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Umfeld der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur orientierungsgerichteten
Konstruktion eines Konstruktes, umfassend mindestens zwei Nucleinsäuresegmente
von Interesse. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung in
schnelles und vielseitiges Verfahren zur effizienten Klonierung
von Konstrukten durch PCR-Anreicherung der erwünschten Orientierung.
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Hintergrund
der Erfindung
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Genetische
Vektoren sind eines der wichtigsten grundlegenden Werkzeuge für die Forschung überall auf
der Welt in den Umfeldern der Medizin, Biologie und Biotechnologie.
Nahezu alle Studien in diesen Umfeldern benötigen die Verwendung von genetischen
Vektoren. Solche genetischen Vektoren werden nicht nur in der Forschung
benötigt,
zum Beispiel in der Medizin; genetische Vektoren sind auch ein Mittel,
um Gentherapie von Erkrankungen mit einem genetischen Hintergrund
durchzuführen.
Dieses vielversprechende Umfeld liegt an der vordersten Front der
letzten medizinischen Entwicklungen, wenn die Sequenzen des menschlichen
Genoms schließlich
bestimmt wurden, die jedem Forscher in der Welt eine fantastische
Menge an Information über
neue Gene, die für
genetische Reparatur verwendbar sind, eröffnen. Zusätzlich verwenden Biotechnologen
genetische Vektoren für
die Einführung
von Genen in verschiedene Organismen, um große Mengen des Proteins, das
durch diese Gene exprimiert wird, herzustellen. Die Landwirtschaft
nutzt ebenfalls genetische Vektoren, hauptsächlich in der Herstellung von
transgenen Pflanzen mit verbessertem Ertrag oder verbesserter Resistenz
gegenüber
sowohl Schädlingen
als auch Pestiziden und für
die Verlängerung
der Lagerungszeit der landwirtschaftlichen Produkte.
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Genetische
Vektoren sind Shuttle mit einer DNA-Sequenz, die genetische Information
codiert, die in-vivo in Organismen, wie Bakterien, Hefe, Zellaggregaten
und transgenen Tieren oder in in-vitro Systemen exprimiert werden.
Genetische Vektoren sind in den meisten Fällen zirkuläre DNA- Segmente, die als Plasmide bekannt sind,
die genetische Information enthalten, aber es gibt auch andere genetische
Vektoren, wie Viren und Transposons, die für den Zweck maßgeschneidert
sind. Die Information, die von den Vektoren getragen wird, ist auf
ihr biologisches Ziel und auf die biologische Umgebung, in die der
Vektor eingeführt
wird, maßgeschneidert.
Ein genetischer Vektor kann genetische Segmente aus verschiedenen
Quellen enthalten. Zum Beispiel kann eine Sequenz eines Gens, die
ein Säugetierprotein
codiert, in bakterielle Sequenzen eingebaut werden, um einen genetischen
Vektor zu bilden, der das menschliche Protein in Bakterien exprimiert,
so dass man durch Kultivierung der Bakterien große Mengen dieses menschlichen
Proteins erhalten würde.
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Der Stand
der Technik
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Die
Vektorkonstruktion umfasst eine Vielzahl von rekombinanten DNA-Technologieverfahren,
die auf Spalten und Religieren von DNA-Fragmenten beruhen. Die Insertion
von neuen Genen in Ziel-DNA-Fragmente ist eine der am besten bekannten
Verwendungen für
rekombinante DNA-Technologie.
Dieses Verfahren schließt
die Spaltung des Zielfragments (das die Vektorsequenz umfasst) mit
einem Restriktionsenzym ein. Genauso wird die einzuführende DNA,
die das Gen von Interesse trägt,
mit dem gleichen Enzym oder mit einem geeigneten Enzym, das die
gleichen 3' oder
5' Überhänge zurücklässt, gespalten.
In einer Art der Restriktionsenzymspaltung lässt die Spaltung von sowohl
der Ziel-DNA als auch der einzuführenden
DNA überlappende
3' oder 5' Nucleotidfragmente
an jedem Ende zurück.
Diese überlappenden
Fragmente oder "mit überstehender
Spaltstelle" sind
gut bekannte Eigenschaften von einigen Restriktionsenzymen.
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Weitere
Verfahren zum direkten Klonieren von DNA-Fragmenten in Ziel-DNA-Sequenzen
stehen zur Verfügung,
wie das Verfahren, das durch Mead et al. [Bio//Technology 9: 657
(1991)] beschrieben ist. Dieses Verfahren basiert auf der Fähigkeit
von Taq-Polymerase inhärent
Desoxyadenosin (dATP) an das 3' Ende
von einigen neu synthetisierten Duplexmolekülen anzufügen, beschrieben durch Clark,
J. M. [Nucleic Acids Research 20: 9677 (1988)]. Diese einzelnen
Adenosinüberhänge basenpaaren
mit 3' Thymidin
(dTTP) Überhängen an
der Insertionsstelle eines spezifisch gestalteten Vektors. Es wurde
gefunden, dass sogar einzelne Basenpaare ausreichend sind, um zwei
Nucleotidsequenzen über
Wasserstoffbindung zu verbinden.
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In
noch einem anderen Verfahren zum Einführen eines Nucleotidfragments
in eine Ziel-DNA, das als glattendige Ligation bekannt ist, werden
die zu ligierenden Fragmente unter Verwendung von Restriktionsenzymen
gespalten, die keine 3' oder
5' überhängenden
Nucleotide an der Enzymspaltstelle zurücklassen. Diese Enzyme sind
aufgrund dieses Merkmals ihrer enzymatischen Aktivität als "glattendige" Enzyme bekannt.
Nach der Spaltung behalten glattendige Restriktionsenzyme einzelne
5' "terminale" Phosphate an beiden
Seiten der Restriktionsstelle. Diese terminalen 5' Phosphate werden
von der DNA-Ligase für
die anschließende
Religation der gespaltenen DNA-Sequenz benötigt.
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Keines
der zuvor genannten Verfahren erlaubt es einem Forscher, eine spezifische
Orientierung für das
Segment von Interesse auszuwählen
und zu verstärken.
Dies stellt einen entscheidenden Nachteil dar, weil die einzuführende DNA
sich selbst an jede der zwei 5' oder
3' Orientierungen
bezüglich
der Ziel-Nucleotidsequenz positionieren kann.
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In
den meisten Verfahren ist die Insertorientierung kritisch, zum Beispiel
benötigt
die Ligation einer Promotorsequenz an ein heterologes Gen um anschließend Genexpression
zu erhalten oder um chimäre Gene
oder Proteine herzustellen, die Ligation in der korrekten Orientierung.
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Darüber hinaus
werden die meisten Vektoren selbst, ohne das Insert, ligieren, falls
keine Richtung für das
Insert bereitgestellt wird. Darüber
hinaus werden bis zu 50% der Gene im Durchschnitt, wenn sie in verschiedene
Vektoren eingeführt
werden, in der falschen Orientierung ligieren. Dies reduziert dramatisch
die gesamt experimentelle Effizienz. Deshalb wurden viele Verfahren
zur präferenziellen
Klonierung von Insert-DNA-Fragmenten in Zielsequenzen in einer bevorzugten
Orientierung erfunden. Diese Verfahren sind allgemein als gerichtete
Klonierungstechniken bekannt.
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Gerichtete
Klonierung wird für
gewöhnlich
durchgeführt
durch anfängliches
Spalten der Ziel-Nucleotidsequenzen
mit zwei verschiedenen Restriktionsenzymen, was zu Molekülen mit
unterschiedlichen DNA-Enden an der Ziel-Insertionsstelle führt. Die
einzuführende
DNA wird auch unter Verwendung der gleichen zwei Restriktionsenzyme
gespalten, wodurch zwei verschiedene DNA-Enden hergestellt werden,
die einer spezifischen Orientierung in der Ziel-Insertionsstelle entsprechen.
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Obwohl
dieses Verfahren häufig
im Stand der Technik verwendet wird, besitzt es Nachteile. Zum Beispiel
ist das Spalten von sowohl der Ziel-DNA als auch der einzuführenden
DNA mit multiplen Restriktionsenzymen sehr zeitaufwändig. Zusätzlich erhöhen multiple
Enzymspaltungen das Risiko, dass entweder die Ziel- oder einzuführende DNA-Sequenz
an einer inneren Restriktionsstelle in einer spezifischen Weise,
oder unspezifisch (Staraktivität)
oder alternativ überhaupt
nicht gespalten wird. Die Probleme, die mit dem Spalten der Enden
von DNA-Strängen
assoziiert sind, kennzeichnen auch spaltungsbasierte Verfahren,
wie das benötigte Spalten
der Insertsequenz. Darüber
hinaus benötigt
die Spaltung mit zwei verschiedenen Restriktionsendonucleasen das
Wechseln der Puffer zwischen jeder Reaktion und erniedrigt die Wahrscheinlichkeit
der richtigen Spaltung der DNA-Sequenz. Darüber hinaus ist die Verwendung
von Restriktionsenzymen im Vektordesign ein limitierender Faktor
beim Einführen
von Sequenzen, der die Flexibilität des gewünschten Konstruktes beeinflussen
kann.
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Viele
Forscher haben versucht, die Verfahren, die gerichtetes Klonieren
von DNA-Fragmenten betreffen, zu verbessern, wie oben ausgeführt ist.
Eines der am meisten verwendeten Verfahren, das gerichtete Ligation
einschließt,
betrifft die Subklonierung von DNA-Fragmenten, die durch eine Polymerase-Ketten-Reaktion
(PCR) amplifiziert wurden.
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Das
häufigste
Verfahren zum Klonieren von PCR-Produkten schließt den Einbau von flankierenden Restriktionsstellen
in die Enden der Primermoleküle
ein. Der PCR-Zyklus wird durchgeführt, und die amplifizierte
DNA wird anschließend
gereinigt, mit (einer) geeigneten Endonuklease(n) gespalten und
mit einer geeigneten Vektorpräparation
ligiert. So benötigen
typische PCR-Klonierungsverfahren die Herstellung von PCR-Primermolekülen, die
an "angefügte" Basensequenzen mit
einer bevorzugten Restriktionserkennungssequenz angeheftet sind.
Auch diese Verfahren können
zu einer unbeabsichtigten inneren Spaltung von uncharakterisierten
oder polymorphen Sequenzen führen.
Solche Beschränkungen
von früheren
Verfahren erhöhen die
Kosten und Komplexität
der routinemäßigen Klonierung
von PCR-Produkten.
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Darüber hinaus
weist dieses Protokoll die gleichen Nachteile wie das zuvor genannte
Doppelspaltungsverfahren auf. Darüber hinaus weisen die PCR-Primer
mehr Basen auf, um die Restriktionsstelle zu beherbergen, was zu
zusätzlichen
Ausgaben für
PCR-Primer führt.
Zusätzlich
wird dieses Verfahren durch die häufig ineffiziente Spaltung
von Restriktionsendonuclease Spaltungsstellen in der Nähe eines
Endes einer doppelsträngigen
Nucleinsäure
beschränkt.
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Ein
anderes Verfahren zur gerichteten Klonierung eines Inserts in eine
Zielsequenz verwendet Exonuclease III [Kaluz, et al., Nucleic Acid
Research, 20 (16): 4369–4370
(1992)], um die "überstehenden
Enden" zu bilden.
In dem Verfahren, das durch Kaluz et al., beschrieben ist, wurden
die einzuführenden
DNA-Fragmente mit Exonuclease III gespalten. Die Zahl der Nucleotide,
welche die Exonuclease III von dem 3' Ende von DNA pro Minute spaltet, ist
gut bekannt. Nach einer zeitkontrollierten Spaltung verblieben die
Insertfragmente mit 5' überlappenden
Nucleotidschwänzen.
Diese Schwänze
wurden bearbeitet, so dass die 5' Enden
nur noch in einer Orientierung nach Basenpaarung mit dem Zielplasmid-DNA-Molekül hybridisieren
würde.
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Dennoch
ist das Exonuclease III-Verfahren besonders zeitabhängig, und
das Enzym spaltet fortgesetzt DNA solange die Reaktion inkubiert
wird. Aus diesem Grund könnte
die Exonuclease III potenziell durch die Endnucleotide hindurch
und in die codierende Region der einzuführenden DNA-Sequenz spalten,
was ein ungewünschtes
experimentelles Ergebnis hervorruft.
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In
noch einem anderen Verfahren wird die Herstellung von überstehenden
Enden unter Verwendung der 3' Exonuclease
Aktivität
von T4 DNA-Polymerase durchgeführt
[Kuijper, J. L. et al., Gene 112: 147–155 (1992)], ein weiteres
Verfahren zur gerichteten Klonierung von PCR-gebildeten Fragmenten in eine Ziel-DNA-Sequenz
beruht auf dem Einbau von Uracil in die PCR-Primer, gefolgt durch Behandlung mit
Uracil-N-Glycosylase [Nisson, P. C., et al., PCR Methods and Applications
1: 120–123
(1991)].
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Ein
anderes Beispiel ist in dem US Patent Nr. 5,523,221 offenbart, das
auf ein Verfahren zum gerichteten Klonieren einer einzuführenden
DNA-Sequenz in eine Ziel-DNA-Sequenz gerichtet ist. Dieses Verfahren schließt die Bildung
einer monophosphorilierten Ziel-DNA-Sequenz und einer monophosphorilierten
einzuführenden
DNA-Sequenz, gefolgt durch Kombinieren der einzuführenden
DNA-Sequenz, vorzugsweise mit DNA-Ligase, mit der Zielsequenz, ein.
So kann die Insertsequenz nur in einer Richtung bezüglich der
Zielsequenz ligieren. Vorzugsweise ist die Ziel-DNA-Sequenz ein
Plasmid. Dieses Verfahren verwendet die kalbsintestinale alkalische
Phosphatase (CIAP), um eine Monophosphat Ziel-DNA herzustellen.
Das Verfahren besitzt einige Nachteile, die Verwendung von monophosphorilierter
Ziel-DNA und einzuführender
DNA reduziert signifikant die Ligationseffizienz und benötigt multiple
Restriktionsenzymspaltungen.
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Alle
der obigen gerichteten Klonierungsverfahren benötigen multiple Restriktionsenzymspaltungen, das
Hinzufügen
von extra Nucleotiden zu dem Insert, oder sie sind teuer und zeitaufwändig. Aus
diesen Gründen
besteht ein Bedarf für
ein einfaches, effizientes, schnelles und billiges Verfahren zur
gerichteten Klonierung eines DNA-Fragments in seine Zielsequenz.
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Um
die oben genannte Komplexität
von verwendeten Endonucleasen zu lösen, wurde PCR-Technologie verwendet,
um hybride (chimäre)
Gene zu bearbeiten, ohne die Notwendigkeit, Restriktionsenzyme zum Teilen
des Gens vor der Hybridbildung zu verwenden. In diesem Ansatz werden
Fragmente der verschiedenen Gene, von denen beabsichtigt ist, dass
sie das Hybrid bilden, in getrennten Polymerase-Ketten-Reaktionen
gebildet. Die in diesen getrennten Reaktionen verwendeten Primer
sind so gestaltet, dass die Enden der verschiedenen Produkte der
getrennten Reaktionen komplementäre
Sequenzen enthalten. Wenn diese getrennt hergestellten PCR-Produkte
gemischt, denaturiert und wieder zusammengelagert werden, haben
die Stränge passende
Sequenzen an ihren 3' Endüberlappungen
und wirken füreinander
als Primer. Eine Verlängerung dieser Überlappung
durch DNA-Polymerase bildet ein Molekül, in dem die Originalsequenzen
zusammengespleißt
sind, um das Hybridgen zu bilden. So benötigt dieses Verfahren jedes
Mal spezifische Primer wenn man wünscht, ein chimäres Molekül zu konstruieren,
das die gleichen Fragmente an einem anderen Ort oder Orientierung
enthält.
Darüber
hinaus erlaubt es nicht ein geradliniges Mittel, um invertierte
oder direkt wiederholte DNA-Sequenzen zu bilden [Horton, et al.,
Gene 77: 61–68
(1989)].
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Insgesamt
schließen
die gegenwärtigen
Verfahren, die für
die Herstellung von genetischen Vektoren verwendet werden, vielschrittige
Verfahren ein, die sehr zeitaufwändig
sind. Im Durchschnitt beträgt
die benötigte
Zeit, um ein genetisches Insert in ein existierendes Plasmid einzubauen,
mehr als drei Tage. Wenn ein genetischer Vektor aus vielen verschiedenen
genetischen Segmenten zusammengebaut werden muss, kann seine Konstruktion
einige Wochen und mehr benötigen.
Wenn darüber
hinaus ein genetisches Segment in eine Sequenz in einer definierten
Orientierung eingebaut werden muss, wird die Verfahrenskomplexität erhöht, und die
Produkte benötigen
eine längere Überprüfungszeit.
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Die
ligasefreie Subklonierung wurde als ein schnelles Subklonierungsverfahren
beschrieben [Shuldiner A., et al., Nucleic Acid Research, 18: 1920
(1990) und Analytical Biochemistry 194: 9–15 (1991)]. Dieses Verfahren
wird durchgeführt
durch Einbauen von Sequenzen in die PCR-Primer an den 5' Enden, was zu einem
PCR-Produkt führt,
dessen 3' Enden
komplementär
sind zu den 3' Enden
des linearisierten Empfängerplasmids.
Das PCR-Produkt und das Plasmid werden in einer zweiten PCR-Reaktion
zusammengespleißt,
in der die Taq-Polymerase die komplementären überlappenden 3' Enden verlängert. Jedoch
besitzt auch dieses Verfahren einigen Nachteil im Vergleich zum
erfindungsgemäßen Verfahren.
Die Primer, die für
das ligasefreie Verfahren gestaltet wurden, sollten komplementäre Sequenzen
gegenüber
beiden Segmenten von Interesse aufweisen, und deshalb sind diese
Primer ziemlich lang (ungefähr
50 Nucleotide), teuer und weisen ein gesteigertes Potenzial eines
nicht-spezifischen Zusammenlagerns an die Matrize auf, wohingegen
die Primer, die für das
vorliegende Verfahren gestaltet wurden, die minimale Länge aufweisen,
was spezifisches Zusammenlagern an die Matrize erlaubt. Darüber hinaus
können
die Segmente ebenso wie die Primer, die für die vorliegende Erfindung
hergestellt wurden, für
die Konstruktion von verschiedenen Konstrukten verwendet werden.
Zum Beispiel können
ein Segment, das einen Replikationsursprung und einen selektierbaren
Marker aufweist, oder sogar ein bestimmtes Reportergen, mit verschiedenen
Segmenten von Interesse in verschiedenen Konstrukten ligiert werden.
Diese kombinierten Produkte können
hinsichtlich der erwünschten
Orientierung unter Verwendung der gleichen Primer angereichert werden,
wohingegen das ligasefreie Verfahren von Shuldiner et al. auf die
spezifische Richtung und Kombination von Segmenten beschränkt ist.
So wird jedes unterschiedliche Konstrukt die Herstellung von verschiedenen
Produkten und die Synthese von verschiedenen Primern benötigen, wohingegen
die vorliegende Erfindung sehr viel vielfältiger und ökonomischer ist. Andere Nachteile
des Shuldiner et al., ligasefreien Verfahrens sind die Notwendigkeit
der extensiven Optimierung der Anzahl von PCR-Zyklen der PCR der
zweiten Stufe, der Temperatur, an der heterologes erneutes Zusammenlagern
und Zyklisierung auftritt, sowie der Konzentration von NaCl. Am
wichtigsten beträgt
die berichtete Effizienz des Shuldiner et al., Verfahren ca. 50%
der Gesamtzahl der Kolonien, wohingegen die Wirksamkeit des Verfahrens der
vorliegenden Erfindung ca. 95% beträgt. Darüber hinaus wurde eine erfolgreiche
Subklonierung mit dem Shuldiner et al., Verfahren für PCR-Produkte
bis zu einer Größe von 1,7
kb erreicht. Und schließlich
sind zwei Primer, die in dem Verfahren von Shuldiner et al. verwendet
werden, an ihrem 3' Ende
komplementär
zu der Zielsequenz und an ihrem 5' Ende zu dem Plasmid. So werden, um
das gleiche Fragment in zwei verschiedene Plasmide einzuführen, etwa
acht Primer benötigt,
wohingegen nur sechs Primer für das
erfindungsgemäße OER-Verfahren
benötigt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entwicklung eines schnellen
Verfahrens, das ausgerichtet ist, um den Vorgang der Konstruktion
von genetischen Vektoren zu verkürzen
und zu vereinfachen, und um diesen Vorgang einfacher zu gestalten,
indem genetische Vektoren bereitgestellt werden, die mit ihren Sequenzen
in der geeigneten Orientierung angeordnet sind, ohne die Notwendigkeit
für übermäßiges Überprüfen. Der
zentrale Vorgang, der in dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt wird,
wird als Orientierungsanreicherungsreaktion (engl.: Orientation
Enrichment Reaction (OER)) bezeichnet. In diesem Vorgang gibt es
in jedem Zyklus eine Anreicherung, die hinsichtlich jener Vektoren
anreichert, die genetische Segmente enthalten, die in der passenden
Richtung angeordnet sind, so dass am Ende des Vorgangs ein genetischer
Vektor erhalten wird, in dem alle Segmente passend ausgerichtet
sind. Jeder Zyklus wird gebildet aus einer Phase von Polymerase-Ketten-Reaktion,
gefolgt durch Produktreinigung und einer anschließenden Stufe
der Segmentligation. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann eine unbegrenzte Anzahl von DNA-Segmenten aneinander ligiert
werden, wobei die Größe des erhaltenen
Endsegments die einzige Beschränkung
ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
verkürzt
signifikant die Zeit, die benötigt
wird, um einen genetischen Vektor zu konstruieren, was die Konstruktion
des Vektors sehr einfach und vielseitiger macht. Im Durchschnitt können acht
genetische Segmente miteinander über
Nacht ligiert werden. Wenn die Richtung der genetischen Vektoren
untersucht wird, stellt sich hieraus, dass ca. 95% davon die benötigte Sequenz
in der richtigen Orientierung enthält.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Als
einen ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur orientierungsgerichteten Konstruktion eines Konstruktes, umfassend
mindestens zwei Nucleinsäuresegmente
von Interesse, umfassend die Schritte:
- a. Bereitstellen
von Produkten mit phosphorilierten glatten Enden, diese Produkte
sind aus den Nucleinsäuresegmenten
von Interesse, die in dem Konstrukt kombiniert werden sollen, abgeleitet;
- b. Durchführen
von separaten Ligationsreaktionen, wobei in jeder Reaktion die phosphorilierten
glattendigen Produkte von zwei verschiedenen Segmenten, die in Schritt
(a) erhalten wurden, ligiert werden, diese Ligation führt zu einer
kombinierten Sequenz, umfassend zwei Segmente von Interesse, die
aneinander angeheftet sind;
- c. Durchführen
einer PCR-Amplifikationsreaktion unter Verwendung der kombinierten
ligierten Sequenz, die in Schritt (b) erhalten wurde, als Matrize
und spezifischer Anreicherungsprimer, die die PCR-Amplifikation
in Richtung der erwünschten
Orientierung führen,
jede kombinierte ligierte Sequenz wird in einer separaten Reaktion
PCR-amplifiziert, um ein kombiniertes Produkt mit phosphorilierten
glatten Enden zu erzeugen;
- d. Isolieren und Reinigen des kombinierten Produktes, das in
Schritt (c) erhalten wurde, dieses kombinierte Produkt weist die
angereicherte erwünschte
Orientierung auf;
- e. fakultativ zyklische Wiederholung der Schritte (b) bis (d)
für eine
erwünschte
Anzahl von Wiederholungen, um alle Segmente von Interesse zu kombinieren,
eine solche zyklische Wiederholung der Ligation von Produkten wird
gefolgt von Orientierungsanreicherungs-PCR, und erlaubt die Kombination aller
Segmente von Interesse, um das endisolierte kombinierte Produkt
mit allen Segmenten, angeordnet in der gewünschten Orientierung, zu erzeugen;
und
- f. Durchführen
einer Selbstligation des endisolierten gereinigten kombinierten
Produktes, das in Schritt (d) oder (e) erhalten wurde, Erzeugen
eines zirkulären
doppelsträngigen
DNA-Konstruktes,
das alle die erwünschten
Segmente passend angeordnet und operabel miteinander verbunden enthält.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße Verfahren
für die
orientierungsgerichtete Konstruktion eines Konstruktes, umfassend
mindestens zwei Nucleinsäuresegmente,
gedacht. Eine der Segmente von Interesse umfasst ein replizierbares
Segment, und in einigen Ausführungsformen
kann dieses Segment auch Sequenzen aufweisen, die für einen
selektierbaren Marker codieren.
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Das
replizierbare Segment, das in einem der Segmente von Interesse enthalten
ist, umfasst eine Replikationsursprungs(ori)Sequenz.
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Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann das replizierbare Segment aus einem
replizierbaren Vektor abgeleitet sein, der aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus retroviralen Vektoren, Phagenvektoren, Plasmidvektoren,
Expressionsvektoren, selbstreplizierenden Vektoren, Transpositionselementen,
Phagemidvektoren und YAC-Vektoren besteht.
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Gemäß einer
spezifisch bevorzugten Ausführungsform
können
die phosphorilierten glattendigen Produkte aus Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhalten werden durch verschiedene Verfahren, zum Beispiel:
- (i) Durchführen
eines ersten Satzes an PCR-Amplifikation unter Verwendung der Segmente
als Matrize, um Produkte zu erzeugen, die phosphorilierte glatte
Enden aufweisen, jedes Segment wird in einer separaten Reaktion
amplifiziert, unter Verwendung spezifischer Primer; oder
- (ii) Erzeugen von glattendigen Produkten durch Spaltung der
Nucleinsäuresegmente
von Interesse unter Verwendung einer Endonuclease mit glatter Spaltstelle;
oder
- (iii) Erzeugen von kohäsiven
Endprodukten durch Spaltung der Nucleinsäuresegmente unter Einsatz einer Endonuclease
mit überstehender
Spaltstelle, gefolgt von einer Auffüllreaktion; oder
- (iv) Erzeugen von kohäsiven
Endprodukten durch Spaltung der Nucleinsäuresegmente unter Einsatz einer Endonuclease
mit überstehender
Spaltstelle, gefolgt von Einzelstrang-DNA-Endonucleasereaktion, die einzelsträngige Uberhänge von
den DNA-Enden abbaut.
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Falls
die glattendigen Produkte durch PCR-Reaktion erhalten werden, sollte
eine Phosphorilierungsreaktion durchgeführt werden. Eine Phosphorilierungsreaktion
unter Einsatz von T4 Polynucleotidkinase kann an den glattendigen
PCR-Produkten, oder vorzugsweise an den Primern, die für die PCR-Reaktion
verwendet werden, durchgeführt
werden.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur orientierungsgerichteten
Konstruktion eines Konstruktes, umfassend mehr als zwei Nucleinsäuresegmente. Ähnlich zu
den Schritten, die in der Kombination von zwei Segmenten auftreten,
schließt
die Kombination von mehr als zwei Segmenten zyklische Wiederholung
der Schritte (a) bis (d) des erfindungsgemäßen Verfahrens ein, um isolierte
kombinierte Produkte mit der erwünschten
Orientierung zu erzeugen. Diese kombinierten Produkte werden anschließend ligiert,
um eine kombinierte ligierte Sequenz zu erzeugen. In jeder Ligationsreaktion
werden nur zwei der kombinierten Produkte, die in der zyklischen
Wiederholung der Schritte des Verfahrens erhalten werden, ligiert.
Der nächste
Schritt schließt
eine PCR-Reaktion unter Verwendung der ligierten Sequenz als eine
Matrize und spezifische Anreicherungsprimer, die diese PCR-Amplifikation in
Richtung der erwünschten
Orientierung führen,
ein. Die erhaltenen kombinierten Produkte mit der erwünschten
Orientierung werden anschließend
isoliert und gereinigt.
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Die
oben genannten Schritte können
zyklisch für
eine erwünschte
Zahl von Wiederholungen wiederholt werden, um ein kombiniertes Produkt
mit all den Segmenten von Interesse zu erzeugen, die in der gewünschten
Orientierung angeordnet sind, um ein endkombiniertes Produkt zu
erzeugen. Der letzte Schritt ist die Selbstligation des isolierten
endkombinierten Produktes zur Erzeugung eines zirkulären doppelsträngigen DNA-Konstruktes,
das alle die erwünschten
Segmente passend angeordnet und operabel miteinander verbunden enthält.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
setzt das erfindungsgemäße Verfahren
als spezifische Primer für
den ersten Satz von PCR-Amplifikationsreaktionen einen 5' Primer, umfassend
eine Sequenz, die von dem 5' Ende
eines Segmentes von Interesse abgeleitet ist (Sense Primer) und
einen 3' Primer, der
komplementär
ist zu der Sequenz des 3' Endes
des zu amplifizierenden spezifischen Segmentes (Antisense Primer),
ein.
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Darüber hinaus
können
die spezifischen Anreicherungsprimer, die in der Amplifikation der
kombinierten ligierten Sequenzen gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden, sein: ein 5' Primer,
umfassend eine Sequenz, abgeleitet von dem 5' Ende des ersten Segmentes, die stromaufwärts des
zweiten ligierten Segmentes in dem kombinierten ligierten Produkt
liegt (Sense Primer) und ein 3' Primer,
der komplementär
ist zu der 3' Endsequenz
des zweiten ligierten Segmentes (Antisense Primer), der kombinierten
ligierten Sequenz.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
betrifft die Primer, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden.
Jeder der Primer kann von etwa 4 bis etwa 200 Nucleotide in Bezug
auf die Länge
umfassen. Weiter bevorzugt umfasst jeder der Primer von 5 bis etwa
50, und am meisten bevorzugt umfassen die Primer von etwa 8 bis
etwa 30 Nucleotide in Bezug auf die Länge.
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Spezifisch
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung betreffen die Enzyme, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden. Zum Beispiel kann die Ligationsreaktion durchgeführt werden
durch den Einsatz von DNA-Ligase, und die PCR-Amplifikation kann
durchgeführt
werden durch den Einsatz einer High Fidelity DNA Polymerase.
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Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße Verfahren
zur Konstruktion eines Konstruktes vorgesehen, umfassend mindestens
zwei Segmente von Interesse. Solche Segmente können die Folgenden sein: eines
der Segmente von Interesse, die eine Replikationsursprungs(ori)Sequenz
und fakultativ eine Sequenz umfassen, die für einen selektierbaren Marker
codiert; mindestens ein zusätzliches
Segment, umfassend eine heterologe oder homologe codierende Nucleinsäuresequenz
von Interesse, oder Mutationen, Fragmente oder Derivate davon und
fakultativ mindestens einen selektierbaren Marker; und fakultativ mindestens
ein zusätzliches
Segment, umfassend Nucleinsäuresequenzen,
die für
Expressions-, Kontroll-, Promotions- und/oder regulatorische Elemente
codieren.
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Die
heterologe oder homologe codierende Sequenz von Interesse kann ein
Protein codieren, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Reporterproteinen,
Enzymen, Hormonen, Wachstumsfaktoren, Cytokinen, Strukturproteinen
und industriell einsetzbaren Proteinen besteht, oder selbst ein
therapeutisches Produkt sein. Gemäß einer anderen spezifischen
Ausführungsform
kann die heterologe codierende Sequenz ein Reporterprotein codieren,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus dem grünen
fluoreszenten Protein (GFP), Luciferase, sekretierter alkalischer
Phosphatase (SEAP) und ⎕-Galactosidase (⎕-gal)
besteht.
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Konstrukte
umfassend eine heterologe oder homologe codierende Sequenz können gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
der Erfindung Expressionsvehikel sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
kann das erfindungsgemäße Verfahren
manuell durchgeführt
werden.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
kann das erfindungsgemäße Verfahren
automatisch durchgeführt
werden.
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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1 Schematische
Darstellung des OER-Verfahrens
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Die
Ligation von zwei PCR-Produkten (Fragmente I und II), durchgeführt unter
Verwendung einer Ligase, bildete vier verschiedene mögliche Orientierungen
(A, B, C, D). Die Anreicherung hinsichtlich der erwünschten
Orientierung wurde durch PCR-Reaktion unter Verwendung spezifischer
Primer durchgeführt.
Der 5' Primer ist
ein Sense Primer, der von dem 5' Ende
des stromaufwärts
gelegenen Segments abgeleitet ist, und der 3' Primer ist ein Antisense Primer, der
von dem 3' Ende
des stromabwärts
gelegenen Segments abgeleitet ist. Abkürzungen: OER (Orientierungsanreicherungsreaktion),
Frag. (Fragment), Lig. (Ligation).
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2A–2C Konstruktion
eines Konstruktes mit den vier möglichen
Orientierungen und Verwendung des OER-Verfahrens
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2A PCR
von zwei DNA-Segmenten, 1: PCR des ersten Segments unter Verwendung
der Primer 335 und 336 (jeweils SEQ ID NOs: 7 und 8), um ein DNA-Segment
von 630 Nucleotiden Länge
zu bilden; 2: PCR des zweiten Segments unter Verwendung der Primer
826 und 827 (jeweils SEQ ID NOs: 9 und 10), um ein Segment von 500
Nucleotiden Länge
zu bilden; M: DNA-Marker ⎕/BstE II.
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2B PCR
für die
Ligationsprodukte von zwei DNA-Segmenten, die einer PCR unter A
unterzogen wurden, 1–4:
PCR für
die Spleißprodukte
der zwei Segmente mit vier möglichen
Orientierungen (jeweils 335-826, 335-827, 336-826, 336-827); ein
Segment mit einer Länge
von 1130 wird durch Verknüpfung
der zwei vorherigen Segmente erhalten; M: DNA-Marker ⎕/BstE
II.
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2C Analyse
der Orientierung der eingeführten
Segmente unter Verwendung von Restriktionsenzymen. Spaltung von
PCR-Produkten unter Verwendung des Restriktionsenzyms PvuII; die
Figur zeigt, dass ein unterschiedliches Spaltungsmuster für die vier
verschiedenen Orientierungen erhalten wird; M: DNA-Marker.
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3A–3C Konstruktion
des pcDNAPKRwt Konstruktes unter Verwendung des OER-Verfahrens
-
3A Oben:
schematische Darstellung, welche die Herstellung des ersten Segments
unter Verwendung der Primer 2037 und 2038 (jeweils SEQ ID NO: 1
und 2) und die Herstellung des zweiten Segments unter Verwendung
der Primer 546 und 547 (jeweils SEQ ID NO: 3 und 4) zeigt. Unten:
Agarosegel, das die PCR-Produkte der ersten Amplifikationsreaktion,
die das erste und zweite Segment erzeugt (jeweils 2746 bp und 1657 bp),
zeigt.
-
3B Oben:
schematische Darstellung, welche die Erzeugung des dritten Segments
durch Ligieren der Segmente 1 und 2 und Anreicherung hinsichtlich
der erwünschten
Orientierung durch Durchführen
von PCR unter Verwendung der 2037 und 547 Primer (jeweils SEQ ID
NO: 1 und 4) zeigt. Unten: Agarosegel, welches das PCR-Produkt des
dritten Segments (4403 bp) zeigt, welches das kombinierte Produkt
des ersten und des zweiten Produkts ist.
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3C Oben:
PKR wt Minipräparationsanalyse
der Kolonien. Unten: Darstellung, die eine schematische Karte des
resultierenden Endplasmids zeigt. Abkürzungen: Phos. (phosphoriliert),
Hum. (human), c. (Zelle), lib. (Bibliothek), Prim. (Primer), Amp
(Ampicillin), ori (Replikationsursprung), S-lig. (Selbstligation),
Dig. (Spaltung).
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4A–4B Konstruktion
der pcDNA-PKR⎕ 6 Konstruktes unter Verwendung der OER-Verfahrens
-
4A Oben:
schematische Darstellung, welche die Erzeugung eines Segments zeigt,
das eine Deletionsmutation aufweist. Das Segment wurde hergestellt
durch Durchführen
einer PCR unter Verwendung der Primer 548 und 549 (jeweils SEQ ID
NOs: 5 und 6) und des Plasmids pcDNAPKRwt (das oben erzeugt wurde) als
eine Matrize. Das Produkt von PKR⎕ 6 ist gezeigt. Unten:
Agarosegel, welches das PCR-Produkt des Endsegments (4385 bp) zeigt,
das eine Deletion von 18 Nucleotiden aufweist.
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4B Agarosegel,
das die Verdauungsprodukte des PKR⎕ 6 Plasmids zeigt, die
nach Minipräparation
erhalten wurden. Unten: Darstellung, die eine schematische Karte
des resultierenden Endplasmids zeigt. Abkürzungen: Phos. (phosphoriliert),
Prim. (Primer), Amp (Ampicillin), ori (Replikationsursprung), S-lig. (Selbstligation),
Dig. (Spaltung), Del. (Deletion), bp (Basenpaare).
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5A–5E Schematische
Darstellung unter Verwendung des OER-Verfahrens in der Konstruktion
von Zwei verschiedenen Konstrukten für die gleiche Matrize
-
5A Die
PGFP-LacP-LacZ und die pLacZ-LacP-GFP Plasmide, die beide den IPTG
induzierbaren Promotor (LacP) tragen, wurden unter Verwendung einer
einzelnen Matrize in zwei verschiedenen Orientierungen durch das
erfindungsgemäße OER-Verfahren
konstruiert.
-
5B Die
Insertion des LacP Promotors und die Anreicherung der Orientierung
I führt
zu LacZ Expression.
-
5C Die
Insertion des LacP Promotors und die Anreicherung der Orientierung
II führt
zu GFP Expression.
-
5D Etwa
95% der Bakterien, die mit dem pGFP-LacP-LacZ Konstrukt transformiert
wurden, die durch Anreicherung der Orientierung I hergestellt wurden,
führten
zu Kolonien, die eine blaue Farbe zeigen.
-
5E Etwa
95% der Bakterien, die mit dem pLacZ-LacP-GFP Konstrukt transformiert
wurden, die durch Anreicherung der Orientierung II hergestellt wurden,
führten
zu Kolonien, die ein grün
fluoreszierendes Signal unter UV Licht zeigen.
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Abkürzungen:
Orien. (Orientierung), LacP (IPTG induzierter Promotor), GFP (grün fluoreszierendes Protein),
LacZ (⎕-Galactosidasegen), Amp (Ampicillin), Ori (Replikationsursprung),
bl. (blau), gr. (grün).
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
meisten der Klonierungstechniken von Nukleinsäuresequenzen schließen die
Verwendung von PCR ein. Diese Verfahren erlauben die einfache Klonierung
von irgendeiner Nucleinsäuresequenz, die
von bekannten Sequenzen flankiert ist, durch das Gestalten von Primern,
die Restriktionsendonuclease Spaltungssequenzen aufweisen. Nach
der Amplifikation kann das doppelsträngige PCR-Produkt mit der korrespondierenden
Endonuclease gespalten werden, um kleine 5' oder 3' Überhangsequenzen
zu erhalten, die für
die Endonucleasen charakteristisch sind. Die PCR-Produkte sind für die Klonierung
in einen Vektor, der mit der gleichen Endonuclease gespalten wurde,
bereit. Jedoch sind diese Verfahren durch die häufig ineffiziente Spaltung
der Restriktionsendonuclease Spaltungsstellen nahe einem Ende einer
doppelsträngigen
Nucleinsäure begrenzt.
Darüber
hinaus ist dem Fachmann gut bekannt, dass rekombinante Klone mit
Linker-DNA (die
eine Vielzahl von Restriktionsstellen enthält) reduzierte E. coli Transfektionseffizienzen
aufweisen. Das Klonierungsverfahren der vorliegenden Erfindung ist
vorteilhaft, weil es nicht die Verwendung von Restriktionsenzymen
einschließt
und deshalb keine Insertion von DNA Linkern benötigt. Aus diesem Grund sind
die Transfektionseffizienzen von Klonen, die durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wurden, größer als
jene, die durch Techniken hergestellt werden, welche die Verwendung
von DNA-Linkern benötigen.
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So
betrifft die vorliegende Erfindung in einem ersten Aspekt ein Verfahren
zur orientierungsgerichteten Konstruktion eines Konstruktes, das
mindestens zwei Nucleinsäuresegmente
von Interesse umfasst. In einem ersten Schritt werden Produkte mit
phosphorilierten glatten Enden bereitgestellt. Diese Produkte sind
von den Nucleinsäuresegmenten
von Interesse, die in dem Endkonstrukt kombiniert werden sollen,
abgeleitet. Phosphorilierte glattendige Segmente können unter
Verwendung einer Vielzahl von Verfahren erhalten werden, die hier
im Folgenden beschrieben werden. In einem nächsten Schritt werden separate
Ligationsreaktionen durchgeführt,
um zwei Segmente von Interesse zu kombinieren. In jeder Reaktion
werden die phosphorilierten glattendigen Produkte von zwei verschiedenen
Segmenten, die in dem ersten Schritt erhalten wurden, ligiert. Diese
Ligation erzeugt eine kombinierte ligierte Sequenz, die zwei Segmente
von Interesse aufweist, die aneinander angeheftet sind. Wie in dem
dargestellten Beispiel in 1 und in
dem Experiment, das in 2 (siehe Beispiel
1) angegeben wird, gezeigt ist, kann die Ligation von zwei doppelsträngigen Segmenten
zu Produkten mit vier verschiedenen Orientierungen führen. Der
nächste
Schritt wäre
deshalb die Anreicherung hinsichtlich der erwünschten Orientierung in der
resultierenden Produktpopulation, die erreicht werden kann durch
Durchführen
einer PCR-Reaktion unter Verwendung der ligierten Sequenz, die in
dem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten wurde,
indem eine Matrize und spezifische Anreicherungsprimer die PCR-Amplifikation
in Richtung der erwünschten Orientierung
führen.
Jede kombinierte ligierte Sequenz wird in einer separaten Reaktion
PCR amplifiziert, um das kombinierte Produkt mit der gewünschten
Orientierung ebenso wie phosphorilierten glatten Enden zu erzeugen.
In einem vierten Schritt wird das kombinierte Produkt, das in dem
dritten Schritt erhalten wurde, isoliert und gereinigt. Dieses kombinierte
Produkt weist die angereicherte erwünschte Orientierung auf. Falls
das gewünschte
Produkt aus mehr als zwei Segmenten zusammengesetzt ist, können die
zweiten bis vierten Schritte zyklisch für irgendeine Anzahl von Wiederholungen
wiederholt werden, um all die Segmente von Interesse zu kombinieren.
Die Zahl der Wiederholungen dieser Schritte hängt von der Zahl der zu ligierenden
Segmente ab. Die zyklische Wiederholung der Ligation von Produkten gefolgt
durch Orientierungsanreicherungs PCR wird das Kombinieren von allen
Segmenten von Interesse ermöglichen,
um das endisolierte kombinierte Produkt mit allen Segmenten, die
in der erwünschten
Orientierung angeordnet sind, zu erzeugen. Der letzte Schritt ist
Durchführen
der Selbstligation des linearen endisolierten gereinigten kombinierten
Produkts, das in dem vorhergehenden Schritt erhalten wurde, was
ein zirkuläres
doppelsträngiges
DNA-Konstrukt mit all den erwünschten
Segmenten passend angeordnet und operabel miteinander verknüpft erzeugt.
Es wird verstanden, dass in dem Fall, in dem ein lineares Produkt
erwünscht
ist, keine Notwendigkeit für
den Selbstligationsschritt besteht.
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So
wie er hier verwendet wird, bedeutet der Begriff "Nucleinsäure" Polynucleotide,
wie Desoxyribonucleinsäure
(DNA) und, wo geeignet, Ribonucleinsäure (RNA). Die Begriffe sollen
verstanden werden, dass sie, als Äquivalente, Analoga von entweder
RNA oder DNA einschließen,
die von Nucleotidanaloga hergestellt wurden, und wie auf die beschriebene
Ausführungsform
anwendbar, einzelsträngige
(wie Sense oder Antisense) und doppelsträngige Polynucleotide. Der Begriff
DNA, so wie er hier verwendet wird, schließt auch cDNA, d.h. komplementäre oder
Copy DNA ein, die von einer RNA-Matrize durch die Wirkung von reverser
Transkriptase (RNA abhängige
DNA Polymerase) hergestellt wird.
-
Der
Begriff "operabel
verknüpft" wird hier verwendet,
um anzugeben, dass eine erste Nucleinsäuresequenz mit einer zweiten
Nucleinsäuresequenz
operabel verknüpft
ist, wenn die erste Nucleinsäuresequenz
in einer funktionellen Nachbarschaft mit der zweiten Nucleinsäuresequenz
angeordnet wird. Zum Beispiel ist ein Promotor operativ mit einer
codierenden Sequenz verknüpft,
wenn der Promotor die Transkription oder Expression der codierenden
Sequenz bewirkt. Im Allgemeinen sind operativ verknüpfte DNA-Sequenzen
kontinuierlich und, wenn es notwendig ist um zwei Protein codierende
Regionen zu verbinden, in demselben Leserahmen.
-
So
wie hier verwendet, betrifft "PCR" (Polymerase-Ketten-Reaktion)
ein Verfahren zum Amplifizieren einer oder mehrerer spezifischer
Nucleinsäuresequenzen
durch wiederholte Synthese- und Denaturierungsrunden unter geeigneten "Amplifikationsbedingungen".
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Die
PCR benötigt
zwei Primer, die in der Lage sind mit einem Einzelstrang einer doppelsträngigen Ziel-Nucleinsäuresequenz
zu hybridisieren, die unter geeigneten "Hybridisierungsbedingungen" amplifiziert werden
soll. In der PCR ist diese doppelsträngige Zielsequenz denaturiert,
und ein Primer ist an jeden Einzelstrang des denaturierten Ziels
angelagert. Die Primer lagern sich an die Ziel-Nucleinsäure an entfernten
Stellen (stromabwärts
und stromaufwärts)
voneinander und in Orientierungen an, so dass das Extensionsprodukt
eines Primers, wenn es von seinem Komplement getrennt wird, mit
dem Extensionsprodukt, das von dem anderen Primer und dem Zielstrang
gebildet wird, hybridisiert. Sobald ein gegebener Primer an die
Zielsequenz hybridisiert, wird der Primer durch die Wirkung einer
DNA-Polymerase verlängert.
Im Allgemeinen wird eine hitzestabile DNA-Polymerase verwendet,
so dass keine neue Polymerase nach jedem Denaturierungsschritt hinzugefügt werden
muss. Eine solche thermostabile DNA-Polymerase ist dem Fachmann
bekannt, zum Beispiel kann es die Taq-Polymerase sein. Das Extensionsprodukt
wird anschließend
von der Zielsequenz denaturiert, und das Verfahren wird wiederholt.
Ein besonderes Verfahren zum Minimieren der Wirkungen von Kreuzkontamination
von Nucleinsäureamplifikation
ist in US Patent Nr. 5,035,996, das hier durch Bezugnahme eingeschlossen
ist, beschrieben. Das US Pat. Nr. 5,494,810 an Barany et al. mit
dem Titel "Polymerase-Ketten-Reaktion
(PCR)", das hier
durch Bezugnahme eingeschlossen ist, betrifft ein patentiertes Verfahren
(beschrieben in den US Pat. Nrs. 4,683,202 und 4,683,195) für die exponenzielle
Amplifikation eines spezifischen DNA-Fragments durch Verwenden von
zwei Oligonucleotidprimern, die an gegenüberliegende Stränge hybridisieren
und die Region von Interesse in einer Ziel-DNA flankieren. Das US
Pat. Nr. 4,459,359, das ebenfalls durch Bezugnahme eingeschlossen
ist, beschreibt PCR Assays.
-
So
wie hier verwendet, sind "Amplifikationsbedingungen" jene Bedingungen,
unter denen ein Nucleinsäuremolekül mit zwei
Oligonucleotidprimern hybridisieren kann, die einige Homologie zu
dem Nucleinsäuremolekül aufweisen,
und durch Primerextension das Nucleinsäuremolekül replizieren, was ein einzelsträngiges Nucleinsäuremolekül in ein
doppelsträngiges Nucleinsäuremolekül über Primerextension überführt. Dies
ist die Elongation. Die beiden Stränge werden anschließend durch
Erhöhen
der Temperatur voneinander geschmolzen, und die einzelnen Stränge stehen
wieder für
Hybridisierung mit einem homologen einzelsträngigen Oligonucleotidprimer
zur Verfügung.
Solche Bedingungen sind dem Fachmann gut bekannt und sind im Folgenden detaillierter
für einige
spezifische Nucleinsäuremoleküle beschrieben.
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So
wie hier verwendet, schließen "Hybridisierungsbedingungen" Temperaturen, Salzkonzentrationen, Primersequenzen,
Nucleinsäuresequenzen,
Lösungsmittelkonzentrationen
ein, die es erlauben, dass zwei einzelsträngige Nucleinsäuremoleküle über Wasserstoffbrücken, wie
von Watson und Crick beschrieben, basenpaaren. Diese Bedingungen
sind spezifisch für
jeden Satz aus Nucleinsäuren
und Primern. Jedoch sind dem Fachmann allgemeine Bedingungen bekannt,
und sie sind unten detaillierter und unter Bezugnahme beschrieben.
-
Die
PCR-Mischung kann die Ziel-DNA, das DNA Primerpaar, vier Desoxyribonucleosidtriphosphate (A,
T, C, G), MgCl2, DNA-Polymerase (thermostabil)
und herkömmliche
Puffer enthalten. Die DNA kann für
eine Anzahl von Zyklen (für
gewöhnlich
20–40
Zyklen) amplifiziert werden. Es ist im Allgemeinen möglich, die
Sensitivität
des Nachweises durch Verwendung einer Vielzahl von Zyklen zu steigern,
wobei jeder Zyklus aus einem kurzen Denaturierungszeitraum der Ziel-DNA
bei einer erhöhten
Temperatur, dem Abkühlen
der Reaktionsmischung und der Polymerisation mit der DNA-Polymerase
besteht. Die Auswahl der PCR-Primersequenzen, die Herstellung von
PCR-Reagenzien und Reaktionsmischungen und die Gestaltung und Durchführung von
PCR sind im PCR Stand der Technik gut bekannt.
-
Kurz
gesagt werden Enzym, Primer, Ziel-Nucleinsäure, dNTPs, MgCl2 und
Puffer in einer Reaktionsmischung gemischt. Das Gefäß wird in
ein PCR-Gerät
gesetzt, von dem viele Versionen kommerziell von Lieferanten wie
Perkin Elmer Cetus Instruments, erhältlich sind und auf eine Temperatur
zwischen etwa 50°C
und ungefähr
80°C, vorzugsweise
zwischen 70°C
und 80°C
erhitzt.
-
So
wie hier verwendet ist die "Amplifikation" ein Spezialfall
der Nucleinsäurereplikation,
der Matrizenspezifität
einschließt.
Matrizenspezifität
wird hier von Replikationsfidelität (d.h. Synthese der passenden
Polynucleotidsequenz) und Nucleotid (Ribo- oder Desoxyribo-)spezifität unterschieden.
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Der
Nachweis des amplifizierten Nucleinsäureprodukts kann durch irgendeine
einer Vielzahl von bekannten Techniken erreicht werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform,
die in Schritt (d) des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben
ist, wird das amplifizierte Produkt auf der Basis des Molekulargewichts durch
Gelelektrophorese getrennt, und die getrennten Produkte weiden anschließend durch
die Verwendung von Nucleinsäure
spezifischen Färbungen
sichtbar gemacht, was es einem erlaubt, die einzelnen Spezies des aufgelösten amplifizierten
Produkts, das in dem Gel vorliegt, zu beobachten. Obwohl eine Vielzahl
von Nucleinsäure
spezifischen Färbungen
existiert und geeignet wäre,
um die elektrophoretisch getrennten Nucleinsäuren sichtbar zu machen, ist
Ethidiumbromid bevorzugt.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
zielt das erfindungsgemäße Verfahren
auf die orientierungsgerichtete Konstruktion eines Konstruktes,
umfassend mindestens zwei Segmente. Eines der Segmente von Interesse
umfasst ein replizierbares Segment, und in einigen Ausführungsformen
kann dieses Fragment auch Sequenzen enthalten, die einen selektierbaren
Marker codieren. Alternativ dazu kann irgendein anderes Segment
von Interesse die Sequenzen umfassen, die für einen selektierbaren Marker
codieren. Das replizierbare Segment, das in einem der Segmente von
Interesse enthalten ist, umfasst eine Replikationsursprungs(ori)Sequenz.
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So
wie hier verwendet, bedeutet replizierbares Segment oder prokaryotisches
Replikon eine DNA-Sequenz
mit der Fähigkeit,
die autonome Replikation auf die extrachromosomale Aufrechterhaltung
des rekombinanten DNA-Moleküls
in einer prokaryoten Wirtszelle, wie einer bakteriellen Zelle, die
damit transformiert wurde, zu führen.
Solche Replikons sind im Stand der Technik gut bekannt. Gemäß einer
spezifischen Ausfükrungsform
der vorliegenden Erfindung kann das replizierbare Segment von einem
replizierbaren Vektor abgeleitet sein, der ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus retroviralen Vektoren, Phagenvektoren,
Plasmidvektoren, Expressionsvektoren, selbstreplizierenden Vektoren,
Transpositionselementen, Phagemidvektor und YAC-Vektoren.
-
Zusätzlich können jene
Ausführungsformen,
die ein prokaryotes Replikon einschließen, auch einen selektierbaren
Marker einschließen,
der zum Beispiel ein Gen ist, dessen Expression Arzneimittelresistenz
an einen bakteriellen Wirt, der damit transformiert wurde, verleiht.
Typische bakterielle Arzneimittelresistenzgene sind jene, welche
Resistenz gegenüber
Ampicillin, Tetracyclin oder Kanamycin verleihen.
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Eine
Vielzahl von selektierbaren Markern kann in irgendein Konstrukt
eingebaut werden. Zum Beispiel kann ein selektierbarer Marker verwendet
werden, der einen selektierbaren Phänotyp, wie Arzneimittelresistenz,
Nährstoffauxotrophie,
Resistenz gegenüber
einem cytotoxischen Mittel oder Expression eines Oberflächenproteins
verleiht. Selektierbare Markergene, die verwendet werden können, schließen neo,
gpt, dhfr, ada, pac, hyg CAD und hisD ein. Der übertragene selektierbare Phänotyp macht
es möglich,
die Empfängerzellen zu
identifizieren und zu isolieren. Amplifizierbare Gene, die selektierbare
Marker codieren (z.B. ada, dhfr und das multifunktionelle CAD Gen,
das Carbamylphosphatsynthase, Aspartattranscarbamylase und Dihydroorotase
codiert) weisen die zusätzliche
Eigenschaft auf, dass sie die Selektion von Zellen erlauben, die
amplifizierte Kopien des selektierbaren Markers, eingebaut in das
Genom, enthalten. Dieses Merkmal stellt einen Mechanismus zur signifikanten
Steigerung der Kopienzahl eines benachbarten oder verknüpften Gens,
dessen Amplifikation erwünscht
ist, bereit.
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Selektierbare
Marker können
in zwei Kategorien eingeteilt werden: positiv selektierbare und
negative selektierbare (in anderen Worten, Marker mit entweder positiver
Selektion oder negativer Selektion). In der positiven Selektion
sind Zellen, welche den positiv selektierbaren Marker exprimieren,
in der Lage die Behandlung mit einem Selektionsmittel zu überleben
(wie neo, gpt, dhfr, ada, pac, hyg mdrl und hisD). In der negativen Selektion
werden die Zellen, die den negativ selektierbaren Marker exprimieren,
in der Gegenwart des Selektionsmittels zerstört (z.B. tk, gpt).
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Es
wird verstanden, dass das erfindungsgemäße Verfahren für die Erzeugung
eines Fragments verwendet werden kann, das verschiedene Anzahlen
von Segmenten von Interesse umfasst, die passend in einer erwünschten
Orientierung angeordnet sind. Dieses Fragment kann anschließend in
einen existierenden linearisierten Vektor eingebaut werden, um das
Konstrukt von Interesse unter Verwendung herkömmlicher Klonierungstechniken
zu erzeugen.
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Beispiele
für herkömmliche
Klonierungstechniken schließen
die Verwendung von Restriktionsendonucleasen, gefolgt durch Ligation,
wie beschrieben in Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, hier durch Bezugnahme eingeschlossen,
ein.
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Gemäß einer
spezifisch bevorzugten Ausführungsform
können
die glattendigen Produkte des ersten Schritts des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch verschiedene Verfahren erhalten werden, zum Beispiel:
- (i) Durchführen
eines ersten Satzes an PCR-Amplifikation unter Verwendung der Segmente
als Matrize, um Produkte zu erzeugen, die phosphorilierte glatte
Enden aufweisen, jedes Segment wird in einer separaten Reaktion
amplifiziert, unter Verwendung spezifischer Primer; oder
- (ii) Erzeugen von glattendigen Produkten durch Spaltung der
Nucleinsäuresegmente
von Interesse durch eine glattendige Endonuclease, wie SrfI (GCCC/GGGC),
SmaI (CCC/GGG) oder EcoRV (GAT/ATC); oder
- (iii) Erzeugen von kohäsiven
Endprodukten durch Spaltung der Nucleinsäuresegmente unter Einsatz einer Endonuclease
mit überstehender
Spaltstelle, gefolgt von einer Auffüllreaktion; oder
- (iv) Erzeugen von kohäsiven
Endprodukten durch Spaltung der Nucleinsäuresegmente unter Einsatz einer Endonuclease
mit überstehender
Spaltstelle, gefolgt von Einzelstrang-DNA-Endonucleasereaktion, Abbau von einzelsträngigen Überhängen von
den DNA-Enden.
-
Nach
der Spaltung können
glattendige Restriktionsenzyme einzelne 5' "terminale" Phosphate an beiden
Seiten der Restriktionsstelle beibehalten.
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Falls
die glattendigen Produkte durch PCR-Reaktion erhalten werden, sollte
eine Phosphorilierungsreaktion durchgeführt werden. Es wird außerdem verstanden,
dass es viele alternative Verfahren zur Herstellung eines phosporilierten
DNA-Segments gibt. Zum Beispiel wird das Enzym Polynucleotidkinase
vom Fachmann verwendet, um Phosphatgruppen an das 5' Ende von DNA-Molekülen hinzuzufügen. Eine
Phosphorilisierungsreaktion unter Einsatz T4 Kinase kann an dem
glatten Ende von PCR-Produkten oder vorzugsweise an den Primern,
die für
die PCR-Reaktion verwendet werden, durchgeführt werden.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur orientierungsgerichteten
Konstruktion eines Konstruktes, das mehr als zwei Nucleinsäuresegmente
umfasst. Genauso wie in den Schritten, welche die Kombination von
zwei Segmenten einschließen,
schließt
die Kombination von mehr als zwei Segmenten zyklische Wiederholung
der Schritte (b) bis (d) gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein, um isolierte kombinierte Produkte mit der gewünschten
Orientierung zu erzeugen. Diese kombinierten Produkte werden anschließend ligiert,
um eine kombinierte ligierte Sequenz zu erzeugen. In jeder Ligationsreaktion
werden nur zwei der kombinierten Produkte, die in der zyklischen
Wiederholung erhalten wurden, ligiert. Der nächste Schritt schließt eine
PCR-Reaktion unter Verwendung der ligierten Sequenz als einer Matrize
ein, und spezifische Anreicherungsprimer führen diese PCR-Amplifikation
in Richtung der erwünschten
Orientierung. Die kombinierten erhaltenen Produkte, welche die erwünschte Orientierung
aufweisen, werden anschließend
isoliert und gereinigt.
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Die
Schritte können
zyklisch für
eine erwünschte
Anzahl von Wiederholungen wiederholt werden, um ein endkombiniertes
Produkt mit all den Segmenten von Interesse in der gewünschten
Orientierung zu erhalten. Der letzte Schritt ist die Selbstligation
des isolierten endkombinierten Produkts zur Erzeugung eines zirkulären doppelsträngigen DNA-Konstruktes,
das die erwünschten
Segmente passend angeordnet und operabel verbunden enthält.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
setzt vorzugsweise als spezifische Primer für den ersten Satz an Amplifikationsreaktionen
einen 5' Primer
ein, der eine Sequenz umfasst, die von dem 5' Ende des Segments von Interesse (Sense
Primer) abgeleitet ist, und einen 3' Primer, der komplementär ist zu
der Sequenz des 3' Endes
des spezifisch zu amplifizierenden Segments (Antisense Primer).
-
Weiterhin
können
die spezifischen Anreicherungsprimer, die in der Amplifikation der
kombinierten ligierten Sequenzen gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden, sein: ein 5' Primer,
der eine Sequenz aufweist, die von dem 5' Ende des ersten Segments abgeleitet
ist, das stromaufwärts
von dem zweiten ligierten Segment in dem kombinierten ligierten
Produkt (Sense Primer) liegt und ein 3' Primer, der komplementär zu der
3' Endsequenz des
zweiten ligierten Segments (Antisense Primer) der kombinierten ligierten Sequenz
ist.
-
Der
Begriff komplementäre
Nucleinsäuresequenz,
so wie er hier verwendet wird, betrifft eine Sequenz von Nucleotiden
in einem einzelsträngigen
Molekül
von DNA oder RNA, das ausreichend komplementär ist zu einem anderen Einzelstrang,
um spezifisch (nicht zufällig)
mit ihm mit anschließender
Wasserstoffbindung zu hybridisieren.
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Unter
Hybridisierung wird die Paarung von komplementären Nucleotidsequenzen (Strängen von
Nucleinsäure)
verstanden, um einen Duplex, Heteroduplex oder Komplex mit mehr
als zwei einzelsträngigen
Nucleinsäuren
durch Ausbildung von Wasserstoffbrücken zwischen komplementären Basenpaaren
zu bilden. Die Hybridisierung ist eine spezifische, d.h. nicht zufällige Interaktion
zwischen/unter komplementären
Polynucleotiden, die kompetitiv inhibiert werden kann.
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Es
sollte angemerkt werden, dass die gleichen Primer für die erste
PCR-Reaktion, die das glattendige Segment von Interesse erzeugt,
und die Orientationsanreicherungs-PCR-Reaktion, wie beispielhaft
in 1 und in den Beispielen 1 und 2 dargestellt, verwendet
werden kann.
-
Der
Begriff Primer, so wie er hier verwendet wird, ist: ein Polynucleotid,
ob aus einer Nucleinsäurerestriktionsspaltung
oder synthetisch hergestellt, das in der Lage ist, als ein Initiationspunkt
für die
Synthese zu wirken, wenn er unter Bedingungen gesetzt wird, welche
die Synthese eines Primerextensionsprodukts induzieren, das komplementär ist zu
einem Matrizennucleinsäurenstrang,
d.h. in der Gegenwart von Nucleotiden und einem Mittel für die Polymerisation,
wie DNA-Polymerase, reverse Transkriptase oder ähnlichem, unter einer geeigneten
Temperatur und pH Reaktionsbedingungen.
-
Oligonucleotide
oder Polynucleotide für
die Verwendung als PCR-Primer können
chemisch synthetisiert werden nach dem Festphasenphosphoramidittriester
Verfahren, das zum ersten Mal von Beaucage und Carruthers [Tetrahedron
Lett. 22: 1859–1862
(1981)] beschrieben wurde, unter Verwendung eines automatischen
Sequenziergerätes,
wie beschrieben in Needham-VanDevanter [Needham-VanDevanter, D.
R., et al., Nucleic Acids Res. 12: 6159–6168 (1984)]. Die Reinigung
von Oligonucleotiden geschieht entweder durch native Acrylamid Gelelektrophorese
oder durch Anionenaustausch HPLC. Die Sequenz der synthetischen
Oligonucleotide kann unter Verwendung des chemischen Degradationsverfahrens
von Maxam und Gilbert [Maxam, A. M. und Gilbert, W. Methods in Enzymology
Grossman, L. und Moldave, D., Hrsg., Academic Press, New York, 65:
499–560
(1980)], verändert
werden.
-
Die
Wahl der Nucleotidsequenz eines Primers hängt von Faktoren ab, wie der
Entfernung auf der Nucleinsäure
von der Region, die für
die erwünschte
spezifische Nucleinsäuresequenz
codiert, die in einer Nucleinsäure
von Interesse anwesend ist und ihrer Hybridisierungsstelle auf der
Nucleinsäure
relativ zu einem zweiten Primer, der verwendet werden soll. Der
Primer wird vorzugsweise in einzelsträngiger Form für die maximale
Effizienz bereitgestellt, aber er kann alternativ doppelsträngig sein.
Wenn er doppelsträngig
ist, wird der Primer zuerst behandelt, um seine Stränge zu trennen,
bevor ex verwendet wird, um die Extensionsprodukte herzustellen.
Vorzugsweise ist der Primer ein Polydesoxyribonucleotid.
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Polynucleotid,
so wie hier verwendet, ist ein Polymer von einzel- oder doppelsträngigen Nucleotiden. So
wie hier verwendet, schließt "Polynucleotid" und seine grammatikalischen Äquivalente
den vollständigen Bereich
von Nucleinsäuren
ein. Ein Polynucleotid betrifft typischerweise ein Nucleinsäuremolekül, das als
ein linearer Strang von zwei oder mehr Desoxyribonucleotiden und/oder
Ribonucleotiden umfasst ist. Die exakte Größe hängt von vielen Faktoren ab,
die wiederum von den letztendlich verwendeten Bedingungen abhängen, die
im Stand der Technik gut bekannt sind. Das Polynucleotid der vorliegenden
Erfindung schließt
Primer, RNA/DNA-Segmente, Oligonucleotide (relativ kurze Polynucleotide),
Gene, Vektoren, Plasmide und ähnliches ein.
-
Die
Polynucleotide können
durch eine Vielzahl von Verfahren hergestellt werden, einschließlich de novo
chemischer Synthese und Ableitung von Nucleinsäurefragmenten von nativen Nucleinsäuresequenzen, die
als Gene oder Teile von Genen in einem Genom, Plasmid oder anderem
Vektor existieren, wie durch Restriktionsendonucleasespaltung von
größeren doppelsträngigen Nucleinsäuren und
Strangtrennung oder durch enzymatische Synthese unter Verwendung
einer Nucleinsäurematrize.
-
Die
de novo chemische Synthese eines Polynucleotids kann unter Verwendung
irgendeines geeigneten Verfahrens durchgeführt werden, wie zum Beispiel
den Phosphotriester oder Phosphodiesterverfahren. Siehe Narang et
al. [Meth. Enzymol. (1979) 68: 90; US Pat Nr. 4,356,270; Itakura
et al., (1989) Ann. Rev. Biochem. 53: 323–56; und Brown et al., (1979)
Meth. Enzymol. 68: 109].
-
Vorzugsweise
umfasst jeder der Primer, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden von etwa 4 bis etwa 200 Nucleotide in Bezug auf
die Länge.
Weiter bevorzugt umfasst jeder der Primer von etwa 5 bis etwa 50
Nucleotide in Bezug auf die Länge.
Am meisten bevorzugt umfasst jeder der Primer von etwa 8 bis etwa
30 Nucleotide.
-
Die
Enzyme, die in dem eefindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden, können
zum Beispiel DNA-Ligase, für
die Ligationsreaktion vorzugsweise T4 Ligase sein. Während der
Ligation verknüpft
die DNA-Ligase kovalent Wasserstoff gebundene doppelsträngige DNA-Moleküle. Dieses
Enzym benötigt
ein 5' terminales
Phosphat, um als ein Elektronenakzeptor wirken zu können.
-
Für die PCR-Amplifikationsreaktion
sind hitzestabile (thermophile) DNA-Polymerasen insbesondere bevorzugt,
weil sie in einer am meisten bevorzugten Ausführungsform stabil sind, in
der die PCR in einer einzelnen Lösung
durchgeführt
wird, in der die Temperatur zyklisch variiert. Repräsentative
hitzestabile Polymerasen sind die DNA-Polymerasen, die isoliert
wurden aus Bacillus stearothermophilus (Bio-Rad, Richmond, Calif.),
Thermus thermophilus (FINZYME, ATCC #27634), Thermus Spezies (ATCC
#31674), Thermus aquaticus Stamm TV 1151B (ATCC #25105), Sulfolobus
acidocaldarius, beschrieben von Bukhrashuili et al. [Biochem. Biophys.
Acta, 1008: 102–7
(1989)] und von Elie et al. [Biochem. Biophys. Acta, 951: 261–7 (1988)], Thermus
filiformis (ATCC #43280), die Polymerase, die isoliert ist aus Thermus
flavus (Molecular Biology Resources; Milwaukee, Wis.) und "Vent"-Polymerasen (New
England Biolabs, Beverly, Me.). Die Taq-DNA-Polymerase ist von einer
Vielzahl von Quellen erhältlich,
einschließlich
Perkin Elmer Cetus (Norwalk, Conn.), Promega (Madison, Wis.) und
Stratagene (La Jolla, Calif.), und die AmpliTaqTM DNA-Polymerase
ist eine rekombinante Taq-DNA-Polymerase, die von Perkin-Elmer Cetus
zur Verfügung
gestellt wird.
-
Insbesondere
bevorzugt ist eine High Fidelity DNA-Polymerase mit Korrekturlesefähigkeit,
die in der Lage ist, Fragmente von etwa 40 kd mit einer minimalen
Anzahl von Mutationen zu polymerisieren. Solche Polymerasen sind
kommerziell erhältlich
und schließen
zum Beispiel PFU (von Promega) und TaKaRa Ex Taq (TaKaRa) ein. Es
kann bevorzugt sein, für
die PCR-Reaktion eine Polymerase zu verwenden, die glattendige Produkte
erzeugt. Polymerasen, die 3' Überhangprodukte
zurücklassen,
können
auch in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, jedoch wird
die Verwendung einer solchen T4 DNA-Polymerase das Exonucleaseverfahten
benötigen,
um den 3' Überhang
zu entfernen und ein glattendiges Produkt zu erzeugen.
-
Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
zielt das erfindungsgemäße Verfahren
auf die Konstruktion eines Konstruktes, das mindestens zwei Segmente
von Interesse umfasst. Solche Segmente können zum Beispiel ein Segment
von Interesse, umfassend eine Replikationsursprungs(ori)Sequenz
und fakultativ eine Sequenz codierend für einen selektierbaren Marker,
ein Segment umfassend eine Sequenz von Interesse und fakultativ
einen selektierbaren Marker; mindestens ein zusätzliches Segment umfassend
eine Nucleinsäure
mit heterologer oder homologer codierender Sequenz oder Mutationen,
Fragmenten oder Derivaten davon; und fakultativ mindestens ein zusätzliches
Segment, umfassend Nucleinsäuresequenzen,
die für
Expressions-, Kontroll-, Promotions- und/oder regulatorische Elemente
codieren, sein.
-
So
kann gemäß der Erfindung
ein DNA-Konstrukt einen bakteriellen Replikationsursprung und bakterielle
Antibiotikaresistenzmarker einschließen, welche die Plasmidherstellung
in Bakterien im großen
Maßstab erlauben.
Ein DNA-Konstrukt, das DNA, die für einen selektierbaren Marker
codiert, zusammen mit zusätzlichen
Kontrollsequenzen, wie einem Promotor, Polyadenylierungsstelle und
Spleißübergänge einschließt, kann verwendet
werden, um einen selektierbaren Phänotyp zu verleihen.
-
Demzufolge
schließen
der Begriff Kontroll- und regulatorische Elemente Promotoren, Terminatoren und
andere Expressionskontrollelemente ein. Solche regulatorischen Elemente
sind beschrieben in Goeddel; [Goeddel et al., Gene Expression Technology:
Methods in Enzymology 185, Academic Press, San Diego, Calif. (1990)].
Zum Beispiel kann irgendeine einer Vielzahl von Expressionskontrollsequenzen,
welche die Expression einer DNA-Sequenz kontrollieren, wenn sie
operativ mit ihr verknüpft
sind, in diesen Vektoren verwendet weiden, um DNA-Sequenzen, die
irgendein gewünschtes
Protein unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens codieren, zu
exprimieren.
-
Solche
regulatorischen Sequenzen können
Promotoren, Enhancer, Gerüst-Anheftungsregionen,
negativ regulatorische Elemente, transkriptionelle Initiationsstellen,
regulatorische Proteinbindungsstellen oder Kombinationen von den
Sequenzen umfassen. Darüber
hinaus können
Sequenzen hinzugefügt
werden, welche die Strukturstabilität der RNA oder des hergestellten
Proteins beeinflussen. Diese Sequenzen schließen Polyadenylierungssignale,
mRNA Stabilitätselemente,
Spleißstellen,
Leadersequenzen zur Verstärkung
oder Modifikation der Transport- oder Sektetionseigenschaften des
Proteins oder andere Sequenzen, welche die Funktion oder Stabilität von Protein-
oder RNA-Molekülen
verändern
oder verbessern, ein.
-
So
wie er hier verwendet wird, betrifft der Begriff "homologe oder heterologe
codierende Sequenz" oder "Gen" eine Nucleinsäure, umfassend
einen offenen Leserahmen, der für
irgendein erwünschtes
Gen codiert, das durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt wird,
einschließlich
sowohl Exon und (fakultativ) Intronsequenzen. Der Begriff "Intron" betrifft eine DNA-Sequenz,
die in einem bestimmten Gen anwesend ist, die nicht in Protein übersetzt
wird und für
gewöhnlich
zwischen Exons gefunden wird.
-
Die
heterologe oder homologe codierende Sequenz von Interesse gemäß der Erfindung
kann ein Protein codieren, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Reporterproteinen, Enzymen, Hormonen, Wachstumsfaktoren, Cytokinen,
Strukturproteinen und industriell einsetzbaren Proteinen, oder sie
kann selbst ein therapeutisches Produkt sein.
-
Darüber hinaus
können
heterologe oder homologe codierende Sequenzen, die in ein Konstrukt
durch die vorliegende Erfindung eingebaut sind, DNA sein, die ein
Translations- oder Transkriptionsprodukt codiert, dessen Expression
in Zellen erwünscht
ist, oder einen Teil eines Translations- oder Transkriptionsprodukts,
wie einem Proteinprodukt oder RNA-Produkt, das nützlich ist in der Behandlung
eines bestehenden Zustandes oder das verhindert, dass er auftritt
(z.B., hGH oder EPO); oder DNA, die kein Genprodukt codiert, aber
selbst nützlich
ist als eine transkriptionelle regulatorische Sequenz oder eine
DNA, die nützlich
ist, um einen bestehenden Zustand zu behandeln oder zu verhindern,
dass er auftritt.
-
Die
DNA-Sequenzen, die in ein Konstrukt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingeführt
werden, können
ein gesamtes gewünschtes
Produkt codieren, oder sie können,
zum Beispiel (einen) aktive(n) oder funktionelle(n) Abschnitte)
des Produkts codieren. Das Produkt kann zum Beispiel ein Hormon,
ein Cytokin, ein Antigen, ein Antikörper, ein Enzym, ein Gerinnungsfaktor,
ein Transportprotein, ein Rezeptor, ein regulatorisches Protein,
ein Strukturprotein, ein Transkriptionsfaktor, eine Antisense RNA
oder ein Ribozym sein. Zusätzlich
kann das Produkt ein Protein oder eine Nucleinsäure sein, das/die nicht in
der Natur vorkommt (d.h. ein neues Protein oder eine neue Nucleinsäure). Die
DNA kann aus einer Quelle erhalten werden, in der sie in der Natur
vorkommt; oder sie kann durch genetische Engineeringtechniken gemäß der Erfindung
hergestellt werden. Die DNA kann eines oder mehrere therapeutische
Produkte codieren.
-
Gemäß einer
anderen spezifischen Ausführungsform
kann die heterologe codierende Sequenz ein Reporterprotein codieren,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus dem grünen fluoreszenten Protein (GFP),
Luciferase, sekretierter alkalischer Phosphatase (SEAP) und ⎕-Galactosidase (⎕-gal).
-
Es
wird verstanden, dass das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden
kann, um Segmente zu konstruieren, die heterologe oder homologe
codierende Sequenzen, Mutationsderivate oder Fragmente davon codieren.
Deshalb kann das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet werden, um Konstrukte mit spezifischen Mutationen, wie
im Folgenden beschrieben, zu konstruieren.
-
Unter "Derivaten" werden die "Fragmente", "Varianten", "Analoga" oder "Derivate" einer codierenden und/oder
nicht codierenden Region der Nucleinsäuresequenz verstanden. Ein "Fragment" eines Moleküls, so wie
irgendeine der DNA oder cDNA-Sequenzen, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, soll irgendeinen Nucleotiduntersatz
des Moleküls
betreffen. Eine "Variante" eines solchen Moleküls soll
ein natürlich auftretendes
Molekül
betreffen, das im Wesentlichen gleich ist zu entweder dem Gesamtmolekül oder einem Fragment
davon. Ein "Analog" eines Moleküls kann
ein homologes Molekül
aus derselben Spezies oder aus verschiedenen Spezies sein. Die Aminosäuresequenz
eines Analogs oder eines Derivats kann von der Originalsequenz verschieden
sein, wenn mindestens ein Rest deletiert, eingeführt oder substituiert ist.
Insbesondere kann ein Analog oder Derivat der Nucleinsäuresequenz,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet werden kann, mindestens eine Mutation, Punktmutation,
Nonsensmutation, Missensmutation, Deletion, Insertion oder Rearrangement
enthalten. Die codierende Region kann auch dadurch verändert werden,
indem die Degeneriertheit des genetischen Codes verwendet wird,
um die codierende Sequenz zu verändern, so
dass, während
die Nucleotidsequenz substanziell verändert wird, sie trotzdem ein
Protein mit einer Aminosäuresequenz
codiert, die im Wesentlichen gleich ist zu den offenbarten Fusionssequenzen.
-
Es
wird verstanden, dass die Gesamtlänge des DNA-Konstruktes gemäß einer
Anzahl von Bestandteilen (exogene DNA, Zielsequenzen, selektierbares
Markergen) und der jeweiligen Länge
variieren wird. Die Gesamtkonstruktlänge wird im Allgemeinen mindestens
20 Nucleotide betragen.
-
Das
hier beschriebene Konstrukt, das eine heterologe oder homologe codierende
Sequenz enthält, kann
gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
der Erfindung ein Expxessionsvehikel sein.
-
"Expressionsvehikel", so wie hier verwendet,
schließen
Vektoren, wie Plasmide, Viren, einen Bakteriophagen, integrierte
DNA-Fragmente und andere Vehikel ein, welche die Integration von
DNA-Fragmenten in das Genom des Wirtes ermöglichen. Expressionsvektoren
sind typischerweise selbstreplizierende DNA oder RNA-Konstrukte,
die das erwünschte
Gen oder seine Fragmente und operabel verknüpfte genetische Kontrollelemente
enthalten, die in einer geeigneten Wirtszelle erkannt weiden und
die Expression der erwünschten Gene
bewirken. Diese Kontrollelemente sind in der Lage, die Expression
in einem geeigneten Wirt zu bewirken. Im Allgemeinen können genetische
Kontrollelemente ein prokaryotes Promotorsystem oder ein eukaryotes
Promoterexpressionskontrollsystem einschließen. Wie oben offenbart, schließt ein solches
System typischerweise einen transkriptionellen Promotor, einen fakultativen
Operator, um den Start der Transkription zu kontrollieren, Transkriptionsenhancer,
um die Menge der RNA-Expression
zu erhöhen,
eine Sequenz, die eine geeignete Ribosomenbindestelle codiert, RNA-Spleißübergänge, Sequenzen,
welche die Transkription und Translation terminimieren, und so weiter,
ein. Die Expressionsvektoren enthalten für gewöhnlich einen Replikationsursprung,
der es dem Vektor erlaubt, unabhängig
von der Wirtszelle zu replizieren.
-
Plasmide
sind die am häufigsten
verwendete Form von Vektoren, aber andere Formen von Vektoren, die
einer äquivalenten
Funktion dienen und die im Stand der Technik bekannt sind oder es
werden, sind für
die Verwendung hier geeignet. Siehe, z.B. Pouwels et al., Cloning
Vectors: a Laboratory Manual (1985 und Ergänzungen), Elsevier, N. Y.;
und Rodriquez, et al. (Hrsg.) Vectors: a Survey of Molecular Cloning
Vectors and their Uses, Buttersworth, Boston, Mass (1988), die hier
durch Bezugnahme eingeschlossen sind.
-
Im
Allgemeinen enthalten solche Vektoren zusätzlich spezifische Gene, die
in der Lage sind eine phänotypische
Selektion in transformierten Wirtszellen bereitzustellen. Die Verwendung
von parkaryoten und eurkaryoten viralen Expressionsvektoren ist
ebenfalls vorgesehen.
-
Der
Vektor wird in eine Wirtszelle durch Verfahren, die dem Fachmann
bekannt sind, eingeführt.
Die Einführung
des Vektors in die Wirtszelle kann durch irgendein Verfahren erreicht
werden, welches das Konstrukt in die Zelle einführt, einschließlich zum
Beispiel Calciumphosphatpräzipitation,
Mikroinjektion, Elektroporation oder Transformation. Siehe z.B.
Current Protocols in Molecular Biology, Ausubel, F. M., Hrsg. John Wiley & Sons, N. Y. (1989).
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann weiterhin für
die orientierungsgerichtete Konstruktion eines mutierten DNA-Konstruktes
mit mindestens einer spezifischen Mutation verwendet weiden. Die
spezifische Mutation kann in das Konstrukt während einer der PCR-Amplifikationsreaktionen,
welche die anfänglichen glattendigen
Segmente von Interesse erzeugen, eingeführt werden. Für Punktmutationen
kann die gewünschte
Mutation durch die Primer, die für
die PCR-Reaktion verwendet weiden, um das Segment von Interesse
zu erzeugen, eingeführt
werden. Die Erzeugung einer Deletionsmutation kann erreicht werden
unter Verwendung von Primern, die von Regionen abgeleitet sind,
die nicht die Region einschließen,
die deletiert werden soll.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
kann das erfindungsgemäße Verfahren
manuell durchgeführt
werden.
-
In
einer spezifisch bevorzugten Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Verfahren
automatisch durchgeführt
werden.
-
Eine
Vielzahl von Verfahren im Stand der Technik der Molekularbiologie
sind hier nicht detailliert beschrieben, weil sie dem Fachmann gut
bekannt sind. Solche Verfahren schließen ortsgerichtete Mutagenese, Expression
von cDNAs, Analyse von rekombinanten Proteinen und Peptiden, Transformation
von bakteriellen Zellen, Transfektion von Säugetierzellen und ähnliches
ein. Lehrbücher,
die solche Verfahren beschreiben, sind z.B., Sambrook et al., Molecular
Cloning A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory; ISBN: 0879693096,
1989, Current Protocols in Molecular Biology, von F. M. Ausubel,
ISBN: 047150338X, John Wiley & Sons,
Inc. 1988 und Short Protocols in Molecular Biology, von F. M. Ausubel
et al. (Hrsg.) 3. Aufl. John Wiley & Sons; ISBN: 0471137812, 1995. Diese
Publikationen sind hier in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme eingeschlossen.
Darüber
hinaus sind eine Anzahl von immunologischen Techniken nicht in jedem
Fall hier im Detail beschrieben, weil sie dem Fachmann gut bekannt
sind. Siehe z.B., Current Protocols in Immunology, Coligan et al.
(Hrsg.), John Wiley & Sons.
Inc., New York, NY.
-
Offenbart
und beschrieben, wird verstanden, dass diese Erfindung nicht auf
die besonderen Beispiele, Verfahrensschritte und hier offenbarten
Materialien beschränkt
ist, so dass Verfahrensschritte und Materialien geringfügig variieren
können.
Es wird ebenfalls verstanden, dass die hier verwendete Terminologie
nur zum Zweck der Beschreibung von besonderen Ausführungsformen
verwendet wird und keine Beschränkung
beabsichtigt, weil der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung
nur durch die angehängten
Patentansprüche
und Äquivalente
davon begrenzt wird.
-
In
dieser Beschreibung und den folgenden Ansprüchen, außer der Zusammenhang benötigt es
anders, werden das Wort "umfassen" und Variationen
wie "umfasst" und "umfassend" derart verstanden,
dass sie den Einschluss einer angegebenen ganzen Zahl oder Schritt
oder Gruppe von ganzen Zahlen oder Schritten, aber nicht den Ausschluss
von irgendeiner ganzen Zahl oder Schritt oder Gruppe von ganzen
Zahlen oder Schritten implizieren.
-
Es
muss angemerkt werden, dass die Einzahlformen, so wie sie in dieser
Beschreibung und den angehängten
Ansprüchen
verwendet werden, "ein", "eine/r/s" und "der/die/das" Pluralformen einschließen, außer der
Zusammenhang gibt es klar anders vor.
-
Die
folgenden Beispiele sind repräsentativ
für Techniken,
die durch die Erfinder beim Durchführen von Aspekten der vorliegenden
Erfindung eingesetzt wurden. Es soll verstanden werden, dass während diese Techniken
exemplarisch oder bevorzugte Ausführungsformen für die Durchführung der
Erfindung sind, der Fachmann im Licht der vorliegenden Offenbarung
erkennen wird, dass zahlreiche Modifikationen gemacht werden können, ohne
den Geist und beabsichtigten Umfang der Erfindung zu verlassen.
-
Beispiele
-
Experimentelle
Verfahren
-
Medien
-
Luria-Bertani
(LB) Medium enthielt Trypton, Hefeextrakt und NaCl zu jeweils 10
g, 5 g und 10 g pro Liter. Die LB Platten waren mit 20 mg pro Liter
Ampicillin für ⎕-Lactamase
Resistenz ergänzt.
-
Bakterielle Stämme
-
E.
coli Stamm JM109 (Promega)
-
Enzyme
-
T4
DNA-Ligase (TaKaRa), T4 Polynucleotid Kinase (TaKaRa), Pfu DNA-Polymerase
(Promega), Restriktionsenzyme – PvuII
und EcoRI (BioLab).
-
-
Herstellung von phosphorilierten
Primern
-
20 μg Primer
wurden mit 50 Einheiten T4 Polynukleotid Kinase in Gegenwart von
1 mM ATP für
30 Minuten bei 37°C
phosphoriliert. Die Phosphorilierungsreaktion wurde durch Inaktivierung
der Kinase durch Inkubation der Reaktion für 20 Minuten bei 65°C gestoppt.
Die Primer wurden mit Tris gepuffertem Phänol extrahiert und mit 0,1
Volumen 3 M KAc (pH 5,4) und 2,5 Volumen eiskaltem Ethanol präzipitiert.
Die phosphorilierten Primer wurden zu 0,2 ng/μl in TE (10 mM Tris, pH 7,5,
1 mM EDTA) resuspendiert.
-
PCR-Reaktion
-
Die
PCR-Reaktion wurde durchgeführt
unter Verwendung 1 μM
jedes Primers pro 20 μl,
200 μM dNTP, 10
ng Matrizen DNA und 1,5 Einheiten Pfu DNA-Polymerase in 1 × Pfu Polymerasepuffer.
Die PCR-Zyklusbedingungen waren 30 Sekunden bei 92°C 1 Minute
bei 50°C,
3,5 Minuten bei 72°C
für 25
Zyklen, gefolgt von 10 Minuten bei 72°C.
-
Isolierung
des PCR-Produkts – Elektroelution
-
Nach
der PCR-Amplifikation wurden die PCR-Produkte in Agarosegel getrennt,
und das spezifische Segment von Interesse wurde unter Verwendung
von Standardelektroelutionsverfahren extrahiert.
-
Ligation
-
Die
Ligationsreaktion wurde durchgeführt
in 20 μl
1 × T4
DNA-Ligasepuffer, enthaltend 10 ng jedes PCR-Produkts, 500 nM ATP
und 400 Einheiten T4 DNA-Ligase. Die Reaktion wurde für 30 Minuten
bei 22°C inkubiert,
gefolgt von Erhitzen für
10 Minuten bei 65°C.
-
Transformation und Plasmidminipräparation
-
E.
coli Stamm JM109 (100 μl)
(Promega) wurde mit 10 μl
der Selbstligationsreaktion transformiert und auf LB + Amp ausplattiert.
Die Platten wurden bei 37°C über Nacht
inkubiert. Ampicillin resistente Kolonien wurden in 5 ml LB + Ampicillin überführt und über Nacht
inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Plasmide durch Standardminipräparationsprotokolle
isoliert. Nach der Plasmidminipräparation
wurde die DNA mit einem geeigneten Restriktionsenzym analysiert.
Nach den Analysen wurde das Plasmid durch Standard Plasmid DNA Protokolle
im großen
Maßstab
gereinigt.
-
Die
Plasmid DNA, die im großen
Maßstab
plasmidgereinigt wurde und Minipräp Plasmid DNA wurden durch
das Verfahren der alkalischen Lyse gereinigt [Birnboim, H. C., et
al., Nucleic Acids Research, 7: 1512–1522 (1979), Birnboim, H.
C., Methods Enzymol. 100: 243–255
(1983)].
-
Beispiel 1
-
Erzeugung von Konstrukten
mit vier verschiedenen möglichen
Orientierungen unter Verwendung des OER-Verfahrens
-
Um
das erste Segment zu erzeugen wurde eine PCR-Reaktion unter Verwendung
einer humanen T-Zell cDNA Bibliothek als eine Matrize, phosphorilierten
Primern 335 (SEQ ID NO: 7) und 336 (SEQ ID NO: 8) und der High Fidelity
thermisch stabilen Polymerase Pfu DNA-Polymerase durchgeführt, die
ein glattendiges Produkt erzeugte. Beide Primer wurden wie in den
Verfahren oben beschrieben phosphoriliert.
-
Das
zweite Segment wurde erzeugt durch Durchführen einer PCR-Reaktion unter
Verwendung einer humanen T-Zell cDNA Bibliothek als eine Matrize,
phosphorilierten Primern 826 (SEQ ID NO: 9) und 827 (SEQ ID NO:
10). Nach den PCR-Amplifikationen von beiden Segmenten wurden die
PCR-Produkte in einem 1,5% Agarosegel getrennt, und die erwünschten
Produkte (PCR-Produkt
1 der ersten PCR-Reaktion, PCR-Produkt 2 der zweiten PCR-Reaktion)
wurden unter Verwendung von Standardelektroelutionsverfahren (2A)
extrahiert.
-
Es
wurde ein kombiniertes Produkt, das beide Segmente umfasste, durch
Durchführen
einer Ligationsreaktion mit den isolierten PCR-Produkten, wie oben
beschrieben, erzeugt. Das Ligationsreaktionsprodukt wurde getrennt
durch vier PCR-Reaktionen unter Verwendung der phosphorilierten
flankierenden Primer 335 und 826 (jeweils SEQ ID NO: 7 und SEQ ID
NO: 9), den Primern 335 und 827 (jeweils SEQ ID NO: 7 und SEQ ID
NO: 10), den Primern 336 und 826 (jeweils SEQ ID NO: 8 und SEQ ID
NO: 9) und den Primern 336 und 827 (jeweils SEQ ID NO: 8 und SEQ
ID NO: 10), um ein drittes DNA-Fragment (2B) zu
erzeugen, amplifiziert. Nach der PCR-Amplifikation wurden die PCR-Produkte
in einem Agarosegel getrennt, und das spezifische Segment wurde
durch Elektroelution extrahiert. Das kombinierte Produkt mit der
gewünschten
Orientierung wurde als nächstes
unter Verwendung von PvuII Restriktionsenzym analysiert. Wie in 2C gezeigt
ist, wiesen die resultierenden Produkte alle vier möglichen
Orientierungen auf.
-
Beispiel 2
-
Verwendung des OER-Verfahrens
in der Herstellung der Plasmide pcDNAPKRwt und des mutierten Plasmids pcDNAPKR
6
-
Als
ein Beispiel zur Erzeugung von Konstrukten unter Verwendung des
erfindungsgemäßen OER-Verfahrens wurden
das pcDNAPKRwt als auch sein korrespondierendes mutiertes Konstrukt
konstruiert.
-
Um
das erste Segment zu erzeugen wurde eine PCR-Reaktion unter Verwendung
von Plasmid pBlueScript (pBS) (Stratagene) als einer Matrize, phosphorilierten
Primern 2037 (SEQ ID NO: 1) und 2038 (SEQ ID NO: 2) und der High
Fidelity thermisch stabilen Polymerase Pfu DNA-Polymerase durchgeführt, die ein glattendiges Produkt
erzeugte. Beide Primer waren phosphoriliert, wie in den Verfahren
oben beschrieben. Diese erste DNA-Produkt umfasst das ⎕-Lactamase Resistenzgenz
(Ampr) und der Replikationsursprung(ori)
aus Plasmid pBS wurde durch PCR amplifiziert.
-
Das
zweite Segment wurde durch Anlagern einer humanen T-Zell cDNA Bibliothek
mit phosphorilierten Primern 546 (SEQ ID NO: 3) und 547 (SEQ ID
NO: 4) in einer cDNA Konzentration von 100 ng/μl und Durchführung einer PCR-Reaktion erzeugt.
-
Nach
den PCR-Amplifikationen der beiden Segmente wurden die PCR-Produkte
in einem 1% Agarosegel aufgetrennt, und die erwünschten Produkte (PCR-Produkt
1 (Amp-Ori) aus der ersten PCR-Reaktion, das PCR-Produkt 2 (PKRwt)
aus der zweiten PCR-Reaktion) wurden unter Verwendung von Standardelektroelutionsverfahren
(3A) extrahiert.
-
Ein
kombiniertes Produkt, das beide Segmente umfasste, wurde erzeugt
durch Durchführen
einer Ligationsreaktion mit den isolierten PCR-Produkten, wie oben
beschrieben. Das Ligationsreaktionsprodukt wurde durch PCR unter
Verwendung der phosphorilierten flankierenden Primer 2037 und 547
(jeweils SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 4) amplifiziert, was ein drittes
DNA-Segment (3B) erzeugte. Nach der PCR-Amplifikation
wurden die PCR- Produkte
in einem Agarosegel aufgetrennt, und das spezifische Segment (PCR-Produkt: Amp-Ori-PKRwt) wurde durch
Elektroelution extrahiert. Das kombinierte Produkt mit der erwünschten
Orientierung wurde als nächstes
selbst ligiert, um ein doppelsträngiges
DNA-Konstrukt zu erzeugen. Die Transformation in einen E. coli Stamm
(Promega) wurde unter Verwendung des resultierenden Plasmids durchgeführt, gefolgt
von Minipräparation
der DNA. Positive Klone wurden gepickt und weiter unter Verwendung
des EcoRI Restriktionsenzyms analysiert. Wie in 3C gezeigt
ist, enthielten die meisten Kolonien das Plasmid pcDNAPKRwt mit
der erwünschten
Orientierung.
-
Herstellung eines Plasmids
mit mutierter cDNA von PKR (PKR⎕ 6):
-
Als
ein Beispiel für
Insertion von Mutation und Erzeugung eines mutierten Konstruktes
unter Verwendung des erfindungsgemäßen OER-Verfahrens wurde als
nächstes
das PKR⎕ 6 Plasmid konstruiert.
-
Das
DNA-Plasmid pcDNAPKRwt (das oben beschrieben wurde) wurde als eine
Matrize für
die PCR-Amplifikation verwendet. Ein glattendiges Produkt mit der
erwünschten
Mutation (Deletionsmutation in diesem Fall) wurde unter Verwendung
der phosphorilierten flankierenden Oligonucleotidprimer 548 und
549 (jeweils als SEQ ID NO: 5 und 6 bezeichnet) erzeugt. Nach der
PCR-Amplifikation wurden die PCR-Produkte in einem Agarosegel aufgetrennt,
und das spezifische Segment (PKR-Amp-Ori-PKR) wurde unter Verwendung von
Standardelektroelutionsverfahren (4A) extrahiert.
-
Das
kombinierte Produkt mit der erwünschten
Orientierung wurde als nächstes
selbst ligiert, um ein doppelsträngiges
DNA-Konstrukt zu erzeugen. Eine Transformation in einen E. coli
Stamm (Promega) wurde unter Verwendung des resultierenden Plasmids
durchgeführt,
gefolgt von Minipräparation
der DNA. Positive Klone wurden gepickt und weiter unter Verwendung
des EcoRI Restriktionsenzyms analysiert. Wie in 4B gezeigt
ist, enthielten die meisten der Kolonien das Plasmid pcDNAPKR⎕ 6
mit der erwünschten
Orientierung.
-
Beispiel 3
-
Verwendung von zwei verschiedenen
Sätzen
von Primern, um die erwünschte
Orientierung von zwei verschiedenen Konstrukten von dergleichen
Matrize durch das OER-Verfahren zu führen
-
Um
die leistungsfähige
Verwendung des OER-Verfahrens in der Konstruktion von zwei verschiedenen Plasmiden
mit erwünschter
Orientierung aus der gleichen Matrize exemplarisch darzustellen,
wurden beide Plasmide pGFP-LacP-LacZ und pLacZ-LacP-GFP konstruiert,
die das ⎕-Galactosidase Gen (LacZ), den IPTG induzierbaren
Promotor (LacP) und das grün
fluoreszente Protein (GFP) enthielten.
-
Die
Insertion des LacP Promotors unter Verwendung der Orientierung 1
(5A) führt
zu der Expression des ⎕-Galactosidase Gens (LacZ), was
zu blauer Farbe der transformierten Kolonien (5D)
führt.
Die Insertion des LacP Promotors unter Verwendung der Orientierung
II (5A) führt
zu GFP (grün
fluoreszenztes Protein) Genexpression, die zu transformierten Kolonien
führt,
die ein grün
fluoreszierendes Signal unter UV Licht zeigen.
-
Das
LacP (IPTG induzierter Promotor) Segment wurde erzeugt durch Durchführen einer
PCR-Reaktion unter
Verwendung des Plasmids pBlueScript (pBS) (Stratagene) als eine
Matrize, phosphorilierten Primern 110 (SEQ ID NO: 12) und 732 (SEQ
ID NO: 11) ebenso wie der High Fidelity thermisch stabilen Polymerase Pfu
DNA-Polymerase, die ein glattendiges Produkt bildet. Beide Primer
sind phosphoriliert, wie in den Verfahren oben beschrieben.
-
Das
zweite Segment wurde erzeugt durch eine zweite PCR-Reaktion unter
Verwendung von Plasmid pLacZ-GFP (pLG) (Gene Bio-Application) als
eine Matrize, phosphorilierten Primern 622 (SEQ ID NO: 14) und 592
(SEQ ID NO: 13) und der High Fidelity thermisch stabilen Polymerase
Pfu DNA-Polymerase. Dieses DNA-Fragment umfasst das LacZ, das ⎕-Lactamase
Resistenzgen (Ampr) den Replikationsursprung(ori)
und GFPuv Gene (5A).
-
Nach
den PCR-Amplifikationen der beiden Segmente wurden die PCR-Produkte
in 1% Agarosegel aufgetrennt, und die erwünschten Produkte (PCR-Produkt
1 (LacP) aus der ersten PCR-Reaktion und das PCR-Produkt 2 (LacZ-Ampr-Ori-GFP) aus der zweiten PCR-Reaktion wurden
unter Verwendung von Standardelektroelutionsverfahren extrahiert.
-
Ein
kombiniertes Produkt, das beide Segmente umfasst, wurde erzeugt
durch Durchführen
einer Ligationsreaktion mit den isolierten PCR-Produkten, wie oben
beschrieben. Das Ligationsreaktionsprodukt wurde amplifiziert durch
zwei separate PCR-Reaktionen unter Verwendung der phosphorilierten
flankierenden Primer 592 und 110 (jeweils SEQ ID NO: 13 und SEQ
ID NO: 12), was ein drittes DNA-Segment (LacP bis LacZ) bildete,
wie in 5B gezeigt, oder 592 und 732
(jeweils SEQ ID NO: 13 und SEQ ID NO: 11), was ein drittes DNA-Segment
(LacP bis GFPuv) bildete, wie in 5C gezeigt.
Nach der PCR-Amplifikation wurden die PCR-Produkte in einem Agarosegel aufgetrennt,
und die spezifischen Segmente (PCR Produkt 1: GFP-Amp-Ori-LacP-LacZ,
PCR-Produkt 2: LacZ-Amp-Ori-LacP-GFP) wurden durch Elektroelution
extrahiert. Die kombinierten Produkte mit der erwünschten
Orientierung wurden als nächstes
selbst ligiert, um ein doppelsträngiges
DNA-Konstrukt zu erzeugen. Eine Transformation eines E. coli Stamms
(Promega) mit den zwei verschiedenen Konstrukten wurde als nächstes durchgeführt. Wie
in 5D gezeigt, zeigten die meisten der mit pGFP-LacP-LacZ
Plasmid transformierten Kolonien eine blaue Farbe, und die meisten
der mit pLacZ-LacP-GFP Plasmid transformierten Kolonien zeigten
eine grüne
Farbe unter UV Licht. So zeigte das erfindungsgemäße OER-Verfahren eine Vielseitigkeit
und hohe Effizienz in der Erzeugung von Konstrukten mit einer erwünschten
Orientierung aus identischer Matrize.
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