DE10163614C2 - Verfahren zur Signalübertragung für die Magnetschwebebahn - Google Patents
Verfahren zur Signalübertragung für die MagnetschwebebahnInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von elektromagnetischen Signalen zwischen einer stationären Sende-/Empfangsstation (1) und einer Sende-/Empfangsstation (8) in einem Magnetschwebebahnfahrzeug (F), wobei das Magnetschwebebahnfahrzeug (F) auf einem Fahrweg mit auf der Unterseite des Fahrwegs angebrachten Statorpaketen (4) zwangsgeführt ist. Gemäß der Erfindung werden die zu übertragenen Signale von einer fahrwegseitigen, mit der stationären Sende-/Empfangsstation (1) verbundenen Einkoppelstelle in die Statorpakete (4) mindestens einer Fahrwegseite der Magnetschwebebahn eingekoppelt und von einer fahrzeugseitigen, mit der Sende-/Empfangsstation (8) im Fahrzeug (F) verbundenen Auskoppelstelle aus den Statorpaketen (4) ausgekoppelt und umgekehrt, wobei die Statorpakete (4) als Transportmedium der Signale zwischen der jeweiligen Ein- und Auskoppelstelle dienen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von elektromagnetischen
Signalen zwischen einer stationären Sende-/Empfangsstation und einer Sende-
/Empfangsstation im Fahrzeug einer Magnetschwebebahn, insbesondere dem Trans
rapid.
Bekanntermaßen werden Signale zwischen einer stationären Sende-/Empfangs
station und einem Fahrzeug einer Magnetschwebebahn mittels Funk übertragen.
Hierzu ist aus [1] ein Funksystem, bestehend aus einer Funkzentrale, mehreren
Funkdezentralen, Basisstationen mit Funkmasten und den Mobilstationen in den
Fahrzeugen der Magnetschwebebahn, bekannt. Dieses Funksystem wird zum einen
für die Betriebsleittechnik und zum anderen für die Sprach- und Datenkommunikation
zwischen der Funkzentrale und den Fahrzeugen verwendet. In [1] wird dabei insbe
sondere ein System beschrieben, bei dem eine Kommunikation mit handelsüblichen
Euro-ISDN Geräten möglich ist. In dem bekannten System steuert die Funkzentrale
das gesamte Funknetz. Als problematisch erweist sich allerdings, dass zur Realisie
rung eines großflächigen Funknetzes die Funkzentrale mit mehreren Basisstationen
mit Funkmasten verbunden sein muß. Hieraus resultieren erheblicher baulicher und
kostenintensiver Aufwand. Ein weiteres Problem ist, dass derartige Funknetze stark
störungsanfällig sind.
Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein neues Verfahren anzugeben, welches weni
ger störungsanfällig ist und mit dem eine Signalübertragung zwischen einer stationä
ren Zentrale und dem Fahrzeug einer Magnetschwebebahn ohne den großen bauli
chen Aufwand eines großflächigen Funknetzes möglich ist.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand von Unteransprü
chen.
Erfindungsgemäß werden die zu übertragenen Signale von einer oder mehreren
fahrwegseitigen, mit der stationären Sende-/Empfangsstation verbundenen Einkop
pelstellen in die Statorpakete mindestens einer Fahrwegseite der Magnetschwebe
bahn eingekoppelt und von einer oder mehreren fahrzeugseitigen, mit der Sende-
/Empfangsstation im Fahrzeug verbundenen Auskoppelstellen aus den Statorpaketen
ausgekoppelt und umgekehrt, wobei die Statorpakete als Transportmedium der Si
gnale zwischen der jeweiligen Ein- und Auskoppelstelle dienen.
Das Prinzip der Magnetschwebebahn ist hinreichend bekannt und basiert im wesent
lichen auf den anziehenden Kräften zwischen den im Fahrzeug angebrachten, ein
zeln geregelten Elektromagneten und den an der Fahrwegunterseite angebrachten
ferromagnetsichen Reaktionsschienen, auch als Statorpakete bezeichnet. Als Antrieb
und zugleich als Bremse dient ein synchroner Langstator-Linearmotor im Fahrweg.
Die Funktionsweise läßt sich aus der Wirkungsweise eines rotierenden Elektromotors
ableiten, dessen Stator aufgeschnitten und gestreckt wird. Eine genauere Beschrei
bung kann z. B. den Physikalischen Blättern 57 (2001) Nr. 6 Seiten 80-81 entnommen
werden.
Ein erster Vorteil der Erfindung ist, dass zur Realisierung der erfindungsgemäßen
Signalübertragung kein großer baulicher Aufwand nötig ist. Des weiteren ist die er
findnungsgemäße Signalübertragung nicht störungsanfällig, da sie auf keiner Funk
übertragung basiert. Die Übermittlung der Signale erfolgt mittels der Signalpakete,
welche hierbei eine Art Wellenleiter für die Signale darstellen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist es, dass die bereits vorhandenen
Anlagenteile genutzt werden können. Darüber hinaus kann mit dem erfindungsge
mäßen Verfahren eine bidirektionale Signalübertragung zwischen dem Magnet
schwebefahrzeug und den stationären Anlagenteilen (z. B. stationäre Sende-
/Empfangsstation) aufgebaut werden, bei der neben Sprache auch Daten übertragen
werden können.
Vorteilhaft sind fahrweg- und fahrzeugseitig mehrere Ein- und Auskoppelstellen vor
handen, wodurch insbesondere die Redundanz erhöht wird. Die Ein- und Auskoppel
stellen können vorteilhaft kapazitiv mit den Statorpaketen gekoppelt sein. Es ist in
einer anderen vorteilhaften Ausführung aber auch möglich, dass die Ein- und Aus
koppelstellen mit den Statorpaketen induktiv gekoppelt sind.
In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung können in den Statorpaketen der bei
den Fahrwegseiten jeweils die gleichen Signale transportiert werden. Der Vorteil hier
bei ist, dass der eine der beiden Fahrwegseiten jeweils als redundanter Signalweg
zur Verfügung steht. Somit wird bei Ausfall einer Fahrwegseite als Signalweg ein
Datenverlust vermieden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist es möglich, dass in den
Statorpaketen der beiden Fahrwegseiten jeweils unterschiedliche Signale transpor
tiert werden. Der Vorteil hierbei ist, dass die Kapazität der Datenübertragung wesent
lich erhöht werden kann.
Es ist weiterhin vorteilhaft, dass fahrzeug- und fahrwegseitig jeweils ein Modem vor
handen ist, welches die zu übertragenen Signale auf eine geeignete Trägerfrequenz
moduliert. Die Trägerfrequenz richtet sich dabei vorteilhaft nach den Übertragungsei
genschaften der Statorpakete und ist insbesondere von den Wicklungen mit denen
die Statorpakete aufgebaut abhängig.
Die zu übertragenen Signale können mittels der Modems vorteilhaft amplituden- oder
phasenmoduliert werden. Es ist aber auch vorteilhaft möglich, dass die Signale puls
moduliert werden. Bei Pulsmodulation können vorteilhaft die Pulsamplitude, die Puls
dauer, die Pulsphase, die Pulsfrequenz oder eine Kombination hieraus moduliert
werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann die Signalübertragung
halbduplex erfolgen, so dass das Senden und Empfangen der Signale zu unter
schiedlichen Zeiten auf gleicher Frequenz erfolgt. Es ist aber weiterhin vorteilhaft
auch möglich, dass die Signalübertragung vollduplex erfolgt, so dass das Senden
und Empfangen der Signale zu gleiche Zeiten auf unterschiedlichen Frequenzen er
folgt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind zur Erhöhung der
Reichweite der Signalübertragung über die Statorpakete in vorgebbaren Abständen
Repeater zur Signalaufbereitung vorhanden. Mittels dieser Repeater werden Signal
verfälschungen, welche aufgrund von Abstrahlverlusten der Statorpakete entstehen,
ausgeglichen. Die ursprünglich zu übertragenen Signale werden in dem Repeater
mittels einem Fachmann bekannten Maßnahmen rückgewonnen und aufbereitet und
anschließend in die Statorpakete erneut eingespeist. Darüber hinaus dient ein Re
peater als eine Art Signalverstärker. Ein Repeater kann somit als eine Ein- und Aus
koppelstelle für das zu übertragene Signal verwendet werden. Die zu übertragenen
Signale werden den Repeatern vorteilhaft mittels Lichtwellenleiterkabel zugeführt.
Die für den Betrieb der Repeater benötigte Energie wird vorteilhaft durch induktive
Kopplung aus den Statorpaketen entnommen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der einzigen Figur näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt beispielhaft eine Anordnung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens. Zur Übermittlung von elektromagnetischen Signalen von
einem stationären Sender 1 an einen Empfänger 8 in einem Magnetschwebefahr
zeug F werden die zu übertragenen Signale, z. B. Daten oder Sprache von dem sta
tionären Sender/Empfänger 1 einem Modem 2 zugeführt. In diesem Modem 2 wer
den die Signale mit einem geeigneten Modulationsverfahren auf eine Trägerfrequenz
moduliert, die so gewählt ist, dass sie an die Übertragungseigenschaften der Stator
pakete 4 angepasst ist. Bei dem Modulationsverfahren können zusätzliche band
spreizende Modulationen, z. B. direct sequence spread spectrum (DSSS) oder Kurz
pulsmodulationen zum Einsatz kommen. Die modulierten Signale werden mittels ei
ner Anpassschaltung 3 in die Statorpakete 4 eingespeist. Die Einspeisung erfolgt
hierbei insbesondere direkt auf die nicht eingezeichneten Wicklungen der Statorpa
kete 4. Mittels der Statorpakete 4 werden die Signale an das Fahrzeug F geleitet. Die
Statorpakete 4 dienen dabei als Wellenleiter zur Weiterleitung der modulierten elektromagnetischen
Signale, zusätzlich zu ihrer eigentlichen Aufgabe, der Erzeugung
des Wanderfeldes für den Antrieb des Fahrzeugs F.
Auf dem Fahrzeug F sind Antennen 5 angeordnet, deren Abstand zu den Statorpa
keten einige Zentimeter beträgt, insbesondere weniger als 15 Zentimeter. Mittels der
Antennen 5 werden die in Statorpaketen 4 transportierten modulierten Signale aus
gekoppelt. Die ausgekoppelten Signale werden in einem Sende-/Empfangsverstärker
6 verstärket und einem Modem 7 zur Demodulation und anschließend dem Empfän
ger 8 zugeführt.
Die Übermittlung von elektromagnetischen Signalen von einem Sender 8 in einem
Magnetschwebefahrzeug F zu einem stationären Empfänger 1 erfolgt in entspre
chender Weise. Hierbei werden die Signale des Senders 8 in einem Modem 7 modu
liert und mittels dem Sende-/Empfangsverstärker 6 und der Antenne 5 in die Stator
pakete 4 eingekoppelt. Mittels der Anpassschaltung 3 werden die in den Statorpake
ten 4 transportierten Signale ausgekoppelt. In dem Modem 2 werden die Signale de
moduliert und dem stationärem Empfänger 1 zugeführt.
[1] Zeitschriftenartikel aus der Zeitschrift "Systeme", Ausgabe
9
/
99
,
http:/ / www.ikon-gmbh.de/german/news/Artikel%20Systeme%20Transrapid.htm
Claims (15)
1. Verfahren zur Übertragung von elektromagnetischen Signalen zwischen einer
stationären Sende-/Empfangsstation (1) und einer Sende-/Empfangsstation (8)
in einem Magnetschwebebahnfahrzeug (F), wobei das Magnetschwebebahn
fahrzeug (F) auf einem Fahrweg mit auf der Unterseite des Fahrwegs ange
brachten Statorpaketen (4) zwangsgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die zu übertragenden Signale von einer fahrwegseitigen, mit der stationären
Sende-/Empfangsstation (1) verbundenen Einkoppelstelle in die Statorpakete
(4) mindestens einer Fahrwegseite der Magnetschwebebahn eingekoppelt und
von einer fahrzeugseitigen, mit der Sende-/Empfangsstation (8) im Fahrzeug (F)
verbundenen Auskoppelstelle aus den Statorpaketen (4) ausgekoppelt werden
und umgekehrt, wobei die Statorpakete (4) als Transportmedium der Signale
zwischen der jeweiligen Ein- und Auskoppelstelle dienen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass fahrweg- und
fahrzeugseitig mehrere Ein- und Auskoppelstellen vorhanden sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Statorpa
keten (4) der beiden Fahrwegseiten jeweils die gleichen Signale transportiert
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Statorpa
keten (4) der beiden Fahrwegseiten jeweils unterschiedliche Signale transpor
tiert werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass fahrzeugseitig und fahrwegseitig die zu übertragenen Signale mittels
eines Modems (7, 2) auf eine den Übertragungseigenschaften der Statorpakete
(4) entsprechende Trägerfrequenz moduliert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zu übertra
genden Signale amplitudenmoduliert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zu übertra
genden Signale phasenmoduliert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zu übertra
genden Signale pulsmoduliert werden, wobei die Pulsamplitude, die Pulsdauer,
die Pulsphase, Pulsfrequenz oder eine Kombination daraus moduliert werden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass die Ein- und Auskoppelstellen mit den Statorpaketen (4) induktiv ge
koppelt sind.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ein- und
Auskoppelstellen mit den Statorpaketen (4) kapazitiv gekoppelt sind.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass die Übertragung der Signale halbduplex erfolgt, so dass das Senden
und Empfangen der Signale zu unterschiedlichen Zeiten auf gleicher Frequenz
möglich ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Übertragung der Signale vollduplex erfolgt, so dass das Senden und Emp
fangen der Signale zu gleichen Zeiten auf unterschiedlichen Frequenzen mög
lich ist.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass zur Erhöhung der Reichweite der Signalübertragung über die Stator
pakete (4) in vorgebbaren Abständen Repeater zur Signalaufbereitung vorhan
den sind.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Betrieb
der Repeater benötigte Energie durch induktive Kopplung aus den Statorpake
ten (4) entnommen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zu
übertragenen Signale den Repeatern mittels Lichtwellenleiterkabel zugeführt
werden.
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Owner name: TELEFUNKEN RADIO COMMUNICATION SYSTEMS GMBH & CO. |
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