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Die
Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum kontinuierlichen Aufwickeln
einer Materialbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn,
auf einen Tambour zu einer Wickelrolle, mit einer Tragtrommel, die
mit der Wickelrolle einen Ni (Wickelspalt) bildet, mit einer mindestens
eine Transporteinrichtung umfassenden Lagerung, die den Tambour entlang
einer bevorzugterweise horizontalen Führungsbahn führt, und
mit einer im unteren Bereich der Wickelmaschine angebrachten Luftabquetschvorrichtung,
die bei Erreichen einer gewünschten Schichtdicke
an die Wickelrolle mittels mindestens einer Bewegungseinrichtung
anlegbar ist.
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Derartige
Wickelmaschinen sind beispielsweise aus der europäischen Patentschrift
EP 0 483 092 B1 oder
aus der PCT-Offenlegungsschrift WO 98/52858 A1 (PR10706 WO) des
Anmelders hinlänglich
bekannt und werden insbesondere in Maschinen zur Herstellung oder
zur Veredelung von Materialbahnen, wie beispielsweise Papier oder
Karton, benutzt.
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Bei
modernen Wickelkonzepten für
Materialbahnen ist es heute notwendig, zur Vorbereitung eines Tambourwechsels
den Tambour mit der beinahe voll bewickelten Wickelrolle ("Fertigtambour") in eine Endposition
(Tambourwvechselposition) zu bringen, in welcher dann kein Wirkkontakt,
kein so genannter Nip, zwischen der Tragtrommel und der Wickelrolle mehr
besteht. In dieser Zeit, in der kein Nip mehr besteht, muss durch
geeignete Maßnahmen
sichergestellt werden, dass keine Lufteinschlüsse zwischen den einzelnen
Lagen der beinahe voll bewickelten Wickelrolle entstehen. Weiterhin
muss sowohl die „eingewickelte" Bahnspannung als
auch die Linienkraft aufrecht erhalten bleiben, um so auch im äußeren Bereich
der Wickelrolle die gewünschte
Wickelqualität
gewährleisten
zu können.
Das dabei entstehende Problem wird umso größer, je schneller die Wickelmaschinen
betrieben werden (derzeitige Größenordnung
1.500 bis 2.500 m/min) und je größer die hergestellten
Durchmesser der Fertigtamboure sind (derzeitige Größenordnung
2,5 bis 4,5 m).
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In
einer Wickelmaschine der beschriebenen Art ist bereits versucht
worden, dieses Problem zu lösen,
wie in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 44 01 804 A1 (PR10035
DE) des Anmelders offenbart ist. Es ist dort eine Einrichtung vorgesehen,
umfassend eine Andrückwalze
mit einem elastischen Überzug,
die an eine, von einer Tragtrommel entfernte Wickelrolle mittels
eines pneumatischen Antriebs andrückbar ist. Diese Einrichtung
dient dem Zweck, das Entstehen von Lufteinschlüssen zwischen den einzelnen
Lagen der Wickelrolle durch Aufrechterhaltung der Linienkraft zu
unterbinden und die während des
Tambourwechsels „eingewickelte" Bahnspannung aufrecht
zu erhalten.
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Die
dargestellte Andrückwalze
besitzt jedoch den gravierenden Nachteil, dass sie einer Durchbiegung
aufgrund ihres Eigengewichts unterliegt, die Wickelrolle, zum Beispiel
aufgrund unterschiedlicher Papierdicke, über die Breite mehr oder weniger
stark von einer idealen Zylinderform abweicht und die Andrückwalze
sich deshalb nicht gleichmäßig bei
Aufrechterhaltung einer Mindest-Linienkraft an die Oberflächenkontur
der beinahe voll bewickelten Wickelrolle über die Bahnbreite hinweg anlegen
kann. Als Folge ergibt sich hieraus, dass das Entstehen von Lufteinschlüssen zwischen
den äußeren Lagen
der beinahe voll bewickelten Wickelrolle nicht mehr vollständig vermieden
werden kann.
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Weiterhin
ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 100 23 057 A1 (PR11050
DE) des Anmelders eine Wickelmaschine zum kontinuierlichen Aufwickeln
einer Materialbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn,
auf einen Tambour zu einer Wickelrolle bekannt. Diese Wickelmaschine umfasst
eine mit der Wickelrolle einen Nip bildende Tragtrommel, mindestens
eine eine Transporteinrichtung umfassende Lagerung, die den Tambour
entlang einer bevorzugterweise horizontalen Führungsbahn führt, und
eine im unteren Bereich der Wickelmaschine angebrachte Luftabquetschvorrichtung, die
an die Wickelrolle anlegbar ist. Die Luftabquetschvorrichtung ist
als ein anlegbares Trägerprofil mit
mittels Lagern nebeneinander exzentrisch gelagerten Segmentrollen
ausgebildet, wobei sich im Innern des Trägerprofils ein von mindestens
einer Druckquelle mit einem Druckmedium gefüllter und von einem Führungsrohr
umgebener Schlauch befindet, auf dem die nicht rotierbaren Lagerbuchsen
der Lager mittels jeweils mindestens eines Kraftübertragungselements zentral
abgestützt
sind.
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Die
dargestellte Luftabquetschvorrichtung weist jedoch folgende Nachteile
auf: sie ist sehr aufwendig in ihrer Herstellung und somit teuer
in der Beschaffung, ihre Segmentrollen sind weder sektionsweise
noch vollständig
antreibbar.
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Es
ist also Aufgabe der Erfindung, eine Wickelmaschine der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, dass ein gewünschter, vorzugsweise gleichmäßiger Linienkraftverlauf
zwischen angelegter Luftabquetschvorrichtung und Oberflächenkontur der
beinahe voll bewickelten Wickelrolle über die Bahnbreite hinweg gegeben
ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Wickelmaschine der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die anlegbare Luftabquetschvorrichtung aus mehreren nebeneinander
gelagerten Segmentrollen besteht, die jeweils stirnseitig mittels Lagereinheiten
auf einem maschinenbreiten Trägerprofil
angeordnet sind, wobei die Lagereinheiten profilseitig jeweils eine
Gelenklagerung und eine nachgiebige Lagerung aufweisen.
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Hierdurch
ergibt sich der Vorteil, dass die jeweilige Gelenklagerung eine
exakte Positionierung der entsprechenden Segmentrolle gewährleistet,
wohingegen die jeweilige nachgiebige Lagerung eine automatische
und individuelle Anstellbarkeit der entsprechenden Segmentrolle
im notwendigen Anstellbereich an die Oberflächenkontur der beinahe voll bewickelten
Wickelrolle ermöglicht.
Dadurch wird die Möglichkeit
geschaffen, einen gewünschten,
vorzugsweise gleichmäßigen Li nienkraftverlauf
zwischen angelegten Segmentrollen, das heißt angelegter Luftabquetschvorrichtung
und Oberflächenkontur der
beinahe voll bewickelten Wickelrolle über die Bahnbreite hinweg zu
gewährleisten.
Etwaige Unebenheiten in der Oberflächenkontur der beinahe voll bewickelten
Wickelrolle, insbesondere in den Randbereichen, werden durch ein
automatisches Anstellen der einzelnen Segmentrollen ausgeglichen.
Somit werden örtlich
unterschiedliche Anpresskräfte vermieden.
Der technische Aufbau der erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtung
ergibt ferner ein in hohem Maße
selbstdämpfendes
System, welches von der Materialbahn beziehungsweise von der Wickelrolle
induzierte Schwingungen weitestgehend eliminiert.
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In
einer insbesondere zur Nachrüstung
an bestehenden Wickelmaschinen geeigneten Ausführungsform weisen die Lagereinheiten
profilseitig jeweils zwei Lagerplatten auf, die mittels der jeweiligen Gelenklagerung
und der jeweiligen nachgiebigen Lagerung miteinander verbunden sind.
Die eine Lagerplatte ist auf dem Trägerprofil angebracht, insbesondere
lösbar
mittels Verschraubungen oder unlösbar mittels
Schweißungen,
wohingegen die andere Lagerplatte eine zwischen zwei Segmentrollen
angeordnete Lagerwand samt Lagerauge trägt, insbesondere mittels Schweißungen.
Diese Ausführungsform zeichnet
sich insbesondere durch ein hohes Maß an Flexibilität und Steifigkeit
aus.
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Eine
einfachere, insbesondere für
neue Wickelmaschinen geeignete Ausführungsform weist eine jeweilige
Gelenklagerung auf, die unmittelbar an einer zwischen zwei Segmentrollen
angeordneten Lagerwand und an dem maschinenbreiten Trägerprofil
angeordnet ist. Diese Ausführungsform
erbringt insbesondere kosten- und gewichtsmäßige Vorteile.
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Damit
eine optimale Anlegung der Segmentrolle an die Oberflächenkontur
der beinahe voll bewickelten Wickelrolle möglich wird, ist die Gelenklagerung
bevorzugt auf der der Wickelrolle zugewandten Seite der Lagereinheit
und die nachgiebige Lagerung bevorzugt auf der der Wickelrolle abgewandten
Seite der Lagereinheit angeordnet. Überdies ergibt sich hierdurch
eine möglichst
kleine Streubreite der gegebenenfalls versetzten Anlegelinien der
Segmentrollen an die genannte Oberflächenkontur.
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Die
Gelenklagerung ist bevorzugt als Scharnierlagerung ausgebildet,
da diese art der Lagerung gewisse Vorteile hinsichtlich Betriebssicherheit
und Wartungsbedarf mit sich bringt.
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Die
nachgiebige Lagerung umfasst in bevorzugter Ausführung ein vorzugsweise geschlossenes Federsystem,
insbesondere eine Schrauben- oder Blattfeder, eine vorzugsweise
geschlossene Dämpfungseinheit,
insbesondere einen Stoßdämpfer, oder eine
regelbare Kolbeneinheit mit hydraulischer oder pneumatischer Beaufschlagung.
Diese Arten der nachgiebigen Lagerung erfüllen die an sie gestellten Anforderungen
bei günstigen
Beschaffungskosten, geringen Betriebskosten und hoher Betriebssicherheit.
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Beim
Einsatz regelbarer nachgiebiger Lagerungen sind dieselbige bevorzugt über die
Maschinenbreite hinweg sektioniert, wobei in den einzelnen Sektionen
unterschiedliche Wirkkräfte
erzeugbar sind. Die Erzeugung der unterschiedlichen Wirkkräfte wird
insbesondere durch eine an sich bekannte Regeleinheit veranlasst
und überwacht.
Die einzelnen Sektionen können
wiederum gruppenweise geregelt werden, beispielsweise symmetrisch
zur Materialbahn. Durch die Erzeugung unterschiedlicher Wirkkräfte in den
einzelnen Sektionen lässt
sich überdies ein
gewünschtes
Druckprofil einstellen, welches insbesondere bei NCR-Papieren und/oder
bei nicht exakt zylindrischen Wickelrollen von Vorteil ist. Das Druckprofil
kann insbesondere auch zur Verdrängung
von möglicherweise
eingeschlossener Luft nach außen
zu den Rändern
der Wickelrolle hin dienen, beispielsweise bei größeren Wirkkräften im
Bereich der Bahnmitte und kleineren Wirkkräften in den beiden Randbereichen.
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Damit
zwischen zwei benachbarten Segmentrollen keine Geschwindigkeitsdifferenzen
entstehen, sind sie vorzugsweise mit einer Achsenkupplung miteinander
koppelbar. Damit entstehen zumindest bereichsweise gleiche Umfangsgeschwin digkeiten
an den Segmentrollen. Weiterhin können über gekoppelte Segmentrollen
auch Umfangskräfte
auf die Wickelrolle übertragen
werden, die beispielsweise zum Abbremsen der Wickelrolle verwendet
werden können.
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Im
Rahmen einer optimalen Ausgestaltung der Luftabquetschvorrichtung
sind die Segmentrollen bevorzugt mittels mindestens einer vorzugsweise stirnseitig
der Luftabquetschvorrichtung angeordneten Antriebseinheit antreibbar.
Damit können
die Segmentrollen auch vor Anlegung an die Oberflächenkontur
auf die Umfangsgeschwindigkeit derselbigen vorbeschleunigt werden,
so dass wiederum ein sanftes, das heißt ruckloses Anlegen der Segmentrollen
ermöglicht
wird.
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Hinsichtlich
der technologischen Anforderungen an die Luftabquetschvorrichtung
ist es vorteilhaft, wenn die Segmentrolle einen Durchmesser im Bereich
von 200 bis 500 mm, vorzugsweise von 250 bis 350 mm, aufweist. Die
Breite der einzelnen Segmentrollen kann in einem Bereich von 200
bis 2.500 mm variieren, je nachdem, ob über die ganze Breite der Materialbahn
eine Vergleichmäßigung der
Anpresskraft (kleine Breitenbereiche) oder nur an den beiden Rändern der
Materialbahn ein Ausgleich stattfinden soll (großer Breitenbereich in der Bahnmitte, kleine
Breitenbereiche an den Bahnrändern).
Diese Maße
gewährleisten,
dass die Materialbahn aufgrund des Wirkens der Luftabquetschvorrichtung
keinerlei Schädigungen,
beispielsweise Rillen oder sonstige Markierungen, und Eigenschaftsveränderungen,
beispielsweise Glanzstellen, erfährt.
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Weiterhin
ist es zwecks größtmöglicher
Vermeidung von Luftaufstauungen vor der Luftabquetschvorrichtung
von Vorteil, wenn die Segmentrolle eine gummierte und/oder gerillte
Oberfläche aufweist.
Die gummierte Oberfläche
der Segmentrolle weist in bevorzugter Weise eine Härte im Bereich von
50 bis 200 P&J
(Pussy & Jones),
vorzugsweise von 80 bis 120 P&J
(Pussy & Jones),
auf.
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Unter
konstruktiven beziehungsweise fertigungstechnischen Aspekten ist
das Trägerprofil
bevorzugt ein Trägerrohr
mit einem rechteckigen und/oder quadratischen Rohrquerschnitt.
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Um
eine größtmögliche Vermeidung
von Lufteinschlüssen
zwischen den einzelnen Lagen der Wickelrolle zu erreichen, ist die
Luftabquetschvorrichtung in einem Umfangsbereich an die Mantelfläche der
Wickelrolle anlegbar, der zumindest vom Auflaufpunkt der Materialbahn
auf die Mantelfläche
der Wickelrolle bis zum vertikalen Tiefpunkt der Wickelrolle reicht.
Vor- und nachgelagerte Stellen erbringen einen Effektivitätsverlust
hinsichtlich der genannten Vermeidung.
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Hinsichtlich
Runability und Wirkungsgrad der Wickelmaschine ist es von Vorteil,
ja sogar notwendig, die Luftabquetschvorrichtung vor Öffnung des Nips
zwischen der Tragtrommel und der Wickelrolle an die Wickelrolle
anzulegen, um Lufteinschlüsse und/oder
einen seitlichen Verlauf der Materialbahn zu vermeiden.
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Die
Luftabquetschvorrichtung ist im Wesentlichen linear, vorzugsweise
horizontal und/oder vertikal, und/oder im Wesentlichen entlang einer
Kontur eines Kreissegments anlegbar. Diese Anlegebewegungen ergeben
in der Praxis hinsichtlich ihrer Regelungen und bewegter Masse beziehungsweise
Massenänderungen
Vorteile.
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Von
Vorteil ist auch, dass bei Ausbildung eines Wirkbereichs zwischen
der Wickelrolle und der Luftabquetschvorrichtung die übergeordnete
Wirkkraft im Wirkbereich durch eine Verlagerung der Luftabquetschvorrichtung
regelbar ist. Hierdurch wird ein gutes, bis in die letzten Wickellagen
vorliegendes Wickelergebnis, das heißt eine Wickelrolle mit einer definierten,
gleichmäßigen Wickelhärte über die
gesamte Wickeldauer, erzielt, da eine Feinstregulierung der Wirkkraft
im Wirkbereich zwischen der Wickelrolle und der Luftabquetschvorrichtung
auch während der
abschließenden
Wickelphase, in der kein Nip zwischen der Tragtrommel und der Wickelrolle
mehr vorliegt, möglich
ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
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Es
zeigen
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1:
eine schematische Seitenansicht einer Wickelmaschine mit erfindungsgemäßer Luftabquetschvorrichtung
während
der Hauptwickelphase;
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2:
eine schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine mit erfindungsgemäßer Luftabquetschvorrichtung
während
der Endwickelphase;
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3:
eine schematische Darstellung (Querschnitt) der erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtung;
und
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4:
eine schematische und teilweise Darstellung (Längsschnitt) der erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtung.
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Die
in
1 in schematisierter Form dargestellte Wickelmaschine
1 zum
kontinuierlichen Aufwickeln einer Materialbahn
2, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, auf einen Tambour
3 zu einer Wickelrolle
4 umfasst
eine auch als Anpresstrommel oder Stützwalze bezeichnete Tragtrommel
5,
die entweder starr gelagert oder entlang einer gedachten, gestrichelt
dargestellten horizontalen Geraden G mittels einer nicht dargestellten
Anpresseinrichtung verlagerbar ist (Doppelpfeil P1) und von einem
Antrieb, im dargestellten Fall von einem Zentrumsantrieb, angetrieben
ist. Die verschiedenen Lagerungs- und Bewegungsarten für die Tragtrommel
5 sind
insbesondere in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 07 897 A1 (PR10678
DE) des Anmelders offenbart; ihr Inhalt wird hiermit zum Gegenstand
dieser Beschreibung gemacht.
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Die
Materialbahn 2 wird entweder aus einem hier nicht dargestellten
Glättwerk
oder auch einer hier ebenfalls nicht dargestellten Trockenpartie
einer Papier- oder Kartonmaschine herausgeführt, umschlingt dann zunächst eine
nicht dargestellte Breitstreckwalze und läuft sodann in Pfeilrichtung
auf der Mantelfläche 6 der
Tragtrommel 5 auf, umschlingt die Mantelfläche 6 der
Tragtrommel 5 um einen gewissen Winkel (Umfangsbereich)
bis zum Ablösen
durch die entstehende Wickelrolle 4. Das Ablösen der
Materialbahn 2 von der Tragtrommel 5 und das Überführen auf
die entstehende Wickelrolle 4 geschieht im so genannten
Nip (Wickelspalt) 7, der sich während der Hauptwickelphase
zwischen der Tragtrommel 5 und der Wickelrolle 4 ausbildet.
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Die
Wickelrolle
4 wird mittels einer nicht dargestellten Hubeinrichtung
einer verfahrbaren Transporteinrichtung in die mit dem Pfeil P2
gekennzeichnete Bewegungsrichtung geführt. Die Transporteinrichtung
kann beispielsweise von einem Spindelantrieb gebildet werden, der
ein von einem Elektromotor angetriebene Gewindespindel umfasst.
Die Transporteinrichtung dient zum Halten und Führen des auf den bevorzugterweise
horizontalen Schienen (Führungsbahn)
9 aufliegenden
Tambours
3 der Wickelrolle
4. Eine Vorrichtung
zum Regeln der im Nip
7 entstehenden Linienkraft L während der
Hauptwickelphase ist beispielsweise in der bereits genannten deutschen
Offenlegungsschrift
DE
198 07 897 A1 (PR10678 DE) des Anmelders offenbart. In
der in
1 dargestellten Hauptwickelphase wird ein leerer Tambour
("Leertambour")
8 von
einer nicht dargestellten Haltevorrichtung in einem Abstand von
der Tragtrommel
5 gehalten ("Bereitschaftsposition").
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Im
unteren Bereich der Wickelmaschine 1 ist in strichpunktierter
Form eine Luftabquetschvorrichtung 10 dargestellt, die
während
der dargestellten Hauptwickelphase in keinem Wirkverhältnis mit
der Wickelrolle 4 steht. Sie steht vielmehr in einer Warteposition.
Die Luftabquetschvorrichtung 10 kann mit allgemein bekannten
Mechanismen sowohl im wesentlichen linear (Pfeile), vorzugsweise
horizontal und/oder vertikal, als auch im wesentlichen entlang einer
Kontor eines Kreissegments (Pfeil) bewegt werden und sie ist bei
Erreichen einer gewünschten Schichtdicke
S an die Wickelrolle 4 mittels mindestens einer bekannten
Bewegungseinrichtung anlegbar.
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Die 2 zeigt
eine schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine 1 mit
erfindungsgemäßer Luftabquetschvorrichtung 10 während der
Endwickelphase. Während
dieser Endwickelphase wird die Wickelrolle 4 mit der bereits
beschriebenen Transporteinrichtung von der Tragtrommel 5 unter
Auflösung
des Nips und unter Ausbildung eines freien Bahnzugs weg bewegt.
Zeitlich versetzt wird dann der bisher in einem Abstand von der
Tragtrommel 5 gehaltene leere Tambour 8 von der
nicht dargestellten Haltevorrichtung auf die Tragtrommel 5 mit
Ausbildung eines neuen Nips 7 aufgesetzt. Mit der nicht dargestellten
Bahntrennung beginnt dann die Anwickelphase für den leeren Tambour 8,
wobei die Wickelrolle 4 dann nicht mehr bewickelt wird
und horizontal (Pfeil P2) in eine Endposition E (Tambourwechselposition)
bewegt wird.
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Die 3 zeigt
eine schematische Darstellung (Querschnitt) der erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtung 10.
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Die
an die Wickelrolle 4 anlegbare Luftabquetschvorrichtung 10 besteht
aus mehreren nebeneinander gelagerten Segmentrollen 11,
die jeweils stirnseitig mittels Lagereinheiten 12 auf einem
maschinenbreiten Trägerprofil 13 angeordnet
sind, wobei die Lagereinheiten 12 profilseitig jeweils
eine Gelenklagerung 14, vorzugsweise in Ausgestaltung einer
Scharnierlagerung, und eine nachgiebige Lagerung 15 mit
einem bevorzugten Verstellweg V (Pfeil) im Bereich von 1 bis 30
mm, vorzugsweise von 2 bis 15 mm, aufweisen.
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Die
Lagereinheiten 12 weisen profilseitig jeweils zwei Lagerplatten 16.1, 16.2 auf,
wobei die untere Lagerplatte 16.1 auf dem Trägerprofil 13 angebracht
ist und wobei die obere Lagerplatte 16.2 eine zwischen
zwei Segmentrollen 11 angeordnete Lagerwand 17 samt
Lagerauge 18 trägt.
Die beiden Lagerplatten 16.1, 16.2 sind mittels
der jeweiligen Gelenklagerung 14 und der jeweiligen nachgiebigen
Lagerung 15 miteinander verbunden, wobei die Gelenklagerung 14 auf
der der Wickelrolle 4 zugewandten Seite der Lagereinheit 12 angeordnet
ist und wobei die nachgiebige Lagerung 15 auf der der Wickelrolle 4 abgewandten
Seite der Lagereinheit 12 angeordnet ist. Die Lagerplatten 16.1, 16.2 können sich
selbstverständlich
auch über
mindestens zwei benachbarte Segmentrollen 11 erstrecken.
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In
weiterer, jedoch nicht dargestellter Form kann die jeweilige Gelenklagerung
auch unmittelbar an einer zwischen zwei Segmentrollen angeordneten Lagerwand
und an dem maschinenbreiten Trägerprofil
angeordnet sein.
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Die
nachgiebige Lagerung 15 umfasst ein vorzugsweise geschlossenes
Federsystem 19, insbesondere eine Schrauben- oder Blattfeder.
Sie kann jedoch auch eine vorzugsweise geschlossene Dämpfungseinheit,
insbesondere einen Stoßdämpfer, oder eine
regelbare Kolbeneinheit mit hydraulischer oder pneumatischer Beaufschlagung
umfassen.
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Das
Trägerprofil 13 ist
gemäß der Darstellung
der 3 ein Trägerrohr
mit einem rechteckigen und/oder quadratischen Rohrquerschnitt. Es
kann jedoch auch einen polygonen Rohrquerschnitt aufweisen, sofern
der Anwendungsfall dies zulässt.
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In
der 3 ist erkennbar, dass die Luftabquetschvorrichtung 10 in
einem Umfangsbereich U an die Mantelfläche 20 der Wickelrolle 4 im
Wesentlichen linear, vorzugsweise horizontal und/oder vertikal,
und/oder im Wesentlichen entlang einer Kontur eines Kreissegments
anlegbar ist. Der Umfangsbereich U reicht zumindest vom Auflaufpunkt
A der Materialbahn 2 auf die Mantelfläche 20 der Wickelrolle 4 bis
zum vertikalen Tiefpunkt T der Wickelrolle 4.
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Die
Luftabquetschvorrichtung 10 ist vor Öffnung des Nips 7 (1)
zwischen der Tragtrommel 5 und der Wickelrolle 4 an
die Wickelrolle 4 anlegbar.
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Sofort
bei Ausbildung eines Wirkbereichs W zwischen der Wickelrolle
4 und
der Luftabquetschvorrichtung
10 (
2) wird
die übergeordnete
Wirkkraft K im Wirkbereich W durch eine Verlagerung der Luftabquetschvorrichtung
10 geregelt.
Ein solcher Regelkreis gehört
zum Wissensbereich des Durchschnittsfachmanns und ist beispielsweise
in der bereits genannten deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 07 897 A1 (PR10678
DE) des Anmelders für
eine Tragtrommel offenbart. Die Luftabquetschvorrichtung
10 wird
unter Beibehaltung der übergeordneten
Wirkkraft K im Wirkbereich W zur Wickelrolle
4 verlagert. Die
Verlagerung wird erst bevorzugt dann beendet, wenn die Wickelrolle
4 horizontal
(Pfeil P2) ihre Endposition E (Tambourwechselposition) erreicht
hat.
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Die 4 zeigt
eine schematische und teilweise Darstellung (Längsschnitt) der erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtung 10.
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Die
anlegbare Luftabquetschvorrichtung 10 besteht, wie bereits
erwähnt,
aus mehreren nebeneinander gelagerten Segmentrollen 11,
die jeweils stirnseitig mittels Lagereinheiten 12 (Doppel-Lagereinheit
zwischen zwei Segmentrollen 11, Einfach-Lagereinheit an
endseitiger Segmentrolle 11) auf einem nicht dargestellten
maschinenbreiten Trägerprofil
angeordnet sind. Die Lagereinheiten 12 weisen profilseitig
jeweils zwei Lagerplatten auf, wobei lediglich die obere Lagerplatte 16.2 dargestellt
ist, die eine zwischen zwei Segmentrollen 11 angeordnete Lagerwand 17 samt
Lagerauge 18 trägt.
Die beiden Segmentrollen 11 endseitig der Luftabquetschvorrichtung 10 sind
lediglich einfach in einer Lagerwand 17 samt Lagerauge 18 gelagert.
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Zwei
benachbarte Segmentrollen 11 sind in einer gemeinsamen
Lagerhülse 21 mittels
Wälzlagern 22 gelagert
und mit einer Achsenkupplung 23 bekannter Bauart miteinander
koppelbar.
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Weiterhin
sind die Segmentrollen 11 mittels mindestens einer vorzugsweise
stirnseitig der Luftabquetschvorrichtung 10 angeordneten
Antriebseinheit 24 antreibbar, wobei in der 4 lediglich
die Antriebsscheibe 25 der nicht explizit dargestellten
Antriebseinheit 24 dargestellt ist; die Antriebsscheibe 25 kann
jedoch auch als Antriebsritzel ausgebildet sein. Damit können die
Segmentrollen 11 auch vor Anlegung an die Oberflächenkontur
der beinahe voll bewickelten Wickelrolle 4 auf die Umfangsgeschwindigkeit
derselbigen vorbeschleunigt werden, so dass wiederum ein sanftes,
das heißt
ruckloses Anlegen der Segmentrollen 11 ermöglicht wird.
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Die
Segmentrollen 11 weisen einen Durchmesser D im Bereich
von 200 bis 500 mm, vorzugsweise von 250 bis 350 mm, und eine Breite
B in einem Bereich von 200 bis 2.500 mm auf.
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Weiterhin
weisen die Segmentrollen 11 gummierte (3)
und/oder gerillte Oberflächen 26 auf; natürlich können sie
auch ebene Oberflächen 26 aufweisen.
Die gummierten Oberflächen 26 der
Segmentrollen 11 weisen bevorzugt eine Härte H im
Bereich von 50 bis 200 P&J,
vorzugsweise von 80 bis 120 P&J,
auf.
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Die
nachgiebigen und nicht detailliert dargestellten Lagerungen der
Lagereinheiten 12 können über die
Maschinenbreite hinweg sektioniert sein, wobei in den einzelnen
Sektionen durch unterschiedliche Wirkkräfte K (gestrichelte Linien)
an den Lagereinheiten 12 unterschiedliche Anpressdrücke in den einzelnen
Sektionen erzeugbar sind. Die Erzeugung der unterschiedlichen Wirkkräfte K wird
bevorzugt durch eine an sich bekannte Regeleinheit 27 veranlasst
und überwacht.
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Zusammenfassend
ist festzuhalten, dass durch die Erfindung eine Wickelmaschine der
eingangs genannten Art derart verbessert wird, dass ein gewünschter,
vorzugsweise gleichmäßiger Linienkraftverlauf
zwischen angelegter Luftabquetschvorrichtung und Oberflächenkontur
der beinahe voll bewickelten Wickelrolle über die Bahnbreite hinweg gegeben
ist.
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- 1
- Wickelmaschine
- 2
- Materialbahn
- 3
- Tambour
- 4
- Wickelrolle
- 5
- Tragtrommel
- 6
- Mantelfläche (Tragtrommel)
- 7
- Nip
(Wickelspalt)
- 8
- Leerer
Tambour ("Leertambour")
- 9
- Schiene
(Führungsbahn)
- 10
- Luftabquetschvorrichtung
- 11
- Segmentrolle
- 12
- Lagereinheit
- 13
- Trägerprofil
- 14
- Gelenklagerung
- 15
- Nachgiebige
Lagerung
- 16.1,
16.2
- Lagerplatte
- 17
- Lagerwand
- 18
- Lagerauge
- 19
- Federsystem
- 20
- Mantelfläche (Wickelrolle)
- 21
- Lagerhülse
- 22
- Wälzlager
- 23
- Achsenkupplung
- 24
- Antriebseinheit
- 25
- Antriebsscheibe
- 26
- Oberfläche
- 27
- Regeleinheit
- A
- Auflaufpunkt
- B
- Breite
- D
- Durchmesser
- E
- Endposition
- G
- Horizontale
Gerade
- H
- Härte
- K
- Wirkkraft
(gestrichelte Linie)
- L
- Linienkraft
- P1
- Doppelpfeil
- P2
- Pfeil
- S
- Schichtdicke
- T
- Tiefpunkt
(Wickelrolle)
- U
- Umfangsbereich
(Wickelrolle)
- V
- Verstellweg
(Pfeil)
- W
- Wirkbereich