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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sonnenblende für Fahrzeuge, welche auf einer
eine Abflachung aufweisenden Achse drehbar gelagert ist und welche eine mit zwei
Schenkeln über die Achse greifende, drehfest im Sonnenblendenkörper an einem
Stabilisierungsrahmen angeordnete Klemmfeder hat, die in Nichtgebrauchslage des
Sonnenblendenkörpers mit einem Schenkel auf der Abflachung aufliegt und mit
ihrem anderen Schenkel mit einem entsprechend der Mantelfläche der Achse
gekrümmten Federbereich gegen diese Mantelfläche anliegt.
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Sonnenblenden der vorstehenden Art sind in heutigen Personenfahrzeugen eingebaut
und daher allgemein bekannt. Die Abflachung der Sonnenblendenachse dient dazu,
den Sonnenblendenkörper in Nichtgebrauchslage zu arretieren, so daß er durch
Vibrationen oder infolge von Fahrbahnstößen und Fahrzeugerschütterungen nicht
ungewollt vor die Windschutzscheibe schwenkt. Die heutigen Sonnenblenden sind in
der Regel mit Klemmfedern versehen, wie sie in der DE 25 51 633 C2 und in der EP 0 090 157 B1
gezeigt sind. Die Sonnenblendenkörper dieser bekannten
Sonnenblenden werden in der Nichtgebrauchslage wie auch in einer um 180° geschwenkten
Gebrauchslage sicher gehalten. In den Zwischenstellungen liegt die Klemmfeder
jedoch mit ihren beiden Schenkeln nur linienmäßig gegen die Mantelfläche der Achse
an, so daß dann die Reibkraft nicht unbedingt mehr ausreicht, um den
Sonnenblendenkörper zuverlässig in Zwischenstellung zu halten. Zudem sind die
Klemmfedern der bekannten Sonnenblenden sehr aufwendig gestaltet.
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Die Standardausführung der heutigen Rast-/Klemmfeder ist in ihrer Konzeption ein
einteiliges Stanz-/Biegeteil aus Metall hergestellt und einsatzgehärtet, wobei das sehr
schwierig und kompliziert geformte Querschnittsprofil annähernd U-förmig ist, und
wird entsprechend ihrer heutigen Auslegung mittels eines Verriegelungssystems nach
ihrer Montage mittels einer speziellen und aufwendigen Montagevorrichtung
endseitig verriegelt.
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Aufgrund der Tatsache, daß die Sonnenblenden zum einen durch komfortsteigernde
Extras wesentlich an Gewicht zunehmen und zum anderen höhere Forderungen bzgl.
Dauerbelastbarkeit und Lebensdauer gestellt werden, hat die heutige Rast-
/Klemmfeder ihre Grenzen erreicht bzw. kann die an sie geforderten Ansprüche nicht
mehr erfüllen. Darüber hinaus bedarf die Feder einer zusätzlichen besonderen
Oberflächenveredelung zur Erfüllung guter Gleiteigenschaften, Rostschutz und
Vermeidung von Quietsch/Knarrgeräuschen. Wegen ihrer U-artigen Formgebung und der
maschinellen Aufbringung der Oberflächenveredelung haben sich zurückblickend
sehr große Probleme im Verhalten der Federschenkel ergeben, was negativ auf die
geforderte gleichmäßige Oberflächenveredelung gewirkt hat. Außerdem hat die
heutige Feder gezeigt, daß sie durch ihre Formgebung und die an sie gestellten
höheren Anforderungsbedingungen bei Dauerbelastung einen Ermüdungsbruch erleiden
kann.
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Ebenso problematisch ist die Erscheinung in der Kombination Klemm-/Rastfeder mit
Kunststoffachsen - derart, daß die Klemm-/Rastfeder, um ihre Drehmomente und
Rastkräfte zu erfüllen, derart hohe lineare Flächenpressung auf die Kunststoffachse
ausübt - dies ist insbesondere bei längerer Ruhestellung der Blende außerhalb der
Raststellung der Fall, daß eine ungewollte Prägung auf der Kunststoffachse gebildet
wird und dadurch nichtgewollte Zwischenrastungen entstehen.
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Die DE 37 06 568 A1 zeigt eine Klemmfeder für einen Sonnenblendenkörper, wobei
ein Schenkel der Klemmfeder auf der Abflachung einer Sonnenblendenachse aufliegt
und der andere Schenkel mit einem entsprechend der Mantelfläche der Achse
gekrümmten Federbereich gegen diese Mantelfläche anliegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sonnenblende der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß ihr Sonnenblendenkörper auch nach Verlassen der
Nichtgebrauchslage in jeder Winkelstellung zuverlässig und mit hoher Reibkraft auf die
Achse gehalten ist, ohne daß hierzu die Klemmfeder aufwendig gestaltet und
gefertigt werden muß. Die Klemmfeder soll also die technischen Anforderungen erfüllen
und in der Herstellung einfacher, darüber hinaus qualitätssicherer,
montagefreundlicher und insgesamt wesentlich kostengünstiger als die herkömmlichen Vorbilder
sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Klemmfeder, die
gehäuseartig ausgebildet ist, aus zwei gleichen jeweils eine abgewinkelte
Materialzunge und eine Schlitzöffnung aufweisende Hälften besteht, gegeneinandergesetzt
und aneinander dadurch festgelegt sind, daß die Materialzunge der jeweils einen
Hälfte in die Schlitzöffnung der jeweils anderen Hälfte eingreift, daß die etwa
C-förmig gestalteten Hälften vorderendig wie auch hinterendig freigeschnittene und
abgewinkelte Materiallappen aufweisen, die aneinanderliegen und sich mit ihrer freien
Randkante an der Innenwandung der jeweils gegenüberliegenden Hälfte abstützen
und daß der zwischen den Materiallappen verbleibende Bereich der Hälften in seiner
Abmessung (b) auf die axiale Länge der Abflachung an der Achse abgestimmt ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen
näher erläutert, und es zeigen:
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Fig. 1 die Sonnenblende in Ansicht,
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Fig. 2 im vergrößerten Maßstab den eingekreisten Teilbereich X der
Sonnenblende nach Fig. 1,
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Fig. 3 einen Schnitt A-A nach Fig. 2,
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Fig. 4 eine schaubildliche Ansicht einer zur Sonnenblende nach Fig. 1
gehörenden Klemmfeder,
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Fig. 5 die Klemmfeder nach Fig. 4 in einer schaubildlichen
Explosivdarstellung und
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Fig. 6 eine Abwicklung einer Klemmfederhälfte.
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Die neue Sonnenblende weist einen Sonnenblendenkörper 1, ein aus einer Achse 3
und einem Lager 4 gebildetes Anschraubaggregat 2 und einen Gegenlagerbreich 5 mit
einem Gegenlagerstift 6 auf. Das Lager 4 ist an einer Fahrzeugkarosserie befestigbar
und der Gegenlagerstift 6 ist lösbar in ein nicht gezeigtes, ebenfalls an der
Fahrzeugkarosserie befestigbares Gegenlagergehäuse einrastbar, so daß der
Sonnenblendenkörper 1 um eine aus der Achse 3 und dem Gegenlagerstift 6 gebildete Klappachse
bewegbar ist.
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Die Achse 3 ist L-förmig gestaltet und greift mit ihrem langen Achsschenkel in den
Öffnungshohlraum einer Klemmfeder 7 ein, die an einem Steg eines innerhalb des
Sonnenblendenkörpers 1 angeordneten Stabilisierungsrahmens 8 festgelegt ist. Der
Öffnungshohlraum der Klemmfeder 7 besitzt im mittleren Federbereich einen etwa
rechteckigen Öffnungsquerschnitt und wird begrenzt durch die Schenkel 9 der
Klemmfeder 7. Die Schenkel 9 klemmen sowohl die Achse 3 als auch den Steg des
Stabilisierungsrahmens 8.
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Die Klemmfeder 7 besteht aus zwei gleichen jeweils einen Schenkel 9 bildenden
Hälften von etwa C-förmiger Gestaltung mit einem oberen Abbiegungsbereich 10
und einem unteren Abbiegungsbereich 11, wobei oben und unten auf den linken Teil
der Fig. 5 bezogen ist. Im Abbiegungsbereich 10 jeder Hälfte ist eine Schlitzöffnung
12 vorgesehen, während die frei auslaufende Randkante des Abbiegungsbereichs 11
in ihrem mittleren Bereich durch eine abgebogene Materialzunge 13 verlängert ist,
wobei die Materialzunge 13 der jeweils einen Hälfte in die Schlitzöffnung 12 der
jeweils anderen Hälfte paßt. Jede Hälfte weist vorderendig wie auch hinterendig
freigeschnittene und etwa rechtwinklig abgewinkelte Materiallappen 14 auf, die nach
dem Zusammenfügen der Hälften zur Klemmfeder 7 aneinanderliegen und sich mit
ihrer freien Randkante oder, wie dargestellt mit einem abgewinkelten
Randkantenbereich 15 an der Innenwandung der jeweils gegenüberliegenden Hälfte abstützen.
Jeder Schenkel 9 weist einen entsprechend der Mantelfläche der Achse 3 gekrümmten
Federbereich in Form einer Ausrundung 16 und einer weiteren Ausrundung 17 auf.
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Die Schenkel 9 bzw. Hälften der Klemmfeder 7 sind aus einem verkleinert in Fig. 6
dargestellten Bandstahlzuschnitt 18 als Stanz-/Formprägeteil gefertigt,
einsatzgehärtet und mit einem Oberflächenschutz gegen Rost und zwecks guter
Gleiteigenschaft versehen. Fig. 6 zeigt eine Hälfte der Klemmfeder in Abwicklung und läßt die
Schlitzöffnung 12, die Materialzunge 13, die Ausrundungen 16, 17 sowie Freischnitte
19 erkennen, wobei die L- oder umgekehrt L-förmigen Freischnitte 19 zur Bildung
der Materiallappen 14 vorgesehen sind.
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Die identisch ausgebildeten Hälften werden, wie in Fig. 5 gezeigt auf Umschlag,
verschachtelt zusammengefügt und eingehakt und damit, wie in Fig. 2-4 gezeigt zur
kompletten Klemmfeder 7 verbunden. Durch die Gestaltung/Formgebung, der
Verschachtelung der Hälften mit der Verriegelung durch die Materialzungen 13 in die
Schlitzöffnungen 12 und durch die über- sowie aneinanderliegenden Materiallappen
14 sowie der übereinanderliegenden Abbiegungsbereiche 10, 11 entsteht für die
Klemmfeder 7 ein gehäuseartiger Aufbau mit einem oberen und einem unteren Käfig
20, zum einen für die Aufnahme der Achse 3 und zum anderen für die Aufnahme
eines Abschnitts des Stabilisierungsrahmens 8, an dem die Klemmfeder 7 gehalten
und positioniert ist.
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Die Hälften der Klemmfeder 7 haben ein vorbestimmtes Breitenmaß a, ein
vorbestimmtes, auf die axiale Länge der Abflachung 21 der Achse 3 abgestelltes Maß b
und eine vorbestimmte Materialdicke c. Durch die Gesamtkonzeption der
Klemmfeder 7, des Stabilisierungsrahmens 8 sowie der Achse 3 mit ihrer Abflachung 21
ergibt sich ein vorbestimmbares gleichmäßiges Dreh- und Rastmoment. Durch die
Käfigbildung der Vorspannung/Klemmung der Achse 3 im Käfig 20 wird eine
spielfreie Achslagerung erreicht. Außerdem führen die Ausrundungen 16, 17 zu einer
guten Klemmkraft und lassen keine Prägeabdrücke auf der Achse entstehen.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Ansprüch definierte
Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere
Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten
Einzelmerkmalen definiert sein. Dies bedeutet, daß grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal
des Anspruchs weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der
Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch, der
möglicherweise noch durch Unteransprüche zu ergänzen ist, lediglich als ein erster
Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.