-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Bündelungselement
gemäß Oberbegriff
Patentanspruch 1.
-
Bündelungselemente
im Sinne der Erfindung sind ein Elemente, mit welchen durch Umschließen oder
Umschlingen unterschiedlichster Bündelungsprodukte gebündelt und/oder
zusammengehalten werden können.
-
Bündelungsprodukte
im Sinne der Erfindung sind beliebige Produkte, welche durch das
Bündelungselement
zusammengehalten oder gebündelt werden
kann, so z.B. Leitungen, wie z.B. Elektrokabel, Schlauchleitungen
für Flüssigkeiten
und/oder Gase, gerolltes Papier, wie z.B. Pläne, Zeichnungen, Plakate, Drucke,
stabförmige
Produkte, wie z.B. Bleistifte usw.
-
Zum
Bündeln
bzw. zum Zusammenfassen von Produkten sind bisher üblich:
-
Gummiringe
-
Diese
haben den Nachteil, dass sie sich an bereits liegenden oder verlegten
Bündelungsprodukten,
wie z.B. Leitungen nicht befestigen lassen. Weiterhin sind Gummiringe
unangenehm und umständlich
zu handhaben, schneiden unter Umständen in das Bündelungsprodukt
ein und lassen sich dann, wenn diese sie das Bündelungsprodukt fest umspannen,
nur wieder schwer lösen.
-
Kabelbinder
-
Nachteilig
ist, dass auch diese in das jeweilige Bündelungsprodukt einschneiden
und sich nur schwer wieder öffnen
lassen. Weiterhin sind derartige Kabelbinder ästhetisch wenig ansprechbar
und durch das Fehlen eines selbständigen Nachspannens werden
z.B. mit derartigen Kabelbindern verbundene Leitungen lose, wenn
sie sich bewegen.
-
Bindedrähte, auch kunststoffbeschichtete
Bindedrähte
-
Nachteilig
ist hier u.a. das hohe Verletzungsrisiko und das Risiko einer Beschädigung von
Gegenständen
oder Oberflächen,
beispielsweise Möbeloberflächen. Für eine zuverlässige Bündelung
ist es erforderlich, den jeweiligen Bindedraht zu verdrillen. Dies
bedeutet dann aber auch, dass eine solche Verbindung nur schwer
lösbar
ist und/oder der Bindedraht in die Bündelungsprodukte einschneide.
-
Klebebänder
-
Diese
Art von Bündelungselement
ist vielseitig verwendbar, hat aber den Nachteil eines wenig ansprechenden
optischen Erscheinungsbildes und auch den Nachteil, dass die Bündelung
nur schwer gelöst
werden kann. Außerdem
findet kein selbständiges
Nachspannen statt. Weiterhin liegt ein solches Klebeband nur mit
einem geringen Teil seiner Klebefläche gegen das zu bündelnde
Gut an, wobei dann offen oder frei liegende Klebeflächen sehr
schnell verschmutzen und somit zu dem wenig ansprechenden optischen
Erscheinungsbild beitragen.
-
Klettverschlussbinder
-
Diese
sind zwar leicht anzubringen und auch wieder leicht zu lösen. Nachteilig
ist aber, dass das das jeweilige Bündelungsgut oder -produkt nicht
umschließende
Ende eines solchen Bandes lose von dem Bündelungsgut weghängt, was
zumindest optisch störend
ist. Nachteilig ist weiterhin, dass kein selbsttätiges Nachspannen erfolgt und
dass in hohem Maße
die Gefahr einer Verschmutzung besteht, und zwar insbesondere dann,
wenn ein derartiges Verschlussband im professionellen Umfeld genutzt wird,
beispielsweise von Profi-Beleuchtern, Musikern und Konzertveranstaltern.
-
Spiral- oder wendelartig ausgebildete
Bündelungselemente
-
Bekannt
ist auch ein umschlingendes Bündelungselement
(
WO 96/00175 ), welches
im Wesentlichen aus einem spiral- oder wendelartig geformten Materialstrang
aus einem polymeren Material mit Rückstellkraft besteht. Der Materialstrang
ist für eine
Handhabung und auch für
eine Verankerung am zu bündelnden
Gut beidendig mit Endstücken
ausgestattet.
-
Bekannt
ist weiterhin ein umschlingendes Bündelungselement (
WO01/83315 A1 ), welches ebenfalls
im Wesentlichen von einem spiral- oder wendelartig geformten Materialstrang
gebildet ist, dessen Querschnitt vollständig aus einem einzigen elastomeren
oder gummiartigen Material besteht und der in einem Formwerkzeug
hergestellt ist.
-
Bekannt
ist weiterhin ein Bündelungselement
(
NL-A-1019019 )
zur Bündelung
von Kabeln. Auch dieses bekannte Bündelungselement besteht wiederum
aus einem spiral- oder
wendelartig geformten Materialstrang. Als die Formstabilität sicherstellendes
Element ist ein plastisch verformbarer Metalldraht vorgesehen, der
mit einem Oberflächenmaterial
in Form eines elastischen Werkstoffes (thermoplastisches Elastomer)
versehen ist. Durch das Oberflächenmaterial
wird ein erhöhter
Reibungskoeffizient erreicht, der einem Herausgleiten des Bündelungsgutes
aus dem Bündelungselement
entgegenwirkt. Dieses bekannte Bündelungselement
besitzt allerdings keine elastische Rückstellkraft, was die Handhabung
erschwert und auch dazu führen
kann, dass das von dem Bündelungselement
umschlossene Bündelungsgut
sich aufgrund beispielsweise von Vibrationen lockert. Weiterhin
besteht die Gefahr von Verletzungen durch hervorstehende Enden des
inneren Metalldrahtes sowie die Gefahr von elektrischen Störungen durch
diesen Metalldraht. Nachteilig ist auch, dass sich dieses bekannte
Bündelungselement nur
schwer kürzen
lässt,
da hierbei ein Durchtrennen des Metalldrahtes erforderlich ist.
Auch die Fertigung des bekannten Bündelungselementes ist relativ
aufwendig und teuer.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Bündelungselement
aufzuzeigen, welches die vorgenannten Nachteile vermeidet. Zur Lösung dieser
Aufgabe ist ein Bündelungselement
entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
-
Unter „griffig" ist im Sinne der
Erfindung eine Oberflächenstruktur
zu verstehen, die ein Verrutschen des zu bündelnden Gutes einen ausreichend großen Widerstand
entgegensetzt. Dieser Widerstand kann unter anderem durch die Härte des
die Oberfläche
bildenden polymeren Materials, durch die chemische Zusammensetzung und/oder
durch eine entsprechende Oberflächenstruktur
(z.B. Rauhigkeit) beeinflusst werden.
-
Unter „tragender
Struktur" oder „Kern" ist im Sinne der
Erfindung derjenige Teil des Querschnitts zu verstehen, dessen Eigenschaften
die mechanischen Gesamteigenschaften des Bündelungselementes entscheidend
beeinflussen, d. h. der die Formstabilität und/oder die Elastizität des Bündelungselementes
bestimmt, zumindest aber wesentlich bestimmt und der bei einem Fehlen
zu einem Versagen des Bündelungselementes
führen
wurde.
-
Sofern
das erfindungsgemäße Bündelungselement
Flammschutzmittel enthält,
ist der Anteil an Flammschutzmittel in der tragenden Struktur bzw.
im Kern vorzugsweise höher
als in einer Deckschicht. Diese Ausbildung ist zweckmäßig, weil
das Flammschutzmittel die jeweilige Komponente in der Regel versteift
und dadurch die mechanische Eigenschaft von einem elastomeren Werkstoff
verschlechtert. Eine derartige Versteifung ist für das die tragende Struktur
bildende polymere Material unerheblich, zumindest jedoch bei diesem
Material tolerierbar, nicht aber an der Oberflächenschicht, die eine hohe
Griffigkeit aufweisen soll. Durch den erhöhten Anteil an Flammschutzmittel
im Kern bzw. in der tragenden Struktur wird das die Deckschicht
bildende Material mit geschützt,
ohne dass die Griffigkeit der Deckschicht verloren geht. Hierdurch
sind insbesondere auch umweltfreundliche Flammschutzmittel z.B.
ATH verwendbar, die die in höheren
Konzentrationen notwendig sind, beispielsweise bis zu 50 Gewichts%, und
dadurch die Elastizität
der Deckschicht beeinträchtigen
könnten.
-
Die
Bündelung
wird bei dem erfindungsgemäßen Bündelungselement
durch den spiral- oder wendelartig geformten Materialstrang bewirkt,
der zumindest teilweise aus wenigstens einem polymeren Werkstoff
hergestellt ist, und zwar derart, dass der gewendelte Materialstrang
spiralfederartig wirkt und dieser Materialstrang und dabei insbesondere auch
dessen Windungen innerhalb gewisser Grenzen reversibel elastisch
verformbar sind.
-
Das
erfindungsgemäße Bündelungselement wird
beispielsweise so verwendet, dass das Bündelungsgut, z.B. Leitungen,
in dem von der Wendel gebildeten Innenraum lose aufgenommen sind.
Das erfindungsgemäße Bündelungselement
kann aber bevorzugt auch so verwendet werden, dass es mit seinen
Windungen federelastisch gegen das Bündelungsgut anliegt, und zwar
mit einer Anpresskraft, die ausreichend ist, um das Bündelungsgut
zusammen zu halten, die aber nur so groß ist, dass bei empfindlichem
Bündelungsgut
ein Einschnüren,
Einschneiden oder eine Knickbeanspruchung des Bündelungsgutes nicht eintritt.
Durch das elastische Anliegen der Windungen gegen das Bündelungsgut
erfolgt für
ein zuverlässiges
Aufrechterhalten der Bündelwirkung ein
automatisches Nachspannen.
-
Das
erfindungsgemäße Bündelungselement ist
in den unterschiedlichsten Längen
herstellbar, beispielsweise mit vorgegebenen kürzeren Längen zum Bündeln des Bündelungsgutes nur an bestimmten Bereichen,
oder aber mit größerer Länge, um
z.B. zwischen Anschlüssen
und/oder Geräten
verlaufende Leitungen auf ihrer gesamten Länge oder auf einem Großteil ihrer
Länge mit
dem Bündelungselement
zu umschließen.
-
Das
Bündelungselement
kann mehrkomponentig ausgführt
sei, so z.B. innen härter
und aussen elastischer, weicher, griffiger. Auch eine mehrfarbige Ausbildung
ist möglich.
Weiterhin kann das Element auch Hohlräume aufweisen, z.B. erzeugt
durch ein Gasinnendruckverfahren oder durch die Verwendung von Schäum- und/oder
Treibmitteln.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 in
vereinfachter Darstellung und in Seitenansicht eine Teillänge eines
Bündelungselementes
gemäß der Erfindung
zum Bündeln
von Leitungen, beispielsweise elektrischen Leitungen;
-
2 eine
Stirnansicht des Bündelungselementes
der 1;
-
3 einen
Teilschnitt durch zwei Windungen des gewendelten Bündelungselementes
bzw. Materialstrangs der 1;
-
4 eine
schematische Darstellung zur Erläuterung
der Wirkungsweise des Bündelungselementes
der 1;
-
5 eine
weitere mögliche
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bündelungselementes;
-
6 und 7 in
Draufsicht sowie in perspektivischer Seitenansicht eine weitere
mögliche Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bündelungselementes.
-
Das
in den 1–3 allgemein
mit 1 bezeichnete Bündelungselement
dient zum Bündeln bzw.
zum Zusammenfassen oder Umschlingen von Produkten z.B. von mehrerer
Leitungen 2, die beispielsweise elektrische Leitungen,
wie Versorgungsleitungen, Daten- und/oder Kommunikationsleitungen,
Antennenleitungen usw. oder aber auch schlauchartige Leitungen beispielsweise
Versorgungsschläuche
für Gas
und/oder Flüssigkeiten
usw. sind, um z.B. einen geordneten Verlauf für diese Leitungen 2 sicher
zu stellen, die Leitungen 2 zusammenzuhalten und einen „Leitungssalat" zu vermeiden.
-
Das
Bündelungselement 1 besteht
aus einem Materialstrang 3, der zu einer Spirale oder Wendel
geformt und metallfrei aus polymerem Material oder Kunststoffmaterial
hergestellt ist, und zwar derart, dass die einzelnen, von dem Materialstrang 3 gebildeten
Windungen 3.1 der Wendel relativ dicht aneinander anschließen. Bei
der dargestellten Ausführungsform
ist der Abstand, den benachbarte Windungen 3.1 des gewendelten
Materialstrangs 3 in Längsrichtung
des Bündelungselementes 1 voneinander aufweisen,
kleiner als der Durchmesser d des Materialstranges 3, der
bei der dargestellten Ausführungsform
einen kreisförmigen
Querschnitt aufweist.
-
Das
Material für
den Materialstrang 3 ist so ausgewählt, dass er nicht nur – u.a. auch
unter Berücksichtigung
des Durchmessers d sowie unter Berücksichtigung des Innendurchmessers
D der vom Materialstrang 3 gebildeten Wendel – eine ausreichende
Formstabilität
sowie ein ausreichendes, elastisches Rückstellvermögen aufweist und dadurch eine
für das
Bündeln
der Leitungen 2 ausreichend große Anpresskraft ermöglicht,
sondern an seiner Außenfläche auch
eine ausreichend hohe Griffigkeit, d.h z.B. eine ausreichend hohe
Elastizität
und einen ausreichend hohen Reibungskoeffizient gegenüber den
für die
Leitungen 2 üblichen
Materialien sicherstellt, beispielsweise eine Reibungskoeffizient
größer 0,4,
vorzugsweise größer 0,9.
Bei der dargestellten Ausführungsform
beträgt
der Innen- oder Umschlingungsdurchmesser D beispielsweise 16 mm
und der Durchmesser d des Materialstranges beispielsweise 7 mm.
-
Durch
die Ausbildung des Bündelungselementes 1 als
Wendel kann dieses in besonders auf einfache Weise auch um bereits
verlegte Leitungen 2 gelegt bzw. gewickelt werden, und
zwar dadurch, dass diese Leitungen 2 hierbei jeweils aus
dem Innenraum 4 der Wendel durch den Spalt zwischen benachbarten
Wendeln 3.1 hindurchreicht, bis schließlich das Bündelungselement 1 die
Leitungen 2 auf seiner gesamten Länge umschließt. Um zu
vermeiden, dass das Bündelungselement 1 bei
diesem Montieren überdehnt
wird und dadurch einen bleibenden Schaden nimmt, ist das erwähnte relativ hohe
Rückstellvermögen erforderlich
sowie auch erforderlich, dass das Material des Materialstranges 3 in
einen relativ großen
Bereich reversibel gedehnt werden kann, d.h. der Dehnbereich, innerhalb
dem ein reversibles Dehnen möglich
ist, beträgt
wenigstens 30 %. Um diese Eigenschaften bei der erforderlichen Griffigkeit,
an der Außen-
oder Oberfläche
zu erreichen, ist der Strang 3 bei der dargestellten Ausführungsform
mit einem Kern 5.1, der die tragende Struktur bildet und
zumindest im Wesentlichen die Formstabilität und das Rückstellvermögen der Wendel bestimmt, und
mit einer Oberflächenschicht 5.2 hergestellt.
Für den
Kern 5.1 geeignete Werkstoffe weisen z.B. ein Biege-E-Modul
von kleiner als 500 N/mm2, vorzugsweise
kleiner als 50 N/mm2 auf. Für die Oberflächenschicht 5.2 geeignete
Werkstoffe besitzen z.B. eine Shore-Härte von kleiner als 75 shA. Bei
der Darstellung der 2 besitzt der Kern 5.1 einen
relativ großen
Querschnitt, während
die äußere Schicht 5.2 aus
dem weicheren gummielastischen Material relativ dünn ist.
-
Trotz
der hohen Griffigkeit bzw. der gummielastischen Eigenschaften des
Materialstrangs 3 an der Außenfläche werden die Leitungen 2 von
dem Bündelungselement 1 wirksam
zusammengehalten, auch gegen relativ große im Sinne eines Auseinanderbewegens
der Leitungen wirkenden Kräfte.
Für die
Wirkungsweise des Bündelungselementes 1 sind unter
anderem die geometrische Form und die das Rückstellvermögen bestimmenden Materialeigenschaften,
insbes. aber auch der Reibungskoeffizient zwischen dem Materialstrang 3 und
den Leitungen 2 von ausschlaggebender Bedeutung. Dies lässt sich anhand
der 4 verdeutlichen, in der in vereinfachter Darstellung
die von dem Materialstrang 3 gebildete Wendel und zwei
Leitungen 2 mit ihren gegen die Windungen der Wendel anliegenden
Bereichen 2.1 und 2.2 nachgebildet sind. Wirken
nun auf diese Leitungen Kräfte
im Sinne eines Auseinanderbewegens, wie dies in der 4 mit
den Pfeilen K1 und K2 angedeutet ist, so ist die Größe dieser
Kräfte
bis zu einem Aufweiten der Windungen 3.1 an den Enden des Bündelungselementes 1,
aber auch zwischen diesen beiden Enden wesentlich durch die Reibung
zwischen den Windungen 3.1 und der jeweiligen Leitung 2 an
den Anlagepunkten 2.1 bzw. 2.2 bestimmt, d.h. bei
zu geringem Reibungskoeffizienten zwischen den Materialstrang 3 und
dem Material der Leitungen 2 werden bei entsprechenden
Kräften
K1 und K2 die Windungen 3.1 des Bündelungselementes 1 auf
der gesamten Länge
dieses Elementes aufgeweitet, und zwar bei über die Kontakt- oder Berührungspunkte 2.1 und 2.2 nachgleitendem
Materialstrang 3. Durch eine ausreichend große Reibung
zwischen dem Materialstrang 3 und den Leitungen 2 wird
dies verhindert.
-
Die
Leitungen 2 sind beispielsweise lose vom Bündelungselement 1 im
Umschlingungs- oder Innenraum 4 aufgenommen, d.h. der Querschnitt
des Innenraumes 4 des Bündelungselementes
ist nicht vollständig
von den Leitungen ausgefüllt.
Es besteht aber auch die Möglichkeit,
dass das Bündelungselement 1 bzw.
dessen Windungen 3 mit einer Anpresskraft gegen die den
Querschnitt des Innenraumes 4 vollständig ausfüllenden Leitungen 2 anliegt,
wobei die hierbei erzeugte Anpresskraft so gewählt ist, dass einerseits der
gewünschte
Zusammenhalt erreicht ist, andererseits aber das zu bündelnde
Gut nicht beschädigt
wird. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn das Bündelungselement 1 nicht
zum Bündeln von
Leitungen 2 verwendet wird, sondern zum Bündeln von
empfindlichen Produkten, beispielsweise von Papierprodukten oder
dergl. Die Rückstell-
und Anpresskraft sind weiterhin so gewählt, dass mit normalem Handgriff
das Bündelungselement 1 um
die Leitungen 2 gewickelt werden kann.
-
Es
besteht auch die Möglichkeit,
speziell nur die innen liegenden Bereiche der Wendeln 3.1,
die mit den Leitungen 2 in Berührung kommen, aus dem griffigen
weicheren, gummielastischen Material mit einem erhöhten Reibunskoeffizienten
zu fertigen, während
der übrige
Querschnitt des Materialstranges 3 dann aus dem härteren,
federelastischen und die tragende Struktur bildenden Material besteht.
-
Die
Herstellung des Bündelungselementes 1 erfolgt
beispielsweise durch Formen in einem Koextrusionsverfahren. Das
Bündelungselement
bzw. dessen Materialstrang 3 wird dabei aus der Schmelze
in die gewendelte Form gebracht, und zwar durch Wickeln des Stranges
auf einen rotierenden Kern und/oder durch Bewegung einer Extrusionsdüse um einen
Kern. Weiterhin kann das Bündelungselement durch
Umformen aus einem Halbzeug mit anschließender thermischer Fixierung
hergestellt werden. Auch die Herstellung durch Spritzgießen oder
Pressen ist möglich.
-
Als
Materialien eignen sich für
das Bündelungselement
unter anderem Thermoplasten, auch thermoplastische Elastomere oder
andere Elastomere sowie Kombinationen solcher Werkstoffe.
-
Vorstehend
wurde davon ausgegangen, dass das Bündelungselement als einfache
Wendel ausgeführt
ist. Es sind aber auch andere Ausführungen, beispielsweise figürliche Ausgestaltungen
möglich,
z.B. als Schlange, wie dies in der 5 für das dortige
Bündelungselement 1a gezeigt
ist. Auch andere figürliche
Ausgestaltungen sind denkbar, beispielsweise als Maus mit einem
gewendelten Schwanz usw.
-
Bei
der in der 5 dargestellten Ausführungsform
weist der den gewendelten Schlangenkörper bildende Materialstrang 3a einen
sich entlang dieses Materialstranges von oben nach unten verkleinernden
Querschnitt auf, und dabei speziell einen ovalen Außenquerschnitt,
dessen größere Querschnittsachse
radial oder annähernd
radial zur Längserstreckung
des Bündelungselementes 1a liegt,
so dass für
den gewendelten Materialstrang 3a ein Flächenträgheitsmoment
erreicht ist, welches in Richtung radial zur Längsachse des Bündelungselementes
größer ist
als parallel zu dieser Achse, wodurch die Anpresskraft des Bündelungselementes gegen
das zu bündelnde
Gut aber auch die Kraft, mit der das Bündelungselement das zu bündelnde
Gut zusammenhält,
gesteigert werden können.
-
Eine
Besonderheit des Bündelungselementes 1a besteht
weiterhin darin, dass der von den Wendeln umschlossene Innenraum
bombiert ist, d.h. einen Querschnitt aufweist, der sich ausgehend
von einem Ende des Bündelungselementes 1a zunächst vergrößert und
dann am anderen Ende des Bündelungselementes
wieder abnimmt.
-
Wie
in der 1 bei 6 angedeutet, können das Bündelungselement 1 bzw.
dessen Materialstrang 3 an einem oder mehreren Bereichen,
beispielsweise durch Drucken, Laserbehandlung usw. bedruckt und/oder
grafisch gestaltet sein, beispielsweise auch durch Aufbringen einer
Marke usw.
-
6 und 7 zeigen
als weitere mögliche Ausführungsform
eine Bündelungselement 1b,
welches aus einem gewendelten tragenden Element oder Kern 5.1 besteht,
auf den als Anlagefläche
für das
Bündelgut
teilflächig
oder punktuell Beschichtungen 5.3 aus einem zweiten Werkstoff,
beispielsweise aus einem gummielastischen Werkstoff, aufgebracht sind.
Im Vergleich zum Durchmesser des Kernes 5.1 sind die Beschichtungen 5.3 relativ
dünn ausgeführt.
-
Durch
Wahl der Eigenschaften des verwendeten Materials und/oder durch
die Formgebung der Wendel und/oder durch die Formgebung des Querschnittes
des die Wendel bildenden Materialstrangs 3 bzw. 3a können die
radiale Anpress- oder Spann- oder
Federkraft der Wendel und damit Bündelungsfestigkeit geändert oder
angepasst werden, und zwar beispielsweise derart, dass diese Anpresskraft
oder Bündelungsfestigkeit
an den beiden Enden der Wendel größer ist als im Bereich zwischen
diesen Enden usw. Im Einzelnen bestehen u. a. folgende Möglichkeiten
die Spannung der Wendel und damit auch die radiale Anpresskraft
zu variieren:
-
1. Formgebung der Wendel
-
Durch
unterschiedlichen Querschnitt der Wendel kann die Anpresskraft oder
Bündelungsfestigkeit
auch entlang dieser Wendel variiert werden, wie dies in der 5 für das Bündelungselement 1a dargestellt
ist. Durch den kleineren Durchmesser der Wendel am unteren Ende
besitzt die Wendel grundsätzlich
eine größere Spannung
und damit eine größere radiale
Anpress- oder Bündelungskraft
zum Zusammenhalten des Bündelgutes
als bei einem größeren Wendeldurchmesser.
Durch Änderung
des Querschnittes des die Wendel bildenden Materialstranges 3a ist
ebenfalls eine Änderung
der Spannung bzw. der Anpress- oder Bündelungskraft möglich, d.
h. mit zunehmendem Querschnitt des die Wendel bildenden Materialstranges 3a nehmen
die Spannung und damit auch die Anpress- oder Bündelungskraft zu. Bei der Ausführung der 5 sind
beide Maßnahmen
gegenläufig
angewandt, d. h. dort wo der Wendeldurchmesser am kleinsten ist
und damit auch der Krümmungsradius
des die Wendel bildenden Materialstranges 3a am kleinsten
ist, ist der Querschnitt dieses Materialstrangs 3a ebenfalls
am kleinsten.
-
Die
Spannung der Wendel und damit die radiale Anpress- oder Bündelungskraft
können
auch durch die Form des Querschnittes des die Wendel bildenden Materialstrangs
beeinflusst werden, d. h. insbesondere durch das Verhältnis des
Durchmessers D1, den der die Wendel bildenden Materialstrang radial
zur Achse der Wendel aufweist, und des Durchmessers D2, den der
die Wendel bildende Materialstrang parallel zur Achse der Wendel
besitzt. Mit zunehmendem Verhältnis
D1/D2 erhöht
sich ebenfalls die radiale Anpresskraft.
-
2. Beeinflussung oder Änderung der radialen Anpresskraft
durch die Material- oder Werkstoffeigenschaften
-
Die
Spannung der Wendel, d. h. diejenige Kraft, die beispielsweise zur
elastischen Vergrößerung einer
Windung der Wendel aufgebracht werden muss und die die Anpress-
oder Bündelungskraft
bestimmt, hängt
weiterhin auch von den Material- oder Werkstoffeigenschaften des
die Wendel bildenden Materialstrangs ab und dabei bei Verwendung
einer weichen Materialkomponente und einer harten Materialkomponente
insbesondere von dem Verhältnis der
Querschnitte ab, die die harte Komponente und die weiche Komponente
bezogen auf den Gesamtquerschnitt des Materialstranges aufweisen,
d. h. bei der Ausführungsform
der 3 von dem Verhältnis der
Fläche
des Querschnittes des Kernes 5.1 und der Fläche des
Querschnittes der Oberflächenschicht 5.2.
Durch Variation des Flächenverhältnisses
der beiden Querschnitte kann die radiale Anpresskraft entlang der
Wendel variiert werden. Grundsätzlich besteht
weiterhin auch die Möglichkeit,
beispielsweise die Werkstoffeigenschaften, insbesondere die Elastizität z.B. der
harten Komponente entlang der Wendel bzw. entlang des Bündelungselementes
zu variieren, um hierdurch eine sich ändernde Wendelspannung bzw.
radiale Anpresskraft zu erreichen.
-
Die
Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind,
ohne das dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke verlassen
wird. So ist es beispielsweise möglich,
den die Wendel bildenden Materialstrang so zu formen, dass einander
benachbarte Windungen formschlüssig
ineinandergreifen, um so beispielsweise einen das zu bündelnde
Gut, z.B. die Leitungen 2 umschließenden Schutzmantel zu bilden.
-
- 1
- Bündelungselement
- 2
- zu
bündelndes
Gut, beispielsweise Leitungen
- 2.1,
2.2
- Berührungspunkt
- 3,
3a
- Materialstrang
- 3.1
- Wendel
- 4
- Innenraum
des Bündelungselementes
- 5.1
- Kern
- 5.2,
5.3
- Oberflächenschicht
oder Beschichtung
- 6
- bedruckter
oder grafisch oder farblich gestalteter Bereich
- K1,
K2
- Kraft