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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Planarisieren einer durch ein
Relief mit vertieften und erhöhten
Abschnitten strukturierten und auf einer Arbeitsfläche aufgebrachten
Prozessschicht in einer Halbleitereinrichtung, bei dem die Prozessschicht
bis zur Arbeitsfläche
abgetragen und anschließend
die Arbeitsfläche
planarisiert wird.
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Ein
Aufbringen einer funktionalen Schicht einer Halbleitereinrichtung
(im Folgenden Wafer) erfolgt in vereinfachter-Darstellung üblicherweise durch
- – Auftragen
einer homogenen Arbeitsschicht aus einem Arbeitsmaterial auf einer
planen Oberfläche
des Wafers,
- – Strukturieren
der Arbeitsschicht, wobei in der Arbeitsschicht ein Relief mit erhöhten und
vertieften Abschnitten entsteht und
- – Füllen der
vertieften Abschnitte der Arbeitsschicht durch mindestens ein Prozessmaterial.
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Jedes
Auftragen, Strukturieren und Füllen kann
dabei wieder in mehrere aufeinander folgende, auf- und abbauende
Prozesse zerfallen. Die Oberfläche
des Wafers, auf der jeweils ein auf- oder abbauender Prozess stattfindet,
bildet eine Prozessfläche.
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Abhängig vom
angewandten Verfahren wird das Prozessmaterial beim Füllen der
vertieften Abschnitte der Arbeitsschicht in mehr oder weniger großem umfang
auch auf den erhöhten
Abschnitten der Arbeitsschicht aufgebracht.
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Insbesondere
beim Anwenden von Abscheidungsverfahren entsteht auf der Arbeitsschicht
eine wiederum reliefartig strukturierte Prozessschicht aus dem Prozessmaterial,
wobei über
den vertieften Abschnitten der Arbeitsschicht vertiefte Abschnitte
der Prozessschicht und über
den erhöhten
Abschnitten der Arbeitsschicht erhöhte Abschnitte der Prozessschicht
entstehen.
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Aus
dem Relief der Arbeitsschicht geht ein Relief der Prozessschicht
hervor, das sich von dem der Arbeitsschicht, abhängig vom angewandten Verfahren,
hinsichtlich einer vertikalen, zur Arbeitsfläche orthogonalen Ausdehnung
und der Ausprägung
von Übergängen von
den vertieften zu den erhöhten
Abschnitten unterscheidet.
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Üblicherweise
findet sich die vertikale Ausdehnung in der Prozessschicht gegenüber der
in der Arbeitsschicht reduziert. Die Übergänge in der Prozessschicht sind
gegenüber
den Übergängen in
der Arbeitsschicht verflacht und/oder abgerundet.
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Um
ein vollständiges
Füllen
der vertieften Abschnitte der Arbeitsschicht sicherzustellen, wird das
Prozessmaterial bis über
eine Oberkante der vertieften Abschnitte der Arbeitsschicht hinaus
abgeschieden. Es entsteht ein Überfüllen (im
Folgenden Overfill) zwischen der Oberfläche der Arbeitsschicht und
einer Grundfläche
der vertieften Abschnitte der Prozessschicht.
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Vor
dem Aufbringen einer weiteren funktionalen Schicht wird die Prozessschicht
wieder bis zur Oberkante der Arbeitsschicht abgetragen und dabei gleichzeitig
planarisiert.
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Um
das Abtragen der Prozessschicht an der Oberkante der Arbeitsschicht
enden zu lassen, wird zumindest auf den Oberflächen der erhöhten Abschnitte
(im Folgenden auch Struktu ren) der Arbeitsschicht vor dem Füllen der
vertieften Abschnitte der Arbeitsschicht abschnittsweise eine Stoppschicht aus
einem gegen den abbauenden Prozess resistenten Material aufgebracht.
Die der Arbeitsschicht gegenüberliegenden
Oberflächen
der Abschnitte der Stoppschicht spannen eine Arbeitsfläche auf,
die im weiteren Verlauf durch den abbauenden Prozess freigelegt
wird.
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Das
Abtragen und Planarisieren erfolgt üblicherweise durch einen Polierprozess
(CMP, chemical mechanical polishing).
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Dabei
werden der Wafer und ein Poliermittel mit auf der Prozessfläche aufliegenden
Abschnitten in einer Polierebene parallel zur Prozessfläche gegeneinander
bewegt.
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Zwischen
der Prozessfläche
und den auf der Prozessfläche
aufliegenden Abschnitten des Poliermittels befindliche Schleifpartikel
tragen die Prozessschicht ab. Der Abtrag wird durch eine Prozessflüssigkeit
abgeführt.
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Die
Schleifpartikel werden entweder mit der Prozessflüssigkeit
zugeführt
(Standard Slurry Polierprozess) oder während des Polierprozesses aus
dem Poliermittel freigesetzt (Fixed Abrasive Polierprozess, FR-Polierprozess).
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Beim
FA-Polierprozess sind die Schleifpartikel auf einer der Prozessfläche zugewandten
Oberfläche
eines Poliertuchs oder Polierbands (im Folgenden Poliertuch für beides)
in einer Trägermasse eingebettet.
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Die
eingebetteten Schleifpartikel sind üblicherweise Kristalle aus
Silizium- oder Ceroxiden mit einem typischen Durchmesser zwischen
30 und 500 nm.
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Die
Trägermasse
weist eine Zähigkeit
gegenüber
einem Abtrag durch die Prozessfläche
auf, die hoch oder niedrig ist und von ihrer Zusammensetzung abhängt.
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Die
Prozessfläche
weist eine Aggressivität gegenüber der
Trägermasse
auf, die hoch oder niedrig ist und vom abzutragenden Material und
dem Relief der zu bearbeitenden Prozessfläche abhängt.
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Die
Prozessfläche
weist eine hohe Aggressivität
gegenüber
dem Trägermasse
auf, wenn eine Kantenlängenzahl
der Prozessfläche
hoch und die Ausdehnung des Reliefs der Prozessfläche in einer zur
Polierebene senkrechten Richtung groß ist. Die Aggressivität wird ferner
von den Winkeln bestimmt, die die Kanten des Reliefs zur Polierebene
aufweisen.
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Die
Kantenlängenzahl
ist die auf eine Bezugsfläche
bezogene Gesamtkantenlänge
des Reliefs innerhalb der Bezugsfläche. Sie ist hoch in feinstrukturierten
Bereichen und klein in grobstrukturierten Bereichen der Prozessfläche.
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Die
Kantenlängenzahl
und damit auch die Aggressivität
kann auf ein- und derselben Prozessfläche von Bereich zu Bereich
stark variieren. Sie variiert ferner von Prozessfläche zu Prozessfläche und hängt sowohl
von den auf den Wafern realisierten Designs als auch den Technologien
ab, in denen ein Design ausgeführt
wird, z.B. durch die Abscheidetechnologie der Prozessschicht.
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Bei
FA-Polierprozessen bestimmen die Zähigkeit der Trägermasse
und die Aggressivität
der Polierfläche
die Anzahl der freigesetzten Schleifpartikel. Die Anzahl der freigesetzten
Schleifpartikel wiederum bestimmt die Geschwindigkeit, mit der die
Prozessschicht abgetragen wird.
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Für einen
gleichmäßigen Abtrag
bedingen grobstrukturierte Prozessflächen mit geringer Aggressivität weiche
Trägermassen
und feinstrukturierte Prozessflächen
mit hoher Aggressivität
eine harte Trägermasse.
Der Polierprozess wird mindestens so lange aufrecht erhalten, bis
die abzutragende Schicht sicher abgetragen ist. Dies erfordert einen
Nachlauf, also ein längeres
Polieren auf der Stoppschicht.
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Ist
die Trägermasse
relativ zur Aggressivität der
Prozessfläche
sehr weich, erfolgt ein schnelles Freisetzen von Schleifpartikeln
aus dem Poliertuch und ein entsprechend schneller Abtrag. Verharrt
der Polierprozess im Nachlauf auf der Arbeitsfläche, werden Abschnitte der
Arbeitsfläche
aus einem weicheren Material als dem der Stoppschicht durch die
aufliegenden Abschnitte des Poliertuchs ausgekehlt (Dishing). Außerdem bewirkt
die schnelle Freigabe von Schleifpartikeln eine relativ hohe Fehlerstellendichte
in der Arbeitsfläche.
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Ist
dagegen die Trägermasse
relativ zur Aggressivität
der Prozessfläche
hart, werden nur in geringem Umfang Schleifpartikel freigesetzt.
Der Schleifprozess dauert unangemessen lang und kommt unter Umständen vorzeitig,
also vor dem Erreichen der Stoppschicht, zum Stillstand.
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Eine
optimale Prozessführung
erfordert beim FA-Polierprozess ein Anpassen des Poliertuchs an die
zu bearbeitende Prozessfläche.
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Die
Qualität
eines Polierprozesses bemisst sich nach einer auf eine Bezugsfläche bezogenen Fehlerstellenzahl
und Fehlerstellenfläche
(Defektdichte) der Arbeitsfläche.
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Eine
Fehlerstelle in der fertig polierten Arbeitsfläche ist jede Einkerbung mit
einer Tiefe, also einer vertikalen, zur Arbeitsfläche orthogonalen
Ausdehnung in die Arbeitsschicht, die über die durch den Polierprozess
zu erzielende Restrauigkeit hinausgeht.
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Die
Abmessungen solcher Fehlerstellen können in nachfolgenden, abtragenden
Prozessschritten, etwa Ätzvorgängen, vergrößert werden.
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Ursachen
für Fehlerstellen
sind bei FA-Polierprozessen das Abrollen größerer Partikel auf der Prozessfläche in einem
Zwischenraum zwischen der Prozessfläche und einem auf der Prozessfläche sonst
aufliegenden Abschnitt des Poliertuchs. Dabei hinterläßt der abrollende
Partikel eine Spur von Abdrücken
auf der Prozessfläche.
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Solche
Partikel können
Bruchstücke
des abgetragenen Materials, übergroße Schleifpartikel,
Agglomerate aus der Trägermasse,
aus in gleicher Weise wie die Schleifpartikel aus dem Poliertuch
freigesetzte Verunreinigungen des Poliertuchs oder andere Verunreinigungen
sein.
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Fehlerstellen
werden auch durch ein Ausbrechen größerer Strukturen aus der Prozessschicht
erzeugt, wobei die Strukturen mit bis in die Arbeitsschicht reichenden
Anteilen ausgebrochen werden.
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Die
Defektdichte und die Notwendigkeit zur Anpassung der Poliertuchs
an die Prozessfläche steigen
mit einem Aspektverhältnis
(Tiefe : Weite) zu füllender
Abschnitte und werden zum Teil erst bei vergleichsweise hohen Aspektverhältnissen
evident.
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Strukturen
mit solchen Aspektverhältnissen (high
aspect ratio Strukturen, HAR-Strukturen) wie sie in der Vertikalzellen-Technologie
erforderlich sind, werden üblicherweise
in mehreren Abscheidungsschritten gefüllt (HAR-Fill), wobei eingeschobene
abbauende Prozesse ein Schließen
(Abdecken) von vertieften Abschnitten der Arbeitsschicht vor deren vollständigen Verfüllen verhindern.
Eine solche Prozessfolge bildet eine Abfolge von HDP(high density plasma)-Abscheidungsprozessen
und Ätzprozessen (HDP/Etch/HDP-Prozess). Ein Verfahren
zum Füllen von
Gräben
mit hohem Aspektverhältnis
durch eine Abfolge von HDP-Abscheidungsprozessen
und Ätzprozessen
ist in der
US 6,030,881
A beschrieben.
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Beim
Abtragen eines durch eine Abfolge von HDP- und Ätz-Prozessen entstandenen Reliefs in der Prozessschicht
ist eine Anpassung der Zähigkeit
der Trägermasse
des Poliertuchs notwendig, da dieses Relief durch seine hohe vertikale
Ausdehnung und feine Strukturierung eine besondere Aggressivität aufweist.
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Eine
solche Anpassung kann beispielsweise, wie in der
EP 1 068 928 A2 beschrieben,
durch ein zweistufiges Verfahren erfolgen, wobei durch ein Vorplanarisieren
mit einem Poliertuch mit harter Trägermasse das Relief abgetragen
wird und in einem anschließenden
Polierprozess mit einem Poliertuch mit einer weichen Trägermasse
der Overfill abgetragen und die Arbeitsfläche planarisiert wird. Ein
Vorplanarisieren erfordert regelmäßig einen unerwünschten Wechsel
des Poliermittels.
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Da
die Prozessflächen
von sich in Design und Technologie unterscheidenden Wafern eine
unterschiedliche Aggressivität
gegenüber
der Trägermasse
der Poliertuchs aufweisen, sind die zum Polieren notwendigen Anlagen
entweder stets mit angepasstem Poliertuch auszurüsten oder den jeweiligen Wafern
zuzuordnen.
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Aus
der
US 6,090,714 A ist
ein Verfahren zum Planarisieren einer Füllschicht aus einem Füllmaterial
bekannt, mit dem Gräben
in grob- und feinstrukturierten Bereichen einer Waferoberfläche gefüllt werden.
Dabei werden durch Aufbringen einer Polierhilfsschicht vor dem Planarisieren
unterschiedliche Schichtdicken der Füllschicht über den fein- und grobstrukturierten
Bereichen ausgeglichen.
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Ein
weiteres Verfahren zum Planarisieren einer Füllschicht aus einem HDP-Oxid,
mit der Gräben in
grob- und feinstrukturierten Bereichen einer Waferoberfläche gefüllt werden,
mittels einer Polierhilfsschicht aus einem Spin-On-Glass-Material ist in der
US 5,728,621 A beschrieben.
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Zusammenfassend
ist ein Polierprozess herkömmlicher
Art zum Abtragen einer aus HAR-Fill hervorgegangenen Prozessschicht
und zum Planarisieren einer dabei freigelegten Arbeitsschicht unter
folgenden Aspekten unzulänglich:
- – Die
Fehlerdichte in der planarisierten Arbeitsschicht ist höher als
bei nicht aus HAR-Fill hervorgegangenen Prozessschichten und
- – Das
Poliermittel ist auf die Eigenschaften der Prozessfläche und
damit auf den Wafer abzustimmen.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Behandeln von
jeweils durch Reliefs unterschiedlicher Topologie strukturierten
Prozessschichten von Halbleitereinrichtungen zur Verfügung zu
stellen, bei dem solche Prozessschichten mit einheitlichem Poliermittel
und einheitlicher Prozessführung
bearbeitet werden können
und bei dem die Defektdichte einer durch das Verfahren freigelegten
und planarisierten Arbeitsfläche
reduziert ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
auf eine abzutragende, durch ein Relief mit vertieften und erhöhten Abschnitten
strukturierte Prozesschicht in einem ersten Schritt ein Hilfsstoff
aufgebracht. Dabei werden die vertieften Abschnitte des Reliefs
in der Prozessschicht zumindest teilweise mit dem Hilfsstoff gefüllt. Das
Füllen
erfolgt dabei bevorzugt, aber nicht notwendigerweise, bis zu einer Grundfläche der
vertieften Abschnitte der Prozessschicht.
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In
einem zweiten Schritt wird mit jeweils dem gleichen Poliermittel
die Prozessschicht abgetragen und eine Arbeitsfläche freigelegt, sowie die Arbeitsfläche planarisiert.
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Da
eine maximale Aggressivität
der Prozessfläche
wesentlich durch die vertikale Ausdehnung freigestellter Kanten
des Reliefs bestimmt wird und die Kantenhöhe in einer gefüllten Prozessschicht
reduziert ist, ist auch die Spannbreite der Aggressivität der Prozessfläche während des
Abtragens der Prozessschicht reduziert.
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Sind
Prozessmaterial und Hilfsmaterial gegen den Polierprozess beispielsweise
in gleicher Weise resistent, bleibt die Prozessfläche während des
gesamten Polierprozesses gleichförmig
geglättet.
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Ein
Vorplanarisieren entfällt.
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Darüberhinaus
kann der Polierprozess mit dem gleichen Poliermittel in gleicher
Weise für
verschiedene Wafer mit unterschiedlichen Designs, realisiert in
unterschiedlichen Technologien, ausgeführt werden.
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Die
Prozessführung
des Polierprozesses wird durch eine Stoppschicht aus einem gegen
den Polierprozess resistenten Material vereinfacht, die den Vorschub
des Polierprozess begrenzt. Eine solche Stoppschicht wird abschnittsweise
auf erhöhten Abschnitten
des Reliefs der Arbeitsschicht aufgebracht.
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Die
Arbeitsfläche
wird dann abschnittsweise von den der Arbeitsschicht gegenüberliegenden Oberflächen der
Abschnitte der Stoppschicht gebildet.
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Der
Hilfsstoff wird so gewählt
und in einer Weise aufgebracht, dass erhöhte Abschnitte (Strukturen)
der Prozessschicht stabilisiert werden. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit
für ein
Ausreissen solcher Strukturen und für einen Abtrag größerer Fragmente
der Strukturen gegenüber
einem herkömmlichen
Verfahren reduziert. Zudem wird durch die geringere vertikale Ausdehnung
des durch die Füllung
geglätteten
Reliefs die Wahrscheinlichkeit für ein
Ausreissen größerer Agglomerate
aus der Trägermasse
des Poliertuchs reduziert.
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Insgesamt
sinkt daher durch das zumindest teilweise Unterdrücken der
fehlererzeugenden Mechanismen die Defektdichte auf der Arbeitsfläche.
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Wird
ein Hilfsstoff gewählt,
der gegenüber dem
Polierprozess weniger resistent ist als das Prozessmaterial, dann
wird er voreilend abgetragen.
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Ist
der Hilfsstoff zudem in der Prozessflüssigkeit löslich, werden während des
Polierprozesses die Kanten des Reliefs aus dem Prozessmaterial bis
zu einer Prozesshöhe,
also einer vertikalen Ausdehnung senkrecht zur Arbeitsfläche, freigestellt.
Die Prozesshöhe
ist abhängig
vom Unterschied des Hilfsstoffs und des Prozessmaterials in ihrer
Resistenz gegen den Polierprozess. Da die Prozesshöhe die Aggressivität der Prozessfläche bestimmt,
kann über
die Prozesshöhe
der Polierprozess beeinflusst und abgestimmt werden.
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Beispielsweise
können
durch Hilfsstoffe unterschiedlicher Resistenz Prozessflachen auf
in Design und Technologie unterschiedlichen Wafern in ihrem Polierverhalten
vereinheitlicht werden.
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Als
Hilfsstoff können
alle in der Halbleiterprozesstechnologie üblichen, gut polierbaren Materialien
aufgebracht werden, mit denen die vertieften Abschnitte der Prozesschicht
gefüllt
werden können. Bevorzugterweise
gehört
der Hilfsstoff zu einer aus Spin-On-Glass, organischen Polymeren,
dotiertem Silizium und Silikonen gebildeten Gruppe.
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Der
Hilfsstoff wird in einem Spin-On-Verfahren aufgebracht, mit dem
vertiefte Abschnitte der Prozessschicht gut gefüllt werden können.
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Das
Abtragen der Prozessschicht kann mit verschiedenen Arten von CMP-Prozessen
kombiniert werden. Der für
das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugte
Polierprozess ist ein FA-Polierprozess. Auch Mehrschritt-Polierprozesse
sind denkbar, bei denen einzelne Schritte auch als Standard-Slurry-Prozess
durchgeführt
werden können.
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Die
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
kommen insbesondere in der Vertikalzellen-Technologie zum Tragen,
in der aus einem HAR-Fill Prozess hervorgehende Prozessschichten abgetragen
werden, wobei der HAR-Fill Prozess aus einer Abfolge von HDP/Etch/HDP-Prozessen
bestehen kann.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei für einander
entsprechende Komponenten die gleichen Bezugszeichen verwendet werden.
Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung des defektreduzierenden
Mechanismus des erfindungsgemäßen Verfahrens
anhand von Querschnitten eines Abschnitts einer Halbleitereinrichtung
in einer zur Arbeitsfläche
orthogonalen Ebene,
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2 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens
anhand von Querschnitten eines Abschnitts einer Halbleitereinrichtung in
einer zur Arbeitsfläche
orthogonalen Ebene und
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3 eine
schematische Darstellung eines herkömmlichen Verfahrens anhand
eines Querschnitts eines Abschnitts einer Halbleitereinrichtung in
einer zur Arbeitsfläche
orthogonalen Ebene.
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In 1 ist der defektreduzierende Mechanismus
des erfindungsgemäßen Verfahrens
an einem Beispiel dargestellt. In diesem Beispiel ist ein FA-Polierprozess
an einer durch HAR-Fill
hervorgegangenen, reliefartig strukturierten Prozessschicht 3 in
vier Phasen dargestellt.
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1a zeigt
eine auf einem Wafer aufgebrachte, reliefartig strukturierte Arbeitsschicht 1.
Das Relief weist HAR-(high aspect ratio) Strukturen mit erhöhten und
vertieften Abschnitten 9, 10 auf, wie sie typischerweise
in der Vertikalzellen-Technologie auftreten.
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Auf
den erhöhten
Abschnitten 9 liegen jeweils Abschnitte einer Stoppschicht 2 auf.
Der Arbeitsschicht 1 jeweils gegenüberliegende Oberflächen der
Stoppschicht 2 bilden Abschnitte einer durch sie aufgespannten
Arbeitsfläche 14,
auf der ein Polierprozess endet und die durch den Polierprozess freigestellt
und planarisiert wird. Das Material der Stoppschicht ist gegenüber dem
Polierprozess resistent.
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Beim
Füllen
der vertieften Abschnitte 10 der HAR-Struktur der Arbeitsschicht 1 durch
ein Prozessmaterial mittels eines HDP/Etch/HDP-Prozess entsteht
eine reliefartig strukturierte Prozessschicht 3 mit erhöhten Abschnitten 11 und
vertieften Abschnitten 12.
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Der
Abstand zwischen der Arbeitsfläche 14 und
einer Grundfläche
der vertieften Abschnitte 12 der Prozessschicht 3 bildet
einen Overfill 18.
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In 1b ist
auf der Prozessschicht 3 ein Hilfsstoff 4 aufgebracht.
Der Hilfsstoff 4 füllt
in diesem Beispiel die vertieften Abschnitte 12 der jetzt
gefüllten Prozessschicht 3' vollständig. Der
Hilfsstoff 4 bildet eine der Arbeitsschicht 1 gegenüberliegende
geglättete
Prozessfläche 17 mit einer
nur schwach ausgeprägten,
für einen
Polierprozess unerheblichen Struktur.
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In 1c ist
ein Stadium des FA-Polierprozess dargestellt. Dabei werden der Wafer
und ein Poliertuch 15 in einer Polierebene parallel zur
Arbeitsfläche 14,
beispielsweise auch in einer Polierrichtung 8 gegeneinander
bewegt. Dem Poliertuch 15 liegt dabei auf dem Wafer eine
sich stetig durch den Abtrag des Prozessmaterials und des Hilfsstoffs 4 verändernde
Prozessfläche 16 gegenüber.
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Während des
Abtragens der Prozessschicht 3 wird die Prozessfläche 16 abschnittsweise
dem Hilfsstoff 4 und dem freigestellten Prozessmaterial gebildet.
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Während des
Polierprozesses werden in der Trägermasse 5 eingebettete
Schleifpartikel 6 freigesetzt. Die ganz oder teilweise
freigesetzten Schleifpartikel 7 tragen die Prozessschicht 3 bis
zur Arbeitsfläche 14 ab.
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Der
relativ zum Prozessmaterial weichere Hilfsstoff 4 wird
dabei von den ganz oder teilweise freigesetzten Schleifpartikel 7 schneller
abgetragen als das Prozessmaterial. Die aus dem Prozessmaterial
gebildeten erhöhten
Abschnitte (Strukturen) 11 werden maximal bis zu einer
Prozesshöhe 19 freigestellt,
die durch die Prozessführung
bestimmbar ist.
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Die
erhöhten
Abschnitte (Strukturen) 11 der Prozessschicht 3 werden
durch die Füllung
mit dem Hilfsstoff 4 stabilisiert. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit
für ein
Ausreissen solcher Strukturen 11 und für einen Abtrag größerer Fragmente
der Strukturen 11 gegenüber
einem herkömmlichen
Verfahren reduziert. Zudem wird durch die geringere Prozesshöhe 19 des
durch die Füllung
geglätteten
Reliefs die Wahrscheinlichkeit für
ein Ausreissen größerer Agglomerate
aus der Trägermasse 5 des
Poliertuchs reduziert.
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1d zeigt
den Endzustand des Polierprozesses, die freigestellte und planarisierte
Arbeitsfläche 14,
abschnittsweise gebildet aus dem Material der Stoppschicht 2 und
dem Prozessmaterial in den gefüllten
vertieften Abschnitten 10.
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In 2 ist der einen Polierprozess abstimmende
Mechanismus des erfindungsgemäßen Verfahrens
am Beispiel eines FA-Polierprozesses
auf einer für
gegenwärtige
Technologien typisch ausgeprägten,
durch Füllen
vertiefter Abschnitte 10 einer reliefartig strukturierten
Arbeitsschicht 1 entstandenen Prozessschicht 3 schematisch
dargestellt.
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2a zeigt
eine reliefartig strukturierte Arbeitsschicht 1 mit erhöhten und
vertieften Abschnitten 9, 10. Auf den erhöhten Abschnitten 9 liegen
jeweils Teile einer Stoppschicht 2 auf. Der Arbeitsschicht 1 jeweils
gegenüberliegende
Oberflächen
der Stoppschicht 2 bilden Abschnitte einer durch sie aufgespannten
Arbeitsfläche 14,
auf der ein Polierprozess endet und die durch den Polierprozess
freigestellt wird.
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Die
vertieften Abschnitte 10 der Arbeitsschicht 1 werden
beim Aufbringen einer Prozessschicht 3 mit einem Prozessmaterial
gefüllt. Über den erhöhten Abschnitten 9 der
Arbeitsschicht 1 bilden sich dabei bei gegenwärtigen Technologien
flache, abgeschrägte
Erhebungen 13 (hats) mit dreieckförmigen Querschnitt aus dem
Prozessmaterial.
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Auf
der Prozessschicht 3 ist ein Hilfsstoff 4 abgeschieden,
der in diesem Beispiel die flachen Strukturen der Prozessschicht 3 gleichmäßig bedeckt.
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In 2b ist
der Polierprozess dargestellt, während
dem der Wafer und ein Poliertuch 15 in einer Polierebene
parallel zur Arbeitsfläche 14,
unter anderem auch ein einer Po lierrichtung 8 gegeneinander
bewegt werden. Dem Poliertuch 15 liegt dabei auf dem Wafer
eine sich stetig durch den Abtrag des Prozess- und des Hilfsstoffs 4 verändernde
Prozessfläche 16 gegenüber.
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Während des
Abtragens eines oberhalb eines Overfills 18 angeordneten
Abschnitts der Prozessschicht 3 wird die Prozessfläche 16 abschnittsweise
aus dem Hilfsstoff 4 und den freigestellten Prozessmaterial
gebildet.
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Der
Hilfsstoff 4 ist weich gegen das Prozessmaterial und wird
voreilend abgetragen, wobei das die Strukturen aufbauende Prozessmaterial
bis maximal zu einem Teil freigestellt wird, der sich aus der unterschiedlichen
Härte von
Prozessmaterial und Hilfsstoff 4 und weiteren Prozessbedingungen
ergibt, etwa der plastischen Verformbarkeit von auf der Prozessfläche 16 aufliegenden
Abschnitten des Poliertuchs 15.
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Die
Prozesshöhe 19 bestimmt
zusammen mit der Kantenlängenzahl
der Prozessfläche 16 deren
Aggressivität.
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Die
Prozesshöhe 19 lässt sich
zum Beispiel über
die Wahl des Prozessmaterials oder seiner Dichte wählen und
an ein Design auf dem Wafer oder eine Technologie in der das Design
auf dem Wafer realisiert ist, anpassen.
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In 3 ist
schematisch ein herkömmlicher FA-Polierprozess
dargestellt, mit dem eine für
gegenwärtige
Technologien typisch ausgeprägte,
durch Füllen
vertiefter Abschnitte 10 einer reliefartig strukturierten
Arbeitsschicht 1 entstandenen Prozessschicht 3 bis
zu einer Arbeitsfläche 14 abgetragen und
zugleich die Arbeitsfläche 14 planarisiert
wird.
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3 zeigt
eine reliefartig strukturierte Arbeitsschicht 1 mit erhöhten und
vertieften Abschnitten 9, 10. Auf den er höhten Abschnitten 9 liegen
jeweils Abschnitte einer Stoppschicht 2 auf. Der Arbeitsschicht 1 jeweils
gegenüberliegende
Oberflächen
der Stoppschicht 2 bilden Abschnitte einer durch sie aufgespannten
Arbeitsfläche 14,
auf der ein Polierprozess endet und die durch den Polierprozess freigestellt
wird.
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Die
vertieften Abschnitte 10 der Arbeitsschicht 1 werden
beim Aufbringen einer Prozessschicht 3 mit einem Prozessmaterial
gefüllt. Über den erhöhten Abschnitten 9 der
Arbeitsschicht 1 bilden sich dabei bei gegenwärtigen Technologien
flache, abgeschrägte
Erhebungen (hats) 13 mit dreieckförmigen Querschnitt aus dem
Prozessmaterial.
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Während des
Polierprozesses werden der Wafer und ein Poliertuch 15 in
einer Polierebene parallel zur Arbeitsfläche 14, beispielsweise
in einer Polierrichtung 8 gegeneinander bewegt. Dabei liegt dem
Poliertuch 15 auf dem Wafer eine sich stetig durch den
Abtrag des Prozessmaterials verändernde Prozessfläche 16 gegenüber.
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Während des
Polierprozesses werden in der Trägermasse 5 eingebettete
Schleifpartikel 6 freigesetzt. Die ganz oder teilweise
freigesetzten Schleifpartikel 7 tragen das Prozessmaterial
bis zur Arbeitsfläche 14 ab.
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Die
abgeschrägten
Erhebungen 13 der Prozessschicht 3 weisen eine
bezogen auf aus HAR-Fill hervorgegangene Strukturen wesentlich geringere vertikale
Ausdehnung senkrecht zur Arbeitsfläche 14 sowie flachere
und damit gegen die Trägermasse 5 weniger
aggressive Winkel auf.
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Insgesamt
bleibt der Einfluss einer wie in 3 dargestellten
Struktur auf das Polierergebnis auch in feinstrukturierten Bereichen
einer solchen Prozessschicht 3 wesent lich geringer als
der einer durch HAR-Fill hervorgegangenen Struktur.
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Bei
auf solchen Prozessschichten 2 ablaufenden Polierprozessen
werden die Schleifpartikel 6 gleichmäßig über die Prozessfläche 16 verteilt
freigesetzt, unabhängig
von deren Strukturierungsgrad (fein, grob), dem auf dem Wafer realisierten
Design (Logic, Memory) oder der angewandten Technologie (180 nm,
150 nm).
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Solche
flache Erhebungen 13 sind stabil gegen ein Ausbrechen größerer Fragmente
oder einem vollständigen
Ausreissen aus der Prozessschicht 3. Aufgrund der geringen
Aggressivität
kommt es nur in geringem Umfang zum Abschälen größerer Agglomerate der Trägermasse.
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Eine
aus einer derart strukturierten Prozessschicht 3 durch
einen Polierprozess hervorgegangene Arbeitsfläche 14 weist in der
Folge eine wesentlich geringere Defektdichte auf als eine Arbeitsfläche 14, die
durch den gleichen Polierprozess an einer aus HAR-Fill hervorgegangenen
Prozessschicht 3 erzeugt wird.
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- 1
- Arbeitsschicht
- 2
- Stoppschicht
- 3
- Prozessschicht
- 3'
- Gefüllte Prozessschicht
- 4
- Hilfsstoff
- 5
- Trägermasse
- 6
- Eingebettetes
Schleifpartikel
- 7
- Freigesetztes
Schleifpartikel
- 8
- Polierrichtung
- 9
- Erhöhter Abschnitt
des Reliefs der Arbeitsschicht
- 10
- Vertiefter
Abschnitt des Reliefs der Arbeitsschicht
- 11
- Erhöhter Abschnitt
des Reliefs der Prozessschicht
- 12
- Vertiefter
Abschnitt des Reliefs der Prozessschicht
- 13
- Hütchen (hats)
- 14
- Arbeitsfläche
- 15
- Poliermittel,
Polierpad
- 16
- Prozessfläche
- 17
- Geglättete Prozessfläche
- 18
- Overfill
- 19
- Prozesshöhe