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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Teilverstärken
eines metallischen Werkstoffs, um einen Teil des metallischen Werkstoffs
zu verstärken.
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Beschreibung
des einschlägigen
Standes der Technik
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Generell
wird bei der Auswahl des Werkstoffs für einen Formkörper ein
Werkstoff in Betracht gezogen, dessen Härte oder Zugfestigkeit den
Wert für
die maximal erforderliche Festigkeit erreicht. Eine andere Möglichkeit
ist die Wahl eines Werkstoffs, der nach dem Preßformen einer Wärmebehandlung
unterzogen werden kann, um den ganzen Formkörper zu verstärken.
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Falls
der Werkstoff jedoch mit Rücksicht
auf die Festigkeit desjenigen Teils ausgewählt wird, der die größte Festigkeit
erfordert, kann daraus der folgende Nachteil entstehen. Die Preßformeignung
des Werkstoffs wird insgesamt herabgesetzt, und schlimmstenfalls
kann der Werkstoff nicht geformt werden. Darüber hinaus ist die Verwendung
eines hochfesten Werkstoffs teuer und unwirtschaftlich, da der Formkörper auch
in den Teilen, die keine größere Festigkeit
erfordern, eine größere Dicke
aufweist als eigentlich nötig
wäre.
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Andererseits
existiert ein Verfahren, bei dem ein Preßformkörper einer Wärmebehandlung
unterzogen werden kann, um die Festigkeit zu erhöhen. In diesem Fall erfordert
die Wärmebehandlung
zusätzliche
Ausrüstung
und einen zusätzlichen
Arbeitsschritt, so daß die
Kosten steigen.
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Als
Verstärkungsverfahren
für einen
begrenzten Teil eines Formkörpers
ist das auf das Preßformen
folgende Sandstrahlen des Teils, der Festigkeit verlangt, bekannt.
Darüber
hinaus ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Plattendicke des Teils,
der Festigkeit verlangt, erhöht
wird (siehe Patentveröffentlichung
Nr. 1). Für
diesen Zweck wird der Festigkeit verlangende Teil eines preßgeformten
Körpers aus
Edelstahl einem Flammspritzen unterzogen, um einen Flammspritzfilm
auszubilden. Bekannt ist ein Verstärkungsverfahren, bei dem der
Teil, der eine höhere
Festigkeit verlangt als andere Teile, erwärmt und dann abgeschreckt wird
(siehe Patentveröffentlichung
Nr. 2).
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Um
die Forderung nach einem niedrigen Fahrzeuggewicht zu erfüllen, wurde
nun versucht, Bauteile dünner
oder aus einem leichten Werkstoff wie Aluminium zu gestalten (Aluminisierung
der Bauteile). Beispielsweise bestehen Aufhängungen oder Rahmenelemente
einer Fahrzeugkarosserie, die bisher aus Stahlformkörpern bestanden,
nun aus Gründen
der Leichtigkeit aus Aluminiumformkörpern (wegen des leichteren
Gewichts).
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Die
Härte von
Aluminium ist jedoch geringer als die von Stahl. Aus diesem Grund
besteht die Sorge, daß an
der Stelle, wo eine Aufhängung,
die aus Aluminiumlegierung gebildet ist, mit einer Lagerbuchse in
Berührung
kommt, die mit einem Oberlenker und einem Unterlenker verbunden
ist, die Gleitfläche der
Aufhängung
aufgrund des Gleitens der Lagerbuchse abgenutzt wird, wenn das Fahrzeug
fährt.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird eine größere Lagerbuchse verwendet,
um die begrenzende Flächenpressung
zu senken, oder es wird eine Aluminiumlegierung mit größerer Festigkeit
für die
Aufhängung verwendet.
Dadurch steigen jedoch die Kosten für die Lagerbuchse und die Aufhängung, und
die Formungseignung der Aufhängung
ist nimmt ab.
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[Patentdokument
1] Japanische Patent-Offenlegungsschrift Nr. 7-3427
[Patentdokument
2] Japanische Patent-Offenlegungsschrift Nr. 2002-241835
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Die
vorliegende Erfindung wurde angesichts der oben beschriebenen Situation
durchgeführt
und ihr Ziel ist es, ein Teilverstärkungsverfahren und eine Teilverstärkungsvorrichtung
bereitzustellen, um den vorgegebenen Teil eines Metallwerkstoffs,
der einer Verstärkung
bedarf, zu verstärken,
wobei dieser eine ausgezeichnete Formungseignung und eine relativ niedrige
Festigkeit (Härte
und Zugfestigkeit) aufweist. Der vorgegebene Teil kann anhand eines Preßverfahrens
verstärkt
werden.
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Das
erfindungsgemäße Teilverstärkungsverfahren
für Metallwerkstoffe
umfaßt
(i) einen ersten Preßschritt,
bei dem durch den plastischen Fluß eines Metallwerkstoffs an
der Vorder- (Ober-) Seite und/oder der Rück- (Unter-) Seite eines zu
verstärkenden
Teils eine plastische Verformung bewirkt wird, um eine konkav-konvexe
Vorder-(Ober-) Seite und/oder
eine konkav-konvexe Rück-
(Unter-) Seite zu bilden; und (ii) einen zweiten Preßschritt,
bei dem durch den plastischen Fluß auf der konvex konkaven Vorderseite
und/oder der konvex konkaven Rückseite
eine weitere plastische Verformung erzeugt wird, um eine ebene Vorder
(Ober-) Seite und/oder eine ebene Rück(Unter-) Seite zu bilden.
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Im
zweiten Preßschritt
wird auf den Metallwerkstoff ein statischer Hydraulikdruck in Preßrichtung
ausgeübt,
und gleichzeitig wird auf den Metallwerkstoff eine Scherkraft in
Planierrichtung ausgeübt,
um eine plane Oberseite und eine plane Unterseite zu formen. Bei
dem Metallwerkstoff handelt es sich vorzugsweise um eine Aluminiumlegierung,
und er weist vorzugsweise eine Dicke von 2 bis 10 mm auf.
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Die
Form der Preßfläche des
oberen Stempels und des unteren Stempels, die im ersten Preßschritt
verwendet werden, besteht aus ringförmig konvexen Abschnitten und
ringförmig
konkaven Abschnitten, die koaxial um die Stempelachsen herum ausgebildet
sind. Der Abstand zwischen nebeneinander liegenden ringförmigen konvexen
Ab schnitten oder ringförmigen
konkaven Abschnitten kann dem Ein- bis Sechsfachen der Dicke des
Metallwerkstoffs entsprechen. Der ringförmige konvexe Abschnitt und der
ringförmige
konkave Abschnitt weisen vorzugsweise einen Bogenquerschnitt auf,
dessen Radius dem Ein- bis Sechsfachen der Dicke des Metallwerkstoffs
entspricht.
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Ebenso
kann die Form der Preßfläche des oberen
Stempels und des unteren Stempels, die im ersten Preßschritt
verwendet werden, aus divergenten konvexen Abschnitten und divergenten
konkaven Abschnitten bestehen, die von den Stempelachsen radial
nach außen
divergieren. Der Winkel, der von nebeneinander liegenden divergenten
konvexen Abschnitten auf der Oberseite oder auf der Unterseite gebildet
wird, beträgt
vorzugsweise 10 bis 30 Grad. Der Winkel, der von nebeneinander liegenden
konvexen Abschnitten auf der Oberseite oder auf der Unterseite gebildet
wird, ist vorzugsweise kleiner als 30 Grad.
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Die
erfindungsgemäße Teilverstärkungsvorrichtung
ist eine Preßformvorrichtung
und besteht aus einem Stempel und einem Gegenstempel, die den Metallwerkstoff
einklemmen und zusammenpressen, und einer Rotationseinrichtung,
die den Stempel und den Gegenstempel um ihre Achsen dreht.
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WIRKUNG DER
ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann durch Pressen eines Teils des Metallwerkstoffs in zwei
Schritten unter Austausch der Stempel ein Teil des Metallwerkstoffs
wunschgemäß verstärkt werden.
Eine Teilverstärkung,
die ohne einen hochfesten Werkstoff bewerkstelligt wird, kann dazu
beitragen, die Materialkosten zu senken.
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Durch
Einbringen des erfindungsgemäßen Teilverstärkungsschritts
in den Formungsschritt für den
Formkörper
kann die Qualität
des gepreßten
Gegenstands verbessert werden, ohne die Produktivität zu senken.
Die vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere für die Durchführung der
Teilverstärkung einer
Aufhängung,
die relativ zur Lagerbuchse eines oberen Arms oder eines unteren
Arms gleitet.
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1 ist eine schematische
Darstellung der Beziehung zwischen den Stempeln und dem Metallwerkstoff
im ersten Preßschritt;
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2 ist eine schematische
Darstellung der Beziehung zwischen den Stempeln und dem Metallwerkstoff
im zweiten Preßschritt;
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3 ist eine schematische
Darstellung eines Beispiels für
die Kopfform des Stempels, der im ersten Preßschritt verwendet wird;
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4 ist eine schematische
Darstellung eines weiteren Beispiels der Kopfform des Stempels, der
im ersten Preßschritt
verwendet wird;
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5 ist eine perspektivische
Darstellung der Konturen des Stempels von 4;
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6 ist eine schematische
Darstellung des Querschnitts der Preßfläche des Stempels, der im ersten
Schritt verwendet wird;
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7 ist eine schematische
Darstellung der Art, wie die Stempel mit der divergierenden Preßfläche im ersten
Preßschritt
angesetzt werden;
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8 ist eine schematische
Draufsicht auf einen Hauptabschnitt der unteren Form der Teilverstärkungsvorrichtung
mit einer Rotationseinrichtung, um im zweiten Preßschritt
den Stempel mit einer Scherkraft zu beaufschlagen;
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9 ist eine schematische
Seitenansicht auf einen Hauptabschnitt der Teilverstärkungsvorrichtung
mit einer Rotationseinrichtung, um im zweiten Preßschritt
den Stempel mit einer Scherkraft zu beaufschlagen;
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10 ist eine Grafik, die
ein Beispiel für
das Kaltverfestigungsverhalten einer Aluminiumlegierung (JIS H4000
A5454P) zeigt;
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11 ist eine Photographie,
die die Beschaffenheit der Fläche
des teilverstärkten
Abschnitts nach dem ersten Preßschritt
zeigt;
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12 ist eine Photographie,
die die Beschaffenheit der Fläche
des teilverstärkten
Abschnitts nach dem zweiten Preßschritt
zeigt;
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13 ist eine Darstellung,
die erläutert,
wo ein Teststück
für die
Härtemessung
im teilverstärkten Abschnitt
geschnitten wird;
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14 ist eine Darstellung,
die erläutert,
an welchen Stellen der teilverstärkte
Abschnitt vermessen wird; und
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15 ist eine Grafik, welche
die Änderung der
Härte des
teilverstärkten
Abschnitts in Abhängigkeit
vom Abstand zum Mittelpunkt zeigt.
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BEVORZUGTE
AUSFÜHRUNGSFORM
DER ERFINDUNG
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen
mit Bezug auf die beigefügten
Figuren erklärt.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß diese Ausführungsformen
lediglich der Erläuterung
dienen und den Bereich der beigefügten Ansprüche nicht einschränken sollen.
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(Teilverstärkungsverfahren)
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Das
Teilverstärkungsverfahren
der vorliegenden Erfindung umfaßt
(i) einen ersten Preßschritt, in
dem durch den plastischen Fluß eines
Metallwerkstoffs auf der Oberseite und/oder Unterseite des zu verstärkenden
Teils eine plastische Verformung erzeugt wird, wodurch eine konvex-konkave
Oberseite und/oder eine konvex-konkave Unterseite gebildet wird
bzw. werden; und (ii) einen zweiten Preßschritt, um durch den plastischen
Fluß auf
der konvex-konkaven Oberseite und/oder der konvex-konkaven Unterseite
eine weitere plastische Verformung zu erzeugen, um eine plane Oberseite
und/oder eine plane Unterseite zu formen.
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Zuerst
wird im ersten Preßschritt,
wie in 1 dargestellt,
ein Teil 61 eines Metallwerkstoffs 60, der verstärkt werden
soll, von oben und unten von einem oberen Stempel 50 und
einem unteren Stempel 55 gepreßt. Der obere Stempel 50 weist
eine Preßfläche 51 mit
vorgegebenem Querschnitt auf, und der untere Stempel 55 weist
eine Preßfläche 56 mit
vorgegebenem Querschnitt auf. Die Erzeugung eines plastischen Flusses
auf der Oberseite und der Unterseite in Radiusrichtung ergibt eine
plastische Verformung, so daß obere
konvex-konkave ringförmige
Abschnitte 62 und untere konvex-konkave ringförmige Abschnitte 63 auf
dem Metallwerkstoff 60 ausgebildet werden.
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Nun
wird der Metallwerkstoff 60 dem zweiten Preßschritt
unterzogen, der in zwei Typen eingeteilt werden kann. Beim ersten
Typ, der in 2 dargestellt
ist, wird von einem oberen Stempel 70 mit einer planen
Preßfläche 71 und
einem unteren Stempel 75 mit einer planen Preßfläche 76 ein
statischer Hydraulikdruck in Preßrichtung A auf die oberen
konvex-konkaven ringförmigen
Abschnitte 62 und die unteren konvex-konkaven ringförmigen Abschnitte 63, die
im ersten Preßschritt
gebildet wurden, ausgeübt. Die
Erzeugung eines plastischen Flusses des Metallwerkstoffs 60 in
Umfangsrichtung ergibt eine weitere Verformung der Oberseite und
der Unterseite, so daß der
verstärkte
Teil 61 eine wesentlich größere Härte aufweisen kann als der
umgebende Bereich.
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Beim
zweiten Typ wird vom oberen Stempel 70 und vom unteren
Stempel 75 nicht nur ein statischer Hydraulikdruck ausgeübt, wie
von Pfeil A dargestellt, sondern der obere Stempel 70 und
der untere Stempel 75 werden auch in entgegengesetzten Richtungen
gedreht, wie von Pfeil B in 2 dargestellt.
Auf diese Weise wird der verstärkte
Abschnitt 61 mit einer Scherkraft beaufschlagt, um eine
plane Oberseite 65 und eine plane Unterseite 66 zu
erhalten.
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Die
Art des Metallwerkstoffs, der in der vorliegenden Erfindung verstärkt werden
kann, ist nicht beschränkt,
solange es zu einer Kaltverfestigung kommt. Beispielsweise eignen
sich Eisen, wie Kohlestahl oder Stahllegierungen, Aluminium, Magnesium oder
Kupfer, die für
ein Fahrzeug, beispielsweise ein Automobil, oder eine Industriemaschine
verwendet werden.
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Was
die Form des Metallwerkstoffs betrifft, so ist die Plattenform für das Formverfahren
bevorzugt, und seine bevorzugte Dicke liegt bei 2 bis 10 mm. Wenn
die Dicke unter 2 mm liegt, macht die vorherrschende Kaltverfestigung
aufgrund eines Biegens und Zurückbiegens
in die ursprüngliche
Form eine konstante Verstärkung
schwierig. Im Gegensatz dazu stößt eine
Dicke von über
10 mm auf Ausrüstungsbeschränkungen
und ist nicht praxistauglich. Eine Dicke von 3 is 6 mm ist stärker bevorzugt.
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Ein
Beispiel für
den Aluminiumwerkstoff ist eine Platte, wie sie für Aufhängungen
in Fahrzeugen verwendet wird. Ein Werkstoff der 5000er-Reihe (JIS H4000)
mit einer relativ hohen Festigkeit und einem ausgezeichneten Kaltverfestigungsverhalten
wird bevorzugt verwendet. Angesichts der proportionalen Beziehung
der Härte
des verstärkten
Abschnitts zur Fließspannung
des Werkstoffs, der einer Teilverstärkung unterzogen wurde, ist
es wünschenswert,
einen höheren
Kaltverfestigungsgrad zu wählen,
um die begrenzende Druckfestigkeitsbeständigkeit für die Auflagefläche zu erhöhen. 10 zeigt ein Beispiel für das Kaltverfestigungsverhalten
von A5454P, wobei die horizontale Skala die Vergleichsformänderung
zeigt, und die vertikale Skala die Fließspannung FS zeigt.
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Die
Form des oberen und unteren konvex-konkaven Abschnitts des verstärkten Teils 61, der
im ersten Preßschritt
geformt wurde, ist nicht beschränkt.
Damit der Teil 61 durchgehend gleichmäßig verstärkt wird, ist es jedoch bevorzugt,
mehrere ringförmige
konvexe Abschnitte 62 und 63a und mehrere ringförmige konkave
Abschnitte 62b und 63b koaxial auszubilden. Diese
ringförmigen
konvex-konkaven Abschnitte können
von einem oberen Stempel 50 mit einer ringförmigen konkav-konvexen
Preßfläche 51 und
einem unteren Stempel 55 mit einer ringförmigen konkav-konvexen
Preßfläche 56 geformt
werden, wie in 6 dargestellt.
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Hier
ist R1 der Radius der ringförmigen
Höhlungen 51b,
und R2 ist der Radius der ringförmigen Wölbungen 51a des
oberen Stempels 50. R3 ist der Radius der ringförmigen Höhlungen 56b,
und R4 ist der Radius der ringförmigen
Wölbungen 56a des
unteren Stempels 55. P1 ist der Abstand zwischen benachbarten
ringförmigen
Höhlungen
des oberen Stempels 50, und P2 ist der Abstand zwischen
benachbarten ringförmigen
Höhlungen
des unteren Stempels 55. Die konvex-konkaven Preßflächen 51 und 56 können die
gleiche Form aufweisen, aber es ist nicht wesentlich, daß sie ähnlich geformt
sind.
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Die
Abstände
P1 und P2 von nebeneinander liegenden ringförmigen konkaven Abschnitten 51b und 56b entsprechen
vorzugsweise dem Ein- bis Sechsfachen der Dicke des Metallwerkstoffs.
Wenn die Abstände
P1 und P2 kleiner sind als die Dicke des Metallwerkstoffs, kann
der Bearbeitungsdruck im zweiten Preßschritt zu hoch sein. Wenn
dagegen die Abstände
P1 und P2 größer sind
als das Sechsfache der Dicke des Metallwerkstoffs, wird eine ausreichende
Kaltverfestigung schwierig.
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Die
Radii R1 bis R4 der ringförmigen
konvexen Abschnitte im ersten Preßschritt sind vorzugsweise
ein- bis sechsmal so lang wie der Metallwerkstoff dick ist. Wenn
die Radii R1 bis R4 kleiner sind als die Dicke des Metallwerkstoffs,
kann der Bearbeitungsdruck im zweiten Preßschritt zu groß sein. Wenn
dagegen die Radii R1 bis R4 größer sind
als das Sechsfache der Dicke des Metallwerkstoffs, wird eine ausreichende
Kaltverfestigung schwierig.
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So
können
die Formen der oberen konvex-konkaven Preßfläche 51 und der unteren
konvex-konkaven Preßfläche 56,
die von den Abständen P1
und P2 bestimmt werden, und die Radii R1 bis R4 mit Rücksicht
auf den erforderlichen Verstärkungsgrad
(die erforderliche Festigkeit) des Teils 61 nach dem Bearbeiten
gewählt
werden. Das heißt,
die Formen der ringförmigen
konvex-konkaven Abschnitte 51a und 51b auf der
Oberseite und der ringförmigen konvex-konkaven
Abschnitte 56a und 56b auf der Unterseite, die
im ersten Preßschritt
geformt wurden, sind nicht unbedingt identisch, sondern können frei gewählt werden.
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Beispielsweise
kann der Abstand zwischen den ringförmigen konvex-konkaven Abschnitten 51a und 51b größer (breiter)
gewählt
werden, während der
Abstand der ringförmigen
konvex-konkaven Abschnitte 56a und 56b kleiner
(schmäler)
gewählt
werden kann. Der ringförmige
konvex-konkave Abschnitt an oder Oberseite kann eine Tiefe aufweisen,
die von dem der Unterseite verschieden ist. Die Änderung der Kom bination der
Preßflächenformen
der Stempel 50 und 55 kann eine Verformung ergeben,
die aus der Scherung des Metallwerkstoffs resultiert, oder ein Verformung,
die aus dem komplexen plastischen Fluß resultiert, der eine Folge
der Scherung des Metallwerkstoffs und der Druckverformung ist. So
kann im zweiten Preßschritt
eine größere Kaltverfestigung erreicht
werden.
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Weiter
können
die konvex-konkaven Abschnitte auf der Oberseite und die konvex-konkaven Abschnitte
auf der Unterseite des verstärkten
Teils im ersten Schritt eine divergente Form aufweisen, die von
der Achse ausgeht. Wie in 4 dargestellt, schließt die divergente
Form mehrere divergente konvexe Abschnitte 68 und mehrere
divergente konkave Abschnitte 69 ein. Die divergente Form
des verstärkten
Teils entspricht der divergenten Form der Stempel, wie in 5 dargestellt. Der untere
Stempel 80 ist mit mehreren divergenten Preßwölbungen 81 und
mehreren divergenten Preßhöhlungen 82 versehen.
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Der
konvexe Abschnitt 81, der von den divergenten Linien zu
beiden Seiten dargestellt wird, weist vorzugsweise eine Fächerform
auf, die vom Zentrum zum Außenrand
hin verläuft.
Der Winkel, der von benachbarten divergenten konvexen Preßabschnitten 81 definiert
wird, beträgt
vorzugsweise 10 bis 30 Grad. Wenn der Winkel kleiner ist als 10
Grad, kann der Bearbeitungsdruck im zweiten Preßschritt zu groß sein.
Wenn dagegen der Winkel größer als
30 Grad ist, wird eine ausreichende Kaltverfestigung schwierig.
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In
diesem Fall weisen die obere Preßfläche und die untere Preßfläche (nicht
dargestellt) vorzugsweise die gleiche Form auf, und ein Versetzen
der divergenten Wölbungen 81 auf
beiden Preßflächen um den
Winkel δ ist
bevorzugt, wie in 7 dargestellt. Das
Versetzen der divergenten Wölbungen
um einen vorgegebenen Winkel kann einen komplexen plastischen Fluß erzeugen,
und zwar aufgrund sowohl der plastischen Verformung, die ein Ergebnis
der Scherkraft ist, als auch der Preßverformung. Dies trägt zur Härtesteigerung
aufgrund der starken Kaltverfestigung bei, die im anschließenden zweiten
Preßschritt erreicht
wird. Hier ist der Versatzwinkel δ der
divergenten Wölbungen
vorzugsweise kleiner als 30 Grad.
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Die
Verwendung eines Stempels mit einer ersten divergenten Preßfläche ist
besonders bevorzugt, wenn das zweite Methode angewandt wird, bei der
der Stempel im zweiten Preßschritt
mit Druck beaufschlagt und gedreht wird.
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Die
Form der Preßfläche im ersten
Preßschritt
ist nicht auf die oben genannten Ring- oder divergenten Formen beschränkt. Beispielsweise
kann eine Spiralform genommen werden. Es kann eine einfache Wellenform
genommen werden, wenn der Teil, der zu verstärken ist, nicht kreisförmig ist.
Als konvex-konkave Form kann auch eine andere Form als eine Kreis-Ringform,
wie eine Trapez-Ringform oder eine Polygon-Ringform, genommen werden. Ferner können die
obere Preßfläche und
die untere Preßfläche verschieden
geformt sein. Beispielsweise kann Erstgenannte ringförmig sein,
während
Letztgenannte eine divergente Form hat.
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Wenn
ein einmaliges (Einmal-) Pressen – was den ersten Preßschritt
und den zweiten Preßschritt
einschließt – nicht
ausreicht, um den Teil, der verstärkt werden soll, zu verstärken, können eine zweite
oder noch mehr Pressungen, die den ersten und den zweiten Preßschritt
einschließen,
für ein
und denselben zu verstärkenden
Teil wiederholt werden.
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Die
Einbringung des erfindungsgemäßen Teilverstärkungsverfahrens
für einen
Metallwerkstoff in den Formungsschritt, in dem der Metallwerkstoff
zu einem Formkörper
geformt wird, kann den Teil verstärken, für den dies erforderlich ist,
ohne die Gesamtzahl der Preßschritte
zu erhöhen.
Beispielsweise kann der erste Preßschritt der vorliegenden Erfindung
in den Preßschritt
eingebracht werden, bei dem der Metallwerkstoff ausgestanzt wird,
so daß gleichzeitig
mit dem Ausstanzen auf beiden Seiten des zu verstärkenden
Teils konvex-konkave Abschnitte geformt werden. Dann kann der zweite
Schritt der vorliegenden Erfindung in den Formungsschritt eingebracht
werden, so daß die
konvex-konkaven Abschnitte des zu verstärkenden Teils gleichzeitig
mit dem Formen des Formkörpers
planiert werden.
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(Teilverstärkungsvorrichtung)
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Wie
oben erwähnt,
kann im Teilverstärkungsverfahren
der vorliegenden Erfindung der erste Schritt anhand einer normalen
Formpresse durchgeführt
werden, wobei ein erster Satz von oberen und unteren Stempeln 50 bzw. 55 oder 80 usw.
mit ringförmigen
oder divergenten konvex-konkaven Preßflächen 51 bzw. 56 verwendet
wird, die sich für
die Teilverstärkung
eignen. Dann wird der zweite Preßschritt durchgeführt, nachdem
der erste Stempelsatz durch einen zweiten Satz von Stempeln 70 bzw. 75 mit
flachen Preßflächen 71 bzw. 76 ersetzt
wurde, so daß nur
ein begrenzter Abschnitt des Metallwerkstoffs kaltverfestigt wird.
Somit kann bei dieser ersten Methode eine normale Formpresse als
Teilverstärkungsvorrichtung
verwendet werden, und zwar für den
ersten und den zweiten Preßschritt.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß bei
der zweiten Methode für
den zweiten Preßschritt
ein statischer Hydraulikdruck in Preßrichtung und eine Scherkraft
in orthogonaler Richtung dazu auf den Metallwerkstoff ausgeübt werden,
um die oberen und unteren planen Flächen zu formen. Aus diesem Grund
kann keine herkömmliche
Preßvorrichtung verwendet
werden.
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Im
folgenden wird die Teilverstärkungsvorrichtung
erklärt,
die für
die Durchführung
der zweiten Methode für
den zweiten Preßschritt
verwendet wird. Bei dieser Teilverstärkungsvorrichtung handelt es sich
um eine Preßformungsvorrichtung
für Metallwerkstoffe,
und sie besteht aus einem oberen Stempel und einem unteren Stempel,
die den Metallwerkstoff einklemmen und zusammenpressen, sowie einer
Rotationseinrichtung, um die Stempel um ihre Achsen zu drehen.
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Der
Hauptabschnitt der Teilverstärkungseinrichtung
der vorliegenden Erfindung ist in den 8 und 9 dargestellt. 8 ist eine schematische
Draufsicht auf die untere Form, die im zweiten Schritt verwendet
wird, und 9 ist eine
schematische Seitenansicht auf die obere Form und die untere Form.
Wie man sieht, besteht die Teilverstärkungseinrichtung aus einer
oberen Hälfte
und einer unteren Hälfte
mit symmetrischem Aufbau, und die Bauteile der unteren Hälfte sind
durch einen Strich (')
gekennzeichnet, der ihren Bezugszeichen angefügt ist.
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In 8 hält eine untere Formhalterung 1' eine untere
Form mit einem Stempel 2'.
Der untere Stempel 2' wird
von einem Rotationselement 3',
das durch den Eingriffsabschnitt 2a' in Eingriff gebracht ist, um seine
Achse gedreht. Die beiden Enden des Rotationselements 3' sind über Verbindungselemente 4' mit Zylindern 5' verbunden,
so daß sie
durch Aus- und Einfahren des Zylinderkopfs 5a' gedreht werden.
Durch Antreiben des Zylinders 5' mit einer Hydraulikvorrichtung
(nicht dargestellt) geht der Zylinderkopf 5a' so weit vor, daß der das
Rotationselement 3' in
die von der gestrichelten Linie dargestellte Position dreht. Zusammen
mit dem Rotationselement 3' dreht
sich auch der untere Stempel 2'. Hier wird die Kombination aus
Zylinder 5',
Verbindungselementen 4',
Rotationselement 3' und
Hydraulikvorrichtung als "Rotationseinrichtung" bezeichnet. Der
untere Stempel 2' entspricht
dem oben genannten unteren Stempel 75, und der obere Stempel 2 entspricht
dem oberen Stempel 70.
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Wie
in 9 dargestellt, wird
der zu verstärkende
Teil des Metallwerkstoffs 6 zwischen dem oberen Stempel 2 und
dem unteren Stempel 2' eingeklemmt,
und die Preßkräfte werden
in den Richtungen A und A' ausgeübt. Gleichzeitig
werden durch das Drehen der oberen und unteren Drehelemente 3 und 3' der obere Stempel 2 und
der untere Stempel 2' in
Richtung B und B' gedreht,
wodurch horizontale Scherkräfte
auf die Ober- und Unterseite des zu verstärkenden Teils ausgeübt werden.
Hier wird Schmieröl,
beispielsweise Mine Oil, vorzugsweise in die Lücken zwischen dem zu verstärkenden
Teil und den Stempeln 2 und 2' eingebracht. Durch die Ausübung einer
Scherspannung parallel zu den Oberflächen des Metallwerkstoffs kann
mit einer relativ geringen Kraft die gleiche Wirkung erzeugt werden
wie bei der ersten Methode für
den zweiten Preßschritt.
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[Versuch]
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Als
Teststück
wird eine Platte aus Aluminiumlegierung (JIS H4000 A5454P-H112) mit einer Dicke
von 3,5 mm verwendet. Die Teilverstärkungsbehandlung wird nur auf
eine kreisförmige
Fläche
des Werkstücks
mit einem Durchmesser von 40 mm angewendet. Die im ersten Schritt
verwendeten oberen und unteren Stempel weisen die in 3 dargestellte ringförmige konvex-konkave
Preßfläche auf.
Auf der Preßfläche des
oberen Stempels, die in 6 dargestellt
ist, beträgt
der Abstand P1 10 mm, der Radius R1 5 mm und R2 5 mm, während auf
der Preßfläche des
unteren Stempels der Abstand P2 8 mm beträgt, der Radius R3 4 mm beträgt und R4
4 mm beträgt.
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Als
Preßbedingungen
werden ein Druck von 800 MPa und eine Preßdauer von 1 s genommen. Der
Zustand der Oberseite des teilverstärkten Teils nach dem ersten
Preßschritt
ist in 11 dargestellt.
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Im
zweiten Preßschritt
wird der Teil, auf dem im ersten Schritt ringförmige konvex-konkave Abschnitte 62, 63 koaxial
ausgebildet wurden, von den oberen und unteren Stempeln 70 und 75 mit
flachen Preßflächen 71 und 76 eingeklemmt
und gepreßt.
So werden die konvex-konkaven Teile 62, 63 zu
planen Flächen 65 und 66 abgeflacht.
Als Preßbedingungen werden
ein Druck von 800 MPa und eine Preßdauer von 1 s genommen, genauso
wie im ersten Preßschritt.
Es wird jedoch keine Scherkraft in Planierrichtung ausgeübt.
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Der
Zustand der Oberseite des teilverstärkten Teils nach der zweiten
Preßbedingung
ist in 12 dargestellt.
Die Dicke des teilverstärkten Teils,
das dem zweiten Preßschritt
unterzogen wurde, ist etwa 3 mm.
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Die
Härte des
teilverstärkten
Teils nach dem zweiten Preßschritt
wird gemessen. Wie in 13 dargestellt,
wird für
die Härtemessung
ein rechtwinkliges Teststück 85 aus
dem kreisförmig
verstärkten Teil 61 geschnitten.
Wie in 14 dargestellt,
wird die Härte
im Querschnitt des teilverstärkten
Teils entlang der Radiusrichtung des Teststücks 85 gemessen.
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Im
Querschnitt wird die Vickers-Härte
(die Last beträgt
50 g) an jedem Meßpunkt
in 2 mm-Abständen
bei einer Tiefe von 0,1 mm und 0,5 mm ab oberer Teststückoberfläche gemessen.
So werden von der Mitte bis zum Rand bei jeder Tiefe elf Werte für die Härte erhalten.
Die so erhaltenen Ergebnisse sind in 15 dargestellt.
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In
15, in der die horizontale
Skala den Abstand zum Mittelpunkt zeigt, und die vertikale Skala
die Vickers-Härte
zeigt, zeigen die Zeichen • bzw. o
die Härteverteilung
an Punkten, die 0,1 mm und 0,5 mm unter der oberen Oberfläche des
teilverstärkten Teils
liegen. Andererseits zeigen die Zeichen
bzw. Δ die Härteverteilung
an Punkten, die 0,1 mm und 0,5 mm unter der oberen Oberfläche des
teilverstärkten Teils
liegen.
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Wie
man sieht, weist ein Teststück 85,
das einer Teilverstärkung
unterzogen wurde, an allen Meßpunkten
eine Vickers-Härte
HV im Bereich von 84 bis 110 auf. Die Härte variiert leicht in Radiusrichtung, variiert
aber nicht in Tiefenrichtung. Dagegen liegt die Vickers-Härte HV eines
Teststücks,
das keiner Teilverstärkung
unterzogen wurde, im Bereich von 60 bis 68.
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Das
Teststück 85 besteht
aus dem gleichen Material wie die Aufhängung und sollte eine Gleitfläche aufweisen,
die relativ zur Lagerbuchse des oberen Lenkers und des unteren Lenkers
gleitet. Angenommen, die begrenzende Druckfestigkeitsbeständigkeit
der Auflagefläche
liegt in diesem Abschnitt bei etwa 150 N/mm2,
dann kann eine Gleitfläche
mit einer Vickers-Härte
HV von über 84 diese
begrenzende Druckfestigkeitsbeständigkeit
für die
Auflagefläche
erreichen. Auf diese Weise kann ein gewünschter Formwerkstoff mit ausreichender
Härte und
ausgezeichneten Formungseigenschaften erhalten werden.