DE4018674C2 - Kontaktanordnung für ein elektrisches Schaltgerät, insbesondere für ein Schütz - Google Patents
Kontaktanordnung für ein elektrisches Schaltgerät, insbesondere für ein SchützInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung für ein elektrisches Schalt
gerät, insbesondere für ein Schütz, mit einem Festkontaktstück und mit einem beweglichen
Kontaktstück, wobei das Festkontaktstück einen länglichen Stromzuführungsteil, eine am
Endbereich des Stromzuführungsteils befestigte Kontaktauflage und ein daran anschlies
sendes, mindestens im Bereich einer Verbindungsstelle parallel zum Stromzuführungsteil
verlaufendes, nur in unmittelbarer Nähe der Verbindungsstelle mit dem Stromzuführungsteil
elektrisch leitend verbundenes Lichtbogenführungsstück aufweist und ein auch mit einer Kon
taktauflage versehenes, stromführendes Verbindungsstück des beweglichen Kontaktstückes
sowohl dem Stromführungsteil als auch dem Lichtbogenführungsstück abgekehrt ist.
Aus der EP-A1 0.079.978 ist eine Kontaktanordnung der eingangs erwähnten Art
bekannt. Bei dieser Kontaktanordnung weist das Festkonstaktstück einen länglichen, platten
förmigen Stromzuführungsteil mit einer an seinem Endbereich befestigten Kontaktauflage und
mit einem daran anschliessenden, auf der dem Lichtbogenraum zugekehrten Seite des Strom
zuführungsteiles davon elektrisch isoliert aufliegenden Lichtbogenführungsstück. Das Licht
bogenführungsstück besteht aus ferromagnetischem Material und ist mit dem darunterlie
genden Stromzuführungsteil aus Kupfer nur in unmittelbarer Nähe der Kontaktauflage mittels
zwei Nieten elektrisch leitend verbunden und in einem Abstand von dieser Stelle senkrecht
zum Stromzuführungsteil abgewinkelt. Ein wesentlicher Nachteil dieser Anordnung besteht
darin, daß der zwischen den bei einer Ausschaltbewegung sich trennenden Kontaktstücken
entstehende Lichtbogen breitflächig oder sogar nur an einer Seite auf das zu Löschblechen
führende Lichtbogenführungsstück kommutiert, dann ans Seitenrand des Lichtbogenführungs
stückes weiterläuft und dabei mit den aus Isoliermaterial bestehenden Seitenwänden des
Lichtbogenlöschraumes in Berührung kommt. Abgesehen davon, dass der höchste Aus
schaltstrom dieses Schützes aus den obigen Gründen in verhältnismässig bescheidenem
Rahmen liegt, fällt die durch die Lichtbogenbeanspruchung der Seitenwände des Lichtbogen
löschraumes bedingte Lebensdauer des Schaltgerätes auch verhältnismässig kurz aus.
Aus der DE-A1 33 02 884 ist eine weitere Kontaktanordnung für ein Schütz mit
einem Festkontaktstück und mit einem beweglichen Kontaktstück bekannt. Der
mit einer Kontaktauflage versehene Endbereich des Festkontaktstückes ist
C-förmig zurückgebogen. An der Kontaktauflage schliesst sich ein ebenfalls
C-förmig ausgebildetes und unter die Kontaktauflage zurückgebogenes Licht
bogenführungsstück aus ferromagnetischem Material an. Das Lichtbogenfüh
rungsstück hat die Aufgabe, den Schaltlichtbogen zwischen die Löschbleche zu
führen. Um eine mechanische Beschädigung des durch den Schaltlichtbogen
erwärmten Lichtbogenführungsstückes zu verhindern, sind in das Lichtbogen
führungsstück an seinen beiden Randbereichen vorstehende Rippen eingeprägt.
Der Schaltlichtbogen läuft natürlich auf diesen Rippen und kann so von der
Isolierwandung des Lichtbogenlöschraumes etwas ferngehalten werden. Die von
der Kontaktauflage relativ weit beginnenden Rippen tragen zur Verkürzung der
Verweilzeit des Lichtbogens auf der Kontaktauflage und damit zur Verlängerung
der Lebensdauer des Schaltgerätes durch Verbesserung der Kommutierung des
Lichtbogens auf das Lichtbogenführungsstück kaum etwas bei. Diese Massnahme
ergibt immer noch keine befriedigende Erhöhung des höchsten Abschaltstromes
und keine ausreichende Verlängerung der Lebensdauer des Schaltgerätes.
Aus der EP-A1 0.070.413 ist ein weiteres Schaltgerät mit einem Festkontakt
stück und mit einem beweglichen Kontaktstück bekannt. Das bewegliche Kon
taktstück ist dabei über die Kontaktauflage hinaus etwas verlängert und mit
einem Abbrandstück versehen. Neben der Kontaktauflage des Festkontaktstüc
kes, unter dem Abbrandstück des in der Einschaltstellung befindlichen beweg
lichen Kontaktstückes ist ein aus elektrisch leitendem Material geformter
Vorsprung angeordnet. Bei der Trennung der Kontaktstücke soll der von den
Kontaktstellen kommutierte Lichtbogen zwischen dem Abbrandstück und dem
Vorsprung gezogen und gelöscht werden. Solche Hilfselektroden funktionieren in
Niederspannungsschaltgeräten, insbesondere in Schützen mit im allgemeinen
relativ geringer Lichtbogenspannung nicht, weil die elektrische Feldstärke an
einem Vorsprung für die Zündung eines Kommutationslichtbogens in der Regel
nicht ausreichend hoch ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kontaktanordnung der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, die die Unterbrechung eines verhältnismässig hohen
Stromes in einem mit aus Isoliermaterial bestehenden Wänden ausgerüsteten
Lichtbogenraum ermöglicht, eine relativ hohe Lebensdauer eines damit ver
sehenen elektrischen Schaltgerätes erlaubt und wirtschaftlich vorteilhaft ist.
Die gestellte Aufgabe ist dadurch gelöst, dass das Lichtbogenführungsstück an
seinem der Kontaktauflage zugekehrten Endbereich, an seiner dem Stromzu
führungsteil abgekehrten Seite mit einem symmetrisch an der Mitte des
Lichtbogenführungsstückes angeordneten Vorsprung aus ferromagnetischem Ma
terial versehen ist, wobei der kleinste Abstand zwischen der Kontaktauflage und
dem Vorsprung höchstens die Hälfte der Ausdehnung des Vorsprungs in Längs
richtung des Lichtbogenführungsstückes beträgt. Der aus ferromagnetischem
Material bestehende Vorsprung ergibt eine Verstärkung des durch den zu
unterbrechenden Strom erzeugten Magnetfeldes an der Mitte des Lichtbogen
führungsstückes und zwar in unmittelbarer Nähe der Kontaktauflage. Dieses
verstärkte Magnetfeld bewirkt einerseits, dass der Lichtbogenfusspunkt an der
Mitte auf das Lichtbogenführungsstück, weit weg von den Isolierwänden des
Lichtbogenraumes kommutiert und anderseits, dass diese Kommutation schnell
genug erfolgt, um den Abbrand der Kontaktauflage zu verringern. Diese Mass
nahme führt dazu, dass die Kontaktanordnung zur Unterbrechung verhältnis
mässig hoher Kurzschlusströme bei einer ausreichenden Lebensdauer eines
wirtschaftlich vorteilhaften Schaltgerätes geeignet ist.
Der Vorsprung kann eine Kugelkalottenform aufweisen. Diese Form ist einfach
herstellbar und kann vorteilhafterweise auf dem Lichtbogenführungsstück be
festigt werden.
Der Vorsprung kann auch eine Zylinderform mit oder ohne abgerundetem Ende
des vorstehenden Zylinderendes aufweisen. Eine solche Form ergibt auch recht
günstige Kommutationseigenschaften des Schaltlichtbogens.
Mit Vorteil entspricht die Breite des Vorsprungs der 0,2 bis 0,6 fachen Breite
des Lichtbogenführungsstückes. Bei diesem Verhältnis erfährt der Schaltlicht
bogen eine schnelle Kommutation von der Kontaktauflage auf den Vorsprung und
eine sichere Führung des Lichtbogenfusspunktes an der Mitte des Lichtbogen
führungsstückes.
Die Höhe des Vorsprungs liegt vorteilhafterweise zwischen der 0,2 bis 0,8
fachen Oeffnungsdistanz zwischen dem Festkontaktstück und dem beweglichen
Kontaktstück. Mit dieser Höhe des Vorsprunges kann eine sichere und schnelle
Kommutation des Schaltlichbogens von der Kontaktauflage auf das Lichtbogen
führungsstück erreicht werden.
Der Vorsprung kann auf dem Lichtbogenführungsstück befestigt sein. Hierzu
kann ein bekanntes Löt- oder Schweissverfahren gewählt werden.
Mit Vorteil ist der Vorsprung mit einem Stiel versehen und weist eine Pilzform
auf, wobei der Stil in das Lichtbogenführungsstück eingesetzt ist. Der Vorsprung
kann bei dieser Form des Vorsprungs in das Lichtbogenführungsstück eingenietet
sein.
Bei einer Kontaktanordnung mit einem aus ferromagnetischem Material be
stehenden Lichtbogenführungsstück kann der Vorsprung mit dem Lichtbogen
führungsstück einstückig ausgebildet sein. Diese Anordnung ergibt wirtschaftliche
Vorteile.
Der Vorsprung kann auf einem Lichtbogenführungsstück angeordnet sein, zwi
schen dessen Oberfläche und der dem Lichtbogenführungsstück zugekehrten
Kante des in der Offenstellung stehenden beweglichen Kontaktstückes die
Distanz in Längsrichtung des Lichtbogenführungsstückes vom Vorsprung aus
gehend ständig zunimmt. Diese Anordnung des mit einem Vorsprung versehenen
Lichtbogenführungsstückes führt dazu, dass der Lichtbogen vom Vorsprung
schnell weiterläuft und den Vorsprung selbst vor thermischen Ueberlastungen
schützt.
Im folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnungen Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Teil eines Schützes im Schnitt,
Fig. 2 ein Festkontaktstück im Aufriss,
Fig. 3 dieses Festkontaktstück im Grundriss,
Fig. 4 ein mit einem kugelkalottenförmigen Vorsprung versehenes
Lichtbogenführungsstück im Aufriss und im Schnitt,
Fig. 5 dieses Lichtbogenführungsstück im Grundriss,
Fig. 6 ein anderes Festkontaktstück im Aufriss,
Fig. 7 dieses Festkontaktstück im Grundriss.
Fig. 8 ein mit einem zylinderförmigen Vorsprung versehenes Licht
bogenführungsstück im Schnitt,
Fig. 9 ein mit einem abgerundeten zylinderförmigen Vorsprung ver
sehenes Lichtbogenführungsstück im Schnitt,
Fig. 10 ein aus ferromagnetischem Material bestehendes Lichtbogenführungsstück
mit einem einstückig angeformten Vorsprung im Aufriss und im
Schnitt und
Fig. 11 dieses Lichtbogenführungsstück im Grundriss.
In Fig. 1 ist im Schnitt ein Teil einer der beiden spiegelbildlich zueinander
angeordneten Hälften eines Schützes gezeigt, der mit einem Festkontaktstück 1
und mit einem beweglichen Kontaktstück 2 ausgerüstet ist. Wegen der spiegel
bildlichen Anordnung der beiden Gehäusehälften hat die nachfolgende Beschrei
bung der Fig. 1 sinngemäss auch Gültigkeit für die nicht dargestellte Hälfte des
Schützes.
Die Kontaktanordnung des Schützes ist in einem Gehäuse 3 aus einem elektrisch
isolierenden Material untergebracht. Durch die eine Wand 4 des Gehäuses 3
erstreckt sich eine Stromführungsschiene 5, die beispielsweise aus Kupfer
besteht, hindurch, welche mittels einer Schraube 6 am Gehäuse 3 befestigt ist.
An ihrem ausserhalb des Gehäuses 3 liegenden Ende ist die Stromzuführungs
schiene 5 mit einem Anschluss 7 für einen elektrischen Leiter versehen. Auf
dieser Stromzuführungsschiene 5 liegt ein länglicher Stromzuführungsteil 8 des
Festkontaktstückes 1 auf, welcher mittels einer durch eine Ausnehmung 9 im
Stromzuführungsteil 8 hindurchreichenden Schraube 10 lösbar mit der Strom
zuführungsschiene 5 verbunden ist. Neben dem Festkontaktstück 1 weist die
Kontaktanordnung weiter das bewegliche Kontaktstück 2 auf, an welchem eine
Kontaktauflage 11 angebracht ist, die über ein Verbindungsstück 12 aus einem
elektrisch leitenden Material, beispielsweise Kupfer, mit der anderen, nicht
dargestellten Kontaktauflage des beweglichen Kontaktstückes 2 verbunden ist.
Die Kontaktauflage 11 wirkt mit einer Kontaktauflage 13 des Festkontakt
stückes 1 zusammen. Die Kontaktauflagen 11 und 13 bestehen beispielsweise aus
AgCdO. Das Verbindungsstück 12 ist an einem Träger 14 befestigt. Der genaue
Aufbau des als Kontaktbrücke ausgebildeten beweglichen Kontaktstückes 2 ist in
der US 4,472,613 näher be
schrieben.
Die Kontaktanordnung ist auf an sich bekannte Weise von einer Lichtbogen
löschkammer 15 umgeben, welche mit einer Anzahl von in einem gegenseitigen
Abstand und parallel zueinander angeordneten Löschblechen 16 versehen ist.
Weiter sind im Gehäuse 3 Entlüftungsöffnungen 17 vorgesehen. Wie aus Fig. 1
hervorgeht, erstreckt sich das Ende des Schenkels 18 eines Lichtbogenführungs
stückes 19 etwa parallel zu diesen Löschblechen 16 und ist zwischen diesen und
der Gehäusewand 4 angeordnet. Dieser Schenkel 18 schliesst somit die Licht
bogenlöschkammer 15 ab.
Das auch in den Fig. 2 und 3 im Aufriss und im Grundriss gezeigte
Festkontaktstück 1 weist den geraden, in der Art einer Stromschiene ausge
bildeten Stromzuführungsteil 8 auf, der aus einem elektrisch leitenden Material,
z. B. Kupfer, besteht. An seinem einen Ende ist der Stromzuführungsteil 8 mit
der einseitig offenen Ausnehmung 9 versehen. Im Bereich des anderen Endes des
Stromzuführungsteiles 8 sitzt die plättchenförmige Kontaktauflage 13, welche
mit dem Stromzuführungsteil 8 durch Löten verbunden ist.
Mit dem Stromzuführungsteil 8 ist das Lichtbogenführungsstück 19 verbunden,
das sich auf derselben Seite wie die Kontaktauflage 13 befindet. Das Licht
bogenführungsstück 19 besteht aus einem abbrandfesten Material, vorzugsweise
aus verkupfertem Stahl. Der eine Schenkel des im wesentlichen L-förmigen
Lichtbogenführungsstückes 19 erstreckt sich in unmittelbarer Nähe der Kon
taktauflage 13 in Gegenrichtung zur Flussrichtung A des Stromes im Strom
zuführungsteil 8 von der Kontaktauflage 13 weg und liegt auf dem Stromzu
führungsteil 8 auf. Zwischen diesem Schenkel und dem Stromzuführungsteil 8 ist
eine Zwischenlage 20 aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff angeordnet.
Diese Zwischenlage 20 kann beispielsweise ein Glimmerplättchen sein. Das
Lichtbogenführungsstück 19 und der Stromzuführungsteil 8 können auch auf
andere als die gezeigte Weise voneinander elektrisch isoliert werden. So ist es
beispielsweise möglich, anstelle der Zwischenlage 20 auf dem Stromzuführungs
teil 8 eine elektrisch isolierende Beschichtung, z. B. eine Oxydschicht, anzu
bringen. Der andere Schenkel 18 steht vom erwähnten Schenkel unter einem
Winkel von etwa 90° ab. Zwischen den beiden zueinander senkrecht stehenden
Schenkeln ist das Lichtbogenführungsstück 19 unter einem Winkel von etwa 45°
gebogen. Diese schräge Stelle im Lichtbogenführungsstück 19 ist notwendig,
damit die Distanz zwischen der dem Lichtbogenführungsstück 19 zugekehrten
Kante 21 des in der Offenstellung stehenden beweglichen Kontaktstückes 2 und
der Oberfläche des Lichtbogenführungsstückes 19 in seiner Längsrichtung von
einem Vorsprung 26 ausgehend ständig zunimmt. Der Vorsprung 26 wird weiter
unten näher beschrieben. Somit kann der auf dem Lichtbogenführungsstück 19
wandernde Lichtbogen, ohne unterwegs verkürzt zu werden bis zu den Lösch
blechen 16 unter ständiger Verlängerung geführt werden.
An der Verbindungsstelle sind der Stromzuführungssteil 8 und das Lichtbogenführungsstück
19 mittels zweier Nieten 22 miteinander elektrisch leitend
verbunden. Die beiden Nieten 22 müssen aus unmagnetischem, elektrisch gut
leitendem Material bestehen, um die Wirkung des Vorsprunges 26 aus mag
netischem Material nicht zu beeinflussen. In diesem Ausführungsbeispiel sind
zwei Nieten 22 aus Kupfer vorgesehen. Diese Verbindungsstelle liegt, in der
bereits erwähnten Flussrichtung A des Stromes gesehen, vor der Kontaktauflage
13. Der Schenkel des Lichtbogenführungsstückes 19 ist an seinem der Kontakt
auflage 13 zugekehrten Ende mit zwei parallel zueinander verlaufenden Zungen
23, 24 versehen, zwischen denen sich eine Ausnehmung 25 befindet. Mit diesen
beiden Zungen 23, 24 umgreift dieser Schenkel die Kontaktauflage 13 seitlich.
Das Lichtbogenführungsstück 19 ist an seinem der Kontaktauflage 13 zuge
kehrten Endbereich, an seiner dem Stromzuführungsteil 8 abgekehrten Seite mit
einem symmetrisch an der Mitte des Lichtbogenführungsstückes 19 angeordneten
Vorsprung 26 aus ferromagnetischem Material versehen. Der kleinste Abstand
zwischen der Kontaktauflage 13 und dem Vorsprung 26 beträgt rund die Hälfte
der Ausdehnung des Vorsprunges 26 in Längsrichtung des Lichtbogenführungs
stückes 19. Der Vorsprung 26 ist pilzförmig, wie es auch aus den Fig. 4 und
5 ersichtlich ist und weist eine kugelkalottenförmige Oberteil auf. Der pilz
förmige Vorsprung 26 ist dabei mit einem Stiel versehen, der in das Lichtbogen
führungsstück 19 eingenietet ist. Die Breite des Vorsprungs 26 entspricht der
0,40 fachen Breite des Lichtbogenführungsstückes 19. Die Höhe des Vorsprungs
26 ist gleich der 0,33 fachen Oeffnungsdistanz zwischen den Kontaktauflagen 11
und 13 am Festkontaktstück 1 bzw. am beweglichen Kontaktstück 2. Bei dieser
Breite und Höhe des Vorsprunges 26 entsteht am Vorsprung 26 die gewünschte
Verstärkung des durch den zu unterbrechenden Strom erzeugten Magnetfeldes.
Die Fig. 6 und 7 zeigen im Aufriss und Grundriss ein anderes, für das
beschriebene Schütz mit entsprechend herabgesetzter Stromführungsschiene 5
verwendbares Festkontaktstück 28. Der Stromzuführungsteil 29 ist bei dieser
Anordnung C-förmig ausgebildet. Mit Hilfe dieser Stromführung kann bekannter
weise das auf den Schaltlichtbogen wirkende magnetische Blasfeld verstärkt
werden. Die schnelle Kommutation des Schaltlichtbogens von der Kontakt
auflage 13 auf das Lichtbogenführungsstück 30 und die Weiterführung des
kommutierten Lichtbogens an der Mitte des Lichtbogenführungsstückes 30 wird
auch bei dieser Anordnung durch den Vorsprung 31 bewirkt. Der Vorsprung 31
ist auch bei dieser Anordnung kugelkalottenförmig, ist aber auf das Lichtbogen
führungsstück 30 aufgelötet.
Die Fig. 8 zeigt ein Lichtbogenführungsstück 19 mit einem zylinderförmigen
Vorsprung 32 im Schnitt. Der Vorsprung 32 weist einen Stiel 33 auf, der in das
Lichtbogenführungsstück 19 eingenietet ist.
Aus Fig. 9 ist ein im Schnitt dargestelltes Lichtbogenführungsstück 19 mit einem
an seinem vorstehenden Ende abgerundeten, zylinderförmigen Vorsprung 34
ersichtlich. Der Stiel 35 dieses Vorsprungs 34 ist in das Lichtbogenführungsstück
19 auch eingenietet.
In den Fig. 10 und 11 ist ein Lichtbogenführungsstück 36 im Aufriss im
Schnitt und im Grundriss dargestellt. Dieses Lichtbogenführungsstück 36 besteht
aus ferromagnetischem Material. Der Vorsprung 37 ist hier mit dem Lichtbogen
führungsstück 36 einstückig ausgebildet und mit Hilfe eines Presswerkzeuges her
gestellt. Die wirtschaftlichen Vorteile dieser Lösung sind offensichtlich.
Die beschriebene Ausbildung des Schützes erlaubt ein einfaches Austauschen des
Festkontaktstückes 1. Dieses kann bei geöffnetem Gehäuse 3 durch Lösen der
Schraube 10 entfernt und durch ein neues Festkontaktstück 1 ersetzt werden.
Dabei ist es nicht nötig, die Verbindung zwischen der Stromzuführungsschiene 5
und dem an diese angeschlossenen Leiter zu lösen.
Beim Abheben des beweglichen Kontaktstückes 2 vom Festkontaktstück 1
entsteht zwischen den Kontaktauflagen 11 und 13 ein Lichtbogen. Da das
Lichtbogenführungsstück 19 mit einem ferromagnetischen Vorsprung 26 versehen
ist und die Kontaktauflage 13 vom Lichtbogenführungsstück seitlich zangenartig
umgriffen ist, tritt dieser Lichtbogen rasch auf die Mitte des Lichtbogen
führungsstückes 19 über. Der aus ferromagnetischem Material bestehende
Vorsprung 26 bewirkt, dass das durch den zu unterbrechenden Strom erzeugte
Magnetfeld örtlich beim Vorsprung 26 verstärkt wird, wodurch der Schaltlicht
bogen von der Kontaktauflage 13 schnell auf den Vorsprung 26 und dann auf die
Mitte des Lichtbogenführungsstückes 19 kommutiert und dort zu den Lösch
blechen geführt wird. Versuche haben gezeigt, dass der anfänglich von der
Kontaktauflage 13 über den Vorsprung 26 auf die Mitte des Lichtbogenführungs
stückes 19 kommutierte Lichtbogenfusspunkt an der Mitte des Lichtbogen
führungsstückes 19 bleibt und dort infolge magnetischer Eigenblasung entlang
des Lichtbogenführungsstückes 19 weiterläuft. Durch die elektrische Trennung
des Lichtbogenführungsstückes 19 vom Stromzuführungsteil 8 mittels der Iso
lationszwischenlage 20 wird nämlich bewirkt, dass bei sich von der Kontaktauflage
13 her gesehen hinter der bei den Nieten 22 liegenden elektrischen
Verbindungsstelle befindlichem Lichtbogenfusspunkt die Stromflussrichtung im
Lichtbogenführungsstück 19 der Flussrichtung A des Stromes im Stromzufüh
rungsteil 8 entgegengesetzt ist, wodurch eine rasche Wanderung des Lichtbogens
zu den Löschblechen 16 sichergestellt wird. Die Verweilzeit des Lichtbogens auf
der Kontaktauflage 13 ist demzufolge sehr kurz, was sich vorteilhaft auf die
Lebensdauer der Kontaktauflage 13 auswirkt und somit auch die Möglichkeit,
den höchst zulässigen Ausschaltstrom zu erhöhen, bietet. Die Führung des
kommutierten Lichtbogens an der Mitte des Lichtbogenführungsstückes 19
vermeidet eine starke thermische Beanspruchung der Isolierwände der Licht
bogenlöschkammer 15, wodurch die Lebensdauer und/oder der höchst zulässige
Abschaltstrom des Schaltgerätes erhöht werden kann.
Claims (10)
1. Kontaktanordnung für ein elektrisches Schaltgerät, insbesondere für ein Schütz, mit
einem Festkontaktstück (1) und mit einem beweglichen Kontaktstück (2), wobei das Fest
kontaktstück (1) einen länglichen Stromzuführungsteil (8), eine am Endbereich des Strom
zuführungsteils (8) befestigte Kontaktauflage (13) und ein daran anschliessendes, mindestens
im Bereich einer Verbindungsstelle (22) parallel zum Stromzuführungsteil (8) verlaufendes, nur
in unmittelbarer Nähe der Verbindungsstelle (22) mit dem Stromzuführungsteil (8) elektrisch
leitend verbundenes Lichtbogenführungsstück (19) aufweist und ein auch mit einer Kon
taktauflage (11) versehenes, stromführendes Verbindungsstück (12) des beweglichen Kon
taktstückes (2) sowohl dem Stromzuführungsteil (8) als auch dem Lichtbogenführungsstück
(19) abgekehrt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Lichtbogenführungsstück (19, 30, 36) an
seinem der Kontaktauflage (13) zugekehrten Endbereich, an seiner dem Stromzuführungsteil
(8, 29) abgekehrten Seite mit einem symmetrisch an der Mitte des Lichtbogenführungsstückes
(19, 30, 36) angeordneten Vorsprung (26, 31, 32, 34, 37) aus ferromagnetischem Material
versehen ist, wobei der kleinste Abstand zwischen der Kontaktauflage (13) und dem Vor
sprung (26, 31, 32, 34, 37) in Längsrichtung des Lichtbogenführungsstückes (19, 30, 36)
beträgt.
2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Vorsprung (26, 31, 37) eine Kugelkalottenform aufweist.
3. Kontaktanordnung, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Vorsprung (32) eine Zylinderform aufweist.
4. Kontaktanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
vorstehende Ende des Vorsprungs (34) abgerundet ist.
5. Kontaktanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Breite des Vorsprungs (26, 31, 32, 34, 37) der 0,2 bis 0,6
fachen Breite des Lichtbogenführungsstückes (19, 30, 36) entspricht.
6. Kontaktanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Höhe des Vorsprungs (26, 31, 32, 34, 37) zwischen der 0,2 bis
0,8 fachen Oeffnungsdistanz zwischen den Kontaktauflagen (11, 13) des Fest
kontaktstückes (1) und des beweglichen Kontaktstückes (2) liegt.
7. Kontaktanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Vorsprung (26, 31, 32, 34) auf dem Lichtbogenführungsstück
(19, 30) befestigt ist.
8. Kontaktanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Vorsprung (26, 32, 34) mit einem Stiel (27, 33, 35) versehen ist und eine Pilzform
aufweist, wobei der Stiel (27, 33, 35) in das Lichtbogenführungsstück (19)
eingesetzt ist.
9. Kontaktanordnung mit einem aus ferromagnetischem Material bestehen
den Lichtbogenführungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass der Vorsprung (37) mit dem Lichtbogenführungsstück (36)
einstückig ausgebildet ist.
10. Kontaktanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Vorsprung (26, 31, 32, 34, 37) auf einem Lichtbogenführungs
stück (19, 30, 36) angeordnet ist, zwischen dessen Oberfläche und der dem
Lichtbogenführungsstück (19, 30, 36) zugekehrten Kante (21) des in der Offen
stellung stehenden beweglichen Kontaktstückes (2) die Distanz in Längsrichtung
des Lichtbogenführungsstückes (19, 30, 36) vom Vorsprung (26, 31, 32, 34, 37)
ausgehend ständig zunimmt.
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