DE102004025650A1 - Verfahren für den quantitativen Ausschluß genickter (ssb) und gebrochener (dsb) Template-DNA aus Zellpräparationen in sehr langen Polymerase Reaktionen - Google Patents

Verfahren für den quantitativen Ausschluß genickter (ssb) und gebrochener (dsb) Template-DNA aus Zellpräparationen in sehr langen Polymerase Reaktionen Download PDF

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Abstract

Herkömmliche Methoden der Herstellung und Verwendung von DNA führen in der Regel zu erheblichen Anteilen nicht-intakter Moleküle (siehe Abbildung mit DNA-Qualitätsgraden 1-3). Nach z. B. Einfrieren, Alkoholfällung, Trocknen oder Überführen geht bei langen DNA Präparationen (> 20 kb) der intakte Anteil mit Grad 1 verloren. Das wird in einer doppelsträngigen Gelelektrophorese in der Regel nicht erkannt, weil auch Grad 2 lange Ketten bildet. Die Erfindung betrifft Verfahren, um ausschließlich DNA mit dem Grad 1 (> 20 kb), praktisch frei von Anteilen mit Grad 2 und 3, bereitzustellen. Des Weiteren wird Grad 1 DNA in einer Gelmatrix bereitgestellt und in seine sehr lange PCR Reaktion eingesetzt. Damit werden DNA Schäden bis zur PCR Reaktion ausgeschlossen. Weiterhin wurde festgestellt, dass weitere Schäden während der Reaktion vermieden werden, wenn eine hochmolekulare Gelmatrix in der Reaktion anwesend ist, zudem Schäden nach der Reaktion stark herabsetzt. Die drastisch verbesserten Reaktionsbedingungen garantieren PCR Produkte mit einer sehr geringen Fehlerrate. Menschliche DNA Fragmente > 30 kb werden robust erzeugt. Die Verfahren stellen erhebliche Vorteile für die Nutzbarmachung genomischer DNA Ressourcen und für diagnostische Verfahren dar.

Description

  • Beschreibung der Erfindung
  • Herkömmliche Methoden lange DNA herzustellen (z.B. alkalische Lyse und Präzipitation, Verfahren die Trocknungs oder Ethanolpräzipitationsschritte enthalten, wie das Binden langer DNA Moleküle an einen Träger, das "spooling" genomischer DNA, Phenolisieren und Alkoholpräzipitation, oder die alleinige Lyse und Proteinase Behandlung von Zellen in einer Agarosegelmatrix ohne weiteeren Reinigungsschritt, wie sie z.B. bei YACs oder menschlichen Zellen zum Einsatz kommt), wässrige DNA Lösungen zu lagern (Einfrieren, 4°C in TE) und die DNA in Reaktionen oder Zellen zu überführen (Schütten, Pipettieren, Gentransfer) sind nicht geeignet, um praktisch 100% aller Moleküle in einer doppelsträngig durchgängigen Form (über längere Abschnitte, z.B. > 20 kb) vorliegen zu haben. Es ist in der Fachwelt oft die Meinung verbreitet, dass z.B. DNA spooling eine relativ gute high molecular weight DNA für PCR bereitstellen kann, weil sie in der Regel doppelsträngige Moleküle mit 50 oder 80 kb enthält. Dabei wird aber nicht berücksichtigt, dass solche herkömmliche doppelsträngige DNA bereits in erheblichem Umfang Einzelstrangbrüche enthält, sodass die durchgängigen Einzelstränge selten länger als z.B. 30 kb sind, und die meisten der doppelsträngig zusammengehaltenen Moleküle aus wesentlich kürzeren Einzelsträngen von mitunter nur 2–15 kb bestehen. Durch diese allseits übliche, mangelhafte DNA Qualität ergeben sich erhebliche Schwierigkeiten bei den verschiedensten Anwendungen langer DNA, z.B. beim Gentransfer, in molekularen Reaktionen, bei der PCR, für die physikalische Stabilität beim Handling/Schütteln in wässriger Lösung, und damit für die Rekonstruktion genomischer Genorte durch Klonieren, die funktionelle Analyse genomischer Gene sowie für die Herstellung von Expressionskonstrukten und Genorten für die Gentherapie. Um funktionelle Genorte zu rekonstruieren, oder passgenaue Stücke zu isolieren, stehen in der Regel keine geeigneten Restriktionsstellen zur Verfügung. Mit langen PCR Reaktionen können gewünschte Enden definiert und Sequenzen mittels Primer eingebracht werden. Gerade für eine lange PCR besteht aber die Schwierigkeit, dass in herkömmlicher DNA nur ein kleiner Teil der eingesetzten Moleküle doppelsträngig durchgängig ist. Um aus den wenigen intakten Molekülen ein Produkt zu erhalten, werden viele Zyklen benötigt. Das erhöht das Risiko von Fehlern im Produkt und die freien DNA Enden der gebrochenen Moleküle erhöhen die Komplexität der Reaktion, wodurch sehr lange Produkte nicht oder nur fehlerhaft erhalten werden. Der Einsatz ausschliesslich intakter DNA dieser Erfindung reduziert bei maximaler Ausbeute die Zykluszahl und die Komplexität der Reaktion und somit die Fehlerrate auf ein Minimum. Darüberhinaus können durch die Erfindung PCR Fragmente aus z.B. rein menschlichen DNA Sequenzen hergestellt werden, die weit länger als 30 kb sind. Solche DNA Fragmente sind für Klonierungen, Genanalysen und Gendiagnostik von großem Wert. Durch die Sicherstellung der Intaktheit praktisch aller eingesetzten Moleküle über sehr lange Abschnitte können mit diesem neuen DNA Material PCR und andere Polymerasereaktionen bis zum Maximum entwickelt werden.
  • Der entscheidende Vorteil besteht in der durch die Methode gewährleisteten Sicherheit, 100%-ig intakte Template-Moleküle einzusetzen (praktisch alle eingesetzten Moleküle sind frei von Einzelstrangbrüchen ssb und Doppelstrangbrüchen dsb über Längen von 20 kb). Es handelt sich nicht nur um eine etwas höhergradige DNA-Qualität, als es bisher möglich war, sondern um die Sicherstellung der bestmöglichen (!) DNA Qualität. Es wurde festgestellt, dass menschliche PCR Produkte > 40 kb auch an verhältnismässig komplexen Genorten erhalten werden, wenn intakte DNA eingesetzt wird. Damit werden erstmalig Längen erreicht, die im Bereich der genomischen Länge der meisten Gene z.B. des Menschen liegen. Die Erfindung ist bedeutend für die Weiterentwicklung sehr langer PCR und für die Nutzbarmachung der Ressourcen aus dem Humangenomprojekt (z.B. Genomengineering, Synthese künstlicher Chromosomen mittels PCR für funktionelle Genomanalysen und die Gentherapie).
  • Bei der sehr langen PCR handelt es sich um ein Methodenpaket das sicherstellt, dass die bereitgestellte DNA (die auch für andere Zwecke geeignet ist) bis zum Start der Reaktion eine bestmögliche Qualität hat und beibehält. Das Verfahren erlaubt, dass praktisch alle eingesetzten Moleküle in den ersten Zyklen effizient und durchgängig an der Reaktion teilnehmen können. Deutliche Verbesserungen konnten bereits erreicht werden (30–64 kb verschiedener menschlicher Genorte). Die Methoden beinhalten auch die vorteilhafte Auswirkung der Anwesenheit einer Gelmatrix in einer langen PCR Reaktion. Die intakte Input-DNA wird vor und gemeinsam mit dem Produkt während und nach der Reaktion maximal geschützt, weil die Reaktionen innerhalb der Gelmatrix optimal ablaufen und schädliche Molekülbewegungen (thermisch, Scheren) effektiv verhindert werden. Damit kann PCR bis zum Maximum entwickelt werden.
  • Weitere Stichpunkte:
    • – PCR steht auch stellvertretend für andere Polymerasereaktionen, z.B. Primerextensionen, isothermale Polymerasereaktionen.
    • – Dient der Herstellung und Modifizierung langer genomischer DNA-Fragmente (>20 kb).
    • – Bezieht sich auch auf die genomischen DNA Fragmente mit definierten Enden, die mittels sehr langer Polymerasereaktionen erzeugt werden.
    • – Lange DNA-Fragmente mit sehr geringer Fehlerrate.
    • – Einführung von Modifikationen in sehr lange DNA-Fragmente mittels PCR.
    • – Werkzeug für das Genomengineering, um Restriktionsstellen oder sequenzspezifische Rekombinationsstellen in genomische DNA-Fragmente einzubringen.
    • – Werkzeug für die Entwicklung von PCR, Primerextensionsreaktionen, isothermale Polymerasereaktionen bis zum Maximum.
    • – Werkzeug für die Entwicklung von Polymerasen, Kits mit geeigneten Antioxidantien, Puffer, Additive, pH-Stabilisatoren, DNA-Protektoren, Denaturierungshilfsstoffe, Maßnahmen zur Temperatursenkung, zur Senkung des Polymerase-Slippage, zur Abbruchvermeidung, zur Steigerung der Strand displacement activity.
    • – Umfasst Testverfahren unter Zuhilfenahme der beschriebenen oder gleichwertiger Testmaterialien, wie z.B. ein langer Tandemrepeatarray (z.B. alpha Satelliten DNA) als sensitiver Test für Polymerase-Slippage, oder der funktionelle Nachweis der sehr geringen Fehlerrate mit dem selektionierbaren menschlichen HPRT-Gen (42 kb).
    • – Polymerase Slippage findet in sehr langer PCR in quantitativem Umfang statt. Durch die hier beschriebenen Ergebnisse ist zu erwarten, dass sehr lange DNA auch aus Probenspuren möglich wird, wenn Polymerase slippage verhindert wird.
    • – Sehr geringe Fehlerraten interessant für Diagnostik
  • Beschreibung des Verfahrens und der belegenden Experimente
  • Beschreibung, wie von einer Template-DNA praktisch alle Anteile mit ssb ausgeschlossen werden
  • Herstellung von DNA in Agaroseblöckchen für den Einsatz in sehr lange Polymerase-Reaktionenen. Die Verwendung von Agaroseblöckchen zum Schutz langer DNA vor Scherkräften ist bekannt, liefert aber per se nicht eine bestmögliche (!) Qualität, wie sie in dieser Erfindung zum Einsatz kommt.
  • Der entscheidende Vorteil kann erst durch den quantitativen Ausschluss mit ssb und dsb behafteter langer DNA Fraktionen von der gesamten in der Gelmatrix eingebetteten DNA erreicht werden. Für die Herstellung von PACBAC-DNA in low melting Agarosegelblöckchen als Gelmatrix wurde ein Verfahren in der deutschen Anmeldung 197 20 839.8 und dem US Patent 6,331,397 beschrieben, bei dem durch eine Pulsfeldelektrophorese linearisierte E. coli DNA abgetrennt wurde. Hier wird der Einsatz eines Elektrophorese-Schritts (Konstantfeld- oder Pulsfeldelektrophorese) beschrieben, um PACs/BACs für den Einsatz in eine PCR bereitzustellen, die keine dsb und keine ssb enthalten und direkt innerhalb der Gelmatrix in die PCR Reaktion eingebracht werden. Daraus entstehen neue Voraussetzungen gegenüber herkömmlicher langer PCR-Methoden, die bisher nur mit nicht-menschlicher DNA mit herausragend hoher Qualität und geringer Komplexität (z.B. direkter Einsatz von high copy lambda Phagen DNA, die nur maximal 25 kb menschliche Inserts tragen und eine Länge von ca 40 kb haben) durchgeführt wurden, oder lediglich auf herkömmlichen DNA Präparationen mit einem großen Anteil nicht-intakter DNA beruhten (im wesentliche DNA, die während der Herstellung Alkohol-präzipitiert oder getrocknet wurde, wie z.B. beim DNA spooling oder bei Zentrifugiersäulen).
  • Darüberhinaus wird von den Erfindern erkannt, dass die Verfahren auf zelluläre und chromosomale DNA-Präparationen aus menschlichen und tierischen Zellen oder Zellfraktionen übertragbar sind, um sehr lange PCR aus unklonierter genomischer Chromatin-DNA durchzuführen (z.B. Patientenblut, Gewebe, Primärkulturen, Spermien). Durch Elektrophorese kann aus chromosomalen DNA-Präparationen in Agarose der Anteil an genickter (ssb) und gebrochener (dsb) DNA praktisch vollständig entfernt werden, wodurch der Einsatz bestmöglicher DNA mit Längen von z.B. 15 kb aber auch mit weit über 100 kb möglich ist. Dabei sind nicht nur Spuren oder ein kleiner Anteil der Template-Moleküle intakt, wie es bei herkömmlichen DNA Präparationen in wässriger Lösung der Fall ist. Der herausragende Vorteil ist, dass die eingesetzten Moleküle in ihrer Gesamtheit intakt vorhanden sind. Darüberhinaus kann durch den direkten Einsatz der Gelmatrix in die PCR Reaktion sichergestellt werden, dass vor der Reaktion kein Abbau auftritt. Beides konnte mit herkömmlichen DNA-Präparationen nicht erreicht werden. Durch den direkten Einsatz der DNA-tragenden Agarose wird zusätzlich eine hot-start Bedingung erhalten, die zusätzlich Sequenzinterferenzen bei niedrigen Temperaturen verhindert (Zugänglichkeit der DNA erst nach Schmelzen einer Agarosematrix oder erst nach Diffusion der Reaktionskomponenten in eine Gelmatrix).
  • Bei chromosomaler DNA (z.B. Mensch) kann annähernd 100%ige Intaktheit der Moleküle im Bereich der Zielsequenz von z.B. 15–50 kb Länge gewährleistet werden, weil mittels Pulsfeldgelelektrophorese alle genickten Fraktionen mit Unterbrechungen, die über sehr viel längere Bereiche verteilt sind, ausgeschlossen werden, wie z. B. bei 2–12 Mb Fragmenten, die in der Pulsfeldgelelektrophorese wandern, wenn sie ssb enthalten. Dadurch stehen praktisch alle eingesezten Moleküle (z.B. 105–106 aus Patientenblutleukozyten, oder 107 aus einer Chromatinfraktion aus Blut oder Gewebe/Zellkultur eines Patienten, oder z.B. 108 aus Spermien, pro 50 Mikroliter Reaktionsansatz) bereits in den ersten Zyklen der Reaktion zur Verfügung, wodurch geringste Zykluszahlen und damit sehr geringe Fehlerraten erreicht werden, die auch für gendiagnostische Anwendungen erhebliche Vorteile bringen (Machbarkeit, Verlässlichkeit).
  • Bei linearen chromosomalen Fragmenten im Sub-Megabasen-Bereich, wie bei den YACs der Bäckerhefe, kann mit den hier für BACs und PACs beschriebenen Bedingungen die intakte DNA-Fraktion in den Agaroseblöckchen nicht von der schadhaften Fraktion abgetrennt werden. Dafür werden andere Elektrophoreseparameter benötigt (z.B. höhere Spannung, höhere oder niederige Ionenkonzentration im Elektrophoresepuffer, stärkere Ladungsinteraktionen mit der Gelmatrixoberfläche). Die hier in den Experimenten beschriebenen Parameter der Reinigungsmethode nach dem Prinzip des Ausschlusses der Anteile mit ssb kommt also vorrangig bei zirkulären PACs/BACs, zirkulären Genomen (z.B aus Bakterien oder Zellorganellen) und bei sehr langen linearen chromosomalen Fragmenten (z.B. > 1 Mb) zum Einsatz.
  • Blöckchenprozedur
  • Zellpräparationen werden in low melting point Agaroseblöckchen eingebracht, wie z.B. bei Klco und Smith beschrieben wurde, oder modifiziert in der deutschen Patentanmeldung DE 197 20 839 A1 (Schindelhauer, Cooke) und dem US Patent 6,331,397 (Schindelhauer, Cooke) zunächst als Standardprozedur wiedergegeben ist. Typischerweise werden 5–50% Zellen in das Blöckchenvolumen eingebracht. Anschliessend werden Proteine und Zellreste enzymatisch abgebaut. Durch Entfernen der Zellreste (z.B. durch Diffusion) wird die DNA in den Blöckchen gereinigt. Anschliessend wird z.B. durch Restriktion des E. coli Genoms, die E. coli DNA linearisiert. Anschliessend wird eine Agarosegelelektrophorese durchgeführt, um linearisierte E. coli DNA und PACs/BACs, die dsb oder ssb über größere Abschnitte tragen, praktisch komplett aus den Agaroseblöckchen auszuschliessen. Eine typische Pulsfeldelektrophoresebedingung ist z.B. 1–100 sec Switchzeit, 12 h Lauf, 6V/cm, 120° Winkel, in 0.5 × TAE Puffer. Bei linearen Chromosomen kann die Switchzeit erheblich verlängert werden, bei kleineren PACs/BACs < 60 kb kann eine kürzere Elektrophorese ohne Switch und eine höhere Spannung oder kleinere Winkel zum Einsatz kommen. Eine gute Reinigung wird bereits in einer Standardgelelektrophorese erreicht. Unsere in den letzten Jahren gewonnene Erkenntnis, dass ssb in PACsBACs ausgeschlossen werden können, führte schliesslich zur Vermutung, daß mit solch intakter Template-DNA auch eine Entwicklung langer PCR möglich werden könnte. Das nach der Elektrophorese zurückgewonnene Agaroseblöckchen enthält quantitativ intakte Template-DNA (ohne dsb, ohne ssb > 20 kb). Nach sehr langer Blöckchen-Lagerzeit oder der Gefahr von Lichteinwirkung oder enzymatischer Verunreinigung kann die Elektrophorese zum Ausschluss von ssb unmittelbar vor dem Einsatz in die PCR wiederholt werden. Ein Verfahren das quntitativ ssb-freie DNA ermöglicht (sowie der Wunsch danach) ist nicht allgemein bekannt. Im Gegenteil wird in Expertenkreisen allgemein davon ausgegangen, dass intakte PACBAC-DNA im Pulsfeldgel läuft, wie das von supercoiled DNA herkömmlicher Plasmide (< 20 kb) bekannt ist, und von Cosmiden (40 kb) angenommen wird. So werden oft fälschlicherweise sogenannte "intakte" PAC/BAC-Banden z.B. in Katalogen gezeigt, die in ein Gel eingewandert sind. Nach unserem neuen Kenntnisstand kann es sich dabei allenfalls um offen zirkuläre, mit ssb behaftete DNA handeln. Supercoiled DNA von > 60 kb (teilweise schon bei 40 kb und darunter) wird quantitativ im Gel zurückgehalten. Gleichermassen gilt in Fachkreisen, dass intakte lineare DNA von z.B. 10 Mb mittels Pulsfeldgelektrophorese aufgetrennt werden kann. Dabei blieb jedoch in der Regel unerkannt, dass 10 Mb lange, doppelsträngige Fäden nur in das Gel einlaufen können, wenn sie über ihre Länge verteilt ssb tragen. Die Aufreinigung intakter DNA aus Chromosomen durch den Ausschluss der schadhaften Fraktion, die in einer Elektrophorese mobilisiert werden kann, ist ebenfalls Bestandteil dieser Erfindung. Sehr lange intakte DNA läuft entgegen dem allgemeinen Kenntnisstand bereits bei erheblich kürzeren Längen nicht in das Gel ein, vermutlich weil es bei verdröselter Konfiguration und Zug an den freien Strangenden zur Bildung komplexer "molekularer Knoten" kommt, die nicht durch die Elektrophoresekräfte aufgelöst werden können, wenn ein Drehen um die DNA-Achse mangels ssb verhindert wird.
  • Diese Erkenntnis gehört auch in Expertenkreisen nicht zum allgemeinen Wissensstand. Sie begründet einen wichtigen Aspekt für das Gelingen des hier beschriebenen Verfahrens und diente als treibende Kraft für die Entwicklung der sehr langen PCR.
  • Durch den zuverlässigen Ausschluss der bislang unvermeidbaren ssb DNA-Fraktion von der Template DNA ist die Methode sehr sicher und die PCR Reaktion sehr robust. Die in der Gelmatrix (z.B. low melting Agarose) gewonnene Template-DNA ist unter Lichtschutz sehr lange bei Raumtemperatur lagerbar. Ein Blöckchen mit eineem Volumen von 100 Mikroliter enthält typischerweise 109–1010 PAC/BAC Moleküle oder z.B. 106–108 Genomkopien höherer Eukaryonten. Ein winziges Agarosegelstückchen von z. B. 2–20 μl wird direkt in eine lange PCR-Reaktion (50 μl) eingesetzt.
  • Einsatz der Gelmatrix mit eingebetteter intakter DNA in eine PCR-Reaktion am Beispiel einer low melting Agarose
  • Zu Beginn des ersten Zyklus schmilzt die LMP-Agarose bei ca 65°C und gibt quantitativ die eingesetzten DNA-Fragmente frei. Es können μg Mengen BACs/PACs eingesetzt werden, so daß bereits nach wenigen Zyklen große Mengen des gewünschten Fragments erhalten werden können (z.B. 50–500 ng eines 40 kb Produktes nach 5–7 Zyklen).
  • Die Erfindung legt nahe, dass ungeachtet anderer Faktoren, wie zum Beispiel die Komplexität oder Hitze-Stabilität, immer maximale Ergebnisse zu erwarten sind, weil die bestmögliche (!) DNA-Qualität eingesetzt wird. Durch das Verfahren wird Intaktheit der Gesamtzahl der eingesetzten Moleküle gewährleistet.
  • Die Methoden ermöglichen auch den Einsatz bestmöglicher Präparationen menschlicher DNA. So wurde gefunden, dass chromosomale DNA höherer Eukaryonten von der Fraktion mit ssb in einem Agaroseblöckchen befreit werden kann, weil die sehr lange DNA der linearen Chromosomen (>>1–10 Mb) sich quasi wie die zirkulären (supercoiled) PACs/BACs verhalten und im Gel nur wandern, wenn ssb vorhanden sind. Somit können mit den beschriebenenen Methoden auch die bestmöglichen Ergebnisse aus menschlichen Zellen oder aus einer intakten Zellkern-Fraktion erhalten werden. Dabei können z.B. 107–109 intakte Moleküle in eine Reaktion eingebracht werden, und die benötigte Zykluszahl drastisch reduziert werden. Desweiteren bedingt die Agarosemethode, bei der einzelne Zellen oder Bakterien räumlich getrennt von der Agarose umschlossen vorliegen, dass die DNA-Moleküle während dem Schmelzen getrennt frei werden, wodurch in frühen Zyklen eine Durchmischung begrenzt ist. Unabhängig von der optimalen Zahl der Template-Moleküle (105 könnte z.B. besser sein als 109, um Genominterferenzen zu minimieren) ist zu erwarten, dass die PCR immer dann optimal abläuft, wenn ssb in der Template-DNA praktisch ausgeschlossen werden. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Einsatz intakter chromosomaler DNA höherer Eukaryonten auch bei der Verwendung kleiner Kopiezahlen vorteilhaft ist, weil z.B. die Menge interferierender Genomsequenzen kleinstmöglich gehalten werden kann, ohne in den ersten Zyklen quantitativ durchgängige Reaktionen zu gefährden.
  • Mit herkömmlichen DNA-Präparationen kann bei Längen von z.B. 20–50 kb nicht gewährleistet werden, dass praktisch alle eingesetzten Moleküle frei von ssb sind. Im Gegenteil enthalten genomische DNA Fraktionen, die bei 50 kb auf einem Pulsfeldgel laufen in der Regel auch ssb, so dass nur wenige Moleküle vorhanden sind, die über eine Zielsequenz von 50 kb intakt sind.
  • Experimente
  • Der Reihe nach werden eine Reihe von Experimenten beschrieben, die zum Durchbruch (> 30 kb menschliche Zielsequenzen) führten und die entscheidenden Vorteile des Verfahrens erklären. Beispiele werden gezeigt, wie von verschiedenen menschlichen Genorten (CFTR, HPRT, GASZ, CORTBP2), die in PACs/BACs kloniert sind, routinemässig und äusserst robust menschliche Fragmente von 30–50 kb erhalten werden. Amplifikation mit zunehmenden Zykluszahlen wird bei einer Länge von mindestens 55 kb beobachtet. Neue Reaktionskonditionen in Anwesenheit einer Gelmatrix werden beschrieben, die bereits 64 kb des menschlichen CFTR Genorts ermöglichen.
  • Die PCR-Reaktion kann an einem Großteil der eingesetzten Moleküle ablaufen
  • Zuerst wurde gezeigt, dass es erwartungsgemäss möglich ist, mit konzentrierter, flüssiger DNA Lösung (frische Standard-Plasmid-Präparation (Qiagen) des Plasmids BQ8 oder CC2 (um 12 kb), die Plasmide enthalten die 3' Region des CFTR Gens mit der 2 kb Zielsequenz, eine kurze PCR in wenigen Zyklen effizient durchzuführen. Je nach verwendetem Puffer sind mit den Beispielprimern aB2R/aMF aus dem genomischen CFTR-Gen Zykluszahlen und Extensionszeiten nahe am theoretischen Limit möglich (quantitative Generierung von 2 kb in 5 Zyklen mit < 1 min Extension mit Plasmid DNA als Template, deutliche Steigerung bis Zyklus 10, nach Zyklus 15 kaum noch Steigerung beobachtet). Dabei wurde u.a. beobachtet, dass eine gleiche oder höhere Ausbeute des 2 kb Fragments bei einer Denaturierungstemperatur von 92°C statt 94°C erreicht werden kann.
  • Die geschmolzene Agarose gibt quantitativ die enthaltene DNA frei, die in ihrer Gesamtheit effizient amplifiziert wird
  • Prinzipiell gleiche Ergebnisse wurden bei Einsatz von 1/16-1/5 Agarose-Blöckchen (zumeist 1/12 mit etwa 8μl) mit dem 200 kb CFTR PAC CF7'' erhalten (in diesem PAC ist die gleiche 2 kb PCR der CFTR 3' Region enthalten, wie in den zuvor verwendeten Plasmiden BQ8 oder CC2) (1). Dabei war der direkte Einsatz der ungeschmolzenen Blöckchen effizienter als der Einsatz von DNA in flüssiger Form, die durch Agarasebehandlung oder durch PAC-Zentrifugenpräparation aus den Blöckchen erhalten wurde. Demnach wird die im Blöckchen enthaltene DNA quantitativ der PCR Reaktion zugeführt. Da der PAC sehr lang ist, müssen hohe Konzentrationen im Blöckchen enthalten sein, um bereits nach wenigen Zyklen eine sichtbare Menge (ca. 5 ng) der 2 kb Bande zu erhalten.
  • Bei Verwendung 1/12 Blöckchens hätte bei z.B. 5-facher Amplifikation zu Beginn 1 ng des 2 kb Stücks vorhanden sein müssen, was 100 ng des 200 kb langen PACs entspräche. In einem ganzen Blöckchen von 100 μl wären also 100 ng × 12 = 1.2 μl vorhanden gewesen. Da dies grob der erwarteten Menge intakter DNA im Blöckchen entspricht (bei 20%Vol Bakterien im Blöckchen und einem 50% Verlust der PAC DNA während der Herstellung), wurde geschlossen, dass die PAC Moleküle aus der im ersten Zyklus geschmolzenen Agarose quantitativ zur Verfügung stehen. Der erhebliche Vorteil für die anhaltende Intaktheit während der Reaktion bei Anwesenheit der Gelmatrix wird in 1 deutlich. Wenn die Agarose der PAC-Blöckchen zuvor durch Agarase verflüssigt wird, ist bereits bei 6 Zyklen ein deutlicher Verlust der Durchgängigkeit der Template Moleküle sichtbar, der in den flüssigen Reaktionen einen Schmier bei 2–20 kb zeigt. Bei dem direkten Einsatz unverdauter Agarose in die Reaktionen bleibt die eingesetzte DNA bis mindestens zum 12. Zyklus in der high molecular weight Fraktion > 20 kb (Pfeil in 1)
  • 1: Vergleich der Effizienz einer kurzen PCR von 2 kb nach 6 Zyklen (Bahnen a–f), 9 Zyklen (Bahnen g–l) und 12 Zyklen (Bahnen m–r) mit intakter DNA des PAC CF7''. Die DNA wurde entweder direkt in der Agarosematrix zugegeben (Bahnen a,b,g,h,m,n), nach Verflüssigen der Agarosegelmatrix durch Agarasebehandlung und vorsichtigem Pipettieren (Bahnen c,d,i,j,o,p) und aus einer Zentrifugier-Präparation aus dem Blöckchen gelöst (e,f,k,l,q,r). In Gegenwart der Agarosematrix läuft die Reaktion mit sehr guter Kinetik ab, so daß bereits nach 6 Zyklen das 2 kb Produkt sichtbar wird, und nach 9 Zyklen eine höhere Ausbeute erreicht wird, als nach 12 Zyklen ohne Gelmatrix. Die eingesetzte PAC DNA bleibt in den Reaktionen mit der Agarosematrix über den gesamten Verlauf als high molecular weight Fraktion bestehen (Pfeil). Der starke Verlust der Integrität der eingesetzten DNA ohne Agarosegelmatrix wurde auch bei 68°C Extensionstemperatur (gezeigt ist die Reaktion bei einer Extensionstemperatur von 72°C), festgestellt. Ethidiumbromid gefärbtes Agarosegel nach standard Elektrophorese. Bahn s: 1 kb Leiter (BRL).
  • Die Polymerasereaktion in der geschmolzenen Agarose läuft mit sehr hoher Geschwindigkeit ab
  • In folgenden Experimenten wurden längere PCRs mit dem CFTR-PAC CF7 (2,06 kb, 6,53 kb, 10,06 kb, 16,58 kb; mit den Primern aMcF jeweils mit aB2R, aB5R, aM10R, aB 16R) getestet, um Bedingungen für die Extensionszeiten zu finden, bei denen keine Sättigung erreicht wird (um eine zusätzliche Hitzebelastung durch Pausen zu verhindern). 16,58 kb wurden quantitativ nach 5 min Extensionszeit bei 68 °C Extensionstemperatur erreicht. Die Reaktionsgeschwindigkeit entspricht damit etwa der Prozessivität der Taq-Polymerase von ca 4 kb/min. Damit konnten deutlich mildere Bedingungen (Summe Temperaturlast) erreicht werden, als nach bestehenden Protokollen zu erwarten war (Kits, Long PCR Publikationen). Desweiteren wurden 25,03 kb (Primer aMF/CF+23R) und als Durchbruch 30,96 kb (Primer CF21F/aB 16R) und 39,41 kb (Primer CF21F (Zielenski et al. 1989) und CF+23R) menschlicher DNA mit einer Extension von 10,5–12,5 min in 6 Zyklen erzeugt. Das zeigte, dass die Agarose die Reaktion nicht hemmt und dass die intakte DNA, die in einer Agarosegehnatrix zugefügt wird, eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen sehr langer PCR ist. Bisher wurden diese Längen nur mit lambda-Phagen DNA berichtet, diese enthält aber nur ein menschliches Insert von ca 15–25 kb. Allerdings war unter den verwendeten Bedingungen (6, 7, oder 8 Zyklen, 30'' initiale Denaturierung, 20'' 92°C, 1 min 55°C, 12,5 min 68°C, 5 min finale Extension bei 68°C) eine Steigerung über 40 kb nicht weiter möglich, was nahelegte, dass zusätzlich zur Qualität der Input DNA und dem verbesserten Aufrechterhalten der Stabilität durch die Gelmatrix auch andere Faktoren verbessert werden müssen.
  • Senkung der Extensionstemperatur zeigt bei Einsatz intakter PAC-DNA einen positiven Effekt
  • Um die Gesamtwärmelast weiter zu verringern, wurde die Extensionstemperatur auf 66°C gesenkt. Da in Long-PCR Publikationen keine Verbesserung unter 68°C beobachtet wurde, war unklar, ob bei Einsatz der intakten Input-DNA doch eine Steigerung möglich wäre. Durch 66°C Extensionstemperatur wurde schlagartig eine effiziente Amplifikation von > 40 kb erreicht, so z.B. 43 kb des HPRT Genorts (Primer H3f/H5r). Das HPRT-Gen weist bezüglich interner Repeats (interspearsed) eine sehr hohe Komplexität auf (deutlich zu sehen beim "basten" von 10 kb Sequenzabschnitten des Genorts mit sich selbst, Blast-N mit 2 Sequenzen, z.B. online auf der ncbi-homepage). Zwischen dem B. und 9. Zyklus wurde eine deutliche Zunahme der Ausbeute beobachtet, was darauf hinweist, dass die PCR von 43 kb Länge mit einer sehr guten Kinetik abläuft (2). Dadurch wurde gezeigt, dass bei Einsatz intakter Input-DNA in einer Agarosematrix auch komplexe menschliche Genfragmente > 40 kb robust amplifiziert werden können.
  • 2 PCR in Gegenwart einer Agarosematrix mit intakter PAC DNA des humanen HPRT Genorts. Reaktionen von 7 Zyklen (Bahnen a–d), 8 Zyklen (Bahnen e–h), 9 Zyklen (Bahnen i–l) wurden mit dem Programm (30'' 92°C initiale Denaturierung, 10'' 92°C Denaturierung, 1' 62°C Annealing, 25' 66°C Extension) durchgeführt. Bahnen a,e,i: 25 kb Produkt mit Primern Hof und H3r. Bahnen b,f,j: 36 kb Produkt mit Primern H4f und H5r. Bahnen c, g, k: 43 kb Produkt mit Primern H3f und H5r. Ethidiumbromid gefärbtes Puldfeldgel (CHEF, 2''-3.5'' switch, 6V/cm), Bahn m: Längenstandard 24 kb Leiter (NEB, Midrange II) und 1 kb Leiter (BRL).
  • Bereits nach 30 sec 92°C steht die PAC DNA aus der Agarose quantitativ zur Verfügung
  • Eine weitere Senkung der Temperaturlast wurde durch sehr kurze initiale Denaturierungszeiten bei 92°C (< 30 sec) und Denaturierungszeiten während der Zyklen von nur 7–10 sec bei 92°C erreicht. Dadurch wurde eine routinemässige Generierung von 30–50 kb Fragmenten verschiedener Genorte möglich (Primer H4f/H5r = 36 kb; Primer H3f/H5r = 43 kb; Primer CF19cF/aM2R = 41,44 kb; Primer CF19cF/aB5R = 45.92 kb; Primer CF19cF/aM10R = 49,44 kb). Mit den Primern CF19cF/aB16R = 55,96 kb und CF19cF/CF+23R = 64,42 kb wurden reproduzierbar Produkte des humanen CFTR-Gens erhalten. Weitere Beispiele sind das menschliche GASZ-Gen (Primer G5R/G2cF = 32,3 kb), das menschliche CORTBP2-Gen (Primer CO17cR/CO9cF = 40 kb) oder Produkte, die komplette PAC Vektor-Sequenzen (16 kb) enthalten. Beispiele in 3, 4, 5.
  • 3: PCR in Gegenwart einer Agarosegelmatrix mit intakter PAC DNA des humanen CFTR Genorts auf PAC CF7. Reaktionen von 7 Zyklen (Bahnen a–e), 8 Zyklen (Bahnen f–j), 9 Zyklen (Bahnen k–o) wurden mit dem Programm (30'' 92°C initiale Denaturierung, 10'' 92°C Denaturierung, 1' 62°C Annealing, 40' 66°C Extension) durchgeführt. Bahnen a,f,k: 25,03 kb Produkt mit Primern aMF und CF+23R. Bahnen b,g,l: 34,78 kb Produkt mit Primern CF20F und aM10R. Bahnen c, h, m: 45.92 kb Produkt mit Primern CF19F und aB5R. Bahnen d,i,n: 55.96 kb Produkt mit Primern CF19F und aB 16R. Das 64,42 kb Produkt mit Primern CF19F und CF+23R in den Bahenen e,j,o ist nur schwach zu sehen (*). Ethidiumbromid gefärbtes Puldfeldgel (CHEF, 2''-3.5'' switch, 6V/cm), Bahn p: Längenstandard 24 kb Leiter (NEB, Midrange II, 24, 48, 72 und 97 kb sind sichtbar) und darunter 1 kb Leiter von BRL (12 kb und kleiner).
  • 4: PCR in Gegenwart einer Agarosegelmatrix mit intakter PAC DNA des humanen GASZ Genorts auf PAC CF1. Reaktionen von 9 Zyklen wurden mit dem Programm (30'' 92°C initiale Denaturierung, 10'' 92°C Denaturierung, 1' 62°C Annealing, 28' 66°C Extension, 5' finale Extension) durchgeführt. Bahnen a: 27,8 kb Produkt mit Primern G5R und G3cF. Bahnen b: 22,4 kb Produkt mit Primern G4R und G3cF. Bahnen c: 32.3 kb Produkt mit Primern G5R und G2cF. Bahnen d: 26,9 kb Produkt mit Primern G4R und G2cF. Bahnen f: Isolierung des 27,8 kb Fragments für die Herstellung einer FISH Probe aus 4 Reaktionsansätzen a 50 Mikroliter. Ethidiumbromid gefärbtes Puldfeldgel. Bahnen e: Längenstandard 24 kb Leiter (NEB, Midrange II) und 1 kb Leiter von BRL (12 kb und kleiner). Die 10 kb Bande der 1 kb Leiter entspricht einer DNA Menge von 30 ng (zum Mengenvergleich).
  • 5: PCR in Gegenwart einer Agarosegelmatrix mit intakter PAC DNA des humanen CORTBR2 Genorts auf PAC CF7. Herstellung einer FISH Probe eines 40 kb Fragments mit den Primern CO17cR und CO9cF. Bahnen a: Reaktionen mit 8 Zyklen des Programms (30'' 92°C initiale Denaturierung, 10'' 92°C Denaturierung, 1' 62°C Annealing, 40' 66°C Extension, 7' finale Extension) wurden auf einem Pulsfeldgel aufgetrennt, Ethidiumbromid gefärbt und anschliessend ausgeschnitten. Bahn b: Längenstandard 24 kb Leiter (NEB, Midrange II) und 1 kb Leiter von BRL (12 kb und kleiner).
  • Sensitive Messung des Polymerase-Slippage, das hier als bedeutende Komplikation der sehr langen PCR identifiziert wird
  • Ein definiertes Sal I alpha Satelliten DNA Fragment des X-chromosomalen alpha Satelliten PAC B11 (Schindelhauer and Schwarz, 2002) mit homogenen 2 kb Tandemrepeat-Einheiten wurde in einem PAC subkloniert (PAC Subklon = B11.60 hat eine Länge von 60 kb). Der PAC wurde in Agaroseblöckchen präpariert, und Moleküle mit ssb und dsb wurden mittels Pulsfeldgelektrophorese ausgeschlossen. Bei Verwendung von single copy Primern im PAC-Vektor (Primer P77/P86), die in einem Abstand von 42 kb die Tandemrepeats umschliessen, wurde beobachtet, dass nicht die eigentliche 42 kb Bande erhalten wird, sondern eine Leiter mit 2 kb Abständen, die deutliche Banden nur bis zu einer Länge von 20–24 kb aufwies. Aus dem Ergebnis wird geschlossen, dass Polymerase-Slippage ein stark limitierender Faktor für sehr lange PCR ist, weil bereits in wenigen Zyklen praktisch alle eingesetzten Moleküle vom Slippage betroffen sind, und quantitativ verschiedene kürzere Längen erhalten werden. Etliche kürzeren Längen sind bereits nach 7 Zyklen im Ethidiumbromid gefärbten Gel sichtbar, was auf ein quantitatives Geschehen hinweist, weil bei dieser Zykluszahl keine starke Amplifikation seltener Deletionsprodukte auftreten kann. Dabei ist eine wichtige Beobachtung, dass Slippage zwischen den 95–99% homologen Repeateinheiten sehr häufig auftritt (2 kb Leiter), aber offenbar selten zwischen den monomerischen Repeatuntereinheiten der alpha Satelliten DNA, die nur etwa 60–90% homolog sind (diese würden eine 0.17 kb Leiter ergeben). Demzufolge spielt eine beachtliche Mindestlänge der Übereinstimmung von Repeats zwischen zwei oder innerhalb eines Moleküls eine wichtige Rolle für das Polymerase Slippage. Es ist zu erwarten, dass PCR Limits, die durch interne Repeats oder Tandemrepeats in genomischer DNA höherer Eukaryonten und der daraus entstehenden Komplexität vorwiegend durch Hemmung des Polymerase Slippage überwunden werden können. Der Amplifikation in einer Agarosegelmatrix kommt dabei eine Rolle der Trennung der einzelnen Templatemoleküle zu, die ein freies "Rekombinieren" durch Slippage zwischen langen, homologen Repeatelementen verschiedener Sequenzen verhindert, und damit die Kinetik der Amplifikation des richtigen Produkts drastisch verbessert. Für die Entwicklung neuer Polymerasen und Reakltionsbedingunen dient der PAC B11.60 als sensitiver Test. Durch Spaltung der entstandenen Repeatleitern mit den neben den Primern an den PAC Vektorenden vorkommenden unique Restriktionsstellen Not I und Sal I konnte eine erwartete Verkürzung um ca 100 bp (45 + 55 bp) nachgewiesen werden. Die Leitern sind damit durch eine durchgängige PCR mit Slippage, und nicht durch einseitige Abbrüche zu erklären.
  • Direkt eingesetzte Bakterien sind nicht für sehr lange PCR-Produkte geeignet
  • Um den direkten Einsatz von PAC tragenden Bakterien mit dem PAC in der Agarosematrix (ohne ssb und ohne E coli-Genom) zu vergleichen, wurden 36 kb PCRs des HPRT-Gens (Primer H4f/H5r) und 16 kb oder 35 kb (CF20F/aM10R) des CFTR-Gens durchgeführt. In wiederholten Versuchen konnten mit vergleichbaren Bakterienmengen keine kleinsten Spuren der 16, 35 und 36 kb Banden erhalten werden. Auch eine Salzbehandlung der Bakterienwände, wie sie vor dem Eingiessen in Agarose erfolgt (Pett IV), erbrachte keine positive PCR. Die vorgeschaltete Lyse mittels Erhitzen in Triton-Puffer (TTE) erlaubte ebenfalls kein Produkt (4).
  • 6: PCR in Gegenwart einer Agarosegelmatrix mit intakter PAC DNA des humanen CFTR Genorts auf PAC CF7 im Vergleich mit PCR Reaktionen direkt aus TE gewaschenen, nativen Bakterien (Tris 10 mM, EDTA 1mM), oder einem Schnelllysat aus Bakterien (Überstand nach Erhitzen in einer Tris 20 mM, Triton X100, EDTA 2 mM Lösung und Zentrifugation) in vergleichbarer und 10-fach kleinerer Bakterienzahl. Reaktionen von 7 Zyklen (Bahnen a–f), 8 Zyklen (Bahnen h–m), 9 Zyklen (Bahnen n–u) wurden mit dem Programm (30'' 92°C initiale Denaturierung, 10'' 92°C Denaturierung, 1' 62°C Annealing, 30' 66°C Extension) durchgeführt. Bahnen a,b,h,i,o,p: Einsatz von ca 109 Bakterien in 5ul TE. Bahnen c,d,j,k,q,r: Einsatz von ca 108 Bakterien in 5ul TE. Bahnen e,f,l,m,s,t: Einsatz eines Schnellysats aus Bakterien unter vorsichtigem Pipettieren. Ethidiumbromid gefärbtes Puldfeldgel (CHEF, 2''-5'' switch, 6V/cm, 16 h). Nur in den Kontrollbahnen n und u mit der in die Agarosematrix eingebetteten, intakten DNA wird das 34,78 kb Produkt mit den Primern CF20F und aM10R erhalten. Bahn g: Längenstandard 24 kb Leiter (NEB, Midrange II) und 1 kb Leiter von BRL (12 kb und kleiner).
  • Materialien:
    • Kits: Standard Polymerasen, Expand (Roche) Kit mit Puffern, Amersham Taq, modifizierte Puffer, verschiedene Polymerase-Beimischungen (Pufferbeigaben, Reaktionszusätze, Polymerasen, Nukleotidspezifikationen etc. sind für eine Weiterentwicklung von Bedeutung). Sie sind nicht Bestandteil dieser Anmeldung und werden nicht explizit benannt.
    • Agarose: LMP-Agarose (Gibco BRL, 2% in H2O vor Zugabe zum Bakterienblöckchen) Klone: PAC CF7 (CFTR, CORTBP2), PAC CF1 oder CF3 (GASZ), PAC H2c (HPRT-Gen).
    • Primer: Etliche Primer wurden mit selten schneidenden Restriktionsnuklease-Schnittstellen versehen, mit denen die generierten Fragmente für ein Engineering modifiziert werden und einer gezielten Klonierung zugänglich werden. Als weitere Modifizierung kommt z.B. die Anbringung von Erkennungssequenzen für Sequenzspezifische Rekombinasen in Frage etc. Die meisten Primer funktionierten problemlos. Die Primerlänge, Annealingtemperatur, Aufreinigung scheint keine herausragende Rolle bei der sehr langen PCR zu spielen.
  • Figure 00110001
  • Figure 00120001
  • Bisherige Entwicklung der langen PCR:
  • Lange PCR (Barnes 1994, Cheng 1994) entwickelte sich zu einem wertollen Werkzeug für eine Vielzahl von Anwendungen , wie der genetischen Diagnostik, der Typisierung von Krankheitserregern, oder dem Schliessen von Klonier- und Sequenzierlücken in Genomen. PCR bietet eine einfache Möglichkeit, um exakte Progen und genomische DNA Fragmente herzustellen, und könnte damit für funktionelle Analysen und insitu Hybridisierungen und für das Engineeren genomischer Expressionskonstrukte dienen. Die hunderttausenden genomischen BAC/PAC Klone aus den Resourcen des Humangenomprojekts enthalten oft mehr als ein einziges Gen, oder nur einen Teil eines Gens und seiner regulierenden Regionen. Aus diesem Grund müssen Klone mit Regionen ergänzt werden, oder ungewollte Bereiche müssen ausgeschlossen werden, was mittels konventionellem Klonieren schwierig ist, weil in der Regel keine selten schneidenden Restriktionsstellen an den gewünschten stellen vorkommen. Nur mit konventioneller Klonierung aus lagerbarer DNA lassen sich zuverlässig Mutationen in der DNA eindämmen, weil so wiederholte Wachstumsschritte vermieden werden können. Die einführung synthetischer Sequenzen mittels Primer wurde bereits erfolgreich beim Klonieren von cDNA Sequenzen eingesetzt, aber Größenlimits der PCR und kritische Ausfälle mit existierenden Methoden verhinderten bislang einen breiten Einsatz der PCR beim genomischen Engineeren. Zu den wichtigsten Hemmnissen gehört die Erfolglosigkeit langer PCR bei komplexen Genomsequenzen, wie sie bei höheren Eukaryonten vorkommen, sowie die Fehlerrate der Polymerasen. Deshalb benötigen viele Engineering-Vorhaben arbeitsaufwändige Strategien, wie zum Beispiel homologe Rekombination und sukzessive Veränderung in protrahierten Zellkulturphasen, die eine erhöhte Mutagenese aufweisen.
  • Unter normalen PCR Bedingungen mit der Taq Polymerase waren nur wenige Kilobasen möglich. Diese Grenze wurde durch Zugabe einer zweiten polymerase mit Exonuklease (proof reading) Aktivität überwunden. Dadurch konnten viel längere Abschnitte anvisiert werden, und Parameter wurden verändert, um Depuriierung bei niedrigem pH Wert und Hitzeinstabilität der Ingredienzien entgegenzuwirken (Gustafson 1993, Barnes 1994, Cheng 1994). Durch Erhöhung und Stabilisierung des pH Werts in der Reaktion, durch Senkung der Denaturierungstemperatur oder Zugabe von Additiven (i.e. glycol, formamide, DMSO), veränderte Salzbedingungen, und durch eine Erniedrigung der Extensionstemperatur von 72°C auf 68°C wurden verbesserte Bedingungen geschaffen, die eine Amplifikation von bis zu 40 kb lambda phagen DNA zuliess. Es wurden lange PCR Kits entwickelt (z.B. Roche, Epicentre, Eppendorf, Stratagene) und weitere Polymerasemixturen und Additive wie Betain ergänzt.
  • Die bisherigen Längenlimits hatten neben den Polymerasen und Reaktionsbbedingungen verschiedene weitere Gründe. Einer ist die Komplexität der eingesetzten Sequenzen, dazu gehört die Verfügbarkeit spezifischer single copy Primer, der erhebliche Anteil an nicht-Zielssequeenzen in der eingesetzten DNA, sowie verbreitetee Repeatelemente, die zu ektopen Priming durch Abbruchprodukte oder Replikationsstottern bei einfachen Repeats führen können (Canceill 1999, Viguera EMBO J 2001, Viguera JMB 2001).
  • Ein weiteres Problem ist eine unzureichende Qualität der eingesetzten DNA. Obwohl PCR theoretisch von degradierter DNA mit kleinerren Längen als die Ziellänge möglich ist (Golenberg 1996), ist die Läge der eingesetzten DNA für entscheidend für eine lange PCR. Je größer der Anteil an einzel- und doppelsträngig gebrochenen DNA Molekülen ist, desto höher ist das Problem ektopen Primens und umsomehr Zyklen sind notwendig, um ein Produkt zu bekommen. Standard DNA Präparationen in wässriger Lösung enthalten kaum doppelsträngig ddurchgängige Moleküle über 30–50 kb, wodurch nur sehr wenige unbeschadete Moleküle dieser Länge vorhanden sind. Damit benötigen lange PCRs, selbst bei dem Einsatz sorgfältiger Präparationen, eine große Zykluszahl, um ein ausreichendes Produkt zu erzeugen, und schaffen selten ausreichende Mengen über 20–30 kb (Mukai Nippon Rhinso 1996).
  • Längere Framente von bis zu 42 kb wurden allerdings erfolgreich aus lambda Phagen DNA generiert (Barnes 1994, Cheng 1994), die offenbar eine hohe Qualität aufweist, möglicherweise weil die Phagen nur wenig (15 kb) komplexe DNA enthalten und weil die DNA intakt bereitgestellt werden kann. Allerdings ist Imbda maximal 50 kb lang und die maximale Insertlänge von 25 kb verhinderte eine Weiterentwicklung der PCR.
  • Zusätzlich zur problematischen DNA Qualität birgt PCR Risiken der Mutagenese. Verschiedene proof reading Polymerasen erlaubten eine Senkung der Fehlerrate unter 10–4–10–5 (Cariello 1991, Matilla 1991, Lundberg 1991, Cline 1996, Huang DNA Cell Biol 1996), aber mit jeddeem Zyklus können Fehleer auuftreten und akkumulieren, wodurch es mit herkömmlichhen Methoden schwierrig wird, PCR Produkte mit etlichen Kilobasen ohne Fehler zu erzeugen.
  • Um beide Probleme, die mangelnde DNA Qualität und das Mutageneserisiko zu lösen, und Reaktionsbedingungen für menschliche DNA über 30 kb zu entwickeln, verwednen wir eine neue DNA Präparrationsmethode für hoch konzentrierte und intakte DNA aus herkömmlichen Agaroseblöckchen aus einer zuvor entwickelten Methode für die Herstellung künstlicher Chromosomen und die stabile Lagerung großer Mengen DNA aus BAC/PAC Klonen (Schindelhauer NAR 1997) und einem Reinigungsschritt, der nicht-intakte DNA aus langen DNA Präparationen ausschliesst.
  • Die DNA, die in eeiner Gelmatrix hhergestellt wird kann direkt in die PCR Reaktion eingesetzt werden, ohne die DNA aus der Matrix herauszulösen und mit den Reaktionsingredienzzien zu vermengen. Die PCR Reaktionen in Gegenwart der Agarosematrix warren so effektiv, dass die Mehhrzahl der eingesetzten Moleküle tatsächlich während der ersten wenigen Zyklen quantitativ und vollständig repliziert werden, was eine Ausbeute nahe am theoretischen Maximum ermöglichte, bei gleichzeeitiger dramatischer Senkung der benötigten Zykluszahl. Die Erfindung beschreibt die ersten bahnbrechenden Erfolge und PCR Bedingungen, die mindestens 64 kb menschlicher DNA erlauben.
  • Die vorliegende Erfindung beinhaltet nicht nur die erfolgreiche, robuste PCR > 30 kb verschiedner menschlichen Sequenzen unter Bedingungen, die ein Fehleerrisiko drastisch reduzieren, sie beinhaltet auch die Herstellung und Lagerung der ausschliesslich intakten DNA im allgemeinen, wodurch jeglicher Umgang mit langen DNA Fragmenten erheblich erleichtert wird. Die neuen Techniken und Verfahhren stellen somit eine neue Technologiestufe für die Verwendung genomischer DNA Abschnitte als zuverlässigen Werksttoff dar. Die Erfindung schliesst auch methoden zur herstellung sehr langer DNA mit sehr hoher Qualität (50–500 kb und länger). Damit werden in kleinen Volumina von 100 Mikrolitern sehr hohe Kopiezahlen ausschliesslich intakter DNA Moleküle für den Einsatz in Reaktionen oder einen Gentransfer möglich, z.B. lange Plasmide, Cosmide und BACs bis über 1010 Moleküle or 108 menschliche Genome und mehr.
  • Referenzen:
    • Schindelhauer, Cooke, US patent 6,331,397
    • Schindelhauer, ( DE 197 20 839 A1 ) (1 und Text Spalte 4 Zeile 20–43; 2.7.2, Spalte 10 Zeile 60 – Spalte 11 Zeile 44)
    • Schindelhauer D, Cooke HJ. Efficient combination of large DNA in vitro: in gel site specific recombination (IGSSR) of PAC fragments containing alpha satellite DNA and the human HPRT gene locus. Nucleic Acids Res. 1997 Jun 1;25(11):2241-3.
    • Schindelhauer D, Schwarz T. Evidence for a fast, intrachromosomal conversion mechanism from mapping of nucleotide variants within a homogeneous alpha-satellite DNA array. Genome Res. 2002 Dec;12(12):1815-26.
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    • Viguera E, Canceill D, Ehrlich SD. Replication slippage involves DNA polymerase pausing and dissociation. EMBO J. 2001 May 15;20(10):2587-95.
    • Viguera E, Canceill D, Ehrlich SD. In vitro replication slippage by DNA polymerases from thermophilic organisms. J Mol Biol. 2001 Sep 14;312(2):323-33.
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  • Es folgt ein Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25. Dieses kann von der amtlichen Veröffentlichungsplattform des DPMA heruntergeladen werden.

Claims (5)

  1. Die Produktion intakter DNA innerhalb einer Gelmatrix, z.B. low melting Agarose, mittels eines Elektrophoreseschritts, der praktisch 100%-ige Intaktheit aller in der Gelmatrix vorhandenen Doppelstränge >20 kb (= intakt) gewährleistet. Dabei werden doppelsträngig gebrochene (dsb) oder mit Einzelstrangbrüchen (ssb) behaftete Moleküle in einem Elektrophoreseverfahren von der Gelmatrix entfernt, während intakte Moleküle nicht wandern und quantitativ in der Gelmatrix verbleiben. Dabei werden die mit Schäden (dsb, ssb) behafteten DNA Anteile quantitativ aus der Gelmatrix ausgeschlossen. Hintergrund: Intakte DNA wandert nicht aus der Gelmatrix. Durch nicht auflösbare Strukturen höherer Ordnung, z.B. "molekulare Knoten", "plektonemische Supercoils", mit z.B. Ladungs/Moleküldurchmesser- und Ladungs/Biegsamkeits-Verhältnissen, die ein Wandern in der Elektrophorese ausschliessen oder sehr stark verlangsamen, verbleibt intakte DNA in der Matrix. Die weiterhin in der Gelmatrix befindliche DNA mit sehr hoher Qualität wird in nachfolgende Reaktionen eingesetzt. Das neue Verfahren zum Ausschluss von Doppelstrangbrüchen und Einzelstrangbrüchen in doppelsträngiger DNA erhöht die physikalische Stabilität bei praktisch jeder nachfolgenden Verwendung der DNA, wie z.B. einer Isolierung aus der Gelmatrix und Überführen in eine wässrige Lösung, der Einsatz in Reaktionen, eine Aufbereitung für den DNA-Transfer, Gentransfer, Transfektion, Gentherapie, Transformation, Klonierung, molekulare Reaktionen, partiale Restriktionskartierung, PCR, etc. Die stabile Lagerung der DNA mit dieser bisher unerreichten Qualität ist in der Gelmatrix sehr einfach möglich. Es ergeben sich neue Anwendungsbereiche und eine erhebliche Zunahme der Zuverlässigkeit beim Umgang mit langen DNA Fragmenten. 1.1. Die Präparation intakter Plasmid-DNA (>20 kb) in einer Gelmarix, z.B. in low melting Agarosen (>20 kb), nach 1. 1.2. Die Präparation von bis zu vielen Megabasen langen zirkulären Genomen oder Chromosomen (eukaryontisch und prokaryontisch) in einer Gelmatrix, z.B. in low melting Agarose, die mit dem Verfahren zum quantitativen Ausschluss gebrochener Moleküle (keine ssb, dsb, >20 kb) hergestellt werden. 1.3. Die Präparation genomischer DNA aus linearen Chromosomen in einer Gelmatrix, z.B. low melting Agarose, die in ihrer Gesamtheit aus kontinuierlichen doppelsträngigen DNA Segmenten bestehen (ohne ssb >20 kb, also zum Beispiel 500 oder 2000 kb). 1.4. Präparationen aus prokaryontischen und eukaryontischen Zellen (Pilze, Pflanzen, Tiere, Mensch) (= Zellen). 1.5. Präparationen aus unlöslichen Zellfraktionen, die DNA enthalten 1.5.1. um eine Anreicherung pro Volumeneinheit 1.5.2. um eine reine DNA Fraktion zu erhalten 1.6. Präparationen mit vorgeschalteten physikalischen, chemischen, biologischen Methoden, 1.6.1. mildes Trocknen, Wasserextraktion, um das Volumen der DNA tragenden Fraktion vor dem Einbetten in die Gelmatrix zu verringern 1.6.3. Bestrahlung, radioaktive Bestrahlung, Einfrieren, Erwärmen, Beschallen, Ultraschall, Vibration, Scheren, etc. und 1.6.4. Nukleasen, Aktivierung von Transposons zum Erzeuggen von dsb im Wirtsgenom, chemische DNA-Spaltung, pH, Hydrolyse, um zu beseitigende DNA Fraktionen zu beschädigen, während die Zielmoleküle unbeschadet bleiben (z.B. Einführen von ssb in das E coli-Genom eines Klons, aber nicht in ein PAC/BAC/Cosmid/Plasmid DNA-Molekül). 1.7. Präparationen von Zellen, die unter bestimmten Bedingungen, Phasen des Zellzyklus isoliert werden (z.B. Mitose, G2, Apoptose, usw), um vorbestehende Brüche (ssb oder dsb) an natürlicherweise in Genomen vorkommenden Stellen zu verringern oder anzureichern. 1.8. Präparationen aus bestimmter Zelltypen mit einem hohen DNA-Gehalt, Kern/Zytosol Verhältnis (z.B. Stammzellen, Lymphozyten, Spermien). 1.9. Präparationen aus kompaktierter Spermien-DNA oder aus Spermienfraktionen (z.B. heads). 1.10. Präparationen aus isolierten Zellkernen oder Zellkernsubfraktionen. 1.11. Präparationen aus "nativen" Chromosomen (Interphase/Metaphase) und Chromatinfraktionen. 1.12. Präparationen mit einer sehr hohen Konzentration (z.B. machen die DNA-tragenden Fraktionen oder Zellen 10% oder 50% des Volumens der Gelmatrix aus). 1.13. Präparationen mit einer bestimmten Konzentration (z.B. auch geringe Konzentration zur Herabbsetzung freier DNA-Enden oder um Abstände zwischen einzelnen Molekülen in der Matrix zu erhöhen. 1.14. Präparation langer zirkulärer DNA aus z.B. bakteriellen Klonen (wie PACs, BACs, Cosmide) oder der Hefe. 1.15. Die Präparation für nachgeschaltete molekulare Reaktionen. 1.16. Die Präparation für Transfektionen, DNA-Transfer, Gentherapie. 1.17. Die Präparation intakter DNA als Werkstoff für das genetische/genomische Engineering und DNA-basierte Konstruktionen.
  2. Verfahren zum Einsatz intakter DNA mit doppelsträngig durchgängigen Molekülen aus den Ansprüchen 1 in eine Polymerasekettenreaktion oder andere Polymerase Reaktionen, 2.1. – um sehr lange PCR Verfahren und Polymerasereaktionen zu entwickeln 2.2. – als Material das zuverlässig eine suboptimale DNA Qualität und eine Verunreinigung mit nicht-durchgängigen Molekülen ausschliesst, um lange PCR, Primerextension, oder isothermale Reaktionen bis zum Maximum zu optimieren. 2.3. – lange PCR Verfahren, Bedingungen, Zusätze, Polymerasen, die unter der Bereitstellung garantiert intakter DNA entwickelt werden. 2.4. – um ein sehr hohes Mass an Zuverlässigkeit zu erreichen (ermöglicht Weiterentwicklung, weil die DNA-Intaktheit und DNA-Menge nicht limitierend ist) 2.5. – um ein sehr hohes Mass an Zuverlässigkeit zu erreichen (geringe Fehlerraten, weil hohe Ausbeute nach wenigen Zyklen erreicht wird) 2.6. – um eine sehr hohe Ausbeute zu erreichen (z.B. bereits nach wenigen Zyklen wegen hoher eingesetzter Menge und quantitativer Reaktion an durchgänngigen Molekülen) 2.7. – um eine sehr hohe Ausbeute zu erreichen (z.B. wegen Unterdrückung unspezifischer Reaktionen bei sehr geringer Zahl freier DNA Enden)
  3. Die Zugabe einer Gelmatrix, z.B. low melting Agarose, zu einer Polymerase-Reaktion. Ablauf der Reaktion innerhalb einer Gelmatrix. Dabei kann die Gelmatrix bereits intakte DNA enthalten und während der Reaktion betsehen bleiben, oder die Gelmatrix mit DNA entsteht durch Diffusion in die Gelmatrix und/oder Schmelzen der Gelmatrix und Vermischen/Diffusion mit den Reaktionsingredienzien während des Reaktionsstarts. Die Gelmatrix bleibt während der Reaktion physikalisch im wesentlichen bestehen oder härtet nach Reaktionsende wieder aus. 3.1. – Einsatz der DNA innerhalb der Gelmatrix, um eine "Hotstart" Bedingung zu erreichen (die Polymerase und Primer kommen nicht vor dem Schmelzen/Diffusion im ersten Erwärmungs/Denaturierungsschritt mit der DNA in Kontakt). 3.2. – um neu auftretende Schäden der DNA (dsb, ssb) während der Reaktion effektiv zu verhindern. 3.3. – um die Reaktionsbedingungen zu verbessern (erhöhte Viskosität, z.B. in geschmolzener low melting Agarose, freies Wasser herabgesetzt, höhere Konzentration der Ingredientien in Subkompartimenten "molecular crowding", Reaktionsablauf in makromolekularen Höhlen/Kanälen der Gelmatrix. Höhlen mit Einzelmolekülen der Template DNA ohne Vermengung mit Nachbarmolekülen, um Komplexität zu verringern, oder um Haplotypgetreue Amplifikation zu erreichen (unterdrückt slippage zwischen Molekülen verschiedenen Ursprungs) 3.4. – um die mechanische Belastbarkeit des Reaktionsansatzes und der Produkte zu erhöhen, z.B. Erschütterungen bei der Entnahme/Herunterfallen von Reaktionsbehältern, thermische Bewegung insbesondere der denaturierten Einzelstränge während der Reaktion z.B. während der Daturierung/Renaturierung der DNA, Scherkräfte bei der Entnahme der Probe nach der Reaktion (Pipettieren, Giessen, Schneiden der Matrix, Überführen in andere Reaktionen, etc). Entfalten der DNA zu einer besonders anfälligen, langestreckten Molekülkonfiguration wird verhindert.
  4. PCR/Polymerase Reaktionen unter Zugabe intakter DNA innerhalb einer Gelmatrix, z.B. low melting Agarosen, non-Agarosegele, ohne zuvor die DNA aus der Gelmatrix herauszulösen oder in Lösung zu bringen. 4.1. – um DNA Schäden (dsb und ssb) während der Lagerung oder dem Pipettieren bis zum Start der Polymerasereaktion auszuschliessen 4.2. – um während der ablaufenden Reaktion Schäden (dsb, ssb) zu verhindern 4.3. – um DNA Stabilität nach der Reaktion zu erhöhen 4.4. – um eine sehr geringe Fehlerrate in langen PCR Reaktionen zu gewährleisten, indem eine große Zahl intakter Moleküle bei gleichzeitigem Ausschluss geschädigter Moleküle (dsb, ssb) sichergestellt wird, und damit die Zykluszahl sehr klein gehalten werden kann. 4.4. – um eine sehr geringe Fehlerrate in langen PCR Reaktionen zu gewährleisten, indem eine große Zahl intakter Moleküle bei gleichzeitigem Ausschluss geschädigter Moleküle (dsb, ssb) sichergestellt wird, und damit die Komplexität der Reaktion (weniger falsche Produkte durch geringe Zahl freier Enden) sehr klein gehalten werden kann. 4.5. – um quantitativ lange Produkte nach wenigen Zyklen zu erhalten, indem eine große Zahl intakter Moleküle bei gleichzeitigem Ausschluss geschädigter Moleküle (dsb, ssb) eingesetzt wird.
  5. Lange PCR oder Polymerase-Produkte, die nach Verfahren unter den Ansprüchen 1–4 hergestellt werden. 5.1. -lange native oder in ihren Nukleotiden veränderte DNA Fragmente 5.1.1. für DNA-Transfer (z.B. Gentransfer, Transfektion, Transformation in Zellen) 5.1.2. für rekombinante DNA-Technologien (z.B. beim Klonieren von Genen, dem genomischen Engineeren, der Herstellung von Genexpressionskonstrukten, dem Chromosomen-Engineeren, dem Konstruieren künstlicher Chromosomen, der site directed mutagenesis, der PCR based mutagenesis, dem Einführen von Restriktionsschnittstellen durch synthetisierte Primer, Einbringen von Rekombinationssequenzen durch synthetisierte Primer, Einbringen von längeren Sequenzen durch überlappende DNA Fragmente, die als Primer dienen) 5.1.3. für die funktionelle Analyse von Genen und genomischen DNA Abschnitten (z.B. durch Einbringen z.B. Ligieren oder Einrekombinieren solcher Genabschnitte in Vektoren und nachfolgender Transfer in Zellen/Organismen zur Untersuchung des Einflusses auf den Phänotyp, Stichpunkt: QTL Genanalysen, Tumorsuppressor-Gene, Krebsgene, Gene mit einem Einfluss auf Volkskrankheiten etc). 5.2. um Proben herzustellen. Durch Primer definierte, lange DNA Fragmente werden gezielt aus genomischen DNA Quellen "herausgeschnitten", und kommen als Proben für z.B. eine genomische Genhybridisierung zum Einsatz (Fluoreszence in situ hybridization FISH, genomische Arrays). 5.2.1. um langes Probenmaterial (>20 kb) zu vermehren. 5.2.2. um Anteile von Sequenzen ausserhalb des gewünschten Bereichs auszuschliessen (sehr hohe Spezifität für den definierten, über Primersequenzen gewählten Bereich, z.B. durch Ausdünnung der eingesetzten Template DNA durch sukzessive Reaktionen). 5.2.3. um eine sehr hohe Sequenzverlässlichkeit einer Probe zu erreichen (geringe Fehlerrate steigert sehr stark die Ausbeute nach vermehrten Re-Amplifikationen). 5.2.4. Probe mit Sicherheit der Gleichverteilung aller Sequenzanteile in einem einzigen langen Produkt (im Gegensatz zu Verfahren zur Stückelung aus kürzeren Sequenzanteilen aus mehreren Reaktionen) 5.3. für diagnostische Zwecke 5.3.1 Lange Produkte mit einer sehr geringen Fehlerrate (große Zahl Input Moleküle und Ausschluss von Schäden erlaubt eine hohe Ausbeute bei sehr geringen Zykluszahlen) 5.3.2 Lange Produkte, die bei effizienter Geringhaltung der Komplexität in der PCR Reaktion hergestellt werden. Die Sicherstellung der Intaktheit führt zu einer sehr geringen Zahl von Einzelstrangenden, die Anwesenheit der Gelmatrix schützt die high molecular weight Fraktion während der Reaktion, auch nach wiederholten Denaturierungen und im Anschluss and die Reaktion. Es ergibt sich eine hervorragende diagnostische Zuverlässigkeit bei einer sehr geringen Fehlerrate (die jeweilige Sequenz und die Ausfallrate betreffend). 5.3.3. um ein langes PCR Produkt mit sehr geringer Fehlerrate zu sequenzieren 5.3.4. um in einem langen PCR Produkt enthaltene Abschnitte, z.B. Exons usw mit sehr geringer Fehlerrate zu sequenzieren. 5.3.5. um alle in einem einzigen langen Molekül (Allel) enthaltenen Abschnitte als zusammenhängenden Haplotyp zu sequenzieren (z.B. nach Subklonierung eines langen PCR Produkts).
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