DE102004016212B4

DE102004016212B4 - Eckverbindung für einen Fenster-, Tür- oder Fassadenrahmen

Info

Publication number: DE102004016212B4
Application number: DE200410016212
Authority: DE
Inventors: Andreas Brands
Original assignee: Deflex Dichtsysteme GmbH
Current assignee: Brands Andreas De
Priority date: 2004-04-01
Filing date: 2004-04-01
Publication date: 2010-02-18
Anticipated expiration: 2024-04-02
Also published as: DE102004016212A1

Abstract

Eckverbindung für einen Fenster-, Tür- oder Fassadenrahmen (3), der einen winkelförmig gestalteten Eckverbinder (2) aufweist, dessen Schenkel (5) in Längskanäle (15) des Rahmens (3) eingreifen, wobei der Eckverbinder (2) aus zwei nebeneinander liegenden, identisch ausgebildeten Passstücken (1, 1a) besteht, die durch mindestens einen Koppelstift (14) quer zur Rahmenebene (RE) relativ verlagerbar miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die im Strangpressverfahren hergesellten Schenkel (5) von Hohlräumen (4) durchsetzt sind und die Spalte zwischen den Schenkeln (5) und den Innenflächen (16) der Längskanäle (15) durch einen Kleber verfüllt sind, wobei in den Passstücken (1, 1a) längs geschlitzte Aufnahmekanäle (8, 11) für den Koppelstift (14) vorgesehen sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Eckverbindung für einen Fenster, Tür- oder Fassadenrahmen gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Eckverbindung zählt durch die DE 43 03 875 A1 zum Stand der Technik. Die Hohlräume in den Schenkeln des Eckverbinders werden hierbei entweder durch winkelförmige Abdeckkörper oder durch Füllkörper verschlossen. Gelangen Abdeckkörper zur Anwendung, so besitzen diese Anformungen, mit welchen sie in die Hohlräume hinein ragen und hier klemmend festgelegt werden. Werden Füllkörper eingesetzt, die vorzugsweise aus Schaumstoff gefertigt sind, so werden diese den Hohlräumen angepasst. Sowohl die Verwendung von Abdeckkörpern als auch der Einsatz von Füllkörpern ist mit der Bereitstellung zusätzlicher Einzelteile verbunden. Diese müssen auf geeigneten Maschinen hergestellt, anschließend transportiert und gelagert werden. Vom Lager aus müssen sie dann montagegerecht bereitgestellt werden. Der fertigungstechnische sowie logistische Aufwand für die zusätzlichen Abdeck- und Füllkörper ist somit relativ hoch, zumal ergänzend Handlingskosten zur Integration der Abdeck- und Füllkörper in die Hohlräume des Eckverbinders hinzutreten.
Ein weiterer Stand der Technik wird durch die DE 203 16 758 U1 verkörpert. Bei diesem Vorschlag werden die winkelförmigen Abdeckkörper mit Hilfe von Zapfen in an diese Zapfen angepassten Kanälen des Eckverbinders klemmend festgelegt.
Sowohl bei der Bauart der DE 43 03 875 A1 als auch bei derjenigen der DE 203 16 758 U1 besteht die weitere Eigenart, dass aufgrund der nicht zu vermeidenden Fertigungstoleranzen ein Spiel zwischen den Schenkeln des Eckverbinders und den Innenflächen der Längskanäle des Rahmens vorhanden ist. Dieses Spiel kann dann zu Problemen bei der Montage eines Fenster-, Tür- oder Fassadenrahmens führen.
Durch die DE 202 17 301 U1 zählt ein Eckverbinder für auf Gehrung oder Stoß geschnittene Hohlprofile eines Rahmens, insbesondere für Fenster, eine Tür oder eine Fassade mit mindestens zwei in Kammern der Hohlprofile eingreifenden Schenkeln zum Stand der Technik, wobei die Schenkel über Befestigungsmittel zur Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung an den Hohlprofilen festlegbar sind. Der Eckverbinder ist ebenfalls als Hohlprofil mit mindestens einer Innenkammer ausgebildet, wobei mindestens eine Innenkammer des Eckverbinders ausgeschäumt ist. Fertigungsbedingte Toleranzen können durch diese Bauform nicht ausgeglichen werden.
In der DE 75 00 749 U1 wird ein Eckverbindungswinkel zur insbesondere maschinellen Montage von auf Gehrung geschnittenen Hohlprofilstäben zur Rahmung von Fenstern, Türen und dergleichen vorgeschlagen, bei welcher in den Schenkeln eines Winkelstücks zur Winkelstückecke hin je eine schlitzförmige Ausnehmung und von der Winkelstückecke zu den Schenkelenden hin parallel zu den schlitzförmigen Ausnehmungen ebenfalls eine schlitzförmige Ausnehmung angebracht ist und zwischen diesen Ausnehmungen ein federndes Organ in Form einer Federzunge ausgebildet ist. Es bleibt zwischen zwei Schlitzen ein Materialband stehen, das dafür sorgt, dass die Flanken des Winkelstücks an den Innenwänden der Hohlräume der Rahmenprofile anliegen und daran gepresst werden.
In der DE 1824 55 U wird eine Einrichtung zur schlüssigen Verbindung von auf Gehrung geschnittenen Hohlprofilen vorgeschlagen, bei welcher zwei Flachwinkelstücke gegeneinander verspannt werden. Der Abstand der gegenüber liegenden Flächen der Flachwinkelstücke wird durch Spannbolzen eingestellt, die an ihrem einen Ende mit einem Gewinde in Gewindebohrungen des einen Flachwinkelstücks geführt sind und an ihrem anderen Ende in Vertiefungen des anderen Flachwinkelstücks rasten und mittels in Öffnungen der Hohlprofile, vorzugsweise an deren Innenseite, einzuführenden Schraubenschlüsseln oder -drehern betätigt werden.
Eine noch aufwendigere Lösung wird in der WO 98/03760 A1 vorgeschlagen. Es wird ein Eckverbinder vorgestellt, der aus zwei identischen Hälften besteht, zwischen denen eine Vielzahl von Kugeln in Nuten geführt werden. Durch eine zentrale Spannschraube können die aneinander liegenden Kugeln verdrängt werden, so dass in Folge der Verdrängung einerseits die beiden Hälften auseinander gedrückt werden und zum anderen Sperrriegel ausgefahren werden können. Um während der Montage des Eckverbinders ein Herausfallen der Kugeln zu verhindern, sind die Hälften über wenigstens ein Niet begrenzt relativ beweglich miteinander gekoppelt. Mit diesem Eckverbinder kann ein begrenztes Spiel von 1 mm bis maximal 2 mm ausgeglichen werden. Ein solcher Eckverbinder ist aufgrund der Vielzahl der Einzelteile ausgesprochen aufwendig in der Herstellung und Montage.
Der Erfindung liegt – ausgehend von der WO 98/03760 A1 – die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige Eckverbindung für einen Fenster-, Tür- oder Fassadenrahmen zu schaffen, bei der eine schnellere und sicherere Montage unter Berücksichtigung der fertigungsbedingten Toleranzen von Rahmen und Eckverbinder gewährleistet werden kann.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
Kernpunkt der Erfindung ist die Ausbildung eines Eckverbinders aus zwei nebeneinander liegenden, identisch ausgebildeten Passstücken. Der gemeinsame Querschnitt dieser Passstücke bei Anlage ist so bemessen, dass er kleiner als der Innenquerschnitt der Längskanäle im Rahmen gestaltet ist. Da die beiden Passstücke durch mindestens einen Koppelstift quer zur Rahmenebene relativ verlagerbar miteinander verbunden sind, können jetzt bei der Montage eines Fenster-, Tür- oder Fassadenrahmens die Schenkel der Passstücke des Eckverbinders in die Längskanäle eingeführt, dann die beiden Passstücke quer zur Rahmenebene verschoben und damit in den Längskanälen unter Überbrückung der jeweiligen Fertigungstoleranzen lagefixiert werden.
Dadurch, dass in den Passstücken längsgeschlitzte Aufnahmekanäle für den Koppelstift vorgesehen sind, haben diese Aufnahmekanäle die Fähigkeit, sich radial geringfügig zu verändern, so dass der Koppelstift unter Vorspannung in die Aufnahmekanäle eingesetzt werden kann und mithin die Passstücke sicher zueinander in den Längskanälen ausrichtet.
Nach Anspruch 2 ist vorgesehen, dass die Aufnahmekanäle endseitig der Schenkel und im Scheitelpunkt der Schenkel angeordnet sind. Mithin sind bevorzugt insgesamt drei Koppelstifte zur Fixierung der Passstücke des Eckverbinders vorgesehen. Hierbei sind die endseitig der Schenkel liegenden Aufnahmekanäle zur Rahmeninnenseite hin offen. Die Umfangsbereiche der Aufnahmekanäle neben den Schlitzen werden durch Zungen mit einem bestimmten Rückfederungsverhalten gebildet. Der im Scheitelpunkt der Schenkel liegende Aufnahmekanal ist zur Außenseite des Rahmens hin offen. Auch er weist durch die Bereiche neben dem Schlitz eine begrenzte Elastizität auf.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung besteht in der Ausführungsform des Anspruchs 3. Danach sind die Hohlräume in den Schenkeln der Passstücke des Eckverbinders mit Schaumkunststoff verfüllt. Dieser Schaumkunststoff wird bereits nach dem Strangpressen eines Winkelprofils eingebracht, von dem die Passstücke dann durch Sägeschnitte abgelängt werden. Jedes Passstück ist demzufolge nach dem Ablängen von dem Strangpressprofil bereits hinsichtlich der Hohlräume verfüllt. Es ist nicht mehr in umständlicher Weise notwendig, die Hohlräume jedes einzelnen Passstücks durch besondere Abdeck- und/oder Füllkörper zu verschließen. Die Vorabverfüllung der Hohlräume mit Schaumkunststoff führt in vorteilhafter Weise dazu, dass nur wenig Kleber gebraucht wird, um den Eckverbinder in den Längskanälen sicher fixieren zu können. Außerdem ist es möglich, die Qualität des Klebers auf den in die Hohlräume eingebrachten Schaumkunststoff abzustellen, so dass auch auf Dauer eine bessere Klebeverbindung mit dem Ergebnis einer genaueren Eckverbindung erzielt wird.
Zur ergänzenden mechanischen Fixierung der Schenkel des Eckverbinders in den Längskanälen des Rahmens kann es, wie im Stand der Technik bekannt, vorteilhaft sein, aus den Außenwänden der Längskanäle Zungen zu stanzen und diese in die Kanäle abzuwinkeln, wo sie sich dann gegen Schrägflächen abstützen, die an den Schenkeln des Eckverbinders ausgebildet sind. Ergänzend hierzu oder statt der mechanischen Fixierung durch die Zungen ist es gemäß den Merkmalen des Anspruchs 4 von Vorteil, dass in den Schenkeln des Eckverbinders quer zur Rahmenebene verlaufende, zur Rahmenaußenseite hin offene Fixierschlitze ausgebildet sind. In diese Fixierschlitze können dann von den Außenseiten des Rahmens her über in den Wänden des Rahmens vorgesehene Bohrungen, insbesondere konische, Stifte zur Lagefixierung des Eckverbinders eingetrieben werden.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
1 in der Seitenansicht ein Passstück eines Eckverbinders;
2 eine Stirnansicht auf das Passstück der 1 in Richtung des Pfeils II gesehen, teilweise im Schnitt;
3 im vertikalen Längsschnitt einen Eckbereich eines Rahmens für ein Fenster mit eingesetztem Passstück gemäß den 1 und 2;
4 einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der 3 entlang der Linie IV-IV in Richtung der Pfeile IVa gesehen, bei der Montage eines Eckverbinders;
5 die Darstellung der 4 nach der Montage, teilweise im Schnitt;
6 eine Darstellung entsprechend derjenigen der 3 gemäß einer weiteren Ausführungsform und
7 eine Darstellung ähnlich derjenigen der 3 und 6 entsprechend einer dritten Ausführungsform.
In den 1 und 2 ist mit 1 ein Passstück aus Aluminium bezeichnet, das in Verbindung mit einem weiteren identischen Passstück 1a einen Eckverbinder 2 für einen aus Aluminium bestehenden Rahmen 3 eines Fensters, einer Tür oder einer Fassade bildet, wie er insgesamt aus den 3 bis 5 näher erkennbar ist.
Das winkelförmig ausgebildete Passstück 1 weist zwei mit Hohlräumen 4 versehene Schenkel 5 auf. Es ist von einem nicht näher veranschaulichten Strangpressprofil auf die Breite B gemäß 2 abgeteilt worden.
Nach dem Strangpressen sind die Hohlräume 4 in den Schenkeln 5 unmittelbar durch einen Schaumkunststoff 6 verfüllt worden, so dass beim Ablängen eines Passstücks 1 von dem Strangpressprofil die Hohlräume 4 bereits mit Schaumkunststoff 6 verfüllt sind.
Die Enden der Schenkel 5 sind U-förmig ausgebildet (1). In den äußeren Flanschen 7 sind längsgeschlitzte Aufnahmekanäle 8 ausgebildet. Die Längsschlitze 9 sind zu den inneren Flanschen 10 hin gerichtet. Dieser Sachverhalt geht auch aus den 3, 6 und 7 deutlich hervor.
Ein weiterer längsgeschlitzter Aufnahmekanal 11 befindet sich im Scheitelpunkt SP der Schenkel 5. Der Längsschlitz 12 ist zur Rahmenaußenseite 13 hin offen (siehe auch 3, 6 und 7).
Die Aufnahmekanäle 8, 11 dienen zum Einsetzen von zylindrischen Koppelstiften 14. Über diese Koppelstifte 14 können zwei einen Eckverbinder 2 bildende Passstücke 1, 1a entsprechend der Darstellung der 4 zunächst aneinander liegend in die Längskanäle 15 des Rahmens 3 eingesetzt und dann relativ zueinander quer zur Rahmenebene RE zwischen den Innenflächen 16 der Längskanäle 15 verspannt werden (5).
Nach der Montage des Eckverbinders 2 in den Längskanälen 15 des Rahmens 3 werden die Bereiche zwischen dem Eckverbinder 2 und den Innenflächen 16 der Längskanäle 15 mit einem geeigneten Kleber verfüllt.
Zur zusätzlichen mechanischen Fixierung der Schenkel 5 der Passstücke 1, 1a in den Längskanälen 15 sind in den Schenkeln 5 quer zur Rahmenebene RE verlaufende, zur Rahmenaußenseite 13 hin offene Fixierschlitze 17 rechteckigen Querschnitts ausgebildet. In diese Fixierschlitze 17 werden dann gemäß den 5 und 6 konische Stifte 18 von den Rahmenaußenseiten 13 her über dort in die Rahmenwände 19 eingebrachte Bohrungen 20 eingetrieben. Wie in diesem Zusammenhang insbesondere die 5 erkennen lässt, können mit Hilfe der Stifte 18 die Passstücke 1, 1a quer gegen die Innenflächen 16 gedrückt werden.
Statt der konischen Stifte 18 oder ergänzend hierzu können entsprechend der Darstellung der 7 auch Zungen 21 aus den Rahmenwänden 19 gestanzt und nach innen umgebogen werden, so dass sie dann mit Schrägflächen 22 an den Schenkeln 5 der Passstücke 1, 1a abstützend zur Anlage gelangen.

1: Passstück
2: Eckverbinder
3: Rahmen
4: Hohlräume in 5
5: Schenkel v. 1
6: Schaumkunststoff
7: Flansche v. 5
8: Aufnahmekanäle
9: Längsschlitze v. 8
10: Flansche v. 5
11: Aufnahmekanal
12: Längsschlitz v. 11
13: Raumenaußenseite
14: Koppelstifte
15: Längskanäle v. 3
16: Innenflächen v. 15
17: Fixierschlitze
18: Stifte
19: Rahmenwände
20: Bohrungen in 19
21: Schrägflächen an 5
RE: Rahmenebene
SP: Scheitelpunkt v. 5

Claims

Eckverbindung für einen Fenster-, Tür- oder Fassadenrahmen (3), der einen winkelförmig gestalteten Eckverbinder (2) aufweist, dessen Schenkel (5) in Längskanäle (15) des Rahmens (3) eingreifen, wobei der Eckverbinder (2) aus zwei nebeneinander liegenden, identisch ausgebildeten Passstücken (1, 1a) besteht, die durch mindestens einen Koppelstift (14) quer zur Rahmenebene (RE) relativ verlagerbar miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die im Strangpressverfahren hergesellten Schenkel (5) von Hohlräumen (4) durchsetzt sind und die Spalte zwischen den Schenkeln (5) und den Innenflächen (16) der Längskanäle (15) durch einen Kleber verfüllt sind, wobei in den Passstücken (1, 1a) längs geschlitzte Aufnahmekanäle (8, 11) für den Koppelstift (14) vorgesehen sind.
Eckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmekanäle (8, 11) endseitig der Schenkel (5) und im Scheitelpunkt (SP) der Schenkel (5) angeordnet sind.
Eckverbindung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräume (4) in den Schenkeln (5) mit Schaumkunststoff (6) verfüllt sind.
Eckverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in den Schenkeln (5) quer zur Rahmenebene (RE) verlaufende, zur Rahmenaußenseite (13) hin offene Fixierschlitze (17) ausgebildet sind.