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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbindung eines Segels
mit einem Mast, umfassend ein zwischen Mast und Vorliek des Segels
vorgesehenes Abstandselement. Weiter betrifft die Erfindung ein
Abstandselement zur Verbindung eines Segels mit einem Mast. Ferner
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Vorrichtung zur Verbindung
eines Segels mit einem Mast. Weiterhin betrifft die Erfindung ein
Rigg.
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Eine übliche Bauweise
von Segelbooten besteht darin, dass das Segelboot mit einem Großmast ausgestattet
ist, an welchem ein dreieckiges oder anderweitig geeignet geformtes
Segel befestigt ist, gegebenenfalls zusätzlich mit einem Großbaum. Die vornehmliche
Wirkung des Großsegels
besteht darin, dass das Profil einer Tragfläche gebildet wird, so dass
die Druckverteilung beim Umströmen
des Windes an der Vorder- und Rückseite
des Tragflächenprofils
auf der windabgewandten Seite (Lee) eine Sogwirkung und auf der
windzugewandten Seite (Luv) des Segels eine Druckwirkung entfal tet.
Durch diese Anordnung ist es möglich,
auch bei von vorne angreifendem Wind das Segel so zu setzen, dass eine
Kraftkomponente in Fahrtrichtung des Bootes entsteht, wodurch dieses
angetrieben wird.
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Dem
Segel wird üblicherweise
dadurch Halt gegeben, dass es mit Reitern am Vorliek und am Unterliek
in Nuten im Mast und im Baum bzw. Großbaum, eingeführt wird
und dort fixiert wird. Alternativ werden am Segel befestigte Ringe
um Mast oder Baum gelegt. Ohne eine solche Fixierung würde das Segel
seine Form verlieren und das Tragflächenprofil nicht einnehmen
können.
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Es
ist bekannt, z.B. aus Marchaj, „Die Aerodynamik der Segel,
Theorie und Praxis",
Delius, Klasing & Co.,
Deutsche Ausgabe, 1997, S. 79 ff., dass die Präsenz des Mastes einen Strömungsabriss des
Windes verursacht, so dass zumindest der vordere Teil des Segels,
insbesondere das Vorliek, in der Wirbelzone bzw. Wirbelschleppe
des Mastes liegt. Hierdurch ist die für den Druck- und Sogaufbau
benötigte
laminare Strömung
unterbrochen und durch eine turbulente Strömung ersetzt. Dadurch fällt in diesem
vorderen Teil des Segels die Zugkraft des Sogs auf Lee bzw. die
Druckkraft des Drucks in Luv des Segels gegenüber dem theoretisch erreichbaren Wert
drastisch ab.
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Eine
Verbesserung des Vortriebs wird dadurch erreicht, dass das Segel
aus seiner mittigen Position am Mast nach einer Seite des Mastes
hin verbracht wird. Für
den Fall, dass das Segel bündig mit
der äußersten
Rundung des Mastes abschließt, wird
an dieser Seite kein Strömungsabriss
erfolgen und die Strömung
laminar bleiben. An der gegenüberliegenden
Seite erfolgt wiederum ein Strömungsabriss.
In der Folge des Strömungsabrisses
entsteht auf dieser Seite des Segels eine turbulente Wirbelschleppe.
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Es
ist auch bekannt, dass die Sogwirkung des Windes auf der Leeseite
um ein Mehrfaches größer ist,
als die Druckwirkung an der Luvseite des Segels. Darum ist es wirkungsvoller,
das Segel an die Leeseite zu bringen als an die Luvseite. Somit
ist die laminare Strömung
auf der Leeseite des Segels gegeben, wodurch sich die volle Sogwirkung
auf der vollen Länge
des Segels entfalten kann.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, den Vortrieb eines mit einem Segel ausgestatteten
Fahrzeugs effektiver zu gestalten.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung zur Verbindung eines Segels mit einem Mast, umfassend
ein zwischen Mast und Vorliek des Segels vorgesehenes Abstandselement,
wobei das Abstandselement ausgestaltet ist, um das Vorliek bei Beaufschlagung
mit Wind wenigstens abschnittsweise aus der Wirbelschleppe des Mastes
zu bringen.
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Wenn
der Wind von der Seite oder schräg von
vorne angreift, hat das Segel durch das Abstandselement die Freiheit,
dem sich auf der Leeseite ausbildenden Sog zu folgen und sich zur
Leeseite des Mastes anzuordnen. Vorzugsweise ist die Länge des Abstandselements
derart, dass es das Vorliek des Segels wenigstens abschnittsweise
aus der Wirbelschleppe des Mastes herausbringt. Die gewünschte seitliche
Beabstandung des Vorlieks vom Mast wird dann automatisch durch das
Anblasen des Windes auf das wie beschrieben mit dem Mast verbundene Segel
erreicht.
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Eine
vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass ein Mastfixierelement
vorgesehen ist, über
das das Abstandselement mit dem Mast verbindbar ist. Als Mastfixierelement
wird insbesondere ein Element verstanden, das mit dem Mast verbindbar
und an diesem verschieb bar angeordnet ist. Das Mastfixierelement
erfüllt
die Aufgabe, das Abstandselement mit dem Mast so zu verbinden, dass
das Abstandselement beim Hissen und Reffen des Segels zusammen mit
dem Mastfixierelement und dem Segel am Mast hinauf- und hinabgezogen
werden kann. Das Mastfixierelement kann z.B. als ein in eine Mastnut
einführbarer
Mastreiter oder als um den Mast zu legender Ring ausgeführt sein.
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Nicht
in jedem Falle ist es wünschenswert, das
Vorliek des Segels in der vorbeschriebenen Weise zur Seite des Mastes
anzuordnen. Bei raumer Fahrt, d.h. bei schräg oder direkt von achtern kommendem
Wind, ist es z.B. vorteilhaft, das Segel wie üblich mittig hinten am Mast
anzuordnen. Das kann durch eine Verkürzung des Abstandes zwischen Mast
und Segel geschehen. Eine vorteilhafte Ausführung hierfür besteht darin, dass das Abstandselement
zwischen Mastfixierelement und Vorliek mit einem Abstandsänderungselement
verbunden ist.
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In
Segelsituationen, in denen eine mittige Anordnung erwünscht ist,
kann eine Zugspannung auf das Abstandsänderungselement beaufschlagt werden,
wodurch dieses nach unten gezogen wird und mit ihm das Abstandselement.
Durch diese Verformung des Abstandselements wird das Vorliek wenigstens
abschnittsweise näher
an den Mast herangezogen.
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Alternativ
zu der beschriebenen Vorrichtung besteht eine vorteilhafte Ausbildung
darin, dass das Abstandselement über
ein am Mastfixierelement ausgebildetes Umlenkelement mit einem Abstandsänderungselement
verbunden ist. Diese Ausführung ist
der vorher beschriebenen ähnlich,
jedoch bietet sie die Möglichkeit,
das Segel noch dichter zu holen, als es bei der ersten Ausführung schon
der Fall war. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass bei Beaufschlagung des
Abstandsänderungselements
mit Zugspannung das Vorliek des Segels im Wesentlichen nur eine
horizontale Bewegung auf den Mast zu, jedoch keine vertikale Bewegung
ausführt.
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Um
eine stabile Anordnung der Vorrichtung am Mast zu erreichen, bei
der bei Beaufschlagung von Zugspannung auf das Abstandsänderungselement
das Mastfixierelement auf einer konstanten Höhe bleibt, sieht eine Weiterbildung
der Vorrichtung vor, dass das Mastfixierelement über ein Mastreitergut mit einem
mit dem Segelkopf verbindbaren Fall verbunden ist. Über das
Fall wird das Segel gehisst. Durch die Verbindung der Einzahl oder
Mehrzahl von Mastfixierelementen mit dem Fall über ein Mastreitergut wird
eine konstante Anordnung der Mastreiter in Bezug auf das Fall erreicht.
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Durch
das Mastreitergut wird verhindert, dass bei Ziehen an dem Abstandsänderungselement das
Mastfixierelement mit hinuntergezogen wird. Auf diese Weise lässt sich
auch eine horizontale Bewegung des Segels bei der Ausführung des
Zuges am Abstandsänderungselement
vermeiden.
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Die
gestellte Aufgabe wird auch gelöst
durch eine Vorrichtung zur Verbindung eines Segels mit einem Mast,
umfassend wenigstens ein am Vorliek des Segels befestigbares über ein
Mastfixierelement mit dem Mast verbindbares Abstandselement und
ein am Segelkopf befestigbares Fall, wobei das wenigstens eine Abstandselement
mit einem Abstandsänderungselement
verbunden ist und wobei das Mastfixierelement über ein Mastreitergut mit dem
Fall verbunden ist.
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Diese
Ausbildung der Vorrichtung besitzt den Vorteil, dass eine wenigstens
abschnittsweise seitliche Beabstandung des Vorlieks bei Beaufschlagung des
Segels mit Wind erreichbar ist, welche durch Ziehen an dem Abstandsänderungselement
wenigstens teilweise wieder rückgängig gemacht
wird.
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Weiterhin
wird die gestellte Aufgabe gelöst durch
eine Vorrichtung zur Verbindung eines Segels mit einem Mast, umfassend
wenigstens ein am Vorliek des Segels befestigbares Abstandselement,
wenigstens ein Mastfixierelement und ein am Segelkopf befestigbares
Fall, wobei das wenigstens eine Mastfixierelement mit einem Umlenkelement
verbunden ist oder ein Umlenkelement umfasst und über ein
Mastreitergut mit dem Fall verbunden ist, und wobei das Abstandselement über das
am Mastfixierelement ausgebildete Umlenkelement mit einem Abstandsänderungselement
verbunden ist.
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Bei
dieser Ausbildung der Vorrichtung ist wenigstens abschnittsweise
eine seitliche Beabstandung des Vorlieks des Segels unter Wind erreichbar. Die
Verbindung des Abstandselements mit dem Abstandsänderungselement über ein
am Mastfixierelement ausgebildetes Umlenkelement hat den Vorteil, dass
das Vorliek des Segels sehr nahe an den Mast herangezogen werden
kann.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Vorrichtung besteht darin, dass das Abstandselement als Stropp
ausgebildet ist. Unter einem Stropp wird ein Gut einer definierten
Länge verstanden.
Die Ausbildung des Abstandselements als Stropp stellt eine flexible
Anordnung von Vorliek zu Mast sicher bei einem definierten maximalen
Abstand.
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Unter
Gut wird im Sinne der Erfindung laufendes Gut verstanden, also Leinen,
Seile, Taue u.ä.
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Ebenso
ist vorgesehen, dass das Abstandsänderungselement als laufendes
Gut ausgebildet ist. Bei einer Ausbildung des Abstands änderungselements
als laufendem Gut lassen sich das Abstandsänderungselement und der Stropp
fest miteinander verknoten oder anderweitig fest miteinander verbinden.
Mit dem laufenden Gut lässt
sich weiterhin eine gleichmäßige Kraftübertragung
auf die Stropps ausüben,
und die Flexibilität
des laufenden Gutes erlaubt es der Vorrichtung, zusammen mit dem
Segel gehisst und gerefft zu werden.
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Zur
Ausführung
des Mastfixierelements sind wenigstens zwei Versionen denkbar. Eine
erste Ausführung
sieht vor, dass das Mastfixierelement als in eine Mastnut einführbarer
Mastreiter ausgeführt
ist. Dies stellt eine Variante eines üblichen Befestigungsmechanismus,
welche bei Segelbooten benutzt wird, dar. Die Mastnut ist längsaxial
am Mast ausgebildet. Diese Art der Befestigung bietet eine hohe
Steifigkeit gegenüber
seitlichen Verwindungen.
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Eine
zweite Ausführungsform
besteht darin, dass das Mastfixierelement als ein Ring ausgeführt ist.
Der Ring wird um den Mast geführt.
Diese Art der Befestigung des Stropps am Mast erlaubt es, dass sich
die Befestigung des Stropps am Mast zusammen mit dem Segel auch
in Umfangsrichtung um den Mast bewegt. Daher ist eine noch flexiblere
seitliche Beabstandung des Vorlieks vom Mast erreichbar.
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Zum
Einspannen des Mastreitergutes und zur Fixierung der Mastfixierelemente
am Mast besteht eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung darin,
dass ein Gutbefestigungselement zur Befestigung des Mastreiterguts
umfasst ist. Durch die Befestigung des Mastreiterguts sowohl am
Fall als auch am Gutbefestigungselement am anderen Ende, insbesondere
am Mast, werden die Mastfixierelemente in der Höhe am Mast fixiert. Dies verleiht
der Vorrichtung eine noch höhere
Stabilität
gegenüber
dem Zug an dem Abstandsänderungselement.
Die hierdurch erreichbare Stabilität der Positionierung der Mastfixierelemente
ermöglicht
es, den Zug entlang der Länge
des Vorlieks gleichmäßig zu gestalten,
so dass Ungleichmäßigkeiten
im Dichtholen des Vorlieks vermieden werden.
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Zur
Ausführung
des Umlenkelements an dem Mastfixierelement sind mehrere Varianten
denkbar. Es kann sich dabei um einen offenen oder geschlossenen
Haken, Nuten oder dergleichen handeln. Vorteilhaft zur Vermeidung
der Strapazierung von Seil und Material ist es, wenn das Umlenkelement
als Umlenkrolle ausgebildet ist.
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Da
die Kräfte,
die auf das Segel einwirken, sehr groß sind, ist es vorteilhaft,
dass eine, insbesondere am Mast angeordnete, Winsch vorgesehen ist, über die
das Abstandsänderungselement
mit Zugspannung beaufschlagbar ist. Durch das Kurbeln an einer Winsch
lässt sich
dementsprechend das Dichtholen des Vorlieks des Segels an den Mast
mit der einem Menschen zur Verfügung
stehenden Kraft bewerkstelligen. Damit die einmal erreichte Position nicht
gleich wieder verlassen wird, ist es von Vorteil, dass das Abstandsänderungselement über die Winsch
oder eine in der Vorrichtung umfasste Klemme arretierbar ist.
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Es
ist weiterhin wünschenswert,
dass die Vorrichtung kontrollierbar bleibt. In der Ausbildung der
Vorrichtung, bei der die Mastfixierelemente mit Umlenkelementen
ausgestattet sind, ist es darum vorteilhaft, dass am Abstandselement
am oder nahe dem Abstandsänderungselement
und vor dem Umlenkelement ein Stopper ausgebildet ist, dessen Umfang
größer als
die Öffnung
des Umlenkelements ist. Der Stopper ist so ausgebildet, dass ein
weiteres Durchrutschen des Abstandselements verhindert wird. Dadurch
wird auch die Gefahr vermieden, dass das Abstandsänderungselement
sich durch zu weites Laufen durch das Umlenkelement mit dem Umlenkelement
verhakt.
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Weiterhin
wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst durch
ein Abstandselement zur Verbindung eines Segels mit einem Mast,
wobei das Abstandselement ausgestaltet ist, um das Vorliek bei Beaufschlagung
des Segels mit Wind wenigstens abschnittsweise aus der Wirbelschleppe
des Mastes zu bringen. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung
des Abstandselements in einer der oben beschriebenen Ausführungen
der Vorrichtung zur Verbindung eines Segels mit einem Mast.
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Die
gestellte Aufgabe wird auch gelöst
durch die Verwendung einer Vorrichtung zum Beabstanden eines Segels
von einem Mast, wobei die Vorrichtung ausgestaltet ist, um das Vorliek
bei Beaufschlagung des Segels mit Wind wenigstens abschnittsweise
aus der Wirbelschleppe des Mastes zu bringen. Vorteilhaft ist dabei
insbesondere die Verwendung einer Vorrichtung wie oben beschrieben.
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Ebenso
wird die gestellte Aufgabe gelöst durch
ein Rigg, umfassend einen Mast und ein Segel und eine Vorrichtung
zur Verbindung des Segels mit dem Mast, wobei Mast und Segel durch
die Vorrichtung mit wenigstens teilweise soweit veränderbarem Mast-Segel-Abstand
derart verbunden sind, dass die Vorrichtung das Vorliek bei Beaufschlagung
des Segels mit Wind wenigstens abschnittsweise aus der Wirbelschleppe
des Mastes bringt. Die Vorrichtung ist vorzugsweise ausgeführt wie
vorangehend beschrieben.
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Um
die einmal erreichte Form des Segels auch bei Dichtholen oder Loslassen
des Vorlieks gegenüber
dem Mast zu bewahren, ist es von Vorteil, dass das Unterliek an
einem Baum, insbesondere Großbaum,
verschiebbar angeordnet ist. Zum einen wird dadurch die Kraftanstrengung
geringer, die aufgewendet werden muss, um das Vorliek an den Mast dicht
zu holen, da sonst das Schothorn mit dem Großbaum fest verbunden ist. Zum
anderen würde bei
festgestelltem Schothorn bei Dichtholen des Vorlieks eine größere Spannung
auf das Segel gegeben, wodurch es flacher werden und ein geringeres
Tragflächenprofil
aufweisen würde.
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Die
beschriebenen Vorrichtungen haben die Eigenschaft, dass in dem Fall,
dass das Segel weit nach rechts oder links vorne angeordnet ist
und der Wind von hinten bläst,
sich die Oberkante des Segels neben oder vor dem Mast befinden kann.
In dieser Position kann es in Kontakt mit einer Saling kommen, welche
oben am Mast quer zur Bootslängsachse
aus dem Mast tritt. Um nicht bei einem derartig raumen Kurs das
Vorliek an den Mast dichtholen zu müssen, ist es sinnvoll, dass
Salinge wenigstens abschnittsweise in Bugrichtung vor dem Mast angeordnet
sind.
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Dieses
abschnittsweise nach vorne Stehen der Salinge erlaubt es dem Segel,
weiter nach vorne zu kommen, als es anderenfalls möglich wäre. Jenseits
der größten Ausdehnung
des Segels auf dieser Höhe
können
die Salinge dann wieder in ihre Position neben dem Mast zurückgeformt
sein, so dass die Zugspannung, welche durch die Querstag auf den Mast
kommt, in der Mitte des Mastes angreift.
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Die
beschriebenen Ausführungen
der Vorrichtung zur Verbindung eines Segels mit einem Mast sind
nicht davon abhängig,
ob das Unterliek des Segels an einem Großbaum festgemacht ist oder
nicht. Durch die Aufhängung
des Mastreiterseiles an dem Reffseil sind beide Konstruktionen zusammen
mit dem Segel reffbar und hissbar. Durch die so erreichte Beabstandbarkeit
des Vorlieks des Segels vom Mast ist es erreicht, dass das Vorliek
bei Beaufschla gung mit Wind wenigstens abschnittsweise aus der Wirbelschleppe
des Mastes gebracht wird, wodurch eine laminare Umströmung des
Segels gewährleistet
ist.
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In
dem vorbeschriebenen Rigg und den vorbeschriebenen Varianten der
Vorrichtung ist es ermöglicht,
dass sich das Vorliek im Wind durch den Sog auf der Leeseite und
den Druck auf der Luvseite zur Leeseite des Mastes hin bewegt, und
durch die Wirkungsweise der vorbesprochenen Vorrichtung bündig mit
dem Mast abschließt,
so dass eine laminare Strömung
auf der Leeseite des Segels gewährleistet
ist und der das Segelboot vortreibende Sog maximiert wird.
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
schematischen Zeichnungen beschrieben, auf die im Übrigen bezüglich der
Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich
verwiesen wird. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verbindung eines
Segels mit einem Mast mit mit Abstandselementen ausgebildeten Mastfixierelementen,
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2 eine
schematische Detailansicht der Vorrichtung aus 1 zur
Verbindung eines Segels mit einem Mast,
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3 den
Querschnitt eines Mastes mit Mastnut und Mastreiter mit Stropp in
schematischer Darstellung,
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4 eine
schematische Seitenansicht einer weiteren Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Verbindung eines Segels mit einem Mast mit mit Umlenkelementen
ausgestatteten Mastfixierelementen,
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5 eine
schematische Detailansicht einer Vorrichtung gem. 3 zur
Verbindung eines Segels mit einem Mast mit mit Umlenkelementen ausgestatteten
Mastfixierelementen,
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6 eine
schematische Darstellung des Querschnitts des Mastes mit Mastnut
und Mastfixierlement mit Umlenkelement,
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7 eine
schematische Draufsicht auf ein Segelboot.
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In
den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente
bzw. entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so
dass von einer entsprechenden erneuten Vorstellung abgesehen wird
und lediglich Abweichungen der in diesen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
gegenüber
dem ersten Ausführungsbeispiel
erläutert
werden.
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In 1 ist
eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Verbindung eines Segels 4 mit einem Mast 2 dargestellt. Der
Mast 2 steht auf dem Deck 1. Das Rigg ist mit
einem Großbaum 19 ausgestattet,
in welches das Unterliek 10 des Segels 4 eingezogen
ist. Segelhals 6 und Schothorn 7 sind mit dem
Großbaum 19 fest
verbunden. Der Segelkopf 5 ist über ein Fall 12 über ein Fallumlenkelement 11a mit
einem Fallbefestigungselement 13a verbunden. Das Fallbefestigungselement 13a kann
auch eine Winsch 17 sein. Durch Ziehen oder Lassen des
Falls 12 lässt
sich das Segel 4 hissen oder reffen. Das Achterliek 9 des
Segels 4 ist eingespannt in die Verbindung von Schothorn 7 mit
dem Großbaum 19 und
dem Segelkopf 5 mit dem Fall 12.
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Zwischen
Vorliek 8 und Mast 2 befindet sich die Vorrichtung
zur Befestigung eines Segels 4 am Mast 2. Die
Verbindung zwischen Mast 2 und Vorliek 8 besteht
aus Abstandselementen 15, welche mit dem Vorliek 8 fest
verbunden sind und mit dem Mast 2 über in die Mastnut 3 eingeschobene
Mastfixierelemente 18 verbunden sind. Die Mastfixierelemente 18 sind über ein
Mastreiterseil 14 miteinander sowie mit dem Fall 12 und
einem am Mast 2 angeordneten Gutbefestigungselement 13 verbunden.
Durch diese Einspannung werden die Mastfixierelemente 18 am Mast 2 arretiert.
Die Abstandselemente 15 sind in der Mitte mit einem Abstandsänderungselement 16 verbunden.
Das Abstandsänderungselement 16 wird unterhalb
der Abstandselemente 15 über ein Umlenkelement 11 auf
eine Winsch 17 geführt,
durch welche sie mit Zugspannung beaufschlagbar ist.
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Durch
Beaufschlagung von Zugspannung auf das Abstandsänderungselement 16 werden
die Rechtecke, die einerseits durch Mast 2, Abstandsänderungselement 16 und
Abstandselemente 15 und andererseits durch Abstandsänderungselement 16, Vorliek 8 und
Abstandselemente 15 gebildet werden, in eine Rautenform
gebracht. Diese Rautenform erlaubt weniger Platz zwischen den beiden
parallelen vertikalen Begrenzungen, so dass das Vorliek 8 effektiv
an das Abstandsänderungselement 16,
und das Abstandsänderungselement 16 effektiv
an den Mast 2 herangezogen wird.
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Die
Verknüpfung
des Mastreitergutes 14 mit dem Fall 12 verhindert,
dass bei Beaufschlagung von Zugspannung auf das Abstandsänderungselement 16 die
Mastfixierelemente 18 mit nach unten gezogen werden, wodurch
sich nur die Hälfte
des Effektes ergeben würde.
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In
der in 1 dargestellten Position hat ein Wind, der schräg von vorne
kommt, die Folge, dass auf der Luvseite des Segels 4 sich
ein Überdruck, und
auf der Leeseite des Segels 4 sich ein Sog (Unterdruck)
ausbildet, wodurch das Vorliek 8 des Segels 4 sich
der Leeseite annähert,
wodurch der gewünschte
Effekt erreicht wird.
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2 zeigt
eine schematische Detailansicht der Vorrichtung aus 1 zur
Verbindung eines Segels 4 mit einem Mast 2. Dargestellt
sind das Segel 4, das am Segelkopf 5 des Segels 4 befestigte
Fall 12, welches über
ein Umlenkelement 11 mit einem Gutbefestigungselement 13 verbunden
ist. Weiterhin dargestellt ist die Rechteckstruktur, welche sich
aus den parallelen Linien des Unterlieks 8, Mastreitergut 14 und
Abstandsänderungselement 16 sowie
den quer zu diesem liegenden Abstandselementen 15 ergeben.
Es ist weiterhin dargestellt, dass das Mastreitergut 14 mit
Mastfixierelementen 18 ausgestattet ist, welche fest mit
dem Mastreitergut 14 sowie mit Abstandselementen 15 verbunden
sind.
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Das
Abstandsänderungselement 16 ist
mit den Abstandselementen 15 jeweils durch eine Verbindung
21 am Kreuzungspunkt fest verbunden. Das Mastreitergut 14 ist
außerdem
an seinem Ende über eine
Verbindung 22 mit dem Fall 12 fest verbunden.
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Das
Unterliek 10 des Segels 4 ist mit Großbaumfixierelementen 20 versehen,
durch welche das Unterliek 10 am Großbaum 19 befestigt
wird.
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Das
Abstandsänderungselement 16 wird über ein
Umlenkelement 11 auf eine Winsch 17 geführt. Das
Mastreitergut 14 wird am unteren Ende auf einem Gutbefestigungselement 13 befestigt.
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3 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Mast 2, welcher
eine Mastnut 3 aufweist, in der ein als Mastreiter ausgebildetes Mastfixierelement 18 mit
einem daran befestigten Abstandselement 15 angeordnet ist.
Das Abstandselement 15 weist eine Verbindung 21 am
Kreuzungspunkt auf, mit welcher er mit dem Abstandsänderungselement 16 verbunden
ist. Der Stropp 15 ist verbunden mit dem Vorliek 8 des
Segels 4.
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4 zeigt
die schematische Seitenansicht einer weiteren Ausgestaltung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Verbindung eines Segels 4 mit einem Mast 2,
bei der die Mastfixierelemente 23 mit Umlenkelementen 11 versehen
sind. Hier, wie schon in 1, steht der Mast 2 auf
dem Deck 1. Er ist mit einem Großbaum 19 ausgestattet,
in welchen das Unterliek 10 des Segels 4 eingespannt
ist, und zwar zwischen Segelhals 6 und Schothorn 7.
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Der
Segelkopf 5 ist mit einem Fall 12 über ein Fallumlenkelement 11a mit
einem Fallbefestigungselement 13a verbunden. An einem am
Fall 12 befestigten Mastreitergut 14 ist eine
Reihe von Mastfixierelementen 23 befestigt, welche mit
Umlenkelementen 11 ausgestattet sind. Das Mastreitergut 14 ist
am unteren Ende an einem Seilbefestigungselement 13 festgemacht.
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Die
Befestigung des Vorlieks 8 des Segels 4 ist dergestalt,
dass die Abstandselemente 15, die am Vorliek 8 des
Segels 4 befestigt sind, über die mit den Mastfixierelementen 23 verbundenen
Umlenkelemente 11 geführt
werden und mit dem Abstandsänderungselement 16 fest
verbunden sind. An oder nahe der Verbindung des Abstandselements 15 mit dem
Abstandsänderungselement 16 sind
Stopper 24 ausgebildet, die es verhindern, dass die Abstandselemente 15 bzw.
das Abstandsänderungselement 16 weiter
als zum Stopper durch das Umlenkelement 11 gleiten können.
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Durch
Betätigen
der Winsch 17, welche mit dem Abstandsänderungselement 16 verbunden
ist, lässt
sich somit der Abstand zwischen Vorliek 8 und Umlenkelementen 11,
und somit der Abstand zwischen Vorliek 8 und Mast 2 verringern.
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Um
den Abstand zwischen Mast 2 und Vorliek 8 so gering
wie möglich
einstellen zu können,
ist es von Vorteil, die Umlenkelemente 11 so nah wie möglich am
Mast 2 anzuordnen.
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5 zeigt
eine schematische Detailansicht der Vorrichtung gem. 4 zur
Verbindung eines Segels 4 mit einem Mast 2 in
der Fassung, in der die Mastfixierelemente 23 mit Umlenkelementen 11 ausgebildet
sind.
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Das
Unterliek 10 des Segels 4 weist Großbaumfixierelemente 20 auf,
mit denen das Segel 4 am Großbaum 19 befestigt
werden kann und wodurch das Segel 4 gegen seitliche Verschiebung
am Großbaum 19 gesichert
wird. Der Segelhals 5 ist über ein Fall 12 über ein
Umlenkelement 11 mit einem Gutbefestigungselement 13 verbunden.
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Am
Fall 12 ist ein Mastreitergut 14 festgemacht,
das eine Reihe von Mastfixierelementen 23 aufweist, die
mit Umlenkelementen 11 ausgestattet sind. Das Mastreitergut 14 ist
am unteren Ende mit einem Gutbefestigungselement 13 verbunden.
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Die
am Vorliek 8 des Segels 4 festgemachten Abstandselemente 15 werden über die
Umlenkelemente 11 abgelenkt und sind mit dem Abstandsänderungselement 16 fest
verbunden.
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An
oder nahe der Verbindung eines Abstandselements 15 mit
dem Abstandsänderungselement 16 sind
Stopper 24 ausgebildet, welche dicker sind als die Öffnung des
Umlenkelements 11, so dass ein Durchrutschen des Abstandselements 15 über diesen
Punkt hinaus verhindert wird.
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Mit
dieser Vorrichtung lässt
sich der Abstand zwischen Unterliek 8 des Segels 4 und
Mast 2 verändern,
ohne dass sich die vertikale Position des Segels 4 dabei
verändert.
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Wie
in der in 1 und 2 dargestellten Ausführung, lässt sich
durch die Verbindung von Mastreitergut 14 mit dem Fall 12 die
gesamte Konstruktion zusammen mit dem Segel 4 hissen und
reffen.
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In
beiden Fällen
ist durch die Beabstandung von Mast 2 und Vorliek 8 eine
wenigstens abschnittsweise seitliche Versetzung des Vorlieks 8 ermöglicht. Dadurch
kann das Segel 4 sich am Vorliek 8 auf der Leeseite
des Segels 4 an dem Mast 2 bewegen.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung des Querschnitts durch den Mast 2,
der eine Mastnut 3 aufweist. In der Mastnut 3 befindet
sich ein als Mastreiter ausgebildetes Mastfixierelement 23,
das mit einem Umlenkelement 11 verbunden ist. Durch das Umlenkelement 11 wird
ein Abstandselement 15 umgelenkt, das mit dem Vorliek 8 des
Segels 4 verbunden ist.
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7 zeigt
die schematische Draufsicht auf das Deck 1 eines Segelbootes 25.
Zentral steht der Mast 2 mit dem darauf befindlichen Fallumlenkelement 11a.
Weiterhin sichtbar sind die Querverstrebungen des Mastes 2,
nämlich
Vorstag 27, Achterstag 28 sowie Querstag 29.
Die Stage sind an Staggutbefestigungselementen 13b festgemacht.
Der Großbaum 19 ist
mit dem Segel 4 zur Seite gedreht. Der Wind 30 kommt
schräg
von Achtern. Da in diesem Falle das Vorliek 8 des Segels 4 sehr
weit nach vorne angeordnet ist, ist es günstig, dass die Salinge 26 in
diesem Bereich Platz machen, dadurch, dass sie wenigstens abschnittsweise
in Bugrichtung vor dem Mast 2 angeordnet sind. Um den Angriff
der in Querrichtung haltenden Kräfte
an den Mast 2 am Mastmittelpunkt zu sichern, sind die Salinge 26 jedoch
wieder bis zur Mastmitte zurück
geformt. Dadurch wird gewährleistet,
dass die Querstagen 29 auf den Mast 2 keine Kraft
in Richtung der Längsachse des
Segelbootes 25 ausüben.
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Diese
Ausführung
der Salinge 26 ist vorteilhaft, da in den beschriebenen
Konstruktionen der vordere Teil des Segels 4 weiter nach
vorne kommt, als es in einer üblichen
Konstruktion möglich
wäre, in der
das Vorliek 8 mittig hinten am Mast 2 befestigt
ist.
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- 1
- Deck
- 2
- Mast
- 3
- Mastnut
- 4
- Segel
- 5
- Segelkopf
- 6
- Segelhals
- 7
- Schothorn
- 8
- Vorliek
- 9
- Achterliek
- 10
- Unterliek
- 11
- Umlenkelement
- 11a
- Fallumlenkelement
- 12
- Fall
- 13
- Gutbefestigungselement
- 13a
- Fallbefestigungselement
- 13b
- Staggutbefestigungselement
- 14
- Mastreitergut
- 15
- Abstandselement
- 16
- Abstandsänderungselement
- 17
- Winsch
- 18
- Mastfixierelement
mit Abstandselement
- 19
- Großbaum
- 20
- Großbaumfixierelement
- 21
- Verbindung
am Kreuzungspunkt
- 22
- Verbindung
- 23
- Mastfixierelement
mit Umlenkelement
- 24
- Stopper
- 25
- Segelboot
- 26
- Saling
- 27
- Vorstag
- 28
- Achterstag
- 29
- Querstag
- 30
- Wind