DE1015478B - Schaltung zur Unterdrueckung von stoerenden Geraeuschen waehrend des Anheizvorganges von Fernsehgeraeten - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Bei Fernsehgeräten mit getasteter Regelung werden die empfangenen Synchronimpulse gleichzeitig mit positiven Impulsen, die der Zeilenendstufe entnommen werden, zur Erzeugung der Regelspannung einer Schaltröhre zugeführt.

Die in der Zeilenendstufe verwendete Schalterdiode benötigt wegen der hohen Isolationsfestigkeit innerhalb ihres Aufbaues eine wesentlich längere Aufheizzeit als die übrigen Röhren des Fernsehgerätes. Damit kommt der zur Regelspannungserzeugung aus dem Zeilentransformator benötigte Vergleichsimpuls erst, wenn diese Schalterdiode voll durchgeheizt ist. Dies hat zur Folge, daß in der Zwischenzeit die Röhren, zu deren Funktion die oben beschriebene Regelspannung herangezogen wird (es handelt sich um die Video-ZF- und Video-Verstärker röhren), zum Teil so stark durchgesteuert werden, daß bei dem am häufigsten Verwendung findenden Differenzträgerverfahren das nach dem Video-Detektor bzw. Video-Verstärker ausgekoppelte Differenzträger-Tonsignal einen starken, vom Signalgemisch abhängigen AM-Anteil aufweist. Dieser kann selbst durch nachfolgende Begrenzer nicht ausgeglichen werden und macht sich im Lautsprecher als sehr störendes, knarrendes Geräusch so lange bemerkbar, bis die Zeilenendstufe, ordnungsgemäß arbeitet.

Diese Erscheinung tritt selbstverständlich nur auf, wenn die Anodenspannung gleich schnell (oder zeitiger) auftritt wie die Kathodenaufheizung der normalen Röhren. Diese Bedingung wird bei den jetzt üblichen Gleichrichteranordnungen immer erfüllt.

Durch die fehlende Regelspannung arbeitet der Video-ZF-Verstärker mit voller Verstärkung und liefert der Video-Diode eine hohe Zwischenfrequenzspannung. Diese ergibt bei der üblichen nachfolgenden Video-Verstärkung negative Spannung gegen Masse. Bei Einsetzen der Regelung, also unter normalen Betriebsbedingungen, nimmt diese Spannung einen sehr kleinen Wert an.

Die im beschriebenen Einschaltvorgang vorhandene negative Spannung wird erfindungsgemäß zur Sperrung des Tonkanals herangezogen. Sie wird zu diesem Zweck über eine Siebkette und einen Spannungsteiler einem oder mehreren Gittern des nachfolgenden Ton-ZF- oder Ton-NF-Verstärkers zugeführt. Damit wird für die Dauer des Einschaltvorganges, der Zeit also, während der das beklagte Geräusch auftreten würde, der Tonteil zugeregelt.

Beim Einsetzen der getasteten Regelung für den Video-ZF-Teil sinkt das negative Potential so weit, daß der Tonteil freigegeben wird. Die negative Restspannung aus dem Video-Detektor bei normalem Betrieb ist dann durch den Spannungsteiler so eingestellt, daß sie als Vorspannung für die nor-Schaltung zur Unterdrückung

von störenden Geräuschen während des

Anheizvorganges von Fernsehgeräten

Anmelder:

Transformatoren- und Apparate-Fabrik
Paul Metz, Fürth (Bay.), Ritterstr. 5

Claus-Arno Höh, Fürth (Bay.),
ist als Erfinder genannt worden

malen Arbeitsbedingungen der Tonverstärkerröhren dient.

Aus dem Prinzip der getasteten Regelung ergibt sich, daß beim Ausfallen der Zeilensynchronisierung während des Betriebes die Regelspannung zu niedrige Werte annehmen und damit gleichfalls Anlaß zu Brummerscheinungen geben kann. In der erfindungsgemäßen Schaltung geht die Vorspannung in diesem Falle auf hohe negative Werte und regelt den NF-Tonteil herunter oder sperrt ihn vollkommen. Der Ton wird also leiser oder erlischt ganz, Brummen tritt nicht auf.

Es sind Anordnungen zur Lösung der vorbeschriebenen Aufgabe bekannt, die eine besondere Röhre mit entsprechenden Schaltelementen verwenden. Die erfinderische Neuheit der vorliegenden Lösung besteht darin, daß eine als Schaltkriterium auftretende Spannung ohne zusätzlichen Röhrenaufwand zur unmittelbaren Steuerung der Störunterdrückung herangezogen wird. Andere bekannte Schaltungen sperren den Tonkanal, solange keine Boosterspannung vorhanden ist. Die Boosterspannung baut sich im letzten Stadium des Warmwerdens der Kathode langsam auf. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, wo aber keinesfalls die Kippgeräte eingerastet und synchronisiert sein müssen und damit auch nicht die für die. Eingangsspannung erforderliche Regelspannung vorhanden ist. Die Eingangsspannung kann also noch viel zu hohe Werte haben. Beim Außertrittfallen der Zeilenablenkung ist die Boosterspannung nach wie vor da. Der Ton bleibt in unverminderter Lautstärke. Die Schaltung löst also die gestellte Aufgabe nur unvollkommen und ist der erfindungsgemäßen Anordnung unterlegen. Bei der.erfindungsgemäßen Schaltung ist der Einsatz des Tones abhängig vom richtigen Pegel an der Video-Diode,

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Außerdem ist durch ein RC-Verzögerungsglied eine zusätzliche Sicherheit gegeben, die für den Fall eines kurzzeitigen Auskippens jegliches Störgeräusch unterbindet.

Die Sperrung des Tonteiles und die Dauer dieser Maßnahme kann zweckmäßig durch eine Glimmlampe angezeigt werden.

Die erfmdungsgemäße Schaltung wird nachfolgend beschrieben: Das Video-Signal wird aus der Demodulationsstufe 1 der Taströhre zur Erzeugung der Regelspannung 2 zugeführt. Wegen des langsamen Anheizens der Schalterdiode in der Zeilenendstufe 3 fehlen die positiven Vergleichsimpulse für die Tastung.

Durch das Fehlen der Regelspannung in der Video-Zwischenfrequenzstufe 4 und im Kanalwähler 5 entsteht in der Demodulationsstufe 1 eine hohe negative Spannung, die über eine Widerstand-Kondensator-Kette dem Gitter einer Niederfrequenz-Verstärkerröhre im NF-Vorverstärkerteil 6, der sich nach dem Tonmodulator an den Begrenzer 7 anschließt, oder einer Zwischenfrequenzröhre im Ton-ZF-Teil zugeführt wird.

Damit ist für die Dauer des Anheizens der Schalterdiode der Tonteil des Empfängers gesperrt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Schaltung zur Unterdrückung von störenden Geräuschen während des Anheizvorganges von Fernsehgeräten, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den zeitweiligen Ausfall oder das Nichtvorhandensein der getasteten Regelspannung in den Hoch- und Zwischenfrequenz-Verstärkerstufen sich ausbildende erhöhte Signalspannung nach Gleichrichtung in der Video-Diode eine hohe negative Vorspannung liefert, die zur Sperrung des Tonkanals herangezogen wird.

2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrung des Tonkanals durch eine während dieser Zeit aufleuchtende Glimmlampe angezeigt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 940 994;
»Radio-Mentor«, 1955, S. 193.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen