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Die
Erfindung betrifft eine Schmiervorrichtung für eine Nähmaschine mit
- – einem
oberen Schmiermittelbehälter
im Sichtfeld des Benutzers zur Versorgung wenigstens einer oberen
Schmierstelle,
- – einem
unteren Schmiermittelbehälter
in der Grundplatte der Nähmaschine
zur Versorgung einer unteren Schmierstelle, insbesondere des Fadengreifers,
- – einer
Verbindungsleitung zwischen dem oberen und dem unteren Schmiermittelbehälter zur Überführung von
Schmiermittel in den unteren Schmiermittelbehälter.
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Eine
derartige Schmiervorrichtung ist aus der
DE 196 43 960 C2 bekannt.
Nach dieser Druckschrift sind einige durch Kapillarwirkung fördernde Leitungen
vorgesehen, die die Verbindungen zwischen dem oberen und dem unteren
Schmiermittelbehälter
und von diesem zu den einzelnen Schmierstellen herstellen. Leitungen
dieser Art bestehen zumeist aus einem Docht, der sich in einem Kunststoff- oder
Gummischlauch befindet, der nach der genannten Druckschrift in der
Regel aus durchsichtigem Material besteht und damit die Beobachtung
der Schmiermittelbewegung gestattet. Die Druckschrift befaßt sich
mit den üblicherweise
im Hinblick auf die Schmierung von Nähmaschinen bestehende Problemen,
dass einerseits Schmiermittel im Stillstand der Maschine aufgrund
der kontinuierlichen Förderwirkung
der Docht-Leitungen an unerwünschter
Stelle austreten kann, und dass im umgekehrten Fall die Schmiermittelzufuhr,
insbesondere nach einem Stillstand der Maschine, versagen kann.
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Die
genannte Druckschrift beschreibt zum einen eine Leitungsverbindung
zwischen dem oberen Schmiermittelbehälter und dem unteren Schmiermittelbehälter, die
Schmiermittel von dem oberen in den unteren Behälter überführt.
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Dabei
muß der
untere Schmiermittelbehälter verhältnismäßig groß ausgeführt werden,
damit im Fall eines Stillstands der Maschine der untere Schmiermittelbehälter schließlich das
gesamte Schmiermittel aufnehmen kann. Die Unterbringung eines relativ
großen
Behälters
im Bereich der Grundplatte der Maschine ist wegen der dort herrschenden beengten
Platzverhältnisse
nicht einfach.
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Auf
der anderen Seite soll das vollständige Auslaufen des oberen
Schmiermittelbehälters
dadurch verhindert werden, dass beim Abschalten der Maschine mithilfe
eines Pneumatikantriebs ein Umschaltvorgang am oberen Schmiermittelbehälter vorgenommen
wird. Auf diese Weise soll ein Restbestand des Schmiermittels auch
nach einer längeren Pause
zur Schmierung der oberen Schmierstellen verfügbar sein. Der zur Erreichung
dieses Ziels notwendige Konstruktionsaufwand ist verhältnismäßig hoch.
Andererseits führen
wechselnde Pegelstände im
unteren Schmiermittelbehälter
zwangsläufig
zu einer ungleichmäßigen Schmierung
der unteren Schmierstelle, insbesondere des Fadengreifers.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Schmiervorrichtung
derart weiterzubilden, dass dem Greifer das Schmiermittel gleichbleibend
zugeführt
wird und dass auch nach längerem Stillstand
der Nähmaschine
bei einer Wiederinbetriebnahme eine ausreichende Versorgung der Schmierstellen
gewährleistet
ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Schmiervorrichtung dadurch
gekennzeichnet, dass der untere Schmiermittelbehälter einen Schwimmer enthält, der
die vom oberen Schmiermittelbehälter
ausgehende Verbindungsleitung bei einem vorgegebenen Pegelstand
im unteren Schmiermittelbehälter
schließt.
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Das
bedeutet, dass es an sich unproblematisch ist, wenn dem unteren
Schmiermittelbehälter ständig Schmiermittel
vom oberen Schmiermittelbehälter
zuströmt.
Durch die Schwimmersteuerung wird gewährleistet, dass der untere
Schmiermittelbehälter stets
im wesentlichen den gleichen Pegelstand beibehält.
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Dies
wiederum führt
dazu, dass die Dochtleitung zwischen dem unteren Schmiermittelbehälter und
der etwas höher
liegenden unteren Schmierstelle, in der Regel dem Fadengreifer,
eine besonders gleichbleibende Schmierung gewährleistet.
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Auf
der anderen Seite ist es nicht notwendig, ständig zu überwachen, ob der untere Schmiermittelbehälter in
ausreichendem Maße
Schmiermittel enthält.
Der Benutzer der Maschine muß lediglich
darauf achten, dass der obere Schmiermittelbehälter Schmiermittel enthält. Da dieser
am Ständer
der Nähmaschine
angeordnet ist und damit im Sichtfeld des Benutzers liegt, kann
der Benutzer den oberen Schmiermittelbehälter relativ leicht im Auge
behalten. Der obere Schmiermittelbehälter kann insbesondere mithilfe
eines Sichtfensters oder auch eines elektrischen Signals überwacht
werden (Ansoruch 2). Erst wenn der obere Schmiermittelbehälter eine
unzureichende Füllung
anzeigt, kann der fehlende Anteil mithilfe einer Ölkanne leicht
nachgefüllt
werden. Eine Kontrolle des weitaus schlechter zugänglichen
unteren Schmiermittelbehälters
ist in aller Regel nicht notwendig.
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Vorzugsweise
ist die Verbindungsleitung zwischen dem oberen Schmiermittelbehälter und
dem unteren Schmiermittelbehälter
eine Leitung, die mit Hilfe von Kapillarwirkung fördert, also
beispielsweise aus einem in einen Schlauch eingelegten Docht besteht
(Ansoruch 4). Durch derartige Leitungen wird ein langsamer, gleichmäßiger Flüssigkeitstransport gewährleistet.
Im übrigen
erfolgt der Transport nicht ausschließlich in abwärtiger Richtung,
da auch in gewissem Maße
aufwärts
laufende Strecken überwunden
werden können.
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert.
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1 zeigt
schematisch den Umriß einer Nähmaschine
mit integriertem Schaltbild der erfindungsgemäßen Schmiervorrichtung;
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2 ist
ein senkrechter Schnitt durch den unteren Schmiermittelbehälter;
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3 ist
eine Ansicht aus Richtung des Pfeiles III auf den unteren Schmiermittelbehälter.
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1 zeigt
in einem schematischen Umriß die
Seitenansicht einer Nähmaschine
mit einer gehäuseartig
ausgebildeten Grundplatte 10, einem von dieser ausgehenden
Ständer 12 sowie
einem oberen waagerechten, vom Ständer 12 ausgehenden
Arm 14 mit nach unten erweitertem Kopf 16 am Ende
des Arms 14.
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Im
Ständer 12 befindet
sich ein erster Schmiermittelbehälter 18,
während
in der Grundplatte 10 ein zweiter Schmiermittelbehälter 20 vorgesehen
ist. Wegen seiner höheren
Lage wird der erste Schmiermittelbehälter 18 auch als oberer
Schmiermittelbehälter
und der zweite Schmiermittelbehälter 20 als
unterer Schmiermittelbehälter
bezeichnet. Der obere Schmiermittelbehälter 18 dient vor
allem der Schmiermittelversorgung einer Schmierstelle im Bereich
der Nadelführung
im Kopf 16 der Nähmaschine, während der
untere Schmiermittelbehälter 20 den Fadengreifer 22 versorgt.
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Der
obere Schmiermittelbehälter 18 weist
ein Schauglas 24 auf, das von der Außenseite des Ständers 12 sichtbar
ist und eine visuelle Überprüfung des Ölstandes
im oberen Schmiermittelbehälter 18 ermöglicht.
Eine Schaltplatine 26 ist ebenfalls in den oberen Schmiermittelbehalter 18 integriert
und mit einer Steuerung 28 über eine Leitung 30 verbunden. Die
Schaltplatine 26 kann mit einem nicht dargestellten Füllstandsmesser
im oberen Schmiermittelbehälter 18 verbunden
sein und bei unzureichendem Füllstand
ein optisches oder akustisches Signal auslösen.
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Von
dem oberen Schmiermittelbehälter 18 verläuft eine
Verbindungsleitung 32 zum unteren Schmiermittelbehälter 20.
Die Verbindungsleitung 32 besteht, wie im vorliegenden
Bereich üblich,
aus einem als Docht ausgebildeten Kern, der sich in einer schlauchartigen
Hülle befindet.
Der dochtartige Kern, im folgenden auch Docht genannt, ermöglicht eine Beförderung
des flüssigen
Schmiermittels mithilfe von Kapillarwirkungen, und zwar sowohl in
abwärtiger
als auch in aufwärtiger
Richtung. Aus diesem Grund liegen die beiden Schmiermittelbehälter 18,20 etwas
tiefer als die zu versorgenden Schmierstellen, so dass zwar eine
ausreichende Versorgung mit Schmiermittel gewährleistet ist, die übertragenden Mengen
jedoch gering sind, so dass insbesonde re im Stillstand der Maschine
eine Überversorgung
der Schmierstellen vermieden werden kann.
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Nach
der vorliegenden Erfindung befindet sich im unteren Schmiermittelbehälter 20 ein Schwimmer 34,
der ein Schwimmerventil 36 je nach Pegelstand im unteren
Schmiermittelbehälter 20 öffnet und
schließt.
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Auf
diese Weise wird gewährleistet,
dass im unteren Schmiermittelbehälter 20 stets
ein vorgegebener Schmiermittelvorrat beibehalten wird, so dass zum
anderen gewährleistet
wird, dass die untere Schmierstelle, hier insbesondere der besonders wichtige
und schmierungsbedürftige
untere Fadengreifer 22 mit Schmiermittel versorgt wird,
andererseits aber auch gewährleistet
wird, dass die Schmierung aufgrund der vorgegebenen Pegelhöhe im unteren
Schmiermittelbehälter
20 im wesentlichen stets in gleicher Weise erfolgt.
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Verbrauchtes
Schmiermittel wird in den unteren Schmiermittelbehälter 20 kontinuierlich
und automatisch vom oberen Schmiermittelbehälter 18 aus nachgefüllt, so
dass eine Überprüfung und/oder Überwachung
des unteren Schmiermittelbehälters 20 durch
das Personal nicht notwendig ist. Es ist daher nicht notwendig,
den unteren Schmiermittelbehälter 20 innerhalb
der Grundplatte 10 ständig
im Auge zu behalten.
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Auf
der anderen Seite befindet sich der obere Schmiermittelbehälter 20 im
Blickfeld des Benutzers der Maschine und auch des Wartungs- und
Pflegematerials im Nähereibetrieb.
Wenn daher das Schmiermittel im oberen Schmiermittelbehälter 18 aufgrund
der eigenen Schmieraufgaben und der kontinuierlichen Versorgung
des unteren Schmiermittelbehälters 20 verbraucht
ist, kann dies über
das Schauglas 28 oder ein nicht im einzelnen dargestelltes
Warnsignal festgestellt und das Schmiermittel ergänzt werden.
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Vom
oberen Schmiermittelbehälter 18 geht neben
der Verbindungsleitung 22 eine weitere Leitung 38 aus,
die Schmiermittel in einen Verteiler 40 überführt, von
dem aus dieses über
eine weitere Leitung 42 zu dem in der Zeichnung strichpunktiert
eingerahmte Bereich 44 der im einzelnen nicht dargestellten
Nadelführung
gelangt.
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Im
unteren Bodenbereich der Grundplatte 10 befindet sich eine Ölwanne 46,
von der aus angesammeltes Öl
mithilfe einer Pumpe 48 über eine Leitung 50 dem bereits
erwähnten
Verteiler 40 zugeführt werden
kann. Die Pumpe 48 wird durch einen Motor 52 angetrieben.
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2 und 3 zeigen
einige beispielhaft dargestellte Einzelheiten des unteren Schmiermittelbehälters 20.
Der in 2 im senkrechten Schnitt gezeigte Schmiermittelbehälter 20 hat
die Form eines an eine Kugel angenäherten Polyeders.
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Er
besteht aus einer oberen und einer unteren Hälfte 54, 56,
die dicht miteinander verbunden sind. Der untere Schmiermittelbehälter 20 ist
mithilfe von Schrauben 58 an einer Trägerplatte 60 befestigt, die
ihrerseits an einem nicht näher
dargestellten Bereich 62 der Grundplatte 10 angebracht
ist. Die Trägerplatte 60 befindet
sich in einer geneigten Stellung, so dass eine geneigte Stellung
des unteren Schmiermittelbehälters 20 entsprechend
vorgegeben wird. Die bereits erwähnte
Verbindungsleitung 32, die Schmiermittel von dem oberen
Schmiermittelbehälter 18 zuführt, und
die mit 64 bezeichnete Verbindungsleitung zur zugehörigen Schmierstelle
treten schräg von
oben in den unteren Schmiermittelbehälter 20 ein und schräg nach unten
aus. Es ist erkennbar, dass die beiden Leitungen 32,64 aus
einer äußeren Schlauchhülle und
einem inneren Docht bestehen.
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Im
Inneren des annähernd
kugelförmigen unteren
Schmiermittelbehälters 20 befindet
sich ein kugelförmiger
Schwimmer 34 in der Form eines Tischtennisballes. Dieser
Schwimmer 34 füllt
im wesentlichen den Innenraum des Schmiermittelbehälters 20 aus.
Im unteren Schmiermittelbehälter 20 befindet
sich daher nur eine sehr geringe Schmiermittelmenge. Wenn diese
Schmiermittelmenge ausreicht, den Schwimmer 34 anzuheben,
drückt
der Schwimmer 34 auf einen Ventilkörper 66 des Schwimmerventils 36,
so dass dieser die Verbindungsleitung 32 verschließt und den
Zustrom von Schmiermittel vom oberen Schmiermittelbehälter 18 unterbindet.