DE1019735B - Ausloesehaengeklemme mit in Lagern des Haengebuegels liegenden Drehzapfen ihrer Seilmulde, insbesondere fuer Hochspannungsfreileitungen - Google Patents

Description

Auslösehängeklemmen, wie sie etwa bei Hochspannungsfreileitungen verwendet werden, haben bekanntlich den Zweck, beim Reißen des gespannten Seiles auf einer Seite des Mastes die Übertragung zu großer Zugkräfte auf den Mast durch die intakt gebliebene Seilseite zu verhindern, indem sie das Seil freigeben. Die bisher bekanntgewordenen Auslöseklemmen beruhen darauf, daß das Seil bei einer gewissen Schrägstellung der Isolatorenketten freigegeben wird, oder es wird bei zu großen Seitenzügen aus einer Lagermulde hochgehoben und freigegeben. Diese Klemmenarten können z. B. bei Seilen, bei denen normalerweise ein Zug nach aufwärts besteht, z. B. bei Talüberspannungen, nicht verwendet werden.

Gegenstand der Erfindung ist eine Auslösehängeklemme mit in Lagern des Hängebügels liegenden Drehzapfen ihrer Seilmulde, die unabhängig von der Bewegung der Klemme, z. B. beim Schrägstellen oder Hochheben der Klemme auslöst. Insbesondere ist eine solche Klemme bei Leitungsstützpunkten das gegebene, bei denen ständig oder zeitweise in normalem Zustand der Leitung Seilhochzüge auftreten. Solche Hochzüge werden, wenn sie in geringerem Maße auftreten, bekanntlich durch Belastungsgewichte ausgeglichen. Bei stärkerem Hochzug gelangt eine zweite Abspannkette zur Anwendung, so daß die Leitung zwischen einer nach aufwärts wirkenden und einer nach abwärts wirkenden Kette eingespannt ist.

Durch den Einbau einer normalen, nicht von selbst auslösenden Klemme würde in diesem Fall beim Reißen einer Seilseite der volle Zug der intakt gebliebenen Seilseite auf den Mast übertragen, so daß dieser entsprechend stärker und schwerer ausgeführt werden muß. Auslöseklemmen, die auf Schrägstellen der Isolatorkette oder auf Hochheben der Seilmulde ansprechen, können in diesem Fall nicht zur Wirkung kommen. Diesen Nachteil vermeidet in solchen und ähnlichen Fällen die neue Klemme.

Erfindungsgemäß besitzt nun diese Klemme eine derart nachgiebige Lagerung der Seilmulde, daß eine oder beide Lagerschalen eines jeden Lagers beim Anwachsen des horizontalen Seilzuges bis zu einer gewissen Größe ihre Lage innerhalb des Lagerkörpers derart verändern, daß die Lagerschalen die Drehzapfen und damit die Seilmulde mit Seil freigeben.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert. In Fig. 1 ist die Klemme im Schnitt quer zur Leitung dargestellt. Mit 1 ist das Leiterseil bezeichnet, 2 ist die Seilmulde mit seitlichen Drehzapfen 3. Die Zapfen ruhen in Lagerschalen 4, die im Klemmenlager 5 sitzen. In Fig. 2 ist ein Schnitt durch die Zapfenlager senkrecht zu den Zapfen 3 wiedergegeben. Die Lagerschalen 4 sind so ausgebildet, daß sie, wenn der Horizontalzug Z des Leiters ein Auslösehängeklemme mit in Lagern des Hängebügels liegenden Drehzapfen

ihrer Seilmulde, insbesondere
für Hochspannungsfreileitungen

Anmelder:

Siemens-Schuckertwerke

Aktiengesellschaft,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 10. März 1953

Dipl.-Ing. Franz Kromer, Wien,
ist als Erfinder genannt worden

gewisses Maß überschreitet, von den Zapfen 3 abgebogen und in Hohlräume 6 des Lagers hineingedrängt werden, so daß der Zapfen das Lager verlassen kann und damit die Seilmulde samt Seil freigegeben wird.

Eine andere Ausführungsform der Erfindung zeigt Fig. 3 der Zeichnung im Schnitt durch den Lagerzapfen 3. Hier ruht der Zapfen 3 in an sich nicht deformierbaren Lagerschalen 4; eine oder auch beide Lagerschalen sind jedoch durch deformierbare Knickbleche 7 gegen den Lagerkörper ein- oder zweiseitig abgestützt. Fig. 4 zeigt, wie bei zu großem Leitungszug Z der Zapfen eine Deformation des einen Knickbleches verursacht, so daß dem Zapfen der Weg ins Freie offensteht. Die Knickbleche können zweckmäßig mit einer Kerbe 8 versehen sein; es können auch statt eines stärkeren Bleches mehrere dünne verwendet werden. Die Ausführungsform nach Fig. 5 hat ebenfalls nicht deformierbare Lagerschalen 4. Wenigstens eine der Lagerschalen ist aber mit Hilfe einer Feder 9 nachgiebig eingesetzt, so daß bei einem Leitungszug Z von einer gewissen Größe die Lagerschalen durch den Zapfen auseinandergedrückt werden und den Zapfen freigeben.

Eine andere konstruktive Möglichkeit im Sinne der Erfindung besteht unter anderem auch darin, daß die Lagerschalen 4 seitlich durch ein Blech im Lagerkörper gehalten werden, das bei zu großem Leitungszug nach-

TOi 805/270

gibt und das Herausgleiten der Lagerschalen samt Zapfen aus dem Lagerkörper erlaubt.

Die Zapfen können auch vorteilhaft durch einen unterhalb der Seilmulde angeordneten durchgehenden beidseitig gelagerten Bolzen ersetzt sein, so daß die Seilmulde den Seilschwingungen besser folgen kann.

Die erfindungsgemäße Klemme kann auch bei starrer Befestigung eines Seiles oder sonst eines Zuggliedes mit Vorteil zur Anwendung kommen, da sie von Verstellungen einzelner Glieder unabhängig ist und nur auf die Größe des horizontalen Seilzuges anspricht.

Gegenüber vertikalen Kräften, z. B. nach aufwärts oder abwärts gerichteten Kräften, verhält sich die erfindungsgemäße Klemme wie eine normale Klemme.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Auslösehängeklemme mit in Lagern des Hängebügels liegenden Drehzapfen ihrer Seilmulde, insbesondere für Hochspannungsfrei- ao leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder beide Lagerschalen (4) eines jeden Lagers beim Anwachsen des horizontalen Seilzuges bis zu einer gewissen Größe ihre Lage innerhalb des Lagerkörpers (5) derart verändern, daß die Lagerschalen die Drehzapfen (3) und damit die Seilmulde mit Seil freigeben.

2. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschalen (4) durch deformierbare Glieder, z. B. gekerbte Knickbleche (7), gegen den Lagerkörper (5) abgestützt sind, die sich beim Erreichen des vorbestimmten Seilzuges durch den Zapfendruck deformieren, so daß das Verstellen der Lagerschalen eintritt und anschließend die Drehzapfen aus den Lagern austreten (Fig. 3 und 4).

3. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verstellen der Lagerschalen federnd angeordnete Lagerschalen vorgesehen sind (Fig. 5).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 806/270 11.57