DE10160566B4 - Verbessertes Verfahren zur verbrennungslosen Dekontamination von Materialien, die gefährliche Bestandteile enthalten - Google Patents

Verbessertes Verfahren zur verbrennungslosen Dekontamination von Materialien, die gefährliche Bestandteile enthalten Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Dekontamination kontaminierter Materialien, die gefährliche organische Bestandteile enthalten, bei niedriger Temperatur und ohne Verbrennung, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
(a) Kontaktieren der kontaminierten Materialien und der gefährlichen organischen Bestandteile mit Dampf im Wesentlichen bei Umgebungsdruck in einem im Wesentlichen trockenen ersten beheizten Behälter (12) über eine Zeitdauer von wenigstens fünfzehn Minuten bei einer Dampftemperatur von wenigstens 560°C, wodurch essentiell alle gefährlichen organischen Bestandteile von den kontaminierten Materialien entfernt werden;
(b) Entnehmen eines ersten gasförmigen Ablassstroms, der gefährliche organische Bestandteile enthält, aus dem ersten beheizten Behälter (12), wobei der erste gasförmige Ablassstrom einen kondensierbaren Anteil und einen nicht kondensierbaren Anteil umfasst;
(c) Aufheizen des ersten gasförmigen Ablassstroms im Wesentlichen bei Umgebungsdruck in einem im Wesentlichen trockenen zweiten Behälter (18) bei mindestens 500°C und Halten des ersten gasförmigen Ablassstroms in dem zweiten Behälter (18) bei mindestens 500°C über eine Zeitdauer von wenigstens einer Sekunde in einer Atmosphäre, die...

Description

  • Die Erfindung bezieht sich allgemein auf Verfahren zum Dekontaminieren kontaminierter Materialien wie Komponenten chemischer Waffen, und, spezifischer, auf Verfahren zum Dekontaminieren von kontaminierten Materialien ohne Verwendung von Verbrennungsverfahren.
  • Die Dekontaminierung von kontaminiertem Material kann sehr schwierig sein. Dies ist im Besonderen der Fall in Bezug auf die Dekommissionierung chemischer Waffen, die chemische, zur Kriegsführung geeignete Bestandteile mit sich tragen. Das prinzipielle Problem ist diesbezüglich, wie die extrem giftigen chemischen und zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile sicher zu entfernen, zu neutralisieren und zu entsorgen sind, die in solchen chemischen Waffen verwendet werden. Die moderne Technologie ist zunehmend erfolgreich geworden hinsichtlich der Neutralisierung dieser chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile, sobald diese Bestandteile einmal aus dem Gehäuse der chemischen Waffen entfernt worden sind. Jedoch verbleiben die Gehäuse und deren unterschiedliche Komponenten typischerweise mit restlichen Anteilen der chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile kontaminiert, nachdem die Füllung der chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile aus den Gehäusen der chemischen Waffen entfernt worden sind. Die Dekontaminierung dieser Komponenten chemischer Waffen bleibt ein schwieriges Problem.
  • Die folgenden Dokumente beschreiben allgemein Methoden zum Dekontaminieren, wie sie zum Beispiel zur Dekontamination von verseuchtem Erdreich eingesetzt werden.
  • In Umwelt, Band 24 (1994), Nr. 10, Seiten 502 bis 504 wird ein großtechnisch einsetzbares Verfahren beschrieben, bei dem Bodenmaterial von überhitztem Wasserdampf durchströmt und gereinigt wird. Dieses Terrasteam-Verfahren beruht auf einer Destillation der Schadstoffe aus dem Bodenmaterial und wird bei Bedarf mit einer vorgeschalteten mechanischen Bodenaufbereitung kombiniert.
  • Die DE 43 03 722 C1 beschreibt ein Verfahren zur thermischen Abtrennung von organischen und/oder anorganischen Stoffen sowie Wasser aus verunreinigten Böden, wobei das kontaminierte Material vorbehandelt wird und während des Erhitzens in einem Ofen mit zurückgeführten Heißgasen oder Heißdampf und mit Oxidationsmitteln behandelt wird. Die wasserdampfhaltigen Behandlungsgase werden entstaubt und der größte Teil der wasserdampfhaltigen Behandlungsgase als Schleppgas in den Ofen zurückgeführt. Der restliche Teil der wasserdampfhaltigen Behandlungsgase wird einer Kondensation unterworfen, wobei die dabei gebildete flüssige Phase abgezogen sowie nasschemisch oder physikalisch von den restlichen Schadstoffen befreit wird.
  • Bei einem aus der EP 0 715 902 A1 bekannten Verfahren zur thermischen Abtrennung von organischen und/oder anorganischen Schadstoffen aus kontaminiertem Behandlungsgut wird vorgeschlagen, dass das Behandlungsgut auf einer gasdurchlässigen, kontinuierlich und schrittweise vorwärts von einer Aufgabe zu einer Entnahmezone bewegten Unterlage flächig in einer vorgegebenen Schichtstärke ausgebreitet wird und durch die Schicht des Behandlungsgutes ausschließlich Heißdampf mit einer Temperatur größer gleich 700°C und einem Dampfdruck zwischen 0,5·105 Pa bis 1,5·105 Pa derart hindurchgeführt wird, dass durch die die Heißdampfbehandlung überlagernde Bewegung des Behandlungsgutes dieses in der Aufgabezone zunächst getrocknet wird und sodann in der nachfolgenden Reaktionszone die Schadstoffe sukzessive mit ansteigender Temperatur des Behandlungsgutes über ihren Siedepunkt erhitzt, verdampft und mit den Heißdampfbrüden abgeführt werden. Schließlich werden die Brüden in an sich bekannter Weise entstaubt und kondensiert, wobei das Kondensat in einem Drei-Phasen-Separator in feste Rückstandsprodukte, Öle und eine wässrige Phase getrennt wird, die als Kesselspeisewasser zur Dampferzeugung verwendet wird.
  • Die DE 34 29 346 C2 stellt ein Verfahren zur Dekontamination von Bekleidungsteilen und Ausrüstungsgegenständen in einer wärmeisolierten Kammer bereit. Dabei wird Umgebungsluft in einem Heißluftgenerator auf Temperaturen von über 100°C erwärmt. In einem Wasserdampfgenerator wird durch Erhitzung von Wasserdampf überhitzter Wasserdampf erzeugt. Heißluft und Wasserdampf werden in einer Mischkammer zusammenge führt, wobei ein Wasserdampf-Heißluftgemisch entsteht. Das Gemisch wird anschließend einer isolierten Reaktionskammer zugeführt, in welcher der Dekontaminationsprozess bei verschiedenen Temperaturen, wie zum Beispiel 170°C und verschiedenen Verhältnissen von Wasserdampf und erwärmten Gas durchgeführt werden kann.
  • Bei einem aus der DE 42 08 591 A1 bekannten Verfahren zum Reinigen von kontaminiertem Erdreich können organische Kontaminationen aus dem Erdreich auch unter der eigenen Siedetemperatur extrahiert werden, wenn das Erdreich in einem Reaktor verwirbelt wird und wenn durch das verwirbelte Erdreich Wasserdampf zwecks Siedepunkterniedrigung der Kontaminationen durch Wasserdampfdestillation geleitet wird.
  • Ferner beschreibt die EP 0 524 463 A2 ein Verfahren zur Dekontamination bzw. thermischen Behandlung von verunreinigten Böden. Der ausgehobene Boden wird in einer Drehtrommel durch indirekten Wärmeaustausch auf maximal 650°C unter Sauerstoffausschluss erhitzt. Die Schadstoffe werden mittels eines Desorptionsmediums vom Boden getrennt. Als Desorptionsmedium kann die aus dem Boden ausdampfende Bodenfeuchte dienen. Der entstehende Schadgasstrom wird kondensiert und die Schadstoffe werden abgetrennt.
  • Die meisten, bekannten Methoden zum Dekontaminieren der Komponenten chemischer Waffen sind Zweistufenprozesse. In einem ersten Schritt werden die Komponenten flüssigen Chemikalien ausgesetzt oder hohen Temperaturen, um im Wesentlichen alle diejenigen chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile zu entfernen und zu zersetzen, die an den Komponenten der chemischen Waffen anhaften. In einem zweiten Schritt werden Restdämpfe aus dem ersten Schritt verbrannt, um jegliche und alle restlichen chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile aus diesen Dämpfen zu eliminieren.
  • Der Verbrennungsschritt ist nun jedoch in Frage gestellt worden, weil er möglicherweise zulässt, dass potentiell toxische Verbrennungsprodukte in die Atmosphäre freigesetzt werden. Demzufolge ist der Verbrennungsschritt in vielen industriellen Ländern, einschließlich der Vereinigten Staaten, untersagt worden.
  • Es gibt deshalb einen Bedarf nach einem neuen Verfahren zum Dekontaminieren der Komponenten chemischer Waffen, das sämtliche Spuren von chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteilen vollständig eliminiert auf eine effiziente und kostengünstige Weise und ohne die Notwendigkeit der Verwendung eines Verbrennungsschritts.
  • Die vorliegende Erfindung erfüllt diesen Bedarf. Die Erfindung ist ein Verfahren zum Dekontaminieren kontaminierter Materialien, die gefährliche Bestandteile enthalten bei niedriger Temperatur und ohne Verbrennung, wobei das Verfahren umfasst (a) das Kontaktieren der kontaminierten Materialien und der gefährlichen Bestandteile mit Dampf im Wesentlichen mit Umgebungsdruck in einem im Wesentlichen trockenen, ersten, beheizten Gefäß über eine Zeitdauer von mindestens ca. 15 Minuten, wobei der Dampf eine Temperatur von wenigstens ca. 560°C hat, wobei im Wesentlichen alle der gefährlichen Bestandteile von den kontaminierten Materialien entfernt werden, (b) das Entfernen eines ersten gasförmigen Ablassstroms, der gefährliche Bestandteile enthält, aus dem ersten beheizten Behälter, wobei der erste gasförmige Ablassstrom eine kondensierbare Hälfte und eine nicht kondensierbare Hälfte umfasst, (c) das Aufheizen des ersten gasförmigen Ablassstroms im Wesentlichen bei Umgebungsdruck in einem im Wesentlichen trockenen zweiten Behälter bis mindestens ca. 500°C und Aufbewahren des ersten gasförmigen Ablassstromes in dem zweiten Behälter bei wenigstens ca. 500°C für eine Zeitdauer von wenigstens ca. 1 Sekunde in eine Atmosphäre, die Dampf enthält in einer stöchiometrischen Konzentration größer als ca. 150%, wobei wenigstens ca. 99 Gew.-% der gefährlichen Bestandteile in dem ersten gasförmigen Ablassstrom in gefahrlose Bestandteile umgewandelt werden, (d) das Entnehmen eines zweiten gasförmigen Ablassstroms, der eine reduzierte Konzentration gefährlicher Bestandteile enthält, aus dem zweiten Behälter, wobei der zweite gasförmige Ablassstrom eine kondensierbare Hälfte und eine nicht kondensierbare Hälfte umfasst, (e) dafür sorgen, dass eine Konzentration gefährlicher Bestandteile kleiner als ca. 100 mg/l vorhanden ist, (f) das Anheben des pH-Werts des Kondensats auf mindestens 8,0, um die Konzentration gefährlicher Bestandteile in dem Kondensat auf weniger als ca. 1,0 mg/l zu reduzieren, und (g) das katalytische Behan deln der nicht kondensierbaren Hälfte des zweiten gasförmigen Ablassstroms bei Präsenz von Sauerstoff, derart, dass die Konzentration gefährlicher Bestandteile in der nicht kondensierbare Hälfte des zweiten gasförmigen Ablassstroms reduziert wird auf weniger als ca. 1,0 mg/m3 bei Normaltemperatur und -druck.
  • Das Verfahren ist speziell anwendbar, wenn die kontaminierten Materialien Komponenten chemischer Waffen und die gefährlichen Bestandteile chemische, zur Kriegsführung bestimmte Bestandteile sind.
  • Diese Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden besser verständlich mit der nachfolgenden Beschreibung, den Patentansprüchen und den begleitenden Figuren, in denen:
  • 1 ein Verfahrens-Flussdiagramm ist, das das erfindungsgemäße Verfahren illustriert;
  • 2 eine diagrammartige Querschnitts-Seitenansicht eines Spülapparats ist, der erfindungsgemäß verwendbar ist;
  • 3 eine diagrammartige Querschnitts-Seitenansicht eines beheizten Behälters ist, der zweckmäßig für die Erfindung ist;
  • 4A eine diagrammartige Querschnitts-Seitenansicht eines zweiten beheizten Behälters ist, der zweckmäßig für die Erfindung ist;
  • 4B eine Querschnittsansicht des in 4A gezeigten Behälters ist, geschnitten entlang der Linie 4B-4B;
  • 5 eine diagrammartige Querschnitts-Seitenansicht eines dritten beheizten Behälters ist, der zweckmäßig für die Erfindung ist; und
  • 6 eine detaillierte Perspektivansicht einer Schnecke ist, die zweckmäßig für die Erfindung ist.
  • Die nachfolgende Diskussion beschreibt detailliert eine Ausführungsform der Erfindung und mehrere Variationen dieser Ausführungsform. Diese Diskussion ist jedoch nicht als eine Beschränkung der Erfindung auf diese speziellen Ausführungsformen gemeint. Fachleute auf diesem Gebiet ersehen daraus auch zahlreiche andere Ausführungsformen.
  • Die Erfindung ist ein Verfahren zur Dekontamination kontaminierter Materialien, die gefährliche Bestandteile enthalten, bei niedriger Temperatur und ohne Verbrennung. Unter ”gefährlichen Bestandteilen” ist jegliche chemische Zusammensetzung oder ein Material zu verstehen, welche bzw. welches als schädlich für Menschen und/oder andere Lebensformen anzusehen ist. Gefährliche Bestandteile sind typischerweise organischer Natur.
  • Die Erfindung ist speziell anwendbar zur Dekontamination von Komponenten chemischer Waffen, in welchen die gefährlichen Bestandteile chemische, zur Kriegsführung bestimmte Bestandteile sind. Mit dem Ausdruck ”chemische, zur Kriegsführung bestimmte Bestandteile” ist jede Chemikalie gemeint, welche durch ihre chemische Aktion auf Lebensprozesse den Tod, eine temporäre Bewegungsunfähigkeit oder permanenten Schaden für Menschen oder Tiere verursachen kann.
  • In dem Verfahren werden, wie in 1 gezeigt, die Komponenten 10 chemischer Waffen, wie Flugkörper-Waffenköpfe oder Bomben, geöffnet und werden die darin enthaltenen chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile herausgespült oder ausgewaschen. Der Teil der chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile, der aus den Komponenten 10 der chemischen Waffen herausgespült wor den ist, wird dann zu einer separaten Behandlungseinrichtung (nicht gezeigt) gebracht, um unschädlich gemacht zu werden.
  • Nachdem die chemischen Waffenkomponenten 10 durch Ausspülen oder Abwaschen behandelt sind, bleiben sie kontaminiert mit Restanteilen der chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile. Diese abgespülten, jedoch nach wie vor kontaminierten, Komponenten 10 der chemischen Waffen werden als nächstes in einem im Wesentlichen trockenen, ersten beheizten Behälter 12 eingesiegelt. In dem ersten beheizten Behälter 12 werden die chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile mit Dampf bei im Wesentlichen Umgebungsdruck in Kontakt gebracht über eine Zeitdauer von wenigstens ca. fünfzehn Minuten, typischerweise für eine Zeitdauer von zwischen etwa ca. fünfzehn Minuten und ca. vier Stunden, besonders typisch für eine Zeitdauer zwischen ca. fünfzehn Minuten und ca. zwei Stunden. Mit ”im Wesentlichen Umgebungsdruck” wird ein Druck zwischen ca. 0,9997 105 Pa (14,5 psia) und 1,013 105 Pa (14,7 psia) verstanden. Die Temperatur des Dampfes in dem ersten beheizten Behälter 12, der in Kontakt ist mit den chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile, beträgt mindestens ca. 560°C und liegt typischerweise zwischen ca. 560°C und ca. 750°C. Durch diesen Kontaktierungsschritt werden im Wesentlichen alle der chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile in den und an den Komponenten 10 der chemischen Waffen anhaftend von den Komponenten 10 der chemischen Waffen entfernt und in eine gasförmige, dampfhaltige Phase transferiert.
  • Die gasförmige, dampfhaltige Phase, die in dem ersten beheizten Behälter 12 die chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile enthält, wird über eine erste Ablassleitung 16 aus dem ersten beheizten Behälter 12 als ein erster gasförmiger Ablassstrom entnommen. Dieser erste gasförmige Ablassstrom enthält eine kondensierbare Hälfte und eine nicht kondensierbare Hälfte bzw. einen kondensierbaren Anteil und einen nicht kondensierbaren Anteil.
  • Nach der Entnahme aus dem ersten Behälter 12 wird der erste gasförmige Ablassstrom aufgeheizt in einem im Wesentlichen trockenen, zweiten Behälter 18, und zwar im Wesentlichen bei Umgebungsdruck bis mindestens ca. 500°C (typischerweise zwischen ca. 500°C und ca. 700°C). In dem zweiten Behälter 18 wird der erste gasförmi ge Ablassstrom bei einer Temperatur von wenigstens ca. 500°C über eine Zeitdauer von wenigstens ca. eine Sekunde in einer Atmosphäre gehalten, die Dampf mit einer stöchiometrischen Konzentration zwischen ca. 150% und ca. 350%, bevorzugt zwischen ca. 250% und 300%, und besonders bevorzugt zwischen ca. 225% und 275% (jeweils als stöchiometrische Konzentration) enthält. Typischerweise wird der erste gasförmige Ablassstrom in dem zweiten Behälter über eine Zeitdauer von zwischen ca. einer Sekunde und zehn Sekunden belassen, am typischsten zwischen ca. einer Sekunde und ca. fünf Sekunden. Der Ausdruck ”stöchiometrisch” soll in diesem Zusammenhang die Quantität von Dampf anzeigen, die theoretisch in der Lage ist, alle chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile in dem ersten gasförmigen Ablassstrom zu nicht chemischen Kriegsmitteln reagieren zu lassen. Durch diesen Schritt werden wenigstens ca. 99 Gew.-%, typischerweise wenigstens ca. 99,9 Gew.-%, und am typischsten, wenigstens ca. 99,99 Gew.-% der chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile in dem ersten gasförmigen Ablassstrom in nicht chemische Kriegsmittel umgewandelt.
  • Die gasförmige Mischung in dem zweiten Behälter 18 wird aus dem zweiten Behälter 18 über eine zweite Gasablassleitung 20 als ein zweiter gasförmiger Ablassstrom entnommen. Dieser zweite gasförmige Ablassstrom enthält auch eine kondensierbare Hälfte und eine nicht kondensierbare Hälfte, bzw. einen kondensierbaren Anteil und einen nicht kondensierbaren Anteil. Der zweite gasförmige Ablassstrom wird durch einen Kondensator 22 geleitet, in welchem die kondensierbare Hälfte des zweiten gasförmigen Ablassstroms in Kondensat kondensiert wird. In einer typischen Ausführungsform der Erfindung ist die Konzentration chemischer, zur Kriegsführung bestimmter Bestandteile in diesem Kondensat geringer als ca. 100 mg/l.
  • Dann wird der pH-Wert des Kondensats auf mindestens ca. 8,0 angehoben, typischerweise in einem Kondensat-Behandlungsbehälter 24, um die Konzentration der chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile in dem Kondensat auf weniger als ca. 1,0 mg/l zu reduzieren.
  • Die nicht kondensierbare Hälfte des zweiten gasförmigen Ablassstroms wird aus dem Kondensator 22 durch eine Überkopfleitung 26 zu einem Reaktor 28 entnommen, in welchem er in Gegenwart von Sauerstoff katalytisch behandelt wird, um die Konzentration chemischer, zur Kriegsführung bestimmter Bestandteile innerhalb der nicht kondensier baren Hälfte auf weniger als ca. 1,0 mg/m3 zu reduzieren (bei Normaldruck und -temperatur). Dieser katalytische Behandlungsschritt kann mit einem aus einer großen Anzahl katalytischer Oxidationsprozesse ausgeführt werden, wie im Stand der Technik bekannt, z. B. der Thermatrix Blameless Oxidationsprozess, der Edge IITM-Prozess und der Econ-Abator Catalytic Oxidation Systems-Prozess. Der CATOX-Prozess, hat sich als besonders effektiv herausgestellt zur Oxidation von chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteilen in der nicht kondensierbaren Hälfte des zweiten Ablassstroms, um diese Bestandteile in nicht chemische Kriegsmittel zu oxidieren. Dieser Prozess ist im Detail offenbart in US 6 080 906 A , deren gesamte Offenbarung hier durch Rückbeziehung inkorporiert ist.
  • Wie in 2 gezeigt, können die Komponenten 10 der chemischen Waffen unter Benutzen eines primären Spülungsbehälters 32 und eines sekundären Spülungsbehälters 34 ausgespült werden. In dem primären Spülungsbehälter 32 werden die Komponenten 10 der chemischen Waffen initial geöffnet und die mobilen chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile, die darin enthalten sind, werden zum Grund des primären Spülungsbehälters 32 gebracht und zu der separaten Behandlungseinrichtung 36 abgezogen. Nachdem im Wesentlichen alle mobilen chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile durch Schwerkraft aus jeder Komponente 10 einer chemischen Waffe entfernt bzw. abgesunken sind, wird die Komponente 10 der chemischen Waffe in dem sekundären Spülungsbehälter 34 platziert. Der sekundäre Spülungsbehälter 34 enthält ein rotierendes Karussell 38, das zum Teil von einer Menge eines flüssigen Spülmittels 40 wie Wasser oder ein anderes Lösungsmittel überspült ist. Das Karussell rotiert die Komponenten 10 der chemischen Waffen individuell in das Spülmittel und aus dem Spülmittel heraus. Sowohl oberhalb als auch unterhalb des Füllstands 42 der Flüssigkeit sind Hochdrucksprüher 44 vorgesehen, die so angeordnet sind, dass sie das flüssige Spülmittel in die offenen Enden 46 der Komponenten 10 der chemischen Waffen sprühen, um zusätzliche Mengen chemischer, zur Kriegsführung bestimmter Bestandteile auszuspülen.
  • Zweckmäßig ist das Karussell 38 ausgebildet, dass jede Komponente 10 einer chemischen Waffe unter einem Winkel von zwischen 30° und ca. 90° in Bezug auf die Horizontale gehalten wird, so dass das offene Ende 46 jeder Komponente 10 einer chemischen Waffe nach unten gekantet ist, wenn die Komponente 10 der chemischen Waffe mit dem Karussell 38 nach oben gebracht wird, und nach oben gekantet wird, wenn sie mit dem Karussell 38 nach unten rotiert wird. Durch diese Ausbildung entleeren sich die Komponenten 10 der chemischen Waffen in dem Karussell 38 automatisch, wenn sie mit dem Karussell nach oben rotiert werden, und nehmen die Komponenten 10 der chemischen Waffen automatisch Flüssigkeit auf, wenn sie mit dem Karussell 38 nach unten rotiert werden.
  • Nach dem Verlassen des sekundären Spülungsbehälters 34 werden die Komponenten 10 der chemischen Waffen in dem ersten beheizten Behälter 12 platziert, wo sie wie oben beschrieben mit Dampf in Kontakt gebracht werden. Wie in den Zeichnungen gezeigt, kann der erste beheizte Behälter 12 mit elektrischen Heizwindungen 47 ausgestattet sein, so dass der erste beheizte Behälter 12 elektrisch beheizt werden kann, zweckmäßig durch Induktionsheizung.
  • Die Operation des ersten beheizten Behälters kann ausgeführt werden in einem chargenweisen Modus oder kann ausgeführt werden in einem Semi-Chargen-Modus, (batch-wise mode oder semi-batch mode), und in halb-automatischem oder vollautomatischem Modus. 3 illustriert die Operation in dem ersten beheizten Behälter 12 in einem Semi-Chargen-Modus. Gemäß 3 nimmt der erste beheizte Behälter 12 ein Paar diskreter Bündel 48 von Komponenten chemischer Waffen auf. Typischerweise ist jedes Bündel 48 eine Vielzahl auf Paletten zusammengefasster Komponenten 10 chemischer Waffen. Jedes Bündel 48 wird zwei separaten Anwendungen des aufgeheizten Dampfes unterworfen. Nach jeder Anwendung wird das vorderste Bündel 48a aus dem Auslassende 50 des ersten beheizten Behälters 12 entnommen, wird das hinterste Bündel 48b in dem ersten beheizten Behälter 12 vorwärtsbewegt, und wird ein neues Bündel 48c in den beheizten ersten Behälter 12 an dessen Einlassende 52 eingebracht.
  • Bei einer anderen Ausführungsform (nicht gezeigt) werden die Komponenten 10 der chemischen Waffen auf einen oder mehrere Tröge geladen, die dann durch den ersten beheizten Behälter 12 auf ähnliche Weise geschoben werden, wie dies für die Bündel 48 oben erläutert ist.
  • Die 4A und 4B illustrieren eine semi-automatische Ausführungsform. In dieser Ausführungsform ist eine Vielzahl langgestreckter Träger 54 in dem ersten beheizten Behäl ter 12 angeordnet. Jeder Träger 54 ist zur Aufnahme einer Vielzahl individueller Komponenten 10 chemischer Waffen ausgebildet, die sich endweise aneinander anschließen. Ein Lademechanismus (nicht gezeigt) ist am Einlassende 52 des ersten beheizten Behälters 12 vorgesehen, um eine Komponente 10 einer chemischen Waffe nach der anderen in das Einlassende 56 eines der Träger 54 zu laden. Wenn eine Komponente 10 einer chemischen Waffe in das Einlassende 56 eines Trägers 54 geladen wird, wird durch einen Entlademechanismus (nicht gezeigt) wieder eine voll dekontaminierte Komponente 10 einer chemischen Waffe an dem Auslassende 58 dieses Trägers 54 entnommen. Die Belade- und Entlademechanismen oder die Träger 54 rotieren um die Längsachse 59 des ersten beheizten Behälters 12, so dass der Belademechanismus eine Komponente 10 einer chemischen Waffe in serieller Weise jeweils in jeden der Träger 54 lädt. Durch diese Operation werden alle Träger 54 seriell beladen und entladen.
  • 5 illustriert eine noch weitere Ausführungsform der Erfindung. Diese Ausführungsform der Erfindung kann betrieben werden in einer halb-automatischen oder einer vollautomatischen Konfiguration. In dieser Ausführungsform ist in dem ersten beheizten Behälter 12 eine Schnecke 60 oder ein Förderelement angeordnet. Die Konfiguration der Schnecke ist passend für Komponenten 10 chemischer Waffen relativ reduzierter Größe, wie vorgeschredderte Komponenten 10 chemischer Waffen. Wenn bei dieser Ausführungsform die Schnecke 60 langsam rotiert, werden die Komponenten 10 der chemischen Waffen langsam von dem Einlassende 52 zum Auslassende 50 des ersten beheizten Behälters 12 bewegt.
  • In vielen Fällen wird die Operation bei dieser Ausführungsform unterstützt durch Beladen des ersten beheizten Behälters 12 mit den Komponenten 10 der chemischen Waffen und einem Füllermaterial wie gemahlenem Kalkstein, Aluminiumsilikat oder granulierter Holzkohle. Typischerweise besteht das Füllermaterial aus Klumpen mit einer Breite zwischen ca. 0,64 cm (1/4 Zoll) und ca. 2,54 cm (1,0 Zoll), typischerweise zwischen ca. 0,64 cm (1/4 Zoll) und ca. 1,27 cm (1/2 Zoll). Bei einer typischen Operation umfasst dieses Füllermaterial zwischen ca. 1/3 und ca. 2/3 des Volumens losen Materials innerhalb des ersten beheizten Behälters 12. Das Füllermaterial wird am Auslassende 50 des ersten beheizten Behälters 12 mit den voll dekontaminierten Komponenten der chemischen Waffen entfernt. Das Füllermaterial wird dann von den Komponenten 10 der chemischen Waffen separiert, beispielsweise durch Sieben oder mit Luftstrahlen. Danach kann das Füllermaterial für wiederholte Einsätze in dem Verfahren wieder aufbereitet werden.
  • 6 illustriert im Detail eine Schneckenkonfiguration, die für diese Ausführungsform zweckmäßig ist. In dieser Konfiguration ist die Schnecke 60 aus einem axialen rotierenden Zentralglied 62 zusammengesetzt, an welchem eine Vielzahl nach außen abstehender Supportglieder 64 befestigt ist. Die Supportglieder 64 sind in einer Spirale um das Zentralglied 62 angeordnet. An dem distalen Ende jedes Supportgliedes 62 befindet sich ein Schneckenflügel 66. Bei der in 6 illustrierten Ausführungsform ist jeder Schneckenflügel 66 L-förmig mit einer Querkomponente 68 und einer Vertikalkomponente 70 ausgebildet. Die Schneckenflügel 66 sind in einstellbarer Weise an den Supportgliedern 64 befestigt, beispielsweise jeweils mit wenigstens einem Bolzen und einer Mutter 72. Wenn die Schneckenflügel einstellbar sind, kann der Winkel jedes individuellen Schneckenflügels 66 optimal eingestellt werden, um loses Material gleichförmig durch den ersten beheizten Behälter 12 zu bewegen.
  • Für viele Materialien ist herausgefunden worden, dass eine Variation des Winkels der Schneckenflügel 66 entlang der Länge der Schnecke 60 vorteilhaft sein kann. Bei einigen Operationen kann es tatsächlich vorteilhaft sein, einige der Schneckenflügel 66 so winkelig anzustellen, dass diese in dem ersten beheizten Behälter 12 Material nach rückwärts verlagern, während der Rest der Schneckenflügel 66 so winkelig angestellt ist, dass sie dieses Material vorwärts schieben. Eine derartige Konfiguration hat sich als vorteilhaft herausgestellt, um einen gleichförmigen Strom bestimmter Materialien durch den ersten beheizten Behälter 12 aufrechtzuhalten.
  • Die Erfindung schafft ein extrem effektives Verfahren zum Dekontaminieren von Komponenten chemischer Waffen, ohne diese Verbrennungsschritten unterwerfen zu müssen. Da das Verfahren im Wesentlichen bei Umgebungsdrücken ausgeführt wird, werden der Kapitaleinsatz und die Operations- und Wartungskosten auf ein Minimum reduziert. Die Erfindung stellt auch ein effektives Verfahren zum Minimieren der Gesamtmenge eines ”vermischten” Abfalls dar, das organische Kontaminationen und radioaktive Kontaminationen enthält. Der nicht radioaktive Teil jeglichen derartig vermischten Abfalls kann im Wesentlichen durch die Verwendung der Erfindung eliminiert werden, was die Gesamtmenge an Abfall minimiert, der entsorgt werden muss. Es hat sich auch herausgestellt, dass die Erfindung eine effektive Methode zum Dekontaminieren anderer kontaminierter Materialien ist, die gefährliche Bestandteile enthalten, wie beispielsweise kontaminiertes Erdreich.

Claims (16)

  1. Verfahren zur Dekontamination kontaminierter Materialien, die gefährliche organische Bestandteile enthalten, bei niedriger Temperatur und ohne Verbrennung, gekennzeichnet durch folgende Schritte: (a) Kontaktieren der kontaminierten Materialien und der gefährlichen organischen Bestandteile mit Dampf im Wesentlichen bei Umgebungsdruck in einem im Wesentlichen trockenen ersten beheizten Behälter (12) über eine Zeitdauer von wenigstens fünfzehn Minuten bei einer Dampftemperatur von wenigstens 560°C, wodurch essentiell alle gefährlichen organischen Bestandteile von den kontaminierten Materialien entfernt werden; (b) Entnehmen eines ersten gasförmigen Ablassstroms, der gefährliche organische Bestandteile enthält, aus dem ersten beheizten Behälter (12), wobei der erste gasförmige Ablassstrom einen kondensierbaren Anteil und einen nicht kondensierbaren Anteil umfasst; (c) Aufheizen des ersten gasförmigen Ablassstroms im Wesentlichen bei Umgebungsdruck in einem im Wesentlichen trockenen zweiten Behälter (18) bei mindestens 500°C und Halten des ersten gasförmigen Ablassstroms in dem zweiten Behälter (18) bei mindestens 500°C über eine Zeitdauer von wenigstens einer Sekunde in einer Atmosphäre, die Dampf in einer stöchiometrischen Konzentration von mehr als 150% enthält, wodurch wenigstens 99 Gew.-% der gefährlichen organischen Bestandteile in dem ersten gasförmigen Ablassstrom zu ungefährlichen Bestandteilen reagieren; (d) Entnehmen eines zweiten gasförmigen Ablassstroms, der eine reduzierte Konzentration gefährlicher organischer Bestandteile enthält, aus dem zweiten Behälter (18), wobei der zweite gasförmige Ablassstrom einen kondensierbaren Anteil und einen nicht kondensierbaren Anteil umfasst; (e) Durchführen des zweiten gasförmigen Ablassstroms durch einen Kondensator (22), wobei der kondensierbare Anteil des zweiten gasförmigen Ablassstroms zu einem Kondensat mit einer Konzentration gefährlicher organischer Bestandteile von weniger als 100 mg/l kondensiert wird; (f) Anheben des pH-Werts des Kondensats auf wenigstens 8,0 zum Reduzieren der Konzentration gefährlicher organischer Bestandteile in dem Kondensat auf weniger als 1,0 mg/l; und (g) katalytische Behandlung des nicht kondensierbaren Anteils des zweiten gasförmigen Ablassstroms in Anwesenheit von Sauerstoff derart, dass die Konzentration der gefährlichen organischen Bestandteile in dem nicht kondensierbaren Anteil des zweiten gasförmigen Ablassstroms bei Normaltemperatur und -druck auf weniger als 1,0 mg/m3 reduziert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktierung der kontaminierten Materialien und gefährlichen organischen Bestandteile mit Dampf im Schritt (a) unter Verwendung von Dampf mit einer Temperatur zwischen 560°C und 750°C durchgeführt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktierung der kontaminierten Materialien und der gefährlichen organischen Bestandteile mit Dampf im Schritt (a) über eine Zeitdauer zwischen fünfzehn Minuten und vier Stunden, vorzugsweise bis einhundertzwanzig Minuten, ausgeführt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halten des ersten gasförmigen Ablassstroms bei einer Temperatur von mindestens 500°C im Schritt (c) bei einer Temperatur zwischen 500°C und 700°C durchgeführt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halten des ersten gasförmigen Ablassstroms bei einer Temperatur von wenigstens 500°C im Schritt (c) für eine Zeitdauer zwischen einer Sekunde und zehn Sekunden, vorzugsweise bis fünf Sekunden, durchgeführt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Beheizung und das Halten des ersten gasförmigen Ablassstroms bei einer Temperatur von wenigstens 500°C im Schritt (c) wenigstens 99,99% der chemischen, zur Kriegsführung bestimmten Bestandteile in dem ersten gasförmigen Ablassstrom zu ungefährlichen Bestandteilen reagieren.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Behälter (12) elektrisch beheizt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Behälter (12) durch elektrische Induktion beheizt wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Kontaktieren der Komponenten (10) der chemischen Waffen und der chemischen, zur Kriegsführung bestimmten organischen Anteile mit Dampf im Schritt (a) die Komponenten (10) der chemischen Waffen mit einem flüssigen Spülmittel in wenigstens einem Spülbehälter (32, 34) abgespült werden, wobei der Spülbehälter bis zu einem Flüssigkeitsfüllstand mit dem Spülmittel gefüllt wird und ein intern angeordnetes Karussell (38) eine Vielzahl an Komponenten (10) chemischer Waffen in das und aus dem Spülmittel rotiert.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülmittel durch eine Vielzahl von Sprühdüsen (44) in die Komponenten (10) der chemischen Waffen gesprüht wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülmittel durch wenigstens eine Sprühdüse (44) von einer Position oberhalb des Flüssigkeitsfüllstandes des Spülmittels in dem Spülbehälter und durch wenigstens eine Sprühdüse (44) von einer Position unterhalb des Flüssigkeitsfüllstandes gesprüht wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Kontaktierung der Komponenten (10) der chemischen Waffen und der chemischen, zur Kriegsfüh rung bestimmten organischen Bestandteile mit Dampf im Schritt (a) eine Vielzahl diskreter Komponentenbündel (48) in den ersten Behälter (12) gebracht wird, wobei jedes Bündel (48) eine Vielzahl von Komponenten (10) der chemischen Waffen enthält.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Komponentenbündel (48) der chemischen Waffen im Schritt (a) mit Dampf von wenigstens 560°C für wenigstens zwei unterschiedliche und eigenständige Perioden von mindestens jeweils fünfzehn Minuten kontaktiert wird.
  14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl der Komponenten (10) der chemischen Waffen durch wenigstens einen langgestreckten Träger (54) einer Vielzahl von langgestreckten Trägern (54) des ersten Behälters (12) gehalten wird, und die langgestreckten Träger (54) um eine Längsachse des ersten Behälters (12) rotieren.
  15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktierung der Komponenten (10) der chemischen Waffen und der chemischen, zur Kriegsführung bestimmten organischen Bestandteile mit Dampf im Schritt (a) unter Verwendung einer Schnecke (60) durchgeführt wird, die die Komponenten (10) der chemischen Waffen von einem Einlassende (52) des ersten Behälters (12) zu einem Auslassende (50) des ersten Behälters (12) bewegt.
  16. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass während des Kontaktierens der Komponenten (10) der chemischen Waffen und der chemischen, zur Kriegsführung bestimmten organischen Bestandteile mit Dampf im Schritt (a) die Komponenten (10) der chemischen Waffen in dem ersten Behälter (12) mit einem Füllermaterial vermischt werden.
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