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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Waffensicherung, bei der die
Waffenfreigabe (d.h. das Versetzen der Waffe in einen funktionsbereiten
Zustand) über
einen Kennungsaustausch zwischen einer Waffe und einer Freigabeeinrichtung
gesteuert wird. Die Waffe selbst weist dabei eine individuelle Waffenkennung
auf, sowie eine Sicherungseinrichtung, wobei die Freigabeeinrichtung
die Waffenkennung erfaßt
und ein Freigabesignal an die in der Waffe eingerichtete Sicherungseinrichtung
abgibt. Solche oder ähnliche
Waffensicherungssysteme sind beispielsweise aus
DE 25 05 604 ,
DE 29 40 513 oder
US 3,703,845 und
DE 102 22 332 bekannt. Nach
DE 25 05 604 dient dazu
eine Strahlenquelle, die auf einen Strahlenempfänger an der Waffe gerichtet
ist, wobei der Empfänger
nur Signale (z.B. Lichtsignale) aus einer bestimmten Richtung aufnehmen
kann. Nach
DE 29 40 513 wird
dieser Gedanke weitergebildet, indem die Signale, hier Infrarotlichtsignale,
codiert sind und an der Waffe eine Decodierungseinrichtung vorhanden
ist, die nur bestimmte Funktionen der Waffe freigibt, je nachdem,
welches codierte Signal in der Sicherungseinrichtung der Waffe empfangen
wird (z.B. ein Signal zur Entriegelung der Waffe für das Laden
und Entladen und ein weiteres Signal für die Entriegelung zur Schußabgabe).
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US 3,703,845 geht darüber hinaus
noch auf eine elektromagnetische Ent-/Verriegelungseinrichtung ein.
Gemäß
DE 102 22 332 ist ein Mustersender (Codesender)
vorgesehen, welcher Signale in Form von Funkwellen, akustischen,
optischen oder elektrischen Signalen an die Waffe abgibt, wobei
in der Waffe selbst eine elektronische Vergleichsschaltung vorgesehen
ist, welche die empfangenen Signalmuster auf ihre Gültigkeit überprüft und eine
Entsperrung (Entsicherung der Waffe) nur vornimmt, wenn ein entsprechend
gültiges
Signal empfangen wird.
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Alle
diese Systeme sind im Prinzip geeignet, in einer Schießeinrichtung
oder einem Schießstand verwendet
zu werden, um den Waffeneinsatz auf einen bestimmten räumlichen
Bereich zu beschränken. D.h.
die Waffe kann z.B. nur in eine bestimmte Richtung abgefeuert werden
oder nur in einer bestimmten Zone, in der sie entsprechende Freigabesignale empfangen
kann. Es ist auch möglich,
wie in der
DE 102 22 332 beschrieben,
die Waffe für
unterschiedliche Freigabesignale einzurichten. Dabei können über entsprechende
Dialogfunktionen auch sich verändernde
Signalmuster verwendet werden. Hier können solche Waffen verwendet
werden, die die Signale der entsprechenden Freigabeeinrichtung empfangen
können.
Der Informationsaustausch zwischen Waffe und Freigabeeinrichtung
ist jedoch darauf beschränkt,
daß die
Waffe ein Anfragesignal an den Mustersender aussendet, welcher dann
wiederum ein entsprechendes Freigabesignal an die Waffe aussendet.
Der Mustersender gibt jede Waffe frei, die in seinem Sendebereich
liegt und ein entsprechendes Anfragesignal abgibt. Eine individuell
steuerbare Freigabe von Waffen ist nicht vorgesehen. Das heißt, die
Flexibilität
dieser Systeme bezüglich
der ansteuerbaren oder anzusteuernden Waffen ist beschränkt. So
kann beispielsweise nur dann sichergestellt werden, daß eine abhanden
gekommene oder gestohlene Waffe nicht mehr durch den Mustersender
aktiviert werden kann, wenn die Signalmuster zur Freigabe und/oder
das Anfragesignal verändert
werden. Dazu müssen
dann auch die Signalempfänger
bzw. die Anfragesignal sender an den weiterhin freizugebenden (autorisierten)
Waffen entsprechend verändert
werden.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes
Kennungs- bzw. Freigabemanagement zu ermöglichen.
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Demgemäß ist die
vorliegende Erfindung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabeeinrichtung über eine
einen Kennungsspeicher aufweisende Steuerung so gesteuert wird,
daß ein
Freigabesignal nur dann abgegeben wird, wenn die erfaßte (individuelle)
Waffenkennung mit einer im Kennungsspeicher registrierten Waffenkennung übereinstimmt.
Mit einer solchen Steuerung ist es möglich, die Freigabe von Waffen
individuell, flexibel und umfassend zu steuern. Ein Freigabesignal
wird nämlich
nur dann abgegeben, wenn in einem Autorisierungsschritt erkannt
wurde, ob die Waffenkennung (einer Waffe, die im Wirkungsbereich
der Freigabeeinrichtung erfaßt
wird) einer im Kennungsspeicher registrierten Waffenkennung entspricht.
Nur wenn diese Autorisierung erfolgreich stattgefunden hat, wird
ein entsprechendes Freigabesignal, welches verschlüsselt und
waffenindividuell erzeugt werden kann, an die Waffe ausgesendet.
Wenn keine erfolgreiche Autorisierung stattfindet, d.h., der Vergleich zwischen
erfaßter
Waffenkennung und registrierten Waffenkennungen keine Übereinstimmung
ergibt, wird die Waffe nicht freigegeben. So können auf einfache Weise zentral
durch Verändern
des Kennungsspeichers die Waffen festgelegt werden, die ggf. freigegeben
werden können.
So kann ausgeschlossen werden, daß Waffen, die zwar im Prinzip
zur Freigabe geeignet sind, deren Freigabe aber nicht gewünscht oder
autorisiert ist, im Wirkungsbereich der Freigabeeinrichtung freigegeben
werden. Die Kennung einer abhanden gekommenen oder gestohlenen Waffe muß also nur
aus dem Kennungsspeicher entfernt werden, damit sie nicht mehr freigegeben
wird.
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Die
abhängigen
Ansprüche
betreffen Weiterbildungen der Erfindung, wobei die Ansprüche 14 und
15 eine Schießeinrichtung, insbesondere
einen Schießstand
betreffen, der mit einer erfindungsgemäßen Waffensicherung versehen
ist und der gemäß Anspruch
15 zusätzlich
eine Durchgangssperre umfaßt,
an der über
ein Schreib-/Lesegerät
ein Kennungsaustausch mit der Freigabeeinrichtung vorgenommen werden
kann. Die Steuerung ist dabei so eingerichtet, daß sie die
Durchgangssperre zum Betreten oder Verlassen der Einrichtung nur
freigibt, wenn die an der Durchgangssperre erfaßte Kennung mit einer entsprechend
registrierten Kennung übereinstimmt.
Auf diese Weise kann mit der eigentlichen Waffenfreigabe eine wirksame
personen- und waffenbezogene Zugangskontrolle realisiert werden. Zum
einen kann der Zugang zur Einrichtung auf entsprechend registrierte
Personen und Waffen beschränkt
werden. Genauso kann das Verlassen der Einrichtung an einen entsprechenden
Kennungsaustausch gekoppelt werden. So kann die Waffensicherung
so eingestellt werden, daß ein
Verlassen der Anlage nur ohne Waffe möglich ist, d.h. bestimmte oder alle
Waffen müssen
in der Anlage selbst verbleiben. Bei der Kombination von personen-
und waffenspezifischen Daten kann das Entnehmen einer Waffe aus der
Anlage auf einen bestimmten Personenkreis und/oder auf bestimmte
Waffen beschränkt
werden.
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Die
Erweiterung der erfindungsgemäßen Waffensicherung
um einen benutzerspezifischen Kennungsaustausch ist in Anspruch
2 angegeben. Diese Kombination waffen- und benutzerspezifischer Kennungen
erlaubt zusätzliche
Maßnahmen
zur Steigerung der Sicherheit. So kann die Freigabe einer Waffe
auf bestimmte Kombinationen von Benutzer- und Waffenkennungen beschränkt werden.
Das heißt,
nur ein bestimmter Benutzer oder Benutzerkreis ist für eine oder
mehrere Waffenkennungen registriert und umgekehrt.
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Anspruch
3 betrifft eine Weiterbildung, bei der die Kennungen selbst über die
Freigabeeinrichtung veränderbar
sind. Mit dieser Methode sind kryptologische Verfahren durchführbar, bei
denen die Kennung bei jedem Kennungsaustausch nach einem bestimmten
Algorithmus verändert
wird, so daß ein Fälschen der
Kennung unmöglich
oder zumindest erschwert wird, selbst wenn die Signale zum Kennungsaustausch
von unbefugten "Dritten" erfaßt werden
sollten.
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Gemäß Anspruch
4 kann die Waffensicherung zusätzlich
mit einem Lesegerät
versehen sein, über
das Waffen- und/oder Benutzerkennungen in einen Kennungsspeicher
eingelesen werden können. Auf
diese Weise können
Kennungsdaten sicher und fehlerfrei in den Kennungsspeicher aufgenommen werden.
Alternativ können
solche Daten natürlich auch über ein
entsprechendes Eingabegerät
oder ein Terminal eingegeben werden.
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Die
Aufnahme der Kennung in oder auf einen Kennungsträger gemäß Anspruch
5 ermöglicht
eine unabhängige
Herstellung von Waffe und Kennung bzw. Kennungsträger. So
können
beispielsweise auch Waffen, die ohne geeignete Kennung hergestellt
wurden, später
mit einem Kennungsträger
und ggf. mit einer entsprechenden Sicherungseinrichtung ausgestattet
werden, mit der sie für
eine erfindungsgemäße Waffensicherung
geeignet sind.
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Die
Ansprüche
6–8 betreffen
die Ausbildung des Kennungsträgers
als aktiver oder passiver Transponder, wobei Anspruch 7 einen passiven Transponder
betrifft, der über
die von der Freigabeeinrichtung übertragene
Signalenergie aktiviert wird, so daß die Waffenkennung von der
Freigabeeinrichtung eingelesen werden kann und diese ein entsprechendes
Freigabesignal an den Transponder selbst überträgt, der dann wiederum die Sicherungseinrichtung
zur Freigabe der Waffe aktiviert. Die zur Betätigung der Sicherungseinrichtung
erforderliche Schaltenergie kann dabei ebenfalls mittels der (von
der Freigabeeinrichtung ausgesendeten) über die Transponderantenne
empfangenen Signalenergie aufgerbracht werden. Es kann aber auch
eine eigene Energiequelle, z.B. in Form einer Batterie oder eines
kleinen Akkus, vorgesehen werden, die die Sicherungseinrichtung
mit der erforderlichen Schaltenergie versorgt.
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Gemäß Anspruch
8 ist ein sog. aktiver Transponder vorgesehen, der über ein
Schaltsignal aktiviert wird und dann ein eigenes Signal aussendet. Für solche
Transponder ist eine Stromquelle oder Energieversorgung erforderlich.
Dabei können
die Sicherungseinrichtung und der Transponder an der Waffe eine
gemeinsame Stromversorgung nutzen.
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Gemäß Anspruch
9 wirkt die Sicherungseinrichtung mittels eines z.B. elektromechanischen
Stellelements auf den Abzugsmechanismus der Waffe insbesondere auf
die Abzugsstange. Dabei ist es möglich,
daß die
Abzugsstange arretiert wird, so daß der Abzugsmechanismus nicht
ausgelöst
werden kann. Alternativ ist es auch möglich, daß die Abzugsstange am eigentlichen
Abzugsbügel
oder am Abschlaghebel über
das Stellelement ausgehängt
wird, so daß Abschlagshahn
bzw. Abzugsbügel
voneinander entkoppelt sind.
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Die
Ausbildungen nach Anspruch 10–12
betreffen Ausführungen,
bei denen gemäß Anspruch
10 ein Kennungsaustausch über
eine mit der Freigabeeinrichtung gekoppelte Antenne gleichzeitig
mit mehreren Waffen und/oder Benutzern erfolgt. Gleichzeitig ist
hier auch so zu verstehen, daß der
Kennungsaustausch tatsächlich
nacheinander, also sequentiell, abläuft, diese Zyklen jedoch so
schnell ablaufen, daß sie
für einen
Anwender nicht wahrnehmbar sind, so daß die Waffenfreigabe mehrerer
Waffen als gleichzeitig wahrgenommen wird.
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Gemäß Anspruch
11 ist durch die Zuordnung von einer Waffe zu einer Antenne sichergestellt,
daß in
einem bestimmten Empfangsbereich einer Antenne auch nur eine einzige
Waffe freigeschaltet werden kann. Das heißt, daß beispielsweise in einer Schießbahn nur
eine Waffe gleichzeitig betätigt
werden kann, pro Schießbahn
also eine Antenne erforderlich ist. Die Weiterbildung nach Anspruch
12 betrifft eine Ausführung,
bei der die Kennungsträger über mehrere
Antennen lokalisiert werden können.
Das heißt, eine
Waffe oder ein Waffenbenutzer kann im Wirkungsbereich der Antennen
lokalisiert werden, und die Freigabe der Waffe kann davon abhängig gemacht
werden, ob sich Waffe und/oder Benutzer in einem Bereich befinden,
in dem eine Waffenfreigabe vorgesehen ist. Damit können zum
einen bestimmte Bereiche im Wirkungsbereich der Antennen definiert werden,
in denen eine Waffenfreigabe überhaupt möglich ist.
Gleichzeitig kann jeder Waffe ein bestimmter Bereich (z.B. eine
Schießbahn)
zugeordnet werden, in dem sie freigegeben werden kann. Es ist auch
möglich,
vorzusehen, daß die
Waffe nur dann freigeschaltet wird, wenn sich sowohl ein bestimmter Benutzer
als auch eine bestimmte Waffe in einem bestimmten Bereich befinden.
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Nach
Anspruch 13 kann die Steuerung der Freigabeeinrichtung über einen
Computer beispielsweise über
einen PC erfolgen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nun anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert, in
denen
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Waffensicherung ist,
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2 eine
Anordnung zeigt, bei der mehrere Antennen jeweils einen bestimmten
Wirkungsbereich abdecken,
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3 eine
Anordnung zeigt bei der über mehrere
Antennen Kennungsträger
lokalisiert werden können
und die Freigabe in bestimmten Bereichen erfolgt, und
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4 die
schematische Darstellung eines Schießbereichs ist, der zusätzlich eine
Zugangs-/Entnahmekontrolle aufweist.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Waffensicherung.
Die schematische Darstellung zeigt eine Freigabeeinrichtung 1 mit einer
Steuerung 2, wobei die Steuerung Kennungsspeicher 3 und 4 aufweist,
deren Funktion weiter unten erläutert
wird. Zusätzlich
ist die Steuerung 2 mit einer Antenne 5 versehen, über die
Signale abgegeben und empfangen werden, die von der Steuerung 2 erzeugt
bzw: verarbeitet werden. Die Waffe 6 weist eine Waffenkennung 7 auf
und ist mit einer Sicherungseinrichtung 8 versehen, welche über ein
Schalt- oder Stellelement 9 in die Mechanik (nicht dargestellt)
der Waffe eingreift. Die Waffenkennung 7 befindet sich
auf einem Kennungsträger 10,
der durch den Dreifachrahmen angedeutet wird. Auch die Sicherungseinrichtung 8 ist
mit einer Antenne 13 zur Abgabe bzw. zum Empfang von Signalen
verbunden. Die gestrichelte Verbindungslinie zwischen Antenne 13 und
Sicherungseinrichtung 8 deutet an, daß diese Ausstattung optional
ist. Alternativ kann der Signalaustausch auch über die Antenne des als Transponder
ausgebildeten Kennungsträgers 10 erfolgen. Der
Waffenkennungsträger 10 und
die Sicherungseinrichtung werden über eine Stromversorgung 14 mit
Energie versorgt. Auch hier deuten die gestrichelten Linien zur
Waffenkennung an, daß der
Kennungsträger 10 nur
optional über
die Stromversorgung 14 mit Energie versorgt wird. Auch
eine Energieaufnahme über
die Signalenergie ist möglich.
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Zusätzlich ist
noch eine Benutzerkennung 11 dargestellt, die sich auf
einem weiteren Kennungsträger 12 befindet,
der ebenfalls als sog. Transponder mit eigener Sende- und Empfangsantennen
ausgebildet ist.
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Geeignete
Transponder für
das erfindungsgemäße System
sind z.B. RFID-Datenträger
mit Speicherfunktion. Sie können
als einfache Read-Only-Transponder bis hin zu Transpondern mit ausgeklügelten kryptographischen
Funktionen ausgestaltet sein. Transponder mit Speicherfunktion enthalten
im Grundaufbau einen Speicher (z.B. ein RAM, ROM, EEPROM oder FERAM)
und ein HF-Interface zur Energieversorgung und Kommunikation mit
dem Schreib-/Lesegerät.
Dabei bildet das HF-Interface die Schnittstelle zwischen dem Übertragungskanal vom
Lesegerät
zum Transponder und den digitalen Schaltungselementen des Transponders
selbst. Es entspricht im Prinzip dem klassischen Modem (Modulator-Demodulator),
wie es auch zur analogen Datenübertragung über Telefonleitungen
eingesetzt wird. Das HF-Interface
des Transponders verfügt über einen
Last- oder Backscattermodulator (oder andere Verfahren, z.B. Frequenzteiler),
welcher durch die digitalen Sendedaten angesteuert wird, um Daten
an das Lesegerät
zurückzusenden.
Passive Transponder, also Transponder ohne eigene Spannungsversorgung
werden über
das HF-Feld des Schreib-Lese-Geräts
mit Energie versorgt. Dabei entnimmt das HF-Interface der Transponderantenne Strom
und stellt diesen gleichgerichtet dem Chip als geregelte Versorgungsspannung
zur Verfügung.
Die Transponder können
mit eigenen Mikroprozessoren versehen sein, welche die Datenübertragung
von und zum Transponder, die Ablaufsteuerung von Kommandos, die
Dateiverwaltung und kryptographische Algorithmen ausführen.
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Es
ist auch möglich,
Transponder mit Sensorfunktionen auszustatten, so daß beispielsweise Temperatur,
Feuchte, Schock, Beschleunigung oder andere physikalische Größen im Transponder
aufgezeichnet werden können
und von einem Schreib-/Lesegerät
ausgelesen werden können.
Es ist so z.B. möglich
für Waffen
kritische Betriebsgrößen zu erfassen.
So können
beispielsweise maximal erreichte Temperaturen eines Waffenrohres
aufgezeichnet werden oder auch die abgegebene Schußzahl. Die Erfassung
solcher Größen erlaubt
es, die Waffenfreigabe zusätzlich
betriebsabhängig
zu steuern. Die Waffe wird z.B. nach einer bestimmten Schußzahl oder
beim Erreichen einer Grenztemperatur gesperrt.
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Zum
Einbau von Transpondern in eine metallische Umgebung sind Glastransponder
verwendbar, deren Spule auf einen hochpermeablen Ferritstab (Ferritantenne)
gewickelt sind. Bei einem Einbau in eine längliche Vertiefung der Metalloberfläche kann der
Transponder problemlos ausgelesen werden. Selbst die Abdeckung einer
solchen Anordnung mit einem Metalldeckel ist möglich, wenn diese mit einem
schmalen Spalt dielektrischen Materials (Lack, Kunststoff) zwischen
den beiden Metallflä chen
befestigt wird. Damit können
die parallel zur Metalloberfläche
verlaufenden Feldlinien über
den dielektrischen Spalt in den Hohlraum eintreten, so daß der Transponder
gelesen werden kann. Auch sog. Disk-Tags (scheibenförmige Transponder)
können
zwischen Metallplatten eingebettet werden. Dazu werden die Ober-
und Unterseite der Tags mit Metallfolien aus hochpermeablem amorphen
Metall aufgebracht, die jeweils nur eine Hälfte des Tags abdecken, so
daß am
Spalt zwischen den beiden Teilfolien ein magnetischer Fluß durch
die Spule des Transponders entsteht, so daß dieser auslesbar ist.
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Zur
Montage in nicht-metallische Körper
gibt es eine Vielzahl flacher, stabförmiger oder anderer Transponderbauformen,
die auf-/eingeklebt, eingegossen, eingeschraubt werden können oder
die so flach ausgeführt
sind, daß sie
sogar entlang der Oberflächen
aufgebracht werden können.
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Die
Waffenfreigabe läuft
bei einer Waffensicherung gem. 1 so ab:
Die Steuerung 2 sendet über
die Antenne 5 ein globales Steuersignal 15 aus. Dieses
Steuersignal wird entweder waffenseitig über die Antenne 13 der
waffenseitigen Sicherungseinrichtung 8 aufgenommen oder
direkt vom die Kennung 7 tragenden Transponder 10.
In Reaktion auf das globale Steuersignal sendet der Transponder 10 ein
die Waffenkennung 7 umfassendes Kennungssignal 16 an
die Freigabeeinrichtung 1 zurück, die dieses über die
Antenne 5 empfängt
und in die Steuerung 2 überträgt. In der
Steuerung 2 wird eine Vergleichsoperation durchgeführt, ob
die übermittelte Waffenkennung 7 mit
einer im Kennungsspeicher 3 aufgezeichneten Kennung übereinstimmt.
Wenn dies der Fall ist, übermittelt
die Steuerung 2 wiederum über die Antenne 5 ein
Freigabesignal 17 über
die Antenne 13 oder den Transponder 10 an die
Sicherungseinrichtung 8. Das Stellelement 9 greift
zur Freigabe in die Waffenmechanik ein, um diese zu entsperren.
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Das
Stellelement 9 kann als elektromechanisches Schaltelement
ausgeführt
werden, welches in die Abzugsmechanik eingreift. Dabei kann z.B.
die Abzugsstange blockiert oder freigegeben werden bzw. am Abzugsbügel oder
Abschlag ein- oder ausgehängt
werden.
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In
einer weiteren Ausbaustufe wird zusätzlich zur Waffenkennung 7 eine
Benutzerkennung 11 abgefragt. Diese Benutzerkennung kann
ebenfalls in einem Transponder 12 eingespeichert sein,
den ein Benutzer der Waffe 6 bei sich trägt. In diesem
Fall löst
das globale Steuersignal die Übermittlung
des die Benutzerkennung umfassenden Kennungssignals 18 an
die Freigabeeinrichtung 1 aus, das von letzterer über die
Antenne 5 an die Steuerung 2 übermittelt wird. Hier wird
die übersendete
Benutzerkennung dann mit einer im Benutzerkennungsspeicher 4 enthaltenen
Benutzerkennung verglichen. Das Freigabesignal 17 wird
bei kombinierter Abfrage der Waffen- und der Benutzerkennung 7, 11 nur
ausgesendet, wenn beide Kennungen in den jeweiligen Speichern 3, 4 vorhanden
sind. Auf diese Weise können bestimmte
Waffenkennungen bestimmten Benutzern zugeordnet werden. Das heißt: Nicht
jeder Benutzer kann jede Waffe verwenden. Die Freigabeeinrichtung kann
zur Pflege der Kennungsdaten mit einem Eingabegerät 19 bzw.
mit einem Lesegerät 20 versehen werden.
Im oben beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist der Daten- bzw. Signalaustausch über Funk beschrieben. Die Daten
zwischen Freigabeeinrichtung 1 und Waffe 6 bzw.
Benutzerkennungsträger 10, 12 können auch
optisch, akustisch, über
Leitungen oder auf andere geeignete Weise übertragen werden.
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Die 2–4 zeigen
den prinzipiellen Aufbau von der oben beschriebenen Waffensicherung
in entsprechend ausgerüsteten
Schießanlagen.
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Nach 2 ist
die Steuerung 2 der Freigabeeinrichtung 1 mit
den Antennen 5a bis 5c verbunden. Die Antennen 5a bis 5c sind
in einem Abschußbereich 21 einer
Schießanlage 27 an
jeweiligen Schießbahnen 22a bis
c angeordnet. Jede Antenne 5a, 5b, 5c ist
somit einer Schießbahn 22a,
b, c zugeordnet. Betritt nun ein registrierter Waffenbenutzer mit
einer registrierten Waffe beispielsweise die Schießbahn 22a,
so findet der oben beschriebene Kennungsaustausch und die Waffenfreigabe über die
Antenne 5a statt. In den Kennungsspeichern 3, 4 kann
zusätzlich vermerkt
sein, daß der
betreffende Benutzer oder Schütze
nur für
eine der Schießbahnen 22a,
b, c autorisiert ist. Das heißt,
die entsprechende Waffe kann nur vom entsprechenden Benutzer auf
einer der autorisierten Schießbahnen 22a,
b, c abgefeuert werden. Darüber
hinaus ist es auch möglich,
die Waffenfreigabe aufzuheben, sobald sich mehr als ein Schütze auf
einer Schießbahn 22a,
b, c befindet. Es kann auch sichergestellt werden, daß die Waffe
nur solange freigegeben wird, solange sie sich im Abschußbereich 21 einer
der entsprechenden Schießbahnen 22a,
b, c befindet. Die Signalverarbeitung bei dieser Anordnung findet
quasi gleichzeitig für
alle erfaßten Kennungen
statt. D.h. selbst bei sequentieller Signalverarbeitung sind die
Verzögerungen
so klein, daß für einen
Benutzer bzw. Schützen
nicht wahrnehmbar sind.
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3 zeigt
eine Ausführung,
bei der die Kennungsträger 10, 12 in
der gesamten Schießanlage 27 räumlich lokalisiert
werden können.
Hier ist die Freigabeeinrichtung 1 und die Steuerung 2 mit
entsprechenden Richtantennen 23a, b, c versehen. Diese
Richtantennen 23a, b, c erlauben es, jeden Kennungsträger 10, 12 (beispielsweise über Triangulation)
in ihrem gemeinsamen Wirkungsbereich zu lokalisieren. Die Steuerung 2 kann
nun so eingerichtet werden, daß eine
Waffenfreigabe nur in einem bestimmten Bereich oder bestimmten Bereichen
erfolgt, beispielsweise in einem Abschußbereich 21 der Schießbahnen 22a,
b, c. Dadurch, daß die
gesamte Schießanlage 27 abgedeckt
werden kann, sind weitere Bedingungen für die Freigabe der Waffen möglich. Zum
Beispiel kann die Freigabe blockiert werden, wenn sich ein Anwender
zwischen dem Abschußbereich 21 und
dem Zielbereich 24 auf einer der Schießbahnen 22a, b, c
befindet. Auch hier läuft die
Signalverarbeitung für
mehrere Kennungsträger quasi
gleichzeitig ab.
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4 zeigt
eine zusätzliche
Zugangskontrolle zu einer Schießanlage,
mit der die technische Sicherheit weiter erhöht werden kann. In einem Zugangsbereich 25 befinden
sich Anten nen 26, 26', über die ein Signalaustausch
mit der Freigabeeinrichtung 1 beim Verlassen bzw. beim
Betreten der Schießanlage
stattfindet. Die Freigabeeinrichtung wirkt hier jedoch nicht auf
die Sicherungseinrichtung 8 in der Waffe, sondern auf eine
Durchgangssperre 28, welche das Verlassen bzw. das Betreten
der Schießanlage 27 zuläßt. Auf
diese Weise kann der Zugang zur Schießanlage 27 auf bestimmte
Benutzer und/oder Waffen mit entsprechenden Kennungsträgern 10, 12 beschränkt werden,
ebenso kann sichergestellt werden, daß nur bestimmte oder gar keine
Waffen, die mit entsprechenden Kennungen versehen sind, aus der
Schießanlage 27 entnommen werden
können.
Es ist auch möglich,
daß die
Entnahme von Waffen nur auf bestimmte Anwender beschränkt ist.
Durch die Erfassung der Kennungsdaten von entnommenen, bzw. eingebrachten
Waffen ist auch eine sehr genaue und einfache Protokollierung solcher
Vorgänge
möglich.
Es ist also z.B. möglich,
jederzeit festzustellen, welche Anwender bzw. welche Waffen sich
innerhalb der Schießanlage
befinden, bzw. welche Waffen welcher Anwender aus der Schießanlage
entnommen hat.