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Sachgebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Elektroniksystem für ein Kraftfahrzeug mit durch
eine Schottwand abgetrenntem Motorraum und Fahrgastraum, wobei die Schottwand
eine Motorseite und eine Insassenseite hat, wobei der Motorraum
mit mindestens einem Elektronikgerät zur Ausführung mindestens einer Fahrzeugfunktion
ausgestattet ist, wobei das Elektronikgerät mit einem Elektronikkomponenten
enthaltenden flexiblen Substrat zur elektrischen und signaltechnischen
Versorgung über
Leitungen in Verbindung steht, wobei dem flexiblen Substrat ein
Flachdrahtelektronikstandort zugeordnet ist und als Leitungen mindestens
eine Flachdrahtsammelleitung zur elektronischen Verbindung zwecks
Signalübertragung
zwischen dem Flachdrahtelektronikstandort und dem Elektronikgerät im Motorraum
vorhanden ist.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Motorraumelektronik wird umfangreicher, je mehr Funktionen, wie
z. B. Antiblockierbremssystem, Verbrennungsmotorsteuerung, Getriebesteuerung,
Ventilzeitsteuerung und zahlreiche Sensoren sowie Stellglieder,
im Motorraum vereinigt sind. Gegenwärtig sind sorgfältig abgedichtete
Module als Umhausung für
verschiedene Elektronikboxen im Motorraum installiert. Diese Module
sind aufgrund des erforderlichen hohen Abdichtungs- und Schutzgrades
sowie des Kühlungsbedarfs
der Elektronik sehr kostenintensiv. Typischerweise umfassen diese
Module Aluminiumgussgehäuse
mit Kühlmöglichkeiten
und eine beträchtliche
Vielzahl von Halterungen zur Abstützung der Elektronikboxen im
gesamten Modul. Außerdem
erfordern diese Module Verbinder, Anschlussstücke und Kabelbäume, die
mit jedem der im Motorraum befindlichen Elektronikgeräte verbunden
sind.
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Es
ist eine Verteilereinrichtung für
elektronische Komponenten in der Druckschrift WO 94/019213 A1 beschrieben,
wobei die Verteilereinrichtung aus einem Gehäuse besteht, das an einer Trennwand
oder in einer Aussparung der Trennwand angebracht ist, wobei die
Trennwand den Motorraum vom Fahrgastraum trennt. Das Gehäuse besteht
aus einem Boden und einem Deckel bei einseitiger Öffnungsmöglichkeit
oder aus zwei Deckeln bei zweiseitiger Öffnungsmöglichkeit. Die beiden Seiten
des Gehäuses
können
bündig
mit der Trennwand verbunden sein. In dem Gehäuse der Einrichtung befinden
sich elektronische Bauelemente, die mit Steckverbindern miteinander
verbunden sind. Die elektronischen Bauelemente befinden sich in
einem Gehäuse,
das mit seinen Seiten an der Trennwand befestigt wird.
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Ein
Problem besteht darin, dass sich zwischen den elektronischen Bauelementen
und der Trennwand in jedem Falle eine Gehäusewandung befindet, die die
Kühlungsmöglichkeit
zwischen den elektronischen Bauelementen und der Trennwand abschwächt. Die
Kühlung
erfolgt hier in erster Linie über
die Gehäusewandung
und danach über
die nachfolgende Trennwand.
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Des
Weiteren sind ein Verfahren zum Kontaktieren einer Leiterplatte,
das mit einer auf einem Träger
angeordneten Leiterbahn versehen ist, und eine zugehörigen Vorrichtung
in der Druckschrift
DE 100
04 162 A beschrieben. Der Träger kann als ein Cockpitmodul
in einem Kraftfahrzeug ausgebildet sein. Über die auf dem Träger befindlichen
Leiterbahnen werden verschiedene in einem Fahrzeug angeordnete Leiterbahnen
miteinander elektrisch leitend verbunden. Des Weiteren ist eine
Vorrichtung mit einem Träger
und mindestens einer Leiterplatte in einem Kraftfahrzeug vorhanden,
wobei auf der Leiterplatte erste Leiterbahnen und elektrische Bauelemente
angeordnet sind, wobei auf dem Träger zweite Leiterbahnen angeordnet
sind, und wobei die ersten und die zweiten Leiterbahnen miteinander
elektrisch leitend verbunden sind. Der Träger ist Teil eines Gehäuses bzw.
Teil der Wand eines Gehäuses,
das sich auf der Insassenseite und nicht auf der Motorseite befindet.
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Die
Leiterplatten können
auch als flexible Substrate ausgebildet sein, deren Form zwar veränderlich,
aber der Trägerwandung
nur in einem vorgegebenen Abstand und ohne direkten Substrat-Wand-Kontakt
angepasst werden kann.
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Die
beabstandete Kontaktierung zwischen der Leiterbahnen enthaltenden
flexiblen Leiterplatte und der Leiterbahnen aufweisenden Trägerplatte
erfolgt somit nicht kontaktkonform, sondern über metallische Kontaktierungen,
insbesondere im Rahmen eines Lötprozesses
oder mittels eines speziellen Leitklebers, der einen leitenden Übergang über die
plattenbeabstandeten Kontaktstellen zwischen den Leiterbahnen herstellt.
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Ein
Problem besteht darin, dass, obwohl flexible Leiterplatten vorhanden
sind, die Stromführung nicht über Flachdrahtsammelleitungen,
sondern über die
Leiterbahnen der bestückten
Leiterplatten und der Träger
zu den Elektronikgeräten
erfolgt. Die mit Leiterbahnen versehenen Trägerwandungen stellen Modulwände innerhalb
des Fahrzeugs oder Wände von
separaten Gehäusen
dar. Auch sind die flexiblen Leiterplatten nicht mittels einer thermischen
Befestigungsschicht, z.B. Heißkleber
oder Heißfett,
an den Trägerwandungen
befestigt. Andererseits sind die flexiblen Leiterplatten nicht an
leiterbahnfreien Wandungen befestigt. Eine Abdeckung der Leiterplatten ist
zwar ebenfalls an den Trägerwandungen
befestigt, die aber hauptsächlich
der elektromagnetischen Abschirmtätigkeit und weniger einer Ableitung
von überschüssiger Wärme dient,
da das Material der Träger
im Wesentlichen aus Kunststoff besteht, dessen Wärmeleitvermögen im Allgemeinen sehr gering ist.
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Eine
andere Einrichtung zur Befestigung eines elektronischen Steuergerätes in einem
Kraftfahrzeug ist in der Druckschrift
DE 43 13 782 A beschrieben, mittels der bedarfsweise
auch mehrere Steuergeräte
am gleichen Sitzplatz an einer Wandung befestigbar und zwecks Einhaltung
ihrer Betriebstemperatur erwärmbar
sind. Die Einrichtung umfasst wenigstens eine Kühlbasis aus gut wärmeleitfähigem Metall,
welche so ausgebildet ist, dass sie eine fensterartige Ausnehmung
in einer zur Befestigung des/der Steuergeräts/-te vorgesehenen Trennwand schließt, wobei
die Kühlbasis
als flächiges
Element mit einem Gerätesitzplatz
auf einer ihrer Flächen ausgebildet
ist, auf welcher wenigstens eine Wärme abgebende Fläche eines
Steuergerätes
in gutem thermischen Kontakt positionierbar und letzteres auf der
Kühlbasis
befestigbar ist. Die motorseitige Trennwand weist somit Aussparungen
auf, in und durch die die Kühlbasis
mit ihren Kühlrippen
hineingesteckt und gehaltert ist, wobei die Kühlbasis umrandungsbezogen an
der Trennwand mit Befestigungsbolzen befestigt wird. Die Kühlung erfolgt
durch auf der Gegenseite der Kühlbasis
strömende
kalte Luft.
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Ein
Problem besteht darin, dass die Kühlbasis mit ihrer gesamten
Fläche
nicht an der Schottwand anliegt. Es wird auch keine thermische Befestigungsschicht
zwischen der Kühlbasis
und der Trennwand eingesetzt.
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Es
ist eine Karosserie eines Personenkraftwagens mit einem Elektronikgehäuse in der
Druckschrift
DE 40
41 016 C1 beschrieben, die mit einem vorderen Türpfosten
(A-Pfosten), mit einem Radhaus, mit einer Kotflügelbank und mit einer Federbeinaufnahme,
die gegenüber
dem A-Pfosten weiter vorne und weiter zur Fahrzeuglängsmitte
hin liegt und die über
das Radhaus mit dem A-Pfosten verbunden ist, versehen ist, so dass
sich zwischen der Federbeinaufnahme, der Kotflügelbank und der Kontur des
Radhauses ein von oben her offener, taschenförmiger Raum ergibt. Die Federbeinaufnahme ist
mit einem Hohlprofilträger
als Federbeinträger etwa
in der Mitte bzw. in Höhe
der Fensterbrüstung mit
dem A-Pfosten verbunden und der Federbeinträger bildet die Begrenzung des
taschenförmigen Raums
zur Fahrzeuglängsmitte
hin, dass die Wände dieses
Raums von einer Gehäusetasche
als Elektronikgehäuse
gebildet sind, die mit den angrenzenden Karosserieteilen, insbesondere
der Kotflügelbank und
dem Federbeinträger
fest verbunden sind, so dass das Elektronikgehäuse einen Teil der Tragestruktur
der Karosserie bildet und mit einem Gehäusedeckel abgedeckt ist.
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Ein
Problem besteht darin, dass sich die Elektronikbauteile in einem
Elektronikgehäuse
befinden, das sich im Bereich des Fahrgastraumes befindet. Das Gehäuse ist
nicht zum Motorraum gerichtet angeordnet. Es ist eine Öffnung im
Elektronikgehäuse
zum Fahrgastraum vorhanden, wobei das Elektronikgehäuse Kühlrippen
aufweisen kann. Verbindungskabel führen vom Motorraum über Rundöffnungen
und Gummitüllen
in das Elektronikgehäuse.
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Es
ist auch eine Struktur zum Kühlen
einer Leistungstreibereinheit für
ein Automobil zum Steuern/Regeln des Betriebs eines Motor-Generators
in der Druckschrift
DE
101 52 924 A1 beschreiben, wobei der Motor-Generator mit
einer Maschine verbunden ist und entweder als Motor oder als Generator wirkt,
wobei die Struktur eine Leistungstreibereinheit-Aufnahmekammer aufweist,
die in Breitenrichtung eines Fahrzeuges außerhalb eines Längsträgers definiert
ist, der an seiner Seite eines Maschinenraums mit der darin aufgenommenen
Maschine angeordnet ist, wobei die Kammer von dem Maschinenraum
getrennt ist, wobei die Leistungstreibereinheit in der Leistungstreibereinheit-Aufnahmekammer aufgenommen
und dazu ausgelegt ist, durch Fahrtwind gekühlt zu werden. Die Leistungstreibereinheit und
die Kühlvorrichtung
sind integral miteinander ausgebildet und an einer vorderen Abdeckschürze neben
dem Motorraum gehaltert. Die Leistungstreibereinheit befindet sich
in einem Gehäuse,
das sowohl durch Fahrtwind als auch mittels flüssiger, strömender Kühlmittel gekühlt werden
kann.
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Ein
Problem besteht darin, dass sich das Gehäuse nicht an der Schottwand
zwischen Motorraum und Fahrgastraum befindet, auch ist die Leistungstreibereinheit
nicht mit einer wärmeübertragenden thermischen
Befestigungsschicht an einer Abdeckschürze angebracht.
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Wesen der
Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Elektroniksystem für ein Kraftfahrzeug
anzugeben, das derart geeignet ausgebildet ist, dass eine Verbesserung
der Kühlung
von motorseitig angeordneten Elektronikkomponenten im Bereich der
Schottwand als Trennwand zwischen Motorraum und Fahrgastraum des
Kraftfahrzeuges gewährleistet
wird sowie daraus folgend eine Erhöhung der Integration von Elektronikkomponenten
in einem Standort im Bereich der Schottwand ermöglicht wird.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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In
dem Elektroniksystem für
ein Kraftfahrzeug mit durch eine Schottwand abgetrenntem Motorraum
und Fahrgastraum hat die Schottwand eine Motorseite und eine Insassenseite,
wobei der Motorraum mit mindestens einem Elektronikgerät zur Ausführung mindestens
einer Fahrzeugfunktion ausgestattet ist, wobei das Elektronikgerät mit einem
Elektronikkomponenten enthaltenden flexiblen Substrat zur elektrischen
und signaltechnischen Versorgung über Leitungen in Verbindung
steht,
wobei dem flexiblen Substrat ein Flachdrahtelektronikstandort
zugeordnet ist und als Leitungen mindestens eine Flachdrahtsammelleitung
zur elektronischen Verbindung zwecks Signalübertragung zwischen dem Flachdrahtelektronikstandort
und dem Elektronikgerät
im Motorraum vorhanden ist,
wobei gemäß dem Kennzeichenteil des Patentanspruchs
1
das flexible Substrat des Flachdrahtelektronikstandortes
mit Hilfe einer wärmeübertagenden
thermischen Befestigungsschicht rückseitig angepasst an der Motorseite
der eine Wärmesenke
darstellenden Schottwand oder an einer Innenseite einer an der Schottwand
befestigten Abdeckung zur Kühlung
der Elektronikkomponenten angebracht ist, und
die Abdeckung
am Außenrand
des Flachdrahtelektronikstandortes an der Schottwand zum Kontakt
des Abdeckungsrandes mit der Schottwand befestigt ist und die den
Flachdrahtelektronikstandort in direkter Verbindung mit der Schottwand
einkapselt.
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Der
Flachdrahtelektronikstandort kann mit einem Heißkleber als thermischer Befestigungsschicht
an die Schottwand montiert sein.
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Andererseits
kann der Flachdrahtelektronikstandort auch mit einem Heißfett als
thermischer Befestigungsschicht an die Schottwand montiert sein.
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Das
Elektroniksystem kann eine an der Flachdrahtsammelleitung befestigte
flexible Plasttafel zur Abstützung
der Flachdrahtsammelleitung innerhalb des Motorraums umfassen.
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Der
Flachdrahtelektronikstandort kann mit einer Beschichtung abgedichtet
sein.
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Das
zugehörige
Elektronikgerät
kann eine Einspritzdüse
eines Verbrennungsmotors sein.
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Die
Flachdrahtsammelleitung kann direkt an einem vorhandenen Verbrennungsmotor
abgestützt sein.
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Der
Flachdrahtelektronikstandort kann Schaltungen für eine Motorsteuerungseinheit
umfassen.
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Das
Elektronikgerät
kann eine Fahrzeugbeleuchtung sein.
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Die
Abdeckung kann eine elektromagnetische Abschirmung bereitstellen.
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Das
Elektroniksystem kann mindestens einen an der Motorseite der Schottwand
montierten zweiten Flachdrahtelektronikstandort umfassen, wobei
der zweite Flachdrahtelektronikstandort mit dem ersten Flachdrahtelektronikstandort über die
Flachdrahtsammelleitung elektronisch verbunden ist.
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Die
Flachdrahtsammelleitung kann ein Flachdrahtende enthalten, das den
Flachdrahtelektronikstandort mit dem Elektronikgerät direkt
verbindet.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
integrierten und Teil der Patentbeschreibung bildenden zugehörigen Zeichnungen
stellen verschiedene Aspekte der Erfindung bildlich dar und dienen
zusammen mit der Beschreibung der Erklärung der Erfindung. Die Zeichnungen
umfassen:
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1 als
Schnittdarstellung eines Elektroniksystems für Elektronikgeräte im Motorraum;
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2 als
Vorderansicht von an der Schottwand befestigten Flachdrahtelektronikstandorten
des Elektroniksystems;
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3 als
Perspektivdarstellung einer anderen Ausgestaltung des Elektroniksystems
für Elektronikgeräte im Motorraum;
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4 als
vergrößerte, teilweise
aufgebrochene Darstellung des in 3 dargestellten
Elektroniksystems;
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5 als
eine der 4 ähnliche Perspektivdarstellung,
die jedoch eine an der Schottwand befestigte Abdeckung zeigt;
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6 als eine der 5 ähnliche
Perspektivdarstellung, die jedoch eine alternative Ausgestaltung
des Flachdrahtelektronikstandorts in seiner Abdeckung zeigt.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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1 stellt
eine Schnittdarstellung eines Elektroniksystems 20 dar.
Das Elektroniksystem ist für
ein (teilweise in 3 gezeigtes) Kraftfahrzeug mit
einer einen Motorraum 12 von einem Fahrgastraum 14 abschottenden
Schottwand 10 bestimmt. Entsprechend hat die Schottwand 10 eine
Motorseite 11 und eine Insassenseite 13. Der Motorraum 12 enthält verschiedene
Elektronikgeräte
zum Ausführen einer
oder mehrerer Fahrzeugfunktionen. In 1 sind die
Elektronikgeräte
als die beiden Zündspulen 15 und
die Kraftstoffeinspritzdüsen 16 für den Verbrennungsmotor 18 dargestellt.
Der Verbrennungsmotor 18 ist mit einem Getriebe 19 verbunden.
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Das
Elektroniksystem 20 umfasst einen Flachdrahtelektronikstandort 22 mit
einem Substrat 24, auf dem eine Vielzahl von Elektronikkomponenten 26 befestigt
sind. Die Elektronikkomponenten 26 werden für die Funktion
der Elektronikgeräte,
wie z. B. der in 1 dargestellten Zündspulen 15 und
der Einspritzdüse 16,
verwendet. Es ist zu erkennen, dass mit der Erfindung typische Elektronikgeräte im Motorraum,
wie z. B. eine Motorsteuereinheit, Antiblockierbremssysteme, eine
Drehzahlsteuerung, eine Zündung,
Beleuchtung, eine Getriebesteuerung, eine Antriebsstrangsteuerung
sowie verschiedene Sensoren und andere Stellglieder, eingesetzt
werden können.
Zur Nutzung sämtlicher
Funktionen und Ausstattungen im Motorraum kann vorzugsweise der Elektronikstandort 22 oder
eine Vielzahl von Elektronikstandorten 22 eingesetzt werden.
Auf diese Weise ist die Steuerung der Elektronikgeräte im Motorraum in
einem oder mehreren Elektronikstandorten 22 integriert.
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Der
Elektronikstandort 22 ist an der Schottwand 10,
insbesondere an der Motorseite 11 der Schottwand 10 befestigt.
Vorzugsweise wird das mithilfe einer thermischen Befestigungsschicht 30 ausgeführt, die
einen Heißkleber
oder ein Heißfett
umfassen kann. Die Verwendung von Heißkleber oder Heißfett 30 bietet
einen ausgezeichneten Wärmeübergang
vom Elektronikstandort 22 zur metallischen Schottwand 10,
wodurch eine kühlere
Elektronik gewährleistet
ist. Es ist zu erkennen, dass andere Befestigungsmechanismen, wie
z. B. spezielle Halter, Stifte, Kleber, Haken- und Schlaufenhalter
oder Ähnliches,
verwendet werden können.
Vorzugsweise wird eine Abdeckung 32 zum Einkapseln des
Flachdrahtelektronikstandorts 22 verwendet. Das heißt, die
Abdeckung 32 enthält
eine offene Seite, die der Schottwand 10 zugewandt und
direkt an ihr befestigt ist. Die Schottwand 10 umschließt in Verbindung
mit der Abdeckung 32 den Elektronikstandort 22 und schützt ihn
gegenüber
der Umgebung.
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Zur
Bereitstellung eines Schaltungsaufbaus innerhalb des Elektroniksystems 20 werden
Flachdrahtsammelleitungen verwendet. Insbesondere ist eine erste
Flachdrahtsammelleitung 40 vorzugsweise durch Direktlötung mit
oder ohne Verbindungsstück 42 mit
dem Standort 22 elektronisch verbunden. Alternativ können im
Fachgebiet allgemein bekannte Flachdrahtverbinder verwendet werden.
Die Flachdrahtsammelleitung enthält
Flachdrahtenden 44, die typischerweise zur direkten Leitung
von den Elektronikstandorten zu den Sensoren, Stellgliedern oder
anderen Steuerungseinrichtungen im Motorraum 12 verwendet
werden. Diese Flachdrahtenden 44 sind Flachdrahtsammelleitungen,
jedoch typischerweise klein, und werden zum direkten Verbinden einiger
Signal- und Stromleitungen zwischen einem Elektronikstandort und
seinem Sensor, Stellglied oder Display verwendet. Als Ersatz für Flachdraht
können
Lichtkanalsammelleitungen oder ein Verbund von Lichtkanal und Metallleiterzügen verwendet
werden, um Standorte, Sensoren und Stellglieder oder andere Elektronikgeräte miteinander
zu verbinden.
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Wie
in 1 dargestellt, verbinden die Flachdrahtenden 44 den
Elektronikstandort 22 mit einem zweiten Flachdrahtende 46,
das direkt an den Verbrennungsmotor 18 montiert ist. Das
Flachdrahtende 46 enthält
eine Vielzahl von Verbindungen zu jeder der Zündspulen und Einspritzdüsen 16 des
Verbrennungsmotors 18. Zur Befestigung der Flachdrahtschaltung
an der Struktur im Motorraum, wie z. B. an der Schottwand 10 und
dem Verbrennungsmotor 18, werden Klammern 45 verwendet.
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2 zeigt
eine Vorderansicht einer Ausgestaltung des Elektroniksystems 50.
Es ist die Fahrzeugschottwand 52 dargestellt, die mit einem
ersten Elektronikstandort 54, einem zweiten Elektronikstandort 56,
einem dritten Elektronikstandort 58 und einem vierten Elektronikstandort 60 ausgestattet
ist, die alle an der Motorseite der Schottwand 52 befestigt
sind. Ein Flachdrahtsammelleitungssystem 62 verbindet die
Elektronikstandorte 54, 56, 58, 60 und enthält Flachdrahtenden 64 zur
direkten Verbindung mit den jeweiligen (nicht dargestellten) Elektronikgeräten. Der
dargestellte zweite Elektronikstandort 56 hat eine an der
Schottwand 52 befestigte Abdeckung 66 zum Schutz
des Elektronikstandorts 56, während die anderen Elektronikstandorte 54, 58, 60 mit
entfernten Gehäusen
dargestellt worden sind.
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3 ist
eine Perspektivdarstellung eines in einem Fahrzeug 71 eingesetzten
entsprechenden Elektroniksystems 70. Das Kraftfahrzeug
enthält
einen Motorraum 72 mit einer den Fahrgastraum vom Motorraum 72 abtrennenden
Schottwand 73. Das Elektroniksystem umfasst im Allgemeinen
einen ersten Elektronikstandort 76 und einen zweiten Elektronikstandort 74.
Die Elektronikstandorte 74, 76 enthalten die Elektronikkomponenten 75, 77 für das Betreiben
eines Elektronikgeräts
im Motorraum, wie z. B. des Verbrennungsmotors 78 und der
Scheinwerfer 79.
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Wie
dargestellt, verbindet eine erste Flachdrahtsammelleitung 80 den
ersten Elektronikstandort 76 mit dem Verbrennungsmotor 78.
Analog verbindet eine zweite Flachdrahtsammelleitung 82 den
zweiten Elektronikstandort 74 mit der Frontbeleuchtung 79 auf
der Fahrerseite, während
der erste Elektronikstandort 76 über eine dritte Flachdrahtsammelleitung 84 mit
der Frontbeleuchtung 79 auf der Beifahrerseite verbunden
ist. Es ist zu erkennen, dass die erste Flachdrahtsammelleitung 80 Flachdrahtenden 81 zur direkten
Verbindung mit den Stellgliedern, wie z. B. den Zündspulen
oder den Einspritzdüsen
des Verbrennungsmotors 78, enthält. Analog enthält die zweite
Flachdrahtsammelleitung 82 zahlreiche Flachdrahtenden 83 zur
Verbindung mit verschiedenen Stellgliedern, wie z. B. dem Beleuchtungssystem 79 oder
einer Steuereinheit, wie z. B. einer Übertragungssteuerung, einer
Antriebsstrangsteuerung, einem Antiblockierbremssystem oder Ähnlichem.
Analog enthält
die dritte Flachdrahtsammelleitung 84 ähnliche Flachdrahtenden 85,
die ebenfalls mit Elektronikgeräten
im Motorraum verbunden sind. Sämtliche
Flachdrahtelektronikstandorte sind miteinander durch ein Flachdrahtsammelleitungssystem
verbunden, das die erste, zweite und dritte Flachdrahtsammelleitung 80, 82, 84 umfasst.
Der Flachdraht ist mit jedem Flachdrahtelektronikstandort in bekannter Weise,
wie z. B. durch Direktlötverbindungen, verbunden.
Andere Verbinder oder Befestigungsverfahren, wie z. B. Flachdrahtverbinder,
können
verwendet werden.
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4 ist
eine vergrößerte, teilweise
aufgebrochene Darstellung des an der Schottwand 73 befestigten
ersten Flachdrahtelektronikstandorts 76. Die Flachdrahtsammelleitung 84 erstreckt
sich vom ersten Flachdrahtelektronikstandort 76 zwecks
Verbindung zu einem Elektronikgerät im Motorraum, wie z. B. dem
Beleuchtungssystem 79. Der Flachdrahtelektronikstandort 76 ist
direkt an der Schottwand 73 befestigt, die eine Kühlung der
Elektronikkomponenten 77 gewährleistet. Eine ähnliche
Ansicht zeigt 5, bei der jedoch an der Schottwand 73 eine
Abdeckung 90 befestigt worden ist, die den ersten Elektronikstandort 76 abdeckt.
Wie dargestellt, ist die Abdeckung 90 direkt an die Schottwand 73 geschraubt, obwohl
sie am Außenrand
des Flachdrahtelektronikstandorts 76 montiert werden kann.
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Schließlich zeigen
die 6a und 6b eine
alternative Ausgestaltung der Abdeckung 90'. Diese Abdeckung 90' umfasst ein
Plastformteil mit einem direkt auf der Abdeckung 90' befestigten
Flachdrahtelektronikstandort. Durch die Montage der Abdeckung 90' an die Schottwand 73 (vorzugsweise mithilfe
von Haltern mit Gewinde) ist der Flachdrahtelektronikstandort 76 mit
der Schottwand 73 verbunden, was Kühlung gewährleistet. Die Abdeckung 90' hat eine offene
Seite, die der Schottwand 73 zugewandt an dieser befestigt
ist. Entsprechend kapselt die Schottwand 73 in Verbindung
mit der Abdeckung 90' den
Flachdrahtelektronikstandort 76 ein. Auf diese Weise ist
der Flachdrahtelektronikstandort 76 vor der rauen Umgebung
des Motorraums 72 geschützt. Die
Abdeckung 90' besteht
vorzugsweise aus einem Plastwerkstoff. Alternativ kann die Abdeckung 90' aus einem metallisierten
Plastwerkstoff oder einem Lotmetall gestaltet sein, um eine gewisse
Abschirmung gegen elektromagnetische Störungen zu gewährleisten.
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Die
Flachdrahtsammelleitungen und -enden können aus zahlreichen Materialien,
wie z. B. PET, PEN, Polyimid, Dünn-FR4,
FR4 und ähnlichen
Materialien, bestehen. Zum Abdichten der Elektronik kann eine entsprechende
Beschichtung verwendet werden. Die entsprechende Beschichtung kann
ein Material wie z. B. Silikon, Epoxid oder Acryl sein. Der Flachdraht
kann mit einer Deckschicht aus z. B. PET oder Polyimid oder alternativ
mit einem Lötmaskenmaterial,
wie z. B. Epoxid, geschützt
sein. Diese Deckschicht oder Lötmaske
schützt
die Flachdrahtsammelleitung vor der rauen Umgebung des Motorraums 72.
Die Flachdrahtsammelleitungen können bei
Bedarf auf einer Metall- oder Plastoberfläche im Motorraum 72 befestigt
sein. Außerdem
können
Versteifungen oder flexible Stützen
an den Flachdrahtsammelleitungen ergänzt werden. Diese Versteifungen
können
sich freihängend
zwischen den Motorraumstrukturen erstrecken.
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Es
ist zu erkennen, dass die Elektronik aufgrund der Integration der
Motorraumelektronik in verschiedene flexible Flachdrahtelektronikstandorte
an der Schottwand des Fahrzeugs angeordnet werden kann. Auf diese
Weise wird der gewöhnlich
erforderliche hohe Verdrahtungs- und Befestigungsaufwand für diese
Motorraumelektronik wesentlich reduziert. Außerdem stellt die Schottwand
eine hervorragende Wärmesenke
der Elektronik bereit, wodurch ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit
gesteigert wird, während
außerdem
die Notwendigkeit an sonst erforderlichen sperrigen Kühleinrichtungen
eliminiert wird. Es wird eine signifikante Verringerung in Größe und Gewicht
erreicht, während
die Servicefreundlichkeit und die Raumausnutzung stark verbessert
werden.