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Die
Erfindung betrifft die Verwendung eines Katalysators zur partiellen
Oxidation insbesondere von niederen Alkanen unter Bildung eines
Esters.
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Derartige
Katalysatoren sind beispielsweise aus der WO 98/50333 A1 bekannt.
So sind dort Katalysatoren beschrieben und beansprucht, die eine
katalytisch aktive Menge eines Metalls der Platin-Gruppe mit einem
Liganden-Komplex der Formel MLmXn umfassen, worin M ein Metall der Platin-Gruppe,
L ein Bidiacin-Ligand, X ein oxidationsunempfindliches Anion, ausgewählt aus
Halogenid, Hydroxid, Sulfat, Disulfat, Nitrat und Phosphat, m 1
oder 2 und n eine ganze Zahl von 1 bis 8 darstellen.
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Die
US 5,728 839 A offenbart
Metallkomplexe mit heterocyclischen Carbenen. Hier handelt es sich
um Metalle der B. Nebengruppe wie z. B. Eisen, Rhodium, Osmium,
Cobalt, Iridium, Nickel, Ruthenium, Platin und Palladium. Die Komplexe
enthalten Mono- oder Dicarbenliganden des Imidazols oder Pyrazols.
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Die
DE 101 28 144 A1 offenbart
ein Verfahren zur Telomerisation von nicht cyclischen Olefinen mit mindestens
zwei konjugierten Doppelbindungen mit Nukleophilen, wobei als Katalysator
ein Palladiumcarbenkomplex eingesetzt wird. Zweck der Verwendung
der Palladiumkatalysatoren ist die Telomerisation, d.h. ein Verfahren
zur Polymerisation, bei dem ein Lösungsmittel, das sogenannte
Telogen mit n Mol eines ethylenischen ungesättigten Monomeren (Taxogen)
unter Bildung eines Oligomeren oder Polymeren mit niedriger Molmasse
abreagiert. Zum Einsatz kommt dieses Verfahren zur Herstellung von
Polymerverbindungen für
Weichmacher oder als Polymerverbindung, die in Klebstoffen für die Erhöhung der
Haftfestigkeit verantwortlich ist.
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In
dem Artikel von HERRMANN, W.A.; REISINGER, C.-P., SPIEGLER,M. (Chelating
N-heterocyclic carbene ligands in palladium-catalyzed heck-type
reations. In: Journal of Organometallic Chemistry 557 (1998) S.
93-96)) wird eine Synthese von Palladium Komplexen mit chelatbildende
N-heterocyclischen Carbenliganden beschrieben, die in Heck bzw.
Suzuki Kopplungsreaktion von Brom- oder Chlorarenen verwendet werden.
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Im
Artikel von MAGILL, A.M. et al. (Palladium (II) complexes containing
mono- bi- and tridentate carbene ligands. Synthesis, characterization
and application as catalysts in C-C coupling reations. In: Journal
of Organometallic Chemistry 617-618 (2001) S. 546-560)) sind lediglich
Palladiumkomplexe offenbart.
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Weiterhin
beschreibt die
EP 0
572 517 B1 ein katalytisches Verfahren zum Umsetzen von
Kohlenwasserstoffströmen,
insbesondere niedriger Alkane in Ester, Alkohole und gegebenenfalls
Kohlenwasserstoffe. Zur Umsetzung wird eine starke Säure, vorzugsweise
Schwefelsäure,
verwendet.
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Es
bestand nun ein Bedürfnis
nach weiteren Katalysatoren und deren Verwendung, die mit schwächeren Säuren aktiv
und relativ einfach herzustellen sind sowie eine ausreichende Stabilität aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird mit der Verwendung gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind
in den Unteransprüchen
angegeben.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Katalysators,
enthaltend ein Carbensystem, dargestellt durch die nachstehenden
Formeln Ia–Ic:
wobei
M ein Edelmetall der Gruppe VIII des Periodensystems darstellt,
R einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, insbesondere eine
tertiäre
Butyl- oder eine Methyl-Gruppe darstellt, Hal ein Halogenid, ausgewählt aus
Chlor und Brom ist, und wobei Z (CH
2)
n darstellt, wobei n gleich 1 oder 2 ist.
Der Ligand (Lig) ist ein organischer oder anorganischer anionischer
oder neutraler Ligand. Vorzugsweise handelt es sich bei Lig um ein
Molekül
des Reaktionsmediums bzw. Lösungsmittels,
insbesondere das Anion der Trifluoressigsäure.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatoren
kann entsprechend der nachstehenden Synthesewege erfolgen. Abgewandelte
oder alternative Syntheseschritte können dem Fachmann aufgrund
seiner Kenntnisse offensichtlich sein.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren zeigen eine überraschend
gute Aktivität,
insbesondere bei katalytischen Oxidationsverfahren zur Umwandlung
von Kohlenwasserstoffen oder kohlenwasserstoffhaltigen Beschickungen,
wobei vermutlich zunächst
eine CH-Aktivierung erfolgt.
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Ein
besonderer Vorteil gegenüber
den bekannten Diimin-Katalysatoren gemäß der
EP 0 572 517 B1 und der
WO 98/50333 A1 ist die gute Aktivität der erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren bei Verwendung relativ schwacher Säuren (verglichen mit H
2SO
4) wie CF
3CO
2H, und bei verhältnismäßlig niedrigen
Temperaturen, beispielsweise bei etwa 70°C.
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Es
wurde gefunden, dass dabei besonders gute Ergebnisse erzielt werden,
wenn M Palladium oder Platin, insbesondere Palladium, darstellt.
Als Halogenid ist Brom besonders bevorzugt.
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Aufgrund
der besonders guten Donoreigenschaften und der Stabilität ihrer
Komplexe eignen sich besonders gut Carbenliganden für diese
Anwendung. Dabei können
1 oder 2 monodentat gebundene Carbenliganden an das Zentralmetall
gebunden sein (siehe 1a + 1b), oder es werden in einer bevorzugten
Ausführungsform
bidentat gebundene Dicarbenliganden verwendet (1c).
Die Brücke zwischen
den beiden Carbengruppen kann eine Ethylengruppe oder eine Methylengruppe
darstellen (n = 1 oder 2). Weiterhin wurde gefunden, dass es, falls
Z eine Methylengruppe (n = 1) darstellt, bevorzugt ist, dass R jeweils
einen Methylrest darstellt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung der Katalysatoren
in einem katalytischen Oxidationsverfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen
oder kohlenwasserstoffhaltigen Beschickungen, insbesondere von Alkanen,
in Alkyloxyester, die gegebenenfalls zu Alkoholen oder Kohlenwasserstoffen
umgewandelt werden können.
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Insbesondere
der nach einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform gewonnene Methylester
der Trifluoressigsäure
kann aufgrund des günstigen
Siedepunktes von 43°C
(im Verhältnis
zum Siedepunkt des bevorzugten Reaktionsmediums Trifluoressigsäure von
73°C) im
Gegensatz zum Monomethylester der Schwefelsäure, der nach der WO 98/50333
A1 gewonnen wird, leicht von der Reaktionsmischung, die den Katalysator
enthält,
abdestilliert werden.
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Nach
Abtrennung und Spaltung des Esters kann neben dem Produkt Methanol
auch die Trifluoressigsäure
wiedergewonnen und in den Prozess rückgeführt werden, während bei
einem Verfahren analog der WO 98/5033311 A1 verdünnte Schwefelsäure erhalten
wird, die nicht mehr in den Prozess rückgeführt werden kann.
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Der
erste Schritt ist vermutlich dabei eine katalytische Reaktion. Hierbei
wird mindestens ein Katalysator, enthaltend eine Verbindung gemäß Formel
2 aus Anspruch 1, mit einem oder mehreren Kohlenwasserstoffen bzw.
einer kohlenwasserstoffhaltigen Beschickung, zusammen mit einem
Oxidationsmittel und einer Säure
kontaktiert, um einen Alkyloxyester der Säure zu erzeugen, und anschließend ggf.
der Alkyloxyester der Säure
gewonnen.
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Es
erfolgt vermutlich zunächst
eine CH-Aktivierung. Insoweit betrifft ein Aspekt auch ein Verfahren
zur CH-Aktivierung
und/oder zur partiellen Oxidation von Kohlenwasserstoffen oder kohlenwasserstoffhaltigen
Beschickungen. Ein bevorzugter Aspekt betrifft die Aktivierung bzw.
Veresterung von niederen Alkanen mit 1 bis 6 Kohlenwasserstoffen,
insbesondere von Methan.
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Nach
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann die Reaktion bei verhältnismäßig niederen
Drucken von etwa 10 bis 50 bar, vorzugsweise zwischen etwa 20 und
40 bar, insbesondere bei etwa 30 bar, und verhältnismäßig niedrigen Temperaturen
von etwa 40 bis 120°C,
insbesondere etwa 70 bis 90°C, durchgeführt werden.
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Wie
vorstehend ausgeführt,
ist eine besonders bevorzugte Metallkomponente Palladium.
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Geeignete
Oxidationsmittel sind dem Fachmann aus bekannten Verfahren zur (partiellen)
Oxidation von Alkanen wie Methan bekannt. Geeignete starke Oxidationsmittel
umfassen, ohne hierauf beschränkt
zu sein, Halogene, HNO3, Perchlorsäure, HOCl
bzw. Hypochlorite, O2, O3,
SO3, NO2, H2O2 und H2SO4. Besonders bevorzugte
Oxidationsmittel sind Sauerstoff und Peroxodisulfate bzw. deren
Alkali- oder Erdalkalisalze wie Kaliumperoxodisulfat. Im Einzelfall
kann das am besten geeignete Oxidationsmittel anhand routinemäßliger Versuche
bestimmt werden.
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Bei
der verwendeten Säure
kann es sich um mindestens eine organische oder mindestens eine
anorganische Säure
oder deren Gemische handeln. Die Säuren sollten oxidationsbeständig sein,
d.h. sie sollten in dem angegebenen Reaktionsmedium nicht durch
den metallhaltigen Katalysator oxidiert werden. Zusätzlich zu
der Verwendung als Reaktand wird die Säure nach einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
im Überschuss
eingesetzt und kann so gleichzeitig als Reaktionsmedium dienen.
Hierzu eignen sich besonders Medien mit einem pKs < 5. Ein Beispiel
einer solchen vorteilhaften Verwendung ist CF3CO2H.
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Geeignete
Säuren
bzw. Säuregemische
sind dem Fachmann geläufig
und umfassen z.B. CH3CO2H, CF3CO2H, CF3SO3H, HNO3, H2SO4,
H3PO4 und dergleichen.
In vielen Fällen
hat sich gezeigt, dass die Verwendung von verhältnismäßig schwachen Säuren, insbesondere
mit einem pKs von > 0,
unter dem Gesichtspunkt der Handhabung und der Anwendungsbreite
bezüglich
des aktiven Metallkomplexes bevorzugt ist. Es wurde gefunden, dass
insbesondere zur CH-Aktivierung und zur partiellen Aktivierung von
C1-C4-Alkanen die
Verwendung von Trifluoressigsäure,
oder eines Säuregemischs,
das Trifluoressigsäure
oder Trifluoressigsäureanhydrid
enthält,
vorteilhaft ist.
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Die
im ersten Reaktionsschritt erzeugten Ester können anschließend in
Alkohole oder in andere geeignete Zwischenverbindungen umgewandelt
werden. Dieser Schritt kann zur Regenerierung der Säure zur Wiederverwendung
in dem ersten Schritt eingesetzt werden.
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Die
Alkohole oder anderen Zwischenverbindungen können anschließend in
höhere
Kohlenwasserstoffverbindungen umgewandelt werden.
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Der
erfindungsgemäß verwendete
Katalysator enthält
mindestens ein sogenanntes Mendeleev-Übergangsmetall, das eine Oxidation
von Wasserstoff, Alkanen oder Arenen bewirken kann. Zur Übersicht
einer derartigen Oxidation siehe Olah et al., „Superacid-Catalyzed Oxigenation of Alkanes", Angew. Chem., Int.
Ed., (1978), Vol. 17, S. 909–931.
Solche geeigneten Übergangsmetalle
umfassen auch Co, Mn, Fe und V. Bevorzugte Katalysatoren enthalten
Edelmetalle, ausgewählt
aus der Gruppe VIII des Periodensystems, d.h. Platin, Palladium,
Iridium, Ruthenium, Rhodium, Osmium, und Gemische dieser Metalle.
Es können
ein oder mehrere der genannten Metalle in den Katalysatoren verwendet
werden. Die Form, in der der Katalysator zu dem Reaktionsmedium
zugegeben wird, ist nicht besonders wichtig, solange sichergestellt
ist, dass das Oxidationsmittel, die Säure und das Reaktans (der Kohlenwasserstoff)
Zugang zu dem Metall haben und dass die Form die Fähigkeit
des katalytischen Metalls nicht einschränkt, sich während der Reaktion in den Oxidationsstufen zu
verändern.
Der Katalysator bzw. das katalytische Metall muss zumindest in einer
katalytisch wirksamen Menge vorliegen. Allgemein sind zwischen 50
ppm und 1,0 Mol-% bezogen auf das gesamte Reaktionsgemisch geeignet.
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Die
Reaktion wird vorzugsweise in einem Behältnis durchgeführt, das
ein gutes Mischen der Gasphase und der flüssigen Phase fördert.
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Die
Erfindung wird nun anhand der nachstehenden Beispiele erläutert:
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Allgemeine
Arbeitstechniken
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Die
Synthesen der Liganden und der verwendeten Komplexe können ohne
Anwendung von Schutzgastechnik durchgeführt werden. Die dafür verwendeten
Lösungsmittel
bedürfen
vor Gebrauch keiner Trocknung.
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Alle
Katalyseexperimente wurden in einem Hochdruckautoklaven der Firma
Büchi Typ
Limbo 350 durchgeführt,
der zum Schutz vor Korrosion aus Hastelloy C gefertigt ist.
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Die
verwendeten Gase Sauerstoff und Methan wurden von der Firma Messer-Griesheim
bezogen. Beide Gase weisen eine Reinheit von 99% auf.
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Alle
verwendeten Chemikalien wurden von gängigen Anbietern bezogen und
ohne weitere Aufreinigung eingesetzt. Die in der Katalyse verwendeten
Lösungsmittel
Trifluoressigsäure
und Trifluoressigsäureanhydrid
wurden von der Firma Merck bezogen und ohne weitere Reinigung eingesetzt.
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Analytische
Methoden
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Kernresonanzspektroskopie
(NMR)
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Die
NMR-Spektren wurden an einem Gerät
der Firma Bruker Typ DPX400 (Messfrequenzen 1H
400,13 MHz, 13C 100,85 MHz) aufgenommen.
Als Lösungsmittel
dienten hochreine, deuterierte Lösungsmittel,
die ohne weitere Reinigung eingesetzt wurden.
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Die
Angabe der chemischen Verschiebung δ erfolgt in ppm relativ zur
eingestrahlten Frequenz, wobei als interner Standard die verwendeten
Lösungsmittel
dienten.
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Elementaranalysen (EA)
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Die
Elementaranalysen wurden im Mikroanalytischen Labor der Technischen
Universität
München durchgeführt. Die
Bestimmung von Kohlenstoff-, Stickstoff- und Wasserstoffanteilen
erfolgte mittels der Verbrennungsmethode. Halogene wurden argentometrisch
bestimmt. Die Bestimmung von Metallanteilen erfolgte atomabsorptionsspektroskopisch.
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Gaschromatographie (GC)
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Die
Trennung und Identifikation der flüssigen Reaktionsgemische der
Katalysen erfolgte aus der Substanz an einem Gerät der Firma Hewlett-Packard
Typ 5890. Die Auftrennung erfolgte durch eine Trifluormethylpropyl-Polysiloxan-Säule Typ
RTX 200 der Firma Restek. Vor jeder GC-Messung wurde zum Zwecke
der eindeutigen Zuordnung der GC-Signale eine Referenzprobe, bestehend
aus Trifluoressigsäure,
Trifluoressigsäurealkylester
und Trifluoressigsäureanhydrid,
vermessen.
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Arbeitsvorschriften:
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Synthese von 1-tert.-Butyl-Imidazol
(1)
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22,00g
(0,3 mol) tert.-Butylamin werden in 45ml destilliertem Wasser gelöst und mit
24ml einer 85%-igen Phosphorsäure
auf pH = 2 angesäuert.
Nach Zugabe von 9,00g (0,3 mol) Paraformaldehyd, sowie 34,5ml (0,3
mol) einer 40%-igen wässrigen
Glyoxallösung
wird auf 90°C
erhitzt und eine Lösung
von 16,00g (0,3 mol) Ammoniumchlorid in 20ml Wasser im Verlauf von
einer Stunde zugetropft. Aus der anfänglich weißen Suspension bildet sich
eine klare, gelbe Lösung.
Nach weiteren 20 min Erhitzen kühlt
man mit Eis ab und stellt mit festem KOH einen pH-Wert von 13 ein.
Das Produkt wird mit dreimal 100ml Methylenchlorid extrahiert und das
Lösungsmittel
im Vakuum entfernt. Man reinigt durch Destillation (ca. 105°C bei 12
Torr) und erhält
eine klare Flüssigkeit
(5,80g, 16%).
1H-NMR (400 MHz, 25°C, CDCl3)
δ =
7,62 ppm (s, 1H, NCHN), 7,07 ppm (d, 1H, NCH), 7,04 ppm (d, 1H,
t-BuNCH), 1,56 ppm (s, 9H, CH3).
13C-NMR (100 MHz, 25°C, CDCl3)
δ = 134,3
ppm (NCHN), 128,9 ppm (NCH), 116,3 ppm (t-BuNCH), 54,5 ppm (C(CH3)3), 30, 6 ppm (C(CH3)3).
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Synthese von 1,1'-Di-tert.-butyl-3,3'methylendiimidazoliumbromid
(2)
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Eine
Lösung
von 2,00g (16,6 mmol) 1-tert.-Butylimidazol wird in einem ACE-Druckrohr
mit 10 mmol Dibrommethan versetzt und 24 h auf 150°C erhitzt.
Der entstehende farblose Feststoff wird ab filtriert, zweimal mit
je 20ml Tetrahydrofuran gewaschen und im Vakuum getrocknet (2,65g,
78%).
1H-NMR 400 MHz, 25°C, D2O):
δ =
7,68 ppm (s, 2H, NCH), 7,62 ppm (s, 2H, NCH), 6,47 ppm (s, 2H, CH2), 1,55 ppm (s, 18H, CH3).
Die aciden NCHN-Protonen können
aufgrund von Austauscheffekten nicht beobachtet werden.
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Synthese von 1,1'-Di-tert.-butyl-3,3'-methylendiimidazoliumiodid
(3)
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Eine
Lösung
von 2,00g (16,6 mmol) 1-tert.-Butylimidazol wird in einem ACE-Druckrohr
mit 10 mmol Diiodmethan versetzt und 24 h auf 150°C erhitzt.
Der entstehende farblose Feststoff wird abfiltriert, zweimal mit
je 20ml Tetrahydrofuran gewaschen und im Vakuum getrocknet (2,53g,
73%).
1H-NMR (400 MHz, 25°C, D2O):
δ =
7,68 ppm (s, 2H, NCH), 7,62 ppm (s, 2H, NCH), 6,47 ppm (s, 2H, CH2), 1,55 ppm (s, 18H, CH3).
Die aciden NCHN-Protonen können
aufgrund von Austauscheffekten nicht beobachtet werden.
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Synthese von 1,1'-Dimethyl-3,3'-methylendiimidazoliumbromid
(4)
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2,00g
(12,2 mmol) Methylimidazol werden in einem ACE-Druckrohr in 5ml
Tetrahydrofuran gelöst, 0,94ml
(6,7 mmol) Dibrommethan zugegeben und über Nacht auf 130°C erhitzt.
Der Niederschlag wird abfiltriert, zweimal mit je 20ml Tetrahydrofuran
gewaschen und im Vakuum getrocknet. Man erhält 3,10g (75,8%) eines weißen Pulvers.
1H-NMR (400 MHz, 25°C, d6-Dimethylsulfoxid):
δ = 9,60 ppm
(s, 2H, NCHN), 8,13 ppm (s, 2H, NCH), 7,83 ppm (s, 2H, NCH), 6,80ppm
(s, 2H, CH2), 3,89 ppm (s, 6H, CH3).
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Synthese von 1,1'-Dimethyl-3,3'-methylendiimidazolin-2,2'diyliden-palladium(II)-dibromid
(5)
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0,
45g (2 mmol) Palladium (II) acetat und 0, 68g (2 mmol) 1,1' -Dimethyl-3,3'-methylendiimidazoliumbromid
werden in 6ml Dimethylsulfoxid suspendiert und 4 h auf 80°C erhitzt.
Anschließend
wird 1 h auf 120°C erhitzt
und noch in der Wärme
das Lösungsmittel
entfernt. Der Rückstand
wird zweimal mit 10ml Tetrahydrofuran gewaschen und am Vakuum getrocknet.
Man erhält
0,83g (94%) eines gelblichen Feststoffs.
1H-NMR
(400 MHz, 25°C,
ds-Dimethylsulfoxid):
6 = 7,45 ppm (s, 2H, NCH), 7,24 ppm (s,
2H, NCH), 6,36 ppm (s, 2H, NCH2N), 3,69
ppm (s, 6H, CH3).
13C-NMR
(100 MHz, 25°C,
d6-Dimethylsulfoxid):
δ = 168 ppm
(NCN), 123 ppm (NCH), 121 ppm (NCH), 60 ppm (NCH2N),
30 ppm (CH3).
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Synthese von 1,1'-Di-tert.-butyl-3,3'-methylendiimidazolin-2,2'-diyliden-palladium(II)-dibromid (6)
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0,458
(2 mmol) Palladium(II)acetat und 0,84g (2 mmol) 1,1'-Ditert.-butyl-3,3'-methylendiimidazoliumbromid
werden in 6ml Dimethylsulfoxid suspendiert und 4 h auf 80°C erhitzt.
Anschließend
wird über
Nacht auf 130°C
erhitzt, wobei die Lösung
aufklart. Das Lösungsmittel
wird in der Wärme
im Vakuum entfernt und der Rückstand
zweimal mit je 10ml Tetrahydrofuran gewaschen. Die Verbindung kann
durch Einkondensieren von Acetonitril in eine gesättigte Dimethylsulfoxid – Lösung umkristallisiert
werden. Man erhält
0,95% (90°s)
eines gelben Feststoffs.
1H-NMR (400 MHz, 25°C, d6-Dimethylsulfoxid):
δ = 7,70 ppm
(s, 2H, NCH), 7,50 ppm (s, 2H, NCH), 6,27 ppm (d, 1H, NCH2N), 6,00 ppm (d, 1H, NCH2N),
1,83 ppm (s, 18H, CH3).
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Synthese von 1,1'-Di-tert.-butyl-3,3'-methylendiimidazolin-2,2'-diyliden-palladium(II)-diiodid (7)
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0,458
(2 mmol) Palladium(II)acetat und 1,038 (2 mmol) 1,1'-Ditert.-butyl-3,3'-methylendiimidazoliumiodid
werden in 6ml Dimethylsulfoxid suspendiert und 4 h auf 80°C erhitzt.
Anschließend
wird über
Nacht auf 130°C
erhitzt, wobei die Lösung
aufklart. Das Lösungsmittel
wird in der Wärme
im Vakuum entfernt und der Rückstand
zweimal mit je 10ml Tetrahydrofuran gewaschen. Die Verbindung kann
durch Einkondensieren von Acetonitril in eine gesättigte Dimethylsulfoxid – Lösung umkristallisiert
werden. Man erhält
1,14g (92%) eines gelben Feststoffs.
1H-NMR(400 MHz, 25°C, d6-Dimethylsulfoxid):
δ = 7,68 ppm
(s, 2H, NCH), 7,56 ppm (s, 2H, NCH), 6,30 ppm (d, 1H, NCH2N), 6,00 ppm (d, 1H, NCH2N),
1,83 ppm (s, 18H, CH3).
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Synthese von 1,1'-Dimethyl-3,3'-methylendiimidazolin-2,2'-diyliden-platin(II)-diiodid (8)
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0,558
(1,85 mmol) Platin(II)chlorid, 0,50g (3,7 mmol) Natriumacetat-Trihydrat
und 0,80g (1,85 mmol) 1,1'-Dimethyl-3,3'methylendiimidazoliumiodid
werden in 7ml Dimethylsulfoxid suspendiert und 1 d auf 60°C erhitzt.
Anschließend
wird 1 h auf 120°C
erhitzt und noch in der Wärme
das Lösungsmittel
entfernt. Der Rückstand
wird zweimal mit 5ml Tetrahydrofuran gewaschen und am Vakuum getrocknet.
Man erhält
1,03g (77%) eines gelben Feststoffs.
1H-NMR
(400 MHz, 25°C,
d6-Dimethylsulfoxid):
δ = 7,52 ppm
(s, 2H, NCH), 7,29 (s, 2H, NCH), 6,11 ppm (m, 1H, NCH2N),
5, 89 ppm (m, 1H, NCH2N), 3,83 ppm (s, 6H,
CH3).
13C-NMR
(100 MHz, 2,5°C,
d6-Dimethylsulfoxid)
δ = 143ppm
(NCN), 123 ppm (NCH), 120 ppm (NCH), 62 ppm (NCH2N),
37 ppm (CH3).
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Synthese von 1,1'-Dimethyl-3,3'-methylendiimidazolin-2,2'-diyliden-platin(II)-bromid (9)
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0,508
(1,69 mmol) Platin(II)chlorid, 0,46g (3,7 mmol) Natriumacetat-Trihydrat
und 0,58g (1,85 mmol) 1,1'-Dimethyl-3,3'methylendiimidazoliumbromid
werden in 7ml Dimethylsulfoxid suspendiert und 6 h auf 60°C erhitzt.
Anschließend
wird 1 h auf 120°C
erhitzt und noch in der Wärme
das Lösungsmittel
entfernt. Der Rückstand
wird zweimal mit 5ml Tetrahydrofuran gewaschen und am Vakuum getrocknet.
Man erhält
0,64g (71%) eines weißen
Feststoffs.
1H-NMR (400 MHz, 25 °C, d6-Dimethylsulfoxid):
δ = 7,55 ppm
(s, 2H, NCH), 7,30 (s, 2H, NCH), 6,21 ppm (m, 1H, NCH2N),
5,85 ppm (m, 1H, NCH2N), 3,82 ppm (s, 6H,
CH3).
13C-NMR
(100 MHz, 25°C,
d6-Dimethylsulfoxid):
δ = 143ppm
(NCN), 123 ppm (NCH), 120 ppm (NCH), 62 ppm (NCH2N),
39 ppm (CH3).
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Katalyse
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Beschreibung
der Versuchsapparatur für
die Katalyse
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Eine
typische Apparatur ist in 1 dargestellt.
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Die
gesamte Versuchsapparatur, mit Ausnahme der Gasflaschen, befindet
sich aus Sicherheitsgründen
in einer Autoklavenbox. Die Gasentnahme aus den Flaschen erfolgt über Druckminderer
(1) Typ FMD50016ME der Firma DRUWA mit Enddrücken bis
50 bar. Durch zwei ¼'' -Kupferleitungen werden die Gase in
die Autoklavenbox geleitet, wo beide Leitungen über ein T-Stück (2)
verbunden werden. Beide Gaszuläufe
können
zusätzlich
durch Absperrventile (3) gesteuert werden.
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Ausgehend
vom T-Stück
werden die Gase über
eine ¼" -Kupferleitung in
eine fest installierte Sicherheitsvorrichtung (4) geleitet,
die es erlaubt, die Versuchsapparatur von außerhalb der Box über Nadelventile zu
befüllen
bzw. über
eine eigene Abgasleitung zu entleeren.
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Die
Weiterführung
der Gase erfolgt über ¼" Hastelloy C4 Leitungen.
Die Gase werden in eine 500ml Hochdruckgasbürette (5) der Firma
PARR mit Druckaufnehmer (6) und Regelventil (7)
eingeleitet. Ein Druckaufnehmer (Typ GMSD 100BRE) der Firma GREISINGER
kann den Druck mit einer Genauigkeit von 0,01 PSI bestimmen. Am
Gasaustritt der Gasbürette
ist ein Rückschlagventil
(8) angebracht, das ausschließlich einen Gasstrom von der
Gasbürette
zum Autoklaven erlaubt.
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Von
der Gasbürette
führt ein
flexibler ¼'' Teflonhochdruckschlauch der Firma SWAGELOK
zu einem ¼'' Hastelloy Rohrstück. An dieser Stelle erfolgt
der Anschluss des Autoklaven mittels ¼'' SWAGELOK
Verschraubungen. Die Zuleitung in den Autoklaven kann über ein
Ventil (9) der Firma SWAGELOK (Werkstoff Monell) geregelt
werden.
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Der
Autoklav (10) der Firma BÜCHI (Modell Limbo 350, 200ml)
und alle Komponenten, die mit dem Reaktionsraum in Kontakt treten,
bestehen aus Hastelloy C22. Durch einen Druckaufnehmer (11)
kann der Druck, im Autoklaven bis auf 1 bar genau bestimmt werden.
Die Entspannung des Autoklaven erfolgt über ein ¼'' Ablassrohr
aus Hastelloy C22, das über
ein Ventil der Firma SWAGELOK (Werkstoff Monell) geregelt werden
kann.
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Die
Beheizung des Autoklaven erfolgt über ein handelsübliches
Heizband (12) (Länge
1,5m), das Temperaturen bis 400°C
erlaubt. Das Heizband ist spiralförmig in einem eigens für den Autoklaven
ausgefrästen Aluminiumblock
(13) verlegt und wird durch zylindrische Röhren, die
in den Aluminiumblock gestellt werden, an der Wandung des Blocks
fixiert. Die Durchmesser der zylindrischen Röhren sind so gewählt, dass
der Autoklav in die Aluminiumblock-Heizung hineingestellt werden kann.
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Ein
Laborregler (14) (dTron16.1) der Firma JUMO steuert die
Stromzufuhr zum Heizband. Der angeschlossene Temperaturfühler (15)
des Autoklaven überwacht
dabei das Erreichen der eingegebenen Soll-Temperatur.
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Katalytische Oxidation
von Methan
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0,251
mmol des Katalysators werden in einem Gemisch aus 60ml Trifluoressigsäure und
1Oml Trifluoressigsäureanhydrid
im Autoklaven gelöst.
In dieser Lösung
werden 5,70g Kaliumperoxodisulfat suspendiert und der Autoklav verschlossen.
Der Gasraum wird dreimal mit Methan (20-30 bar) gespült und anschließend bei
zugeschaltetem Rührer
mit Methan befüllt.
Der Autoklav wird in den Heizblock gestellt und auf die entsprechende
Reaktionstemperatur gebracht. Nach 24 h wird die Heizung abgeschaltet,
der Reaktor aus dem Heizblock genommen und durch Kühlung auf
eine Temperatur von –10°C–0°C gebracht.
Anschließend
wird langsam expandiert. Das kalte, flüssige Reaktionsgemisch wird
in ein Probenahmegefäß überführt und
im Kühlschrank
bei 4°C
gelagert.
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Der
Nachweis des Trifluoressigsäuremethylesters
erfolgt gaschromatographisch aus dem flüssigen Reaktionsgemisch. Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 1 zusammengefasst.
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