DE1017442B - Verfahren und Vorrichtung zum Verkleinern des Kruemmungshalbmessers haarnadelfoermiger Rohrkruemmer - Google Patents

Description

Um den Krümmungsradius eines haarnadelförmigen Rohrkrümmers zu verringern, sieht ein bekanntes Verfahren vor, den auf geeignete Temperatur erhitzten Krümmer zwischen zwei Stempelhälften zusammenzudrücken, die gegen die geraden Krümmerschenkel 5 drücken und einander genähert werden. Dabei werden die geraden Krümmerschenkel von Anbeginn des Biegevorgangs ab zwischen Haltelinealen und den Stempelhälften erfaßt. Bei diesem bekannten Verfahren erfährt der schon gebogene Teil des Krümmers eine Umformung zu einem Teil von kleinerem Krümmungsradius, wobei Teile des schon gebogenen Bogenstückes in Teile der geraden Krümmerschenkel umgewandelt werden. Dabei wirken sich die auf den schon gebogenen Teil des Krümmers übertragenen Druckkräfte auf den äußeren Krümmungsbogen nicht anders als auf den inneren Krümmungsbogen aus. Hieraus folgt aber, daß eine Stauchung und Abflachung der Außenfaser an der Krümmungsstelle entsteht, die eine Nachbehandlung notwendig macht, durch die der Krümmer in eine zufriedenstellende Form zurückgeführt wird.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen, welche die vorgenannte Nachbehandlung, insbesondere bei besonders festen Spezialstählen und bei dicken Rohrwandungen erübrigen sollen, und zwar soll gemäß der Erfindung die Druckausübung sich am äußeren Krümmungsbogen anders als am inneren Krümmungsbogen auswirken. Dabei geht die Erfindung von dem eingangs genannten Verfahren aus, bei dem die Krümmerschenkel unter beidseitig in der Biegeebene von außen nach innen wirkenden Druckkräften nach Erhitzen des -vorgebogenen Krümmerbereichs einander genähert werden.

Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß diese Druckkräfte lediglich im vorgebogenen Krümmerbereich angreifen und/oder ihre Wirkungen auf den Innenbogen des Krümmers und seine nicht vorgebogenen Schenkel durch außerhalb des unmittelbaren Wirkungsbereichs der Druckkräfte an den Krümmerschenkeln angreifenden, von innen nach außen wirkenden Gegenkräften starr oder nachgiebig abgefangen werden. Somit wirken sich die Druckkräfte hauptsächlich in dem schon vorgebogenen Krümmerbereich aus und werden durch die Gegenkräfte mehr oder weniger ausgeglichen, oder sie wirken ohne Gegenkräfte. Auf diese Weise wird vermieden, daß sich während der Zusammendrückung die Fasern am Innenbogen den Fasern am Außenbogen nähern. Das Ergebnis ist ein einwandfreier Krümmer mit geringerem Krümmungsradius, dessen innerer Durchtrittsquerschnitt nach der Verringerung des Krümmungsradius ebenso groß ist wie zuvor.
Ein einfaches Mittel, erfindungsgemäß die Druck-Verfahren und Vorrichtung zum

Verkleinern des Krümmungshalbmessers haarnadelförmiger Rohrkrümmer

Anmelder:
Andre Huet, Paris

Vertreter: Dr. W. Schalk und Dipl.-Ing. P. Wirth,

Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 11. Mai 1951

kräfte der Stempelhälften außerhalb ihres unmittelbaren Wirkungsbereichs durch Gegenkräfte abzufangen, besteht darin, starre Abstandshalter zwischen den geraden Krümmerschenkeln derart anzubringen, daß sie diese an einer Annäherung aneinander hindern oder diese-Annäherung mindestens behindern, während die Druckwirkung durch die Stempelhälften ausgeübt wird. Zu diesem Zweck sind die Abstandsstücke, vorzugsweise Ansehlagstücke oder Keile, in Abstand vom gebogenen Bereich des Krümmers angeordnet und so bemessen, daß sie, der Zusammendrückung der geraden Schenkel Widerstand leistend, an diesen angreifen.

Gemäß einer anderen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wirken die Stempelhälften nicht mit parallelen Arbeitsflächen auf die geraden Krümmer schenkel,· sondern weisen etwas gegen deren Richtung geneigte Arbeitsflächen auf, die den von ihnen ausgeübten Druck nach dem äußeren Krümmungsbogen des schon -gebogenen Krümmers hin ablenken.

Bei einer vervollkommneten Ausbildung der vorgenannten Vorrichtung sind Stempelhälften vorgesehen, deren Arbeitsflächen in der Ausgangsstellung parallel zu den geraden Krümmerschenkeln verlaufen, und die an Gleitstücken schwenkbar gelagert sind, durch die sie vorzugsweise in gerader Bahn verschoben werden; dabei gestatten aber die .Schwenklager ein Einstellen der Arbeitsflächenneigung gegen

709 700/237

die Richtung der geraden Krümmerschenkel. Bei den beiden vorgenannten Vorrichtungen mit geneigter Einstellung der Arbeitsflächen können außerdem die bei der erstgenannten Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorgesehenen Abstandsstücke angewendet werden. Diese Abstandsstücke zum Ausüben der Gegenkräfte können bei allen Ausführungsarten der Vorrichtung verschiebbar an einander gegenüberliegenden Scheitelpunkten eines Gelenkparallelo-

und der damit gemäß Abb. 5 bewirkten Verringerung des Krümmerradius brauchen nur noch die vorher geraden Schenkel, die im Laufe des Arbeitsganges verbogen wurden, durch eine beliebige Vorrichtung wieder geradegerichtet zu werden.

Dadurch, daß ein genügender Abstand zwischen den Schenkeln C₁ und C₂ während der Zusammendrückung aufrechterhalten wird, wirkt sich die Druckkraft im wesentlichen auf den Bereich B-C des

gramms angebracht sein, das einer regelbaren, z. B. io Krümmers aus, während der schon gebogene innere mittels eines Kolbens aufgebrachten Spreizkraft Krümmungsbogen D-E zufolge der Abstandshalter unterworfen werden kann, durch die der Abstand der
Abstandsstücke einstellbar ist.

Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt

Abb. 1 eine Draufsicht auf einen Rohrkrümmer, der einen geringeren Krümmungsradius erhalten soll,

Abb. 2 einen senkrechten Schnitt durch den Krümmer nach Abb. 1 in Verbindung mit der Maschine zur

eine Zugbeanspruchung erfährt, die das Auftreten von Verbiegungen bzw. Falten an der Wandung im Bereich D-E ausschließt.

Bei einer abgeänderten Ausführungsform können, gegebenenfalls in Verbindung mit der erstgenannten Ausführungsform, die Arbeitsflächen oder Hohlkehlen der Stempelhälften b_x und b₂, die gegen die geraden Krümmerschenkel drücken, etwas geneigt werden, wie es in Abb. 6 gezeigt ist. Die Stempelhälften b₁ und b₂ werden stets gegenläufig in Richtung der Pfeile A senkrecht zur Symmetrieachse der Vorrichtung verschoben. Dabei bewirkt die Neigung der Arbeitsflächen oder Hohlkehlen, daß diese am

Abb. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 in Abb. 3, 25 Krümmer zuerst an seinem gebogenen Bereich an-Abb. 5 eine der Abb. 3 ähnliche Ansicht, jedoch greifen.

Die Vorrichtung kann gemäß Abb. 7 dadurch verbessert werden, daß die Stempelhälften b_t und b₂ durch Gelenke Ji₁ und h₂ an Gleitstücke i_t und i₂ an-3° gelenkt werden, die sich gegenläufig in Richtung der Pfeile A verschieben. Vermöge dieser Anlenkung der Stempelhälften ^₁ und b₂ können sie schwenken und Druckkräfte auf den schon gebogenen Bereich des Krümmers ausüben, wobei die geraden Schenkel entmindert werden, indem es zwischen zwei Stempel- 35 lastet werden.

hälften bzw. Matrizen b_x und b₂ eingespannt wird, die I_n Verbindung mit dieser Anlenkung der Stempelsich in der Richtung der Pfeile A in Abb. 1 aufein- hälften oder unabhängig von dieser kann eine einstellander zu bewegen, so kann es nach Erhitzen eines Be- bare Vorrichtung vorgesehen werden, die es gestattet, reichs des Krümmers a, insbesondere bei Spezialstähle den Abstand der geraden Schenkel C₁ und C₂ zu regeln, oder bei Rohren mit großen Wandstärken vorkommen, 4.0 Diese Vorrichtung kann z. B. aus zwei Anschlagdaß die geraden Schenkel C₁ und C₂ des Krümmers stücken g_± und g₂ bestehen, die am Lenkergetriebe k nachgeben und in die Stellung gelangen, die in strich- gelagert sind, das als Gelenkparallelogramm auspunktierten Linien gezeichnet ist. Hierdurch können gebildet ist und dessen Schenkel an einer Seite an Verbiegungen und Faltenbildungen der Wandungen in einem festen Punkt / und an der anderen Seite an demjenigen Bereich entstehen, in dem die geraden 45 einer Kolbenstange»! angelenkt sind; die Kolben-Schenkel sich an den gebogenen Teil anschließen. stange wird durch einen Kolben n, z. B. eines Preß-Das Zusammenführen der beiden Stempelhälften O₁ luftzylinders, gesteuert. Die Verschiebung des und b₂ in Richtung der Pfeile A findet in bekannter Kolbens in Richtung des Pfeiles F bewirkt, daß sich Weise in einer Maschine statt, wie sie im Schnitt in das Parallelogramm k öffnet, so daß die in Richtung Abb. 2 dargestellt ist. Der Krümmer α wird während 50 der Pfeile G ausgeübte Kraft und damit auch die

Verringerung des Krümmungsradius,

Abb. 3 eine Draufsicht auf den Krümmer nach Abb. 1 oder 2, wobei Abstandsstücke eingelegt sind, die die Annäherung der Krümmerschenkel aneinander hindern,

nach Gegeneinanderführen der Stempelhälften,

Abb. 6 eine Draufsicht einer abgeänderten Ausführungsform, bei der die Stempelhälften gegeneinander geneigt sind, und

Abb. 7 schematisch eine Draufsicht einer anderen abgeänderten Ausführungsform der Biegevorrichtung mit angelenkten Stempelhälften.

Soll der Radius der Krümmung eines Rohres α ver-

des Arbeitsganges zwischen zwei Platten ^₁ und e₂ gehalten. Dabei sind Mittelanschläge J₁ und f₂ vorgesehen, um die Gegeneinanderbewegung der Krümmerschenkel am Ende des Biegevorganges zu begrenzen.

Gemäß der Erfindung wird zur Vermeidung von Verbiegungen oder Faltenbildung in dem angegebenen Bereich die Druckkraft A auf den äußeren und schon gebogenen Bereich bzw. Krümmungsbogen B-C des

Größe des Abstandes zwischen den Anschlagstücken
und g₂ geregelt werden kann.

Die vorstehend beschriebene Lenkervorrichtung kann auch dazu verwendet werden, um unmittelbar die Schwenkbewegung der angelenkten Stempelhälften b_t und b₂ um ihre Drehachsen H₁ und A₂ zu steuern, so daß der Angriffspunkt der Druckkräfte
veränderlich eingestellt wird.

Wie vorstehend ausgeführt, wird das Verfahren Krümmers α gemäß Abb. 1 gerichtet, wobei jedoch der 60 nach der Erfindung in Verbindung damit angewendet, innere und schon gebogene Krümmungsbogen D-E daß der gebogene Bereich des Krümmers erhitzt wird, eine Zugbeanspruchung erfährt. Es ist zu erwähnen, daß zum Verringern der im

Ein einfaches Mittel, um dies zu erreichen, be- äußeren Bereich B-C ausgeübten Druckkraft dieser steht gemäß Abb. 3 darin, daß zwischen die geraden Bereich auf eine Temperatur gebracht werden kann, Krümmerschenkel C₁ und C₂ Anschlag- oder Abstands- 65 die größer als diejenige des inneren Bereichs D-E ist, stücke g_t und g₂ eingebracht werden, die sich gegen wodurch die Widerstandskräfte aneinander andie mittleren Anschläge/^ und f₂ (Abb. 4) abstützen geglichen werden, die sich der Zusammendrückung können und einen gewissen Abstand zwischen den in diesen verschiedenen Krümmerbereichen entgegenSchenkeln C₁ und C₂ aufrechterhalten. Nach der stellen, damit auf diese Weise jegliche Verformung Gegeneinanderbewegung der Stempelhälften b_x und b₂ 70 der Wandung vermieden wird.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Verkleinern des Krümmungshalbmessers haarnadelförmiger Rohrkrümmer durch Nähern der Krummerschenkel unter beiderseitig in der Biegeebene von außen nach innen wirkenden Druckkräften nach Erhitzen des vorgebogenen Krümmerbereichs, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkräfte lediglich im vorgebogenen Krümmerbereich angreifen und/oder ihre Wirkungen auf den Innenbogen des Krümmers und seine nicht vorgebogenen Schenkel durch außerhalb des unmittelbaren Wirkungsbereichs der Druckkräfte an den Krümmer schenkein angreifende, von innen nach außen wirkende Gegenkräfte starr oder nachgiebig abgefangen werden, ig

2. Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch 1 mit zwei die Druckkräfte bewirkenden Stempelhälften, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsflächen der Stempelhälften (b_v &₂) gegen die Richtung der geraden Krümmerschenkel (C₁, C₂) geneigt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Stempelhälften (O₁, b₂) vorgesehen sind, deren Arbeitsflächen in der Ausgangsstellung parallel zu den geraden Krümmerschenkein verlaufen und die an Gleitstücken (i_v i₂) schwenkbar gelagert sind, durch die sie vorzugsweise in gerader Bahn verschoben werden, wobei die Schwenklager (h_v h₂) ein Einstellen der Arbeitsflächenneigung gestatten.

4. Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch 1 mit zwei die Druckkräfte bewirkenden Stempelhälften, gegebenenfalls nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß starre Abstandshalter, vorzugsweise Anschlagstücke (If₁, g₂), zum Ausüben der Gegenkräfte zwischen den geraden Krümmerschenkeln (C₁, c₂) außerhalb des unmittelbaren Wirkungsbereichs der Stempelhälften (b_v b₂) angeordnet sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß verschiebbare Abstandstücke (Sv 82) ^zum Ausüben der Gegenkräfte an einander gegenüberliegenden Scheitelpunkten eines Gelenkparallelogramms angebracht sind, welches einer regelbaren, z. B. mittels eines Kolbens (n) aufgebrachten Spreizkraft unterworfen werden kann, durch die der Abstand der Abstandstücke (fi> £2) einstellbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 733 844, 472 415;
USA.-Patentschrift Nr. 2 278 254.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 700/237 10.57