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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufwickeln einer laufenden
Materialbahn, insbesondere einer Faserstoffbahn, bei dem die Materialbahn nacheinander
auf mehrere Wickelkerne zu Wickelrollen aufgewickelt wird, wobei
die Materialbahn vorzugsweise über einen Umfangsbereich
einer vorzugsweise verlagerbaren und mit einer herzustellenden Wickelrolle
einen Wickelspalt bildenden Tragtrommel geführt und anschließend
auf einen Wickelkern zu einer herzustellenden Wickelrolle aufgewickelt
wird, wobei ein neuer Wickelkern vorzugsweise unmittelbar vor Erreichen
eines vorbestimmten Wickelrollendurchmessers in dem von der Materialbahn umschlungenen
Umfangsbereich der Tragtrommel an dieselbige bei Ausbildung eines
neuen Wickelspalts gebracht wird, wobei die Materialbahn nach Ausbildung
des neuen Wickelspalts zwischen dem neuen Wickelkern und der Tragtrommel
mittels mindestens einer Trenneinrichtung durchtrennt und auf den
neuen Wickelkern überführt und auf ihm aufgewickelt
wird und wobei die hergestellte Wickelrolle bei Auflösung
des Wickelspalts in eine Endlage ausgeworfen wird.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Wickelmaschine gemäß dem
Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 7. Diese Wickelmaschine
eignet sich insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Derartige
Aufwickelverfahren und Wickelmaschinen werden beispielsweise in
der Papier- oder Kartonherstellung eingesetzt, um die fertige und
laufende Papier- oder Kartonbahn ohne Unterbrechung des Herstellungsprozesses,
das heißt ohne Abschalten der Papier- oder Kartonmaschine,
nacheinander auf mehrere Wickelkerne, die auch als Leertamboure bezeichnet
werden, zu Wickelrollen aufzu wickeln. Auch können sie dazu
dienen, eine bereits fertig gewickelte Wickelrolle umzuwickeln.
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Die
Durchtrennung und die Überführung der laufenden
Materialbahn auf den neuen und mit der Tragtrommel einen neuen Wickelspalt
bildenden Wickelkern kann beispielsweise mit einem in den europäischen
Patentschriften
EP
1 456 105 B1 und
EP
1 612 173 B1 offenbarten Verfahren realisiert werden.
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Im
Zuge der technischen Fortentwicklung der Wickelmaschinen und der
Steigerung sowohl der Betriebsparameter, wie beispielsweise der
Maschinengeschwindigkeiten, als auch der Produktparameter, wie beispielsweise
der Wickelrollendurchmesser, wurde nun festgestellt, dass die hergestellten
und in ihre Endlage ausgeworfenen Wickelrollen in ihren Außenlagen
aufgrund einer nicht mehr wirksamen Bahnspannung an Wickelhärte
verlieren. Dieser Verlust an Wickelhärte drückt
sich zum Beispiel in losen und/oder axial versetzten Papierlagen
aus, die letztlich einen nicht verkäuflichen Ausschuss
darstellen. Die losen und/oder axial versetzten Papierlagen können
gut und gerne die Menge von 50 und mehr Papierlagen annehmen. Überdies
werden die dabei entstehenden Probleme umso größer,
je schneller die Wickelmaschinen betrieben werden und je größer
die Durchmesser der hergestellten Wickelrollen sind.
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Es
ist also Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Wickelmaschine
der eingangs genannten Arten derart weiterzubilden, dass die bekannten
Nachteile des Stands der Technik weitestgehend, vorzugsweise vollständig
beseitigt werden. Insbesondere soll der in losen und/oder axial
versetzten Papierlagen zum Tragen kommende Außenlagenausschuss,
der während des Auswerfens der hergestellten Wickelrolle
in ihre Endlage bei gleichzeitiger oder zeitlich versetzter Abbremsung
entsteht, mit einfachen und räumlich begrenzten Mitteln
minimiert werden.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass an die hergestellte Wickelrolle zumindest während
ihres Auswerfens in ihre Endlage in wenigstens einem Randbereich,
vorzugsweise in beiden Randbereichen jeweils mindestens ein Bürstenelement
angelegt wird.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird auf diese Weise
vollkommen gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Anlegen mindestens eines Bürstenelements
in wenigstens einem Randbereich der hergestellten Wickelrolle zumindest
während ihres Auswerfens in ihre Endlage erzeugt eine Wirkfläche
an der hergestellten Wickelrolle. Aufgrund dieser Wirkfläche
werden die Außenlagen der hergestellten Wickelrolle merklich
besser gespannt, verlieren also weniger Wickelhärte, dass
letztlich lose und/oder axial versetzte Papierlagen zwischen den einzelnen äußeren
Lagen minimiert, vorzugsweise gänzlich vermieden werden.
Das Bürstenelement unterbindet schließlich das
Entstehen etwaiger Schädigungen, beispielsweise Längsrillen
oder sonstige Markierungen, und negativer Eigenschaftsveränderungen,
beispielsweise Glanzstellen, auf der berührten Endlage
der hergestellten Wickelrolle. Zudem werden auch bei einer Abbremsung
der hergestellten Wickelrolle bis zu ihrem Stillstand deutlich weniger Schubkräfte
zwischen die einzelnen äußeren Lagen der Wickelrolle
eingebracht. Somit können die während der Herstellung
der Wickelrolle erzeugten Qualitätsparameter der Wickelrolle
bis in die letzten Außenlagen gehalten und ein qualitativ
hochwertiges Produkt an die nachfolgenden Weiterverarbeitungs- oder
Veredelungsprozesse übergeben werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird das Bürstenelement
an die hergestellte Wickelrolle in einem randseitigen Bereich von
0,5 bis 2,0 m, vorzugsweise von 0,75 bis 1,75 m, insbesondere von
1,0 bis 1,5 m, angelegt. Diese angegebenen Längenbereiche
reichen vollkommen aus, um die erfindungsgemäßen
Vorteile, also insbesondere die Vermeidung von losen und/oder axial
versetzten Papierlagen zwischen den einzelnen äußeren
Lagen der hergestellten Wickelrolle, zu erreichen.
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Damit
das Entstehen von losen und/oder axial versetzten Papierlagen in
den Außenlagen der hergestellten Wickelrolle gänzlich
vermieden wird, wird das Bürstenelement bevorzugt zumindest
so lange an die hergestellte Wickelrolle in dem Randbereich angelegt,
bis sie zum Stillstand gebracht worden ist. Nach dem Erreichen des
Stillstands kann das Bürstenelement dann umgehend oder
zeitlich versetzt, insbesondere nach Ablauf einer wählbaren
Verweilzeit, in eine Parkposition verlagert werden.
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Im
Hinblick auf einen wunschgemäß hohen Wirkungsgrad
des Verfahrens ist es von Vorteil, wenn das Bürstenelement
bereits vor der Auflösung des Wickelspalts, insbesondere
vor der Durchtrennung der Materialbahn, an die hergestellte Wickelrolle
in dem Randbereich angelegt wird. Somit wird gleich von Anbeginn
an, also bereits vor der Ausbildung einer frei rotierenden Wickelrolle,
ein mögliches Entstehen von losen und/oder axial versetzten
Außenlagen in der hergestellten Wickelrolle vermieden.
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Weiterhin
wird das Bürstenelement bevorzugt mit einer vorzugsweise
gesteuerten/geregelten Anpresskraft in einem Bereich von 250 bis
2000 N/m an Bürstenelement, vorzugsweise von 500 bis 1500 N/m
an Bürstenelement, insbesondere von 750 bis 1250 N/m an
Bürstenelement, an die hergestellte Wickelrolle angedrückt.
Diese Anpresskraft stellt in ausreichendem Maße sicher,
dass die Wirkfläche an der hergestellten Wickelrolle auch
in einem prozesssicheren Umfang ausgebildet ist, das Entstehen von
losen und/oder axial versetzten Papierlagen in den Außenlagen
der hergestellten Wickelrolle also wirksam unterdrückt
wird. Dabei ist es zudem von Vorteil, wenn die Anpresskraft zumindest
während der Anlage des Bürstenelements an die
hergestellte Wickelrolle konstant oder wenigstens annähernd
konstant gehalten wird, um fortwährend gleiche oder annähernd
gleiche Betriebsbedingungen zu schaffen.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird bei einer Wickelmaschine
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass mindestens ein Bürstenelement vorgesehen
ist, welches an die hergestellte Wickelrolle zumindest während
ihres Auswerfens in ihre Endlage in wenigstens einem Randbereich
anlegbar ist.
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Diese
erfindungsgemäße Wickelmaschine eignet sich in
hervorragender Weise zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, so dass sich letztlich die bereits genannten erfindungsgemäßen
Vorteile ergeben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind mindestens zwei
Bürstenelemente vorgesehen, welche an die hergestellte
Wickelrolle zumindest während ihres Auswerfens in ihre
Endlage in beiden Randbereichen anlegbar sind. Durch die Beaufschlagung
der hergestellten Wickelrolle in beiden Randbereichen wird eine
symmetrische Beaufschlagung der hergestellten Wickelrolle erzeugt,
was sich letztlich in mehreren Aspekten positiv für die
Wickelmaschine und das durchführbare Verfahren auswirkt.
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Überdies
weist das Bürstenelement bevorzugt eine Bürstenbreite
in einem Bereich von 0,5 bis 2,0 m, vorzugsweise von 0,75 bis 1,75
m, insbesondere von 1,0 bis 1,5 m, auf. Diese angegebenen Längenbereiche
reichen vollkommen aus, um die erfindungsgemäßen
Vorteile, also insbesondere die Vermeidung von losen und/oder axial
versetzten Papierlagen zwischen den einzelnen äußeren
Lagen der hergestellten Wickelrolle, zu erreichen.
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In
einer weiteren praktischen und bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Bürstenelement einen Borstenträger
und eine Vielzahl von auf dem Borstenträger oberseitig
angeordneten Borsten, vorzugsweise Kunststoffborsten oder Naturhaarborsten. Der
Borstenträger und die Borsten bilden hierbei eine Verschleißeinheit,
die im Regelfall leicht zu montieren und zu demontieren ist. Generell
müssen die Borsten, vorzugsweise Kunststoffborsten oder
Naturhaarborsten, aufgrund der möglichen Wärmeentwicklung
während der Anpressung des Bürstenelements an
die hergestellte Wickelrolle in ausreichendem Maße hitzebeständig
sein. Zudem erbringt der Einsatz dieses Borstenträgers
den Vorteil eines in hohem Maße selbstdämpfenden
Systems, welches von der hergestellten Wickelrolle induzierte Schwingungen
weitestgehend eliminieren kann.
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Weiterhin
weisen die Borsten bevorzugt eine Borstenlänge im Bereich
von 10 bis 100 mm, vorzugsweise von 20 bis 80 mm, insbesondere von
30 bis 60 mm, auf. Diese Borstenbereiche weisen in Abhängigkeit
vom eingesetzten Borstenmaterial noch eine ausreichende Steifigkeit,
insbesondere Biegesteifigkeit auf, so dass eine effektive und wirksame Anpressung
des Bürstenelements an die hergestellte Wickelrolle noch
möglich ist. Ein mögliches Entstehen von losen
und/oder axial versetzten Außenlagen in der hergestellten
Wickelrolle kann also noch vermieden werden.
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Auch
sind die Borsten bevorzugt unter einem Winkel von 5 bis 45°,
vorzugsweise von 10 bis 30°, zu der hergestellten Wickelrolle
ausgerichtet, wobei der Winkel zwischen der Senkrechten der hergestellten Wickelrolle
und der Längsachse der einzelnen Borsten gebildet wird.
Die Borsten zeigen also in die Bewegungsrichtung der hergestellten
Wickelrolle, wodurch einerseits Schädigungen, beispielsweise Längsrillen
oder sonstige Markierungen, und negative Eigenschaftsveränderungen,
beispielsweise Glanzstellen, auf der berührten Endlage
der hergestellten Wickelrolle gänzlich vermieden werden,
andererseits aber auch die Lebensdauer der Borsten aufgrund einer
geringeren Abrasion merklich verlängert wird.
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Das
Bürstenelement ist weiterhin bevorzugt auf einer Bewegungseinrichtung
vorzugsweise leicht austauschbar angebracht und es ist mittels der
Bewegungseinrichtung zwischen einer Parkposition und einer Arbeitsposition,
in welcher das Bürstenelement an die hergestellte Wickelrolle
anlegbar ist, bewegbar. Dabei kann die Bewegungseinrichtung als
ein selbstdämpfendes System, welches von der hergestellten
Wickelrolle induzierte Schwingungen weitestgehend eliminiert, ausgeführt
sein. Das Bürstenelement kann dabei entlang einer Kontur
eines Kreissegments oder im Wesentlichen linear, vorzugsweise horizontal
und/oder vertikal, an die hergestellte Wickelrolle anlegbar sein.
Von Wichtigkeit ist hierbei nur, dass das Bürstenelement
fortwährend eine prozesstechnisch notwendige Wirkfläche
an der hergestellten Wickelrolle ausbildet und dies vorzugsweise während
ihrer gesamten Bewegung, also von der Auflösung des Wickelspalts
bis zum Erreichen der Endlage.
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Ferner
ist das Bürstenelement bevorzugt in einem unteren Bereich
an die hergestellte Wickelrolle anlegbar. Diese Ausführungsform
unterstützt einerseits die Vermeidung von Kollisionen mit
benachbarten Baugruppen der Wickelmaschine, andererseits trägt
sie räumlich nicht auf und wirkt infolgedessen nicht behindernd für
das Bedienungspersonal der Wickelmaschine. Das Bürstenelement
samt Bewegungseinrichtung kann vielmehr innerhalb und im unteren
Bereich der beiden Seitenwände des Sekundärbereichs
der Wickelmaschine untergebracht werden. Das Bürstenelement
kann hierbei vor oder hinter der hergestellten Wickelrolle anlegbar
und der Bewegung der hergestellten Wickelrolle vor- bzw. nachführbar
sein. Selbstverständlich kann das Bürstenelement
auch in einem oberen Bereich an die hergestellte Wickelrolle anlegbar
sein, was jedoch mit entsprechenden Nachteilen verbunden sein sollte.
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Weiterhin
kann mindestens eine Anpresseinrichtung zur vorzugsweise gesteuerten/geregelten Anpressung
des Bürstenelements mit einer Anpresskraft in einem Bereich
von 250 bis 2000 N/m an Bürstenelement, vorzugsweise von
500 bis 1500 N/m an Bürstenelement, insbesondere von 750
bis 1250 N/m an Bürstenelement, an die hergestellte Wickelrolle vorgesehen
sein. Diese Anpresskraft stellt in ausreichendem Maße sicher,
dass die Wirkfläche an der hergestellten Wickelrolle auch
in einem prozesssicheren Umfang ausgebildet ist, das Entstehen von
losen und/oder axial versetzten Papierlagen in den Außenlagen
der hergestellten Wickelrolle also wirksam unterdrückt
wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
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Es
zeigen
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1 eine
schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine gemäß dem
Stand der Technik während einer letzten Sequenz einer Hauptwickelphase;
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2 eine
schematisierte Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Wickelmaschine gemäß dem Stand der Technik während
einer ersten Sequenz einer neuen Hauptwickelphase;
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3 eine
schematische Detailansicht der in der 2 dargestellten
Wickelmaschine während einer Anfangswickelphase;
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4 eine
schematische Detailansicht der in der 3 dargestellten Wickelmaschine;
und
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5 eine
schematische Detailansicht der in der 3 dargestellten
Wickelmaschine.
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Die
in der
1 in schematisierter Seitenansicht dargestellte
Wickelmaschine
1 umfasst eine auch als Anpresstrommel oder
Stützwalze bezeichnete Tragtrommel
2, die entweder
starr gelagert oder entlang einer gedachten, gestrichelt dargestellten
horizontalen Geraden G mittels einer nicht dargestellten Anpresseinrichtung
verlagerbar ist (Doppelpfeil
3) und von einem Antrieb angetrieben
ist. Die verschiedenen Lagerungs- und Bewegungsarten für
die Tragtrommel
2 sind insbesondere in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 07 897 A1 offenbart;
ihr diesbezüglicher Inhalt wird hiermit zum Gegenstand
dieser Beschreibung gemacht.
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Die
Materialbahn 4 in bevorzugter Ausführung in Form
einer Papier-, Karton- oder Tissuebahn wird entweder aus einem hier
nicht dargestellten Glättwerk, einer Trockenpartie einer
Papier- oder Kartonmaschine oder einer Streichmaschine herausgeführt.
Sie umschlingt dann zunächst eine nicht dargestellte Papier-
oder Breitstreckwalze, läuft sodann in Pfeilrichtung auf
der Mantelfläche 5 der Tragtrommel 2 auf
und umschlingt diese Mantelfläche 5 um einen gewissen
Winkel („Umfangsbereich”) bis zum Ablösen
durch die entstehende Wickelrolle 6. Das Ablösen
der Materialbahn 4 von der Tragtrommel 2 und das Überführen
auf die entstehende Wickelrolle 6 geschieht im so genannten
Wickelspalt 7, der sich während der Hauptwickelphase
zwischen der Tragtrommel 2 und der Wickelrolle 6 ausbildet.
Die Wickelrolle 6 wird mittels einer nicht dargestellten
Hubeinrichtung einer verfahrbaren Transporteinrichtung in die mit
dem Pfeil 8 gekennzeichnete Bewegungsrichtung geführt.
Die Hubeinrichtung kann beispielsweise zumindest ein Spindelantrieb
sein, der eine von einer Motoreinheit angetriebene Gewindespindel umfasst.
Die Transporteinrichtung dient zum Halten und Führen des
auf den Schienen 9 („Führungsbahn”)
aufliegenden Wickelkerns 10 der Wickelrolle 6.
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Eine
Vorrichtung zum Regeln der im Nip
7 entstehenden Linienkraft
L während der Hauptwickelphase ist beispielsweise in der
bereits genannten deutschen Offenle gungsschrift
DE 198 07 897 A1 offenbart;
ihr diesbezüglicher Inhalt wird hiermit zum Gegenstand
dieser Beschreibung gemacht.
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In
der in 1 dargestellten letzten Sequenz einer Hauptwickelphase
wird ein neuer Wickelkern 11 von einer nicht dargestellten
Haltevorrichtung in einem Abstand von der Tragtrommel 2 gehalten
(„Bereitschaftsposition”).
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Die
Materialbahn 7 wird bei diesem dargestellten Wickelverfahren
nacheinander auf mehrere Wickelkerne 10, 11 zu
Wickelrollen 6 aufgewickelt.
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Die 2 zeigt
nun eine schematisierte Seitenansicht der Wickelmaschine 1 während
einer ersten Sequenz einer neuen Hauptwickelphase.
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Vor
dieser neuen Hauptwickelphase hat die so genannte Anfangswickelphase
stattgefunden. Während dieser wurde ein neuer Wickelkern 11 vorzugsweise
unmittelbar vor Erreichen eines vorbestimmten Wickelrollendurchmessers
D der Wickelrolle 6 in dem von der Materialbahn 4 umschlungenen Umfangsbereich
der Tragtrommel 2 an dieselbige bei Ausbildung eines neuen
Wickelspalts 7.1 samt entstehender Linienkraft L gebracht.
Die Drehachse des neuen Wickelkerns 11 lag dabei oberhalb
einer die Drehachse der Tragtrommel 2 enthaltenden horizontalen
Ebene H. Danach wurde die Materialbahn 4 mittels mindestens
einer dem Fachmann bekannten und somit nicht näher dargestellten
Trenneinrichtung 12 durchtrennt und auf den neuen Wickelkern 11 überführt
und sogleich auf ihn aufgewickelt.
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Die
Durchtrennung und die Überführung der laufenden
Materialbahn
4 auf den neuen und mit der Tragtrommel
2 einen
neuen Wickelspalt
7.1 bildenden Wickelkern
11 kann
beispielsweise mit einem in den europäischen Patentschriften
EP 1 456 105 B1 und
EP 1 612 173 B1 offenbarten
Verfahren realisiert werden.
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Die
hergestellte Wickelrolle 6 wird bei Auflösung
des bisherigen Wickelspalts 7 (vgl. 1) mittels
einer Bewegung B (Pfeil) in eine Endlage E ausgeworfen, aus welcher
sie dann nach erfolgtem Stillstand in bekannter Weise entnommen
und einem nachfolgenden Weiterverarbeitungs- oder Veredelungsprozess
zugeführt werden kann. Die Abbremsung der hergestellten
Wickelrolle 6 kann in dem Fachmann bekannter Weise erfolgen.
Zeitlich versetzt zu der Auflösung des bisherigen Wickelspalts 7 (vgl. 1)
wurde der neue und bereits angewickelte Wickelkern 11 bei
Aufrechterhaltung des gebildeten neuen Wickelspalts 7.1 samt
entstehender Linienkraft L von der nicht dargestellten Haltevorrichtung auf
die Schienen 9 aufgesetzt. Er kann nunmehr in der Hauptwickelphase
zu einer Wickelrolle bewickelt werden.
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Die 2 zeigt überdies,
dass mindestens ein Bürstenelement 13 vorgesehen
ist, welches an die hergestellte Wickelrolle 6 zumindest
während ihres Auswerfens in ihre Endlage E in wenigstens
einem Randbereich R anlegbar ist.
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Das
Bürstenelement 13 wird dabei mit einer vorzugsweise
gesteuerten/geregelten Anpresskraft F (Pfeil) in einem Bereich von
250 bis 2000 N/m an Bürstenelement, vorzugsweise von 500
bis 1500 N/m an Bürstenelement, insbesondere von 750 bis
1250 N/m an Bürstenelement, an die hergestellte Wickelrolle 6 angedrückt.
Das Bürstenelement 13 wird hierbei zumindest so
lange an die hergestellte Wickelrolle 6 in dem Randbereich
R angelegt, bis sie zum Stillstand gebracht worden ist. Auch wird
das Bürstenelement 13 vorzugsweise bereits vor
der Auflösung des bisherigen Wickelspalts 7 (vgl. 1),
insbesondere vor der Durchtrennung der Materialbahn 4,
an die hergestellte Wickelrolle 6 in dem Randbereich R angelegt.
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Die 3 zeigt
eine schematische Detailansicht der in der 2 dargestellten
Wickelmaschine 1 während einer Anfangswickelphase
gemäß dem Ausschnitt X.
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Der
neue Wickelkern 11 wurde vorzugsweise unmittelbar vor Erreichen
eines vorbestimmten Wickelrollendurchmessers D der Wickelrolle 6 in
dem von der Materialbahn 4 umschlungenen Umfangsbereich
der Tragtrommel 2 an dieselbige bei Ausbildung eines neuen
Wickelspalts 7.1 samt entstehender Linienkraft L gebracht.
Die Drehachse des neuen Wickelkerns 11 liegt dabei oberhalb
einer die Drehachse der Tragtrommel 2 enthaltenden horizontalen Ebene
H. Danach wurde die Materialbahn 4 mittels mindestens einer
dem Fachmann bekannten und somit nicht näher dargestellten
Trenneinrichtung 12 durchtrennt und auf den neuen Wickelkern 11 überführt
und sogleich auf ihn aufgewickelt.
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Weiterhin
wurde bereits mit dem Auswerfen der hergestellten Wickelrolle 6 begonnen
(Pfeildarstellung), wobei an dieselbige in wenigstens einem Randbereich
R, vorzugsweise in beiden Randbereichen R jeweils ein Bürstenelement 13 mit
einer Anpresskraft F (Pfeil) angelegt wurde. Da die Anpresskraft
F (Pfeil) konstant oder wenigstens annähernd konstant gehalten
werden soll, wird das Bürstenelement 13 zusammen
mit der hergestellten Wickelrolle 6 verlagert. Diese Verlagerung
ist mit einem Pfeil V angedeutet und sie wird erst dann beendet,
wenn die hergestellte Wickelrolle 6 zum Stillstand gebracht wurde
und vorzugsweise auch noch ihre Endposition E erreicht hat.
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Das
Bürstenelement 13 umfasst einen Borstenträger 14 und
eine Vielzahl von auf dem Borstenträger 14 oberseitig
angeordneten Borsten 15, vorzugsweise Kunststoffborsten
oder Naturhaarborsten, und der Borstenträger 14 ist
wiederum vorzugsweise leicht austauschbar auf einem Trägermittel 17 einer lediglich
angedeuteten Bewegungseinrichtung 16 angeordnet. Das Trägermittel 17 kann
beispielsweise ein Trägerrohr mit einem rechteckigen oder
quadratischen Rohrquerschnitt sein.
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Weiterhin
ist das Bürstenelement 13 mittels der lediglich
angedeuteten Bewegungseinrichtung 16 in einem unteren Bereich
an die hergestellte Wickelrolle 6 anlegbar. Es ist jedoch
anzumerken, dass das Bürstenelement 13 im Grunde
an jeder beliebigen Position an die hergestellte Wickelrolle 6 angelegt werden
kann. Das Bürstenelement 13 ist hierbei mittels
der Bewegungseinrichtung 16 zwischen einer gestrichelt
angedeuteten Parkposition P und der dargestellten Arbeitsposition
A, in welcher das Bürstenelement 13 an die hergestellte
Wickelrolle 6 anlegbar ist, bewegbar. Die Bewegungseinrichtung 16 umfasst in
der dargestellten Ausführungsform eine Hubstange 18,
die einseitig ortsfest gelagert ist und gegenseitig das Bürstenelement 13 trägt.
Die Hubstange 18 ist dabei in bekannter Weise von einem
Hubelement 19, wie beispielsweise einem hydraulischen oder
pneuma tischen und doppelt beaufschlagbaren Zylinder, beaufschlagt.
Dieses Hubelement 19 ist sogleich ein Teil einer Anpresseinrichtung 20 zur
vorzugsweise gesteuerten/geregelten Anpressung des Bürstenelements 13 mit
einer Anpresskraft F (Pfeil) in einem Bereich von 250 bis 2000 N/m
an Bürstenelement, vorzugsweise von 500 bis 1500 N/m an
Bürstenelement, insbesondere von 750 bis 1250 N/m an Bürstenelement,
an die hergestellte Wickelrolle 6. Die Anpresskraft F (Pfeil)
soll, wie bereits ausgeführt, konstant oder wenigstens
annähernd konstant gehalten werden, so dass das Bürstenelement 13 zusammen
mit der hergestellten Wickelrolle 6 verlagert wird.
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Die 4 zeigt
eine schematische Detailansicht der in der 3 dargestellten
Wickelmaschine 1 gemäß dem Ausschnitt
Y.
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Das
Bürstenelement 13 umfasst einen Borstenträger 14 und
eine Vielzahl von auf dem Borstenträger 14 oberseitig
angeordneten Borsten 15, vorzugsweise Kunststoffborsten
oder Naturhaarborsten, und der Borstenträger 14 ist
wiederum vorzugsweise leicht austauschbar, beispielsweise mittels
einer dem Fachmann bekannten Verschraubung oder einer formschlüssigen
Anbringung samt Sicherung, auf dem lediglich angedeuteten Trägermittel 17 der
Bewegungseinrichtung 16 angeordnet.
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Die
Borsten 15 des Bürstenelements 13 weisen
eine Borstenlänge I im Bereich von 10 bis 100 mm, vorzugsweise
von 20 bis 80 mm, insbesondere von 30 bis 60 mm, auf und sie sind
flächig, beispielsweise in Reihen, auf dem Borstenträger 14 angeordnet.
Weiterhin sind die Borsten 15 während ihrer Anlage
an der hergestellten Wickelrolle 6 unter einem Winkel α von
5 bis 45°, vorzugsweise von 10 bis 30°, zu der
hergestellten Wickelrolle 6 ausgerichtet, wobei der Winkel α zwischen
der Senkrechten S der hergestellten Wickelrolle 6 und der
Längsachse C der einzelnen Borsten 15 gebildet
wird.
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Die 5 zeigt
eine Detailansicht der in der 3 dargestellten
Wickelmaschine 1 gemäß der Ansicht Z.
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Das
an dem Trägermittel 17 der Bewegungseinrichtung 16 angeordnete
Bürstenelement 13 weist eine Bürstenbreite
b in einem Bereich von 0,5 bis 2,0 m, vorzugsweise von 0,75 bis
1,75 m, insbesondere von 1,0 bis 1,5 m, auf und es wird in einem
entsprechenden Randbereich R an die auf dem Wickelkern 10 hergestellte
Wickelrolle 6 angelegt. Die Anlegung des Bürstenelements 13 kann
hierbei zumindest ein wenig innenversetzt zu der Stirnseite 21 der
hergestellten Wickelrolle 6 erfolgen.
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Das
Bürstenelement 13 wird in der Bewegung B (Pfeil)
der hergestellten Wickelrolle 6 hinter ihr angelegt und
es wird somit der Bewegung B (Pfeil) der hergestellten Wickelrolle
nachgeführt. Selbstverständlich kann das Bürstenelement 13 auch
in einem oberen Bereich an die hergestellte Wickelrolle 6 anlegbar
sein, was jedoch mit entsprechenden Nachteilen verbunden sein sollte.
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Die
in den 2 bis 5 dargestellte Wickelmaschine 1 eignet
sich in besonderem Maße zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Aufwickeln einer laufenden Materialbahn 4,
insbesondere einer Faserstoffbahn, bei dem die Materialbahn 4 nacheinander
auf mehrere Wickelkerne 10, 11 zu Wickelrollen 6 aufgewickelt
wird. Dabei wird die Materialbahn 4 vorzugsweise über
einen Umfangsbereich einer vorzugsweise verlagerbaren und mit einer
herzustellenden Wickelrolle 6 einen Wickelspalt 7 bildenden
Tragtrommel 2 geführt und anschließend auf
einen Wickelkern 10 zu einer herzustellenden Wickelrolle 6 aufgewickelt.
Ein neuer Wickelkern 11 wird vorzugsweise unmittelbar vor
Erreichen eines vorbestimmten Wickelrollendurchmessers D in dem
von der Materialbahn 4 umschlungenen Umfangsbereich der
Tragtrommel 2 an dieselbige bei Ausbildung eines neuen
Wickelspalts 7.1 gebracht und die Materialbahn 4 wird
nach Ausbildung des neuen Wickelspalts 7.1 zwischen dem
neuen Wickelkern 11 und der Tragtrommel 2 mittels
mindestens einer Trenneinrichtung 12 durchtrennt und auf
den neuen Wickelkern 11 überführt und
auf ihm aufgewickelt. Die hergestellte Wickelrolle 6 wird
anschließend bei Auflösung des Wickelspalts 7 in
eine Endlage E ausgeworfen.
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Dabei
wird an die hergestellte Wickelrolle 6 zumindest während
ihres Auswerfens in ihre Endlage E in wenigstens einem Randbereich
R, vorzugsweise in beiden Randbereichen R jeweils mindestens ein Bürstenelement 13 angelegt.
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Zusammenfassend
ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein Verfahren und eine
Wickelmaschine der eingangs genannten Arten derart verbessert werden,
dass die bekannten Nachteile des Stands der Technik weitestgehend,
vorzugsweise vollständig beseitigt werden. Insbesondere
wird der in losen und/oder axial versetzten Papierlagen zum Tragen
kommende Außenlagenausschuss, der während des
Auswerfens der hergestellten Wickelrolle in ihre Endlage bei gleichzeitiger
oder zeitlich versetzter Abbremsung entsteht, mit einfachen und
räumlich begrenzten Mitteln minimiert.
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- 1
- Wickelmaschine
- 2
- Tragtrommel
- 3
- Doppelpfeil
- 4
- Materialbahn
- 5
- Mantelfläche
- 6
- Wickelrolle
- 7
- Wickelspalt
(„Nip”)
- 7.1
- Neuer
Wickelspalt („Neuer Nip”)
- 8
- Pfeil
(Bewegungsrichtung)
- 9
- Schiene
- 10
- Wickelkern
(„Tambour”)
- 11
- Neuer
Wickelkern („Leertambour”)
- 12
- Trenneinrichtung
- 13
- Bürstenelement
- 14
- Borstenträger
- 15
- Borsten
- 16
- Bewegungseinrichtung
- 17
- Trägermittel
- 18
- Hubstange
- 19
- Hubelement
- 20
- Anpresseinrichtung
- 21
- Stirnseite
- A
- Arbeitsposition
- B
- Bewegung
(Pfeil)
- b
- Bürstenbreite
- C
- Längsachse
- D
- Wickelrollendurchmesser
- E
- Endlage
- F
- Anpresskraft
(Pfeil)
- G
- Gerade
- H
- Horizontale
Ebene
- L
- Linienkraft
- I
- Borstenlänge
- P
- Parkposition
- R
- Randbereich;
Randseitiger Bereich
- S
- Senkrechte
- V
- Verlagerung
(Pfeil)
- X
- Detailansicht
(Ausschnitt)
- Y
- Detailansicht
(Ausschnitt)
- Z
- Detailansicht
(Ansicht)
- α
- Winkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1456105
B1 [0004, 0038]
- - EP 1612173 B1 [0004, 0038]
- - DE 19807897 A1 [0031, 0033]