Eine solche Vorbehandlungsanlage ist beispielsweise aus der DE 297 17 515 U1 bekannt.
Bei der Vorbehandlungsanlage zur Sprüh-Vorbehandlung von in einer nachgeordneten
Beschichtungsanlage zu beschichtenden Gegenständen, wobei jeweils eine Mehrzahl
derartiger Gegenstände an Halteeinrichtungen einer Transporteinrichtung angeordnet ist
und von der Transporteinrichtung taktweise nacheinander einer Mehrzahl von Sprüh-
Vorbehandlungseinrichtungen mit Auffangwannen für das Behandlungsmedium zugeführt
wird, sind die Auffangwannen einander unmittelbar benachbart angeordnet und im Bereich
der Kanten zwischen zwei Auffangwannen eine unter Freigabe des Transportweges eine
aus diesem herausbewegbare Trenneinrichtung vorgesehen. Die Trenneinrichtung ist
jalousie- bzw. ziehharmonikaartig zusammenfaltbar.
Eine Anlage zur Vorbehandlung von metallischen Teilen, die nach dem Tauchverfahren
arbeitet, ist beispielsweise aus der DE 43 02 532 A1 bekannt. Eine derartige Anlage zur
Vorbehandlung mittels flüssiger Chemikalien umfaßt eine Mehrzahl von
Behandlungsstationen, welche zumindest ein Tauchbad umfassen. Die Teile werden durch
mindestens einen kontinuierlichen Förderer, der ein endloses Förderglied, beispielsweise in
Form einer Förderkette aufweist, an dem die zu behandelnden Teile gehalten sind, durch
die Anlage hindurchbewegt. Das Förderglied ist derart ausgeführt, daß eine
Vertikalbewegung zum Ein- und Ausfahren der Teile in das zumindest eine Tauchbad ohne
zusätzliche Fördereinrichtung möglich ist. Das zumindest eine Tauchbad ist austauschbar,
vorzugsweise seitlich verfahrbar angeordnet.
Die Nachteile der Anlagen, die nach dem Tauchverfahren arbeiten, bestehen zum einen im
hohen Platzbedarf und zum anderen in hohen Kosten für die Anlagen, insbesondere für die
Wannenabsenkung in den Boden. Die Wannen müssen ein großen Fassungsvermögen
aufweisen, was mit langen Aufheizzeiten für die Chemikalien verbunden ist. Die Anlagen
haben kaum mechanische Reinigungswirkung und sind für Hohlteile ungünstig, da diese
zum Aufschwimmen neigen bzw. die Hohlräume mit den Chemikalien bzw. dem
Spülwasser vollaufen.
Anlagen, die nach dem Spritzverfahren arbeiten, haben den Nachteil, daß sie sehr teuer im
Aufbau sind und eine größere Baulänge aufweisen.
Desweiteren sind Anlagen bekannt, die beide Verfahren vereinigen. Es handelt sich dabei
um eine Anordnung, welche einer Tauchanlage entspricht. Flache Becken mit Tanks
stehen mit ihren Längsseiten aneinander. Die Trennung zwischen den Wannen erfolgt
durch Rollos. In jeder Wanne befindet sich ein Spritzring, der in seinen Abmessungen den
Innenmaßen der Wanne entspricht. Dieser Spritzring ist vertikal verfahrbar und spritzt
dabei das Teil ab, welches sich im Inneren dieses Rings befindet. Ist die Bearbeitungszeit
abgelaufen, bleibt der Ring in der Wanne in seiner tiefsten Stelle stehen, die Rollos
zwischen den Wannen senken sich und das Teil wird auf gleicher Höhe zur nächsten
Vorbehandlungswanne verfahren.
Nachteilig ist die offene Bauweise, welche eine Vorbehandlung mit üblichen
Temperaturen zwischen 50-60°C auf Grund der starken Schwadenbildung kaum zuläßt.
Störanfällig sind ebenso die beweglichen Trennrollos. Weitere Nachteile sind die schlechte
Dampfabdichtung der durch Rollos getrennten Kammern, die damit kaum mit
Temperaturen über 40°C zu betreiben sind. Bei den niedrigen Temperaturen wird eine
schlechte Wirkung der Behandlungschemikalien auf die zu behandelnden Teile erzielt.
Ebenso verursachen die Vielzahl von bewegten Teilen-Rollos - einen hohen Verschleiß.
Aufgabe der Erfindung ist es nunmehr, eine Vorbehandlungsanlage für metallische Teile
zu schaffen, die die vorbeschriebenen Nachteile beseitigt, einen möglichst einfachen
Aufbau und hohe Zuverlässigkeit aufweist, sowie eine qualitativ hochwertige
Vorbehandlung der Teile ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Anlage aus einer Anzahl von
Wannen mit den Chemikalien bzw. Spülwässern, die in einer Bodentasse angeordnet sind,
und einer auf einem Schienensystem verfahrbaren Arbeitskammer besteht. Die Bodentasse
dient gleichzeitig als Sicherheitsbecken. Die Arbeitskammer bewegt sich auf dem
Schienensystem über die Wannen. Die Arbeitskammer ist als Haube ausgebildet und weist
in ihrem Inneren einen verfahrbaren Spritzregisterring auf.
Innerhalb der Arbeitskammer ist eine herausfahrbare Hängebahn mit verschiebbaren
Warenträgern angeordnet. Die Beladung kann außerhalb der Arbeitskammer und
unabhängig vom Betrieb der Anlage erfolgen.
Zum Einbringen der Hängebahn weist die Arbeitskammer stirnseitig eine verschließbare
Öffnung auf, durch welche die Beschickung mit den zu reinigenden Teilen erfolgt. Die
beladenen Warenträger werden in die Arbeitskammer geschoben und verriegelt.
An der gegenüberliegenden Stirnseite der Arbeitskammer ist eine absenkbare Pumpe
angeordnet, die mit dem Spritzregisterring in Verbindung steht und diesen mit den
Chemikalien bzw. den Spülwässern versorgt.
An der Arbeitskammer ist eine absenkbare Spülpumpe zur Vorspülung der Teile und des
Kammerinnenraumes nach dem Phosphatieren oder Beizen angeordnet.
Über zwei Düsenleitungen, die im Deckenbereich der Arbeitskammer angeordnet sind,
wird Spülwasser aus den jeweils nachfolgenden Wannen versprüht.
Zur Abdichtung zwischen Arbeitskammer und Wanne ist im unteren
Arbeitskammerbereich ein absenkbarer Rahmen angeordnet.
Anhand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung näher beschrieben werden.
Es zeigen
Fig. 1 Seitenansicht der Vorbehandlungsanlage
Fig. 2 Haube
Die Fig. 1 zeigt die Vorbehandlungsanlage in der Seitenansicht. Die Anlage besteht aus
sieben flachen Wannen 2; 3; 4; 5; 6; 7 und 8 mit den Behandlungschemikalien bzw.
Spülwässern. Diese sind in eine Bodentasse 1 eingelassen, welche gleichzeitig als
Sicherheitsbecken dient. Darüber bewegt sich auf einem Schienensystem 11 eine als Haube
9 ausgebildete Arbeitskammer, welche im Innern einen längs verfahrbaren
Spritzregisterring besitzt. Stirnseitig besitzt diese Haube 9 eine Klapptür 10, durch welche
die Beschickung mit den zu reinigenden Teilen erfolgt. Sinnvollerweise geschieht dies mit
Warenträgern, welche in einer Hängebahn verschiebbar angeordnet sind. Die Beladung
kann also vom Bearbeiter außerhalb der Haube unabhängig vom Betrieb der Anlage
erfolgen. Anschließend wird der beladenen Warenträger in die Haube 9 geschoben und
verriegelt. Der verfahrbare Spritzregisterring ist an der Führung 15 angeordnet. Das
Verfahren erfolgt jeweils zwischen den beiden Stirnseiten der Haube 9 mittels des
Antriebes 14 (Fig. 2).
Eine absenkbare Pumpe 13 an der hinteren Stirnseite der Haube 9 versorgt den Spritzring
mit Behandlungschemikalien bzw. mit Spülwasser. Die Spülpumpe 12 ist lediglich für das
"Vorspülen" der Teile und des Haubeninnenraumes nach dem Phosphatieren oder Beizen
verantwortlich und versprüht Spülwasser aus dem jeweils nachfolgenden Becken aus zwei
Düsenleitungen, welche im Deckenbereich der Haube 9 angeordnet sind.
Ein absenkbarer Rahmen 16 im unteren Haubenbereich dichtet Haube 9 und Wanne 2; 3;
4; 5; 6; 7 oder 8 ab, so daß im Betriebszustand kein Behandlungsnebel austreten kann.
Die Spülwässerführung ist derart ausgeführt, daß in der Feinspülwanne (SPSP4) 7
entsprechend dem Spülwasserverbrauch entsalztes Wasser zugeführt wird und dieses in
Kaskadenführung die Spülwanne (SPSP3) 6 versorgt. Von dieser Spülwanne (SPSP3) 6
werden die Spülwannen (SPSP2) 5 und (SPSP1) 3 versorgt. Aus diesen Spülen erfolgt die
Ergänzung des dazugehörigen Aktivbades, also der Wanne (P1) 2 und der Wanne (P2) 4.
Diese Ergänzung erfolgt als Vorspülen, das heißt die Haube 9 befindet sich noch über einer
der Wannen 2 oder 4 und vermindert die Verschleppung wesentlich.
Nach Einschieben des Warenträgers in die Haube 9 und Schließen der Tür 10 wird über
eine Steuerung das Reinigungsprogramm für das jeweilige Material aufgerufen. Dabei
bewegt sich die Haube 9 zunächst über die Wanne, welche die Chemikalien für den ersten
Bearbeitungsschritt enthält. Näherungsinitiatoren sorgen für eine genaue Positionierung.
Ein absenkbarer Rahmen 16, welcher sich am unteren Haubenteil befindet, wird auf einen
Gegenrahmen der Wanne 2; 3; 4; 5; 6; 7 oder 8 abgesenkt und dichtet somit Wanne 2; 3; 4;
5; 6; 7 oder 8 und Haube 9 ab. Prinzipiell ist damit eine Kammerspritzanlage entstanden.
Eine absenkbare Pumpe 13, welche sich an der hinteren Stirnseite der Haube 9 befindet,
taucht in die Behandlungsflüssigkeit ein, wird zugeschaltet und pumpt die Flüssigkeit über
einen Schlauch in ein ringförmiges Spritzregister. Der Spritzring bewegt sich innerhalb der
Haube horizontal entlang des zu behandelnden Teiles. Die Anzahl der Wegstrecken ist
abhängig von der geforderten Behandlungszeitdauer und kann beliebig eingestellt werden.
Nach Ende dieses Vorganges bleibt der Spritzring am Haubenende stehen, in der folgenden
Abtropfzeit läuft die Behandlungsflüssigkeit vom Teil als auch von den Innenflächen der
Haube 9 ab. Die Pumpe 13 wird aus der Flüssigkeit gehoben, so daß diese und die
Schlauchleitungen ebenfalls leerlaufen können. Als wichtiger Schritt folgt jetzt ein
"Vorspülen". Zu diesem Zweck wird eine weitere absenkbare Spülpumpe 12 mit kleiner
Volumenleistung, aber höherem Druck in die nachfolgende Spüle getaucht und über zwei
getrennte Düsenleitungen, welche sich im Deckenbereich der Haube 9 befinden, wird der
Flüssigkeitsverlust im Aktivbad ausgeglichen. Diese wenigen Liter Spülwasser, welche zur
Ergänzung des Aktivbades sowieso benötigt werden, vollbringen ein Säubern von Teil und
Haubeninnenflächen und leiten damit Reste des Behandlungsmittels ins Aktivbad zurück.
Die Verschleppung wird damit wesentlich reduziert und Spülabwasser, in Verbindung mit
den weiteren Spülbädern, im Idealfall komplett vermieden. Nach Ende dieses
Vorspülschrittes wird die Spülpumpe 12 aus dem Spülwasser gehoben und kann sich somit
entleeren. Der untere absenkbare Rahmen 16 der Haube 9 wird angehoben und die Haube
9 über die nächste Behandlungswanne gefahren. Dort wiederholen sich die Arbeitsschritte.
Am Ende des Programms bewegt sich die Haube 9 zum Ausgangspunkt zurück und der
Warenträger kann gewechselt werden.
Die in der Bodentasse 1 angeordneten Wannen sind von rechts aus gesehen als Wanne (P1)
2 - Beizen/Entfetten -, als Spülwanne (SPSP1) 3, als Wanne (P2) 4 -
Eisenphosphatieren/Entfetten -, als Spülwanne (SPSP2) 5 und (SPSP3) 6, als Feinspülwanne (SPSP4) 7 sowie
als Wanne (P3) 8 - chromatfreie Passivierung - angelegt.
Die Behandlung der Teile erfolgt je nach Verschmutzungsgrad entweder durch
Durchlaufen aller Wannen (starke Verschmutzung) oder nur durch Durchlaufen einzelner
Wannen. Beispielsweise bei verzinkten Teilen erfolgt die Vorbehandlung in der Anlage
durch Durchlaufen der Wanne (P1) 2 und der Spülwanne (SPSP1) 3, der Spülwanne
(SPSP3) 6 und der Spülwanne (SPSP4) 7.
Je nach Materialart und dem Verschmutzungsgrad der zu reinigenden Teile wird das
entsprechende Programm ausgewählt, das dann das Durchlaufen der dazugehörigen
Wannen steuert.
Die vorstehende Beschreibung dient allein zur Erläuterung der Merkmale der Erfindung;
sie soll die Erfindung in keiner Weise auf die vorstehend beschriebene Ausführungsform
beschränken.
Bezugszeichenaufstellung
1 Bodentasse
2 Wanne P1
3 Spülwanne SPSP1
4 Wanne P2
5 Spülwanne SPSP2
6 Spülwanne SPSP3
7 Feinspülwanne SPSP4
8 Wanne P3
9 Haube
10 Klapptür
11 Schienensystem
12 Spülpumpe
13 Pumpe
14 Antrieb
15 Führung
16 absenkbarer Rahmen