-
Stand
der Technik
-
Eine
derartige Wickelmaschine ist beispielsweise aus der europäischen Patentschrift
EP 0 483092 B1 oder
aus der Internationalen Patentanmeldung WO 98/52858 A1 hinlänglich bekannt
und wird insbesondere in Maschinen zur Herstellung oder zur Veredelung
von Materialbahnen, wie beispielsweise Papier-, Karton- oder Tissuebahnen,
benutzt.
-
Bei
modernen Wickelkonzepten ist es heute notwendig, zur Vorbereitung
eines Tambourwechsels den Tambour mit der beinahe voll bewickelten
Wickelrolle („Fertigtambour") in eine Endposition
(„Tambourwechselposition") zu bringen, in
welcher dann kein Wirkkontakt, kein so genannter Nip, zwischen der
Tragtrommel und der Wickelrolle mehr besteht. In dieser Zeit, in
der kein Nip mehr besteht, muss durch geeignete Maßnahmen
sichergestellt werden, dass keine Lufteinschlüsse zwischen den einzelnen
Lagen der beinahe voll bewickelten Wickelrolle entstehen. Auch muss
die „eingewickelte" Bahnspannung aufrecht
erhalten bleiben, um so auch im äußeren Bereich
der Wickelrolle die gewünschte
Wickelqualität gewährleisten
zu können.
Die dabei entstehenden Probleme werden umso größer, je schneller die Wickelmaschinen
betrieben werden und je größer die hergestellten
Durchmesser der Fertigtamboure sind.
-
In
einer Wickelmaschine der beschriebenen Art ist bereits versucht
worden, dieses Problem zu lösen,
wie dies in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 44 01 804 A1 offenbart
ist. Es ist dort eine Einrichtung vorgesehen, umfassend eine Andrückwalze
mit einem elastischen Überzug,
die an eine, von einer Tragtrommel entfernte Wickelrolle mittels
eines pneumatischen Antriebs andrückbar ist. Diese Einrichtung
hat die Aufgabe, das Entstehen von Lufteinschlüssen zwischen den einzelnen
Lagen der Wickelrolle zu unterbinden und während des Tambourwechsels die „eingewickelte" Bahnspannung aufrecht
zu erhalten. Die Andrückwalze
besitzt jedoch den gravierenden Nachteil, dass sie einer Durchbiegung
aufgrund ihres Eigengewichts unterliegt, die Wickelrolle, zum Beispiel
aufgrund unterschiedlicher Papierdicke, über die Breite mehr oder weniger
stark von einer idealen Zylinderform abweicht und die Andrückwalze
sich deshalb nicht gleichmäßig an die Oberflächenkontur
der beinahe voll bewickelten Wickelrolle über die Bahnbreite hinweg anlegen
kann. Als Folge ergibt sich hieraus, dass sich das Entstehen von
Lufteinschlüssen
zwischen den äußeren Lagen
der beinahe voll bewickelten Wickelrolle nicht mehr vollständig vermeiden
lässt.
Zudem kann es zu einer insbesondere mittigen Durchbiegung der Andrückwalze
infolge der Anpressung an die Wickelrolle kommen.
-
Ferner
sind Wickelmaschinen bekannt, bei denen nach jedem Tambourwechsel
während
des gesamten weiteren Wickelvorgangs kein Kontakt zwischen Tragtrommel
und Wickelrolle vorhanden ist. Deshalb ist wiederum eine Luftabquetschvorrichtung
mit einem Luftabquetschelement in Form einer fortwährend an
der Wickelrolle anliegenden Andrückwalze
vorgesehen.
-
Aufgabe
der Erfindung
-
Es
ist also Aufgabe der Erfindung, eine Wickelmaschine der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, dass keine Lufteinschlüsse zwischen den
einzelnen Lagen der Wickelrolle aufgrund von Unebenheiten in der
Oberflächenkontur
der beinahe voll bewickelten Wickelrolle mehr entstehen und damit
sowohl die „eingewickelte" Bahnspannung aufrecht
erhalten bleibt als auch ein seitliches Verlaufen der einzelnen
Lagen der Wickelrolle verhindert wird.
-
Diese
Aufgabe wird bei einer Wickelmaschine der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Luftabquetschwalze wenigstens während ihrer Anlegung an die
Wickelrolle von mindestens einer Stützwalze zwecks zumindest weitestgehender
Vermeidung ihrer Durchbiegung abgestützt ist.
-
Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
-
Die
Kombination der beiden kennzeichnenden Merkmale erbringt unter anderem
den Vorteil, dass die Vermeidung von Lufteinschlüssen zwischen den äußeren Lagen
der Wickelrolle aufgrund des gegebenen Walzendurchmessers bei Erzeugung
einer größeren Wirkfläche (größere Wirkkräfte) zwischen der
Wickelrolle und der Luftabquetschwalze wesentlich begünstigt wird.
Infolge der verbesserten Anlage der Luftabquetschwalze an der Wickelrolle
werden die äußeren Lagen
der Wickelrolle merklich besser gespannt, so dass letztlich auch
Verschiebungen zwischen den einzelnen äußeren Lagen minimiert, vorzugsweise
gänzlich
vermieden werden. Zudem werden durch die verbesserten geometrischen
Verhältnisse
deutlich weniger Schubkräfte
zwischen die einzelnen äußeren Lagen
der Wickelrolle eingebracht. Und schließlich unterbindet die zumindest bahnbreite
Luftabquetschwalze das Entstehen etwaiger Schädigungen, beispielsweise Längsrillen
oder sonstige Markierungen, und Eigenschaftsveränderungen, beispielsweise Glanzstellen,
auf den berührten
Lagen der Wickelrolle, wodurch die zumindest bahnbreite Luftabquetschwalze
insgesamt wiederum stärker
an die Wickelrolle angepresst werden kann.
-
In
erster erfindungsgemäßer Ausgestaltung ist
vorgesehen, dass die wenigstens einen Walzenkörper umfassende Stützwalze
einen Walzendurchmesser im Bereich von 50 bis 200 mm, vorzugsweise von
90 bis 160 mm, aufweist. Dadurch kommt es zu einer reduzierten Anzahl
von Walzenüberrollungen bei
gleichzeitig geringerer Erwärmung
der Walzenoberfläche
bzw. -beschichtung (Hertzsche Pressung). Die sich einstellende Temperatur
liegt in einem Bereich von 25 bis 30 °C, je nach Walzendurchmesser und
Walzenoberfläche
bzw. -beschichtung. Die ist insbesondere bei der Aufwicklung von
qualitativ hochwertigen Thermopapieren vorteilhaft, ja gegebenenfalls
sogar notwendig.
-
Die
Stützwalze
umfasst weiterhin bevorzugt mehrere Walzenkörper, die eine Walzenbreite
im Bereich von 100 bis 500 mm, vorzugsweise von 150 bis 400 mm,
aufweisen. Die Walzenkörper
können
dabei zumindest vereinzelt eine nicht zylindrische, insbesondere
ballige Mantelkontur aufweisen. Diese Breitenbereiche garantieren
eine ausreichende Stützung der
Luftabquetschwalze bei vertretbaren Herstellungskosten für den einzelnen
Walzenkörper.
Zum Zwecke einer streckenweisen und insgesamt verbesserten Stützung der Luftabquetschwalze
sind bevorzugt mehrere, vorzugsweise in Reihen angeordnete Stützwalzen
vorgesehen. Besonders vorteilhaft sind hierbei in zwei Reihen angeordnete
Stützwalzen, dass
sie ein seitliches Wegkippen der Luftabquetschwalze sicher verhindern.
-
Weiterhin
können
die Stützwalzen
auch in mehreren Reihen angeordnet sein und dabei jeweils mehrere
Walzenkörper
umfassen. Hierbei sind die Walzenkörper zweier benachbarter Reihen
in ihrer Achsrichtung bevorzugt zueinander versetzt angeordnet,
so dass die Luftabquetschwalze in ihrer Achsrichtung zumindest fortwährend durch
mindestens einen Walzenkörper
gestützt
ist.
-
In
weiterer praktisch bevorzugter Ausführungsform sind die Stützwalzen
auf wenigstens einem Trägerprofil
angeordnet. Dieser Aufbau erbringt den Vorteil eines in hohem Maße selbstdämpfenden Systems,
welches von der Materialbahn beziehungsweise von der Wickelrolle über die
Luftabquetschwalze induzierte Schwingungen weitestgehend eliminiert.
Sowohl unter drucktechnischen als auch unter konstruktiven beziehungsweise
fertigungstechnischen Aspekten ist das Trägerprofil ein Trägerrohr.
-
Die
mindestens eine Stützwalze
kann auf dem Trägerprofil
fest, federnd oder schwenkbar gelagert sein. Bei einer bewegbaren
Lagerungsart kann die mindestens eine Stützwalze auf wenigstens einer Lagerkonsole
angeordnet sein, die auf dem Trägerprofil
mittels mindestens eines Federelements federnd gelagert ist oder
die auf dem Trägerprofil schwenkbar
gelagert und mittels mindestens eines Federelements an die Luftabquetschwalze
anpressbar ist. Bei beiden Ausführungsformen
ist das Federelement in bevorzugter Weise mindestens eine Spiral-,
Teller- oder Gummifeder.
-
Ferner
können
in einer bevorzugten Ausführungsform
die Luftabquetschwalze und die mindestens eine Stützwalze
auf einem gemeinsamen und zumindest bahnbreiten Trägerprofil
angeordnet sein. Auch dieser Aufbau erbringt den Vorteil eines in
hohem Maße
selbstdämpfenden
Systems, welches von der Materialbahn beziehungsweise von der Wickelrolle über die
Luftabquetschwalze induzierte Schwingungen weitestgehend eliminiert.
Das Trägerprofil
ist bevorzugt wiederum ein Trägerrohr.
-
Damit
das erfindungsgemäße System
bei möglichst
gleich bleibenden oder gar verbesserten Eigenschaften nicht zu sehr
in ihrer Bauhöhe
aufbaut, sind die Luftabquetschwalze und die mindestens eine Stützwalze
bevorzugt zumindest teilweise versenkt in dem gemeinsamen und zumindest
bahnbreiten Trägerprofil
angeordnet. In alternativer Ausführung
kann das gemeinsame und zumindest bahnbreite Trägerprofil auch seitlich neben
der Luftabquetschwalze angeordnet sein. Die erwähnten Eigenschaften umfassen
hierbei insbesondere Festigkeitswerte, wie beispielsweise die Biegesteifigkeit.
-
Unter
dem Aspekt einer möglichst
guten Systemlaufruhe und eines geringen Systemverschleißes weisen
die Luftabquetschwalze und die mindestens eine Stützwalze
bevorzugt aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehende Walzenoberflächen auf.
Die Werkstoffe können
insbesondere folgende Werkstoffe umfassen: Metalle, Nichtmetalle
und Kunststoffe, insbesondere Elastomere. Mögliche Werkstoffpaarungen können also
sein: Stahl/Gummi, Stahl/Messing, Stahl/Kunststoff, Kunststoff/Gummi,
etc.
-
Ferner
kann unter genannten Aspekten die Luftabquetschwalze und die mindestens
eine Stützwalze
aus gleichen Werkstoffen bestehende Walzenoberflächen aufweisen, wobei die Werkstoffe
jedoch unterschiedliche Eigenschaften, wie beispielsweise Festigkeit,
Härte oder
dergleichen, besitzen. Mögliche
Werkstoffpaarungen können
also sein: gehärteter
Stahl vs. Stahl mit normaler Festigkeit, Gummi mit geringer Härte vs.
Gummi mit höherer
Härte, Kunststoff
mit geringer Härte
vs. Kunststoff mit höherer
Härte,
etc.
-
Ferner
ist die Luftabquetschwalze bevorzugt im Wesentlichen linear, vorzugsweise
horizontal und/oder vertikal, oder entlang einer Kontur eines Kreissegments
an die Wickelrolle anlegbar. Diese Anlegebewegungen ergeben in der
Praxis hinsichtlich ihrer Regelungen und bewegter Masse beziehungsweise
Massenänderungen
signifikante Vorteile.
-
Um
eine größtmögliche Vermeidung
von Lufteinschlüssen
zwischen den einzelnen äußeren Lagen
der Wickelrolle zu erreichen, ist die Luftabquetschwalze an die
Wickelrolle bevorzugt an der Stelle anlegbar, an der die Materialbahn
auf die Mantelfläche
der Wickelrolle auftrifft. Vor- und
nachgelagerte Stellen erbringen einen Effektivitätsverlust hinsichtlich der
genannten Vermeidung.
-
Hinsichtlich
Runnability und Wirkungsgrad der Wickelmaschine ist es von Vorteil,
wenn die Luftabquetschwalze vor Öffnung
des Nips zwischen der Tragtrommel und der Wickelrolle an die Wickelrolle
anlegbar ist, da die Luftabquetschwalze nur bei geöffnetem
Nip ihre Wirkung mit größtmöglicher
Effizienz erzielen kann.
-
- 1
- Wickelmaschine
- 2
- Tragtrommel
- 3
- Doppelpfeil
- 4
- Materialbahn
- 5
- Mantelfläche
- 6
- Wickelrolle
- 7
- Nip
- 7.1
- Neuer
Nip
- 8
- Pfeil
(Bewegungsrichtung)
- 9
- Schiene
- 10
- Tambour
- 11
- Leerer
Tambour
- 12
- Luftabquetschwalze
- 13
- Stützwalze
- 13.1
- Stützwalze
- 13.2
- Stützwalze
- 14
- Walzenkörper
- 15
- Mantelfläche
- 16
- Trägerprofil
- 16.1
- Trägerrohr
- 17
- Lagerkonsole
- 18
- Federelement
- A-A
- Schnittlinie
- BW
- Walzenbreite
- DL
- Walzendurchmesser
- DS
- Walzendurchmesser
- G
- Gerade
- L
- Linienkraft
- R1
- Reihe
- R2
- Reihe
- S
- Stelle
-
Beispiel
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
-
Es
zeigen 1 eine schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine
gemäß dem Stand
der Technik während
der Hauptwickelphase;
-
2 eine
schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine gemäß dem Stand
der Technik während
der Endwickelphase;
-
3 und 4 zwei
schematische Teilseitenansichten einer Wickelmaschine mit erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtungen;
-
5 bis 10 verschiedene
Lagerungsarten für
zumindest die mindestens eine Stützwalze der
erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtung; und
-
11 eine
schematische Teilseitenansicht einer Wickelmaschine mit mehreren
erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtungen.
-
Die
in
1 in schematisierter Seitenansicht dargestellte
Wickelmaschine
1 umfasst eine auch als Anpresstrommel oder
Stützwalze
bezeichnete Tragtrommel
2, die entweder starrgelagert oder
entlang einer gedachten, gestrichelt dargestellten horizontalen
Geraden G mittels einer nicht dargestellten Anpresseinrichtung verlagerbar
ist (Doppelpfeil
3) und von einem Antrieb, im dargestellten
Fall von einem Zentrumsantrieb, angetrieben ist. Die verschiedenen Lagerungs-
und Bewegungsarten für
die Tragtrommel
2 sind insbesondere in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 07 897 A1 offenbart;
ihr Inhalt wird hiermit zum Gegenstand dieser Beschreibung gemacht.
-
Die
Materialbahn 4 in bevorzugter Ausführung in Form einer Papier-,
Karton- oder Tissuebahn wird entweder aus einem hier nicht dargestellten Glättwerk oder
auch einer hier ebenfalls nicht dargestellten Trockenpartie einer
Papier- oder Kartonmaschine herausgeführt. Sie umschlingt dann zunächst eine
nicht dargestellte Breitstreckwalze, läuft sodann in Pfeilrichtung
auf der Mantelfläche 5 der
Tragtrommel 2 auf und umschlingt diese Mantelfläche 5 um
einen gewissen Winkel („Umfangsbereich") bis zum Ablösen durch
die entstehende Wickelrolle 6. Das Ablösen der Materialbahn 4 von
der Tragtrommel 2 und das Überführen auf die entstehende Wickelrolle 6 geschieht
im so genannten Nip 7, der sich während der Hauptwickelphase
zwischen der Tragtrommel 2 und der Wickelrolle 6 ausbildet.
Die Wickelrolle 6 wird mittels einer nicht dargestellten
Hubeinrichtung einer verfahrbaren Transporteinrichtung in die mit
dem Pfeil 8 gekennzeichnete Bewegungsrichtung geführt. Die
Hubeinrichtung kann beispielsweise zumindest ein Spindelantrieb
sein, der eine von einer Motoreinheit angetriebene Gewindespindel
umfasst. Die Transporteinrichtung dient zum Halten und Führen des
auf den Schienen („Führungsbahn") 9 aufliegenden
Tambours 10 der Wickelrolle 6.
-
Eine
Vorrichtung zum Regeln der im Nip
7 entstehenden Linienkraft
L während
der Hauptwickelphase ist beispielsweise in der bereits genannten deutschen
Offenlegungsschrift
DE
198 07 897 A1 offenbart. In der in
1 dargestellten
Hauptwickelphase wird ein leerer Tambour („Leertambour")
11 von
einer nicht dargestellten Haltevorrichtung in einem Abstand von
der Tragtrommel
2 gehalten („Bereitschaftsposition").
-
Unterhalb
der Wickelrolle 6, also in einem unteren Bereich der Wickelmaschine 1,
ist in strichpunktierter Form eine Luftabquetschwalze 12 dargestellt,
die während
der dargestellten Hauptwickelphase in keinem Wirkverhältnis mit
der Wickelrolle 6 steht. Sie steht vielmehr in einer Warteposition.
Die Luftabquetschwalze 12 wird erst bei Erreichen einer gewünschten
Schichtdicke mittels mindestens einer nicht dargestellten Bewegungseinrichtung
an die Wickelrolle 6 angelegt.
-
Die
Luftabquetschwalze 12 kann mit allgemein bekannten Mechanismen
sowohl im Wesentlichen linear, vorzugsweise horizontal und/oder
vertikal, als auch im Wesentlichen entlang einer Kontur eines Kreissegments
bewegbar sein.
-
Die 2 zeigt
eine schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine 1 mit
der Luftabquetschwalze 12 während der Endwickelphase. Während dieser
Endwickelphase wird die Wickelrolle 6 mit der bereits beschriebenen
Transporteinrichtung von der Tragtrommel 2 unter Auflösung des
Nips 7 (1) und unter Ausbildung eines
freien Bahnzugs in der mit dem Pfeil 8 gekennzeichneten
Bewegungsrichtung 8 weg bewegt. Zeitlich versetzt wird
dann der bisher in einem Abstand von der Tragtrommel 2 gehaltene
leere Tambour 11 von der nicht dargestellten Haltevorrichtung
auf die Tragtrommel 2 mit Ausbildung eines neuen Nips 7.1 aufgesetzt.
Mit der nicht dargestellten Bahntrennung beginnt dann die Anwickelphase
für den
leeren Tambour 11, wobei die Wickelrolle 6 dann
nicht mehr bewickelt und horizontal in eine Endposition E („Tambourwechselposition") bewegt wird.
-
Vor
der Öffnung
des Nips 7 (1) zwischen der Tragtrommel 2 und
der Wickelrolle 6 wird die Luftabquetschwalze 12 an
die Wickelrolle 6 angelegt. Sofort bei Ausbildung eines
Wirkbereichs W zwischen der Wickelrolle 6 und der Luftabquetschwalze 12 wird
die Wirkkraft F im Wirkbereich W durch eine Verlagerung der Luftabquetschwalze 12 geregelt. Hierdurch
wird ein gutes, bis in die letzten Wickellagen vorliegendes Wickelergebnis,
das heißt
eine Wickelrolle 6 mit einer definierten, gleichmäßigen Wickelhärte über die
gesamte Wickeldauer, erzielt, da eine Feinstregulierung der Wirkkraft
F im Wirkbereich W zwischen der Wickelrolle 6 und der Luftabquetschwalze 12 auch
während
der abschließenden Wickelphase,
in der kein Nip zwischen der Tragtrommel 2 und der Wickelrolle 6 mehr
vorliegt, möglich
ist. Die Luftabquetschwalze 12 wird unter Beibehaltung der
Wirkkraft F im Wirkbereich W zur Wickelrolle 6 verlagert.
Die Verlagerung wird erst dann beendet, wenn die Wickelrolle 6 horizontal
ihre Endposition E („Tambourwechselposition") erreicht hat.
-
Die 3 und 4 zeigen
nun jeweils eine schematische Teilseitenansicht einer Wickelmaschine 1 mit
einer erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtung
in Ausgestaltung einer Luftabquetschwalze 12.
-
Die
Luftabquetschwalze 12 der 3 ist während ihrer
Anlegung an die Wickelrolle 6 einer Stützwalze 13 zwecks
zumindest weitestgehender Vermeidung ihrer Durchbiegung abgestützt, wohingegen
die Luftabquetschwalze 12 der 4 von zwei,
in zwei Reihen R1, R2 angeordneten Stützwalzen 13.1, 13.2 abgestützt ist.
Dabei verlaufen die Stützwalzen 13, 13.1, 13.2 achsparallel
zur dazugehörigen
Luftabquetschwalze 12. Die jeweilige Luftabquetschwalze 12 weist
ferner einen Walzendurchmesser DL im Bereich von 150 bis 500 mm,
vorzugsweise von 250 bis 400 mm, auf.
-
Weiterhin
weist die jeweilige, wenigstens einen Walzenkörper 14 umfassende
Stützwalze 13, 13.1, 13.2 einen
Walzendurchmesser DS im Bereich von 50 bis 200 mm, vorzugsweise
von 90 bis 160 mm, auf.
-
Die
jeweilige Luftabquetschwalze 12 ist an die Wickelrolle 6 an
der Stelle S anlegbar, an der die Materialbahn 4 auf die
Mantelfläche 15 der
entsprechenden Wickelrolle 6 auftrifft. Dabei ist sie vor Öffnung des
Nips 7 zwischen der Tragtrommel 2 und der Wickelrolle 6 an
die Wickelrolle 6 anlegbar (1).
-
Die 5 bis 10 zeigen
in schematischen Darstellungen oder Schnittansichten verschiedene
Lagerungsarten für
zumindest die mindestens eine Stützwalze 13, 13.1, 13.2 der
erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtung.
-
Die 5 zeigt
eine drei Walzenkörper 14 umfassende
und beispielsweise in der 3 dargestellte
Stützwalze 13 in
schematischer Seitenansicht. Jeder Walzenkörper 14 auf einem
zumindest bahnbreiten Trägerprofil 16 gelagert
und weist dabei eine Walzenbreite BW im Bereich von 100 bis 500
mm, vorzugsweise von 150 bis 400 mm, auf. Auf dem Trägerprofil 16 ist
zusätzlich
auch die Luftabquetschwalze 12 gelagert, insbesondere oberseitig
fest angeordnet.
-
Weiterhin
zeigt die 6 eine mögliche Lagerungsart für die in
der 4 dargestellte Luftabquetschvorrichtung. Hierbei
sind die Luftabquetschwalze 12 und die beiden, in zwei
Reihen R1, R2 angeordneten Stützwalzen 13.1, 13.2,
die wiederum aus mehreren, möglicherweise
in ihrer Achsrichtung zueinander versetzt angeordneten Walzenkörpern bestehen
können,
wiederum fest auf einem zumindest bahnbreiten Trägerprofil 16 angeordnet.
Die Luftabquetschwalze 12 und die beiden Stützwalzen 13.1, 13.2 sind
dabei zumindest teilweise versenkt in dem gemeinsamen Trägerprofil 16 angeordnet
-
In
der 7 ist eine Schnittdarstellung der 6 entlang
der Schnittlinie A-A dargestellt. Es ist wiederum erkennbar, dass
die aus mehreren Walzenkörpern 14 bestehende
Stützwalze 13.1 fest
und zumindest teilweise versenkt in dem Trägerprofil 16 angeordnet
ist. Jeder Walzenkörper 14 weist,
wie bereits ausgeführt,
dabei eine Walzenbreite BW im Bereich von 100 bis 500 mm, vorzugsweise
von 150 bis 400 mm, auf. Zudem ist auch die Luftabquetschwalze 12 zumindest
teilweise versenkt in dem gemeinsamen Trägerprofil 16 angeordnet.
-
Die 8 bis 10 zeigen
drei schematische Darstellungen weiterer möglicher Lagerungsarten für jeweils
zwei Stützwalzen 13.1, 13.2 der
erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtung,
wobei die verwendeten Trägerprofile 16 jeweils
als ein Trägerrohr 16.1 ausgebildet
sind. Die Stützwalzen 13.1, 13.2 können selbstverständlich aus
mehreren, vorstehend beschriebenen Walzenkörpern bestehen. Weiterhin ist
die jeweilige Luftabquetschwalze 12 der Luftabquetschvorrichtung
an die dazugehörige
Wickelrolle 6 an der Stelle S anlegbar ist, an der die
Materialbahn 4 auf die Mantelfläche 15 der Wickelrolle 6 auftrifft.
Zudem ist die Luftabquetschwalze 6 vor Öffnung des Nips 7 zwischen
der Tragtrommel 2 und der Wickelrolle 6 an die
Wickelrolle 6 anlegbar (1).
-
Die
beiden Stützwalzen 13.1, 13.2 der
in der 8 dargestellten Luftabquetschvorrichtung sind auf
wenigstens einer schwenkbaren Lagerkonsole 17 angeordnet,
die auf dem Trägerprofil 16 schwenkbar gelagert
und mittels mindestens eines Federelements 18 an die Luftabquetschwalze 12 anpressbar ist.
Das Federelement 18 kann beispielsweise eine Spiral-, Teller-
oder Gummifeder sein.
-
Hingegen
sind die beiden Stützwalzen 13.1, 13.2 der
in der 9 dargestellten Luftabquetschvorrichtung jeweils
federnd auf dem Trägerprofil 16 gelagert.
Das jeweilige Federelement 18 kann beispielsweise wiederum
eine Spiral-, Teller-, oder Gummifeder sein.
-
Das
gemeinsame und zumindest bahnbreite Trägerprofil 16 kann
auch seitlich neben der Luftabquetschwalze 12 angeordnet
sein, wie dies an der in der 10 dargestellten
Luftabquetschvorrichtung der Fall ist. Die beiden Stützwalzen 13.1, 13.2 der Luftabquetschvorrichtung
sind wiederum auf wenigstens einer schwenkbaren Lagerkonsole 17 angeordnet,
die auf dem Trägerprofil 16 schwenkbar
gelagert und mittels mindestens eines Federelements 18 an die
Luftabquetschwalze 12 anpressbar ist. Das Federelement 18 kann
beispielsweise eine Spiral-, Teller- oder Gummifeder sein.
-
Und
letztlich zeigt die 11 eine schematische Teilseitenansicht
einer Wickelmaschine 1 mit mehreren erfindungsgemäßen Luftabquetschvorrichtungen
in jeweiliger Ausgestaltung einer Luftabquetschwalze 12.
Alternativ kann auch nur eine einzige Luftabquetschvorrichtung verwendet
werden, die an den dargestellten Positionen angeordnet sein kann.
-
Die
Luftabquetschwalzen 12 samt dazugehörigen Stützwalzen 13.1, 13.2 sind
im Bereich der auf die Wickelrolle 6 aufgelaufenen Lage
der Materialbahn 4 und hintereinander liegend angeordnet.
Die einzelne Luftabquetschvorrichtung ist prinzipiell wie die in
den 1 bis 10 beschriebenen Luftabquetschvorrichtungen
aufgebaut, so dass auf deren Beschreibungen vollumfänglich Bezug
genommen und entsprechend verwiesen wird.
-
Die
Luftabquetschwalze 12 und die mindestens eine Stützwalze 13, 13.1, 13.2 der
in den 1 bis 10 beschriebenen Luftabquetschvorrichtungen
weisen bevorzugt aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehende Walzenoberflächen auf.
Die Werkstoffe können
insbesondere folgende Werkstoffe umfassen: Metalle, Nichtmetalle
und Kunststoffe, insbesondere Elastomere. Mögliche Werkstoffpaarungen können also
sein: Stahl/Gummi, Stahl/Messing, Stahl/Kunststoff, Kunststoff/Gummi,
etc.
-
Ferner
kann die Luftabquetschwalze 12 und die mindestens eine
Stützwalze 13.1, 13.2, 13.3 aus gleichen
Werkstoffen bestehende Walzenoberflächen aufweisen, wobei die Werkstoffe
jedoch unterschiedliche Eigenschaften, wie beispielsweise Festigkeit,
Härte oder
dergleichen, besitzen. Mögliche Werkstoffpaarungen
können
also sein: gehärteter Stahl
vs. Stahl mit normaler Festigkeit, Gummi mit geringer Härte vs.
Gummi mit höherer
Härte,
Kunststoff mit geringer Härte
vs. Kunststoff mit höherer Härte, etc.
-
Vorteilhaft
sind auch eine Luftabquetschwalze 12 mit einer Stahl-,
oder Gummi- oder Kunststoffoberfläche und mindestens ein mit
Luft gefüllter
Gummireifen als Stützwalze 13.1, 13.2, 13.3.
In diesem Fall weist die Stützwalze 13.1, 13.2, 13.3 dann
bevorzugt einen Walzendurchmesser DS im Bereich von 80 bis 400 mm,
insbesondere von 130 bis 300 mm, auf.
-
Zusammenfassend
ist festzuhalten, dass durch die Erfindung eine Wickelmaschine der eingangs
genannten Art derart verbessert wird, dass keine Lufteinschlüsse zwischen
den einzelnen Lagen der Wickelrolle aufgrund von Unebenheiten in
der Oberflächenkontur
der beinahe voll bewickelten Wickelrolle mehr entstehen und damit
sowohl die eingewickelte Bahnspannung aufrecht erhalten bleibt als auch
ein seitliches Verlaufen der einzelnen Lagen der Wickelrolle verhindert
wird.