und insbesondere nicht mehr als 5%.
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Die
Querschnittsfläche,
durch die das Substrat durch die einzelnen Kompartimente in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
gefördert
wird, also die Fläche
senkrecht zur Fördereinrichtung 12 sollte
in einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestaltung mindestens
das dreifache der projizierten Querschnittsfläche des Substrats in Förderrichtung
betragen, bevorzugt das vierfache.
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Die
Querschnittsfläche
sollte in einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestaltung nicht
mehr als das sechsfache der Fläche
des Substrats betragen, bevorzugt nicht mehr als das fünffache.
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Diese
Querschnittsfläche
ist beispielsweise die Querschnittsfläche Q1, die die Trennwände 8 mit der
oberen Abdeckung 6 freilassen, also im Fall einer quadratischen Öffnung die
Fläche
d1·b,
oder die Querschnittsfläche
Q2, die die Trennwände 9 mit
der untren Abdeckung 7 freilassen, also im Fall einer quadratischen Öffnung die
Fläche
d2 ·b,
oder die Querschnittsfläche
Q3, die zwischen den Trennwänden
und gegebenenfalls den Wänden 2 oder 3 gebildet
wird, also im Fall einer quadratischen Öffnung die Fläche d3·b.
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Die
Höhe h
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sollte mindestens das Doppelte der Durchmesser d1 oder d2, je nachdem
welcher Durchmesser der größere ist,
betragen, bevorzugt mindestens das Dreifache.
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Die
Trennwände 8 und 9 sind
in einer bevorzugten Ausführungsform
so gestaltet, daß sie
parallel zu den oberen und unteren Abdeckungen 6 und 7 verschiebbar
sind um die erfindungsgemäße Vorrichtung
auf unterschiedliche charakteristische Substratdimensionen anzupassen.
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Derartigen
Gestaltungsmöglichkeiten
sind dem Fachmann an sich bekannt. Beispielsweise können die
Trennwände
in Führungsschienen
verschoben werden oder in Passungen oder Aufnahmevorrichtungen in
den Seiten- und/oder oberen und unteren Abdeckungen fixiert werden.
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Die
Trennwände 8 und 9 sind
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform so gestaltet, daß der Abstand
d1 bzw. d2 zu den unteren bzw. oberen Abdeckungen 7 bzw. 6 veränderbar
ist um die erfindungsgemäße Vorrichtung
auf unterschiedliche charakteristische Substratdimensionen anzupassen.
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Derartigen
Gestaltungsmöglichkeiten
sind dem Fachmann an sich bekannt. Beispielsweise können mehrere
Trennwände
teleskopartig aneinander angeordnet sein, so daß sie durch Ausziehen verlänger- oder
verkürzbar
sind.
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Die
Abstände
d1, d2, d3 und b sind bevorzugt so gewählt, daß die Abstände zwischen Substrat und den
Wänden
möglichst
gleich sind, um eine möglichst
gleichmäßige Umströmung des
Substrats in der Inertatmosphäre
zu gewährleisten.
Die dadurch gebildete Querschnittsfläche kann rund, oval, ellipsoid,
viereckig, trapezförmig,
rechteckig, quadratisch oder unregelmäßig geformt sein. Einfachheitshalber wird
die Querschnittsfläche
bevorzugt viereckig und besonders bevorzugt rechteckig oder quadratisch gewählt.
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Eingang 13 und
Ausgang 14 können
einfachheitshalber lediglich als Öffnungen in der vorderen 2 oder
hinteren 3, oder gegebenenfalls auch in einer seitlichen 4 oder 5,
Abdeckung bestehen. Selbstverständlich
können
Eingang 13 und Ausgang 14 auch in der oberen 6 oder
unteren Abdeckung 7 angebracht sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Eingang 13 und/oder Ausgang 14 verlängert ausgeführt, so
daß das
Substrat eine Strecke 15 mit der Länge f1 durch den Eingang 13 und/oder
eine Strecke 16 mit der Länge f2 durch den Ausgang 14 gefördert wird.
Diese Strecken f1 und/oder f2 können beispielsweise
das 0- bis 10-fache der Parameter d1 oder d2, je nachdem, welcher
dieser beiden Parameter der größere ist,
betragen, bevorzugt das 0- bis 5-fache, besonders bevorzugt das
0- bis 2-fache, ganz besonders bevorzugt das 0,5- bis 2-fache und insbesondere
das 1- bis 2-fache (1).
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden Eingang 13 und/oder Ausgang 14 so ausgeführt, so
daß das
Substrat möglichst
eng umschlossen wird. Dies kann beispielsweise so erreicht werden,
daß die Öffnungen
von Eingang und/oder Ausgang möglichst
nah an die Dimensionen des Substrats heranreichen und nicht, wie
oben gefordert, ein Vielfaches des Substratquerschnittes bilden. Sind
Ein- und/oder Ausgang verlängert
ausgeführt, so
kann sich die Querschnittsfläche
der verlängerten Ausführung in
Richtung Eingang bzw. Ausgang verjüngen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden Eingang 13 und/oder Ausgang 14 mit Vorrichtungen
versehen, die ein Ausfließen
des in der Vorrichtung enthaltenen Inertgases aus Eingang bzw. Ausgang
verringern. Da das Substrat am Eingang in der Regel mit einer ungehärteten,
also klebrigen Beschichtungsmasse überzogen ist, sollten derartige
Vorrichtungen am Eingang das Substrat nicht berühren.
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Beispiele
für geeignete
Vorrichtungen sind Blenden, Bürsten,
Vorhänge,
Vorhangsstreifen, feinmaschige Netze, Federn, Türen, Schiebetüren oder Schleusen.
Von diesen können,
falls gewünscht, auch
mehrere hintereinandergeschaltet werden. Geeignet sind auch Vor-
und Nachfluter an den Ein- und/oder Ausgängen. Bei Vor- bzw. Nachflutern
handelt es sich um Inertgas enthaltende Beckenmit dem Zweck, Luftwirbelungszonen
von der Bestrahlungszone zu trennen. Dazu kann das Inertgasbecken
von der Belichtungszone ausgehend sowohl in die Höhe als auch
beidseitig in die Breite erweitert werden. Die Ausmaße der Vorfluter
sind in erster Linie abhängig von
Ein- und Austauchgeschwindigkeit
und von der Geometrie des Substrats.
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Sind
sowohl Ein- als auch Ausgang mit derartigen Vorrichtungen versehen,
so stellt es eine bevorzugte Ausführungsform dar, Ein- und Ausgang gleichzeitig
mit diesen Vorrichtungen zu öffnen
bzw. zu verschließen.
D.h., daß in
dem Zeitraum, in dem ein Substrat den Eingang passiert und die dortige Vorrichtung,
beispielsweise eine Tür,
Schie betür, Blende
oder Schleuse, geöffnet
ist, gleichzeitig ein gehärtetes
Substrat den Ausgang passiert und die dort befindliche Vorrichtung
ebenfalls geöffnet
ist.
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Ist
die erfindungsgemäße Vorrichtung
jedoch an einem zugigen Standort aufgestellt, so kann es bevorzugt
sein, Ein- und Ausgang wechselseitig zu verschließen, da
so ein Durchzug durch die erfindungsgemäße Vorrichtung vermieden werden
kann.
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Ein-
und/oder Ausgang können
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform auch mit Vorrichtungen
versehen sein, die Turbulenzen oder Strömungen vermindern. Dabei kann
es sich beispielsweise um längs
der Förderrichtung
angeordnete Leitbleche 17 oder -gitter, mehrere hintereinandergeschaltete
feinmaschige Netze oder quer zur Förderrichtung angeordnete Leitbleche 18 handeln,
die bevorzugt möglichst
nah dem Substratquerschnitt angepaßt sind (5 bis 8).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bei Verwendung eines Inertgases, das leichter als
Luft ist, sind Eingang 13 und/oder Ausgang 14 der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
in der unteren Hälfte
der Vorrichtung, bezogen auf die Höhe h der Vorrichtung, angebracht,
besonders bevorzugt im unteren Drittel und ganz besonders bevorzugt
weitestmöglich
unten oder in der unteren Abdeckung 7 (1).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bei Verwendung eines Inertgases, das schwerer als
Luft ist, sind Eingang 13 und/oder Ausgang 14 der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
in der oberen Hälfte
der Vorrichtung, bezogen auf die Höhe h der Vorrichtung, angebracht,
besonders bevorzugt im oberen Drittel und ganz besonders bevorzugt
weitestmöglich
oben oder in der oberen Abdeckung 6 (9).
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Der
Fördermechanismus 12 dient
dazu, das Substrat S durch die Vorrichtung zu fördern. Derartige Fördermechanismen
sind an sich bekannt und nicht erfindungswesentlich. Der Fördermechanismus kann
durch die Vorrichtung hindurch oberhalb, unterhalb oder seitlich
des Substrats angeordnet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Substrat durch einen einseitigen oder beidseitigen seitlich angeordneten
Fördermechanismus
durch die Vorrichtung bewegt. Dies hat den Vorteil, daß kein Abrieb
aus dem Fördermechanismus
auf das gegebenenfalls noch ungehärtete Substrat fällt.
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Die
Förderung
des Substrats kann beispielsweise an Fließbändern, Ketten, Seilen oder
Schienen erfolgen. Falls gewünscht,
kann sich das Substrat auch innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung drehen,
dies ist jedoch erfindungsgemäß weniger
bevorzugt.
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Werden
andere als dreidimensionale Objekte durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
gefördert,
beispielsweise Fasern, Folien oder Bodenbelege, so kann die Fördervorrichtung 12 aus
Walzen und/oder Rollen bestehen, über die das Substrat gefördert wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
enthält mindestens
eine Strahlungsquelle 10.
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Die
Strahlungshärtung
kann mit Elektronenstrahlen, Röntgen-
oder Gammastrahlen, NIR-, IR- und/oder UV-Strahlung oder sichtbarem
Licht erfolgen. Es ist ein Vorteil der erfindungsgemäßen Härtung unter
Inertgasatmosphäre,
daß die
Strahlungshärtung
mit einer breiten Vielfalt von Strahlungsquellen auch niedriger
Intensität
erfolgen kann.
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Erfindungsgemäß verwendbare
Strahlungsquellen sind solche, die energiereiche Strahlung abzugeben
vermögen.
Energiereiche Strahlung ist dabei solche elektromagnetische Strahlung
im spektralen NIR-, VIS- und/oder UV-Bereich und/oder Elektronenstrahlung.
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Mit
NIR-Strahlung ist hier elektromagnetische Strahlung im Wellenlängenbereich
von 760 nm bis 2,5 μm,
bevorzugt von 900 bis 1500 nm bezeichnet.
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UV-Strahlung
oder Tageslicht umfaßt
Licht im Wellenlängenbereich
von λ =
200 bis 760 nm, besonders bevorzugt von λ = 200 bis 500 nm und ganz besonders
bevorzugt λ =
250 bis 430 nm.
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Die üblicherweise
zur Härtung
von Beschichtungsmasse ausreichende Strahlungsdosis bei UV-Härtung liegt
im Bereich von 80 bis 5000 mJ/cm2.
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Unter
Elektronenstrahlung wird Bestrahlung mit energiereichen Elektronen
(150 bis 300 keV) verstanden.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
sind NIR und/oder UV-Strahlung und besonders bevorzugt Strahlung
mit Wellenlängen
unter 500 nm. Ganz besonders bevorzugt ist Strahlung mit einer Wellenlänge unter
500 nm, die in einer Belichtungszeit von 10 Sekunden eine Belichtungsdosis
auf dem Substrat von mehr als 100 mJ/cm2 der
Substratoberfläche
ergeben.
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In
Betracht kommen Lampen, die ein Linienspektrum aufweisen, daß heißt nur bei
bestimmten Wellenlängen
abstrahlen, z. B. Leuchtdioden oder Laser.
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In
Betracht kommen ebenfalls Lampen mit Breitbandspektrum, daß heißt, einer
Verteilung des emittierten Lichts über einen Wellenlängenbereich. Intensitätsmaxima
liegen dabei vorzugsweise im Bereich unterhalb 430 nm.
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Als
Strahlungsquellen für
die Strahlungshärtung
geeignet sind z.B. Quecksilber-Niederdruckstrahler,
-Mitteldruckstrahler mit Hochdruckstrahler sowie Leuchtstoffröhren, Impulsstrahler,
Metallhalogenidstrahler, Elektronenblitzeinrichtungen, wodurch eine
Strahlungshärtung
ohne Photoinitiator möglich ist,
oder Excimerstrahler. Quecksilberstrahler können mit Gallium oder Eisen
dotiert sein.
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Die
Strahlungshärtung
beim erfindungsgemäßen Verfahren
kann auch mit Tageslicht erfolgen oder mit Lampen, welche als Tageslichtersatz
dienen. Diese Lampen strahlen im sichtbaren Bereich oberhalb 400
nm ab und haben im Vergleich zu UV-Lampen nur geringe oder keine
UV-Lichtanteile. Genannt seien z.B. Glühlampen, Halogenlampen, Xenonlampen.
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Ebenso
geeignet sind gepulste Lampen z.B. Fotoblitzlampen oder Hochleistungsblitzlampen
(Fa. VISIT). Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist die Einsetzbarkeit
von Lampen mit niedrigem Energiebedarf und niedrigem UV-Anteil,
z.B. von 500 Watt Halogen-Lampen, wie sie zu allgemeinen Beleuchtungszwecken
eingesetzt werden. Dadurch kann sowohl auf eine Hochspannungseinheit
zur Stromversorgung (bei Quecksilberdampflampen) sowie gegebenenfalls
auf Lichtschutzmaßnahmen
verzichtet werden. Auch besteht mit Halogenlampen auch an Luft keine
Gefährdung
durch Ozonentwicklung wie bei kurzwellig abstrahlenden UV-Lampen.
Dadurch wird die Strahlungshärtung
mit transportablen Bestrahlungsgeräten erleichtert und Anwendungen „vor Ort", also unabhängig von
feststehenden industriellen Härtungsanlagen
sind möglich.
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Es
können
beliebig viele Strahlungsquellen für die Härtung eingesetzt werden, die
jeweils gleich oder voneinander verschieden sein können.
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Gegebenenfalls
ist auch eine zur Substratgeometrie und zur Fördergeschwindigkeit angepasste
Strahlungsquellenanordnung möglich,
um gezielt bestimmte Flächen
intensiver zu belichten.
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Um
schwer zugängliche
Bereiche besonders von dreidimensionalen Substraten zu belichten
ist es denkbar, daß zumindest
ein Teil der Strahlungsquellen und/oder zumindest ein Teil von vorhandenen
Reflektoren beweglich ausgeführt
ist, beispielsweise an Roboterarmen, so daß auch beispielsweise innerhalb von
Substraten liegende Schattenbereiche belichtet werden können.
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Es
kann auch sinnvoll sein, im Verlauf des Durchganges durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
das Substrat zunächst
mit NIR-Strahlung zu behandeln und anschließend mit UV-Strahlung.
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Die
Dauer der Bestrahlung hängt
vom gewünschten
Härtungsgrad
der Beschichtung oder des Formkörpers
ab. Der Härtungsgrad
läßt sich
im einfachsten Fall an der Entklebung oder an der Kratzfestigkeit
z.B. gegenüber
dem Fingernagel oder gegenüber
anderen Gegenständen
wie Bleistift-, Metall- oder Kunststoffspitzen bestimmen. Ebenso
sind im Lackbereich übliche
Beständigkeitsprüfungen gegenüber Chemikalien, z.B.
Lösemittel,
Tinten etc. geeignet. Ohne Beschädigung
der Lackflächen
sind vor allem spektroskopische Methoden, insbesondere die Raman-
und Infrarotspektroskopie, oder Messungen der dielektrischen oder
akustischen Eigenschaften usw. geeignet.
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Da
die Strahlungsquellen in der Regel ein starke Abwärme liefern,
die für
temperaturmpfindliche Substrate schädigend wirken kann, kann es
sinnvoll sein, die Strahlungsquellen nicht vollständig innerhalb
des Innenraums der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anzubringen, sondern die Strahlungsquellen so anzubringen; daß Kühlvorrichtungen
der Strahlungsquellen außerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
angebracht sind und die Strahlungsquellen in die erfindungsgemäße Vorrichtung
hineinleuchten.
-
Dies
kann beispielsweise dadurch erzielt werden, daß die Strahlungsquellen in
die obere 6 oder untere Abdeckung 7 und/oder in
die seitlichen Abdeckungen 4 und/oder 5 eingelassen
sind und sich die Gehäuse
und/oder Kühlaggregate
außerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
befinden.
-
In
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung sind die Strahlungsquellen vollständig innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
angebracht, so daß die
Abwärme
für eine
gegebenenfalls erforderliche Trocknung der Beschichtungsmasse auf
dem Substrat genutzt werden kann (siehe unten).
-
Weiterhin
können
zur Erhöhung
der Ausnutzung der energiereichen Strahlung ein oder mehrere Reflektoren
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung angebracht
sein, beispielsweise Spiegel, Aluminium- oder sonstige Metallfolien
oder blanke Metalloberflächen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
können die
Oberflächen
der Wände
oder Abdeckungen 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und/oder 9 selber
als Reflektoren ausgeführt
sein.
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Die
mindestens eine Strahlungsquelle 10 kann in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bezogen auf die gesamte Weglänge
der Fördervorrichtung durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung
bevorzugt im Bereich von 25% der gesamten Weglänge bis zu 80 der gesamten
Weglänge
positioniert sein, besonders bevorzugt im Bereich von 33% bis zu
75% der gesamten Weglänge,
ganz besonders bevorzugt im Bereich von 40 bis zu 75% und insbesondere
im Bereich von 50 % bis zu 75 % der gesamten Weglänge.
-
Diese
Angaben beziehen sich dabei auf die Weglänge der Fördervorrichtung durch die erfindungsgemäße Vorrichtung,
d.h. am Eingang beträgt diese
Weglänge
0 %, am Ausgang 100 % und in der Mitte 50 % der gesamten Weglänge.
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Die
mindestens eine Strahlungsquelle kann auch über einen breiten Bereich verteilt
sein, so daß eine
Zone entsteht, innerhalb der bestrahlt wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
befindet sich mindestens eine Strahlungsquelle 10 vor der
Gaszuführungsvorrichtung 11,
betrachtet in Förderrichtung
der Fördervorrichtung 12, ganz
besonders bevorzugt befindet sich dabei mindestens eine Strahlungsquelle 10 an
den seitlichen Abdeckungen 4 und/oder 5 und/oder
an den Trennwänden 8 und/oder 9 (10).
-
Dies
bewirkt, daß die
Strömung
des Inertgases zumindest zwischen dem Eingang 13 und der Gaszuführungsvorrichtung 11 bevorzugt
im Gegenstrom zur Förderrichtung
der Fördereinrichtung 12 verläuft.
-
Das
Inertgas kann prinzipiell an beliebiger Stelle durch mindestens
eine Gaszuführungsvorrichtung 11 in
die erfindungsgemäße Vorrichtung
eindosiert werden.
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Der
Strom des Inertgases kann sich prinzipiell im Gleich- oder im Gegenstrom
bezogen auf die Förderrichtung
der Fördereinrichtung 12 bewegen, bevorzugt
wird das Inertgas so eindosiert, daß sich der Strom des Inertgases
zwischen Eingang 13 und der Strecke, an der die Strahlungshärtung des
Substrats erfolgt, im Gegenstrom zur Förderrichtung bewegt.
-
Bevorzugt
wird das Inertgas im Bereich um und/oder nach der letzten Strahlungsquelle
eindosiert, besonders bevorzugt innerhalb eines Viertels der gesamten
Weglänge
der Fördervorrichtung
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
vor und/oder hinter der Zone, innerhalb der bestrahlt wird, ganz
besonders bevorzugt im Bereich von bis zu 15% der gesamten Weglänge vor
und bis zu 25% hinter der Zone, in der bestrahlt wird und insbesondere
im Bereich von bis zu 5% der gesamten Weglänge vor und bis zu 15% hinter
der Zone, innerhalb der bestrahlt wird.
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Mit
der Gaszuführungsvorrichtung 11 kann ein
Gas oder Gasgemisch in den Innenraum geführt oder dort gebildet werden.
Letzteres ist beispielsweise von Interesse, wenn das Inertgas in
fester, beispielsweise Trockeneis, oder flüssiger Form, beispielsweise
als Kondensat oder unter Druck, in die erfindungsgemäße Vorrichtung
gegeben wird und dann dort sublimiert oder verdampft.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Inertgas strömungs- und verwirbelungsarm
in die erfindungsgemäße Vorrichtung
geleitet, beispielsweise durch Strömungsvergleichmäßiger oder
Strömungsgleichrichter,
wie z.B. Lochbleche, Siebe, Sintermetall, Gitter, Fritten, Schüttungen, Waben-
oder Rohrstrukturen, bevorzugt Lochbleche oder Gitter. Durch solche
Strömungsvergleichmäßiger oder
Strömungsgleichrichter
werden eine schräge
Anströmung
oder ein Drall verringert.
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Die
Zugabemenge des Inertgases wird erfindungsgemäß so angepaßt, daß man die Verluste an Inertgas
durch eventuelle Lecks oder durch den Eingang und/oder Ausgang ausgleicht.
Es wird selbstverständlich
angestrebt, den Verbrauch an Inertgas so gering wie möglich zu
halten. In der Regel beträgt mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
die Zudosierung von Inertgas bei Ausgleich des Verlustes an Inertgas
zusätzlich
dem über
das Fördergut
verdrängte und
ausgeschöpfte
Inertgasvolumen nicht mehr als das zweifache des Innenvolumens der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
pro Stunde, besonders bevorzugt nicht mehr als das einfache des
Innenvolumens, ganz besonders bevorzugt nicht mehr als das 0,5-fache
und insbesondere nicht mehr als das 0,25-fache des Innenvolumens der erfindungsgemäßen Vorrichtung
pro Stunde.
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In
einer bevorzugten Ausführungfsorm
der vorliegenden Erfindung bei Einsatz eines Inertgases, das leichter
als Luft ist, wird das Inertgas über
eine Gaszuführungsvorrichtung 11 im
oberen Drittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bezogen auf deren Höhe
h, zugeführt,
besonders bevorzugt im oberen Viertel und ganz besonders bevorzugt
in der oberen Abdeckung 6.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bei Einsatz eines Inertgases, das leichter
als Luft ist, wird das Inertgas vor, während oder nach der Zudosierung über eine Gaszuführungsvorrichtung 11 erwärmt, beispielsweise
auf eine Temperatur, die mindestens der Temperatur der Schutzgasatmosphäre entspricht,
besonders bevorzugt auf eine Temperatur, die mindestens 10 °C oberhalb
der Temperatur der Schutzgasatmosphäre liegt und ganz besonders
bevorzugt auf eine Temperatur, die mindestens 20 °C oberhalb
der Temperatur der Schutzgasatmosphäre liegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bei Einsatz eines Inertgases, das schwerer
als Luft ist, wird das Inertgas über
eine Gaszuführungsvorrichtung 11 im
unteren Drittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bezogen auf
dessen Höhe
h, zugeführt,
besonders bevorzugt im unteren Viertel und ganz besonders bevorzugt
in der unteren Abdeckung 7.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bei Einsatz eines Inertgases, das schwerer
als Luft ist, wird das Inertgas vor, während oder nach der Zudosierung über eine Gaszuführungsvorrichtung 11 gekühlt, beispielsweise
auf eine Temperatur, die unterhalb der Temperatur der Schutzgasatmosphäre liegt,
besonders bevorzugt auf eine Temperatur, die mindestens 10 °C unterhalb
der Temperatur der Schutzgasatmosphäre liegt und ganz besonders
bevorzugt auf eine Temperatur, die mindestens 20 °C unterhalb
der Temperatur der Schutzgasatmosphäre liegt.
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Es
stellt eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar,
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Stickstoff und Kohlendioxid gleichzeitig als Inertgase zu verwenden,
wobei Stickstoff über
eine Gaszuführungsvorrichtung 11 im
oberen Drittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bezogen auf deren Höhe
h, zugeführt,
besonders bevorzugt im oberen Viertel und ganz besonders bevorzugt
in der oberen Abdeckung 6 und Kohlendioxid über eine Gaszuführungsvorrichtung 11 im
unteren Drittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bezogen auf
dessen Höhe
h, zugeführt,
besonders bevorzugt im unteren Viertel und ganz besonders bevorzugt
in der unteren Abdeckung 7 zugeführt wird. In einer weiteren Ausgestaltung
dieser Ausführungsform
kann der Stickstoff wie oben beschrieben erwärmt und/oder das Kohlendioxid
wie oben beschrieben gekühlt
zudosiert werden. Dadurch kann innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durch eine Überschichtung
ein Dichtegradient der Inertgase erzielt werden.
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Die
seitlichen Abdeckungen 2, 3, 4 und/oder 5,
sowie die oberen und unteren Abdeckungen 6 und/oder 7 sind
in einer bevorzugten Ausführungsform
thermostatiert oder isoliert ausgeführt, um einen Temperaturausgleich
zwischen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und der Umgebung so niedrig wie möglich zu halten. Durch einen
Temperaturausgleich über
die Außenwände könnten innerhalb
der Vorrichtung unerwünschte
Konvektionsströme
auftreten.
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Selbstverständlich kann
die erfindungsgemäße Vorrichtung
ein oder mehrere Mannlöcher
oder Zugänge
aufweisen, durch die der Innenraum zugängig ist, um beispielsweise
Trennwände
zu verschieben, die Abstände
d1 und/oder d2 zu verändern
oder Lampen auszutauschen. Vor Einstieg in die Vorrichtung sollte
aus Arbeitssicherheitsgründen
unbedingt das Inertgas aus dem Innenraum entfernt werden sowie die
Strahlungsquellen abgeschaltet werden.
-
Applikation,
Filmbildung, Abdunsten von Verdünnungsmitteln
und/oder thermische Vorreaktionen der Beschichtungsmasse erfolgt üblicherweise
außerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Dabei
spielt es erfindungsgemäß in der
Regel keine Rolle, in welchem zeitlichen oder räumlichen Abstand von der erfindungsgemäßen Vorrichtung
oder auf welche Weise die Applikation erfolgt.
-
Die
Applikation kann beispielsweise durch Spritzen, Spachteln, Rakeln,
Bürsten,
Rollen, Walzen, Gießen,
Laminieren, Tauchen, Fluten, Streichen etc. auf das Substrat aufgebracht
werden. Die Beschichtungsstärke
liegt in der Regel in einem Bereich von etwa 3 bis 1000 g/m2 und vorzugsweise 5 bis 200 g/m2.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das mit einer Beschichtungsmasse beschichtete
Substrat zumindest teilweise innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
getrocknet, d.h. es werden innerhalb der Vorrichtung leichtflüchtige Bestandteile
der Beschichtungsmasse größtenteils
entfernt. Bei derartigen leichtflüchtigen Bestandteilen kann
es sich beispielsweise um in der Beschich tungsmasse enthaltene Lösungsmittel
handeln. Dies können
beispielsweise Ester, wie z.B. Butylacetat oder Ethylacetat, aromatische
oder (cyclo)aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Xylol, Toluol
oder Heptan, Ketone, wie z.B. Aceton, iso-Butylmethylketon, Methylethylketon oder
Cyclohexanon, Alkohole wie z.B. Ethanol, Isopropanol, Mono- oder
niedere Oligoethylen- oder -propylenglykole, ein- oder zweifach
veretherte Ethylen- oder Propylenglykolether, Glykoletheracetate,
wie z.B. Methoxypropylacetat, cyclische Ether wie Tetrahydrofuran, Carbonsäureamide
wie Dimethylformamid oder N-Methylpyrrolidon und/oder Wasser sein.
Die Verdunstung und/oder Verdampfung von Lösungsmitteln im Trocknungsschritt
innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
hat den Vorteil, daß die
gasförmigen Lösungsmittel
innerhalb der staubfreien Vorrichtung zur Inertatmosphäre beitragen,
was den Inertgasverbrauch verringert, und zusätzlich während der Härtung einen Weichmacher-Effekt
auf die Beschichtung ausübt,
wodurch diese flexibler wird. Daher ist es erfindungsgemäß von Vorteil,
wenn die in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
befindliche Inertgasatmosphäre
zu mindestens 2,5 Vol%, bevorzugt zu mindestens 5, besonders bevorzugt
zu mindestens 7,5 und ganz besonders bevorzugt zu mindestens 10 Vol%
einen Anteil an einem oder mehreren Lösungsmitteln aufweist.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
zusätzlich
eine Kondensationsmöglichkeit 19 (11)
auf, in der die in der Inertgasatmosphäre innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
befindlichen Lösungsmittel
auskondensiert werden können.
Derartige Kondensationsmöglichkeiten
befinden sich bevorzugt am Ein- und/oder Ausgang der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Bei diesen kann es sich beispielsweise um innerhalb der Vorrichtung
liegende Platten- oder Rohrbündelwärmetauscher,
Kühlwendeln
oder Kühlfinger
handeln, die entweder mit einem externen Kühlmedium betrieben werden,
oder bevorzugt, im Fall von Trockeneis als Quelle für CO2 als Inertgas innerhalb der Vorrichtung,
mit Trockeneis betrieben werden, wodurch gleichzeitig Inertgas innerhalb
der Vorrichtung generiert wird und das Lösungsmittel wiedergewonnen
werden kann. Das Kondensat wird dann gesammelt und außerhalb
der Vorrichtung gefördert,
beispielsweise durch einen Heber, Ausfluß oder Auslauf, gegebenenfalls
mit einem Syphon. Durch ein solches Kondensieren und gegebenenfalls
Wiederverwenden des Lösungsmittels
werden die Emissionen sowie der Verbrauch an Lösungsmittel deutlich verringert.
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Zum
Trocknen der Beschichtungsmasse auf den beschichteten Substraten
innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die Inertgasatmosphäre
und/oder die Beschichtungsmasse über
einen Zeitraum von mindestens 1 Minute, bevorzugt mindestens 2 min,
besonders bevorzugt mindestens 3 min und ganz besonders bevorzugt
mindestens 5 min auf eine Temperatur von mindestens 50 °C, bevorzugt
mindestens 60 °C,
besonders bevorzugt mindestens 70 °C und ganz besonders bevorzugt
mindestens 80 °C
erwärmt.
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Die
Wärme für die Trocknung
kann dabei beispielsweise durch Ausnutzung der Abwärme der
mindestens einen Strahlungsquelle 10 oder über mindestens
eine zusätzliche
Heizvorrichtung 20 eingebracht werden, die sich zwischen
Eingang und Bestrahlung der beschichteten Substrate befindet. Derartige
Heizvorrichtungen 13 sind dem Fachmann an sich bekannt,
bevorzugt handelt es sich um IR- und/oder NIR-Strahler, die die
Beschichtungsmasse erwärmen.
Mit NIR-Strahlung ist hier elektromagnetische Strahlung im Wellenlängenbereich
von 760 nm bis 2,5 μm,
bevorzugt von 900 bis 1500 nm bezeichnet, mit IR-Strahlung der Wellenlängenbereich
von 25 – 1000 μm (fernes
IR) und bevorzugt 2,5 – 25 μm (mittleres
IR). Bevorzugt wird zum Trocknen Strahlung mit einer Wellenlänge von
1 bis 5 μm
eingesetzt.
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Die
Verweilzeit innerhalb der Vorrichtung ist abhängig davon, ob innerhalb der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine zusätzliche
Trocknung erfolgen soll oder nicht. Üblicherweise beträgt die Verweilzeit ohne
Trocknung innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung, also vom Passieren
des Substrats durch den Eingang bis zum Passieren des Ausgangs,
mindestens eine Minute, bevorzugt mindestens 2 min, besonders bevorzugt
mindestens 3 min, ganz besonders bevorzugt mindestens 4 min und
insbesondere mindestens 5 min. Die Verweilzeit ohne Trocknung innerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung überschreitet
in der Regel nicht 15 min, bevorzugt beträgt sie nicht mehr als 12 min,
besonders bevorzugt nicht mehr als 10 min, ganz besonders bevorzugt
nicht mehr als 9 min und insbesondere nicht mehr als 7 min. Eine
höhere
Verweilzeit hat zwar in der Regel keinen nachteiligen Effekt auf
die Härtung
der Beschichtungsmasse, hat jedoch auch keinen positiven Effekt
und führt
so zu unnötig
großen
Vorrichtungen.
-
Enthält die erfindungsgemäßen Vorrichtung noch
eine zusätzliche
Trocknung, so muß selbstverständlich die
Zeit für
die Trocknung noch zur angegebenen Verweilzeit addiert werden.
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Die
Länge der
Fördererinrichtung 12 durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung
und die Geschwindigkeit der Förderung
des Substrats wird entsprechend an diese Verweilzeit angepaßt. Die
Verweilzeit des Substrats in der Vorrichtung hängt beispielsweise vom Substrat,
sowie dessen Größe, Gewicht
und der Komplexität
seiner Struktur, sowie Reaktivität,
Art (beispielsweise Pigmentierung), Menge, Dicke und Fläche der
zu härtenden
Beschichtungsmasse bzw. des diese enthaltenden Lacks auf dem Substrat
ab.
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Die
Fördergeschwindigkeit
von dreidimensionalen Objekten durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann beispielsweise 0,5 bis 10 m/min, bevorzugt 1 – 10 m/min,
besonders bevorzugt 2 – 8
m/min, ganz besonders bevorzugt 3 – 7 und insbesondere um 5 m/min
betragen. Objekte mit gasschöpfenden Teilen,
wie Verkleidungsteile oder Gehäuse
für Fahrzeuge
oder Maschinen, werden ähnlich
schnell befördert,
erfordern aber zusätzliche
Maßnahmen
zur Verminderung des Sauerstoffeintrags, insbesondere durch verlängerte Wegstrecken.
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Dreidimensionale
Objekte sind dabei solche, deren Beschichtung mit einer Beschichtungsmasse nicht
durch direkte Bestrahlung aus genau einer Strahlungsquelle zumindest
theoretisch gehärtet werden
könnte.
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Für Bahnenware,
wie beispielsweise Folien oder Bodenbelag, kann die Fördergeschwindigkeit bis über 100m/min
und für
die Fasern bis über
1000 m/min betragen. In diesen Fällen
kann die Fördereinrichtung 12 beispielsweise
Walzen und/oder Rollen umfassen.
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Es
kann sinnvoll sein, innerhalb der Vorrichtung zwei oder mehr parallele
Fördervorrichtungen vorzusehen,
die die Substrate durch jeweils einen gemeinsamen Ein- und Ausgang
fördern
aber innerhalb der Vorrichtung voneinander getrennte Strecken durchlaufen.
Dies hat den Vorteil, daß die
Anzahl der Ein- und Ausgänge, über die
das meisten Inertgas verloren geht, so gering wie möglich gehalten
wird.
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Um
die Verluste an Inertgas zu vermeiden, sollte die erfindungsgemäße Vorrichtung
an einem zugfreien Standort aufgestellt werden, da bereits durch
eine leichte Strömung,
die die Vorrichtung umspült,
Inertgas aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gesogen werden kann. Selbstverständlich
ist jedoch aus Sicherheitsgründen
auf eine ausreichende Belüftung
des Standortes der Vorrichtung zu achten, um eine Inertisierung
der Umgebung, die das Bedienungspersonal gefährden könnte, zu vermeiden.
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Zur
Minimierung des Inertgasbedarfs in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
Luftströmungen,
die über
Luftaustausch an Applikations- und Trocknungseinrichtungen vorhanden
sind, reduziert werden, indem man entsprechend Abstand zu diesen Applikations-
und Trocknungseinrichtungen hält
oder diese Luftströmungen
mit beispielsweise Abschirmwänden
umleitet oder bricht.
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Strahlungshärtbare Beschichtungsmassen enthalten
strahlungshärtbare
Verbindungen als Bindemittel. Dies sind Verbindungen mit radikalisch
oder kationisch polymerisierbaren ethylenisch ungesättigten
Gruppen. Vorzugsweise enthält
die strahlungshärtbare
Masse 0,001 bis 12, besonders bevorzugt 0,1 bis 8 und ganz besonders
bevorzugt 0,5 bis 7 Mol, strahlungshärtbare ethylenisch ungesättigte Gruppen
auf 1000 g strahlungshärtbare
Verbindungen.
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Als
strahlungshärtbare
Verbindungen kommen z. B. (Meth)acrylverbindungen, Vinylether, Vinylamide,
ungesättigte
Polyester z.B. auf Basis von Maleinsäure oder Fumarsäure gegebenenfalls
mit Styrol als Reaktiwerdünner
oder Maleinimid/Vinylether-Systemen
in Betracht.
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Bevorzugt
sind (Meth)acrylatverbindungen wie Polyester(meth)acrylate, Polyether(meth)acrylate,
Urethan(meth)acrylate, Epoxi(meth)acreylate, Carbonat(meth)acrylate,
Silikon(meth)acrylate, acrylierte Polyacrylate.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei mindestens 40 Mol-%, besonders bevorzugt bei
mindestens 60 % der strahlungshärtbaren
ethylenisch ungesättigten
Gruppen um (Meth)acrylgruppen.
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Die
strahlungshärtbaren
Verbindungen können
weitere reaktive Gruppen, z.B. Melamin-, Isocyanat-, Epoxid-, Anhydrid-,
Alkohol-, Carbonsäuregruppen
für eine
zusätzliche
thermische Härtung,
z. B. durch chemische Reaktion von Alkohol-, Carbonsäure-, Amin-,
Epoxid-, Anhydrid-, Isocyanat- oder Melamingruppen, enthalten (dual
cure).
-
Die
strahlungshärtbaren
Verbindungen können
z.B. als Lösung,
z.B. in einem organischen Lösungsmittel
oder Wasser, als wäßrige Dispersion,
als Pulver vorliegen.
-
Bevorzugt
sind die strahlungshärtbaren
Verbindungen und somit auch die strahlungshärtbaren Massen bei Raumtemperatur
fließfähig. Die
strahlungshärtbaren
Massen enthalten vorzugsweise weniger als 20 Gew.-%, insbesondere
weniger als 10 Gew.-% organische Lösemittel und/oder Wasser. Bevorzugt
sind sie lösungsmittelfrei
und wasserfrei (sog. 100 % Systeme). In diesem Fall kann bevorzugt auf
einen Trocknungsschritt verzichtet werden.
-
Die
strahlungshärtbaren
Massen können
neben den strahlungshärtbaren
Verbindungen als Bindemittel weitere Bestandteile enthalten. In
Betracht kommen z.B. Pigmente, Verlaufsmittel, Farbstoffe, Stabilisatoren
etc.
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Für die Härtung mit
UV-Licht werden im allgemeinen Photoinitiatoren verwendet.
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Als
Photoinitiatoren können
dem Fachmann bekannte Photoinitiatoren verwendet werden, z.B. solche
in "Advances in
Polymer Science",
Volume 14, Springer Berlin 1974 oder in K. K. Dietliker, Chemistry and
Technology of UV- and EB-Formulation for Coatings, Inks and Paints,
Volume 3; Photoinitiators for Free Radical and Cationic Polymerization,
P. K. T. Oldring (Eds), SITA Technology Ltd, London, genannten.
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In
Betracht kommen beispielsweise Phosphinoxide, Benzophenone, a-Hydroxy-alkylaryl-ketone,
Thioxanthone, Anthrachinone, Acetophenone, Benzoine und Benzoinether,
Ketale, Imidazole oder Phenylglyoxylsäuren.
-
Phosphinoxide
sind beispielsweise Mono- oder Bisacylphosphinoxide, wie z.B. Irgacure® 819 (Bis(2,4,6-Trimethylbenzoyl)phenylphosphinoxid), wie
sie z.B. in EP-A 7 508, EP-A 57 474, DE-A 196 18 720, EP-A 495 751
oder EP-A 615 980 beschrieben sind, beispielsweise 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid
(Lucirin® TPO),
Ethyl-2,4,6-trimethylbenzoylphenylphosphinat,
Bis(2,6-dimethoxybenzoyl)-2,4,4-trimethylpentylphosphinoxid,
Benzophenone
sind beispielsweise Benzophenon, 4-Aminobenzophenon, 4,4'-Bis(dimethylamino)benzophenon, 4-Phenylbenzophenon,
4-Chlorbenzophenon, Michlers Keton, o-Methoxybenzophenon, 2,4,6-Trimethylbenzophenon,
4-Methylbenzophenon, 2,4-Dimethylbenzophenon, 4-Isopropylbenzophenon,
2-Chlorbenzophenon, 2,2'-Dichlorbenzophenon,
4-Methoxybenzophenon, 4-Propoxybenzophenon oder 4-Butoxybenzophenon
α-Hydroxy-alkyl-aryl-ketone
sind beispielsweise 1-Benzoylcyclohexan-1-ol (1-Hydroxycyclohexyl-phenylketon),
2-Hydroxy-2,2-dimethylacetophenon (2-Hydroxy-2-methyl-1-phenyl-propan-1-on), 1-Hydroxyacetophenon,
1-[4-(2-Hydroxyethoxy)-phenyl]-2-hydroxy-2-methyl-1-propan-1-on,
Polymeres, das 2-Hydroxy-2-methyl-1-(4-isopropen-2-yl-phenyl)-propan-1-on einpolymerisiert
enthält
(Esacure® KIP
150)
Xanthone und Thioxanthone sind beispielsweise 10-Thioxanthenon,
Thioxanthen-9-on, Xanthen-9-on, 2,4-Dimethylthioxanthon, 2,4-Diethylthioxanthon, 2,4-Di-isopropylthioxanthon,
2,4-Dichlorthioxanthon, Chloroxanthenon, Anthrachinone sind beispielsweise β-Methylanthrachinon,
tert-Butylanthrachinon, Anthrachinoncarbonylsäureester, Benz[de]anthracen-7-on,
Benz[a]anthracen-7,12-dion,
2-Methylanthrachinon, 2-Ethylanthrachinon, 2-tert-Butylanthrachinon,
1-Chloranthrachinon,
2-Amylanthrachinon
Acetophenone sind beispielsweise Acetophenon, Acetonaphthochinon,
Valerophenon, Hexanophenon, α-Phenylbutyrophenon,
p-Morpholinopropiophenon, Dibenzosuberon, 4-Morpholinobenzophenon,
p-Diacetylbenzol, 4'-Methoxyacetophenon, α-Tetralon,
9-Acetylphenanthren,
2-Acetylphenanthren, 3-Acetylphenanthren, 3-Acetylindol, 9-Fluorenon, 1-Indanon,
1,3,4-Triacetylbenzol, 1-Acetonaphthon, 2-Acetonaphthon, 2,2-Dimethoxy-2-phenylacetophenon,
2,2-Diethoxy-2-phenylacetophenon, 1,1-Dichloracetophenon, 1-Hydroxyacetophenon,
2,2-Diethoxyacetophenon, 2-Methyl-1-[4- (methylthio)phenyl]-2-morpholinopropan-1-on,
2,2-Dimethoxy-1,2-diphenylethan-2-on, 2-Benzyl-2-dimethylamino-1-(4-morpholinophenyl)-butan-1-on
Benzoine
und Benzoinether sind beispielsweise 4-Morpholinodeoxybenzoin, Benzoin,
Benzoin-iso-butylether, Benzoin-tetrahydropyranylether, Benzoin-methylether,
Benzoin-ethylether, Benzoin-butylether, Benzoin-iso-propylether,
7-H-Benzoin-methylether, Ketale sind beispielsweise Acetophenondimethylketal,
2,2-Diethoxyacetophenon, Benzilketale, wie Benzildimethylketal,
Phenylglyoxylsäuren wie
in DE-A 198 26 712, DE-A 199 13 353 oder WO 98/33761 beschrieben
oder sonstige Photoinitiatoren, wie z.B. Benzaldehyd, Methylethylketon,
1-Naphthaldehyd,
Triphenylphosphin, Tri-o-Tolylphosphin, 2,3-Butandion oder deren
Gemische, wie beispielsweise
2-Hydroxy-2-Methyl-1-phenyl-propan-2-on
und 1-Hydroxy-cyclohexyl-phenylketon,
Bis(2,6-dimethoxybenzoyl)-2,4,4-trimethylpentylphosphinoxid
und 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenyl-propan-1-on
Benzophenon
und 1-Hydroxy-cyclohexyl-phenylketon,
Bis(2,6-dimethoxybenzoyl)-2,4,4-trimethylpentylphosphinoxid
und 1-Hydroxycyclohexyl-phenylketon,
2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid
und 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenyl-propan-1-on,
2,4,6-Trimethylbenzophenon
und 4-Methylbenzophenon,
2,4,6-Trimethylbenzophenon und 4-Methylbenzophenon
und 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid,
Es
ist ein Vorteil der Erfindung, daß der Gehalt der Photoinitiatoren
in der strahlungshärtbaren
Masse gering sein kann.
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Vorzugsweise
enthalten die strahlungshärtbaren
Massen weniger als 10 Gew.-Teile, insbesondere weniger als 4 Gew.-Teile,
besonders bevorzugt weniger als 1,5 Gew.-Teile Photoinitiator auf 100 Gew.-Teile
strahlungshärtbare
Verbindungen.
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Ausreichend
ist insbesondere eine Menge von 0 Gew.-Teilen bis 1,5 Gew.-Teilen,
insbesondere 0,01 bis 1 Gew.-Teil Photoinitiator.
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Die
strahlungshärtbare
Masse kann nach üblichen
Verfahren auf das zu beschichtende Substrat aufgebracht werden oder
in die entsprechende Form gebracht werden.
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Die
Strahlungshärtung
kann dann erfolgen, sobald das Substrat von dem Schutzgas umgeben ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich zur Herstellung von Beschichtungen auf Substraten und
zur Herstellung von Formkörpern.
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Geeignete
Substrate sind beispielsweise Holz, Papier, Textil, Leder, Vlies,
Kunststoffoberflächen,
Glas, Keramik, mineralische Baustoffe, wie Zement-Formsteine und
Faserzementplatten, oder Metalle oder beschichtete Metalle, bevorzugt
Kunststoffe oder Metalle, die beispielsweise auch als Folien vorliegen
können.
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Kunststoffe
sind beispielsweise thermoplastische Polymere, insbesondere Polymethylmethacrylate,
Polybutylmethacrylate, Polyethylenterephthalate, Polybutylenterephthalate,
Polyvinylidenflouride, Polyvinylchloride, Polyester, Polyolefine, Acrylnitrilethylenpropylendienstyrolcopolymere (A-EPDM),
Polyetherimide, Polyetherketone, Polyphenylensulfide, Polyphenylenether
oder deren Mischungen.
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Weiterhin
genannt seien Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polybutadien,
Polyester, Polyamide, Polyeter, Polycarbonat, Polyvinylacetal, Polyacrylnitril,
Polyacetal, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Phenolharze, Harnstoffharze,
Melaminharze, Alkydharze, Epoxidharze oder Polyurethane, deren Block-
oder Pfropfcopolymere und Blends davon.
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Bevorzugt
als Kunststoffe genannt seien ABS, AES, AMMA, ASA, EP, EPS, EVA,
E-VAL, HDPE, LDPE,
MABS, MBS, MF, PA, PA6, PA66, PAN, PB, PBT, PBTP, PC, PE, PEC, PEEK,
PEI, PEK, PEP, PES, PET, PETP, PF, PI, PIB, PMMA, POM, PP, PPS, PS,
PSU, PUR, PVAC, PVAL, PVC, PVDC, PVP, SAN, SB, SMS, UF, UP-Kunststoffe
(Kurzzeichen gemäß DIN 7728)
und aliphatische Polyketone.
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Besonders
bevorzugte Kunststoffe als Substrate sind Polyolefine, wie z.B.
PP(Polypropylen), das wahlweise isotaktisch, syndiotaktisch oder
ataktisch und wahlweise nicht-orientiert oder durch uni- oder bisaxiales
Recken orientiert sein kann, SAN (Styrol-Acrylnitril-Copolymere),
PC (Polycarbonate), PMMA (Polymethylmethacrylate), PBT (Poly(butylenterephthalat)e),
PA (Polyamide), ASA (Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Copolymere) und ABS
(Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere), sowie deren physikalische
Mischungen (Blends). Besonders bevorzugt sind PP, SAN, ABS, ASA
sowie Blends von ABS oder ASA mit PA oder PBT oder PC.
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Als
Formkörper
genannt seien z. B. Verbundwerkstoffe, die z. B. mit strahlungshärtbarer
Masse getränkte
Fasermaterialien oder Gewebe enthalten, oder Formkörper für die Stereolithographie.