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Heutzutage
sind Bilderzeugungssysteme, z. B. Drucker, Faxgeräte und Kopierer,
am Arbeitsplatz und in Privathaushalten sehr weit verbreitet. Im
modernen Geschäftsumfeld
sind Bilderzeugungssysteme für
alltägliche
Unternehmensaktivitäten
mittlerweile unerläßlich. Als
solches ist die Zuverlässigkeit und
ein reibungsloses Funktionieren von Bilderzeugungsvorrichtungen
von oberster Bedeutung. Deshalb ist es wichtig, Bilderzeugungssysteme
so zu entwerfen, daß Ausfallzeiten
und Arbeitsunterbrechungen minimiert werden. Angesichts der Komplexität von Systemen,
bei denen innerhalb von Sekunden Blattmaterial aufgenommen, durch
den Bilderzeugungsprozeß bewegt
und aus dem Bilderzeugungssystem verteilt werden muß, kann
dies eine sehr schwierige Herausforderung sein.
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Viele
Bilderzeugungssysteme weisen nicht nur eine Bilderzeugungsvorrichtung
auf, sondern sind auch mit Medienhandhabungsvorrichtungen ausgestattet.
Medienhandhabungsvorrichtungen führen
solche Aufgaben wie Sortieren, Organisieren, Stapeln und Heften
von Medien oder Blattmaterial, wenn es aus der Bilderzeugungsvorrichtung
ausgegeben wird, durch. Beim Handhaben von großen Mengen an Blattmaterial
(z. B. Papierprodukten oder anderen Medien) ist dies eine sehr wichtige
Funktion. Diese Vorrichtungen sind üblicherweise physisch an das
Bilderzeugungssystem angegliedert.
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Eine übliche Funktion
einer Medienhandhabungsvorrichtung besteht darin, Blattmaterial
zu wenden, während
es das Bilderzeugungssystem verläßt. Das
heißt,
daß die
Vorderkante eines Blattmaterials zur Hinterkante wird, wenn die
Medienhandhabungsvorrichtung ein Blattmaterial von einer Stellung,
in der die Vorderseite nach oben zeigt, in eine Stellung, in der
die Vorderseite nach unten zeigt, oder umgekehrt, wendet. Bei den
meisten Medienhandhabungsvorrichtungen ist dieser Wendevorgang nützlich für ein ordentliches
Sammeln von Druckaufträgen
in einem „Behältnismodul", um das Blattmaterial zu
sortieren und heften. Diese Wendefunktion wird üblicherweise durch ein Wendemodul
in der Medienhandhabungsvorrichtung bewerkstelligt.
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Das
Wendemodul beginnt seinen Betrieb allgemein dadurch, daß es eine
Einheit bzw. ein Stück eines
Blattmaterials beschleunigt, während
es das Bilderzeugungssystem verläßt, um einen
Zwischenraum zwischen benachbarten Einheiten an Blattmaterial zu
erzeugen. Dieser Zwischenraum gibt dem Wendemodul Zeit, das beschleunigte
Blatt zu wenden. Diese Beschleunigung wird üblicherweise durch eine Welle
bewerkstelligt, die durch Reibungsrollen einen Druck auf ein Stück eines
Blattmaterials ausübt.
Die Welle und die Rollen werden üblicherweise durch
einen Schrittmotor angetrieben. Während die Verwendung eines
Schrittmotors bei einem Wendemodul bezüglich eines Beschleunigens
eines Stücks eines
Blattmaterials, das gewendet werden soll, einigermaßen effektiv
ist, weist dieser Lösungsansatz mehrere
Nachteile auf.
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Man
muß verstehen,
daß es
bei Medienhandhabungsvorrichtungen wichtig ist, die Geschwindigkeit
des Blattmaterials und das Drehmoment, mit dem das Blattmaterial
beaufschlagt wird, zu steuern. Falls ein Blattmaterial mit einem übermäßigen Drehmoment
beaufschlagt wird, kann das Material beschädigt werden. Ferner kann ein übermäßiges Drehmoment
zu der Erzeugung eines unerwünschten
akustischen Geräuschs
führen,
je nach dem Gewicht des Blattmaterials. Wenn die Geschwindigkeit
des Blattmaterials dagegen nicht ordnungsgemäß gesteuert wird, kann die
Vorderkante eines Blattes in die Hinterkante eines vorausgehenden
Blattes laufen. In beiden Situationen kommt es mit einer hohen Wahrscheinlichkeit
zu einem Ereignis, das man üblicherweise
als „Medienstau" der Papierhandhabungsvorrichtung
bezeichnet.
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Bei
Wendevorgängen
sind Geschwindigkeits- und Drehmomentsteuerung besonders wichtig. Wie
oben erwähnt
wurde, wird ein Blatt, das in das Wendemodul eintritt, üblicherweise
zuerst beschleunigt, um es von einem nachfolgenden Stück eines Blattmaterials
zu trennen. Diese Beschleunigung gibt dem ersten Materialblatt Zeit,
durch das Wendemodul gewendet zu werden, bevor das nachfolgende Materialblatt
in das Wendemodul eintritt.
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Bei
einem Schrittmotor ist es erforderlich, daß der Motor mit einer Rückmeldung
von einem Codiersystem sich selbst einstellt oder für jedes
Materialblatt, das in das Wendemodul eintritt, eine Kalibrierungsroutine
durchführt.
Dieses Selbsteinstellungsmerkmal ist üblicherweise notwendig, um
eine ordnungsgemäße Drehmomentsteuerung
des Blattes zu erzielen. Bei einer typischen Papierhandhabungsvorrichtung
benötigt
die Selbstkalibrierungsroutine etwa 150 Millisekunden für jedes
Blatt und etwa 1 Sekunde für
eine vollständige
Kalibrierung, die jeweils nach einer bestimmten Anzahl von Blättern bewerkstelligt werden
muß. Die
für diese
Kalibrierungsroutine verwendete Zeit ermöglicht es dem Papierhandhabungsvorrichtungswendemodul
nicht, ein weiteres Blatt sofort aufzunehmen, einfach aufgrund der
Zeit, die benötigt
wird, um die Kalibrierungsroutine durchzuführen.
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Ferner
gibt es Charakteristika von Schrittmotoren, aufgrund derer Schrittmotoren
allgemein nicht die wünschenswerteste
Lösung
für den
Antriebsmotor bei einem Wendemodul darstellen. Beispielsweise neigen
Schrittmotoren dazu, Schwingungen zu bewirken, die mit dem Rahmen
der Papierhandhabungsvorrichtung in Resonanz geraten. Ferner ist
es sehr schwer, den Schrittmotor zu starten, wenn sich Papier in
den Rollen befindet, falls die Medienhandhabungsvorrichtung jemals
anhält.
Ein derartiger Auftretensfall ist als „Schrittmotorblockade" bekannt und ist
allgemein auf die nichtlineare Beschaffenheit von Schrittmotoren
zurückzuführen.
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Somit
besteht in der Branche ein bisher nicht erfülltes Erfordernis, die zuvor
erwähnten
Unzulänglichkeiten
und Mängel
bei Papierhandhabungsvorrichtungen anzugehen.
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Die
EP 1201445 A2 beschreibt
eine Aufzeichnungsvorrichtung mit einer Zuführungsrolle zum Zuführen eines
Aufzeichnungsmediums, einem Zuführungsmotor
zum Erzeugen einer Antriebskraft, um die Zuführungsrolle zu bewegen, eine
Einrichtung zum Übertragen
der Antriebskraft des Zuführungsmotors
an die Zuführungsrolle,
einen Detektor zum Erfassen eines Rotationswinkels der Zuführungsrolle sowie
eine Steuerung. Der Zuführungsmotor
ist ein Gleichstrommotor. Die Erfassung des Rotationswinkels der
Zuführungsrolle
erfolgt über
ein Kodierungsrad, das an der Achse der Zuführungsrolle befestigt ist.
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Die
US 2003/0043228 A1 beschreibt
eine Wagenmotorsteuerung in einem Drucker, der ferner eine Papierzuführung aufweist.
Die Papierzuführung umfasst
einen Zuführungsmotor,
der durch eine Papierzuführungsmotortreiberschaltung
angetrieben wird, um eine Papierzuführungsrolle zu bewegen. Letztere
bewegt das zu bedruckende Papier in einer Richtung quer zur Bewegungsrichtung
eines Druckwagens durch den Drucker. Der Papierzuführungsmotor
ist mit einem Rotationscodierer versehen, der Ausgangssignale an
eine Hauptsteuerungsschaltung bereitstellt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein System und
ein Verfahren zu schaffen, die eine zuverlässige Handhabung von Blattmaterial
ab dem Einschalten einer Papierhandhabungsvorrichtung sicherstellen.
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Diese
Aufgabe wird durch Systeme gemäß Anspruch
1 sowie durch ein Verfahren gemäß Anspruch
9 gelöst.
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Es
werden Systeme und Verfahren zum Aufnehmen und Manipulieren der
Bewegung eines Blattmaterials, z. B. Papier, von einer Vorrichtung,
z. B. einer Bilderzeugungsvorrichtung, offenbart.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
umfaßt
ein System zum Handhaben eines Blattmaterials eine Wendevorrichtung,
die eine Welle zum Beschleunigen eines Blattmaterials, z. B. Papier,
und ein Antriebssystem zum Bewirken, daß sich die Welle dreht, aufweist.
Das Antriebssystem ist so vorgesehen, daß es einen Gleichstrommotor
aufweist, der konfiguriert ist, um die Welle anzutreiben, wobei
eine Initialisierungsroutine vorgesehen ist, um eine Zielgeschwindigkeit
und ein Drehmoment des Gleichstrommotors (28) einzustellen.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
umfaßt
ein Verfahren zum Steuern oder Verändern der Bewegungsgeschwindigkeit
eines Blattmaterials folgende Schritte: Bereitstellen eines Gleichstrommotors,
der mit einer Drängwelle
verbunden ist; Aufnehmen eines Blattmaterials an der Drängwelle;
und Beschleunigen des Blattmaterials, durch einen Kontakt mit der Drängwelle,
um einen Betrag, der einer Geschwindigkeit des Gleichstrommotors
entspricht, wobei während
einer Initialisierung eine Zielgeschwindigkeit und ein Drehmoment
des Gleichstrommotors (28) eingestellt werden.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen, in denen die Komponenten nicht unbedingt
maßstabsgetreu sind,
näher erläutert. Es
zeigen:
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1A eine
Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
einer Bilderzeugungsvorrichtung mit einer angefügten Medienhandhabungsvorrichtung zum
Manipulieren von Druckmedien, die aus der Bilderzeugungsvorrichtung
erzeugt werden;
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1B eine
Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
der Papierhandhabungsvorrichtung der 1A;
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2 eine
schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels
einer Wendeanordnung der Medienhandhabungsvorrichtung der 1B;
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3 den
ersten Abschnitt eines Flußdiagramms
eines Ausführungsbeispiels
eines Steueralgorithmus, der in bezug auf die Wendeanordnung der 2 verwendet
wird;
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4 eine
Fortsetzung des Flußdiagramms der 3;
und
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5 eine
Fortsetzung des Flußdiagramms der 4.
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Es
werden Medienhandhabungsvorrichtungen und insbesondere Wendemodule
für Medienhandhabungsvorrichtungen
offenbart.
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1A zeigt
eine beispielhafte Systemumgebung 10 für die offenbarten Papierhandhabungsvorrichtungen.
Allgemein weist das System 10 eine Bilderzeugungsvorrichtung 11,
z. B. einen Drucker, auf, die eine Blattmaterialeingabeeinheit 12 aufweist. Die
Bilderzeugungsvorrichtung 11 könnte eine beliebige Anzahl
von Druckertypen sein, z. B. für
ein Computersystem oder ein Netzwerk von Computern. Ferner könnte die
Systemumgebung 10 auch eine andere Art von Bilderzeugungsvorrichtung
umfassen, z. B. ein Faxgerät,
einen Scanner oder einen Kopierer. Die bestimmte Bilderzeugungsvorrichtung 11 der
Systemumgebung 10, auf die Bezug genommen wurde, ist für die vorliegende
Erfindung nicht wichtig.
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Ferner
ist auch das durch die Bilderzeugungsvorrichtung verwendete bestimmte
Blattmaterial für
die vorliegende Erfindung nicht kritisch. Das Blattmaterial kann
beispielsweise Papiermaterial verschiedener Dichten, Größen, Typen
oder sogar Transparenzmaterial oder recyceltes Material umfassen.
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Eine
Medienhandhabungsvorrichtung 13 ist an die Bilderzeugungsvorrichtung 11 angefügt. Die Medienhandhabungsvorrichtung 13 nimmt
Blattmaterial, z. B. Papier, von der Bilderzeugungsvorrichtung 11 auf,
arrangiert das Blattmaterial auf eine gewünschte Weise und plaziert das
Blattmaterial auf einer Serie von Ausgabebehältern 14.
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1B zeigt
die Elemente der Medienhandhabungsvorrichtung 13 der offenbarten
Umgebung 10 in mehr Einzelheiten. Derartige Vorrichtungen weisen
in der Regel einen Lichtemittierende-Diode-Indikator (LED-Indikator) 16 auf,
der angibt, wann die Medienhandhabungsvorrichtung 13 funktionstüchtig ist.
Wenn sie funktionstüchtig
ist, wird Blattmaterial von einem (nicht gezeigten) Austrittstor
an der Bilderzeugungsvorrichtung 11 in die Medienhandhabungsvorrichtung 13 bewegt.
Der erste Gegenstand, auf den das Blattmaterial üblicherweise in der Medienhandhabungsvorrichtung 13 trifft,
ist ein in die Medienhandhabungsvorrichtung 13 integriertes Wendemodul 17.
Falls ein Benutzer die Medienhandhabungsvorrichtung 13 konfiguriert
hat, um das Blattmaterial mit der Vorderseite nach oben zu erzeugen, bearbeitet
das Wendemodul 17 das Blattmaterial nicht und leitet das
Material einfach durch das Wendemodul 17 hindurch und in
einen Vorderseite-Oben-Ausgabebehälter 18.
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Falls
der Benutzer jedoch gewählt
hat, das Blattmaterial in einer Vorderseite-Unten-Weise zu erzeugen,
wendet das Wendemodul 17 das Blattmaterial und leitet das
Material entlang einem und durch einen Papierweg 19, der
sich in der Medienhandhabungsvorrichtung 13 befindet. Die
Materialblätter können ferner
auch durch ein Versatzmodul 22 bearbeitet werden, bevor
sie in einen Vorderseite-Unten-Ausgabebehälter 21 befördert werden.
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Der
Betrieb der Medienhandhabungsvorrichtung 13 wird üblicherweise
durch eine Steuerung 23 verwaltet, die verschiedene Dienst-LED-Indikatoren 25 aufweist.
Diese Steuerung 23 kann ein Mikrocomputer, (eine) diskrete
Logikschaltung(en) mit Logikgattern zum Implementieren von Logikfunktionen
auf Datensignale hin, eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung
(ASIC) mit entsprechenden kombinatorischen Logikgattern, (ein) programmierbare(s) Gatterarray(s)
(PGA – programmable
gate array), ein feldprogrammierbares Gatterarray (FPGA – field
programmable gate array) oder eine andere, ähnliche Vorrichtung sein. Jedoch
ist die Steuerung 23 üblicherweise
eine Logikvorrichtung, bei der eine gewisse analoge Schaltungsanordnung
auf einer Karte implantiert ist.
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Der
Medienhandhabungsvorrichtung 13 wird durch eine Leistungsversorgungseinheit 24 Leistung zugeführt. Die
Leistungsversorgungseinheit 24 bildet in der Regel durch
ein (nicht gezeigtes) Leistungskabel eine Schnittstelle mit einer
standardmäßigen Wechselstromsteckdose.
Die bevorzugte Leistungsversorgungseinheit 24 führt jegliche
notwendige Leistungsumwandlung, -verstärkung und/oder -verteilung
für die
Medienhandhabungsvorrichtung 13 durch.
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Wie
zuvor erwähnt
wurde, ist die bestimmte Medienhandhabungsvorrichtung 13 der
beispielhaften Umgebung 10, die oben beschrieben wurde,
für die
Besonderheiten der vorliegenden Erfindung nicht wichtig. In der
Tat kann das Wendemodul 17 bei vielen anderen Arten von
Papierhandhabungsvorrichtungen oder -systemen Anwendung finden.
Beispielsweise kann das Wendemodul 17 in das Bilderzeugungssystem
selbst integriert sein. Oder das Wendemodul 17 könnte in
einer beliebigen Vorrichtung verwendet werden, die Blattmaterial
transportiert oder die Bewegung desselben auf andere Weise steuert.
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Ein
typisches Wendemodul umfaßt
einen Aufnahmeabschnitt zum Aufnehmen von Blattmaterial und zum
Beschleunigen des Blattmaterials auf eine entsprechende Geschwindigkeit.
Wie oben erwähnt
wurde, wird das Blattmaterial beschleunigt, um einen „Zwischenraum" zwischen einer Hinterkante
eines ersten Blattes und einer Vorderkante eines zweiten Blattes,
das dem ersten Blatt folgt, zu erzeugen. Dieser „Zwischenraum" gibt dem Wendemodul
die Zeit, die benötigt
wird, um das erste Blatt zu „wenden", bevor die Vorderkante
des folgenden Blattes in das Wendemodul eintritt.
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2 zeigt
eine schematische Ansicht eines beispielhaften Aufnahmeabschnitts 27 für das Wendemodul 17.
Obwohl ein Wendemodul 17 üblicherweise andere Elemente
aufweist, die das Blattmaterial eigentlich wenden, liegt das Hauptaugenmerk
der vorliegenden Erfindung lediglich auf dem Empfangsabschnitt 27 eines
Wendemoduls 17. Fachleute werden ohne weiteres erkennen,
wie der Aufnahmeabschnitt 27 in ein Wendemodul 17,
das andere herkömmliche
Elemente aufweist, integriert werden kann.
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Der
Aufnahmeabschnitt 27 weist einen Gleichstrommotor 28 auf,
der eine Antriebswelle 29 mit einem Zahnrad 31 an
einem distalen Ende der Antriebswelle 29 aufweist. Der
Gleichstrommotor 28 kann einen bürstenlosen Gleichstrommotor
umfassen und veranlaßt
die Antriebswelle 29, sich um ihre zentrale Achse zu drehen,
was wiederum das Zahnrad 31 veranlaßt, sich ebenfalls um eine
Mittellinie des Zahnrads 31 zu drehen. Der Gleichstrommotor 28 des
bevorzugten Ausführungsbeispiels 27 ist
ein bürstenloser
Gleichstrommotor. Bürstenlose
Gleichstrommotoren sind ohne weiteres als serienmäßige Artikel
erhältlich.
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Obwohl
eine andere Art von Gleichstrommotor bei der vorliegenden Erfindung
verwendet werden kann, kann ein bürstenloser Gleichstrommotor
aufgrund der bestimmten Charakteristika eines bürstenlosen Gleichstrommotors
vorzuziehen sein. Bürstenlose
Gleichstrommotoren sind in der Regel Dreiphasenmotoren. Bürstenlose
Gleichstrommotoren weisen einen Synchronmotor mit Permanentmagneten an
dem Rotor und Wicklungen an dem Stator auf. Aus diesem Grund werden
Gleichstrommotoren gelegentlich als „Permanentmagnetmotoren" bezeichnet. Im Vergleich
zu Induktionsmotoren weisen Permanentmagnetmotoren aufgrund der
Eliminierung von Magnetisierungsstrom und von Kupferverlusten an
dem Rotor eine höhere
Effizienz auf. Im Vergleich zu Induktionsmotoren ist es mit Permanentmagnetmotoren
außerdem
einfacher, eine hochleistungsfähige
Drehmomentsteuerung zu erzielen.
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Die
jeweilige Größe und Leistung
des verwendeten bürstenlosen
Gleichstrommotors 28 hängt von
der Anwendung ab, für
die das Wendemodul 17 verwendet wird. Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Wendemodul 17 in
eine Medienhandhabungsvorrichtung 13 integriert, die an
eine Computerbilderzeugungsvorrichtung 11 angefügt ist. Somit
kann aufgrund der Austrittsgeschwindigkeit des einzelnen Druckers
und der jeweiligen Zeit, die benötigt
wird, um ein Blatt zu wenden, das Ausmaß an Beschleunigung und daher
das Drehmoment, die bzw. das an das Blattmaterial angelegt werden
muß, bestimmt
werden. Aus dem erforderlichen Drehmoment und der erforderlichen
Geschwindigkeit kann man den spezifischen Gleichstrommotor bestimmen, der
bei einem Wendemodul 17 verwendet werden soll.
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Um
ein spezifisches Beispiel zu geben, ist allgemein bekannt, was die
Geschwindigkeit des Blattmaterials an einem Austrittstor der Bilderzeugungsvorrichtung 11 sein
wird. Falls die Bilderzeugungsvorrichtung 11 beispielsweise
ein Blattmaterial bei einer Geschwindigkeit von etwa 147 mm/sec
aus einem Austrittstor ausstößt, kann
man durch Experimentieren bestimmen, bis zu welcher Geschwindigkeit
das Wende modul ein Blattmaterial beschleunigen sollte, um zu verhindern,
daß ein
zweites Blatt in ein erstes Blatt läuft, während das erste Blatt durch das
Wendemodul 17 gewendet wird. Es ist bevorzugt, diese höhere Geschwindigkeit
für das
kürzeste Blattmaterial,
das bei kontinuierlichen Druckbedingungen verwendet werden soll,
zu berechnen.
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Anschließend an
das obige Beispiel kann man bestimmen, daß das Wendemodul das Blattmaterial
bis zu einer Geschwindigkeit von etwa 300 mm/sec beschleunigen sollte.
Selbstverständlich
ist dies ein willkürlich
gewählter
Wert, der lediglich präsentiert
wird, um ein spezifischeres Beispiel der bevorzugten Berechnungen
zu liefern. Auf der Grundlage der gewünschten Geschwindigkeitszunahme
und des jeweiligen Übersetzungsverhältnisses
des Wendemoduls 17 kann man die Drehmoment- und Geschwindigkeitscharakteristika
des Motors 28 berechnen. Beispielsweise kann der bevorzugte
bürstenlose
Gleichstrommotor ein 24-Volt-Motor sein, der zumindest 175 Umdrehungen
pro Minute (UpM) und ein Drehmoment von zumindest 8 Newton-Millimeter (Nm)
aufweist.
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Die
Leistung, die für
einen bestimmten Gleichstrommotor 28, der bei einer bestimmten Handhabungsvorrichtung 13 verwendet
werden soll, notwendig ist, kann ebenfalls bestimmt werden. Wenn
man das oben erläuterte
spezifische exemplarische Ausführungsbeispiel
weiter betrachtet, lautet die Berechnung der bevorzugten Motorcharakteristika
wie folgt. Man weiß,
daß, falls
das Blattmaterial bei einer Geschwindigkeit von 300 mm pro Sekunde (mm/sec)
bewegt werden soll, sich eine Welle 34, die das Blattmaterial
antreibt, vorzugsweise bei einer Geschwindigkeit von 477,465 UpM
bzw. 50 Radianen pro Sekunde (rad/sec) dreht. Wenn dann das Übersetzungsverhältnis 1,167
beträgt,
weiß man, daß der Motor 28 vorzugsweise
eine Höchstgeschwindigkeit
von mindestens 58,335 rad/sec (oder etwa 557 UpM) aufweist. Was
eine Mindestgeschwindigkeit angeht, stößt die Bilderzeugungsvorrichtung 11 bei
der exemplarischen Umgebung 10 Blattmaterial bei 147 mm/sec
aus. Somit dreht sich die Welle 34, die das Blattmaterial
in das Wendemodul 17 treibt, vorzugsweise bei mindestens
233,958 UpM oder 24,5 rad/sec. Falls das Übersetzungsverhältnis immer
noch 1,167 beträgt,
kann man bestimmen, daß der
Motor 28 vorzugsweise eine Mindestgeschwindigkeit von 40,83
rad/sec (oder etwa 390 UpM) aufweist.
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Die
Charakteristika des bevorzugten Gleichstrommotors 28 können sich
aufgrund einer Anzahl von Faktoren, einschließlich des bei dem System verwendeten
jeweiligen Übersetzungsverhältnisses, ändern. Das
oben erörterte
spezifische Beispiel stellt keine Einschränkung dar und ist lediglich
für den Zweck
präsentiert,
die Rechenprozeduren deutlicher zu erklären. Man kann ohne weiteres
einen entsprechenden bürstenlosen
Gleichstrommotor 28 für
das System 27 dimensionieren.
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Das
Antriebsritzel 31 der Motorwelle 29 wirkt mit
einem Vorgelegeritzel 32 zusammen, das wiederum mit einem
Wendewellenritzel 33 zusammenwirkt. Bei dem exemplarischen
Beispiel weist das Antriebsritzel 31 18 Zähne auf,
das Vorgelegeritzel 32 weist 31 Zähne auf und das Wendewellenritzel 33 weist
31 Zähne
auf. Selbstverständlich
können
auch andere Ausführungsbeispiele
von jeweiligen Zahnradkonfigurationen verwendet werden. In der Tat
werden bei manchen Konfigurationen eventuell gar keine Zahnräder verwendet.
Ferner können
die Größen der
verschiedenen Zahnräder
modifiziert werden, um ein bestimmtes, bevorzugtes Übersetzungsverhältnis zu ergeben.
Wie oben erwähnt
wurde, lautet das bevorzugte Übersetzungsverhältnis bei
dem exemplarischen Ausführungsbeispiel
wie folgt: ω3/ω1 = 0,857; und τ3/τ1 =
1,167. Oft kann das Übersetzungsverhältnis modifiziert
werden, um bestimmte Gleichstrommotorspezifikationen zu ergeben,
so daß bei
dem Wendemodul 17 ein Gleichstrommotor verwendet werden
kann, der entweder kostengünstig
oder ohne weiteres erhältlich
ist.
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Bei
dem exemplarischen Ausführungsbeispiel 27 ist
das Wendewellenritzel 33 an eine erste Wendewelle 34 angefügt. Die
Rolle der ersten Wendewelle 34 besteht darin, ein Stück Blattmaterial 38 von
einer Bilderzeugungsvorrichtung 11 oder einer anderen Vorrichtung
aufzunehmen, um das Blattmaterial 38 zu beschleunigen und
das Blattmaterial 38 von der Bilderzeugungsvorrichtung 11 wegzubewegen.
Die Beschleunigung des Blattmaterials 38 wird vorwiegend
durch eine Reibungskraft zwischen dem Blattmaterial 38 und
Rollen 37a, 37b bewerkstelligt. Obwohl andere
Materialien möglich
sind, umfassen diese Rollen 37a, 37b in der Regel
ein halbstarres Gummimaterial. An dem Ende der ersten Wendewelle 34,
das dem Wendezahnrad 33 gegenüberliegt, befindet sich in
der Regel ein Trägerelement 36.
Die Rolle des Trägerelements 36 besteht
einfach darin, die Welle 34 zu tragen und eine allgemein
horizontale Stellung der Welle 34 aufrechtzuerhalten. Das
Trägerelement 36 kann
entworfen sein, um die Rollen 37a, 37b zu veranlassen,
auf das Blattmaterial 38 eine Reibungskraft auszuüben, obwohl
dies nicht erforderlich ist.
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Bei
dem exemplarischen Ausführungsbeispiel
ist der Motor 28 mit einem optischen Codierer 41 ausgestattet.
Der Codierer 41 des exemplarischen Ausführungsbeispiels 27 ist
durch eine Sensorleitung 43 mit einem Sensor 42 verbunden.
Der Sensor 42 ist um die Antriebswelle 29 des
Gleichstrommotors 28 positioniert, so daß diese
Geschwindigkeit, in Umdrehungen pro Zeitintervall, der Welle 29 und
folglich des Motors 28 durch den Sensor 42 gelesen
werden kann. Diese Daten werden durch die Sensorleitung 43 an
den Codierer 41 übertragen.
Der Codierer 41 empfängt
diese Daten und wandelt die Daten in ein Pulsierungssignal um, so
daß die
Anzahl von Pulsen, die durch den Codierer 41 ausgegeben werden,
die Geschwindigkeit des Motors 28 widerspiegelt.
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Bei
dem exemplarischen Ausführungsbeispiel 27 leitet
der Codierer 41 die zuvor erwähnten Pulsdaten über die
Motorgeschwindigkeit durch eine Rückkopplungsleitung 52 an
eine Wendesteuerung 49. Die Wendesteuerung 49 ist
diejenige Vorrichtung des exemplarischen Ausführungsbeispiels 27,
die den Betrieb des Wendemodulaufnahmeabschnitts 27 überwacht
und einstellt. Die Steuerung 49 ist vorzugsweise eine Art
Logikvorrichtung, z. B. ein Mikrocomputerchip, eine ASIC, eine programmierbare
Logiksteuerung (PLC – programmable
logic controller) oder eine ähnliche
Vorrichtung. Selbstverständlich kann
die Wendemodulsteuerung 49 ein Teil der Gesamtsteuerung 23 der
Medienhandhabungsvorrichtung 13 sein. Bei dem exemplarischen
Ausführungsbeispiel 27 ist
die Steuerung 49 lediglich ein Abschnitt der Logik (Software
und/oder Firmware), die in die Gesamtsteuerung 23 für die Medienhandhabungsvorrichtung 13 einprogrammiert
ist. Je nach der Anwendung des exemplarischen Ausführungsbeispiels 27 kann
die Wendesteuerung 49 in einer völlig separaten Logikvorrichtung
implementiert sein.
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Der
Motor 28 wird durch einen Treiber 44 betrieben.
Der Treiber 44 beliefert den Motor durch ein Treiberkabel 46 mit
Leistung. Der Treiber 44 ist durch ein Leistungskabel 48 mit
einer Leistungsversorgung 47 verbunden. Wie es auch bei
der Wendesteuerung 49 der Fall ist, kann die Leistungsversorgung 47 für den Gleichstrommotor 28 eventuell
lediglich die allgemeine Leistungsversorgung 24 umfassen,
die eine Leistung an die Medienhandhabungsvorrichtung 13 liefert.
Selbstverständlich
kann der Motor 28 je nach der Anwendung des Wendemoduls 17 mit
einer separaten Leistungsversorgung 47 ausgestattet sein. Bei
dem exemplarischen Ausführungsbeispiel 27 wird
die Leistung für
den Treiber 44, und folglich den Motor 28, von
der Leistungsversorgung 24 der Medienhandhabungsvorrichtung 13 abgeleitet.
Somit ist die Leistungsversorgung für das in 2 gezeigte Wendemodul 47 dieselbe
wie die Leistungsversorgung für
die in 1B gezeigte Papierhandhabungsvorrichtung 24.
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Während der
Gleichstrommotor 28 durch den Treiber 44 angetrieben
wird, ist der Treiber 44 darauf ausgerichtet, dem Motor 28 durch
eine Steuerleitung 51 seitens der Steuerung 49 einen
spezifischen Strom und eine spezifische Leistungsspannung zu liefern.
Die Steuerung 49 stützt
ihre Anweisungen an den Treiber 44 auf die Ergebnisse eines Steueralgorithmus,
der in die Steuerung 49 einprogrammiert ist. Die Steuerung 49 stellt
die Motorgeschwindigkeit auf der Basis einer Reihe von voreingestellten
Werten und auf der tatsächlichen
aktuellen Geschwindigkeit des Motors 28, wie sie durch
die von dem Codierer 41 empfangene Rückkopplung angegeben ist, ein.
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Im
folgenden wird nun die grundlegende Funktionsweise des exemplarischen
Ausführungsbeispiels 27 beschrieben.
Bei der Beschreibung der Funktionsweise des exemplarischen Ausführungsbeispiels 27 wird
ferner ein exemplarisches Ausführungsbeispiel
für einen
Steueralgorithmus 60 (siehe 3–5),
der bei der Steuerung 49 des exemplarischen Ausführungsbeispiels 27 verwendet
werden soll, beschrieben.
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Man
beachte, daß das
Flußdiagramm
der 3–5 die
Architektur, Funktionalität
und den Betrieb einer möglichen
Implementierung der Wendemodulsteuersoftware zeigt. Diesbezüglich stellt
jeder Block ein Modul, Segment oder einen Abschnitt eines Codes
dar, das bzw. der eine oder mehrere ausführbare Anweisungen zum Implementieren
der spezifizierten Logikfunktionen(en) umfaßt. Es sei ebenfalls erwähnt, daß die in
den Blöcken
angegebenen Funktionen bei manchen alternativen Implementierungen
auch in einer anderen Reihenfolge als der in den 3–5 angegebenen
stattfinden können.
Beispielsweise können
zwei Blöcke,
die in den 3–5 nacheinander
gezeigt sind, in der Tat im wesentlichen gleichzeitig ausgeführt werden,
oder die Blöcke
können
manchmal in der umgekehrten Reihenfolge ausgeführt werden, je nach der betreffenden
Funktionalität,
wie nachstehend näher
erläutert
wird.
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Wenn
die Medienhandhabungsvorrichtung 13 eingeschaltet wird,
wird das Wendemodul 17 mit Leistung versorgt, und die Steuerung 49 beginnt,
den Steueralgorithmus 60 auszuführen.
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Die
erste Phase des Steueralgorithmus 60 ist eine Initialisierungsroutine 61.
Bei der Initialisierungsroutine 61 gibt der Steueralgorithmus 60 eine Anweisung
an den Treiber 44 aus, den Wendemotor 28 zu starten
(Block 62) und anschließend die Geschwindigkeit des
Gleichstrommotors 28 inkremental zu erhöhen (Block 63). Die
Steuerung 49 überwacht die
Geschwindigkeit des Motors 28 durch die Rückkopplung 52 des
Codierers 41 (Block 64). Die Steuerung 49 ist
mit einer Zielmotorgeschwindigkeit vorprogrammiert, und auf ein
Empfangen von Daten über
die Geschwindigkeit des Gleichstrommotors 28 von dem Codierer 41 hin
vergleicht sie die tatsächliche
Geschwindigkeit des Gleichstrommotors 28 mit der Zielgeschwindigkeit
(Block 65). Die Steuerung 49 muß nicht
jedes Signal, das von dem Codierer 41 gesendet wird, mit
der Zielgeschwindigkeit vergleichen. Vielmehr tastet die Steuerung 49 die
Geschwindigkeit vorzugsweise mittels eines Zeitgebers ab, so daß der Vergleich
immer im Abstand einer bestimmten Anzahl von Millisekunden erfolgt.
Die Zeit zwischen Abtastwerten ist üblicherweise als die „Abtastperiode" bekannt.
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Wie
bei Block 66 gezeigt ist, weist die Steuerung 49 den
Treiber 44 an, die Geschwindigkeit des Motors 28 weiterhin
zu erhöhen,
falls die tatsächliche Geschwindigkeit
des Motors 28 geringer ist als die Zielgeschwindigkeit.
Die Geschwindigkeit des Motors 28 wird gesteuert, indem
die an den Motor 28 angelegte Spannung eingestellt wird.
Das heißt,
daß, falls eine
zusätzliche
Geschwindigkeit gewünscht
wird, der Treiber 44 die an den Motor 28 angelegte
Spannung erhöht.
Falls die tatsächliche
Geschwindigkeit des Motors gleich der Zielgeschwindigkeit ist, fährt der
Algorithmus 60 fort und weist den Treiber 44 nicht an,
die Geschwindigkeit des Gleichstrommotors 28 zu inkrementieren.
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Wenn
die Geschwindigkeit des Motors 28 festgestellt ist, stellt
die Initialisierungsroutine 61 anschließend das Drehmoment des Motors 28 ein.
Bei manchen Ausführungsbeispielen
kann der Algorithmus zum Einstellen des Drehmoments des Motors 28,
wie nachstehend beschrieben wird, parallel zu der oben erläuterten
Geschwindigkeitseinstellroutine betrieben werden. Bei dem exemplarischen
Ausführungsbeispiel
wird jedoch zuerst die Motorgeschwindigkeit festgestellt, bevor
der Algorithmus beginnt, das entsprechende Motordrehmoment einzustellen.
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Der
Treiber 44 weist vorzugsweise die Fähigkeit auf, den Strom sowie
die Spannung, der bzw. die während
des Betriebs an den Motor 28 geliefert wird, einzustellen.
Ein Einstellen des an den Motor 28 gelieferten Stroms stellt
das Drehmoment ein, das der Motor 28 auf ein Materialblatt 38 ausübt, das
durch das Wendemodul 17 wandert. Das Hauptziel dieses Abschnitts
der Initialisierungsroutine 61 besteht darin, einen maximalen
Strom einzustellen, der während
des Betriebs an den Motor 28 angelegt wird. Dieser maximale
Strom ist selbstverständlich
gleichbedeutend mit einem maximalen Drehmoment, das der Motor an
das Blattmaterial 38, das durch das Wendemodul 17 gehandhabt
wird, anlegt. Da ein Ziel während
eines normalen Betriebs des Wendemoduls darin besteht, kein Materialblatt 38 vorzeitig
von der Bilderzeugungsvorrichtung 11 wegzuziehen, wird
der maximale Strompegel vorzugsweise eingestellt, bevor das Blattmaterial 38 durch
die Bilderzeugungsvorrichtung 11 bewegt wird. Wie Fachleute
erkennen werden, hängt
der maximale Strom nicht nur von dem jeweiligen verwendeten Motor 28 ab,
sondern auch von der jeweiligen verwendeten Bilderzeugungsvorrichtung 11 und
den jeweiligen verwendeten Wenderollen 37a, 37b.
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Im
Betrieb beginnt die Stromeinstellroutine damit, daß der Motor 28 mit
einem sehr hohen Strom versorgt wird (Block 67). Dieser
Pegel des Anfangsstroms hängt
größtenteils
von dem spezifischen Motor 28 ab, der bei dem exemplarischen
Ausführungsbeispiel 27 verwendet
wird. Anschließend
wird der Treiber 44 durch die Initialisierungsroutine 61 angewiesen,
den an den Motor 28 gelieferten Strom allmählich zu
verringern (Block 68). Vorzugsweise verringert der Treiber 44 die
gelieferte Strommenge im Abstand einer bestimmten Anzahl von Millisekunden (z.
B. alle 20 Millisekunden (ms)) um einen festgelegten, willkürlichen
geringen Betrag (Delta1). Nachdem der Strom
verringert ist, prüft
die Routine während der
Verzögerung
von 20 ms die Geschwindigkeit des Motors 28 (Block 69)
und vergleicht die Motorgeschwindigkeit mit der Zielgeschwindigkeit
(Block 70). Falls die Geschwindigkeit des Motors 28 die
Zielgeschwindigkeit unterschreitet, ist die Routine abgeschlossen.
Falls die Geschwindigkeit des Motors 28 jedoch konstant
bei der Zielgeschwindigkeit bleibt, fährt die Routine fort, und der
Treiber 44 verringert die an den Motor 28 gelieferte
Strommenge noch weiter (Block 71).
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Wenn
die Geschwindigkeit des Motors 28 den Zielgeschwindigkeitswert
unterschreitet, bedeutet dies, daß der an den Motor 28 gelieferte
Strom nicht ausreichend ist, um den Motor 28 weiterhin
bei der Zielgeschwindigkeit arbeiten zu lassen. Die Initialisierungsroutine 61 erhöht anschließend den
an den Motor 28 gelieferten Strom zurück auf den vorherigen Stromwert,
indem sie Delta1 zu dem Strom hinzufügt (Block 72).
Dieser Strompegel ist der minimale Strom, der benötigt wird,
um das System zu bewegen, ohne daß sich ein Blattmaterial 38 in
dem System befindet (lediglich die Rollen 37a, 37b).
Dieser Strompegel kann als „Imin" bezeichnet
werden.
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Der
Strom Imin liefert dem Motor 28 nicht
genügend
Drehmoment, um den Motor 28 zu starten und um während des
Betriebs Blattmaterial 38 durch das exemplarische Ausführungsbeispiel 27 zu
bewegen. Für
einen normalen Betrieb erhöht
die Initialisierungsroutine 61 des exemplarischen Ausführungsbeispiels 27 den
an den Motor 28 gelieferten Strom um einen derartigen Betrag
(Delta2), daß der gelieferte Strom gleich
Imin + Delta2 ist.
Dieser Stromwert kann als die „Stromgrenze" bezeichnet werden.
Die Stromgrenze ist der maximale Strom, der während des Betriebs des bevorzugten
Ausführungsbeispiels 27 verwendet
wird. Die Strom grenze stellt auch die Drehmomentgrenze des Motors 28 während des
Betriebs dar (Block 73).
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Der
Betrag, um den der minimale Strom (Imin) erhöht wird
(Delta2), ist ein Wert, der von Fachleuten ohne
weiteres experimentell bestimmt werden kann. Das durch den Motor 28 unter
der Stromgrenze ausgeübte
Drehmoment ist vorzugsweise ein ausreichendes Drehmoment, um den
Motor 28 zu starten, die Rollen 37a, 37b zu
drehen und während
des Betriebs Blattmaterial 38 während des Betriebs durch das
Wendemodul 17 zu transportieren. Somit kann man durch Experimentieren
den entsprechenden Wert von Delta2 bestimmen,
um die entsprechende Stromgrenze zu ergeben. Bei dem exemplarischen Ausführungsbeispiel 27 ist
die Stromgrenze vorzugsweise nicht so viel Strom, daß ein Stück Blattmaterial 38 des
Wendemoduls 17 aus der Bilderzeugungsvorrichtung 11 gezogen
wird.
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Wenn
die Geschwindigkeit des Motors 28 und das Drehmoment des
Motors 28 eingestellt sind, ist die Initialisierungsroutine 61 abgeschlossen.
Im Grunde ist diese Initialisierungsroutine 61 eine Kalibrierungsprozedur
für das
Wendemodul 17 des exemplarischen Ausführungsbeispiels 27.
Bei dem exemplarischen Ausführungsbeispiel 27 wird
diese Kalibrierungsprozedur beispielhafterweise lediglich einmal durchgeführt. Bei
den aktuellen Implementierungen eines Wendemoduls mit einem Schrittmotor
werden zwischen jedem Materialblatt, das durch das Wendemodul gehandhabt
wird, ähnliche
Kalibrierungsprozeduren benötigt.
Die Tatsache, daß das
exemplarische Ausführungsbeispiel 27 eine
Initialisierungsroutine 61 lediglich einmal durchführt, erhöht die Geschwindigkeit,
mit der ein Wendemodul 17 arbeiten kann, gegenüber einem ähnlichen
Wendemodul, das einen Schrittmotor aufweist, beträchtlich.
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Nachdem
das Drehmoment bei der Initialisierungsroutine 61 eingestellt
wurde, bleibt das Drehmoment für
den Rest des Betriebs des exemplarischen Ausführungsbeispiels 27 vor zugsweise
auf diesem Pegel. Jegliche Einstellungen, die an dem Motor 28 durchgeführt werden,
werden vorzugsweise durch Einstellungen der an den Motor 28 gelieferten Spannung
bewerkstelligt.
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Nachdem
der Gleichstrommotor 28 einen stabilen Geschwindigkeitswert
erreicht hat, der gleich der Zielgeschwindigkeit ist, und nachdem
ein entsprechendes Drehmoment eingestellt wurde, kann der Betrieb
des Wendemoduls 17 beginnen (Block 75). Anfänglich ist
das exemplarische Ausführungsbeispiel
der Wendesteuerung 49 mit einem Systemzeitgeber bzw. einem
Systemtakt ausgestattet. Dies kann optional ein Systemtakt für die Papierhandhabungsvorrichtungssteuerung 23 sein.
Ungeachtet dessen beginnt der Algorithmus 60 zum Steuern
des Wendemoduls 17 einen normalen Betrieb, indem er den
Zeitgeber abliest (Block 76) und einen anfänglichen
Zeitgeberwert aufzeichnet. Anschließend beginnt der Algorithmus 60,
den aktuellen Zeitgeberwert mit dem anfänglichen Zeitgeberwert zu vergleichen.
Falls die Differenz zwischen diesen beiden Zeitgeberwerten weniger
als 100 ms beträgt,
fährt der
Algorithmus 60 fort, den Zeitgeber zu prüfen und die
Zeitgeberwerte zu vergleichen. Erst wenn die Differenz zwischen
dem anfänglichen
Zeitgeberwert und dem aktuellen Zeitgeberwert größer als oder gleich 100 ms
ist, darf der Algorithmus 60 fortfahren (Block 77).
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Nachdem
der geeignete Zeitgeberwert erreicht ist, leitet der Algorithmus 60 eine
Leseroutine ein. Bei einem Gleichstrommotor 28 ist eine
Leseroutine nur einmal alle 100 ms notwendig, oder, bei manchen
Ausführungsbeispielen,
sogar nur einmal in einem längeren
Zeitraum. Dies stellt noch einen weiteren Vorteil der Verwendung
eines Gleichstrommotors im Gegensatz zu einem Schrittmotor dar.
Optional kann die Verzögerung
bei der Durchführung
der Routine 60 auf der Grundlage der einzelnen Parameter des
vorliegenden Systems feinabgestimmt werden. Somit könnte die
Leseroutine häufiger
als einmal alle 100 ms oder auch weniger häufig, je nach Wunsch, durchgeführt werden.
Man wäre
in der Lage, die entsprechende Verzögerung für ein gegebenes System auf
der Grundlage von Erfahrung und/oder Experimentieren zu bestimmen.
Bei der beispielhaften Umgebung 10 und der beispielhaften
Medienhandhabungsvorrichtung 13 ist jedoch einmal alle
100 ms ausreichend.
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Wenn
der Zeitgeber seine Schwelle erreicht, beginnt der Algorithmus 60 die
Leseroutine, indem er die Anzahl von Pulsen, die pro Sekunde durch
den Codierer 41 emittiert werden, liest (Block 78).
Diese Eingabe wird dann durch ein digitales Filter geführt (Block 79),
um ein Rauschen in dem System herauszufiltern. Die gefilterten Daten
werden mit einer Nachschlagtabelle für den Codierer 41 verglichen, um
bei der Geschwindigkeit des Motors 28 anzugelangen (Block 81).
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Der
Algorithmus 60 ist mit einer Zielmotorgeschwindigkeit ausgestattet,
die auf dem Drehmoment und der Beschleunigung, das bzw. die für das Blattmaterial
gewünscht
ist, beruht. Wie oben erwähnt wurde,
werden die Daten aus dem Codierer 41 in eine Motorgeschwindigkeit
umgewandelt (Block 81), und dieser Wert wird mit dem Zielmotorgeschwindigkeitswert
verglichen (Block 82). Falls die Geschwindigkeit des Motors 28 dem
Ziel gleicht (Block 83), ist keine Geschwindigkeitseinstellung
notwendig, und der Algorithmus 60 kehrt zu der Zeitgeberroutine
zurück.
Falls die Geschwindigkeit des Motors 28 jedoch nicht gleich
der gewünschten
Zielgeschwindigkeit ist, leitet der Algorithmus eine Einstellroutine 84 ein.
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Die
Zielgeschwindigkeit wird aus einer Kenntnis der Geschwindigkeit
berechnet, bei der gewünscht
wird, daß sich
das Blattmaterial 38 bewegen läßt (bei dem obigen Beispiel
300 m/s). Wenn diese Geschwindigkeit und das Übersetzungsverhältnis bekannt
sind, können
Fachleute ohne weiteres die Zielmotorgeschwindigkeit berechnen.
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Die
Einstellroutine beginnt damit, die Differenz zwischen der Zielgeschwindigkeit
und der tatsächlichen
Geschwindigkeit zu nehmen (Block 85). Diese Differenz kann
als Fehlerwert gesehen werden. Dieser Fehlerwert wird anschließend an
eine PID-Steuerroutine (PID = proportional-integralderivative) übertragen
(Block 86). Allgemein beschrieben, berechnet die PID-Steuerroutine
vorzugsweise eine Veränderung
der Motorgeschwindigkeit auf der Basis des Fehlerwerts unter Verwendung
der folgenden Formel: (Kd·dΔS/dt) + (Ki·∫ΔSdt) + Kp·ΔS. In der
Formel sind Kd, Ki und Kp konstante Werte oder „Zuwächse". Der Begriff ΔS spiegelt den Fehlerwert wider;
dΔS/dt ist
die Ableitung, bezogen auf die Zeit, des Fehlerwerts; und ∫ΔSdt ist das
Integral, bezogen auf die Zeit, des Fehlerwerts. Somit kann die
Konstante Kp als proportionaler Zuwachs; Kd als Ableitungszuwachs;
und Ki als integraler Zuwachs betrachtet werden. Die obige PID-Gleichung
kann viele Formen annehmen, und es können auch andere Fehlerkorrekturalgorithmen
verwendet werden.
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Wie
oben erwähnt
wurde, ist die Ausgabe der PID-Steuerroutine
ein Einstellwert für
den Gleichstrommotor 28. Dieser Einstellwert spiegelt wider,
um wieviel die Motorgeschwindigkeit erhöht oder verringert werden sollte,
um die Geschwindigkeit des Motors 28 zu dem Zielwert zurückzubewegen.
Der Einstellwert wird anschließend
in eine Begrenzungsroutine eingegeben (Block 87), so daß die Geschwindigkeit
des Motors 28 nicht unter eine bestimmte Schwelle abfällt oder über eine
bestimmte Schwelle erhöht
wird. Falls der Einstellwert zwischen voreingestellten Grenzwerten
für die
Motorgeschwindigkeit liegt, wird die Geschwindigkeit des Motors 28 um
den Einstellbetrag eingestellt (Block 88). Diese Einstellung
wird vorzugsweise dadurch bewerkstelligt, daß die Steuerung 49 die
an den Motor 28 gesandte Spannungsmenge verändert. Die
richtige Spannungsmenge wird in der Regel aus einer Nachschlagtabelle
in der Steuerung 49 erhalten. Wenn die Motorgeschwindigkeit
einge stellt ist, schließt
die Einstellroutine, und der Algorithmus 60 fährt entlang
seinem Weg fort.
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Am
Ende des Algorithmus 60 führt der Algorithmus 60 eine
Prüfung
durch, um zu sehen, ob durch den Benutzer ein Motor-Aus-Signal erzeugt wurde
(Block 89). Falls kein Aus-Signal erfaßt wird, kehrt der Algorithmus 60 zu
der Zeitgeberroutine zurück.
Falls ein Aus-Signal erfaßt
wird, wird der Motor 28 selbstverständlich durch den Algorithmus 60 abgeschaltet.
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Der
Steueralgorithmus kann in Hardware, Software, Firmware oder einer
Kombination derselben implementiert sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen
ist der Steueralgorithmus in Software oder Firmware implementiert,
die in einem Speicher gespeichert ist und durch ein geeignetes Anweisungsausführungssystem
ausgeführt
wird. Falls es in Hardware implementiert ist, wie bei einem alternativen Ausführungsbeispiel,
kann das Steuersystem mit einer beliebigen einer Kombination der
folgenden Technologien, die alle in der Technik hinreichend bekannt
sind, implementiert sein: mit (einer) diskreten Logikschaltung(en),
die Logikgatter zum Implementieren der Logikfunktionen auf Datensignale
hin aufweist bzw. aufweisen, mit einer anwendungsspezifischen integrierten
Schaltung (ASIC), die entsprechende kombinatorische Logikgatter
aufweist, mit (einem) programmierbaren Gatterarray(s) (PGA), einem
feldprogrammierbaren Gatterarray (FPGA) usw.
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Der
Steueralgorithmus, der eine geordnete Auflistung von ausführbaren
Anweisungen zum Implementieren von Logikfunktionen aufweist, kann
in einem beliebigen computerlesbaren Medium zur Verwendung durch
ein oder in Verbindung mit einem bzw. einer Anweisungsausführungssystem,
-vorrichtung oder -gerät,
beispielsweise einem computerbasierten System, einem einen Prozessor
enthaltenden System oder einem anderen System verkörpert sein, das
die Anweisungen von dem bzw. der Anweisungsausführungssystem, -vorrichtung
oder -gerät
abrufen und die Anweisungen ausführen
kann. Im Kontext dieses Dokuments kann ein „computerlesbares Medium" eine beliebige Einrichtung
sein, die das Programm zur Verwendung durch das bzw. die oder in Verbindung
mit dem bzw. der Anweisungsausführungssystem,
-vorrichtung oder -gerät
enthalten, speichern, kommunizieren, weiterverbreiten oder transportieren
kann. Das computerlesbare Medium kann beispielsweise ein(e) elektronische(s),
magnetische(s), optische(s), elektromagnetische(s), Infrarot- oder
Halbleitersystem, -vorrichtung oder -gerät oder ein Ausbreitungsmedium
sein, ist jedoch nicht auf dieselben beschränkt. Spezifischere Beispiele (eine
nicht erschöpfende
Liste) des computerlesbaren Mediums enthalten folgende: eine elektrische Verbindung
(elektronisch), die einen oder mehrere Drähte aufweist, eine tragbare
Computerdiskette (magnetisch), einen Direktzugriffsspeicher (RAM) (elektronisch),
einen Nur-Lese-Speicher (ROM) (elektronisch), einen löschbaren
programmierbaren Nur-Lese-Speicher (EPROM oder Flash-Speicher) (elektronisch),
einen Lichtwellenleiter (optisch) und einen tragbaren Compact-Disk-Nur-Lese-Speicher (CDROM)(optisch).
Man beachte, daß das
computerlesbare Medium sogar Papier oder ein anderes geeignetes
Medium sein könnte,
auf das das Programm gedruckt ist, da das Programm elektronisch
aufgenommen, beispielsweise über
ein optisches Scannen des Papiers oder des anderen Mediums, daraufhin zusammengestellt,
interpretiert oder auf andere geeignete Weise verarbeitet werden
kann, falls nötig, und
dann in einem Computerspeicher gespeichert werden kann.