Es
ist beispielsweise bekannt, Acetylen in unkatalysierten Verfahren
herzustellen, die auf der Pyrolyse oder der partiellen Oxidation
von Kohlenwasserstoffen beruhen. Dabei können als Ausgangssubstanzen
beispielsweise Erdgas, verschiedene Erdöl-Fraktionen (z.B. Naphtha) und sogar
Rückstandsöle (Tauchflammverfahren)
zum Einsatz kommen. Prinzipiell haben bei pyrolytischen oder oxidativen
Herstellungsverfahren von Acetylen thermodynamische und kinetische
Parameter einen entscheidenden Einfluß auf die Wahl der Reaktionsbedingungen.
Wichtige Voraussetzungen entsprechender Prozesse sind im Allgemeinen
eine schnelle Energiezufuhr, kurze Verweilzeiten der Einsatzstoffe
bzw. Reaktionsprodukte, niedriger Partialdruck des Acetylens und
schnelles Abschrecken der entstandenen Gase. So beschreibt beispielsweise
die EP-A-1 041 037
ein Verfahren zur Herstellung von Acetylen und Synthesegas durch
thermische Behandlung eines Ausgangsgemischs, das einen oder mehrere
Kohlenwasserstoffe und außerdem
eine Sauerstoffquelle enthält,
wobei das Ausgangsgemisch auf maximal 1400°C aufgeheizt, in einem Reaktor
zur Reaktion gebracht und anschließend abgekühlt wird.
Es
ist auch bekannt, Olefine in unkatalysierten Hochtemperaturverfahren
herzustellen. R.M. Deanesly beschreibt in Petrol. Refiner, 29 (September
1950), 217, das autotherme Cracken von Kohlenwasserstoffströmen zur
Herstellung von Ethen. Dabei werden die Reaktionsgase durch Wärmetauscher geführt, in
denen die Eduktströme
vorgewärmt
werden.
R.
L. Mitchel beschreibt in Petrol. Refiner, 35, Nr. 7, S. 179 – 182 den
Mechanismus der nichtkatalytischen Gasphasenoxidation von Kohlenwasserstoffen
und den Einfluss verschiedener Parameter auf diese Reaktion.
Die
WO 00/06948 beschreibt ein Verfahren zur Verwertung eines Kohlenwasserstoffhaltigen Brennstoffs
unter Einsatz einer exothermen Vorreaktion in Form einer sogenannten "kalten Flamme".
Die
GB-A-794,157 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Acetylen
und Ethylen durch teilweise Verbrennung von Methan und/oder Ethan
in zwei aufeinanderfolgenden Reaktionszonen, wobei die erste Reaktionszone
bei einem Druck oberhalb des Atmosphärendrucks und die zweite bei
geringerem Druck betrieben wird.
Die
GB-A-659,616 beschreibt ein Verfahren zum oxidativen Cracken von
nicht aromatischen Kohlenwasserstoffströmen, wobei man diese vorheizt und
gemeinsam mit einem ebenfalls vorgeheizten sauerstoffhaltigen Gas
einer Teilverbrennung unterzieht. Der Sauerstoffgehalt liegt dabei
in einem Bereich von 10 bis 35 % bezogen auf den eingesetzten Kohlenwasserstoff.
Die eingesetzte Reaktionszone ist dazu ausgelegt, eine Wirbelströmung der
Reaktionsgase zu erzeugen, so das bei diesem Verfahren zwingend
eine Vermischung von Brenngasen mit frischem Brennstoff in der Reaktionszone
erfolgt.
Die
GB-A-945,448 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Olefinen
aus gesättigten
aliphatischen Kohlenwasserstoffströmen durch Umsetzung mit Sauerstoff
bei Temperaturen von weniger als 700°C. Dabei ist das Verhältnis von
Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial zu Sauerstoff bei der Reaktion größer als
etwa 2:1. Die eingesetzten Reaktanten werden in einer Mischzone
unter Erzeugung von turbulenzen gemischt, wobei sich die resultierende
Wirbelströmung
in die Reaktionszone fortsetzen kann. Somit kann auch bei diesem
Verfahren eine Vermischung von Brenngasen mit frischem Brennstoff
in der Reaktionszone erfolgen.
Die
US 3,095,293 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von Ethen durch unvollständige Verbrennung
von Naphtha in Gegenwart von Wasserdampf. Dabei werden aus dem Reaktionsgas
zunächst
Acetylen und CO
2 durch Absorptionsverfahren
entfernt, anschliessend das Reaktionsgas mehreren Kühlschritten
in Wärmetauschern zugeführt und
teilkondensiert, aus dem Kondensat Ethen als Hauptprodukt isoliert
und der unkondensierte Anteil verbrannt, wobei die entstehende Wärme zur
Erzeugung des Wasserdampfs genutzt wird. Bezüglich der eingesetzten Verbrennungsvorrichtung
wird auf die
US 2,750,434 Bezug
genommen.
Die
US 2,750,434 beschreibt
ein Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen in ungesättigte Kohlenwasserstoffe,
aromatische Kohlenwasserstoffe und Acetylen. Dazu werden diese einem
Crackverfahren bei hohen Temperaturen im Bereich von etwa 700 bis
1900 °C
und kurzen Reaktionszeiten im Millisekundenbereich unterzogen. Die Umsetzung
erfolgt in einem tangentialen Reaktor mit permanenter Zündflamme,
die heisse Verbrennungsgase erzeugt, welche mit dem zugeführten Kohlenwasserstoff
in Kontakt gebracht werden. Es erfolgt somit zunächst eine separate Verbrennung
in der Zündflamme
und anschliessend in einer Folgestufe die weitere Umsetzung der
Einsatzkohlenwasserstoffe in Gegenwart der Verbrennungsgase.
Auch
Verfahren unter Einsatz von Katalysatoren sind beschrieben. So beschreiben
A. Beretta et al. in Chem. Eng. Sci. 56 (2001), 779 – 787 den
Einfluss eines heterogenen Katalysators bei der Hochtemperaturherstellung
von Ethen. A. Beretta et al. beschreiben weiterhin in J. Catal.
184 (1999), 455 – 468 den
Einfluss eines Pt/Al2O3-Katalysators auf
die oxidative Dehydrierung von Propan in einem Rohrreaktor und in
J. Catal. 184 (1999), 469 – 478
die Herstellung von Olefinen durch Platin-katalysierte oxidative Dehydrierung
von Propan unter autothermen Bedingungen.
Die
WO 00/15587 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Monoolefinen
und Synthesegas durch oxidative Dehydrierung von gasförmigen paraffinischen
Kohlenwasserstoffen durch autothermes Cracken von Ethan, Propan
und Butanen. Dabei kann die Umsetzung in Gegenwart oder Abwesenheit eines
Katalysators erfolgen, wobei jedoch gelehrt wird, zur Umsetzung
brennstoffreicher, nicht zündfähiger Gemische
einen Katalysator einzusetzen.
M.
Huff et al. beschreiben in J. Phys. Chem. 97 (1993), 11815 – 11822
die Herstellung von Ethen durch oxidative Dehydrierung von Ethan
und in J. Catal. 149 (1994), 127 – 141 die Herstellung von Olefinen
durch oxidative Dehydrierung von Propan und Butan. Dabei erfolgt
die Umsetzung jeweils über
Katalysatormonolithen, die mit Pt, Rh oder Pd beschichtet sind.
Die
WO 00/14180 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Olefinen,
bei dem man Paraffine mit Sauerstoff in Gegenwart eines monolithischen Katalysators
auf Basis eines Metalls der VIII. Nebengruppe unter autothermen
Bedingungen umsetzt.
A.
S. Bodke et al. berichten in Science 285 (1999), 712 – 715 über eine
Steigerung der Selektivität
bei der partiellen Oxidation von Ethan zu Ethen durch Zugabe von
Wasserstoff zum Reaktionsgemisch. Die Umsetzung erfolgt dabei in
Gegenwart eines Platin-Zinn-Katalysators.
Die
WO 01/14035 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Olefinen,
bei dem man Paraffine oder Paraffingemische mit Sauerstoff in Gegenwart von
Wasserstoff und einem Katalysator auf Basis eines Metalls der VIII.
Nebengruppe unter autothermen Bedingungen umsetzt.
Es
besteht weiterhin ein grosser Bedarf an Verfahren und dafür geeigneten
Vorrichtungen, die es ermöglichen,
thermische partielle Gasphasen-Oxidationsreaktionen zu stabilisieren,
die zur Gewinnung thermodynamisch instabiler Produkte dienen.
Es
ist bekannt, poröse
Strukturen, z.B. Keramiken, als Stabilisatoren bei Verbrennungsreaktionen
einzusetzen, die der direkten oder indirekten Beheizung, beispielsweise
von Gebäuden
oder zur Warmwasserbereitung, dienen. Dabei wird eine möglichst
vollständige
Ausnutzung der in den, meist gasförmigen, Brennstoffen, als Heizwert
gespeicherten chemischen Energie angestrebt. Die Verbrennungsbedingungen
sind dabei grundsätzlich
oxidierend, d.h. es wird ein Sauerstoffüberschuss eingesetzt, um einen
möglichst
vollständigen
Ausbrand zu gewährleisten.
In einer ersten Variante dient eine poröse Struktur einer gleichmässigen Zufuhr
von Brennstoff und Luft, meist vollständig vorgemischt, in eine ausserhalb
der Struktur liegenden Verbrennungszone. Die Stabilisierung erfolgt
bei niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten
und führt
zu einem ebenen Flammenteppich aus durch die Poren bedingten Einzelflämmchen.
Durch Wärmeaustausch
zwischen der Flammenzone und der Oberfläche der Struktur resultiert
eine hohe Temperatur des Stabilisatorkörpers und entsprechend eine
Vorwärmung
des zugeführten Brennstoff/Luft-Gemischs.
Daraus resultieren die stabilisierenden Eigenschaften dieser Brennerform, die
auch als keramischer Flächenbrenner
bezeichnet wird. Durch die guten Strahlungseigenschaften der keramischen
Oberfläche
resultieren hohe Wärmeübertragungsraten
durch Strahlungswärme,
so dass sich dieser Brenner zur Strahlungsbeheizung, z.B. für grosse
Industriehallen eignet.
Es
ist auch bereits bekannt, dass die Verbrennung vorgemischter Gase
teilweise oder vollständig
innerhalb einer porösen
Struktur erfolgen kann. So beschreibt K. Pickenäcker in ihrer Dissertation,
Universität
Erlangen-Nürnberg,
publiziert in VDI Fortschrittsberichte, Reihe 6, Nr. 445 (2000)
emissionsarme Gasheizsysteme auf der Basis stabilisierter Verbrennung
in porösen
Medien. Ein Einsatz dieser Porenbrenner für thermische partielle Gasphasen-Oxidationsreaktionen
ist nicht beschrieben. Aufgrund der bisher beschriebenen Einsatzbereiche
der porösen
Strukturen bei klassischen Verbrennungsreaktionen war davon auszugehen,
dass sich derartige Strukturen für
den Einsatz mit brennstoffreichen Ausgangsgemischen (reduzierender
Atmosphäre)
und bei hohen Temperaturen nicht eignen.
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren
zur Herstellung und Isolierung von thermodynamisch instabilen Produkten
der oxidativen Gasphasenumsetzung von Wasserstoff-haltigen Verbindungen
zur Verfügung
zu stellen. Dabei soll sich das Verfahren zur Umsetzung brennstoffreicher
Ausgangsgemische auch bei hohen Reaktionstemperaturen eignen. Sofern
Kohlenwasserstoffe eingesetzt werden, sollen vorzugsweise in petrochemischen
Verbundstandorten zur Verfügung stehende
Ausgangskohlenwasserstoffe zum Einsatz kommen.
Überraschenderweise
wurde gefunden, das diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst werden kann,
bei dem man brennstoffreiche (fette) wasserstoffhaltige Verbindungen
einer autothermen, Umsetzung unterzieht, die zumindest teilweise
innerhalb eines porösen
Mediums erfolgt.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung
von thermodynamisch instabilen Produkten der oxidativen Gasphasenumsetzung
von molekularen Verbindungen, die Wasserstoff und wenigstens ein
von Wasserstoff verschiedenes Atom aufweisen, bei dem man
- a) ein Ausgangsgemisch bereitstellt, das die
molekulare(n) Verbindungen) und wenigstens eine Sauerstoffquelle
enthält,
wobei die Brennstoffzahl des Gemischs wenigstens 3 beträgt,
- b) das Ausgangsgemisch durch wenigstens eine ein poröses Medium
enthaltende Reaktionszone führt
und dabei einer durch das Medium stabilisierten autothermen Umsetzung
unterzieht, die zumindest teilweise im Inneren des porösen Mediums
erfolgt, wobei ein Reaktionsgas erhalten wird,
- c) das in Schritt b) erhaltene Reaktionsgas einer schnellen
Abkühlung
unterzieht.
Unter
thermodynamisch instabilen Produkten werden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung reaktive Produkte (Zwischenprodukte) verstanden, die sich
(noch) nicht in einem stabilen Energiezustand befinden, sondern
zu Folgeprodukten reagieren würden,
wenn die Reaktion nicht durch schnelle Abkühlung unterbrochen würde.
Die
Brennstoffzahl ist definiert als das stöchiometrische Verhältnis von
dem zur vollständigen
Verbrennung der in dem eingesetzten Ausgangsgemisch enthaltenen
molekularen Verbindungen (z.B. Kohlenwasserstoffen) benötigten Sauerstoffs
zu dem zur Verbrennung zur Verfügung
stehenden Sauerstoffs. Die Brennstoffzahl entspricht gemäss einer
allgemeinen Definition dem Kehrwert der Luftzahl. Vorzugsweise beträgt die Brennstoffzahl
des Ausgangsgemischs wenigstens wenigstens 3, besonders bevorzugt
wenigstens 6,5, insbesondere wenigstens 10.
Unter
einer autothermen Umsetzung wird eine Umsetzung verstanden, bei
der die erforderliche Wärmeenergie
aus einer Teilverbrennung eines Einsatzstoffes resultiert.
Unter
Stablisierung einer thermischen partiellen Gasphasen-Oxidationsreaktion
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl eine örtliche als
auch eine zeitliche Stabilisierung verstanden. So erfolgt die Induktion
(Zündung)
der autothermen Umsetzung in einer engen Induktionszone ("Flammenfront") innerhalb der Reaktionszone.
An diese Induktionszone schließt
sich stromabwärts
die eigentliche Reaktionszone an. Es tritt weder eine Rückzündung in
einen Bereich stromaufwärts
der Induktionszone noch ein unkontrolliertes Fortschreiten der Umsetzung
in Strömungsrichtung
auf. Über
die gesammte Zeitdauer der Umsetzung können zudem Reaktionsgase erhalten
werden, deren Zusammensetzung nach dem schnellen Abkühlen sich
zeitlich nicht wesentlich ändert.
Das erfindungsgemässe
Verfahren eignet sich somit zur kontinuierlichen Herstellung von thermodynamisch
instabilen Produkten unter im Wesentlichen stationären Bedingungen.
Überraschenderweise
wurde gefunden, das eine Stabilisierung der autothermen Umsetzung
auch bei sehr brennstoffreichen Ausgangsgemischen (Brennstoffzahlen
bis etwa 20) möglich
ist. Vorteilhafterweise gelingt die Stabilisierung bei gleichzeitig
gutem Lastregelverhalten. Dabei treten auch unter den stark reduzierenden
Bedingungen der brennstoffreichen Ausgangsgemische im Allgemeinen
keine materialtechnischen Probleme auf, insbesondere beim Einsatz
von porösen
Medien auf SiC-Basis. Vorteilhafterweise gelingt zudem eine nichtkatalytische
Umsetzung auch bei relativ niedrigen Temperaturen von 900°C und teilweise
sogar bis 800°C.
Erfindungsgemäss erfolgt
die Umsetzung des Ausgangsgemischs in einer Reaktionszone, die wenigstens
ein poröses
Medium enthält,
wobei die Umsetzung zumindest teilweise im Inneren des porösen Mediums
erfolgt. Insbesondere erfolgt die Induktion der autothermen Umsetzung
vollständig
im Inneren des porösen
Mediums.
Das
erfindungsgemässe
Verfahren umfasst in einer geeigneten Ausführung eine zumindest teilweise
Vermischung der eingesetzten molekularen Verbindungen) und der Sauerstoffquelle
vor der autothermen Umsetzung (vorgemischte Verbrennung). Dabei
unterscheidet man folgende Arten der Vormischung:
- – makroskopisches
Mischen: Der Transport des Materials erfolgt durch große Wirbel
(distributives Mischen) sowie durch Bildung feinerer Strukturen aufgrund
von Wirbelkaskaden (dispersives Mischen). Im Fall laminarer Strömung findet
die makroskopische Vermischung durch laminares Falten statt, das
in dem erfindungsgemässen
Verfahren durch das poröse
Medium oder andere Einbauten bewirkt wird (laminares Mischen). Beim makroskopischen
Mischen erfolgt das Mischen im Wesentlichen durch Trägheitskräfte und
Konvektion.
- – mesoskopisches
Mischen: Die kleinsten Wirbel rollen Schichten unterschiedlicher
Spezieskonzentration auf (Engulfment). Durch Streckung der Wirbel
wird die Dicke der einzelnen laminaren Schichten verringert (Deformation).
Beim mesoskopischen Mischen erfolgt das Mischen im wesentlichen
durch Konvektion und viskose Kräfte.
- – mikroskopisches
Mischen: Auf dieser feinsten Längenskala
erfolgt die Vermischung ausschließlich durch molekulare Diffusion.
Vorzugsweise
liegen bei dem erfindungsgemässen
Verfahren die Ausgangskomponenten vor Einsetzen der autothermen
Umsetzung zumindest makroskopisch vermischt vor.
Bevorzugt
erfolgt die Stabilisierung der Umsetzung nach dem Konzept der sogenannten
Pécletzahl-Stabilisierung.
Die Pécletzahl
Pe ist definiert als das Verhältnis
von Wärmeproduktion
durch die Reaktion zur Wärmeabfuhr
durch die Temperaturleitfähigkeit
des Gases: Pe = (sl d)/a (sl =
laminare Flammengeschwindigkeit, d = äquivalente Porengrösse, a =
Temperaturleitfähigkeit
des Gasgemischs). Bei der Pecletzahl-Stabilisierung wird eine Reaktionszone eingesetzt,
die mindestens zwei Teilzonen umfasst, beispielsweise eine erste
Teilzone (Region A) und eine zweite Teilzone (Region B). Die erste
Teilzone dient dabei als Flammensperre und ist dadurch charakterisiert,
dass in dieser Zone mehr Wärme
abgeführt
wird, als durch die Verbrennung erzeugt werden könnte. In der zweiten Teilzone,
der eigentlichen Reaktionszone, erfolgt ein merklicher Wärmeübergang zwischen
Fest- und Gasphase, wodurch die Verbrennung stabilisiert wird. Die
zweite Teilzone kann sich wiederum in eine Induktionszone und die
sich stromabwärts
anschließende
weitere Reaktionszone gliedern. Die erste Teilzone (Region A) kann
Teil des porösen
Mediums sein, z.B. in Form eines ersten Teilmedium mit einer ersten
Porengrösse,
die kleiner ist als die des zweiten Teilmediums (zweite Teilzone, Region
B). Die erste Teilzone kann auch strömungstechnisch verwirklicht
werden, z.B. durch ein Rohr geeigneten Querschnitts, das mit ausreichend
hoher Geschwindigkeit durchströmt
wird. Die zweite Teilzone umfasst ein poröses Medium, wobei sich die
Induktionszone (Flammenfront) zumindest teilweise, vorzugsweise
vollständig,
in diesem porösen
Medium befindet. Die sich an diese Induktionszone stromabwärts anschliessende
Reaktionszone kann vollständig
innerhalb des porösen
Mediums liegen, sich über
das poröse
Medium hinaus erstrecken oder vollständig außerhalb des porösen Mediums
liegen. Die Pécletzahl
Pe gibt für
jeden Punkt eines Reaktors (Flammensperre, Induktionszone, Reaktionszone) an,
ob eine stabile Verbrennung stattfindet. Vorzugsweise liegt die
Pécletzahl
in der ersten Teilzone (Region A) unterhalb von 50. Geeignete Pécletzahlen
für die
Induktionszone liegen, bei Abwesenheit eines Katalysators, beispielweise
in einem Bereich von 50 bis 70.
Zusätzlich zur
Pécletzahl-Stabilisierung
kann eine Stabilisierung der Umsetzung durch Strahlungsstabilisierung
erfolgen. Strahlungsstabilisierung erfolgt überwiegend im Inneren des porösen Mediums sowie
ausserhalb in der Nähe
der freien Oberfläche. Dabei
wird das anströmende
Ausgangsgemisch durch Wärmeleitung
und Strahlung entgegen der Strömungsrichtung
effektiv vorgewärmt
und somit die Verbrennung stabil gehalten.
Sowohl
bei der Pécletzahl-Stabilisierung
als auch bei der Strahlungsstabilisierung ist die Ausnutzung des
Festkörperwärmetransports
in dem porösen
Medium ein wichtiges Merkmal bei der Stabilisierung der autothermen
Umsetzung.
In
einer geeigneten Ausführungsform
geht die Reaktionszone stromabwärts über das
poröse Medium
hinaus. Die in diesem Bereich auftretende Flamme ist charakterisiert
durch makroskopischen Wärmetransport
aber im Wesentlichen keinen makroskopischen Stofftransport entgegen
der Strömungsrichtung.
Bei dieser Ausführung
ist es möglich, dass
das poröse
Medium von der Längenausdehnung
klein gegenüber
der Gesamtreaktionszone ist und die Länge des porösen Mediums beispielsweise maximal
90 %, bevorzugt maximal 50 %, insbesondere maximal 20 % bezogen
auf die Gesamtlänge der
Reaktionszone beträgt.
In einer geeigneten Ausführung
wird nur die Induktionszone durch das poröse Medium gebildet.
Vorzugsweise
weist das poröse
Medium ein Porenvolumen von mindestens 40 %, bevorzugt mindestens
75 %, bezogen auf das Gesamtvolumen des Mediums auf.
Als
poröse
Medien geeignete Materialien sind beispielsweise übliche Füllkörper, wie
Raschig-Ringe, Sattelkörper,
Pall®-Ringe,
Drahtspiralen oder Maschendrahtringe, die aus unterschiedlichen Materialien
beschaffen sein können
und, die sich für eine
Beschichtung mit einer katalytisch aktiven Komponente eignen. Die
Füllkörper können in
einer geeigneten Ausführung
als lose Schüttung
in die Reaktionszone gegeben werden.
Bevorzugt
werden als poröse
Medien Formkörper,
die vorzugsweise in Form geordneter Packungen in den Reaktor eingebaut
werden eingesetzt. Diese weisen aufgrund einer Vielzahl von Durchströmungskanälen eine
große
Oberfläche,
bezogen auf ihr Volumen, auf. Derartige Formkörper werden im folgenden auch
als Monolithe bezeichnet. Die Formkörper bzw. Monolithe können beispielsweise
aus Geweben, Gestricken, Folien, Streckmetallen und/oder Blechen
aufgebaut sein.
Besonders
bevorzugt sind Formkörper,
die aus offenzelligen Schäumen
aufgebaut sind. Diese Schäume
können
beispielsweise aus Keramik bestehen.
Geeignete
Werkstoffe für
die porösen
Medien sind z.B. oxidische Materialien, wie Al2O3, ZrO2 und/oder
SiO2. Geeignet sind weiterhin SiC-Werkstoffe.
Geeignet sind auch temperaturbeständige metallische Werkstoffe,
beispielsweise aus Eisen, Federstahl, Monel, Chromstahl, Chromnickelstahl, Titan,
CrNiTi-Stähle
und CrNiMo-Stähle
oder hitzebeständige
Stähle
mit den Werkstoffnummern 1.4016, 1.4767, 1,4401, 2.4610, 1.4765,
1.4847, 1.4301, 1.4742. Ganz besonders bevorzugt werden als poröse Medien
Körper
aus Al2O3, ZrP2, SiP2, SiC, kohlenstoffverstärktem SiC
und SiC mit Siliciumbindern eingesetzt.
Geeignete
Gewebe sind beispielsweise aus Fasern aus den genannten oxidischen
Materialien, wie Al2O3 und/oder
SiO2 oder aus webbaren Metalldrähten. Aus
den genannten Drähten
und Fasern lassen sich Gewebe unterschiedlicher Webart herstellen,
wie glatte Gewebe, Köpergewebe,
Tressengewebe und andere Spezialbindungsgewebe. Diese Gewebe können zu
mehrlagigen Gewebeverbänden zusammengefasst
werden.
Geeignete
poröse
Formkörper
sind aus mehreren Lagen gewellter, geknickter und/oder glatter Gewebe
aufgebaut, die so angeordnet sind, daß benachbarte Lagen Kanäle bilden.
Monolithe, in denen die Gewebe teilweise oder vollständig durch
Bleche, Gestricke oder Streckmetalle ersetzt sind, können ebenfalls
verwendet werden.
Das
poröse
Medium kann zusätzlich
wenigstens eine katalytisch aktive Komponente umfassen. Diese befindet
sich vorzugsweise auf der Oberfläche der
zuvor genannten porösen
Medien. Die Beschichtung der Katalysatorträger mit der katalytisch aktiven Komponente
erfolgt nach den für
sie üblichen
Methoden, wie Tränken
und anschliessendes Kalzinieren.
Bevorzugt
erfolgt die erfindungsgemässe
autotherme Umsetzung nichtkatalytisch, d.h. in Abwesenheit von Katalysatoren,
wie sie aus dem Stand der Technik beispielsweise für die oxidative
Dehydrierung von gesättigten
Kohlenwasserstoffen beschrieben sind.
Vorzugsweise
ist die Reaktionszone mit dem porösen Medium als ein System mit
geringer Rückvermischung
ausgestaltet. Dies weist vorzugsweise im Wesentlichen keinen makroskopischen
Stofftransport entgegen der Strömungsrichtung
auf.
Das
erfindungsgemässe
Verfahren eignet sich prinzipiell zur oxidativen Gasphasenumsetzung von
Wasserstoff-haltigen Verbindungen, die sich unter den Reaktionsbedingungen
in die Gasphase überführen lassen.
In einer ersten Ausführung
handelt es sich um Elementwasserstoffe, besonders bevorzugt Elementwasserstoffe
von Nichtmetallen und Halbmetallen und insbesondere um Kohlenwasserstoffe.
Zum Einsatz in dem erfindungsgemässen
Verfahren geeignete Verbindungen sind beispielsweise Stickstoff-Wasserstoff-Verbindungen,
wie Ammoniak und Hydrazin, Phosphor-Wasserstoff-Verbindungen, wie Phosphan,
Schwefelwasserstoff, Halogen-Wasserstoff-Verbindungen, wie HF, HCl, HBr und Hl,
Kohlenwasserstoffe, etc. und Gemische davon. In einer zweiten Ausführung handelt
es sich um Wasserstoff-haltige Verbindungen, die zusätzlich wenigstens zwei
weitere, voneinander verschiedene Atome aufweisen. Dazu zählen vorzugsweise
Verbindungen, die Kohlenstoff, Stickstoff und Wasserstoff in molekular
gebundener Form enthalten, z.B. Nitrile, wie Acetonitril, Propionitril,
etc.
Das
erfindungsgemässe
Verfahren dient der gleichzeitigen Herstellung im Wesentlichen eines oder
mehrerer Wertprodukte.
Beim
Einsatz von Ammoniak als Einsatzmaterial umfassen die erhaltenen
Produkte beispielsweise Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid, HNO2, HNO3, HCN, etc.
Beim
Einsatz von Nitrilen als Einsatzmaterial umfassen die erhaltenen
Produkte beispielsweise HCN, CO, H2, Alkane
und Alkine.
Beim
Einsatz von Kohlenwasserstoffen als Einsatzmaterial sind die erhaltenen
Produkte vorzugsweise ausgewählt
unter Olefinen, Alkinen, dealkylierten Aromaten, Synthesegas, etc.
Beim
Einsatz von Kohlenwasserstoffen im Gemisch mit Halogenwasserstoffen
als Einsatzmaterial umfassen die erhaltenen Produkte Halogenalkane.
So wird beispielsweise bei der Oxyhydrochlorierung von Ethylen/HCl-Gemischen
Dichlorethan, eine wichtige Vorstufe des Vinylchlorid, erhalten.
Vorzugsweise
wird nach dem erfindungsgemässen
Verfahren wenigstens ein Kohlenwasserstoff als Einsatzmaterial verwendet
und wenigstens ein Olefin als thermodynamisch instabiles Produkt
erhalten. Das erhaltene Olefin ist dann vorzugsweise ausgewählt unter
Ethen und/oder Propen. Zusätzlich können weitere
höhere
Olefine, wie Butene, Pentene, etc. erhalten werden.
Beim
Einsatz wenigstens eines Kohlenwasserstoffs fallen als weitere Wertprodukte
im Allgemeinen Wasserstoff und Kohlenmonoxid an, die als Gemische
(sogenanntes Synthesegas) isoliert werden können. Synthesegas ist ein wichtiger
C1-Grundbaustein, der vielfältige Verwendung
findet (Oxo-Synthese, Fischer-Tropsch-Synthese, etc.).
Zusätzlich können weitere
ungesättigte
Kohlenwasserstoffe als Wertprodukte erhalten werden. Diese sind
vorzugsweise ausgewählt
unter Alkinen, insbesondere Acetylen (Ethin), Aromaten, insbesondere
Benzol, und Mischungen davon. In einer speziellen Ausführungsform
eignet sich das Verfahren zur wenigstens teilweisen Dealkylierung
von alkylierten Aromaten, wie z.B. von BTX-Fraktionen. Weitere Wertprodukte,
die anfallen können,
sind z.B. kurzkettige Alkane, wie Methan. Geeignete Verfahrensausgestaltungen
zur Gewinnung wenigstens eines der zuvor genannten zusätzlichen
Produkte werden im Folgenden näher
beschrieben.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
die Herstellung der zuvorgenannten Wertprodukte, insbesondere von
Olefinen, ausgehend von einer Vielzahl verschiedener Ausgangskohlenwasserstoffe
und Kohlenwasserstoffgemische. Die Steuerung der Zusammensetzung
des Reaktionsgases kann, neben weiteren, über folgende Parameter erfolgen:
- – Zusammensetzung
des Ausgangsgemischs (Art und Menge der Kohlenwasserstoffe, Art
und Menge der Sauerstoffquelle, zusätzliche Komponenten) und
- – Reaktionsbedingungen
bei der autothermen Umsetzung (Reaktionstemperatur, Verweilzeit, Zuführung von
Reaktanten in die Reaktionszone).
Schritt a)
Zur
Umsetzung wird ein brennstoffreiches (fettes) Ausgangsgemisch bereitgestellt.
Vorzugsweise
umfasst das in Schritt a) bereitgestellte Ausgangsgemisch wenigstens
einen Kohlenwasserstoff. Insbesondere ist der in Schritt a) bereitgestellte
Kohlenwasserstoff ausgewählt
unter Alkanen, Aromaten sowie Alkan- und/oder Aromaten-haltigen Kohlenwasserstoffgemischen.
Kohlenwasserstoffgemische können
prinzipiell die einzelnen Komponenten in beliebigen Mengen enthalten.
Bei Gemischen, die wenigstens ein Alkan und wenigstens einen Aromaten
aufweisen, können
sowohl Alkane als auch Aromaten im Überschuss vorliegen. Geeignete
Alkane sind z. B. niedermolekulare, unter normalen Bedingungen gasförmige C1-C4-Alkane (Methan,
Ethan, Propane, Butane) sowie höhermolekulare,
unter normalen Bedingungen flüssige
oder feste Alkane, beispielsweise C5-C30-Alkane (Pentane, Hexane, Heptane, Octane,
Nonane, etc.). Geeignete Aromaten sind z. B. Benzol, kondensierte
Aromaten, wie Naphthalin und Anthracen, und deren Derivate. Dazu
zählen
beispielsweise Alkylbenzole, wie Toluol, o-, m- und p-Xylol und
Ethylbenzol.
Vorzugsweise
werden die Kohlenwasserstoffe in Schritt a) in Form eines natürlich oder
technisch zur Verfügung
stehenden Kohlenwasserstoffgemischs eingesetzt. Diese sind vorzugsweise
ausgewählt
unter Erdgasen, Flüssiggasen
(Propan, Butan, etc.), Leichtbenzin, Pyrolysebenzin und Mischungen davon.
Vorzugsweise ist das Kohlenwasserstoffgemisch ausgewählt ist
unter Leichtbenzin, Pyrolysebenzin oder Fraktionen oder Folgeprodukten
des Pyrolysebenzins, und Mischungen davon. Pyrolysebenzin wird beim
Steamcracken von Naphtha erhalten und zeichnet sich durch seinen
hohen Aromatengehalt aus. Bevorzugte Folgeprodukte des Pyrolysebenzins
sind seine (Teil)Hydrierungsprodukte. Ein weiteres bevorzugt eingesetztes
Aromatengemisch ist die BTX-Aromaten-Fraktion, welche im Wesentlichen
aus Benzol, Toluol und Xylolen besteht.
Zur
Herstellung von Produktgemischen, die hohe Anteile an Olefinen,
insbesondere an Ethen und/oder Propen, aufweisen werden vorzugsweise Kohlenwasserstoffe
eingesetzt, die aus wenigstens einem Alkan bestehen oder einen hohen
Alkananteil enthalten.
Zur
Herstellung von Produktgemischen, die hohe Anteile an nicht alkylierten
Aromaten (z. B. Benzol) oder an Aromaten mit geringen Anteilen an
Alkylsubstituenten enthalten, werden vorzugsweise Kohlenwasserstoffe
eingesetzt, die aus Alkylaromaten bestehen oder einen hohen Anteil
an Alkylaromaten enthalten. Diese werden unter den Bedingungen der erfindungsgemässen, autothermen,
nicht katalysierten Umsetzung einer teilweisen oder vollständigen Dealkylierung
unterzogen.
Vorzugsweise
ist die in Schritt a) eingesetzte Sauerstoffquelle ausgewählt unter
molekularem Sauerstoff, sauerstoffhaltigen Gasgemischen, Sauerstoff enthaltenden
Verbindungen und Mischungen davon. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird als Sauerstoffquelle molekularer Sauerstoff eingesetzt. Diese
ermöglicht
den Gehalt des Ausgangsgemischs an inerten Verbindungen gering zu
halten. Es ist jedoch auch möglich
als Sauerstoffquelle Luft oder Luft-/Sauerstoffgemische einzusetzen.
Als Sauerstoff enthaltende Verbindungen werden beispielsweise Wasser,
vorzugsweise in Form von Wasserdampf, und/oder Kohlendioxid eingesetzt.
Beim Einsatz von Kohlendioxid kann es sich um recycliertes Kohlendioxid
aus dem bei dem bei der autothermen Umsetzung erhaltenen Reaktionsgas
handeln.
Die
in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Ausgangsgemische können
zusätzlich zu
der Kohlenwasserstoff- und der Sauerstoffkomponente wenigstens eine
weitere Komponente enthalten. Dazu zählen beispielsweise zurückgeführtes Reaktionsgas
und Recyclegase aus der Auftrennung des Reaktionsgases, wie Wasserstoff,
Rohsynthesegas, CO, CO2 und nichtumgesetzte
Edukte, sowie weitere Gasen zur Beeinflussung der Ausbeute und/oder
Selektivität
bestimmter Produkte, wie Wasserstoff.
Schritt b)
Schritt
b) des erfindungsgemäßen Verfahren umfasst
prinzipiell die folgenden Einzelschritte: gegebenenfalls Vorwärmen wenigstens
einer Komponente, gegebenenfalls Vormischen wenigstens eines Teils
der Komponenten, Initiierung der autothermen Reaktion, autotherme
Umsetzung. Initiierung der autothermen Reaktion und autotherme Umsetzung
gehen unmittelbar ineinander über.
Vor
der Umsetzung können
die das Ausgangsgemisch bildenden Komponenten teilweise oder vollständig vorgemischt
werden. In einer bevorzugten Ausführung erfolgt lediglich eine
teilweise Vermischung der eingesetzten molekularen Verbindungen)
und der Sauerstoffquelle vor der autothermen Umsetzung (vorgemischte
Verbrennung). Diese (Teil)Vormischung kann, wie zuvor beschrieben, durch
makroskopisches Mischen erfolgen, welches z.B. durch das poröse Medium
oder andere Einbauten bewirkt wird.
Vor,
während
oder nach dem Vormischen oder auch anstelle des Vormischens kann
ein Teil der oder können
alle Komponenten vorgewärmt
werden. Gasförmige
Komponenten werden vorzugsweise vor der Initiierung der autothermen
Reaktion nicht vorgewärmt.
Flüssige
Komponenten werden vorzugsweise verdampft und erst dann mit gasförmigen Komponenten
vermischt oder der Initiierung der autothermen Reaktion zugeführt.
Bei
der autothermen Umsetzung wird das Ausgangsgemisch auf eine Temperatur
von vorzugsweise höchstens
1400°C aufgeheizt.
Dies kann durch Zufuhr von Energie und/oder eine exotherme Reaktion
des Ausgangsgemisch erfolgen. Die Zündung des Ausgangsgemischs
erfolgt vorzugsweise im Inneren des porösen Mediums (Induktionszone). Die
Initiierung kann beispielsweise durch eine entsprechend starke Aussenerwärmung des
porösen Mediums
im Bereich der Induktionszone erfolgen. Die Initiierung kann weiterhin
durch einen in das poröse
Medium integrierten Zündbrenner
erfolgen. Die Initiierung kann weiterhin durch kurzzeitiges Einbringen
eines Katalysators in die Induktionszone erfolgen.
Bei
der Initiierung der exothermen Reaktion in Gegenwart eines Katalysators
unterscheidet man die einmalige Zündung der autothermen Umsetzung durch
einen zu die sem Zweck eingebrachten Katalysator und die Zündstabilisierung
durch eine permanent in dem porösen
Medium befindliche katalytisch aktive Masse. Vorzugsweise erfolgt
weder eine Zündstabilisierung
noch die autotherme Umsetzung in Gegenwart eines permanent vorhandenen
Katalysators.
An
die Initiierung der autothermen Reaktion schließt sich die Umsetzung unter
autothermen Bedingungen an. Dabei kann sich die Reaktionszone, wie
zuvor ausgeführt,
vollständig
innerhalb des porösen
Mediums befinden oder vorzugsweise stromabwärts über das poröse Medium hinausgehen. In beiden
Fällen
ist die Reaktionszone charakterisiert durch makroskopischen Wärmetransport
aber im Wesentlichen keinen makroskopischen Stofftransport entgegen
der Strömungsrichtung.
Desweiteren ist die Ausnutzung des Festkörperwärmetransports in dem porösen Medium
ein wichtiges Merkmal bei der Stabilisierung der autothermen Umsetzung.
Die
durch Teilverbrennung des Ausgangsgemischs freiwerdende Reaktionswärme dient
der thermischen Behandlung des Ausgangsgemischs zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Gemischs thermodynamisch
instabiler Produkte. Die dieser Umsetzung zugrunde liegenden Reaktionstypen
umfassen die Verbrennung (Totaloxidation), die partielle Verbrennung
(partielle Oxidation bzw. oxidative Pyrolyse) und Pyrolysereaktionen
(Reaktionen ohne Beteiligung von Sauerstoff).
Vorzugsweise
erfolgt die Umsetzung in Schritt b) bei einer Temperatur im Bereich
von 600 bis 1300°C,
bevorzugt von 800 bis 1200°C.
Vorzugsweise
beträgt
die Verweilzeit des Reaktionsgemischs in der Reaktionszone 0,01
s bis 1 s, besonders bevorzugt 0,02 s bis 0,2 s.
Die
Reaktion zur Herstellung des erfindungsgemäß erhaltenen Produktgemischs
kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
bei beliebigem Druck bevorzugt im Bereich des atmosphären Drucks
erfolgen.
Zur
Umsetzung in Schritt b) kann vorteilhaft ein Porenbrenner eingesetzt
werden, wie sie in der Dissertation von K. Pickenäcker, Universität Erlangen-Nürnberg,
VDI Fortschrittsberichte, Reihe 6, Nr. 445 (2000) beschrieben sind,
worauf hier in vollem Umfang Bezug genommen wird.
Schritt c)
An
die Umsetzung des Reaktionsgemischs in Schritt b) schließt sich
erfindungsgemäß eine schnelle
Abkühlung
der erhaltenen Reaktionsgase in Schritt c) an. Diese kann durch
direkte Kühlung,
indirekte Kühlung
oder eine Kombination aus direkter und indirekter Kühlung erfolgen.
Bei der direkten Kühlung
(Quenchen) wird ein Kühlmittel
mit den heissen Reaktionsgasen in direkten Kontakt gebracht, um
diese abzukühlen.
Bei der indirekten Kühlung wird
dem Reaktionsgas Wärmeenergie
entzogen, ohne das dieses direkt mit einem Kühlmittel in Kontakt kommt.
Bevorzugt ist eine indirekte Kühlung,
da diese in der Regel eine effektive Nutzung der auf das Kühlmittel übertragenen
Wärmeenergie
ermöglicht. Dazu
können
die Reaktionsgase mit den Austauschflächen eines üblichen Wärmetauschers in Kontakt gebracht
werden. Das erwärmte
Kühlmittel
kann beispielsweise zur Erwärmung
der Ausgangsstoffe in dem erfindungsgemäßen Verfahren oder in einem davon
verschiedenen endothermen Verfahren eingesetzt werden. Des Weiteren
kann die den Reaktionsgasen entzogene Wärme beispielsweise auch zum Betrieb
eines Dampferzeugers eingesetzt werden. Möglich ist auch ein kombinierter
Einsatz von direkter Kühlung
(Vorquensch) und indirekter Kühlung,
wobei durch direkte Kühlung
(Vorquensch) das in Schritt c) erhaltene Reaktionsgas vorzugsweise
auf eine Temperatur von höchstens
1000°C abgekühlt wird.
Eine direkte Kühlung
kann beispielsweise durch die Einspeisung von Quenschöl, Wasser,
Dampf oder kalten Rückführgasen
durchgeführt
werden. Bei der Verwendung von Kohlenwasserstoffmitteln als Quenschmittel
können
gleichzeitig Crackprozesse eingeleitet werden (Crackung der in dem
Quenschmittel enthaltenen Kohlenwasserstoffe).
Schritt d)
Zur
Aufarbeitung kann das in Schritt c) erhaltene Reaktionsgas wenigstens
einem Auftrennungs- und/oder Reinigungsschritt d) unterzogen werden. Zur
Auftrennung kann das Reaktionsgas beispielsweise einer fraktionierten
Kondensation oder können die
verflüssigten
Reaktionsgase einer fraktionierten Destillation unterzogen werden.
Geeignete Vorrichtungen und Verfahren sind dem Fachmann prinzipiell bekannt.
Einzelne Komponenten können
aus dem Reaktionsgas beispielsweise durch Wäsche mit geeigneten Flüssigkeiten
isoliert oder durch fraktionierte Adsorption/Desorption gewonnen
werden. So lassen sich beispielsweise Alkine, insbesondere Acetylen,
mit einem Extraktionsmittel, beispielsweise N-Methylpyrrolidon oder
Dimethylformamid, abtrennen.
Wie
zuvor beschrieben, ermöglicht
das erfindungsgemässe
Verfahren die Herstellung zusätzlicher
von Olefinen verschiedener ungesättigter
Kohlenwasserstoffe.
In
einer speziellen Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens handelt es
sich dabei um wenigstens einen dealkylierten Aromaten, insbesondere
um Benzol. Dazu enthält
das in Schritt a) bereitgestellte Ausgangsgemisch wenigstens einen
Alkylaromaten. Bevorzugt ist dieses Ausgangsgemisch dann ausgewählt unter
Pyrolysebenzin und teilhydriertem Pyrolysebenzin. Ein bevorzugt
eingesetztes Aromatengemisch ist die BTX-Aromaten-Fraktion. Vorzugsweise
erfolgt die Umsetzung in Schritt b) nach dieser Ausgestaltung bei
einer Temperatur im Bereich von 900 bis 1250 °C, bevorzugt von 950 bis 1150 °C. Bevorzugt
beträgt
die Verweilzeit des Reaktionsgemischs in der Reaktionszone bei dieser
Ausgestaltung 0,05 s bis 1 s.
In
einer weiteren speziellen Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens
handelt es sich dabei um wenigstens ein Alkin. Dazu enthält das in Schritt
a) bereitgestellte Ausgangsgemisch wenigstens ein Alkan. Vorzugsweise
erfolgt die Umsetzung in Schritt b) nach dieser Ausgestaltung bei
einer Temperatur im Bereich von > 1150
bis 1400 °C,
bevorzugt von > 1250
bis 1400 °C.
Bevorzugt beträgt
die Verweilzeit des Reaktionsgemischs in der Reaktionszone bei dieser
Ausgestaltung 0,01 s bis 0,1 s.
Die
Erfindung wird anhand der folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele näher
erläutert.