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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halterung eines Fensters
gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
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Es
handelt sich dabei um eine Halterung für ein im wesentlichen druckdichtes
Fenster, beispielsweise für
einen Lokomotivführer-Stand,
bei dem das Fenster in seiner Öffnungsposition
in einem Schacht, der von der Verkleidung des Fahrzeuges bereitgestellt
ist, versenkbar ist. Man bezeichnet derartige Fenster üblicherweise
auch als Schachtfenster, da von der Verkleidung ein Aufnahmeschacht
für die Fenster
bereitgestellt wird. Eine besondere Druckdichtigkeit ist vorgesehen,
um Druckschwankungen innerhalb des Führerstandes beispielsweise
in dem Fall zu verhindern, wenn das Schienenfahrzeug mit hoher Geschwindigkeit
in einen Tunnel einfährt.
Die Druckdichtigkeit wird durch besondere Abdichtungselemente erreicht.
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Eine
Verlagerung des Fensters in seine Öffnungsposition ist beispielsweise
erforderlich, wenn das Schienenfahrzeug in einem Bahnhof anfährt. Der Lokomotiv-Führer muss
sich vor dem Anfahren durch einen Kontrollblick auf den Bahnsteig
versichern, dass die Türen
des Schienenfahrzeugs geschlossen werden können bzw. einer Abfahrt des
Fahrzeuges nichts entgegensteht. Da Rückspiegel oder dergleichen
Spiegelelemente oft nicht vorhanden sind, wird das Fenster zumindest
teilweise geöffnet,
so dass der Zugführer
seinen Kopf durch die Fensteröffnung hindurch,
zumindest teilweise, herausstrecken kann, um den erforderlichen
Einblick bzw. Blickwinkel auf den Bahnsteig zu erhalten. Spätestens
während
der Fahrt wird das Fenster in seine geschlossene Ruheposition rückverlagert,
in der es die Fensteröffnung im
wesentlichen druckdicht verschließt.
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Bei
dem bekannten, druckschriftlich nicht belegbaren Fenster ist ein
Auffangbecken für
Wasser unterhalb des Fensters vorgesehen, in dem sich Kondenswasser
sowie von dem Außenraum
her eindringendes Wasser, z.B. Regenwasser, sammelt. In diesem Zusammenhang
ist anzumerken, dass eine vollständige
Wasserdichtigkeit praktisch nicht erreichbar ist. Zum Entleeren
des Auffangbeckens ist ein Ventil vorgesehen, welches einen Ventilteller
zur Ventilbetätigung
aufweist. Wenn sich das Fenster in seiner untersten Position befindet,
kontaktiert das Fenster mit dem Rahmen den Ventilteller und öffnet das
Ventil. Dadurch kann das Wasser aus dem Auffangbecken heraustreten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die bekannte Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 derart weiterzubilden, dass sie eine bequemere Handhabung
ermöglicht
und eine sichere Entleerung des Auffangbeckens gewährleistet.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, insbesondere mit
denen des Kennzeichenteils, und ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, dass
eine Betätigungseinrichtung
für das
Ventil vorgesehen ist, die in Folge einer Öffnungsbewegung des Fensters
von der Ruheposition hin zu der Öffnungsposition
das Ventil zumindest teilweise öffnet,
wenn das Fenster nur einen Teil des Verlagerungsweges zurückgelegt
hat.
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Das
Prinzip der Erfindung besteht somit im wesentlichen darin, eine
Betätigungseinrichtung
vorzusehen, die für
eine Ventilöffnung
nicht erst dann sorgt, wenn sich das Fenster in seiner untersten
Stellung befindet, sondern eine Ventilöffnung bereits dann durchführt, wenn
das Fenster nur teilweise geöffnet
ist. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass eine Ventilöffnung bereits
stattfindet, wenn das Fenster nur einen Spalt weit geöffnet ist,
oder beispielsweise nur halb geöffnet
ist. Die Erfindung ermöglicht dabei
eine sichere Entleerung des Auffangbeckens jedes Mal, wenn das Fenster
betätigt
wird, und zwar auch dann, wenn eine Verlagerung des Fensters nur entlang
eines geringen Teiles des Verlagerungsweges erfolgt.
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Die
Erfindung berücksichtigt
dabei, dass bereits ein halb geöffnetes
Fenster für
den Zugführer bei
entsprechender Dimensionierung des Fensters ausreicht, um seinen
Kopf teilweise herauszustrecken, so dass eine vollständige Öffnung des
Fensters im Alltagsgebrauch häufig
nicht erfolgt. Eine vollständige Öffnung des
Fensters bis hin in seine unterste Öffnungsposition findet tatsächlich nur
in den seltensten Fällen
statt und führt
daher auch häufig
zu einer nur unzureichenden bzw. nicht regelmäßigen Entleerung des Auffangbeckens.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die Möglichkeit
bereitgestellt, das Auffangbecken jedes Mal dann zu entleeren, wenn
das Fenster betätigt
wird. Auf diese Weise wird eine sehr komfortable Handhabung erreicht,
die mit hoher Sicherheit eine regelmäßige Leerung des Auffangbeckens
gewährleistet
und auf diese Weise für
die sichere Drainage des Auffangbeckens sorgt. Probleme bei der
Bedienung des Fensters des Standes der Technik, die zu einer nicht
regelmäßigen Drainage des
Auffangbeckens und damit zu einer Überfüllung und zu einem Wassereintritt
in den Führerstand
führen
konnten, werden erfindungsgemäß vermieden.
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Ein
wesentlicher Grundgedanke der Erfindung besteht somit darin, das
Ventil mit dem Fenster über
eine Betätigungseinrichtung
zu verbinden. Eine derartige, gesonderte Betätigungsvorrichtung lässt sich
dem Stand der Technik nicht entnehmen.
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Bei
der Vorrichtung des Standes der Technik, von der die Erfindung ausgeht,
erfolgt eine Ventilbetätigung über einen
Ventilteller. Dieser kontaktiert die Unterseite eines Rahmens der
Fensterscheibe erst dann, wenn das Fenster seine unterste, geöffnete Gebrauchsposition
erreicht. Eine Verbindung des Ventiles mit dem Fenster ist dem Stand
der Technik fremd.
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Ein
weiterer Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass die Betätigungseinrichtung
das Ventil mit dem Fenster ständig
verbindet, insbesondere auch dann, wenn das Fenster in seiner geschlossenen
Ruheposition ist.
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Aus
der
US 1,451,021 A ist
im Übrigen
eine Vorrichtung zur Halterung eines Gebäudefensters mit einem Auffangbecken
bekannt, wobei das zur Entleerung vorgesehene Ventil als Schwimmkörper ausgebildet
ist. Eine Entleerung des Auffangbeckens ist daher nicht manuell
durchführbar,
sondern erfolgt zwangsweise ab einem gewissen Wasserstand.
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Ferner
ist aus der
DE 101
51 466 A1 eine Vorrichtung zur Halterung eines Seitenfensters
eines Coupés
oder Kabrioletts bekannt, die ebenfalls ein Auffangbecken aufweist.
Ein Ventil ist hier allerdings nicht vorgesehen.
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Weitere
Vorrichtungen zur Halterung eines Fensters, die allerdings keine
Auffangbecken für Wasser
aufweisen, sind außerdem
aus der
DE 154834 und
der
JP 03193553 A bekannt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung öffnet die Betätigungseinrichtung
in Folge einer Öffnungsbewegung
des Fensters das Ventil zumindest teilweise, wenn das Ventil nur
einen Bruchteil des Verlagerungsweges zurückgelegt hat. Dies ermöglicht eine
besonders komfortable Handhabung und eine besonders sichere Entleerung
des Auffangbeckens.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung öffnet die
Betätigungseinrichtung
in Folge einer Öffnungsbewegung
des Fensters das Ventil zu Beginn der Öffnungsbewegung des Fensters
zumindest teilweise. Dies ermöglicht
eine besonders komfortable Handhabung und eine besonders sichere
Entleerung des Auffangbeckens.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kooperiert die
Betätigungseinrichtung
mit dem Fenster. Diese Ausgestaltung der Erfindung sieht beispielsweise
vor, dass der Rand des Fensters, also der Rand einer Fensterscheibe, mit
der Betätigungseinrichtung
unmittelbar zusammenwirkt. Dies ermöglicht eine besonders einfache Konstruktion
der Betätigungsvorrichtung.
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In
diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass das Fenster typischerweise
ein aus mehreren Scheiben bestehendes, sandwichartiges Paket von Fenstern
ist. Unter dem Begriff „Fenster" im Sinne der vorliegenden
Patentanmeldung wird jedoch sowohl eine einfache Scheibe aus Glas
oder transparentem Kunststoff oder einem anderen geeigneten Material
verstanden, also auch eine Sandwichanordnung mehrerer Fensterscheiben.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kooperiert die
Betätigungseinrichtung
mit einem Rahmen des Fensters. Dies ermöglicht eine besonders einfache
Konstruktion der Betätigungsvorrichtung,
eine besonders stabile Konstruktion und eine dauerhaft sichere Betätigung.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dem Fenster
eine Einrichtung zum Gewichtsausgleich und/oder zum Heben des Fensters
zugeordnet. Eine derartige Einrichtung kann beispielsweise mit Federelementen
und Hebel- und Gestängeelementen
versehen sein, um die typischerweise relativ schweren Fenster mit
nur geringen Bedienkräften
verlagern zu können.
Die Federelemente können
dabei die Gewichtskraft des Fensters teilweise auffangen und über entsprechende
Hebemechaniken die Verlagerungskräfte gering halten.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Einrichtung
wenigstens ein Gestängeelement
und/oder wenigs tens ein Hebelelement auf, welches während einer
Verlagerungsbewegung des Fensters eine Verlagerungsbewegung erfährt. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass die Einrichtung einen Hebelarm aufweist, welcher
mit einer Rolle eine Unterseite des Rahmens des Fensters kontaktiert
und während
einer Verlagerungsbewegung des Fensters eine Verlagerungsbewegung
erfährt,
wobei die Rolle während
der Verlagerungsbewegung des Fensters entlang dem Rahmen rollen
kann. Bei einer Verlagerungsbewegung des Fensters wird der Hebelarm
verschwenkt. Die Bewegung des Hebelelementes und/oder des Gestängeelementes
kann vorteilhafterweise für
einen Angriff der Betätigungseinrichtung
verwendet werden. Auf diese Weise kann eine besonders einfache Konstruktion
erreicht werden, die auf die vorhandenen Bauteile zurückgreift.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Betätigungsvorrichtung im
Wesentlichen zwischen dem Fenster und dem Auffangbecken angeordnet.
Dies ermöglicht
die Unterbringung der Betätigungsvorrichtung
auch in kleinen Bauräumen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Betätigungsvorrichtung
einen Seilzug. Dies ermöglicht
eine besonders einfache Konstruktion und eine Weiterleitung von
Kräften über längere Distanzen
und unter Bereitstellung der Möglichkeit
einer Richtungsumkehr in besonders vorteilhafter Weise.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Betätigungsvorrichtung
ein Hebelement. Dies ermöglicht
eine besonders einfache Konstruktion und eine preiswerte Herstellung.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Ventilelement
einen Dichtkörper
auf, mit dem eine im Boden des Auffangbeckens angeordnete Öffnung verschließbar ist.
Vorteilhafterweise kann das Auffangbecken eine an seiner tiefsten
Stelle vorgesehene Öffnung
mit einem derartig groß dimensionierten Öffnungsquerschnitt auf weisen,
dass bereits eine kurzzeitige Öffnung
des Ventiles für
eine schnelle und vollständige
Entleerung des Auffangbeckens sorgt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Dichtkörper in
einem Innenraum des Auffangbeckens angeordnet. Bei dieser Ausgestaltung
fungiert der Dichtkörper
als Deckel und kann beispielsweise mit Dichtelementen, beispielsweise
mit O-Ringen ausgestaltet sein und den Innenraum in seinem geschlossenen
Zustand vollständig
abdichten.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bewegt sich der
Dichtkörper
in Folge einer Öffnungsbewegung
des Fensters im Wesentlichen hin zu dem Fenster. Während das
Fenster eine Vertikalbewegung von seiner obersten Position in seine
unterste Position, also im Wesentlichen nach unten durchläuft, kann
der Dichtkörper
eine entgegengesetzte Bewegung durchführen und sich auf diese Weise
zu dem Fenster hinbewegen. Es kommt mithin zu einer Bewegungsumkehr,
die die Vorrichtung des Standes der Technik nicht zeigt. Mit einer derartigen
Vorrichtung kann aber eine besonders einfache Ausgestaltung des
Ventiles erreicht werden.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der nicht zitierten Unteransprüche sowie
aus der nun folgenden Beschreibung einer Vielzahl in den Figuren
dargestellter Ausführungsbeispiele.
Darin zeigen:
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1 in
schematischer, teilgeschnittener Ansicht einen Ausschnitt einer
Seitenwand eines Führerstandes
eines Schienenfahrzeuges mit einem in Ruheposition befindlichen
Fenster und einem ersten Ausführungsbeispiel
einer Betätigungsvorrichtung
mit einem Bowdenzug,
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1a eine
schematische, teilgeschnittene Ansicht der Vorrichtung gemäß 1 etwa
entlang der Schnittlinie Ia-Ia in 1,
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2 den
unteren Teil der Vorrichtung gemäß 1 in
vergrößerter Darstellung,
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer Darstellung gemäß 2,
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4 ein
drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer Darstellung gemäß 1 mit einer geänderten
Betätigungsvorrichtung,
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5 in
einer Darstellung gemäß 2 den bezüglich 4 unteren
Bereich der Vorrichtung in vergrößerter Darstellung,
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6 in
einer Darstellung gemäß 4 ein weiteres
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer Betätigungsvorrichtung
mit einer Kurvensteuerung,
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7 in
einer Darstellung gemäß 6 ein weiteres
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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8 den
unteren Abschnitt der Vorrichtung gemäß 7 in vergrößerter Darstellung,
und
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9 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer Darstellung gemäß 7.
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Die
in ihrer Gesamtheit in den den Figuren mit 10 bezeichnete
Vorrichtung soll zunächst
anhand des ersten Ausführungsbeispieles
gemäß der 1, 1a und 2 beschrieben
werden. Es sei angemerkt, dass die in der Figurenbeschreibung verwendeten
Bezugszeichen auch für
gleiche oder vergleichbare Elemente verwendet werden, teilweise unter
Hinzufügung
kleiner Buchstaben.
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Gemäß 1 ist
die Vorrichtung 10 zur Halterung eines Fensters 11 dargestellt,
welches in seiner in durchgezogenen Linien dargestellten geschlossenen
Ruheposition eine Fensteröffnung 13 verschließt und in
seiner in Öffnungsrichtung
u bezüglich 1 nach
unten verlagerten Öffnungsposition,
die gestrichpunktet dargestellt ist, die Fensteröffnung 13 freigibt.
Das Fenster wird von einem umlaufenden Rahmen 12 umgeben,
der gemeinsam mit dem Fenster 11 verlagerbar ist.
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Die
Karosserie 14 des Schienenfahrzeuges ist lediglich schematisch
dargestellt anhand der vier Karosseriebereiche 14a, 14b, 14c und 14d.
Die Karosseriebereiche 14a, 14b, 14c, 14d sind
lediglich abgebrochen dargestellt und erstrecken sich tatsächlich oberhalb
des Karosseriebereiches 14d im Wesentlichen bis zur nicht
dargestellten Decke des Fahrzeuges, unterhalb des Karosseriebereiches 14b bis
zu einem nicht dargestellten Boden des Fahrzeuges sowie linksseitig
des Karosseriebereiches 14a und rechtsseitig des Karosseriebreiches 14c bis
zu nicht dargestellten weiteren Tür- oder Fensterelementen oder
bis zu ebenfalls nicht dargestellten Wandbereichen des Führerstandes.
Anzumerken ist, dass die Blickrichtung des Betrachters der 1 im Wesentlichen
der Perspektive eines innerhalb eines Führerstandes einer Lokomotive
eines Schienenfahrzeuges befindlichen Lokomotiv-Führers entspricht, der
nach außen
blickt. Ebenfalls ergänzend
sei angemerkt, dass die in 1 dargestellte
Vorrichtung zur Halterung eines Fensters 11 auch Bestandteil
einer Fahrzeugtür
sein kann.
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Unterhalb
des in der geschlossenen Ruheposition befindlichen Fensters 11 ist
der Karosseriebereich 14 weggelassen, um die dort angeordnete Betätigungsvorrichtung 45 für ein Ventil 18 darzustellen.
Zunächst
sei angemerkt, dass am unteren Rand der 1 ein Auffangbecken 15 für Wasser
dargestellt ist, welches zwei trichterartige Wände 17 und eine Bodenwand 16 aufweist.
Im Bereich des Bodens 16 ist das Ventil 18 angeordnet,
welches eine Ventilöffnung,
die folglich an der tiefsten Stelle des Auffangbeckens 15 angeordnet
ist, verschließen
kann. Lediglich angedeutet ist ein Niveaustand 19, bis
zu dem sich Wasser in dem Auffangbecken 15 angesammelt
hat. Das Wasser kann z.B. von der Außenseite 22 (1a)
des Fensters 11 her in die Halterungsvorrichtung 10 eingedrungen
sein. Insbesondere infolge einer Öffnungsbewegung des Fensters 11 kann
bei regnerischem Wetter nicht verhindert werden, dass Regenwasser
eindringt. Auch sonstige Undichtigkeiten sind aufgrund der beweglich
zueinander angeordneten Teile praktisch nicht verhinderbar. Schließlich kann
sich auch Kondenswasser bilden, welches sich ebenfalls in dem Auffangbecken 15 sammelt.
Die Seitenwände
des Auffangbeckens sind nicht dargestellt. Der beispielhaft eingezeichnete
Niveaustand 19 kann selbstverständlich auch noch steigen.
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Anhand
der 1a, die eine teilgeschnittene Ansicht der Vorrichtung 10 darstellt,
wird deutlich, dass durch Betätigung
eines Griffes 20 eine der Einfachheit halber mit 46 bezeichnete
Arretiervorrichtung für
das Fenster gelöst
werden kann und das Fenster 11 bezüglich 1 in Öffnungsrichtung
u nach unten verlagert werden kann. Dort bilden Karosserie- oder
Verkleidungselemente einen Schacht 24, also einen Aufnahmeraum
für das
Fenster 11 in seiner Öffnungsposition.
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1a zeigt
auch, dass das Fenster beispielsweise aus drei unterschiedlichen
Scheiben 23a, 23b, 23c bestehen kann
und so zu einer Art Sandwichkonstruktion zusammengesetzt sein kann. Es
handelt sich hier um ein im Wesentlichen druckdichtes Fenster, welches
den Außenraum 22 von
einem Innenraum 21 des Führerstandes des Schienenfahrzeuges
druckdicht trennt. Auf die besonderen Abdichtungselemente zwischen
Außenraum 22 und Innenraum 21,
die eine derartige Druckdichtheit ermöglichen, soll nicht detaillierter
eingegangen werden. Es können
jedoch solche Abdichtungen verwendet werden, wie sie der Stand der
Technik bereits kennt.
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Anhand
der 1 und 2 lässt sich erkennen, dass ein
Hebelelement 28 um eine Schwenkachse 27 schwenkbar
zwischen einer in den 1 und 2 in durchgezogenen
Linien dargestellten obersten Position und einer in den 1 und 2 gestrichpunktet
dargestellten untersten Position verschwenkbar ist. An dem freien
Ende des Hebelarmes 28 ist eine drehbare Rolle 26 angeordnet, die
die Unterseite 25 des Rahmens 12 der Scheibe 11 kontaktiert.
Karosserieseitig ist ein Anschlag 37 für die Rolle 26 vorgesehen,
der die unterste oder Gebrauchsposition des Fensters 11 definiert.
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Ein
erster Hebelarm 29 ist um eine Schwenkachse 30 schwenkbar
an dem Hebel 28 angebracht. Ein zweiter Hebelarm 31 ist
um die Schwenkachse 27 schwenkbar. Die beiden freien Enden
des ersten Hebelarmes 29 und des zweiten Hebelarmes 31 sind mit
einem dritten Hebelarm 32 über Schwenkachsen 33 und 34 verbunden.
Insgesamt handelt es sich hierbei um ein 4-Gelenk-Getriebe.
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An
dem ersten Hebelarm 29 ist um eine Schwenkachse 38 schwenkbar
ein Zugelement 35 angeordnet. Dieses wirkt mit einer Zugplatte 47 zusammen.
Die Zugplatte 47 kooperiert mit vier Zugfederelementen 36a, 36b, 36c, 36d.
Die Funktionsweise der insgesamt mit 48 bezeichneten Einrichtung zum
Gewichtsausgleich, die auch als Fensterheber bezeichenbar ist, ist
wie folgt:
Das Fenster 11 kann durch Betätigung des
Griffes 20 in Öffnungsrichtung
u verlagert werden. Dabei rollt die Rolle 26 an der Unterseite 25 des
Rahmens 12 entlang, so dass der Hebel 28 entgegen
dem Uhrzeigersinn um seine Schwenkachse 27 verschwenkt wird.
Aufgrund der 4-Gelenk-Anordnung
der Hebelarme 28, 29, 31, 32 üben die
Federelemente 36a, 36b, 36c, 36d grundsätzlich eine
gewisse stützende
Kraft auf das Fenster 11 entgegen der Öffnungsrichtung u auf, so dass
diese Kraft der Gewichtskraft des üblicherweise sehr schweren
Fensters 11 entgegenwirkt. Die Fensterhebeeinrichtung 48 fungiert
somit als Ausgleichseinrichtung.
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Infolge
einer Öffnungsbewegung
des Fensters 11 in Öffnungsrichtung
u wird das Zugelement 35 bezüglich 1 axial
nach rechts verlagert. Ein Bowdenzug 39 ist an dem bezüglich 1 linken
Ende des Zugelementes 35 befestigt und wird bei einer Verlagerung
des Zugelementes 35 in Richtung des Pfeiles m ebenfalls
in Richtung m verlagert. Über zwei
Umlenkrollen 40a, 40b wird eine Bewegungsumkehr
erreicht, so dass das bezüglich 1 untere rechte
Ende 49 des Bowdenzuges 39 eine Bewegung entgegen
der Richtung des Pfeiles m durchläuft. Das Ende 49 des
Bowdenzuges 39 ist mit einem um eine Schwenkachse 42 schwenkbaren
Hebel 41 verbunden, der einen ersten Arm 41a und
einen zweiten Arm 41b aufweist. Bei einer Öffnungsbewegung
des Fenster 11 wird der zweiarmige Hebel 41 entgegen
dem Uhrzeigersinn um seine Schwenkachse 42 verschwenkt,
so dass ein an dem zweiten Hebelarm 41b befestigter Ventilkopf 43 entgegen
der Öffnungsrichtung
u, also bezüglich
den 1 und 2 nach oben verlagert wird.
Der Ventilkopf 43 kann infolge seiner Verlagerungsbewegung
einen Auslass 44 freigeben, so dass das in dem Auffangbecken 15 befindliche
Wasser auslaufen kann.
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Die
Betätigungsvorrichtung 45,
zu der der Bowdenzug 39 und der zweiarmige Hebel 41 gehört, weist
die Besonderheit auf, dass bereits bei beginnender Öffnungsbewegung
des Fensters 11 eine Öffnung
des Ventiles 18 erfolgt. Auf diese Weise kann eine Entleerung
des Auffangbeckens 15 auch dann stattfinden, wenn nur ein
Teil des Verlagerungsweges s des Fensters 11 (s. 1),
unter Umständen
auch nur ein Bruchteil des Verlagerungsweges s, zurückgelegt
worden ist.
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Das
Ausführungsbeispiel
der 3 entspricht im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2.
Anstelle eines zweiarmigen Hebels 41 ist nunmehr eine dritte
Umlenkrolle 40c vorgesehen, die bei einer Öffnungsbewegung
des Fensters 11 in Öffnungsrichtung
u für eine
Verlagerung des Ventilkopfes 43 sorgt, der unmittelbar
mit dem Ende 49 des Bowdenzuges 39 verbunden ist.
Die Öffnungsbewegung
des Fensters 11 veranlasst somit ebenfalls eine Ventilkopf-Bewegung
entgegen der Öffnungsrichtung
u im Sinne einer Öffnungsbewegung
des Ventiles 18.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
der 3 ist zur einfacheren und übersichtlicheren Darstellbarkeit das
Auffangbecken 15 nicht dargestellt.
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Das
Ausführungsbeispiel
der 4 zeigt die Zugplatte 47 in den beiden
unterschiedlichen Positionen, die der Ruheposition und der Öffnungsposition des
Fensters 11 entsprechen. Die Betätigungsvorrichtung 45 zur
Betätigung
des Ventiles 18 sieht nunmehr ein Hebelelement 50 vor,
welches um eine Schwenkachse 51 schwenkbar ist. An dem
bezüglich 4 unteren
Ende des Hebelelementes 50 ist ein Dichtkörper 52 angeordnet,
der lediglich schematisch dargestellt ist und mit seiner Unterseite
die Ventilöffnung
des Ventiles 18 verschließen kann. Der Dichtkörper 52 ist
mit dem Hebel 50 ebenfalls um die Schwenkachse 51 schwenkbar.
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Das
bezüglich 4 obere
Ende 53 des Hebelelementes 50 kooperiert mit der
Zugplatte 47 und setzt deren Axialbewegung in Richtung
des Pfeiles m während
einer Öffnungsbewegung
des Fensters 11 im Sinne einer Öffnungsrichtung u in eine Schwenkbewegung
des Hebelelementes 50 um die Schwenkachse 51 im
Uhrzeigersinn um. Von besonderer Erwähnung ist in diesem Zusammenhang
noch eine Teleskopanordnung 54, die einen erforderlichen
Längenausgleich
des Hebelelementes 50 ermöglicht.
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Bei
beginnender Öffnungsbewegung
des Fensters 11 verschwenkt der Dichtkörper 52 und öffnet das
Ventil 18 zumindest teilweise, so dass aus dem schematisch
angedeuteten Auffangbecken 15 das Wasser auslaufen kann.
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Anzumerken
ist, dass die Zugplatte 47 gemeinsam mit dem Zugelement 35 in
Richtung des Pfeiles m verlagert wird. Alternativ zu einer Ankopplung
des Hebelelementes 50 im Bereich seines Endes 53 an
die Zugplatte 47, kann selbstverständlich auch vorgesehen sein,
dass das Hebelelement 50 unmittelbar mit dem linear beweglichen
Zugelement 35 kooperiert.
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Schließlich besteht
auch die Möglichkeit, dass
das Hebelelement 50 an dem Hebelelement 28 oder
an einem der drei Hebelelemente 29, 31 oder 32 angreift.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
gemäß 6 ist
die Betätigungsvorrichtung 45 von
einem zweiarmigen Hebelelement 55 gebildet, das um eine
Schwenkachse 56 schwenkbar ist und einen ersten Hebelarm 57a aufweist,
der mit einer Rolle 26 die Unterseite 25 des Rahmens 12 des
Fensters 11 kontaktiert sowie einen zweiten Hebelarm 57b,
der mit einer Kurvensteuerfläche 58 ausgestattet
ist. Der zweiarmige Hebel 55 kann beispielsweise als von dem
Hebel 28 gesonderter Hebel vorgesehen sein, aber alternativ
auch die Funktion des Hebels 28 gemäß den vorher geschilderten
Ausführungsbeispielen übernehmen.
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Die
Kurvensteuerfläche 58 wirkt
mit einem Ventilteller 59 des Ventiles 18 zusammen,
der über ein
Federelement 60 entgegen der Öffnungsrichtung u des Fensters 11 bezüglich 6 nach
oben vorgespannt ist. Infolge einer Öffnungsbewegung des Fensters 11 verschwenkt
der zweiarmige Hebel 55 um seine Schwenkachse 56 im
Uhrzeigersinn, wobei die Steuerkurvenfläche 58 den Ventilteller 59 kontaktiert
und zunehmend in Öffnungsrichtung
u entgegen der Kraft der Feder 60 bezüglich 6 nach unten verlagert.
Das bezüglich 6 untere
Ende 61 des Ventiles 18, welches den eigentlichen
Ventilkopf bildet, ist in diesem Falle außerhalb des Auffangbeckens 15 angeordnet,
so dass die eigentlich dichtende Fläche des Ventilkopfes 61 mit
der Außenseite 62 des
Bodens 16 des Auffangbeckens zusammenwirkt.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
gemäß den 7 und 8 wird
die Betätigungsvorrichtung 45 von
einem Hebelelement 63 mitgebil det, welches um eine Schwenkachse 64 schwenkbar
ist. Ein lediglich strichpunktiert angedeutetes Gestängeelement 65 verbindet
das bezüglich 7 obere Ende 66 des
Hebelelementes 63 mit dem zweiten Hebelarm 31 beziehungsweise
mit dem dritten Hebelarm 32. Das Hebelelement 63 weist
wiederum eine Kurvensteuerfläche 58 auf,
die mit einem Ventilteller 59 eines Ventiles 18 auf
die bezüglich
dem Ausführungsbeispiel
der 6 beschriebene Weise zusammenwirkt.
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Infolge
einer Öffnungsbewegung
des Fensters 11 in eine in 7 strichpunktiert
dargestellte, unterste Gebrauchsposition verschwenkt der Hebel 28 entgegen
dem Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 27, wobei auch der
zweite Hebelarm 31 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 27 verschwenkt.
Aufgrund der starren Verbindung zwischen des Hebelarmes 31 mit
dem Hebelarm 63 aufgrund des starren Gestängeelementes 65 durchläuft der
Hebel 63 eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn um seine
Schwenkachse 64 und verlagert den Ventilteller 59 des
Ventiles 18 in Öffnungsrichtung
u nach unten, bis das Ventil 18 seine Öffnungsstellung erreicht hat
und das Fenster 11 demzufolge seine tiefste, unterste Position
erreicht hat.
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9 zeigt
schließlich
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem die Betätigungsvorrichtung 45 ebenfalls
von einer Teleskopanordnung 54 gebildet ist. Diese besteht
bei dem Ausführungsbeispiel
aus vier Teleskopgliedern 67a, 67b, 67c und 67d.
Die Teleskopglieder sind in Ausfahrrichtung federbelastet und bestrebt,
ihre in 9 dargestellte, im Wesentlichen
maximale Länge
einzunehmen.
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Das
Ventil 18 weist einen Ventilteller 59 auf, der
entgegen der Öffnungsrichtung
u des Fensters 11, also bezüglich 9 nach oben
durch ein Federelement 60 belastet ist. Der Ventilteller 59 wirkt
mit dem unteren Ende 68 des untersten Teleskopgliedes 67a zusammen.
Infolge einer Öffnungsbewegung des
Fensters 11 in Öffnungsrichtung
u wird die Teleskopanordnung 54 in Öffnungsrichtung u verlagert und
drückt
auf diese Weise den Ventilteller 59 bezüglich 9 nach unten.
Dies führt
zu einer Öffnung des
Ventiles 18, wobei hier eine mit den Ausführungsbeispielen
der 8 und der 6 vergleichbare
Ventilanordnung getroffen ist, die vorsieht, dass der eigentliche
Dichtkörper 69 des
Ventiles 18 außerhalb
des Auffangbeckens 15 angeordnet ist.
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Anzumerken
ist bei dieser Ausführungsform, dass
die in Ausfahrrichtung federbelasteten Teleskopglieder 67a, 67b, 67c, 67d mit
einer Federkraft arbeiten, die geringer ist als die Federkraft des
Federelementes 60. Damit soll erreicht werden, dass infolge einer Öffnungsbewegung
des Fensters 11 zunächst das
Ventil 18 geöffnet
wird, beispielsweise bis zu einem Anschlagen des Ventiltellers 59 an
einer schematisch angedeuteten Anschlagfläche 70 und erst dann
die Teleskopglieder 67a, 67b, 67c, 67d ineinander
unter Längenverkürzung der
Teleskopanordnung 54 ineinander einfahren können.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der 9 wirkt das oberste Teleskopglied 67d ebenfalls
mit dem unteren Rand 25 des Rahmens 12 der Scheibe 11 zusammen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel,
wie auch bei allen anderen Ausführungsbeispielen
gilt aber, dass es nicht darauf ankommt, an welchem Punkt die Betätigungsvorrichtung 45 jeweils
an dem Fenster 11, an dem Rahmen 12 oder an einem
Bestandteil der Fensterhebeeinrichtung 48 angreift. Vorzugsweise
wird jedoch vorgesehen sein, an solchen Punkten anzugreifen, die
ein herkömmlicher,
bereits zum Stand der Technik gehöriger Mechanismus zum Heben
des Fensters bereitstellt. Gleichermaßen werden solche Lösungen bevorzugt,
bei denen die durch Hebel- oder Gestängeelemente zu überbrückenden
Distanzen möglichst
gering gewählt
werden.