DE1015893B - Lichtbogenloeschkammer fuer elektrische Schaltgeraete mit einem Dauermagnetfeld - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Schaltgeräte, bei denen zur Löschung des Lichtbogens Löschkammern angeordnet sind, sind im allgemeinen mit einer zusätzlichen Einrichtung zur Beschleunigung und Führung der Lichtbogenbewegung versehen. Dieses kann entweder durch besondere Formgebung oder — wie es häufig der Fall ist — durch Anordnung sogenannter magnetischer Beblasung erreicht werden. Bei magnetischer Beblasung werden in den Bereich der Lichtbogenkammer Polbleche geführt, die ein magnetisches, durch eine besondere Blasspule erzeugtes Feld in die Löschkammer leiten.

Derartige Anordnungen mit besonderer Blasspule und Poleisen haben den Nachteil, daß die Blasspule aufwendig ist und der Schalter — besonders dann, wenn er hohen Dauerstrom führen muß —■ wegen der begrenzten Blaswindungszahl in einem Bereich kleiner Stromstärke nicht löscht. Weiter bildet der Lichtbogen unter dem Einfluß der seitlich an die Kontaktstücke herangeführten Poleisen ein Eigenfeld derart aus, daß er zu dem ihm am nächsten liegenden Poleisen gezogen wird. Bei seitlichem Zünden des Lichtbogens besteht dadurch die Gefahr des Abrutschens des Lichtbogens von den Schaltstücken.

Es ist auch bekannt, daß bei kleineren Stromstärken die Verwendung von Dauermagneten Vorteile bringt. Die Erfindung geht von dieser Erkenntnis aus und hat zur Aufgabe, die oben beschriebenen Mängel zu beseitigen und gleichzeitig eine Lichtbogenlöschkammer zu schaffen, die bei räumlich kleinen Abmessungen auch Lichtbögen verhältnismäßig schwankender Stromstärken oder Spannungen sicher und schnell löscht. Die Lichtbogenlöschkammer für elektrische Schaltgeräte mit einem Dauermagnetblasfeld besteht erfindungsgemäß aus zwei oder mehreren voneinander isolierten Teilen aus Dauermagnetwerkstoff, vorzugsweise magnetokeramischem Material mit einer Permeabilität von etwa 1.

Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung im einzelnen erläutert: Fig. 1 und 2 zeigen einen Querschnitt durch einen Schalter mit einer Löschkammer, die zwecks Längung und Kühlung des Lichtbogens durch Keramikkeile unterteilt ist. In den Figuren ist 1 das feste und 2 das bewegliche Schaltstück; 5 sind Lichtbogenleitbleche, 6 sind Keramikkeile, 3 quer magnetisierte Platten aus magnetokeramischem Material. Der Lichtbogen wird durch das von den magnetokeramischen Platten 3 erzeugte Blasfeld bei der eingezeichneten Stromrichtung nach oben zwischen die Keramikkeile 6 getrieben und dadurch zum Erlöschen gebracht. Bei umgekehrter Stromrichtung wird der Lichtbogen in den zum oberen Lichtbogenraum in an sich bekannter Weise symmetrisch gelegenen unteren Lichtbogenraum getrieben. Dadurch, daß das Blasfeld konstant, Lichtbogenlöschkammer für elektrische Schaltgeräte mit einem Dauermagnetfeld

Anmelder:

Siemens-Schuckertwerke

Aktiengesellschaft,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

d. h. nicht von der Stromstärke abhängig ist, löscht der Schalter auch bei kleinen Stromstärken die Lichtbögen einwandfrei in kürzester Zeit. Die geringe Permeabilität des magnetokeramischen Werkstoffes gewährleistet außerdem, daß der Bogen nicht durch sein Eigenfeld an die Kammerwand gedrückt wird.

Nach dem gleichen Prinzip lassen sich natürlich auch Lichtbogenlöschkammern aus Löschblechen aufbauen. In der Anordnung nach Fig. 1 und 2 werden dabei die Keramikkeile durch ähnlich geformte und an sich bekannte Löschbleche ersetzt.

Ferner lassen sich nach diesem Prinzip auch D'üsenkammern aufbauen, wie es beispielsweise in Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Hierbei ergibt sich als besonderer Vorteil, daß an der Stelle des kleinsten Düsenspaltes das Magnetfeld besonders stark ist, so daß der Spalt sehr klein gemacht werden kann, ohne daß sich der Bogen staut. Kleiner Spalt bedeutet ferner hoher Lichtbogengradient und damit hohe Löschspannung, so daß hohe Spannungen bei kleinen Abmessungen der Kammer abgeschaltet werden können. Sofern die Stromrichtung im Schalter niemals umkehrt, brauchen die Schalter natürlich nicht symmetrisch mit zwei Lichtbogenräumen gebaut zu werden.

Selbstverständlich sind die Ausführungsmöglichkeiten von Löschfunkenkammern nach der Erfindung durch die beschriebenen Beispiele nicht erschöpft, und sie können mit Erfolg auch bei Lichtbogenkammern verwendet werden, bei denen die Wände mit gegeneinander versetzt angeordneten Vorsprüngen u. dgl. versehen sind.

709 697/303

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   !.Lichtbogenlöschkammer für elektrische Schaltgeräte mit einem Dauermagnetblasfeld, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer aus zwei oder mehreren voneinander isolierten Teilen aus Dauermagnetwerkstoff, vorzugsweise magnetokeramischem Material mit einer Permeabilität von etwa 1 aufgebaut ist.
2. 2. Lichtbogenlöschkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in an sich bekannter Weise aus zwei spiegelbildlich zum Öffnungsweg der Kontakte aufgebauten Kammern besteht.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 285 774, 293 332,
   549,594262,715 615.

   Hierzu !Blatt Zeichnungen