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Die Erfindung betrifft ein zusammenfaltbares Großzelt mit
mehreren sternförmig
angeordneten Trägern,
die eine Plane tragen, mit ihren dem Zeltrand zugekehrten Fußenden auf
eine Bodenfläche
aufstellbar sind und mit ihren der Zeltmitte zugekehrten Kopfenden
an einem zentralen Knotenelement der Tragkonstruktion derart schwenkbar
befestigt sind, daß sie
nebeneinander gelegt oder fächerförmig gespreizt
werden können.
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Bei einem aus
DE 94 01 638 U1 bekannten Zelt
der angegebenen Art sind die inneren Enden der Träger an einem
schwenkbaren, auf einem Fahrgestell angeordneten Mast befestigt,
der eine horizontale Ruhestellung und eine vertikale Arbeitsstellung einnehmen
kann: Der Mast besteht aus einer auf dem Fahrgestell montierten
unteren Masthälfte
und einer oberen Masthälfte,
welche untereinander gelenkig und über eine Schwenkeinheit zum
Aufrichten des Masts verbunden sind. Am oberen Ende der oberen Masthälfte ist
eine Querstange angebracht, auf der zwei Gabeln mittels Bolzen schwenkbar
befestigt sind, wobei an jeder Gabel die Enden von einer Hälfte der
Träger
angelenkt sind. Dieses Zelt hat den Nachteil, daß im Zentrum des Zeltes ein
die inneren Enden der Träger
abstützender
Mast vorgesehen ist.
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Aus
DE 197 04 105 A1 ist eine nach Art eines Regenschirms
gestaltetes Zelt bekannt, bei dem der zentrale Mast aus einem oberen
Teil, an dem Zeltplanenträger
schwenkbar befestigt sind, und einem unteren Teil besteht, der von
dem oberen Teil trennbar ist. Auf dem oberen Teil des Mastes ist
ein Ringelement verschiebbar angeordnet, das über Bindeglieder mit den Zeltplanenträgern verbunden
ist. Zum Aufstellen wird das Zelt mit Hilfe des zentralen Mastes
aufgerichtet und durch Hochdrücken
des Ringelements wird das Zeltdach geöffnet und in der geöffneten
Position gesperrt. Anschließend
werden unter die Zeltplanenträger
geklappte Stützfüße ausgeklappt und
durch Absenken des zentralen Mastes wird das Zelt auf dem Boden
abgestellt und mit Hilfe der an den Stützfüßen angebrachten Bodenelemente
verankert. Das Zelt ist nun selbsttragend, so daß der untere Teil des zentralen
Mastes vom oberen Teil abgekoppelt und zusammen mit dem Transportfahrzeug entfernt
werden kann. Dieses bekannte Zelt ist wegen der zahlreichen Gelenke
und Bindeglieder sehr aufwendig.
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Aus Patent Abstracts of Japan
JP 07-269174 ist eine Großkuppel
bekannt mit einem zentralen polygonalen Druckring, von dessen Scheiteln
sich bogenförmige
Hauptträger
radial zu Fundamenten erstrecken. In ihrem mittleren Bereich sind
die Hauptträger
durch einen Ringanker bildende Kabel miteinander verbunden. Zugkabel
verbinden außerdem
die Fundamente miteinander. Zwischen den Hauptträgern sind Kabelnetze und durchsichtige
Membranelemente gespannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Großzelt
der eingangs genannten Art zu schaffen, das einfach zu transportieren
und mit einfachem Gerät
aufzustellen ist, keinen zentralen Stützmast benötigt und sich durch einen geringen
Bauaufwand auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch
1 angegebene Erfindung gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Zelt ist nach Art eines
freitragenden Sterngewölbes
gestaltet und kommt daher ohne einen zentralen Stützmast aus.
Ist ein Ringanker vorgesehen, so nimmt dieser die Schubkräfte der
einzelnen Träger
auf, so daß Bodenverankerungen
nur zur Aufnahme von Windlasten erforderlich sind. Die Tragkonstruktion
des Zelts ist einfach aufgebaut und daher kostengünstig herstellbar. Lediglich
zur Verbindung der biegesteifen Träger mit dem Knotenelement sind
Drehgelenke erforderlich, wenngleich es vorteilhaft sein kann, zum
Ausgleich von Bodenunebenheiten auch an den äußeren Enden der Träger Fußplatten
mit Hilfe von Gelenken anzubringen. Das erfindungsgemäße Zelt
läßt sich
einfach aufstellen und zusammenfalten und hat im zusammengefalteten
Zustand für
den Straßentransport günstige Abmessungen.
Der Hauptträger
mit seiner im Vergleich zu den Trägern höheren Festigkeit ermöglicht das
Ansetzen der Hubvorrichtung beim Aufstellen des Zeltes an einer
günstigen
Stelle, so daß die
erforderliche Hubhöhe
der Hubvorrichtung klein gehalten werden und zum Absenken der Fußenden die
gleiche Hubvorrichtung verwendet werden kann. Die Fußplatte
des Hauptträgers
trägt durch
ihre Verankerung zur Erhöhung
der Standsicherheit beim Aufstellen des Zeltes bei und kann bei
dem Transport des zusammengefalteten Zeltes als Tragplatte für die Fußenden der
Träger
dienen.
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Als Ringanker kann erfindungsgemäß ein Seil
vorgesehen sein, das durch Ösen
an den Trägern
hindurchgeführt
ist und mit einem Spannschloß spannbar
ist. Dies hat den Vorteil, daß der
Ringanker beim Zusammenfalten des Zeltes mit den Trägern verbunden
bleiben kann. Der Ringanker kann nach einem weiteren Vorschlag der
Erfindung auch aus einzelnen, an den Enden jeweils mit einem Träger verbindbaren
Stangen bestehen, die beim Zusammenfalten des Zeltes zumindest an
einem Ende von den Trägern
gelöst
werden.
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Um zu erreichen, daß die Träger beim
Zusammenfalten des Zeltes miteinander verbunden bleiben können und
in zusammengefaltetem Zustand des Zeltes zwischen den einzelnen
Trägern
ein ausreichender Zwischenraum verbleibt, ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß das
Knotenelement aus zwei Hälften
besteht, wobei an jeder Hälfte
eine gleiche Anzahl Träger
mittels Drehgelenken befestigt ist und daß beide Hälften durch ein Drehgelenk
auseinanderklappbar verbunden sind und durch einen dem Drehgelenk
gegenüberliegenden
Verschluß in
zusammengeklapptem Zustand fest miteinander verbindbar sind. Das
Drehgelenk, welches die beiden Hälften
des Knotenelements miteinander verbindet, ist vorzugsweise an dem
Kopfende des Hauptträgers befestigt
und kann vorteilhaft so gestaltet sein, daß es in der zusammengeklappten
Stellung der Hälften des
Knotenelements blockiert ist.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des
Zeltes wird nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung dadurch
erreicht, daß an
den auseinanderklappbaren Enden der beiden Hälften des Knotenelements die
inneren Enden zweier Träger
angelenkt sind, die bei aufgestelltem Zelt mit geringem Abstand
nebeneinander liegen und durch Verbindungsmittel miteinander verbunden
sind, wobei zwischen den Trägern
die Ränder
der Plane und ein diese gegeneinander abdichtendes Dichtelement
eingeklemmt ist. Durch diese Gestaltung läßt sich das Zelt beim Aufstellen
auf einfache Weise schließen,
wobei mit Hilfe der die beiden Träger verbindenden Verbindungsmittel,
beispielsweise Schrauben, die Plane und der Zuganker gespannt werden
können.
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Die einstückig ausgeführten biegesteifen Träger und
der Hauptträger
können
erfindungsgemäß einen
inneren geraden Abschnitt und einen äußeren, gebogenen Abschnitt
haben, wobei die geraden Abschnitte bei aufgestelltem Zelt eine
nach außen
abfallende Neigung haben. Der Ringanker kann hierbei je nach Neigung
der geraden Abschnitte am Übergang
der geraden in die gebogenen Abschnitte der Träger oder im Bereich der gebogenen
Abschnitte an den Trägern
befestigt sein. Auf jeden Fall soll der Ringanker so hoch angeordnet
sein, daß der
Zugang zum Zelt gegebenenfalls auch mit Fahrzeugen ungehindert möglich ist.
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Der Transport und das Aufstellen
des Großzeltes
kann erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft nach dem in den Patentansprüchen 12 und 13 angegebenen
Verfahren erfolgen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert, das
in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen
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1 eine
Ansicht der zusammengefalteten Tragkonstruktion des erfindungsgemäßen Großzelts auf
der Ladefläche
eines Transportfahrzeugs,
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2 eine
vergrößerte Ansicht
des Knotenelements mit den daran angelenkten Trägern,
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3 eine
Seitenansicht der Tragkonstruktion und des Transportfahrzeugs gemäß 1,
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4 einen
vergrößerten Ausschnitt
X der Darstellung gemäß 3,
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5 eine
Seitenansicht von Tragkonstruktion und Transportfahrzeug beim Aufstellen,
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6 einen
Querschnitt der aufgestellten Tragkonstruktion,
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7 eine
Ansicht des Knotenelements und der inneren Enden der Träger in der
Aufstellposition und
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8 eine
Ansicht des aufgestellten Großzelts
von oben.
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Wie aus den 1 und 2 zu
ersehen, weist die Tragkonstruktion des Großzelts einen Hauptträger 1 größerer Stärke, sechs
Träger 2 normaler
Stärke
und zwei Träger 3 geringerer
Stärke
auf, die in paralleler Ausrichtung nebeneinander auf der Ladefläche 4 eines
Transportfahrzeugs 5 gelagert sind. Die in Fahrtrichtung
des Transportfahrzeugs nach vorne zeigenden Kopfenden der Träger 1, 2, 3 sind
jeweils mittels Drehgelenken 6, 7, 8 an
einem Knotenelement 9 schwenkbar befestigt. Die Achsen
der Drehgelenke 6, 7, 8 sind parallel.
Das Knotenelement 9 weist zwei im wesentlichen baugleiche
Hälften 10, 11 auf,
die durch das an dem Hauptträger 1 befestigte Drehgelenk 6 schwenkbar
miteinander verbunden sind und die durch gegenseitige Drehung um
jeweils 90°,
wie in 7 gezeigt, mit
ihren freien Ende 12, 13 zusammengeklappt und
beispielsweise mit Hilfe von Schrauben fest miteinander verbunden
werden können.
An seinem in Fahrtrichtung hinteren Fußende ist der Hauptträger 1 durch
ein Drehgelenk 14 mit einer Fußplatte 15 verbunden,
die auf einer Halterung des Transportfahrzeugs 5 aufliegt
und sich über
die gesamte Breite des Transportfahrzeugs 5 erstreckt.
Auf der Fußplatte 15 ruhen
Fußplatten 16, 17,
die an den Fußenden
der Träger 2, 3 starr
oder mittels Gelenken befestigt sind, die zwei Freiheitsgrade haben.
Die Fußplatte 15 bildet
bei dem Transport das Lager für die
Fußplatten 16, 17.
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3 zeigt,
daß der
Hauptträger 1 und
die Träger 2, 3 einen
sich an das Knotenelement 9 anschließenden geraden Abschnitt 18 und
einen gebogenen Abschnitt 19 haben. Um die Höhenerstreckung
der gebogenen Abschnitte 19 beim Transport der Träger 1, 2, 3 möglichst
niedrig zu halten, ist die am hinteren Ende des Transportfahrzeugs 5 angeordnete
Halterung 20 für
die Fußplatte 15 tiefer
gelegt. Die Halterung 20 besteht aus mehreren Schienen 21,
die in Führungen 22 in
Fahrzeuglängsrichtung
verschiebbar sind. Zum Aufstellen des Großzelts können die Schienen 21 nach
dem Anheben der Fußplatte 15 mit
Hilfe einer Hubvorrichtung in die Führung 22 hineingeschoben
werden, wodurch der Raum unter der Fußplatte 15 frei wird
und die Fußplatte 15 mit
den auf ihr ruhenden Fußenden
der Träger 2, 3 auf
die Bodenfläche
abgesenkt werden kann. Das Anheben und Absenken der Fußplatte 15 kann mit
einer auf dem Transportfahrzeug 5 angeordneten und zum
Heben der Träger
in Aufstellposition dienenden Hubvorrichtung 23 erfolgen,
indem die Kopfenden der Träger
bzw. das Knotenelement 9 vorübergehend an der Ladefläche 4 des
Transportfahrzeugs 5 befestigt werden.
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Nachdem die Fußplatte 15 durch geeignete Mittel,
wie Bodennägel
oder dergleichen auf der Bodenfläche
verankert ist, können
die Träger 1, 2, 3 mit Hilfe
der Hubvorrichtung 23 gemeinsam angehoben werden. Die Hubvorrichtung 23 greift
an dem hierfür entsprechend
stärker
ausgelegten Hauptträger 1 an, der
sich in der Mitte der Träger 2, 3 befindet.
Der Hauptträger 1 weist
in seinem mittleren Bereich eine Lasche 26 auf, die mit
dem Stempel der Hubvorrichtung 23 gelenkig verbunden wird.
Anstelle der Lasche 26 können auch andere Mittel zur
Abstützung der
Hubvorrichtung 23 vorgesehen sein. Das Ansetzen Hubvorrichtung 23 an
dem Hauptträger 1 hat
den Vorteil, daß die
Hubvorrichtung 23 nicht die volle Hubhöhe des Knotenelements 9 ausführen muß. Der Bauaufwand
für die
Hubvorrichtung ist daher geringer. Außerdem kann der unter den Trägern 1, 2, 3 vorhandene
Platz auf der Ladefläche 4 des
Transportfahrzeugs 5 zur Unterbringung der Hubvorrichtung 23 genutzt
werden.
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In 5 ist
die Position der Träger 1, 2, 3 bei Erreichen
der vorgesehenen Hubhöhe
gezeigt. In dieser Stellung wird der Hauptträger 1 mit Hilfe der arretierten
Hubvorrichtung 23 solange gehalten, bis das Aufstellen
und Sichern der Tragkonstruktion des Zeltes beendet ist. Als nächstes werden
nun nacheinander die Träger 2, 3 um
die vertikalen Achsen ihrer Drehgelenke 7, 8 geschwenkt
und in die in 8 gezeigte
sternförmige
Anordnung gebracht. Hierbei werden die auf der Fußplatte 15 ruhenden
Enden der Träger 2, 3 mit
Hilfe eines geeigneten Hebezeugs soweit angehoben, daß ihre Fußplatten
den Boden nicht mehr berühren
und dann mit Hilfe eines Fahrzeugs oder eines an dem Träger befestigten
Rades in die vorgesehene Aufstellposition transportiert. Hierbei
werden auch die beiden Hälften 10, 11 des
Knotenelements zusammengeklappt und in der in 7 gezeigten Position an den Enden 12, 13 fest
miteinander verschraubt. Das Drehgelenk 6 ist in der geschlossenen
Stellung der Hälften 10, 11 blockiert,
so daß sich
das Knotenelement 9 nicht mehr gegenüber dem Hauptträger 1 bewegen
kann.
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Anstelle eines einzigen Drehgelenks 6 können die
beiden Hälften 10, 11 des
Knotenelements 9 auch getrennt voneinander jeweils durch
ein Drehgelenk mit dem Hauptträger 1 verbunden
sein, wobei die beiden Drehgelenke einen Abstand voneinander haben.
Werden hierbei die Hälften
zusammengeklappt und fest verbunden, so sind dadurch auch die Drehgelenke
gesperrt und das Knotenelement starr mit dem Hauptträger 1 verbunden.
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Nachdem alle Träger 2, 3 in
die in 8 gezeigte sternförmige Anordnung
gebracht sind, werden die Enden eines Ringankers 24, der
aus einem durch Ösen
in den Trägern
geführten
Drahtseil besteht, an den nebeneinander liegenden Trägern 3 miteinander
verbunden und mit Hilfe einer hierfür vorgesehenen Spannvorrichtung
wird der Ringanker 24 gespannt.
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Die nur in 8 gezeigte Plane 25 kann je nach
Größe des Zeltes
entweder dauerhaft mit den Trägern 1, 2, 3 verbunden
sein und gemeinsam mit diesen transportiert und ausgebreitet werden
oder sie kann zum getrennten Transport von den Trägern 1, 2, 3 trennbar
sein. Im ersten Fall erfolgt das Auseinanderfalten und Spannen der
Plane 25 gleichzeitig mit dem Auseinanderbewegen der Träger. Im
zweiten Falle wird die gegebenenfalls aus mehreren Teilstücken bestehende
Plane 25 nach dem Aufstellen der Träger 1, 2, 3 auf
diesen angebracht.