DE10160972C1 - Verfahren zur Regelung der Luftmenge in einem Niveauregulierungssystem - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Luftmenge in einem NiveauregulierungssystemInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Luftmenge in einem geschlossenen, befüll- und entleerbaren pneumatischen Niveauregulierungssystem eines Fahrzeuges mit mindestens einem Drucksensor, einer Pumpe, mindestens einem Aktuator, mindestens einem Speicherbehälter und einer diese Aggregate verbindenden Schaltung und mindestens einem Niveausensor. Dazu ist am Fahrzeug ein Temperatursensor angeordnet, der die Umgebungstemperatur misst. Aus den Luftdrücken in den einzelnen Komponenten, dem Fahrzeugniveau und der Umgebungstemperatur wird die Luftmasse des Niveauregulierungssystems errechnet. Weiterhin wird aus dem Fahrzeugniveau, der Umgebungstemperatur und einer aus diesem Fahrzeugniveau heraus maximalen Niveauänderung eine fahrzeugspezifische Soll-Luftmasse und ein Soll-Luftdruck berechnet. Die Luftmasse wird erhöht, wenn der Ist-Luftdruck den Soll-Luftdruck unterschreitet und wird verringert, wenn der Ist-Luftdruck den Soll-Luftdruck überschreitet. DOLLAR A Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Regelung der Luftmenge in einem geschlossenen Niveauregulierungssystem entwickelt, das in jedem Systemzustand eine Niveauregulierung innerhalb des geschlossenen Systems ermöglicht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Luft
menge in einem geschlossenen, befüll- und entleerbaren pneuma
tischen Niveauregulierungssystem eines Fahrzeuges mit mindes
tens einem Drucksensor, einer Pumpe, mindestens einem Aktua
tor, mindestens einem Speicherbehälter und einer diese Aggre
gate verbindenden Schaltung und mindestens einem Niveausensor,
wobei der Drucksensor den Luftdruck in den einzelnen Komponen
ten des Niveauregulierungssystems misst.
In einer pneumatischen Niveauregulierung sind die Aktuatoren
im allgemeinen Luftfedern, die zwischen dem einzelnen Rad und
dem Fahrzeugaufbau an mindestens einer Fahrzeugachse angeord
net sind. Zum Anheben des Niveaus des Fahrzeugaufbaus wird die
einzelne Luftfeder mit einer Druckquelle, beispielsweise einer
Pumpe, die aus der Umgebung Luft ansaugt, oder einem Speicher
behälter verbunden. Zum Absenken des Fahrzeugaufbauniveaus
wird die einzelne Luftfeder mit einer Drucksenke, beispiels
weise der Umgebung, verbunden. Die Leistung der Pumpe bestimmt
hierbei die Geschwindigkeit der Niveauanpassung. Die hierfür
aufgebrachte Energie geht beim Absenken des Fahrzeugaufbaus
durch das Ablassen der Luft in die Umgebung verloren.
Aus der nachveröffentlichten DE 100 55 108 A1 ist eine
Luftfederung mit einem geschlossenen Druckluftsystem bekannt.
Bei diesem wird zum Anheben des Fahrzeugaufbauniveaus ein
Speicherbehälter mit den Luftfedern verbunden. Beim Absenken
des Fahrzeugaufbaus wird Luft aus den Luftfedern ggf.
pumpenunterstützt in den Speicherbehälter gefördert. Ein
Luftaustausch mit der Umgebung erfolgt nur, wenn die
Druckdifferenzen zwischen den einzelnen Komponenten des
Druckluftsystems für die gewünschte Niveauänderung nicht
ausreichen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Problemstellung zu
grunde, ein Verfahren zur Regelung der Luftmenge in einem ge
schlossenen Niveauregulierungssystem anzugeben, das in jedem
Systemzustand eine Niveauregulierung innerhalb des ge
schlossenen Systems ermöglicht.
Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspru
ches gelöst.
Dazu ist am Fahrzeug ein Temperatursensor angeordnet, der die
Umgebungstemperatur des Fahrzeuges misst. Aus den Luftdrücken
in den einzelnen Komponenten, dem Fahrzeugniveau und der
Umgebungstemperatur wird die Ist-Luftmasse des Niveauregulie
rungssystems errechnet. Weiterhin wird aus dem Fahrzeugniveau,
der Umgebungstemperatur und einer aus diesem Fahrzeugniveau
heraus maximalen Niveauänderung eine fahrzeugspezifische Soll-
Luftmasse und ein Soll-Luftdruck berechnet. Die Ist-Luftmasse
im Niveauregulierungssystem wird erhöht, wenn der Ist-
Luftdruck den Soll-Luftdruck unterschreitet und die Ist-
Luftmasse im Niveauregulierungssystem wird verringert, wenn
der Ist-Luftdruck den Soll-Luftdruck überschreitet.
Die Luftmasse im Niveauregulierungssystem wird abhängig von
den Parametern der Umgebungstemperatur, des aktuellen Niveaus
des Fahrzeugaufbaus sowie der Luftdrücke in den einzelnen Komponenten
so eingestellt, dass vom aktuellen Fahrzeugaufbauni
veau aus eine maximale Niveauänderung ohne Luftaustausch mit
der Umgebung möglich ist.
Hierfür wird in dem Zeitraum, in dem keine Niveauregulierung
stattfindet, abhängig von den ermittelten Parametern die Ist-
Luftmasse im Niveauregulierungssystem berechnet. Befindet sich
das Niveau des Fahrzeugaufbaus beispielsweise in einer unteren
Endlage, ist die maximale Niveauänderung ein Anheben des Fahr
zeugaufbaus in die obere Endlage. Umgekehrt ist bei einem
Fahrzeugaufbauniveau in der oberen Endlage die maximale Ni
veauänderung das Absenken des Fahrzeugaufbaus in die untere
Endlage. Für die obere bzw. untere Endlage nach der Niveauän
derung wird ebenfalls abhängig von der Umgebungstemperatur die
Luftmasse berechnet. Hierbei sind die Geometriedaten der an
der Niveauregulierung beteiligten Fahrzeugbauteile und die
Gaskonstanten bei allen Berechnungen gleich. Aus dieser Be
rechnung ergibt sich eine erforderliche Luftmasse zum Anheben
des Fahrzeugaufbaus bzw. eine maximal zulässige Luftmasse zum
Absenken des Fahrzeuges. Bei einer Luftmasse dieser Größenord
nung ist während des Niveauänderungsvorgangs immer eine Druck
differenz zwischen dem Speicherbehälter und den einzelnen Kom
ponenten gewährleistet, die von der Pumpe bewältigt werden
kann.
Ist die Ist-Luftmasse geringer als die Soll-Luftmasse, wird
mit Hilfe der Pumpe, die Luft aus der Umgebung ansaugt, die
Luftmasse im System erhöht. Ist hingegen die Soll-Luftmasse
geringer als die Ist-Luftmasse, wird die Masse beispielsweise
mittels eines Ablassventils, das Luft in die Umgebung abbläst,
verringert.
Der Austausch von Luft mit der Umgebung erfolgt somit in der
Regel außerhalb der Regelungszeit der Niveauregulierung.
Während der Niveauänderung findet kein Luftaustausch mit der
Umgebung statt, die Niveauregulierung erfolgt innerhalb des
geschlossenen Systems.
Im Notfall ist jedoch eine zusätzliche Luftzufuhr in das Sys
tem möglich, wobei Luft mit Hilfe der Pumpe direkt in die
Luftfedern gefördert wird. Auch ist im Notfall ein schnelles
Absenken des Fahrzeugaufbaus durch Entleeren des Niveauregu
lierungssystems in die Umgebung möglich.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unter
ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung einer schema
tisch dargestellten Ausführungsform.
Fig. 1 Schaltung einer geschlossenen, befüll- und
entleerbaren Niveauregulierung.
Die Fig. 1 zeigt die Schaltung einer geschlossenen, befüll-
und entleerbaren Niveauregulierung. Diese ist beispielsweise
Teil einer Luftfederung. Die Luftfederung umfasst eine
Pumpe (20), einen Speicherbehälter (40) und z. B. vier weitge
hend verlustfreie Luftfedern (50), wie sie bei luftgefederten
Fahrzeugen in der Regel zwischen Fahrwerk und Fahrzeugaufbau
eingebaut sind. Diese Baugruppen sind mittels einer Druckände
rungsschaltung (30) und einer Druckverteilerschaltung (10)
miteinander verbunden. Hierbei kann die Druckänderungsschal
tung (30) in die Pumpe (20) integriert sein.
Die Druckänderungsschaltung (30) hat fünf äußere An
schlüsse (21, 22, 41, 43, 44). Der Anschluss (21) ist hierbei
der Sauganschluss der Pumpe (20). Über den Pumpendruckanschluss
(22) fördert die Pumpe (20) Luft in die Druckände
rungsschaltung (30).
Der Anschluss (41) ist der Ansaug- und Abluftanschluss. Über
diesen Anschluss (41) steht die Druckänderungsschaltung (30)
mit der Umgebung in Verbindung, aus der Frischluft mit Hilfe
der Pumpe (20) angesaugt wird und Luft aus dem Niveauregulie
rungssystem abgelassen wird.
Mittels der Anschlüsse (42) und (43) ist die Druckänderungs
schaltung (30) mit der Verteilerschaltung (10) verbunden.
Hierbei ist der Anschluss (42) ein Rücklaufluftanschluss und
der Anschluss (43) ein Druckluftabschluss.
Über die Druckänderungsschaltung (30) wird in Kombination mit
der Pumpe (20) beispielsweise zum einen das Ansaugen, Ablas
sen, Filtern und Trocknen der Druckluft realisiert und zum an
deren der Druck der Luft im Niveauregulierungssystem erhöht.
Zum Erzeugen von Druckluft saugt die Pumpe (20) zum einen an
ihrem saugseitigen Eingang (21) über einen Frischluftan
schluss (41), einen Filter (33), eine Saugleitung (44) und ein
Rückschlagventil (37) aus der Umgebung Frischluft an. Zum an
deren steht an der zur Pumpe (20) führenden Saugleitung (45)
am Rücklaufluftanschluss (42) komprimierte Rücklauf- bzw.
Brauchluft aus dem Speicherbehälter (40) oder den Luftfe
dern (50) an. Um ein Entweichen der am Rücklaufluftan
schluss (42) anstehenden Rücklaufluft in die Umgebung zu ver
hindern, sperrt das Rückschlagventil (37) in Richtung auf den
Filter (33) bzw. in Richtung auf den Frischluftanschluss (41).
Die von der Pumpe (20) verdichtete Luft wird über den druck
seitigen Ausgang (22) in die Druckänderungsschaltung (30) ein
gespeist. Dort wird sie zum einen über einen Trockner (31) und
ein federbelastetes Rückschlagventil (34) an einem Druckluftanschluss
(43) zur Verfügung gestellt. Das Rückschlagven
til (34) sperrt in Richtung auf den Trockner (31). Parallel
zum Rückschlagventil (34) ist zwischen dem Trockner (31) und
dem Druckluftanschluss (43) ein Drossel- oder Blendenven
til (35) angeordnet.
Der Druckluftanschluss (43) ist zusätzlich über ein Rück
schlagventil (36) mit der Saugleitung (45) verbunden. Das fe
derbelastete Rückschlagventil (36) sperrt in Richtung auf die
Saugleitung (45). Durch diese Anordnung können Regelvorgänge
bei Druckgefälle ohne Energiezufuhr bzw. Pumpenlauf ablaufen.
Hierbei ist auch eine zusätzliche Pumpenunterstützung (z. B.
Quick Release) möglich.
Zwischen dem druckseitigen Ausgang (22) der Pumpe (20) und dem
Trockner (31) ist eine Abluftleitung (46) angeschlossen, die
über ein Ablassventil (32) geführt in der Saugleitung (44)
zwischen dem Filter (33) und dem Rückschlagventil (37) einmün
det. Das Ablassventil (32) ist ein 2/2-Wegeventil, das mit
Hilfe einer mechanischen Rückstellfeder in Sperrstellung bzw.
Ruhestellung gehalten wird. Bei Betätigung wird das Ventil
glied elektromagnetisch und/oder druckgesteuert - als Über
druckventilfunktion - in die Durchflussstellung bewegt. Die
für die Drucksteuerung notwendige Steuerleitung mündet zwi
schen dem Trockner (31) und dem Ventil (32) in die Abluftlei
tung (46).
Die Verteilerschaltung (10) verbindet mit ihren Anschlüssen
die Luftfedern (50), den Speicherbehälter (40) und die Druck
änderungsschaltung (30). Ein zentrales Bauteil der Verteiler
schaltung (10) ist ein rückstellfederbelastetes 4/2-Wegeven
til (11) mit zwei Durchgangsstellungen und einer elektromagne
tischen Betätigung. Dieses Ventil wird auch als Hauptven
til (11) bezeichnet.
In einer Ruhestellung A des Hauptventils (11) wird einerseits
die von den Luftfedern (50) kommende Verteilerleitung (51)
über die Saugleitung (45) mit dem saugseitigen Anschluss (22)
der Pumpe (20) direkt verbunden. Andererseits wird der u. a.
von der Druckseite der Pumpe (20) versorgte Druckluftan
schluss (43) über die Speicherleitungen (47) und (48) mit dem
Druckspeicher (40) verbunden.
In der Betätigungsstellung B des Hauptventils (11) wird der
Speicherbehälter (40) mit der Saugseite der Pumpe (20) verbun
den, während die Luftfedern (50) an der Druckseite der
Pumpe (20) anliegen.
In der Speicherleitung (48) zwischen dem Hauptventil (11) und
dem Speicherbehälter (40) sitzt ein sog. Speicherladeven
til (12), das als elektromagnetisch betätigtes 2/2-Wegeventil
mit Sperr-Nullstellung und mit mechanischer Federrückstellung
ausgeführt ist.
In der zwischen dem Druckanschluss (43) und dem Hauptven
til (11) verlaufenden Speicherleitung (47) ist ein Drucksen
sor (13) angeordnet.
In Fig. 1 ist in der Verbindungsleitung (51) vor jeder Luft
feder (50) je ein in Sperr-Nullstellung ausgeführtes 2/2-Wege
ventil (52) angeordnet. Die beispielsweise rückstellfederbe
lasteten Ventile (52) haben eine elektromagnetische Betäti
gung. Die Wegeventile (52) können einzeln z. B. direkt an den
Luftfedern (50) angeordnet sein. Alternativ hierzu können sie
auch einzeln oder in einem Ventilblock zusammengefasst in der
Verbindungsleitung (51) angeordnet sein. Selbstverständlich
können die Wegeventile (52) auch in der Verteilerschal
tung (10) integriert sein.
Der Betrieb der Luftfederung mit der Niveauregulierung lässt
sich über fünf verschiedene Schaltzustände beschreiben. In ei
nem ersten Schaltzustand ist die Pumpe (20) eingeschaltet. Das
Ventil (11) steht in Stellung B und z. B. mindestens eines der
2/2-Wegeventile (52) in Durchflussstellung. In diesem Schalt
zustand werden die Luftfedern (50) mit Luft aus der Umgebung
oder beim in die Durchflussstellung geschalteten Speicherlade
ventil (12) aus dem Speicherbehälter (40) befüllt.
In einem zweiten Schaltzustand wird zur Entlastung bzw. zum
Entleeren der Luftfedern (50) das entsprechende 2/2-Wegenven
til (52) in die Durchflussstellung geschaltet und das Haupt
ventil (11) in der Stellung A gehalten. Das Speicherladeven
til (12) wird in die Durchflussstellung geschaltet. Über das
Rückschlagventil (36) bzw. über die Pumpe (20) wird dann Luft
aus den Luftfedern (50) in den Speicherbehälter (40) geför
dert.
Zum Befüllen des Speicherbehälters (40) mit Umgebungs- bzw.
Frischluft werden in einem dritten Schaltzustand das Hauptven
til (11) in die Stellung A und das Speicherladeventil (12) in
die Durchflussstellung geschaltet. Die Pumpe (20) saugt nun
über den Filter (33) und das Rückschlagventil (37) Luft aus
der Umgebung an und fördert diese in den Speicherbehäl
ter (40).
In einem vierten Schaltzustand werden zur Entleerung bzw. Ent
lastung des Speicherbehälters (40) das Speicherladeventil (12)
und das Ablassventil (32) in die Durchflussstellung sowie das
Hauptventil (11) in die Stellung A geschaltet. Die Luft strömt
dann über die Drossel (35) zum Ansaug- und Abluftan
schluss (41).
In einem fünften Schaltzustand werden zur Entleerung bzw. Ent
lastung der Luftfedern (50) das 2/2-Wegeventil (52) und das
Ablassventil (32) in die Durchflussstellung sowie das Haupt
ventil (11) in die Stellung B geschaltet. Die Luft strömt dann
über die Drossel (35) zum Abluftanschluss (41).
Bei Betrieb des Fahrzeuges werden die fünf Schaltzustände ein
zeln oder in Kombination aufgerufen.
Zum Anheben des Fahrzeugs mit Hilfe der Luftfedern (50) werden
nacheinander kurzzeitig zunächst das Speicherladeventil (12)
und die Ventile (11, 52) in die Betriebsstellung gebracht bzw.
geöffnet. Hierbei wird jeweils - zeitlich getrennt voneinander
- am zentralen Drucksensor (13) der Speicherdruck und der
Luftfederdruck erfasst. Während das Ventilglied des Hauptven
tils (11) in der Betriebsstellung B und die Ventile (52) ge
öffnet sind, wird das Speicherladeventil (12) geöffnet. Je
nach Druckdifferenz zwischen dem Speicherbehälter (40) und den
Luftfedern (50) strömt die Luft entweder über den Rücklauf
luftanschluss (42) und das Rückschlagventil (36) oder unter
Druckerhöhung über die Pumpe (20) zum Druckluftanschluss (43)
und zu den Luftfedern (50). Ist das Sollniveau erreicht, wer
den alle Ventile (12, 52) geschlossen und ggf. die Pumpe (20)
abgeschaltet.
Wenn das Fahrzeug abgesenkt werden soll, wird nach dem Druck
messvorgang für den Speicherbehälter (40) und die Luftfe
dern (50) das Ventilglied des Hauptventils (11) in die Ruhe
stellung A gebracht. Ist der Druck im Speicherbehälter (40)
höher als in den Luftfedern (50), fördert die Pumpe (20) - bei
geöffnetem Speicherladeventil (12) - die aus den Luftfe
dern (50) abgesaugte Luft über den Trockner (31), das Rück
schlagventil (34) und das Ventil (12) in den Speicherbehälter
(40). Wird durch den zentralen Drucksensor (13) ein un
günstig hoher Systemdruck ermittelt, kann Luft aus dem Spei
cher (40) oder aus den Luftfedern (50) über die Drossel (35),
den Trockner (31) und das Ablassventil (32) abgelassen werden.
Ist der Druck im Speicherbehälter (40) niedriger als in den
Luftfedern (50), strömt ggf. pumpenunterstützt die Druckluft
über das Hauptventil (11) und die Speicherleitungen (47, 48)
in den Speicherbehälter (40).
Beim Start des Fahrzeugmotors werden beispielsweise die Tempe
ratursensoren der Ansaugluft (63) und der Motoröltemperatur
miteinander verglichen. Hierbei entspricht die Temperatur der
Ansaugluft der Umgebungstemperatur des Fahrzeuges. Sind die an
beiden Sensoren ermittelten Temperaturen annähernd identisch,
handelt es sich um einen Kaltstart.
Während des Startvorganges wird das Fahrzeugniveau gemäß des
Fahrerwunsches oder z. B. programmgesteuert eingestellt.
Nach dem Losfahren wird weiter die Umgebungstemperatur des
Fahrzeuges überwacht. Sinkt beispielsweise nach fünf Minuten,
wenn das Fahrzeug z. B. eine Tiefgarage mit Temperaturen um
+10°C verlassen hat, die Umgebungstemperatur stark ab, nimmt
das Volumen der in den Luftfedern (50) eingeschlossenen Luft
ab. Beispielsweise sinkt das Volumen eines Gases bei einer Ab
kühlung von 0°C auf -40°C um etwa 15%. Der Fahrzeugaufbau
sinkt ab. Die Niveauregulierung spricht an und hebt den Fahr
zeugaufbau wieder auf den voreingestellten Wert. Beim Absenken
des Fahrzeugaufbaus und beim Niveauausgleich verringert sich
die Dichte der Luft im Speicherbehälter (40). Einer gleich
bleibenden Luftmasse steht jetzt ein höheres Volumen zur Ver
fügung.
An den einzelnen Komponenten des Niveauregulierungssystems
wird nun nacheinander der Luftdruck am Drucksensor (13) gemes
sen.
Mit den Werten der Umgebungstemperatur, des Fahrzeugaufbauni
veaus, der Gaskonstanten und der einzelnen Luftdrücke wird die
Masse der Luft im Niveauregulierungssystem berechnet.
Beispielsweise wurde bei Fahrtbeginn der Fahrzeugaufbau ganz
abgesenkt, um auf einer geräumten, aber stellenweise glatten
Fahrbahn sicher zu fahren. Nach einiger Zeit wird das Fahrzeug
z. B. auf eine ungeräumte, tiefverschneite Piste gefahren. Das
Fahrzeugniveau müsste dann beispielsweise in die maximale
Stellung angehoben werden.
Aus dem aktuellen Fahrzeugaufbauniveau heraus wird die maximal
mögliche Niveauänderung berechnet. Aus dem neuen Fahrzeugauf
bauniveau, der Umgebungstemperatur und dem erforderlichen
Luftdruck für die Niveauänderung wird die erforderliche Luft
masse für die Niveauänderung vom niedrigsten zum höchsten Ni
veau ermittelt. Hieraus ergibt sich z. B. über die Umgebungs
temperatur und die Gaskonstanten der erforderliche Druck im
Speicherbehälter (40), der für diese Niveauänderung vorzuhal
ten ist.
Ist der über den Drucksensor (13) ermittelte Luftdruck niedri
ger als dieser erforderliche Druck, kann das Niveauregulie
rungssystem diesen Regelungsvorgang nur durch Ansaugen von
Luft aus der Umgebung und nur mit geringer Regelgeschwindig
keit ausführen. Der Systemdruck wird daher erhöht. Hierfür
fördert die Pumpe (20) Luft aus der Umgebung in den Speicher
behälter (40). Dieser Vorgang geschieht in einem Zeitraum, in
dem beispielsweise keine Niveauregulierung stattfindet. Der
Luftdruck und die Luftmasse in den Luftfedern (50) bleibt
hierbei unverändert. Hat der Luftdruck des Speicherbe
hälters (40) den erforderlichen Druck erreicht, wird das Spei
cherladeventil (12) wieder geschlossen und die Pumpe (20) ab
geschaltet.
Beim Betrieb des Fahrzeuges beispielsweise in einer Wüste tre
ten hohe Temperaturschwankungen zwischen Tages- und Nachttem
peraturen auf. Nachts liegt die Umgebungstemperatur z. B. bei
etwa +10°C. Tagsüber kann die Temperatur im Bereich der Luft
federn wegen der hohen Umgebungstemperatur und ggf. auch wegen
der Motorwärme beispielsweise auf +100°C ansteigen. Hierbei
nimmt das Volumen der Luft in den Luftfedern (50) beispiels
weise um etwa 32% zu. Der Fahrzeugaufbau wird angehoben.
Die Niveauänderung des Fahrzeugaufbaus wird mittels des Ni
veauregulierungssystems ausgeglichen. Im Speicherbehälter (40)
wird hierdurch die Luftmasse erhöht, der Druck im Speicherbe
hälter (40) steigt an.
Fährt dieses Fahrzeug beispielsweise im Gelände, ist z. B. das
Niveau des Fahrzeugaufbaus angehoben. Aus den Luftdrücken der
einzelnen Komponenten, aus dem Fahrzeugaufbauniveau sowie der
Umgebungstemperatur wird auch in diesem Fall die Luftmasse im
Niveauregulierungssystem berechnet. Die maximale Niveauände
rung ist dann ein Absenken des Fahrzeugaufbaus in eine untere
Endlage. Für diese Endlage wird ebenfalls die erforderliche
Luftmasse berechnet. Hieraus ergibt sich ein maximal zulässi
ger Druck der Luft im System, bei dem diese Niveauänderung
ohne äußeren Ausgleich der Luftmasse noch durchgeführt werden
kann. Ist der ermittelte Luftdruck im System höher als dieser
Druck, kann diese Niveauänderung im geschlossenen System
selbst pumpenunterstützt nicht durchgeführt werden. Es wird
nun unter beispielsweise regelmäßiger Kontrolle der Luftdrücke
Luft aus dem Speicherbehälter (40) in die Umgebung abgelassen
und hierdurch der Luftdruck und die Luftmasse im Niveauregu
lierungssystem verringert. Der Luftdruck und die Luftmasse in
Luftfedern (50) bleibt hierbei unverändert. Dieser Vorgang
wird beendet, wenn der Ist-Luftdruck im Speicherbehälter (40)
dem Soll-Luftdruck entspricht.
Sitzt das Fahrzeug beispielsweise im Gelände auf, kann es zum
Freikommen erforderlich sein, den Fahrzeugaufbau weiter anzu
heben. Reicht hierfür die Luftmasse im Speicherbehälter (40)
z. B. noch nicht aus, kann die Anpassung der Systemluftmasse in
den Luftfedern (50) erfolgen. Die Pumpe (20) saugt dann Luft
über das Rückschlagventil (37) aus der Umgebung an und fördert
diese in die Luftfedern (50). Die Luftmasse im Niveauregulie
rungssystem wird so ohne eine Unterbrechung des Niveauregulie
rungsvorganges erhöht.
Ist beispielsweise ein schnelles Absenken des Fahrzeugaufbaus,
z. B. eine Quick-release-Funktion, zu erwarten, kann das Ni
veauregulierungssystem hierauf bereits vor dem eigentlichem
Niveauabsenkungsvorgang vorbereitet werden. Hierfür wird beim
angehobenen Fahrzeugaufbauniveau die Luftmasse im Niveauregu
lierungssystem verringert. Nach der Absenkung des Luftdruckes
im Speicherbehälter (40) strömt beim Ablassen des Fahrzeugauf
baus die Luft von den Luftfedern (50) über das Hauptven
til (11) in der Stellung A, das Rückschlagventil (36) und das
Speicherladeventil (12) in den Speicherbehälter (40), ggf.
unterstützt durch die Pumpe (20). Ein während des schnellen
Absenkens zeitaufwendiges Ablassen der Luft über die Dros
sel (35) und das Ablassventil (32) entfällt.
Liegt das Fahrzeugaufbauniveau beispielsweise in einer mittle
ren Stellung, wird der Luftdruck im Niveauregulierungssystem
so weit erhöht, dass ein weiteres Anheben des Fahrzeugaufbau
niveaus möglich ist. Soll aus dieser Position heraus der Fahrzeugaufbau
jedoch abgesenkt werden, wird die aus den Luftfe
dern (50) rückströmende Luft mit Hilfe der Pumpe (20) zusätz
lich in den Speicherbehälter (40) gefördert. Nach Beendigung
der Niveauanpassung wird dann die Luftmasse im Niveauregulie
rungssystem angepasst.
Der Austausch von Luft mit der Umgebung erfolgt somit außer
halb der Regelungszeit. Die Anzahl dieser energetisch ungüns
tigen Austauschvorgänge ist auf ein Minimum beschränkt.
Die erforderlichen und die zulässigen Luftmassen und Luft
drücke können einen großen Toleranzbereich aufweisen. So wird
ein übermäßiges Ansprechen der Regelung vermieden.
Gleichzeitig wird mittels der Kontrolle der Luftmasse der Ein
fluss der Einfederung eines Rades bei der Ermittlung der Be
rechnungsparameter vermindert. Die Genauigkeit der Regelung
wird dadurch erhöht. Auch können fahrzeugspezifische Grenz
drücke definiert sein, bei denen das Niveauregulierungssystem
nach außen hin zum Befüllen oder Entleeren geöffnet wird.
Die Anpassung der Luftmasse erfolgt z. B. nach jedem Kaltstart
des Fahrzeuges. Sie kann aber zusätzlich auch ggf. nach fest
gelegten Zeitintervallen, nach jedem Be- und/oder Entladen,
nach jeder Niveauregulierung, bei Temperaturschwankungen, auf
Fahrerwunsch, etc. erfolgen. Die Ermittlung der einzelnen
Luftdrücke findet in der Regel in den Zeiträumen statt, in de
nen keine Niveauregulierung abläuft. Sollte dennoch das Fahr
zeugaufbauniveau während der Ermittlung des Luftdrucks geän
dert werden, wird der Vorgang der Luftmassenanpassung unter
brochen. Nach erfolgter Änderung des Fahrzeugaufbauniveaus
wird dann die Luftmengenanpassung erneut durchgeführt oder
ggf. fortgesetzt.
Während der Ermittlung des Luftmenge kann beispielsweise auch
eine Leckage des Niveauregulierungssystems festgestellt wer
den. Bei einer Leckage ist beispielsweise die Luftmasse im Ni
veauregulierungssystem geringer als die nach dem letzten An
passungsvorgang eingestellte Luftmasse. Mittels eines Ver
gleichs der Luftdrücke der einzelnen Komponenten kann der Ort
der Leckage eingegrenzt werden. Wird eine Leckage dann festge
stellt, wird z. B. das Niveauregulierungssystem abgeschaltet
und eine Fehlermeldung ausgegeben.
Zur Bestimmung der erforderlichen oder benötigten Luftmasse
können auch zusätzliche fahrdynamische Parameter ausgewertet
werden. So kann z. B. eine Überwachung der Geschwindigkeit be
wirken, dass die Luftmasse im Niveauregulierungssystem einen
Grenzwert nicht überschreitet. Beispielsweise ist dann ein un
beabsichtigtes, sicherheitsgefährdendes Anheben des Fahrzeug
aufbauniveaus bei hohen Fahrgeschwindigkeiten gesperrt.
Die Luftmasse passt sich den sich langfristig ändernden Umge
bungseinflüssen wie Druck oder Temperatur an. Das Verhalten
des Systems ist somit unabhängig von den jeweiligen geogra
fischen und klimatischen Bedingungen am Einsatzort.
Weiterhin lässt sich durch Registrierung der Fahrergewohn
heiten eine Adaption des Solldrucks an die Gewohnheiten oder
Wünsche des einzelnen Fahrers durchführen. Dies kann sowohl
durch geeignete Algorithmen als auch durch eine Wahleinrich
tung verwirklicht sein.
Im gesamten System kann anstelle von Druckluft auch jedes für
die vorliegenden Zwecke brauchbare andere Gas verwendet wer
den.
10
Verteilerschaltung
11
Hauptventil
12
Speicherladeventil
13
Drucksensor
20
Pumpe, Kompressor
21
Pumpensauganschluss
22
Pumpendruckanschluss
30
Druckänderungsschaltung
31
Trockner
32
Ablassventil
33
Filter
34
Rückschlagventil, federbelastet
35
Drossel
36
Rückschlagventil, federbelastet
37
Rückschlagventil, federbelastet
38
Heizung
40
Speicherbehälter
41
Frischluftanschluss, Ansaug- und Abluftanschluss
42
Rücklaufluftanschluss
43
Druckluftanschluss
44
Saugleitung
45
Saugleitung
46
Abluftleitung
47
Speicherleitung
48
Speicherleitung
50
Luftfedern
51
Verteilerleitung
52
2/2-Wegeventile
60
Auswerteeinheit
62
Niveausensoren
63
Temperatursensor Umgebungsluft, Temperatursensor
Ansaugluft
Claims (8)
1. Verfahren zur Regelung der Luftmenge in einem geschlosse
nen, befüll- und entleerbaren pneumatischen Niveauregulie
rungssystem eines Fahrzeuges mit mindestens einem Drucksensor,
einer Pumpe, mindestens einem Aktuator, mindestens einem Spei
cherbehälter und einer diese Aggregate verbindenden Schaltung
und mindestens einem Niveausensor, wobei der Drucksensor den
Luftdruck in den einzelnen Komponenten des Niveauregulierungs
systems misst, dadurch gekennzeichnet,
dass am Fahrzeug ein Temperatursensor (63) angeordnet ist, der die Umgebungstemperatur des Fahrzeuges misst,
dass aus den Luftdrücken in den einzelnen Komponenten (40, 50), dem Fahrzeugniveau und der Umgebungstemperatur die Ist-Luftmasse des Niveauregulierungssystems errechnet wird,
dass aus dem Fahrzeugniveau, der Umgebungstemperatur und einer aus diesem Fahrzeugniveau heraus maximalen Niveauän derung eine fahrzeugspezifische Soll-Luftmasse und ein Soll-Luftdruck berechnet wird,
dass die Ist-Luftmasse im Niveauregulierungssystem erhöht wird, wenn der Ist-Luftdruck den Soll-Luftdruck unterschreitet und
dass die Ist-Luftmasse im Niveauregulierungssystem verringert wird, wenn der Ist-Luftdruck den Soll-Luftdruck überschreitet.
dass am Fahrzeug ein Temperatursensor (63) angeordnet ist, der die Umgebungstemperatur des Fahrzeuges misst,
dass aus den Luftdrücken in den einzelnen Komponenten (40, 50), dem Fahrzeugniveau und der Umgebungstemperatur die Ist-Luftmasse des Niveauregulierungssystems errechnet wird,
dass aus dem Fahrzeugniveau, der Umgebungstemperatur und einer aus diesem Fahrzeugniveau heraus maximalen Niveauän derung eine fahrzeugspezifische Soll-Luftmasse und ein Soll-Luftdruck berechnet wird,
dass die Ist-Luftmasse im Niveauregulierungssystem erhöht wird, wenn der Ist-Luftdruck den Soll-Luftdruck unterschreitet und
dass die Ist-Luftmasse im Niveauregulierungssystem verringert wird, wenn der Ist-Luftdruck den Soll-Luftdruck überschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Temperaturermittlung und der Luftmengenausgleich im Niveaure
gulierungssystem nach dem Start des Fahrzeuges erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in
einem Notfall die Pumpe (20) während der Niveauregulierung
Luft aus der Umgebung in die Aktuatoren (50) fördert.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in
einem Notfall das Niveauregulierungssystem Luft aus den Aktua
toren (50) in die Umgebung ablässt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Niveauregulierungssystem bei Differenzen der Luftmasse zweier
aufeinander folgender Luftmassenbestimmungen eine Leckage
diagnostiziert.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Bestimmung der erforderlichen oder zulässigen Soll-Luftmasse
zusätzlich fahrdynamische Parameter ausgewertet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Bestimmung der erforderlichen oder zulässigen Soll-Luftmasse
zusätzlich fahrerspezifische Parameter ausgewertet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im
Niveauregulierungssystem nur ein zentraler Drucksensor (13)
angeordnet ist.
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