DE2143452C3 - Verfahren zur Rückgewinnung von verwertbaren Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus Altmaterial, Abfällen und Rückständen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Rückgewinnung von verwertbaren Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus Altmaterial, Abfällen und Rückständen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number
DE2143452C3
DE2143452C3 DE19712143452 DE2143452A DE2143452C3 DE 2143452 C3 DE2143452 C3 DE 2143452C3 DE 19712143452 DE19712143452 DE 19712143452 DE 2143452 A DE2143452 A DE 2143452A DE 2143452 C3 DE2143452 C3 DE 2143452C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reaction vessel
gas
chamber
tight
components
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19712143452
Other languages
English (en)
Other versions
DE2143452B2 (de
DE2143452A1 (de
Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Original Assignee
Neuheiten Gmbh, 4300 Essen
Filing date
Publication date
Application filed by Neuheiten Gmbh, 4300 Essen filed Critical Neuheiten Gmbh, 4300 Essen
Priority to DE19712143452 priority Critical patent/DE2143452C3/de
Publication of DE2143452A1 publication Critical patent/DE2143452A1/de
Publication of DE2143452B2 publication Critical patent/DE2143452B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2143452C3 publication Critical patent/DE2143452C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

rungsform nach den F i g. 1 und 4 erfolgt die Einfüllung außerhalb einer im folgenden noch genauer zu erläuternden Kammer 20.
1 An der Innenfläche des Reaktionsgefäßes 1 sind unregelmäßig verteilte, ins Innere ragende Stifte 3 ungleieher Länge vorgesehen (F i g. 1). Weiterhin sind in der Mantelfläche des Reaktionsgefäßes 1 öffnungen 4 vorgesehen, welche sich gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung nach außen konisch erweitern. Das trommeiförmige Reaktionsgefäß 1 ist in seiner Achse mit Wellenansätzen 5 oder 6 versehen, welche sich in Lager 7 und 8 eines mit Laufrädern 9 versehenen Laufrahmens 10 hineinerstrecken.
Der Wellenansatz 5 ist aus später noch zu erläuternden Gründen insbesondere als Hohlwelle ausgebildet. '5
Auf dem Wellenansatz 6 des Reaktionsgefäßes 1 ist eine Hälfte 11 einer Klauenkupplung montiert (F i g. 4).
Bei der in Fig.4 dargestefften Ausführungsform ist das Reaktionsgefäß 1 nach seiner Beschickung mit dem Einsatzgut von außen in die Kammer 20 — beispielsweise mittels eines Gabelstaplers oder eines Chargierwagens — einsetzbar. Innerhalb der Kammer 20 ist ein durch eine Wandung 21 umschlossener Raum 22 ausgebildet, welcher insgesamt gasdicht verschließbar bzw. verschlossen ist. Das Reaktionsgefäß 1 wird speziell durch eine gasdicht verschließbare Tür 23 in den von der Wandung 21 umschlossenen Raum 22 eingebracht und ruht dabei auf Laufschienen 24 für die Laufräder 9 (Fig.l).
Ist das Reaktionsgefäß 1 in den Raum 22 eingesetzt, so tritt die Hälfte 11 der Klauenkupplung mit einer weiteren Hälfte 12 dieser Kupplung in Eingriff. Diese zweite Hälfte 12 der Klauenkupplung sitzt auf einer Welle 26, welche über einen rohrförmigen Ansatz 27 an der Wandung 21 aus dem Raum 22 gasdicht herausgeführt ist und auf einem Lager 28 läuft. Über ein Untersetzungsgetriebe 29 ist die Welle 26 mit einem Antriebsmotor 30 gekuppelt.
Auf der der Tür 23 für die Kammer 20 zugewandten Seite ist der Wellenansatz 5 in ein weiteres rohrförmiges, in die Tür 23 eingesetztes Teil 31 so eingepaßt, daß sich bei geschlossener Tür zwischen dem Teil 31, der Wandung 21 und dem Wellenansatz 5 ein gasdichter Verschluß ergibt.
Im Betrieb der Vorrichtung wird das Reaktionsgefäß 1 durch den Antriebsmotor 30 über das Untersetzungsgetriebe 29 in Drehung versetzt. Auf die (bei sonst gasdichtem Verschluß) durch die Elemente 5, 21 und 31 gebildete öffnung ist ein schematisch dargestellter Brenner 32 zur Beheizung des in dem Reaktionsgefäß 1 befindlichen Gutes aufgesetzt. Dieser Brenner 32 ist gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung vorzugsweise als Knallgasbrenner ausgebildet, wobei eine Knallgasflamme direkt durch die vorgenannte öffnung in das Innere des Reaktionsgefäßes 1 hineinbrennt und das Einsatzgut direkt erhitzt. Diese Ausbildung des Brenners 32 besitzt den Vorteil, daß als Reaktionsprodukt der genau stöchiometrisch ablaufenden Verbrennung lediglich chemisch neutraler und stabiler Wasserdampf hoher Temperatur erhalten wird, dessen Kondensat — z. B. an frischem Einsatzgut — einen schnellen Wärmeübergang und damit eine Beschleunigung der thermischen Zerlegung bewirkt. Da bei der Verbrennung weder Stickstoff noch Kohlenstoff vorhanden ist, können auch andere giftige Verbindüngen durch Reaktion dieser Stoffe nicht mit Teilen des Einsatzgutes — bei Vorhandensein von beispielsweise Chlor — die Bildung von giftigem Phosgen entstehen.
Bei einer im folgenden noch erläuterbaren anderen Art der Beheizung des Einsatzgutes im Reaktionsgefäß 1 kann an Stelle des Brenners 32 auch eine (nicht eigens dargestellte) Spritzdüse vorgesehen werden, mittels der zusätzliches öl zur Erhöhung von Gasbildung und Reaktionsgeschwindigkeit oder Wasser zur Abkühlung und Vorreinigung des Einsatzgutes in das Reaktionsgefäß 1 einspritzbar ist.
Durch die obengenannte Rotation des Reaktionsgefäßes 1 gerät das Einsatzgut in rutschende, fallende, übereinanderstürzende und aneinanderreihende Bewegung, welche durch die unregelmäßig verteilten, ungleich langen, in das Gefäßinnere ragenden Stifte 3 unterstützt wird. Die dem Einsatzgut zugeführte Wärme bringt dieses auf die Abspaltung der flüchtigen Bestandteile erforderliche Temperatur.
Zur raschen Trennung von Hauptprodukt und festen Rückständen — im Falle von Kabeln beispielsweise das elektrische Leitermaterial, wie Kupfer, als Hauptprodukt und Bestandteile des Isolationsmaterials als Rückstände — dienen die Öffnungen 4 im Reaktionsgefäß 1, durch welche die festen Rückstände, beispielsweise in Form von staubförmiger Asche ausfallen, zur Ausbringung der festen Rückstände aus dem Reaktionsgefäß 1. Die vorzugsweise konisch nach außen gerichtete Erweiterung der Öffnungen 4 verhindert — oder reduziert wenigstens — die Möglichkeit der Verstopfung der Öffnungen.
Die durch die öffnungen 4 ausfallenden, beispielsweise ascheförmigen Bestandteile des Einsatzgutes, gelangen in einen durch die Wandung 21 im unteren Teil der Vorrichtung gebildeten Aschekasten 33, der durch einen gasdicht durch die Wandung der Kammer 20 geführten rohrförmigen Satz 34 mit dem Kammeräußeren in Verbindung steht. Im Aschekasten 33 ist eine sich nach außen in den rohrförmigen Ansatz 34 hineinerstreckende, von einem gasdicht auf dem rohrförmigen Ansatz aufgesetzten Antriebsmotor 36 angetriebene Förderschnecke 35 vorgesehen. Über einen an dem rohrförmigen Ansatz 34 vorgesehenen, in eine Flüssigkeitsvorlage 38 eintauchenden Entleerungstrichter 37 gelangen die aschenförmigen Bestandteile als Ablagerung 71 in die Wasservorlage 38.
Diese Austragung fester Rückstände aus der thermochemischen Reaktion im Reaktionsgefäß 1 kann gemäß besonderer Ausführungsformen der Erfindung entweder kontinuierlich, oder auch intermittierend (schubweise; erfolgen. Damit ist eine genaue Prozeßsteuerung möglich, wodurch insbesondere auch ein Aufflammen im Reaktionsgefäß 1 und in der Kammer 20 beim öffnen der Tür 23 zum Zwecke des Be- und Entladens verhindert wird.
Die weiteren, beim Erreichen der Reaktionstemperatur des Einsatzgutes aus diesem entweichenden Dampf- und/oder Gas-Bestandteile verlassen den Raum 22 über eine gasdicht aus der Kammer 20 herausgeführte Rohrleitung 40 und gelangen in eine Wasservorlage 41, in der sich ölförmige Anteile absetzen. Über eine weitere ölvorlage- und Reinigungsvorrichtung 42 werden diese in einem nicht eigens dargestellten Vorratsgefäß gesammelt.
Von den gasförmigen Anteilen scheidet sich der säurehaltige und wasserlösliche Teil in einer Gaswaschanlage 43 ab und gelangt in ein Sammelbecken 44, während die wasserlöslichen Teile über eine Versorgungsleitung 46 in die Kammer 20 geleitet werden können. Dort können sie zur indirekten Beheizung des Einsatz-
gutes im Reaktionsgefäß 1 verwendet werden.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß diese indirekte Beheizung sowohl zusammen mit der in Verbindung mit dem Brenner 32 beschriebenen Beheizung, als auch allein zur Anwendung kommen kann. In der Kammer 20 ist ein — in aller Regel als Kamin ausgebildeter — Abzug 47 vorgesehen, durch den die zur Beheizung dienenden Gase (gegebenenfalls über Reinigungsvorrichtungen) entweichen können.
Mit Hilfe an sich bekannter Fördereinrichtungen (nicht dargestellt) werden die — meist ascheförmigen — festen Rückstände aus der Flüssigkeitsvorlage 38 in das Sammelbecken 44 gefördert und dort in besonderer Ausführung der Erfindung mit dem säurehaltigen, im Waschwasser gelösten Anteil der flüchtigen Bestandteile der thermischen Zerlegung zur chemischen Reaktion gebracht, wobei der meist basische Charakter der festen Rückstände und Füllstoffe eine mindestens teilweise neutralisierende Wirkung der sauren Bestandteile bewirkt. Gehen hierbei möglicherweise metallische Bestandteile, die mit der Asche zusammen ausgetragen wurden, in Lösung, so wird diese Lösung gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Abtrennen von unlöslichen Rückständen im Sammelbecken 44 in einem weiteren Sammelbecken 45 mit geeigneten Chemikalien versetzt, die in einer nachfolgenden Fällungsoperation die wiederzugewinnenden Metalle in reiner Form ausfallen lassen.
Die übrigbleibenden flüssigen und schlammförmigen Reste erfordern vor ihrer Einleitung in das Abwassernetz nur noch untergeordnete Behandlungen.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den F i g. 2, 3 und 5 dargestellt, in denen dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 und 4 entsprechende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Diese Ausführungsform eignet sich insbesondere für eine kontinuierliche Gewinnung von Hilfs- und Betriebsstoffen aus Alt- und Abfallmaterial.
Bei dieser Ausführungsform ist das Reaktionsgefäß 1 in gleichartiger Weise wie bei der Ausführungsform nach den F i g. 1 und 4 um seine Achse drehbar, wobei der Antrieb in der in F i g. 1 dargestellten Weise erfolgt, was in der F i g. 2 nicht noch einmal eigens dargestellt ist. Das Reaktionsgefäß 1 ist mit seinem Hohlwellenansatz 5 auf einem Auflager 63 gelagert. In den Hohlwelleneinsatz 5 ist ein eine Förderschnecke 59 umschließendes Rohr 60 eingeführt, wobei zwischen dem Rohr 60 und dem Hohlwellenansatz 5 ein Lager 62 vorgesehen ist, um die Rotation des Reaktionsgefässes 1 zu ermöglichen.
Die Beschickung des Reaktionsgefässes 1 erfolgt jedoch in diesem Fall kontinuierlich. Das Einsatzgut wird über einen Einfüllstutzen 51 in eine in einem Kasten 50 vorgesehene Flüssigkeitsvorlage 70 eingebracht, wobei aufgrund gasdichter Ausführung des Kastens 50 und des Eintauchens des Einfüllstutzens 51 in die Flüssigkeitsvorlage 70 die Gasdichtigkeit der Gesamtvorrichtung gewährleistet ist. In dem Kasten 50 ist ein zur Einfüllseite hin offener Trommelzylinder 54 vorgesehen, dessen Mantelfläche mindestens auf ihrer Innenseite nach außen ballig ausgebildet ist. An der Innenseite dieser Mantelfläche sind einstückig mit ihr verbundene Leitschaufeln 52 und 53 vorgesehen, welche flächig spiralförmig gegen die Achse der Förderschnecke 59 verdreht sind und ihre geringste Querabmessung im Bereich der Achse der Förderschnecke besitzen. Auf der der Förderschnecke 59 zugewandten Seite ist auf dem Trommelzylinder 54 ein Zahnkranz 55 vorgesehen, welcher mit einem von einem Motor 57 angetriebenen Ritzel 56 in Eingriff steht. Um die Gasdichtigkeit zu gewährleisten, ist über der Getriebeanordnung das Ritzel 56 und Zahnkranz 55 und einer nicht eigens bezeichneten Welle des Motors 57 ein Gehäusekasten 58 gasdicht aufgesetzt.
Gemäß einer weiteren, in F i g. 5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung gelangt das Einsatzgut über den Einfüllstutzen 51 in die Flüssigkeitsvorlage 70 auf die Mantelinnenfläche eines zu dieser Seite hin offenen Zylinders 81 in Form eines um eine horizontale Achse rotierenden Kegelstumpfes, der sich zu seiner im Bereich der Förderschnecke 59 liegenden Hinterseite hin erweitert und auf dieser Hinterseite eine ein- oder mehrarmige Förderspirale 82, 83 aufweist, die in das konzentrisch angebrachte Rohr 60 mündet. Diese kegelstumpfartige Anordnung leitet das Einsatzgut in den Wirkungsbereich der Förderschnecke 59. Um zu vermeiden, daß Flüssigkeit aus der Flüssigkeitsvorlage 70 zusammen mit dem Einsatzgut in die Förderschnecke 59 hineintransportiert wird, sind in den Schaufeln 52,53 bzw. 81, 82 (Fig.2 und 5) Perforationen vorgesehen, durch welche die Flüssigkeit in die Flüssigkeitsvorlage 70 zurücklaufen kann. Diese Perforationen sind so ausgebildet, daß das Einsatzgut nicht durch sie hindurchtreten kann und vollständig in den Wirkungsbereich der Förderschnecke 59 gebracht wird.
Bei der in den F i g. 2,3,5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist es insbesondere vorteilhaft, wenn das Einsatzgut rieselfähig ist. Diese Rieselfähigkeit kann dadurch herbeigeführt werden, daß ein zunächst sperriges Material, wie z. B. Kunststoffisolierungen, Verpackungsmaterial oder alte Autoreifen, in einer getrennten Vorrichtung durch Unterkühlung versprödet und in prozeßgerechte Korngrößen zerkleinert wird.
Wenn der Zylinder 54 zusammen mit den Schaufeln 52,53 in Drehung versetzt wird, so wird das Einsatzgut von den Schaufeln mitgenommen und aufgrund von deren spiralförmiger Verdrehung in die Förderschnecke 59 eingebracht. Durch das Zusammenwirken der balligen Ausbildung der Innenkontur des Trommelzylinders 54 und der Leitschaufeln 52 und 53 ist sichergestellt, daß das Einsatzgut praktisch vollständig in die Förderschnecke 59 gebracht wird, d. h„ am Boden des Kastens 50 lagert sich praktisch kein Material ab.
Entsprechendes gilt für die Ausführungsform nach F i g. 5, bei der das Einsatzgut auf Grund der kegelstumpfförmigen Ausbildung des Zylinders 81 auf die Förderspirale 82, 83 fällt und so in den Wirkungsbereich der Förderschnecke 59 gebracht wird.
Um insgesamt die Gasdichtigkeit der Verbindung zwischen dem Kasten 50 und der Kammer 20 zu gewährleisten, ist ein gasdicht an dem Kasten und der Kammer angebrachtes Schutzrohr 61 versehen.
Die Länge des Schutzrohres 61 ist gemäß einer besonderen Ausführung der Erfindung so zu bemessen, daß die Temperatur innerhalb des Kastens 50 unterhalb des Verdampfungspunktes der Flüssigkeit in der Flüssigkeitsvorlage 70 verbleibt und daß die Innentemperatur in dem die Förderschnecke 59 umgebenden Rohr 60 gegenüber der Temperatur innerhalb der Kammer 20 mindestens unterhalb des Kondensationspunktes der flüssigen Anteile der Reaktionsprodukte liegt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen 609*25/390

Claims (14)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Rückgewinnung von verwertbaren Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus Alt- und Abfallmaterial und Rückständen durch thermo-chemische Zerlegung in einem gasdicht verschlossenen Reaktionsgefäß, in welchem das Einsatzgut unter gegenseitiger mechanischer Beeinflussung bewegt wird und aus dem die gasförmigen und festen Bestandteile unter Aufrechterhaltung der Gasdichtigkeit des Gefäßes getrennt ausgetragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die ascheförmigen festen Bestandteile unter Aufrechterhaitung der Gasdichtigkeit des Gefäßes zusätzlich getrennt von den rückzugewinnenden festen Bestandteilen ständig ausgetragen und die rückzugewinnenden festen Bestandteile dem Reaktionsgefäß bei Chargenwechsel unter Luftzutritt entnommen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß. die Austragung der ascheförmigen festen, nicht mehr zerlegbaren Bestandteile kontinuierlich erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragung der ascheförmigen festen, nicht mehr zerlegbaren Bestandteile intermittierend erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der bei der thermo-chemischen Zerlegung entstandenen und aus dem Reaktionsgefäß herausgeführten Gase mit mindestens einem Teil der ascheförmigen, festen ausgetragenen Bestandteile zu einer getrennt durchgeführten chemischen Reaktion gebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sperriges Gut vor Einführung in den thermo-chemischen Zerlegungsprozeß durch Versprödung und anschließende Zerkleinerung in prozeßgerechte Dimensionen überführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Versprödung des sperrigen Gutes durch Abkühlung bis unter den Punkt seiner Sprödbrüchigkeit durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzgut direkt mittels einer in das Reaktionsgefäß hineinbrennenden Knallgasflamme auf die Reaktionstemperatur erwärmt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7, mit einem rotierenden Reaktionsgefäß, in welchem wenigstens eine gasdicht verschließbare Öffnung für den Austritt fester Bestandteile vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgefäß (1) in einer gasdicht verschließbaren Kammer (20) angeordnet ist, daß an der Innenseite des Reaktionsgefäßes (1) unregelmäßig verteilte, in das Innere ragende Stifte (3) unterschiedlicher Länge angebracht sind und daß in der Wandung des Reaktionsgefäßes öffnungen (4) für den Austritt der ascheförmigen festen Bestandteile vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (4) nach außen konisch erweitert sind.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgefäß (1) zylindrischen Querschnitt besitzt und um eine zylindrische Achse rotierbar ist und daß in dem Mantel des Reaktionsgefäßes (1) eine Vielzahl von, vorzugsweise unregelmäßig verteilten, Perforationen (4) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgefäß (1) im Innern der Kammer (20) lösbar angeordnet ist, wobei es vor Beginn oder nach Beendigung des thermo-chemischen Prozesses durch eine Beschickungstür (23) in die Kammer (20) ein- und ausführbar ist, und daß das Reaktionsgefäß (1) über eine mit einem Teil (12) einer Kupplung versehenen und gasdicht in die Kammer (20) eingeführten Welle (26) in Drehung versetzbar ist, wobei das Teil (12) der Kupplung mit einem weiteren Teil (11) der Kupplung in Eingriff bringbar ist, das auf einem in der Achse des Reaktionsgefäßes (1) vorgesehenen Wellenansatz (6) angebracht ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß an der Beschikkungsseite der Kammer (20) zugewandten Seite des zylindrischen Reaktionsgefäßes (1) eine Hohlwellenlagerung (7) vorgesehen ist, wobei der dadurch gebildete Zugang zum Innern des Reaktionsgefäßes (1) mit einer gasdicht verschließbaren Öffnung achsgleich liegt, welche in der den Zugang zur Kammer (20) bildenden Tür (23) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur kontinuierlichen Beschickung des zylindrischen Reaktionsgefäßes (1) durch den als Hohlwelle ausgebildeten Zugang zum Innenraum mit kleinstückigem rieselfähigem Material eine mit dem rotierenden Reaktionsgefäß (1) durch die Hohlwelle verbundene Transportschnekke (59) in einem feststehenden und von außen gasdicht an der Tür (23) der Kammer (20) angebrachten dicht anliegenden Rohr (60) angeordnet ist, dessen Länge auf die Bemessung der Innentemperatur gegenüber derjenigen der Kammer (20) auf unterhalb des Kondensationspunktes der flüchtigen Anteile der Reaktionsprodukte abgestellt ist und das mit einem eine Flüssigkeitsvorlage (70) enthaltenden Kasten (50) gasdicht verbunden ist, daß die innerhalb des Rohres (60) zwischen dem Kasten (50) und der Kammer (20) laufende Transportschnecke (59) in eine innerhalb des Kastens (50) rotierende und in die Flüssigkeitsvorlage (70) bis dicht unter ihre Rotationsachse eintauchende Leitschaufelanordnung (52, 53, 54, 81, 82, 83) konzentrisch mündet, und daß ein schräg von oben in den Kasten (50) hineinführender Einfüllstutzen (51) unterhalb des Flüssigkeitsspiegels der Flüssigkeitsvorlage (70) auf die Leitschaufelanordnung (52, 53, 54; 81, 82, 83) gerichtet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, gekennzeichnet durch einen unterhalb des Reaktionsgefäßes (1) angeordneten Sammelkasten (33) zur Aufnahme des durch die Öffnungen (4) aus dem Reaktionsgefäß (1) herausfallenden Materials, durch eine in dem Sammelkasten (33) vorgesehene, vorzugsweise als Schnecke ausgebildete Transportvorrichtung (35) zur Herausführung des Materials aus dem Sammelkasten (33) und durch eine gasdichte Herausführung des Sammelkastens (33) und der in ihm vorgesehenen Transportvorrichtung aus der
Kammer (20), vorzugsweise in Form einer Flüssigkeitsvorlage.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von verwertbaren Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus Altmaterial, Abfällen und Rückständen mittels thermo-chemischer Zerlegung in einem gasdicht verschlossenen Reaktionsgefäß, in welchem das Einsatzgut unter gegenseitiger mechanischer Beeinflussung bewegt wird und aus dem die gasförmigen und festen Bestandteile unter Aufrechterhaltung der Gasdichtigkeit des Gefäßes getrennt ausgetragen werden. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einem rotierenden Reaktionsgefäß, in welchem wenigstens eine gasdicht verschließbare Öffnung für den Austritt fester Bestandteile vorgesehen ist.
Der technische Fortschritt in Herstellung, Verteilung und Darbietung von Gütern einerseits und die ständig zunehmende Bevölkerungsdichte mit steigendem Lebensstandard andererseits lassen zwei wesentliche Probleme immer mehr in den Vordergrund treten, die in direktem Zusammenhang miteinander stehen.
Mit steigendem Bedarf an Energie und Rohstoffen fallen zugleich in steigendem Umfang Produkte nach Beendigung ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung als Alt- und Abfallmaterial mit noch niedrigem Materialwert an. Ist auch die Rückgewinnung wirtschaftlich nicht mehr vertretbar, so stellt die notwendige Beseitigung oder Umwandlung dieser Stoffe nicht nur einen zusätzlichen Kostenfaktor dar, sondern beeinträchtigt in erheblichem Maße auch die Umwelt.
Es ist bereits bekannt. Alt- und Abfallstoffe zur Vernichtung oder Umwandlung zu verbrennen. Die entstehenden Reaktionsprodukte werden zumeist einer Nachverbrennung und/oder einer Abgaswäsche unterzogen, um Schädigungen der Umwelt zu vermeiden.
Es ist weiterhin bekannt, Verbrennungsanlagen mit Hilfe von Förderschnecken und Wanderrosten kontinuierlich zu beschicken oder zu entleeren. Nachteilig wirkt sich dabei jedoch der Zutritt der notwendigen Verbrennungsluft insofern aus, als dabei eine erhöhte Korrosion besonders bei der Behandlung chlorhaltiger Stoffe in den Reinigungsanlagen und Transportvorrichtungen beobachtet wird. Sollen metallische Rohstoffe zurückgewonnen werden, so unterliegen auch sie durch Anhaften der chlorhaltigen Rückstände einer erhöhten Korrosion.
Einen Fortschritt stellt demgegenüber die Anwendung von Schwelverfahren oder einer trockenen Destillation unter Luftabschluß im Hinblick auf Umweltschutz, Qualität der rückzugewinnenden Rohstoffe und Verwertbarkeit der flüchtigen Hilfsstoffe dar. Bei derartigen Verfahren ruht jedoch das dem Trennungsprozeß unterworfene Material, so daß die Zersetzung und Trennung der Zersetzungsprodukte relativ langsam vonstatten geht. Darüber hinaus ist keine Möglichkeit vorgesehen, den Prozeß in einem geschlossenen Kreislauf vorzunehmen, wodurch immer noch eine Möglichkeit der Verschmutzung von Luft und Wasser sowie ein Verlust von verwertbaren Rohstoffen durch Ausschleppung vorhanden ist.
Nach dem USA.-Patent 1 102 532 vom 7. 7. 1914 werden zwar die festen Materialien unter Luftabschluß innerhalb einer rotierenden Trommel bewegt, jedoch hierbei nicht in ascheförmige und zurückzugewinnende Komponenten getrennt und unterschiedlich ausgetragen.
Die Müllverbrennung mittels Drehtrommel (CHEMIE-INGENIEUR-TECHNIK, 36. Jahrgang, 1964, Nr. 1, S. 7) bewegt zwar ebenfalls das Einsatzgut, weist aber wiederum weder ein System mit Luftabschluß noch die Trennung von festen Komponenten innerhalb des Verbrennungsvorganges auf.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der in Rede stehenden Art anzugeben, wobei die Zersetzung des thermo-chemisch zu behandelnden Materials und die Trennung der Zersetzungsprodukte mechanisch unterstützt und beschleunigt und eine Beschmutzung von Luft und Wasser vermieden wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die ascheförmigen festen Bestandteile unter Aufrechterhaltung der Gasdichtigkeit des Gefäßes zusätzlich getrennt von den rückzugewinnenden festen Bestandteilen ständig ausgetragen und die rückzugewinnenden festen Bestandteile dem Reaktionsgefäß bei Chargenwechsel unter Luftzutritt entnommen werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des im vorstehenden definierten Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgefäß in einer gasdicht verschließbaren Kammer angeordnet ist, daß an der Innenseite des Reaktionsgefäßes unregelmäßig verteilte, in das Innere ragende Stifte unterschiedlicher Länge angebracht sind, und daß in der Wandung des Reaktionsgefäßes Öffnungen für den Austritt der ascheförmigen festen Bestandteile vorgesehen sind.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Figuren. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2 eine schematische Teildarstellung einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, F i g. 3 einen Schnitt in der Ebene IH-NI in F i g. 2,
F i g. 4 eine perspektivische Darstellung eines in der Ausführungsform nach F i g. 1 verwendeten Reaktionsgefäßes und
F i g. 5 eine schematische Teildarstellung einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels für die Wiedergewinnung von Rohstoffen unter weitgehender Verwertung anfallender Hilfs- und Betriebsstoffe erläutert. Bei dem dem thermo-chemischen Prozeß zu unterwerfenden Einsatzgut kann es sich beispielsweise um kunststoffbeschichtete Metallteile, wie Edelstahlzierleisten mit PVC-Überzug, um NE-Metallrohre mit Schaumstoffisolierung oder um PVC- und PE-Isolierkabel und Leitungen handeln.
Bei der in den F i g. 1 und 4 dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Trommel-Reaktionsgefäß 1 zur Aufnahme des zu behandelnden Gutes vorgesehen. Das Einsatzgut wird vor dem Einbringen in das Reaktionsgefäß 1 gegebenenfalls auf zweckmäßige Abmessungen gebracht — beispielsweise 10 bis 79 cm Länge und 5 bis 10 cm Breite — und durch verschließbare, in der Mantelfläche des Reaktionsgefäßes vorgesehene öffnungen 2 eingebracht. Bei der Ausfüh-
DE19712143452 1971-08-31 Verfahren zur Rückgewinnung von verwertbaren Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus Altmaterial, Abfällen und Rückständen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Expired DE2143452C3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19712143452 DE2143452C3 (de) 1971-08-31 Verfahren zur Rückgewinnung von verwertbaren Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus Altmaterial, Abfällen und Rückständen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19712143452 DE2143452C3 (de) 1971-08-31 Verfahren zur Rückgewinnung von verwertbaren Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus Altmaterial, Abfällen und Rückständen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2143452A1 DE2143452A1 (de) 1973-03-15
DE2143452B2 DE2143452B2 (de) 1975-01-30
DE2143452C3 true DE2143452C3 (de) 1976-06-16

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19614689C2 (de) Multivalent einsetzbare Anlage zur thermischen Behandlung von Ausgangssubstanzen
DE3441382A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von asphalt
DE3014686A1 (de) Verfahren zur dekontaminierung von kontaminiertem metallschrott
EP0241657B1 (de) Abfallbeseitigungseinrichtung für Problemstoffe
AT397860B (de) Anlage zum trocknen von drehabfällen bzw. von metallischem oder nichtmetallischem schrott vor dem einführen in schmelzöfen
EP2150601B1 (de) Verfahren für die thermische zersetzung eines ausgangsstoffes mit fremdpartikeln
DE4018607A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur aufarbeitung von metallkaschierten kunststoffabfaellen
DE4446964C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum pyrolytischen Zersetzen von Kunststoffabfall
DE3517533A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum beseitigen von siliciumstaub
DE2143452C3 (de) Verfahren zur Rückgewinnung von verwertbaren Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus Altmaterial, Abfällen und Rückständen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE3728487C2 (de) Verfahren zur pyrolytischen Behandlung von Abfall- oder Schadstoffen
DE4020227A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur aufarbeitung verbrauchter geraetebatterien
DE3513541A1 (de) Verfahren und anlage zur thermischen behandlung von organischen schlaemmen
EP0379621A1 (de) Reifen-Pyrolyse
DE2314307A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum verbrennen von festem muell in einem drehofen
DE2143452B2 (de) Verfahren zur Rückgewinnung von verwertbaren Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus Altmaterial, Abfällen und Rückständen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
AT404843B (de) Verfahren und vorrichtung zum einschmelzen von leichtmetallen
DE10160566B4 (de) Verbessertes Verfahren zur verbrennungslosen Dekontamination von Materialien, die gefährliche Bestandteile enthalten
DE1583676B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Aluminiumpulver
EP0417343B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Pyrolyse von Klärschlamm und/oder anderen organischen Abfällen
EP0048683A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Schmutzrückständen
EP3742457B1 (de) Verfahren und anordnung zur aufbereitung von radioaktiven abfällen
DE125619C (de)
DE2209936C3 (de) Verfahren zur thermo-chemischen Zerlegung von polymeren und/oder anorganischen Stoffen
DE2304649B2 (de) Verfahren und vorrichtung zur gleichzeitigen veraschung von brennbaren abfaellen und schlamm