DE10157636A1 - Dachmodul für ein Fahrzeug mit Dachaufbau - Google Patents
Dachmodul für ein Fahrzeug mit DachaufbauInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Dachmodul (10) für ein Fahrzeug, umfassend eine äußere Dachhaut (12), auf deren Innenseite eine Kunststoffbeschichtung (14) angeordnet ist. Erfindungsgemäß sind Aufbauteile (34) vorgesehen, deren untere Abschnitte in der Kunststoffbeschichtung (14) eingebettet sind und deren obere Abschnitte sich durch Öffnungen (36) der äußeren Dachhaut (14) hindurch nach außen erstrecken und einen Dachaufbau (30) bilden oder Halterungen für einen Dachaufbau (30) bilden. Durch die Erfindung wird ein Dachmodul bereitgestellt, welches bereits im Rahmen der Fertigung mit einem Dachaufbau oder mit Halterungen für einen Dachaufbau versehen wird, so daß der bisher hierfür erforderliche Montageaufbau entfällt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dachmodul für ein Fahrzeug, umfassend eine äußere Dachhaut, auf deren Innenseite eine Kunststoffbeschichtung angeordnet ist.
- Ein derartiges gattungsgemäßes Dachmodul ist beispielsweise aus der EP 0 960 803 A2 bekannt. Diese Veröffentlichung beschreibt ein getrennt von der Fahrzeugkarosserie hergestelltes Fahrzeugdach, das sandwichartig mit einer Dachhaut und einer darunter angeordneten Schaumkunststoffschicht ausgebildet ist.
- Problematisch ist bei bekannten Dachmodulen bzw. den damit gebildeten Fahrzeugdächern die Anordnung eines Dachaufbaus, beispielsweise einer Reling. Eine Reling oder Halterungen für eine Reling werden herkömmlicherweise im Bereich einer seitlichen Fuge ("Schweißgraben") zwischen dem Fahrzeugdach und einem Dachrahmenbereich einer Fahrzeugkarosserie an einen hierfür geeignet ausgebildeten Seitenholmflansch angeschraubt. Diese Art der Anbringung ist mit vergleichsweise hohem Aufwand bei der Montage des Fahrzeugs verbunden. Darüber hinaus sind an den betreffenden Anbringungsstellen besondere Maßnahmen zur Abdichtung in Richtung zum Fahrzeuginnenraum zu treffen. Schließlich ist bei dieser Anbringungsweise die Position des Dachaufbaus durch den Verlauf der Fuge am Seitenholm fest vorgegeben.
- Dementsprechend ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Dachmodul der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei dem der Aufwand zur Montage eines Dachaufbaus verringert ist und die Position des Dachaufbaus freier gewählt werden kann.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Dachmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die abhängigen sind auf vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gerichtet.
- Das erfindungsgemäße Dachmodul ist gekennzeichnet durch ein oder mehrere Aufbauteile, deren untere Abschnitte in der Kunststoffbeschichtung eingebettet sind und deren obere Abschnitte sich durch Öffnungen der äußeren Dachhaut hindurch nach außen erstrecken und einen Dachaufbau bilden oder Halterungen für einen Dachaufbau bilden. Wesentlich ist die teilweise Einbettung eines Dachaufbaus oder Halterungen eines Dachaufbaus in der Kunststoffbeschichtung. Damit entfällt der sonst zur Anbringung dieser Aufbauten bzw. Halterungen erforderliche Montageaufwand. Gleichzeitig wird eine Abdichtungsfunktion durch die Einbettung in Kunststoffmaterial in der Regel bereits inhärent geschaffen. Die Öffnungen zum Durchtritt von oberen Abschnitten der Aufbauteile müssen dann nicht aufwendig abgedichtet werden. Darüber hinaus kann der Dachaufbau bzw. eine Halterung hierfür praktisch an beliebiger Stelle des Fahrzeugdaches angeordnet werden. Voraussetzung ist lediglich, daß an der gewünschten Stelle eine Kunststoffbeschichtung unter der Dachhaut angeordnet ist. Dies stellt in der Praxis keine bedeutsame Einschränkung dar, da eine derartige Beschichtung meist vergleichsweise großflächig vorgesehen ist.
- Der Begriff "Dachaufbau" umfaßt sämtliche Strukturen, die auf der Außenseite der Dachhaut fest mit dem Fahrzeugdach verbunden sind, wie beispielsweise eine Reling, ein Dachträger, ein Spoiler, ein Antennenfuß oder Teile derartiger Fahrzeugkomponenten. Bei kleineren, nur an einer Stelle des Fahrzeugdaches anzubringenden Dachaufbauten wie z. B. einem Antennenfuß genügt es im Rahmen der Erfindung selbstverständlich, nur ein einziges Aufbauteil vorzusehen.
- Als Material der Kunststoffbeschichtung geeignet ist z. B. eine Vielzahl von duro- oder thermoplastischen Kunststoffen, die bei der Fertigung des Dachmoduls an der Innenseite der Dachhaut angeformt bzw. angeschäumt oder angespritzt werden. Besonders geeignet ist beispielsweise eine Schaumkunststoffbeschichtung mit PUR oder auch eine Beschichtung mittels eines LFI (long fiber injection)-Verfahrens zur Schaffung einer hinterspritzten langglasfaserverstärkten Kunststoffschicht. Auch eine imprägnierte Wabenstruktur auf Papierbasis ist zur Einbettung der Aufbauteile denkbar.
- Die äußere Dachhaut kann beispielsweise aus Kunststoff, Aluminium oder Stahl tiefgezogen werden, wobei für dieses Sichtteil im Rahmen der Erfindung vorteilhaft ein hochwertiges Material gewählt werden kann, welches sehr einfach zu lackieren ist ("Class-A-Qualität"). Dementsprechend können die Materialien der Dachhaut einerseits und der Kunststoffbeschichtung andererseits insbesondere voneinander verschieden vorgesehen sein.
- In einer bevorzugten Ausführungsform erstrecken sich die unteren Abschnitte der Aufbauteile jeweils seitwärts über einen Rand der Öffnungen hinaus. Durch diese Maßnahme sind die Aufbauteile besonders sicher in der Kunststoffbeschichtung verankert. Bei Verwendung einer vergleichsweise festen Dachhaut, insbesondere einer Aluminium- oder Stahldachhaut, sind dann an die Festigkeit des Materials der Kunststoffbeschichtung geringere Anforderungen zu stellen.
- Mit der Erfindung ist es möglich, einen Dachaufbau in einem Arbeitsgang bei der Fertigung des Dachmoduls an diesem Dachmodul zu befestigen. In vielen Anwendungsfällen sollte der betreffende Dachaufbau (z. B. eine Reling) später ausgetauscht werden können. Für einen solchen Fall ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß die oberen Abschnitte der Aufbauteile Halterungen für den eigentlichen Dachaufbau bilden, an welche der Dachaufbau auswechselbar anzubringen ist. Für diese Anbringung ist eine Schraubverbindung bevorzugt, die z. B. seitens der Halterung in einfacher Weise zu realisieren ist, indem die Halterung mit einem Innengewindeloch oder einem Stehbolzen mit Außengewinde versehen ist, um den Dachaufbau anzuschrauben.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellen dar:
- Fig. 1 eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen an einem Fahrzeug montierten Dachmoduls mit einer Reling, und
- Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie II-II in Fig. 1.
- Fig. 1 zeigt ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Dachmodul, umfassend eine äußere Dachhaut 12 aus Metall (hier: Stahl), auf deren Innenseite eine hinterpreßte Kunststoffbeschichtung 14 vorgesehen ist. In der Figur erkennt man ferner eine Kleberaupe 16 zur Befestigung des Moduls 10 an einem Tragrand eines Dachrahmenbereichs 18 der Fahrzeugkarosserie. Eine zwischen diesem Dachrahmenbereich 18 und dem seitlichen Rand des Dachmoduls 10 befindliche Fuge ist durch eine Randspaltabdichtung 20 abgedichtet. Desweiteren enthält das Fahrzeug ein Seitenairbag-System 22 und einen Innenhimmel 24.
- Ein Dachaufbau in Form einer Reling 30 ist an den beiden seitlichen Rändern des Dachmoduls 10 oberhalb der Dachhaut 12 angeordnet. Die in Fig. 1 ersichtliche Reling 30 ist gebildet von einem Relingkorpus 32 und einer Relinghalterung 34, deren unteres Ende in der Kunststoffbeschichtung 14 eingebettet und somit verankert ist und deren oberes Ende durch eine in der Dachhaut 12 angeordnete Öffnung 36 hindurch nach außen hin absteht. Der Relingkorpus 32 besitzt eine Mehrzahl von Verbindungsabschnitten, von denen in Fig. 2 einer ersichtlich und mit 38 bezeichnet ist. Auf der Unterseite des Verbindungsabschnitts 38 ist eine Aussparung 40 angeordnet, in welche der obere Abschnitt der Relinghalterung 34 eingreift.
- Der obere Abschnitt der Relinghalterung 34 ist mit einer Innengewindebohrung 42 versehen, die schräg zu dem unter der Reling 30 befindlichen Oberflächenbereich der Dachhaut 12 verläuft. Dieser zur Dachhaut 12 schräge Verlauf gewährleistet beim Einsetzen und Einschrauben einer Schraube (nicht dargestellt) über eine entsprechende Aussparung 44 des Verbindungsabschnitts 38 in die Innengewindebohrung 42 eine Kraftkomponente orthogonal zur Dachhaut 12 und somit eine satte Auflage des Verbindungsabschnitts 38 auf der Dachhaut 12. Folglich können die Aussparungen 40, 44 bzw. der obere Abschnitt der Relinghalterung 34 mit vergleichsweise großen Toleranzen gefertigt werden. Bevorzugt ist der auf der Dachhaut 12 aufliegende Bereich der Reling 30 mit einem Dichtungsmaterial beschichtet oder mit einer die Öffnung 36 umschließenden Dichtung versehen.
- Zusammenfassend stellt die Erfindung ein Dachmodul bereit, welches bereits im Rahmen der Fertigung mit einem Dachaufbau oder mit Halterungen für einen Dachaufbau versehen wird, so daß der bisher hierfür erforderliche Montageaufwand entfällt. Bezugszeichenliste 10 Dachmodul
12 Dachhaut
14 Kunststoffbeschichtung
16 Kleberaupe
18 Dachrahmenbereich
20 Randspaltabdichtung
22 Seitenairbagsystem
24 Innenhimmel
30 Reling
32 Relingkorpus
34 Relinghalterung
36 Öffnung
38 Verbindungsabschnitt
40 Aussparung
42 Innengewindebohrung
44 Aussparung
Claims (4)
1. Dachmodul für ein Fahrzeug, umfassend eine äußere Dachhaut (12), auf
deren Innenseite eine Kunststoffbeschichtung (14) angeordnet ist,
gekennzeichnet durch zumindest ein Aufbauteil (34), dessen unterer
Abschnitt in der Kunststoffbeschichtung (14) eingebettet ist und dessen
oberer Abschnitt sich durch eine Öffnung (36) der äußeren Dachhaut (14)
hindurch nach außen erstreckt und einen Dachaufbau (30) oder eine
Halterung für einen Dachaufbau (30) bildet.
2. Dachmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der untere Abschnitt des Aufbauteiles
(34) seitwärts über einen Rand der Öffnung (36) hinaus erstreckt.
3. Dachmodul nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
obere Abschnitt des Aufbauteiles (34) eine Halterung für den Dachaufbau
(30) bildet und mit einem Gewinde (42) zum Anschrauben des
Dachaufbaus (30) versehen ist.
4. Dachmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dachaufbau (30) eine Reling darstellt.
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