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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
metallischen Hohlkörpers mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 102 44 338
A1 ist ein Bearbeitungsverfahren für hohle Gussteile bekannt,
bei dem das Gussteil mittels eines Innenhochdruckumformwerkzeugs
mit Innenhochdruck beaufschlagt wird. Durch Innenhochdruckumformung
wird somit das Gussteil kalibriert, um einen nach dem Gießen entstandenen
Verzug zu richten.
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Aus
der
DE 101 25 121
A1 ist ein Abgaskrümmer
bekannt, dessen Einzelteile mittels Tiefziehtechnik hergestellt
werden.
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Aus
der
DE 198 47 876
A1 ist ein Federbeinträger
bekannt, der als Gussteil ausgeführt
ist.
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Die
US 4,571,969 offenbart ein
Verfahren zum Kalibrieren eines dickwandigen Hydraulikzylinders
mittels Innenhochdruckumformung.
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Aus
der
EP 0 952 067 A2 ist
eine Karosseriesäule
für ein
Kraftfahrzeug bekannt, die mittels eines Druckgussverfahrens, beispielsweise
aus Magnesium, Aluminium oder Stahl, hergestellt ist.
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Die
DE 199 45 545 A1 schlägt eine
Vorrichtung zum wahlweisen Tiefziehen und/oder Druckgießen vor.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
ein Herstellungsverfahren der eingangs genannten Art eine verbesserte
Ausführungsform
anzugeben, die insbesondere die Qualität der nach dem Verfahren hergestellten
Hohlkörper verbessert.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
den Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das im ersten Schritt
des Verfahrens herzustellende Gussteil gezielt so auszulegen, dass
sich die im zweiten Schritt durchzuführende Innenhochdruckumformung
vereinfacht. Erreicht wird dies durch eine gezielte Wandstärkenverteilung
im Gussteil, und zwar zumindest in von der Innenhochdruckumformung
betroffenen Bereichen des Gussteils. Auf diese Weise können z.B.
Fließprozesse
im Werkstoff, die beim Innenhochdruckumformen stattfinden, berücksichtigt
werden. Auf diese Weise lassen beim Innenhochdruckumformen Verformungen durchführen, die
aufgrund abnehmender Wandstärke und
der Gefahr einer Rissbildung sonst nicht realisierbar sind. Durch
die entsprechende Auslegung des Gussteils lassen sich somit mittels
Innenhochdruckumformung Hohlkörper
erzeugen, die bei einer herkömmlichen
Innenhochdruckumformung von Strangpresskörpern konstanter Materialstärke nicht herstellbar
sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform kann
das Gussteil benachbart zu einem Umformbereich, in dem das Gussteil
beim Innenhochdruckumformen umgeformt wird, zumindest eine Vorhaltezone
aufweisen, die gegenüber
einem benachbarten Nachbarbereich des Gussteils eine größere Wandstärke aufweist.
Beim Innenhochdruckformen kann dann Material aus der Vorhaltezone
in den jeweiligen Umformbereich nachfließen, wodurch im Umformbereich
relativ große
Wandstärken
realisierbar sind. Ebenso können
im Umformbereich durch das aus der Vorhaltezone nachfließende Material
relativ starke Umformungen realisiert werden.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann das Gussteil benachbart zu einem Umformbereich, in dem das
Gussteil beim Innenhochdruckumformen umgeformt wird, zumindest eine
Ankerzone aufweisen, die sich an einer Außenkontur des Gussteils befindet
und die beim Innenhochdruckumformen mit einer Matrix eines Innenhochdruckumformwerkzeugs zum
Fixieren des Gussteils in der Matrix zusammenwirkt. Bei dieser Bauweise
kann das Gussteil beim Innenhochdruckumformen nachhaltig in der
Matrix fixiert werden, was die Qualität der Innenhochdruckumformung
verbessert und insbesondere die Umformung gezielt auf vorbestimmte
Umformbereiche begrenzt. Die Erfindung nutzt auch hier vorteilhaft
die Möglichkeit
einer quasi freien Formgebung für
das Gussteil aus, um durch eine spezielle Formgebung des Gussteils
den Innenhochdruckumformvorgang zu vereinfachen bzw. zu verbessern.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der je weils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es
zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine
stark vereinfachte, prinzipielle Schnittansicht eines Gussteils
vor der Innenhochdruckumformung in einem einen Umformbereich aufweisenden
Abschnitt,
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2 eine
Ansicht wie in 1, jedoch des Hohlkörpers nach
dem Innenhochdruckumformen,
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3 eine
Ansicht wie in 1, jedoch bei einer anderen
Ausführungsform,
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4 eine
Ansicht wie in 2, jedoch bei der Ausführungsform
gemäß 3,
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5 eine
stark vereinfachte, prinzipielle Schnittdarstellung eines Gussteils
vor dem Innenhochdruckumformen,
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6 eine
Ansicht wie in 5, jedoch des Hohlkörpers nach
dem Innenhochdruckumformen,
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7 einen
stark vereinfachten, prinzipiellen Schnitt durch eine Gießform,
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8 einen
Schnitt wie in 7, jedoch durch das mit der
Gießform
gemäß 7 hergestellte
Gussteil.
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Entsprechend
den 1 bis 8 kann ein metallischer Hohlkörper 1 mit
Hilfe eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
dadurch hergestellt werden, dass zunächst mittels Metallgießens ein
hohles Gussteil 1' hergestellt
wird, das anschließend
mittels Innenhochdruckumformung in den gewünschter Hohlkörper 1 umgeformt
wird. Erfindungsgemäß wird nun
das Gussteil 1' mit
Hilfe des Metallgießverfahrens
so hergestellt, dass es eine vorbestimmte Wandstärkenverteilung aufweist, die
so gewählt
ist, dass der Innenhochdruckumformvorgang, mit dem das Gussteil 1' in den gewünschten
Hohlkörper 1 umgeformt
wird, verbessert ist und insbesondere einfacher durchführbar ist.
Hierdurch lässt
sich die Qualität
des mit Hilfe des Verfahrens hergestellten Hohlkörpers 1 steigern.
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Entsprechend
den 1 und 2 kann das Gussteil 1' einen Umformbereich 2 aufweisen, der
sich dadurch charakterisiert, dass in ihm beim Innenhochdruckumformen
eine Umformung des Gussteils 1' stattfindet. Beispielsweise unterscheidet
sich der Umformgrad dieser Umformung von dem einen Richtvorgang.
Z.B. ändert
der Querschnitt des Gussteils 1' beim Umformen im Umformbereich
um mindestens 10% oder mindestens 20%. Für die Innenhochdruckumformung
wird das Gussteil 1' in
ein Innenhochdruckumformwerkzeug 3 eingelegt. Das Werkzeug 3 weist
zur Aufnahme des Gussteils 1' eine
Matrix 4 auf, die ein negatives Abbild einer Außenkontur 10 des
mit der Innenhochdruckumformung herzustellenden Hohlkörpers 1 aufweist.
Im Umformbereich 2 weist diese Matrix 4 beispielsweise
eine Vertiefung 5 auf, in die das Material des Gussteils 1' beim In nenhochdruckumformen
eindringen soll. Beim Innenhochdruckumformen wird ein Innenraum 6 des
hohlen Gussteils 1' mit
dem erforderlichen Innenhochdruck beaufschlagt, vorzugsweise hydraulisch.
Die Druckbeaufschlagung des Gussteils 1' im Innenraum 6 ist in 1 durch
Pfeile symbolisiert.
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Bei
der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform
ist das Gussteil 1' benachbart
zum Umformbereich 2 mit zumindest einer Vorhaltezone 7 ausgestattet.
Im vorliegenden Fall sind zwei Vorhaltezone 7 vorgesehen,
die in der Schnittebene beiderseits des Umformbereichs 2 angeordnet
sind. Die Vorhaltezonen 7 charakterisieren sich dadurch,
dass sie gegenüber
einem benachbarten Nachbarbereich 8 des Gussteils 1' eine größere Wandstärke aufweisen.
Beispielsweise ist die Wandstärke
des Gussteils 1' in
der jeweiligen Vorhaltezone 7 vor dem Innenhochdruckumformen
wenigstens 50% größer als
im jeweiligen Nachbarbereich 8 bzw. als im Umformbereich 2. 1 zeigt
dabei das Gussteil 1' vor
dem Innenhochdruckumformen.
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Beim
Innenhochdruckumformen erfolgt zumindest im Umformbereich 2 eine
Aufweitung des Gussteils 1'.
Hierbei kann nun Material aus den Vorhaltezonen 7 in den
Umformbereich 2 nachfließen. Die Positionierung und
Dimensionierung der Vorhaltezonen 7 ist dabei gezielt so
gewählt,
dass die Wandstärke
im Umformbereich 2 während
des Umformvorgangs nicht oder nur geringfügig abnimmt. Vorzugsweise sind
die Vorhaltezonen 7 so ausgelegt, dass sich im Hohlkörper 1,
also nach dem Innenhochdruckumformen in den Vorhaltezonen 7 eine Wandstärke einstellt,
die nur noch 20% oder weniger oder maximal 10% von den Wandstärken im
Umformbereich 2 und/oder im jeweiligen Nachbarbereich 8 abweicht.
Bei der in 2 dargestellten Variante sind
die Vorhaltezonen 7 im Gussteil 1' gezielt so dimensioniert worden,
dass der Hohlkörper 1 nach dem
Innenhochdruckumformen im Umformbereich 2 und in den Vorhaltezonen 7 ebenso
wie in den Nachbarbereichen 8 im wesentlichen dieselbe
Wandstärke
aufweist.
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Um
das Umformverhalten weiter zu vereinfachen, kann der jeweilige Umformbereich
von der jeweiligen Vorhaltezone 7 bzw. von den Vorhaltezonen 7 umschlossen
sein. Das heißt,
der jeweilige Umformbereich 2 ist von einer oder mehreren
Vorhaltezonen 7 umrandet, so dass beim Umformen von allen Seiten
Material aus den Vorhaltezonen 7 in den Umformbereich 2 nachfließen kann.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform sind die Vorhaltezonen 7 so
ausgestaltet, dass die vergrößerte Wandstärke ausschließlich nach
innen aufträgt,
also die Außenkontur
des Gussteils 1 nicht beeinträchtigt. Vorzugsweise ist die
jeweilige Vorhaltezone 7 wie hier durch einen Wulst gebildet,
der vom jeweiligen Nachbarbereich 8 nach innen vorsteht.
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Entsprechend
den 3 und 4 kann das Gussteil 1' zusätzlich oder
alternativ benachbart zu einem (anderen) Umformbereich 2 mit
wenigstens einer Ankerzone 9 ausgestattet sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind zwei derartige Ankerzonen 9 vorgesehen, die in der
gewählten
Schnittebene beiderseits des Umformbereichs 2 angeordnet
sind. Im Unterschied zu den zuvor gezeigten, bevorzugten Ausführungsformen
der Vorhaltezonen 7 befinden sich die Ankerzonen 9 an
der Außenkontur 10 des Gussteils 1'. Die Matrix 4 des
Innenhochdruckumformwerkzeugs 3 ist mit Ankeraufnahmen 11 ausgestattet,
die komplementär
zu den Ankerzonen 9 ausgeformt und positioniert sind. Bei
in die Matrix 4 eingelegtem Gussteil 1' wirken die Ankerzonen 9 mit den
Ankeraufnahmen 11 zum Fixieren des Gussteils 1' innerhalb der
Matrix 4 zusammen. Dies hat zur Folge, dass beim Innenhochdruckumformen
im wesentlichen ausschließlich
der zwischen den Ankerzonen 9 angeordnete Umformbereich 2 in die
Vertiefung 5 aufgeweitet wird. Insbesondere können Nachbarbereiche 8,
die sich bezüglich
des Umformbereichs 2 auf einer gegenüberliegenden Seite der jeweiligen Ankerzone 9 befinden,
nicht in die Vertiefung 5 nachfließen, wodurch jenseits der Ankerzonen 9 Scherbewegungen
und Scherbelastungen des Gussteils 1' reduziert sind. Auch diese Ausführungsform
kann zu einer erheblichen Qualitätssteigerung
des Hohlkörpers 1 genutzt
werden.
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Zweckmäßig ist
wie hier der jeweilige Umformbereich 2 von der jeweiligen
Ankerzone 9 bzw. von mehreren Ankerzonen 9 umschlossen,
so dass in jeder Richtung ein Nachfließen von Material aus den Nachbarbereichen 8 behindert
ist.
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Bei
den hier gezeigten Ausführungsformen werden
die Ankerzonen 9 dadurch realisiert, dass das Gussteil 1' in den Ankerzonen 9 eine
größere Wandstärke aufweist
als in den Nachbarbereichen 8 bzw. als im Umformbereich 2.
Die Ankerzonen 9 sind hier so realisiert, dass die jeweilige
vergrößerte Wandstärke ausschließlich nach
außen
aufträgt.
Erreicht wird dies hier dadurch, dass die einzelnen Ankerzonen 9 jeweils
durch einen Wulst gebildet sind, der bezüglich des jeweiligen Nachbarbereichs 8 nach außen vorstehen.
Alternativ ist es grundsätzlich
möglich,
bei einer anderen Ausführungsform
die jeweilige Ankerzone 9 auch dadurch zu realisieren,
dass die Außenkontur 10 des
Gussteils 1' im
Bereich der Ankerzone 9 eine Vertiefung aufweist, z.B.
in Form einer Nut. Das komplementäre Gegenstück der Matrix 4 ist dann
ein entsprechender Vorsprung, der bei in die Matrix 4 eingelegtem
Gussteil 1' in
die jeweilige Vertiefung eingreift, um so das Gussteil 1' in der Matrix 4 zu
fixieren.
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Wie
aus 4 hervorgeht, bewirken die Ankerzonen 9,
dass beim Innenhochdruckumformen kein oder kaum Material über die Ankerzonen 9 in den
Umformbereich 2 nachfließen kann. Dementsprechend reduziert
sich im Umformbereich 2 die Wandstärke des Hohlkörpers 1.
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Bemerkenswert
ist hier, dass die jeweilige Ankerzone 9 beim Innenhochdruckumformen
erhalten bleibt und dementsprechend gemäß 4 auch beim
fertigen Hohlkörper 1 noch
vorhanden ist.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
können die
Ankerzonen 9 gemäß der in
den 3 und 4 gezeigten Ausführungsform
mit den Vorhaltezonen 7 gemäß der in den 1 und 2 gezeigten
Ausführungsform
miteinander kombiniert werden. Ein entsprechendes Gussteil 1' besitzt dann
benachbart zum jeweiligen Umformbereich 2 innen zumindest eine
Vorhaltezone 7 und außen
zumindest eine Ankerzone 9.
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In
den 5 und 6 ist eine Ausführungsform
gezeigt, bei der das Gießverfahren
zum Herstellen des Gussteils 1' so ausgestaltet ist, dass das
Gussteil 1' gegenüber dem
Hohlkörper 1 vollständig bezüglich der
mit dem Innenhochdruckumformen erzielbaren Aufweitung ein Untermaß aufweist. Das
Gussteil 1' besitzt
dadurch vom fertigen Hohlkörper 1 Maßabweichungen,
die deutlich über
Maßabweichungen
hinausgehen, die mit einem Verzug des Gussteils 1' beim Abkühlen einhergehen.
Beispielsweise beträgt
das Untermaß des
Gussteils 1' bezogen
auf die Außenkontur 10 des
Hohlkörpers 1 bzw. bezogen
auf eine Innenkontur 12 des Hohlkörpers 1 zumindest
5% oder wenigstens 10%. Durch diese Bauweise können insbesondere Formen für den fertigen
Hohlkörper 1 realisiert
werden, die mit einem herkömmlichen
Gießverfahren
nicht realisierbar sind bzw. die beim Innenhochdruckumformen eines Strangpressprofils
ebenfalls nicht realisierbar sind. Die beim Innenhochdruckumformen
des Gussteils 1' realisierte
Formänderung
des Hohlkörpers 1 geht
dabei weit über
ein Richten des verzogenen Gussteils 1' hinaus.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Endform des Hohlkörpers 1 durch
die Innenhochdruckumformung des Gussteils 1' hergestellt. Die Innenhochdruckumformung
umfasst somit automatisch einen Kalibriervorgang, mit dem das Gussteil 1' gerichtet wird.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Hohlkörper 1 zeichnet
sich somit durch eine relativ hohe Maßhaltigkeit aus.
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Entsprechend
den 7 und 8 kann bei einer vorteilhaften
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
das jeweilige Gussteil 1' mit
Hilfe einer Gießform 13 hergestellt
werden, die beispielsweise aus einem Oberteil 14 und einem
Unterteil 15 besteht. Die Gießform 13 enthält einen
Hohlraum 16, dessen Wandung 17 die Negativform
für die
Außenkontur 10 des
Gussteils 1' bildet.
Um ein hohles Gussteil 1' herstellen
zu können,
ist im Hohlraum 16 außerdem
ein Kern 18 angeordnet. Bei der hier gezeigten, bevorzugten
Ausführungsform
wird dieser Kern 18 in der Gießform 13 mittels metallischer
Kernstützen 19 positioniert.
Nach dem Gießen
des Gussteils 1' sind
die Kernstützen 19 entsprechend 8 integrale
Bestandteile des Gussteils 1'.
Dabei können
die Kernstützen 19 einerseits
formschlüssig
in das Gussteil 1' eingebunden
sein. Andererseits können
die Kernstützen 19 zusätzlich oder
alternativ metallurgisch in den Werkstoff des Gussteils 1' eingebunden
sein.
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Durch
die Verwendung von im Gussteil 1' verbleibenden Kernstützen 19 kann
ein hohles Gussteil 1' geschaffen
werden, das abgesehen von einer noch weiter unten näher erläuterten
Auslassöffnung einen
vergleichsweise dichten Hohlkörper
bildet. Auf diese Weise ist der Aufwand zum Abdichten des hohlen Gussteils 1' reduziert.
Eine derartige Abdichtung ist erforderlich, um die Innenhochdruckumformung durchführen zu
können.
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Vorzugsweise
werden die Kernstützen 19 innerhalb
des Gussteils 1' gezielt
so positioniert und/oder ausgestaltet, dass sie beim fertigen Hohlkörper 1 als
Befestigungselemente verwendet werden können. Beispielsweise können die
Kernstützen 19 in
Form von Bolzen (mit oder ohne Gewinde) ausgestaltet sein. Dementsprechend
werden zur Realisierung der Kernstütze 19 vorzugsweise
Befestigungselemente verwendet, die beim fertigen Hohlkörper 1,
beispielsweise zum Einbau des Hohlkörpers 1 in eine komplexe
Bauteilstruktur, benötigt
werden.
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Nach
dem Gießvorgang
muss der Kern 18 aus dem Gussteil 1' entnommen werden. Hierzu kann
das Gussteil 1' in
herkömmlicher
Weise mit einer hier nicht gezeigten Auslassöffnung versehen sein. Durch
diese Auslassöffnung
kann der Kern 18 bzw. das Kernmaterial, z.B. Sand, nach
dem Gießen aus
dem Gussteil 1' entnommen
werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
kann nun beim Innenhochdruckumformen die Beaufschlagung des Gussteils 1' mit dem Innenhochdruck
durch besagte Auslassöffnung
realisiert werden.
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Beim
Hohlkörper 1 handelt
es sich vorzugsweise um ein Fahrzeugbauteil. Beispielsweise ist
der Hohlkörper 1 eine
Tragsäule
eines Fahrzeugs, insbesondere eine A-Säule oder eine B-Säule oder eine C-Säule.
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Als
Gießverfahren
für die
Herstellung des Gussteils 1' eignet
sich in besonderer Weise ein Niederdruckgussverfahren, bei dem insbesondere
Stahl durch einen Gasdruck in die jeweilige Gießform gedrückt wird. Dieses Verfahren
ist besonders gut dazu geeignet, große Bauteile mit vergleichsweise
geringen Wandstärken
herzustellen. Beispielsweise betragen realisierbare Wandstärken zwischen
1,6 mm und 8 mm, vorzugsweise zwischen 1,6 und 4 mm, insbesondere
zwischen 1,6 mm und 3 mm. Ein möglicher Niederdruckgussverfahren
ist beispielsweise das sogenannte „FONT MINC (FM)". Hierbei handelt
es sich um ein Niederdruckverfahren im Gegenschwerkraftguss unter
Verwendung einer Sandform. Bei diesem Verfahren kann die jeweilige
Form laminar bzw. turbulenzarm und vergleichsweise schnell gefüllt werden.
Zusätzlich
oder alternativ kann die Schmelze mit einem Gasdruck beaufschlagt
werden, um die Schmelze in die jeweilige Sandform zu drücken. Falls das
Gussteil 1' kein
Stahlgussteil sein soll, können zur
Herstellung des Gussteils 1' ebenfalls
Aluminiumdruckgussverfahren oder Magnesiumdruckgussverfahren verwendet
werden.
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Je
nach Werkstoff des Gussteils 1' kann es zweckmäßig sein, das Innenhochdruckumformen
bei einer relativ hohen Temperatur als Warminnenhochdruckumformung
durchzuführen.
Gleichzeitig kann der Innenhochdruckumformvorgang dazu verwendet werden,
das jeweilige Gussteil einer ggf. erforderlichen Wärmebehandlung
und/oder HIP (Heiß Isostatisches
Pressen) zu unterziehen, wodurch zusätzliche separate Herstellungsschritte
entfallen können.
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Besonders
vorteilhaft ist die Integration zusätzlicher Bearbeitungsvorgänge in den
Innenhochdruckumformvorgang. Beispielsweise kann die Innenhochdruckumformung
mit einem Trennvorgang gekoppelt sein, mit dessen Hilfe ein nicht
benötigter Teil
des Hohlkörpers 1 abgetrennt
werden kann, ohne dass hierzu ein zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich
ist. Zusätzlich
oder alternativ kann das Innenhochdruckumformen auch mit einem Stanzvorgang gekoppelt
sein, mit dem es beispielsweise möglich ist, wenigstens einen
Wandbereich aus einer Wand des Hohlkörpers 1 zu entfernen,
beispielsweise um an ei ner gewünschten
Stelle eine Öffnung
in den Hohlkörper 1 einzubringen.
Auch hierbei kann auf einen zusätzlichen
Bearbeitungsschritt verzichtet werden.
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- 1
- Hohlkörper
- 1'
- Gussteil
- 2
- Umformbereich
- 3
- Innenhochdruckumformwerkzeug
- 4
- Matrix
- 5
- Vertiefung
- 6
- Innenraum
- 7
- Vorhaltezone
- 8
- Nachbarbereich
- 9
- Ankerzone
- 10
- Außenkontur
von 1
- 11
- Ankeraufnahme
von 4
- 12
- Innenkontur
von 1
- 13
- Gießform
- 14
- Oberteil
von 13
- 15
- Unterteil
von 13
- 16
- Hohlraum
von 13
- 17
- Wandung
von 13
- 18
- Kern
- 19
- Kernstütze