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Die
vorliegende Erfindung betrifft keramische Zünder und verbesserte Verfahren
zu ihrer Herstellung.
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Keramische
Materialien haben mit großem
Erfolg als Zünder
in gasbeheizten Öfen,
Herden, Wäschetrocknern
und anderen Vorrichtungen, bei denen gasförmiger Brennstoff entzündet werden
muß, Anwendung gefunden.
Die Anfertigung von keramischen Zündern erfordert den Aufbau
eines elektrischen Stromkreises durch ein keramisches Bauteil, das
zum Teil einen hohen Widerstand aufweist und sich beim Anlegen eines elektrischen
Stroms mit einer Drahtzuleitung erwärmt.
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Ein
herkömmlicher
Zünder,
beispielsweise der Mini-IgniterTM von Norton
Igniter Products, Milford, N.H., ist für Anwendungen von 12 Volt bis
120 Volt ausgelegt und hat eine Zusammensetzung, die Aluminiumnitrid ("AlN"), Molybdändisilicid
("MoSi2") und Siliciumcarbid
("SiC") enthält.
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Aus
der
US 5,786,565 A ist
ein keramischer Zünder
bekannt, der a) ein Paar elektrisch leitfähiger Abschnitte, die jeweils
ein erstes Ende aufweisen, b) eine Widerstandsheißzone, die
zwischen den ersten Enden der elektrisch leitfähigen Abschnitte angeordnet
ist und mit jedem dieser Enden in elektrischer Verbindung steht
und eine elektrische Weglänge
von weniger als 0,5 cm aufweist, und c) ein elektrisch nicht leitfähiges Kühlkörpermaterial,
das mit der Heißzone
in Kontakt steht, aufweist.
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Von
keramischen Zündersystemen
werden verschiedene anwendungstechnische Eigenschaften gefordert,
einschließlich
hoher Geschwindigkeit (kurze Zeit zum Aufheizen von Raumtemperatur
auf Auslegungstemperatur) und ausreichender Robustheit für den Langzeitbetrieb
ohne Austausch. Derartige Anforderungen werden jedoch von vielen
herkömmlichen
Zündern
nicht durchweg erfüllt.
Es wäre
somit wünschenswert, über neue
keramische Zündersysteme
zu verfügen.
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Es
wurde überraschenderweise
gefunden, daß die
in der oben besprochenen
US
5,786,565 A beschriebenen keramischen Zünder manchmal aufgrund von "Ausbrennen" des Heißzonenbereichs
des Zünders versagen.
Wie oben bereits erwähnt,
wird in der
US 5,786,565
A ein Zünder
mit einer verhältnismäßig kurzen elektrischen
Weglänge
der Heißzone
von weniger als 0,5 cm beschrieben. Ohne Festlegung auf irgendeine bestimmte
Theorie wird angenommen, daß beim
Betrieb eines derartigen Zünders
die bei hoher Netzspannung erzeugte Leistungsdichte zu einem hohen
Temperaturgradienten führt.
Es wird angenommen, daß dieser hohe
Temperaturgradient zu beschleunigter Oxidation eines lokalisierten
Bereichs der Heißzone
des Zünders führt, die
ein vorzeitiges Versagen der Vorrichtung zur Folge haben kann.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Probleme zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1, 16 und 18 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
erfindungsgemäßen Zünder liefern
eine diffusere Leistungsdichte in dem Heißzonenbereich und vermeiden
dadurch unerwünschte
Temperaturgradienten in isolierten Heißzonenbereichen, sorgen dabei
aber für
eine Aufheizung der Spitze.
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Insbesondere
werden in einer Ausgestaltung der Erfindung keramische Zünder mit:
a) einem Paar elektrisch leitfähiger
Abschnitte, die jeweils ein erstes Ende aufweisen; und b) einer
Widerstandsheißzone,
die zwischen den ersten Enden der elektrisch leitfähigen Abschnitte
angeordnet ist und mit jedem dieser Enden in elektrischer Verbindung
steht, bei denen die Heißzone
eine elektrische Weglänge
von 0,51 bis 2 cm aufweist, bereitgestellt.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße Zünder weisen
eine elektrische Weglänge
der Heißzone
zwischen 0,6 und 1,5 cm, besonders bevorzugt von 0,6 bis etwa 1,2
cm und noch weiter bevorzugt von etwa 0,7 bis 0,9 cm auf. Mit "elektrische Weglänge" wird im Rahmen der
vorliegenden Erfindung die Länge
des kürzesten
Wegs bezeichnet, den ein elektrischen Stroms durch den Heißzonenbereich
des Zünders
nimmt, wenn an die leitfähigen
Enden des Zünders
ein elektrisches Potential angelegt wird.
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Es
wird angenommen, daß derartige
Heißzonenlängen die
Leistungsdichte wirksam über
den Heißzonenbereich
verteilen können,
ohne isolierte Temperaturgradienten zu erzeugen, die zu vorzeitigem
Güteabfall und
Versagen des Zünders
führen
können.
Außerdem
ergeben die Grenzen für
die elektrische Weglänge
(bis zu etwa 2 cm) eine wirksame Aufheizung und kurze Zeiten bis
zum Erreichen der Zündtemperatur,
ohne daß eine
allzu große
Leistungseinspeisung in das System erforderlich ist.
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Es
wurde auch gefunden, daß der
Heißzonenbereich
vorzugsweise eine nichtlineare Geometrie aufweist, z.B. eine weitgehend
U-förmige
Ausführung,
wodurch sich die Heißzone
ohne Unterbrechung über
die Zünderkopfbreite
und dann entlang eines Teils jeder Seite der Zünderlänge erstreckt. Es wird angenommen, daß derartige
nichtlineare Ausführungen
die Leistungsdichte im Heißzonenbereich
gegenüber
einem vergleichbaren System mit linearer Heißzone wirksamer verteilen oder
vermindern können.
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Erfindungsgemäße Zünder enthalten
vorzugsweise ferner einen elektrisch nicht leitfähigen Abschnitt (Kühlkörper), der
mit dem Heißzonenbereich
in Kontakt steht. Insbesondere ist der nicht leitfähige Abschnitt vorzugsweise
zwischen den elektrisch leitfähigen
Abschnitten angeordnet oder eingeschoben und steht mit dem Heißzonenbereich
in Kontakt.
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Es
wurde auch gefunden, daß die
Brückenhöhe der Heißzone (Breite
der Heißzone
in einem rechteckigen Zünder,
wie weiter unten besprochen) vorzugsweise mindestens etwa 0,05 cm
und besonders bevorzugt mindestens etwa 0,06 cm beträgt. Eine
Heißzonen-Brückenhöhe von 0,05
bis 0,4 cm ist allgemein bevorzugt; und eine Heißzonen-Brückenhöhe von 0,06 bis etwa 0,3 cm
ist weiter bevorzugt.
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Heißzonen erfindungsgemäßer Zünder enthalten
vorzugsweise eine gesinterte Zusammensetzung, die ein leitfähiges Material
und ein isolierendes Material sowie in der Regel außerdem auch
noch ein Halbleitermaterial enthält.
Leitfähige
oder Kaltzonenabschnitte erfindungsgemäßer Zünder enthalten eine gesinterte Zusammensetzung
aus ähnlichen
Komponenten mit relativ höheren
Konzentrationen an leitfähigem
Material.
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Erfindungsgemäße Zünder können zweckmäßigerweise über einen
breiten Bereich von Spannungen einschließlich Nennspannungen von 6,
8, 12, 24 und 120 V arbeiten.
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Ferner
werden neue Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Zündern bereitgestellt,
darunter die Herstellung mehrerer Zünder aus einem einzigen Rohblockmaterial,
was eine wesentlich effizientere Zünderproduktion ermöglicht.
Bei bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung eines keramischen Zünders geht man so vor, daß man a)
einen elektrisch leitfähigen
keramischen Körper
mit mehreren festgemachten Zünderelementen
bereitstellt; b) in jedes Element ein elektrisch nicht leitfähiges Material
einschiebt und c) die mehreren Zünderelemente
verdichtet.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigt:
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1 einen bevorzugten erfindungsgemäßen Zünder;
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2 schematisch ein erfindungsgemäßes Zünderherstellungsverfahren;
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sowie
die 3 und 4 Ergebnisse des folgenden
Beispiels 1.
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Wie
oben bereits angegeben, stellt die Erfindung ein Sinterkeramik-Zünderelement
mit zwei Kaltzonen und einer Heißzone mit einer elektrischen
Weglänge
von 0,51 cm bis etwa 2 cm bereit. In der Regel ist die elektrische
Weglänge
etwas größer als
0,51 cm, z.B. mindestens etwa 0,6 cm, 0,7 cm oder 0,8 cm.
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1 der Zeichnungen zeigt
einen bevorzugten erfindungsgemäßen Zünder 10 mit
einem Heißzonenabschnitt 12,
der zwischen Kaltzonen 14a und 14b angeordnet
ist und damit in Kontakt steht. Zwischen diesen Kaltzonen 14a und 14b ist
der Kühlkörper 16 angeordnet,
der mit der Heißzone 12 in
Kontakt steht. Die von der Heißzone 12 entfernt
liegenden Kaltzonenenden 14a' und 14b' stehen in elektrischer
Verbindung mit einer Stromquelle, in der Regel mit Hilfe irgendeiner
Art von Leiterrahmenhalterung.
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Wie
in 1 gezeigt, hat die
Heißzone 12 eine
nichtlineare, weitgehend U-förmige
elektrische Weglänge "e" (zur Hervorhebung des Minimalwegs durch
eine gestrichelte Linie dargestellt), die sich der Länge jeder
Seite des Zünders
nach erstreckt. Wie oben besprochen wird angenommen, daß derartige
nichtlineare Heißzonengeometrien
die Leistungsdichte wirksamer über
den Heißzonenbereich
verteilen und die Betriebslebensdauer des Zünders erhöhen.
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Die
Abmessungen des Heißzonenbereichs
können
geeignet variieren, vorausgesetzt, daß die gesamte elektrische Weglänge der
Heißzone
in den hier beschriebenen Bereichen liegt. Bei der in 1 dargestellten, allgemein
rechteckigen Ausführung
des Zünders
reicht die Heißzonenbreite
zwischen den Kaltzonen (in 1 als
Abstand "a" dargestellt) vorzugsweise
aus, um elektrische Kurzschlüsse
oder andere Defekte zu vermeiden. Bei einem bevorzugten System beläuft sich
dieser Abstand a auf 0,5 cm.
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Die
Heißzonen-Brückenhöhe (in 1 als Abstand "b" dargestellt) sollte ebenfalls groß genug
sein, um Zünderdefekte
einschließlich übermäßiger lokaler
Aufheizung, die, wie oben besprochen, zu Güteabfall und Versagen des Zünders führen können, zu
vermeiden. Wie oben besprochen beträgt die Heißzonen-Brückenhöhe vorzugsweise mindestens
etwa 0,05 cm, besonders bevorzugt mindestens etwa 0,06 cm. Eine
Heißzonen-Brückenhöhe von 0,05
bis 0,4 cm ist allgemein bevorzugt; eine Heißzonen-Brückenhöhe von 0,06 bis etwa 0,3 cm
ist weiter bevorzugt und eine Heißzonen-Brückenhöhe von 0,06
bis 0,035 bis 0,040 cm ist besonders bevorzugt. Heißzonen-Brückenhöhen von
0,035 und 0,040 cm haben sich als besonders gut geeignet erwiesen.
Unter "Heißzonen-Brückenhöhe" ist im Rahmen der
vorliegenden Erfindung diejenige Abmessung einer Heißzone zu
verstehen, die sich parallel zur Länge oder langen Abmessung eines
allgemein rechteckigen Zünders
erstreckt, wie es in 1 am
Beispiel der Abmessung b dargestellt ist.
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Die "Beine" der Heißzone, die
sich der Länge
des Zünders
nach erstrecken, sind auf eine solche Größe begrenzt, daß die gesamte
elektrische Weglänge
der Heißzone
innerhalb von etwa 2 cm liegt.
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Die
Zusammensetzungskomponenten der Heißzone
12, der Kaltzonen
14a und
14b und
des nicht leitfähigen
Kühlkörperbereichs
16 können geeignet
variieren. Geeignete Zusammensetzungen für diese Bereiche werden in
der
US 5,786,565 A sowie
in der
US 5,191,508
A beschrieben, worauf hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
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Insbesondere
hat die Heißzone
einen spezifischen Widerstand bei hoher Temperatur (d.h. 1350°C) zwischen
etwa 0,01 Ohm-cm und etwa 3,0 Ohm-cm und einen spezifischen Widerstand
bei Raumtemperatur zwischen etwa 0,01 Ohm-cm und etwa 3 Ohm-cm.
Bevorzugte Heißzonenzusammensetzungen
enthalten eine gesinterte Zusammensetzung aus einem elektrisch isolierenden
Material und einem metallischen Leiter sowie vorzugsweise außerdem auch
noch ein Halbleitermaterial. Unter einem elektrisch isolierenden
Material ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Material zu
verstehen, das einen spezifischen Widerstand bei Raumtemperatur
von mindestens etwa 1010 Ohm-cm aufweist.
Unter einem metallischen Leiter oder leitfähigen Material ist im Rahmen
der vorliegenden Erfindung ein Material zu verstehen, das einen
spezifischen Widerstand bei Raumtemperatur von weniger als etwa
10-2 Ohm-cm aufweist. Unter einer halbleitenden
Keramik (oder "Halbleiter") ist im Rahmen der
vorliegenden Erfindung eine Keramik zu verstehen, die einen spezifischen
Widerstand bei Raumtemperatur zwischen etwa 10 und 108 Ohm-cm
aufweist.
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Im
allgemeinen enthalten bevorzugte Heißzonenzusammensetzungen (a)
zwischen etwa 50 und etwa 80 Volumenprozent (Vol.-%) eines elektrisch
isolierenden Materials mit einem spezifischen Widerstand von mindestens
etwa 1010 Ohm-cm; (b) zwischen etwa 5 und
etwa 45 Vol.-% eines halbleitenden Materials mit einem spezifischen
Widerstand zwischen etwa 10 und etwa 108 Ohm-cm
und (c) zwischen etwa 5 und etwa 25 Vol-% eines metallischen Leiters
mit einem spezifischen Widerstand von weniger als etwa 10-2 Ohm-cm. Vorzugsweise enthält die Heißzone 50-70
Vol.-% elektrisch isolierende Keramik, 10-45 Vol.-% der halbleitenden Keramik
und 6-16 Vol.-%
des leitfähigen
Materials. Nach bestimmten Ausführungsformen
handelt es sich bei dem leitfähigen
Material um MoSi2, das vorzugsweise in einer
Menge von etwa 9 bis 15 Vol.-%, bezogen auf die Summe der Komponenten
der Heißzonenzusammensetzung,
besonders bevorzugt von etwa 9 bis 13 Vol.-%, bezogen auf die Summe
der Komponenten der Heißzonenzusammensetzung,
vorliegt. Für
einen 24-Volt-Zünder
beläuft
sich eine besonders bevorzugte Molybdändisilicid-Konzentration auf
etwa 9,2 bis 9,5 Vol.-%, bezogen auf die Summe der Komponenten der
Heißzonenzusammensetzung.
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Geeignete
Komponenten für
das elektrisch isolierende Material von Heißzonenzusammensetzungen sind
u.a. ein oder mehrere Metalloxide, wie Aluminiumoxid, ein Nitrid,
wie Aluminiumnitrid, Siliciumnitrid oder Bornitrid, ein Seltenerdmetalloxid
(z.B. Yttriumoxid) oder ein Seltenerdmetalloxidnitrid. Bevorzugt
sind im allgemeinen Aluminiumnitrid (AlN) und Aluminiumoxid (Al2O3).
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Den
metallischen Leiter wählt
man in der Regel aus der Gruppe bestehend aus Molybdändisilicid, Wolframdisilicid
und Nitriden, wie Titannitrid, und Carbiden, wie Titancarbid, aus.
Molybdändisilicid
ist im allgemeinen bevorzugt.
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Im
allgemeinen bevorzugte Halbleitermaterialien sind Carbide, insbesondere
Siliciumcarbid (dotiert und undotiert) und Borcarbid. Siliciumcarbid
ist im allgemeinen bevorzugt.
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Besonders
bevorzugte erfindungsgemäße Heißzonenzusammensetzungen
enthalten Aluminiumoxid und/oder Aluminiumnitrid, Molybdändisilicid
und Siliciumcarbid. Wie oben bereits erwähnt, liegt das Molybdändislicid
zumindest nach bestimmten Ausführungsformen
in einer Menge von 9 bis 12 Vol.-% vor. Für einen 24-Volt-Zünder beläuft sich
eine besonders bevorzugte Molybdändisilicid-Konzentration
auf etwa 9,2 bis 9,5 Vol.-%, bezogen auf die Summe der Komponenten
der Heißzonenzusammensetzung.
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Wie
oben besprochen enthalten erfindungsgemäße Zünder in der Regel außerdem auch
noch mindestens einen oder mehrere Kaltzonenbereiche mit geringem
spezifischem Widerstand in elektrischer Verbindung mit der Heißzone, damit
an dem Zünder
Drahtzuleitungen angebracht werden können. In der Regel wird eine Heißzonenzusammensetzung
zwischen zwei Kaltzonen angeordnet. Derartige Kaltzonenbereiche
bestehen vorzugsweise aus z.B. AlN und/oder Al2O3 oder anderem isolierenden Material; SiC
oder anderem Halbleitermaterial und MoSi2 oder
anderem leitfähigem
Material. Kaltzonenbereiche enthalten jedoch einen wesentlichen
höheren
Prozentanteil der leitfähigen
und halbleitenden Materialien (z.B. SiC und MoSi2)
als die Heißzone.
Demgemäß weisen
die Kaltzonenbereiche in der Regel nur etwa 1/5 bis 1/1000 des spezifischen
Widerstands der Heißzonenzusammensetzung
auf und erwärmen
sich nicht so stark wie die Heißzone.
Weiter bevorzugt beträgt
der spezifische Widerstand der Kaltzone(n) bei Raumtemperatur 5
bis 20 Prozent des spezifischen Widerstands der Heißzone bei
Raumtemperatur.
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Eine
bevorzugte Kaltzonenzusammensetzung zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Zünder enthält etwa
15 bis 65 Vol.-% Aluminiumoxid, Aluminiumnitrid oder anderes Nichtleitermaterial
und etwa 20 bis 70 Vol.-% MoSi2 und SiC
oder anderes leitfähiges
und halbleitendes Material in einem Volumenverhältnis von etwa 1:1 bis etwa
1:3. Besonders bevorzugt enthält
die Kaltzone etwa 15 bis 50 Vol.-% AlN und/oder Al2O3, 15 bis 30 Vol.-% SiC und 30 bis 70 Vol.-%
MoSi2. Zur leichteren Fertigung wird die
Kaltzonenzusammensetzung vorzugsweise aus den gleichen Materialien
wie die Heißzonenzusammensetzung
hergestellt, aber mit größeren relativen
Mengen an halbleitenden und leitfähigen Materialien.
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Der
elektrisch isolierende Kühlkörper
16 sollte
aus einer Zusammensetzung bestehen, die so viel thermische Mase
liefert, daß die
Konvektionskühlung
der Heißzone
gemildert wird. Bei Anordnung als Einschub zwischen zwei leitfähigen Beinen,
wie es am Beispiel des in
1 dargestellten
Systems gezeigt ist, sollte der Einschub
16 außerdem mechanischen
Halt für
die verlängerten
Kaltzonenabschnitte
14a und
14b liefern und den
Zünder
widerstandsfähiger
machen. Nach einigen Ausführungsformen
kann der Einschub
16 mit einem Schlitz versehen sein, um
die Masse des Systems zu vermindern. Vorzugsweise hat der elektrisch
isolierende Kühlkörper einen
spezifischen Widerstand bei Raumtemperatur von mindestens etwa 10
4 Ohm-cm und eine Festigkeit von mindestens
etwa 150 MPa. Weiter bevorzugt hat das Kühlkörpermaterial eine Wärmeleitfähigkeit,
die nicht so hoch ist, daß sich
der gesamte Kühlkörper aufheizt
und wärme
auf die Zuleitungen überträgt, und
nicht so niedrig ist, daß seine
vorteilhafte Kühlkörperfunktion
zunichte gemacht wird. Geeignete keramische Zusammensetzungen für den Kühlkörper sind
u.a. Zusammensetzungen mit mindestens etwa 90 Vol.-% Aluminiumnitrid,
Bornitrid, Siliciumnitrid und/oder Aluminiumoxid oder Gemischen
davon. Bei Verwendung einer AlN-MoSi
2-SiC-Heißzonenzusammensetzung
kann ein Kühlkörpermaterial
mit mindestens 90 Vol.-%. Aluminiumnitrid und bis zu 10 Vol.-% Aluminiumoxid
zwecks kompatibler Wärmeausdehnungs-
und Verdichtungseigenschaften bevorzugt sein. Eine bevorzugte Kühl körperzusammensetzung
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung wird in der
US 6028292 A beschrieben.
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Erfindungsgemäße keramische
Zünder
können
mit verschiedenen Spannungen einschließlich Nennspannungen von 6,
8, 12, 24 und 120 Volt eingesetzt werden. Erfindungsgemäße Zünder können sich
schnell von Raumtemperatur auf Betriebstemperaturen aufheizen, z.B.
auf etwa 1350°C
in 4 Sekunden oder weniger, sogar 3 Sekunden oder weniger oder sogar
2,75 oder 2,5 Sekunden oder weniger.
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Erfindungsgemäße Zünder können auch
mit einer Heißzonen-Leistungsdichte
(Flächenbelastung)
von 60 bis 200 Watt pro cm2 des Heißzonenbereichs
eine stabile Zündtemperatur
liefern. Bevorzugte Leistungsdichten liegen bei 70 bis 180 Watt
pro cm2, weiter bevorzugt von etwa 75 bis
150 Watt pro cm2.
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Die
Verarbeitung der keramischen Komponente (d.h. die Verarbeitungs-
und Sinterbedingungen für den
Grünkörper) und
die Herstellung des Zünders
aus der verdichteten Keramik können
nach herkömmlichen Verfahren
erfolgen. Derartige Verfahren werden in der Regel weitergehend gemäß
US 5,786,565 A und
US 5,191,508 A ,
auf die bereits Bezug genommen wurde, durchgeführt.
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Zünder werden
vorzugsweise mit erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt. Bei diesen Verfahren werden im allgemeinen mehrere
Zünder,
z.B. mindestens 5 Zünder,
in der Regel mindestens 10 oder 20 Zünder, üblicherweise mindestens etwa
50, 60, 70, 80, 90 oder 100 Zünder,
gleichzeitig aus einem einzigen flächigen Material (Rohblock)
hergestellt. Üblicherweise
werden bis zu etwa 100 oder 200 Zünder zweckmäßigerweise weitgehend gleichzeitig
hergestellt.
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Insbesondere
wird bei bevorzugten erfindungsgemäßen Zünderherstellungsverfahren ein
flächiger Rohblock
bereitgestellt, der mehrere festgemachte oder physikalisch befestigte "latente" Zünderelemente
aufweist. Der flächige
Rohblock weist Heiß-
und Kaltzonenzusammensetzungen auf, die sich in einem Grünzustand
(zu nicht mehr als etwa 96% bzw. 98% der theroetischen Dichte verdichtet)
befinden, aber vorzugsweise auf mehr als etwa 40% oder 50% der theoretischen
Dichte und zweckmäßigerweise
auf bis zu 90 oder 95% der theoretischen Dichte, weiter bevorzugt
auf mehr als etwa 60 bis 70% der theoretischen Dichte gesintert worden
sind. Eine derartige Teilverdichtung erreicht man zweckmäßigerweise
durch Warmpreßbehandlung, d.h.
weniger als 1500°C,
wie 1300°C, über einen
Zeitraum von etwa 1 Stunde unter einem Druck wie 3000 psi und unter
Argonatmosphäre.
Es wurde gefunden, daß der
Rohblock bei Verdichtung der Heiß- und Kaltzonenzusammensetzungen
auf mehr als 75 oder 80 Prozent der theoretischen Dichte bei nachfolgenden
Verarbeitungsschritten schwer zu schneiden ist. Ferner zeigen die
Zusammensetzungen bei Verdichtung der Heiß- und Kaltzonenzusammensetzungen auf
weniger als etwa 50 Prozent bei der nachfolgenden Verarbeitung häufig einen
Güteabfall.
Der Heißzonenabschnitt
erstreckt sich über
einen Teil der Dicke des Rohblocks, und der Rest bildet die Kaltzone.
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Der
Rohblock kann relativ viele verschiedene Formen und Abmessungen
haben. Vorzugsweise ist er zweckmäßigerweise weitgehend quadratisch,
z.B. ein 9 Zoll mal 9 Zoll großes
Quadrat, oder hat andere geeignete Abmessungen oder Formen, wie
rechteckig usw. Der Rohblock wird dann vorzugsweise in Teile geschnitten,
wie mit einem Diamantschneidwerkzeug. Diese Teile haben vorzugsweise
weitgehend gleiche Abmessungen. Beispielsweise schneidet man einen
9 Zoll mal 9 Zoll großen
Rohblock vorzugsweise in Drittel, wobei jedes der erhaltenen Teile
9 Zoll mal 3 Zoll groß ist.
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Der
Rohblock wird dann weiter zu einzelnen Zündern geschnitten (zweckmäßigerweise
mit einem Diamantschneidwerkzeug). Ein erster Schnitt wird durch
den Rohblock gehen, um für
eine physikalische Trennung eines Zünderelements von einem benachbarten
Element zu sorgen. Alternierende Schnitte gehen nicht durch die
Länge des
Rohblockmaterials, damit die isolierende Zone (Kühlkörper) in jeden Zünder eingeschoben
werden kann. Jeder der Schnitte (sowohl durchgehende als auch nicht
durchgehende Schnitte) können z.B.
etwa 0,2 Zoll beabstandet sein.
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Nach
dem Einschub der Kühlkörperzone
können
die Zünder
dann weiter verdichtet werden, vorzugsweise auf mehr als 99% der
theoretischen Dichte. Ein derartiges Weitersintern erfolgt vorzugsweise
bei hohen Temperaturen, z.B. bei oder etwas über 1800°C, unter einer heißisostatischen
Presse.
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Die
mehreren, in den Rohblock gemachten Schnitte können zweckmäßigerweise in einem automatisierten
Verfahren durchgeführt
werden, bei dem der Rohblock durch ein automatisiertes System, z.B.
unter Computersteuerung, in Position gebracht und mit einem Schneidwerkzeug
geschnitten wird.
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2 der Zeichnungen zeigt
einen nach den erfindungsgemäßen Zünderherstellungsverfahren
verarbeiteten Rohblock. Wie zu sehen ist, weist der Rohblock 10 eine
Heißzusammensetzungszone 12 und
eine Kaltzusammensetzungszone 14 mit einer dazwischenliegenden
Grenzfläche 16 auf.
In der in 2 dargestellten
Fertigungsstufe befinden sich die Heiß- und die Kaltzonenzusammensetzung
vorzugsweise in einem Grünzustand,
sind aber vorzugsweise zu etwa 40% bis etwa 95% der theoretischen
Dichte, weiter bevorzugt von etwa 50% bis etwa 70% der theoretischen
Dichte, verdichtet.
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Der
bevorzugte Rohblock 10 hat zweckmäßigerweise weitgehend gleiche
Abmessungen, d.h. vorzugsweise sind die in 2 dargestellten Abmessungen g und h ungefähr gleich,
z.B. 9 Zoll mal 9 Zoll, wie oben besprochen.
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Der
Rohblock 10 wird dann vorzugsweise in Teile geschnitten,
wie mit einem Diamantschneidwerkzeug. Diese Teile haben vorzugsweise
weitgehend gleiche Abmessungen. Beispielsweise wird der Rohblock 10,
wie in 2 dargestellt,
vorzugsweise entlang den Linien 18a und 18b in
Drittel geschnitten.
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Der
Rohblock 10 wird dann weiter zu einzelnen, nicht festgemachten
Zünderelementen
wie Zünder 22 geschnitten
(zweckmäßigerweise
mit einem Diamantschneidwerkzeug). Ein Schnitt geht ganz durch die
Länge des
Rohblocks hindurch (z.B. Schnitt 24), und jeder alternierende
Schnitt (z.B. Schnitt 26) geht nicht ganz durch die Länge des
Rohblocks hindurch, damit die elektrisch isolierende Zone (Kühlkörper) in
jeden Zünder eingeschoben
werden kann, wie durch Öffnung 28.
Jeder Schnitt 24 und 26 ist zweckmäßigerweise
beabstandet, z.B. um 0,2 Zoll.
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Nach
dem Einschub der Kühlkörperzone
können
die Zünder
dann weiter verdichtet werden, vorzugsweise auf mehr als 99% der
theoretischen Dichte, wie oben besprochen, vorzugsweise bei etwa
1815°C unter einer
heißisostatischen
Presse.
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Die
erfindungsgemäßen Zünder können bei
vielen Anwendungen eingesetzt werden, u.a. bei Gasphasenbrennstoffentzündungsanwendungen,
wie Öfen
und Kochgeräten,
Fußleistenheizungen,
Boilern und Herdplatten.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie einzuschränken. Auf
alle in der vorliegenden Beschreibung zitierten Druckschriften wird
hiermit in vollem Umfang Bezug genommen.
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BEISPIEL 1
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Erfindungsgemäße Zünder wurden
folgendermaßen
hergestellt und getestet.
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Für einen
ersten Zünder,
der hier als Zünder
A bezeichnet wird, wurden eine Heiß- und eine Kaltzonenzusammensetzung
hergestellt. Die Heißzonenzusammensetzung
enthielt 70,8 Vol.-% (bezogen auf die gesamte Heißzonenzusammensetzung)
AlN, 20 Vol.-% (bezogen auf die gesamte Heißzonenzusammensetzung) SiC
und 9,2 Vol.-% (bezogen auf die gesamte Heißzonenzusammensetzung) MoSi2. Die Kaltzonenzusammensetzung enthielt
20 Vol.-% (bezogen auf die gesamte Kaltzonenzusammensetzung) AlN,
20 Vol.-% (bezogen auf die gesamte Kaltzonenzusammensetzung) SiC
und 60 Vol.-% (bezogen auf die gesamte Kaltzonenzusammensetzung)
MoSi2. Die Kaltzonenzusammensetzung wurde
in ein Heißpreßwerkzeug
eingetragen und im selben Werkzeug mit der Heißzonenzusammensetzung bedeckt.
Die Kombination von Zusammensetzungen wurde unter Wärme und
Druck zusammen verdichtet, was den Zünder A ergab.
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Für einen
zweiten Zünder,
der hier als Zünder
B bezeichnet wird, wurden eine Heiß- und eine Kaltzonenzuasmmensetzung
hergestellt. Der Zünder
B hatte die gleiche Geometrie und die gleiche Heißzonenzusammensetzung
wie Zünder
A. Die Kaltzonenzusammensetzung von Zünder B enthielt die gleichen
Komponenten (AlN, SiC und MoSi2) wie Zünder A,
aber der Zünder
B hatte einen Widerstand, der ungefähr dem Widerstand der Heißzone des
Zünders
B entsprach. Wie bei Zünder
A wurde die Kaltzonenzusammensetzung für Zünder B in ein Heißpreßwerkzeug
eingetragen und im selben Werkzeug mit der Heißzonenzusammensetzung bedeckt.
Die Kombination von Zusammensetzungen wurde unter Wärme und
Druck zusammen verdichtet, was den Zünder B ergab.
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Die
hergestellten Zünder
A und B wurden bei 12 Volt unter Strom gesetzt. Bei Zünder A konzentrierte sich
die Widerstandaufheizung im Heißzonenbereich
des Zünders,
wie in 3 gezeigt. Bei
Zünder
B wurden sowohl der Kaltzonenbereich als auch der Heißzonenbereich
heiß,
wie in 4 gezeigt.
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BEISPIEL 2
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Mit
der gleichen Heißzonen-
und Kaltzonenzusammensetzung wie für Zünder A in obigem Beispiel 1 wurden
sieben weitere Zünder
(Proben 1 bis 7 in der nachstehenden Tabelle) hergestellt. Die Heißzonenflächen jeder
der Proben 1 bis 7 wurden variiert; diese Heißzonenflächen sind in cm2 in
nachstehender Tabelle aufgeführt.
Der Gesamtwiderstand (in nachstehender Tabelle "Gesamtes.", in Ω), Heißzonenwiderstand (in nachstehender
Tabelle "Heißzonenw.", in Ω), Kaltzonenwiderstand
(in nachstehender Tabelle "Kaltzonenw.", in Ω) wurden
jeweils gemessen und sind in nachstehender Tabelle aufgeführt.
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Aus
diesen Ergebnissen ging hervor, daß ein minimaler relativer Widerstand,
Heißzonenwiderstand (Rhein)
zu Kaltzonenwiderstand (Rkalt), von Rheiß ≥ 1,5 (Rkalt) für
die Erzielung von Spitzenaufheizung für die Zünderproben optimal war.