DE10161572B4

DE10161572B4 - Tablettenpressvorrichtung

Info

Publication number: DE10161572B4
Application number: DE10161572A
Authority: DE
Inventors: Jürgen Hinzpeter; Ingo Schmidt; Ulrich Gathmann; Jörg Gaedecke
Original assignee: Wilhelm Fette GmbH
Current assignee: Fette Compacting GmbH
Priority date: 2001-12-14
Filing date: 2001-12-14
Publication date: 2004-03-25
Anticipated expiration: 2021-12-15
Also published as: US6979187B2; EP1319499B2; EP1319499A1; US20030118682A1; DE50212725D1; DE10161572A1; EP1319499B1

Abstract

Tablettenpressvorrichtung mit einer Tablettenpresse, einem Steuerrechner, der Motoren der Tablettenpresse ansteuert und regelt, und einem Bedienrechner, der die Ein- und Ausgabe von Daten zur Bedienung der Tablettenpresse zuläßt, wobei
– die Tablettenpresse mit ihren Motoren und Sensoren über eine Kabelverbindung zu m Hochgeschwindigkeitsdatentransfer mit dem Steuerrechner verbunden ist und
– die Tablettenpresse und der Bedienrechner jeweils mit einer Sende- und Empfangseinheit versehen sind, um über eine kabellose Funkverbindung Daten und Steuerbefehle auszutauschen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tablettenpressvorrichtung mit einer Tablettenpresse, einem Steuerrechner, der die motorischen Verstellmöglichkeiten der Tablettenpresse steuert und regelt, und einem Bedienrechner, der die Ein- und Ausgabe von Daten zur Bedienung der Tablettenpresse zuläßt.

Moderne Tablettenpressen können bis zu über 1 Millionen Tabletten pro Stunde pressen. Die Steuerung der Tablettenpresse erfolgt hierbei über einen eigens vorgesehenen Steuer- bzw. Prozeßrechner, der Daten an Meßstellen in der Tablettenpresse erfaßt und anhand der erfaßten Daten eine Regelung der Maschine vornimmt. Ferner ist ein separater Rechner als Bedienrechner vorgesehen. Der Bedienrechner dient dazu, Betriebszustandsdaten auszuwerten, produktionsspezifische Größen sich anzusehen und beispielsweise Probeläufe und dergleichen durchzuführen. Bei dem Bedienrechner handelt es sich in der Regel um einen herkömmlichen Industrie-PC, der über ein Netzwerk mit den Steuerrechner verbunden ist. Die Positionierung des Bedienrechners relativ zu der Tablettenpresse wird hierbei durch die Kabelverbindung beschränkt. Zudem hat sich herausgestellt, daß die Kabelverbindung mit der Tablettenpresse Ursache für Fehler sind, die von einer Bedienperson nicht richtig erkannt werden oder der Tablettenpresse zugeordnet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tablettenpressvorrichtung bereit zu stellen, die weniger anfällig für Fehler ist und eine einfache Bedienung und Reinigung gestattet.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Tablettenpressvorrichtung mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen.

Bei der erfindungsgemäßen Tablettenpressvorrichtung ist die Tablettenpresse mit Ihren Motoren und Sensoren zum Steuerrechner über eine Kabelverbindung zum Hochgeschwindigkeitsdatentransfer verbunden. Gleichzeitig ist die Tablettenpresse und der Bedienrechner jeweils mit einer Sende- und Empfangseinheit versehen, um über eine kabellose Funkverbindung Daten und Steuerbefehle auszutauschen. Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird für den Steuer- bzw. Prozeßrechner eine Hochgeschwin digkeitsdatentransferverbindung vorgesehen, die es gestattet, ein stabiles Regelverhalten auch bei großer Produktionsgeschwindigkeit zu erzielen. Gleichzeitig ist bei der erfindungsgemäßen Tablettenpressvorrichtung die Verbindung der Tablettenpresse zu dem Bediener über eine Sende- und Empfangseinheit vorgesehen, so daß Daten und Steuerbefehl e über Funk ausgetauscht werden. Zwar eignet sich eine solche Datenverbindung nicht zur Übertragung mit einer hohen Datenrate, doch ist die bei der Verwendung von Sende-/Empfangseinheiten über Funk und/oder Infrarot erzielbare Datenrate für den Bedienrechner ausreichend. Mit dem drahtlosen Datenaustausch werden Kommunikationskabel im Produktionsraum vermieden, wodurch ein geringerer Aufwand bei der Reinigung des Produktionsraums anfällt. Hinzu kommt, daß bei der Instalation ein geringerer Verdrahtungsaufwand anfällt und eine Herstellung von Kabeln mit einer kundenspezifischen Kabellänge entfallen kann. Zudem entfallen Fehler an den Bedienrechnern, die durch eine falsche oder unvollständige Verbindung mit der Tablettenpresse auftreten. Als weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen kabellosen Verbindung ist auch zusehen, daß im Produktionsraum eine Unfallgefahr ausgeräumt wird.

In einer bevorzugten Weiterbildung ist zusätzlich mindestens ein Handbediengerät vorgesehen, das mit einer Sende-/ und Empfangseinheit versehen ist, um über eine kabellose Verbindung mit der Tablettenpresse und/oder dem Bedienrechner Daten auszutauschen. Ein mobiles Handbedienungsgerät besitzt den Vorteil, daß beispielsweise bei einem Probelauf eine Bedienperson sich frei um die Tablettenpresse bewegen kann.

Auch kann der Bedienrechner über seine Sende-/Empfangseinheit Daten mit einem oder mehreren Peripheriegeräten austauschen und diese ansteuern. Hierdurch entfällt eine Verkabelung der Peripheriegeräte mit dem Bedienrechner für die Tablettenpresse. Es kann beispielsweise, wenn ein Drucker als Peripheriegerät ausgetauscht werden soll, der Drucker entfernt werden und ein neuer Drucker in die Nähe des Bedienrechners gestellt werden, ohne daß ein Stecker hierfür erforderlich wäre.

Für die drahtlose Übertragung zwischen den Sende- und Empfangseinheiten kann ebenfalls Bluetooth eingesetzt werden.

Eine bevorzugte Ausgestaltung wird anhand der einzigen Figur näher erläutert.

Die einzige Figur zeigt eine Tablettenpresse 10 mit einem Sende-/Empfangsmodul 12 und einem zweiten Sende-/Empfangsmodul 14 in schematischer Ansicht. Die Tablettenpresse 10 ist über die schematisch dargestellte Leitung 16 mit dem Steuerrechner 18 verbunden. Die schematisch dargestellte Verbindung 16 besteht aus einer Vielzahl von Steuer-, Signal- und Schnittstellenleitungen, die Motoren und Sensoren an der Tablettenpresse 10 mit dem Steuerrechner 18 verbinden. Zur besseren Übersicht sind in einem Schaltschrank 20 die Leitungen 16 jeweils separat geführt. Der Schalt schrank weist neben dem Steuerrechner die elektrischen Installationen für die Tablettenpresse auf.
Von dem Steuerrechner werden Daten sämtlicher Meßstellen der Tablettenpresse 10 erfaßt. Die Daten werden über ein Hochgeschwindigkeitsdatentransfer, beispielsweise mittels TCP/IP übertragen. Der Steuerrechner 18 erfaßt zudem in einem sogenannten Änderungsprotokoll lückenlos Eingriffe, die der Bediener vornimmt. Weiterhin werden in einem Produktions-/Ergebnisprotokoll die Prozeßdaten der Tablettenpresse 10 fortlaufend dokumentiert. Auch Betriebszustände werden für die Diagnose aufgezeichnet.
Die Tablettenpresse 10 ist über ihr Sende-/Empfangsmodul 12 mit einem Sende/Empfangsmodul 22 einer Eingabeeinheit 24 drahtlos verbunden. Die Eingabeeinheit 24 ist bevorzugt als tragbares Handgerät ausgebildet, mit dem eine Bedienperson sich in dem Produktionsraum frei bewegen kann und gleichzeitig Daten für die Tablettenpresse, beispielsweise bei einem Probelauf eingeben kann.
Auch der Bedienrechner 26 ist über sein Sende-/Empfangsmodul 28 mit dem Sende/Empfangsmodul 14 der Tablettenpresse 10 verbunden. Bei dem Bedienrechner handelt es sich beispielsweise um einen Industrie-PC, der mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung und einem Modem für Teleservice ausgestattet ist. Zur Bedienung kann eine sogenannte TSC (Touch Screen Control) Eingabe vorgesehen sein, die mit Hilfe einer bildschirmgeführten Bedienung dem Benutzer strukturierte Informationen anbietet. Der Bedienrechner 26 kann beispielsweise mit einem Expertensystem versehen sein, das strukturiert Informationen über die Beseitigung von Störungen anbietet. Auch können produktionsrelevante Daten für den Benutzer graphisch ausgearbeitet dargestellt sein. Der Bedienrechner erfaßt in einem sogenannten Chargenprotokoll die Chargen der hergestellten Tabletten.
Etwaige Peripheriegeräte wie beispielsweise Drucker 30 sind mit dem Bedienrechner 26 ebenfalls über ein Sende-/Empfangsmodul 32 verbunden. Der Drucker 30 erhält über sein Sende-/Empfangsmodul 32 Steuerbefehle und Daten zu den zu druckenden Informationen.

Claims

Tablettenpressvorrichtung mit einer Tablettenpresse, einem Steuerrechner, der Motoren der Tablettenpresse ansteuert und regelt, und einem Bedienrechner, der die Ein- und Ausgabe von Daten zur Bedienung der Tablettenpresse zuläßt, wobei – die Tablettenpresse mit ihren Motoren und Sensoren über eine Kabelverbindung zu m Hochgeschwindigkeitsdatentransfer mit dem Steuerrechner verbunden ist und – die Tablettenpresse und der Bedienrechner jeweils mit einer Sende- und Empfangseinheit versehen sind, um über eine kabellose Funkverbindung Daten und Steuerbefehle auszutauschen.
Tablettenpressvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich noch ein Handbediengerät vorgesehen ist, das mit einer Sende- und Empfangseinheit versehen ist, um über eine kabellose Verbindung mit der Tablettenpresse und/oder dem Bedienrechner Daten auszutauschen.
Tablettenpressvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich noch ein oder mehrere Peripheriegeräte vorgesehen sind, die über eine Sende- und Empfangseinheit Daten mit dem Bedienrechner austauschen und von diesem argesteuert werden.
Tablettenpressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende- und Empfangseinheiten über Funk oder Infrarot Daten senden bzw. empfangen.
Tablettenpressvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende- und Empfangseinheiten Bluetooth verwenden.
Tablettenpressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende- und Empfangseinheiten zum bidirektionalen Datenaustausch ausgebildet sind.