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Die Erfindung betrifft eine Toranordnung zum Abschluß einer Toröffnung
zwischen Räumen mit stark unterschiedlicher Temperatur wie der Toröffnung eines
Tiefkühlraums.
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Als Außenabschluß für Tiefkühlräume oder andere klimatisierte Räume ist es
bekannt, eine Schiebetür anzuordnen, welche gedämmt ist. Die durch diese Schiebetür
entfaltete Dämmwirkung entspricht dabei im wesentlichen der Dämmwirkung der
Außenwände des klimatisierten Raums, so daß im geschlossenen Zustand des Tores ein
gleichmäßig gedämmter Raum vorliegt, in welchem dann zu kühlendes Gut wie
beispielsweise Lebensmittel oder dergleichen gelagert werden kann.
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Zum Beschicken bzw. Leeren dieses klimatisierten Raums ist es dabei jeweils
erforderlich, die Schiebetür zu öffnen. Dies führt jedoch zu einem Luftaustausch
zwischen dem Inneren des klimatisierten Raums und der Umgebung, was die Stabilität
des Klimas in diesem Raum beeinträchtigt, zumal derartige Schiebetüren schwerfällig
und somit relativ langsam betätigbar sind. Dieses Problem verschärft sich insbesondere
dann, wenn der klimatisierte Raum häufig betreten bzw. mit Transportgeräten befahren
wird. Um die hierbei auftretenden Verluste kompensieren zu können, müssen die
Klimatisierungseinrichtungen wie Kühlaggregate dann auf höhere Leistung gefahren
werden, wenn die Schiebetür geöffnet ist. Häufig ist hierzu auch ein Zusatzaggregat
vorgesehen, um sicherzustellen, daß die gelagerten Produkte nicht unbrauchbar werden.
Hiermit ist jedoch ein erheblicher zusätzlicher Energieaufwand verbunden. Außerdem
führt die eindringende warme und feuchte Luft zu einer zusätzlichen Belastung der
Kühlaggregate, da die sich niederschlagende Feuchtigkeit an den Kühlflächen gefriert
und die Kühlleistung des Kühlaggregats erheblich vermindert.
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Um dem zu begegnen, ist es ferner bekannt, innerhalb des klimatisierten Raumes,
d. h. innerhalb des Schiebetors, einen Streifenvorhang, ein Pendel- oder ein Falttor als
Hilfsverschluß anzuordnen. Durch die so ausgebildete Kälteschleuse wird eine
Luftzirkulation zwischen dem Inneren des klimatisierten Raumes und der Umgebung in
deutlich besserem Maße vermieden.
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Auch diese Anordnung hat sich jedoch in der Praxis als nachteilbehaftet erwiesen:
So hat sich gezeigt, daß die warme Umgebungsluft nach dem Öffnen des Schiebetors
auf den Streifenvorhang etc. trifft und dort aufgrund der Temperaturunterschiede zu
beiden Seiten des Streifenvorhangs kondensiert. Dies führt zu einer erheblichen
Feuchtigkeitsansammlung bzw. Eisbildung am Streifenvorhang und dem darunter
vorliegenden Bodenbereich. Die Funktion des Streifenvorhangs wird hierdurch wesentlich
beeinträchtigt. Insbesondere stellt die Eisbildung im Bodenbereich beim Betreten bzw.
Befahren des klimatisierten Raums ein Hindernis und eine Gefahr dar. Um dem zu
begegnen, ist man zum Teil dazu übergegangen, diesen Bodenbereich zu beheizen.
Damit wird jedoch wiederum das Klima im betreffenden Raum negativ beeinflußt, da
diese Heizeinrichtung somit beispielsweise gegen die Wirkung der Kühlaggregate
arbeitet. Letztendlich führt dies zu einem deutlich erhöhten Energieaufwand für die
Klimatisierung des Raums.
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Ähnliche Probleme ergaben sich auch bei den Bauweisen, bei denen anstelle eines
Streifenvorhangs oder dergleichen ein Rolltor im Inneren des klimatisierten Raums
angeordnet wurde. Hierzu ist beispielsweise aus der DE 29 82 1157 U1 eine
Kälteschleuse mit einer Schwenktür als Außenabschluß und einem Rolltor im Innenbereich
bekannt geworden. Hier führte die Eisbildung am Behang des Rolltors dazu, daß sich
dieser nicht mehr ohne weiteres aufrollen ließ. Um die Funktionalität des Rolltors
aufrechterhalten zu können, werden bei dieser Ausgestaltungsweise wenigstens die
Führungen und bevorzugt auch der Behang beheizt. Das sich auch hier im Bodenbereich
unter dem Rolltor bildende Eis wird ebenfalls durch eine Fußbodenheizung beseitigt.
Die Summe an Heizeinrichtungen und die geringe Dämmfähigkeit des Behangs führen
bei dieser Bauweise dazu, daß außerordentlich große Wärmeenergie in den
klimatisierten Raum eingebracht wird, um die Schleuse betriebsbereit zu halten. Damit sind hohe
Energieverluste verbunden.
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Um derartige Probleme zu vermeiden, wurden schließlich auch Toranordnungen
bekannt, bei denen Rolltore oder dergleichen außerhalb des klimatisierten Raums und
somit auch außerhalb des Schiebetors angeordnet sind. Bei geöffnetem Schiebetor tritt
die Grenzfläche mit dem maximalen Temperaturunterschied dann nicht im Inneren des
klimatisierten Raums, sondern außerhalb im Bereich des Rolltors auf. Diese Bauweise
hat den Nachteil, daß somit die zwischen dem Schiebetor und dem außenseitigen Rolltor
vorhandene nicht klimatisierte (warme) Luft in jedem Falle beim Öffnen des
Schiebetors zu einer Beeinträchtigung des Klimas im Raum führt. Der wesentliche Grund,
weshalb sich diese Bauweise in der Praxis kaum durchgesetzt hat, liegt jedoch in einer
anderen Problematik: Der frei verfügbare Platz vor einem derartigen klimatisierten
Raum ist in der Regel gering. Häufig grenzt ein derartiger Kühlraum oder dergleichen
unmittelbar an eine Laderampe oder ähnlichem an, an welche Lieferfahrzeuge
andocken, um das zu klimatisierende Gut anzuliefern oder abzuholen. Zudem müssen auch
Transportgeräte wie beispielsweise Gabelstapler Rangiermöglichkeiten in diesem
Bereich haben. Diese Bauweise wird daher kaum realisiert.
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Ferner sind diese als Hilfsverschluß vorgesehenen Streifenvorhänge, Pendeltüren
oder Rolltore nicht geeignet, um für sich alleine eine ausreichende Dämmwirkung für
den klimatisierten Raum bereitzustellen. Sie können angewendet werden, wenn der
klimatisierte Raum nur begrenzte Zeit und nicht allzu häufig beschickt wird.
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Hierbei geht jedoch das stetige Bemühen der Logistik zunehmend dahin,
Lagerphasen möglich kurz zu halten, um entsprechende Platzkapazitäten einzusparen. Daher
sind die Beschickungsfrequenzen für derartige klimatisierte Räume mittlerweile sehr
hoch. Da die oben beschriebenen Hilfsverschlüsse wie ein Streifenvorhang oder dgl.
aber nicht geeignet sind, um als dauerhafter Abschluß für die Toröffnung des
klimatisierten Raums zu dienen, und da das herkömmliche Schiebetor an sich relativ langsam
betätigbar ist, erforderten diese Umstände neue Lösungen.
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So ist man nun dazu übergegangen, diese Schiebetore so auszuführen, daß sie
schnellaufend betätigbar sind. Dann kann das Schiebetor auch bereits bei kurzzeitigen
Beschickungspausen geschlossen werden, ohne daß der Beschickungsablauf hierdurch
wesentlich beeinträchtigt wird. Eine alternative Lösung sieht vor, ein Sektionaltor
hochdämmend auszubilden und schnellaufend zu betreiben. Auch diese Bauweisen haben
jedoch eine Reihe von Nachteilen: So erfordern diese Tore und insbesondere die
Führungseinrichtungen einen erheblichen Platzbedarf seitlich oder über der Toröffnung
des klimatisierten Raums. Da der verfügbare Platz in diesem Bereich jedoch begrenzt
ist, wird dies in der Praxis als problematisch angesehen. Zudem weist eine derartige
Schiebetür bzw. ein derartiges Torblatt ein erhebliches Gewicht auf, weshalb im
Schnellaufbetrieb schwer zu beherrschende dynamische Zustände auftreten. Für den
Schnellaufbetrieb ist es ferner erforderlich, daß die Führungen und evtl. auch die
Sektionen des Torblatts z. B. durch Heizschleifen beheizt werden, damit diese eisfrei
bleiben. Anderenfalls könnten undefinierte Betriebszustände auftreten.
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Ein weiterer Grund, weshalb derartige Bauweisen in der Praxis skeptisch
betrachtet werden, liegt darin, daß eine Beschädigung der dämmenden Toranordnung
verheerende Folgen für das Klima im gedämmten Raum haben kann. So kann es vorkommen,
daß eine derartige schnellaufende Toranordnung nicht rechtzeitig geöffnet und durch ein
Beschickungsfahrzeug wie einen Gabelstapler oder dergleichen derart beschädigt wird,
daß es keinen vollwertigen Abschluß des klimatisierten Raums mehr herstellen kann.
Auch wenn dann bei manchen Ausführungsformen noch ein Hilfsverschluß durch einen
Streifenvorhang oder dergleichen vorhanden ist, gelingt es dennoch in der Regel nicht,
die erforderliche Dämmwirkung bereitzustellen, um das Klima im Raum
aufrechtzuerhalten. Dies ist für den Betreiber eines derartigen klimatisierten Raums eine extrem
kritische Situation, da dann im Zeitraum bis zur Reparatur des beschädigten Tors häufig
ein hoher wirtschaftlicher Schaden durch eine Zerstörung des gelagerten Guts auftritt.
Hier stehen sich die Forderungen nach einer hohen Öffnungsgeschwindigkeit des Tores
und nach einer zuverlässigen Absicherung des Klimas im gedämmten Raum entgegen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Toranordnung zum
Abschluß einer Toröffnung zwischen Räumen mit stark unterschiedlicher Temperatur
wie einer Toröffnung eines Tiefkühlraums bereitzustellen, welche einerseits eine
Beschickung des Raums mit hoher Frequenz zuläßt und andererseits eine
Beeinträchtigung des Klimas in derartigen Räumen möglichst gering hält.
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Diese Aufgabe wird durch eine Toranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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So weist die erfindungsgemäße Toranordnung zwei parallel die Toröffnung
jeweils abschließend angeordnete, unabhängig voneinander bewegbare Torblätter auf,
die ein dazwischen angeordnetes Luftdämmpolster begrenzen. Hierbei ist wenigstens
eines der Torblätter motorisch so schnell antreibbar, daß es sich als provisorischer
Schnellabschluß der Toröffnung zwischen aufeinanderfolgenden Durchfahrten eignet.
Ferner entfalten die beiden Torblätter zusammen mit dem Luftdämmpolster die
erforderliche Kühldämmwirkung.
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Erfindungsgemäß ist es somit erstmals vorgesehen, die Dämmwirkung für den
Abschluß der Toröffnung des klimatisierten Raums nicht in einem einzigen Torblatt
bereitzustellen, sondern diese auf mehrere Elemente, nämlich die beiden Torblätter
sowie auf das dazwischen vorliegende Luftdämmpolster zu verteilen. Dies hat den
Vorteil, daß notfalls auch ein einzelnes Torblatt noch effektiv als Hilfsdämmung für den
klimatisierten Raum dienen kann.
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Hinsichtlich des Beschickungsvorgangs bedeutet dies, daß beispielsweise ein
Torblatt hierbei ständig geöffnet ist, während das andere schnell antreibbare Torblatt für
den jeweiligen Beschickungsvorgang individuell geöffnet wird. Die Zeiten, in denen die
Toröffnung des klimatisierten Raums dann tatsächlich offensteht, können so minimiert
werden. Gleichzeitig können aber auch die Dämmverluste in den Zeiträumen reduziert
werden, in denen wenigstens das eine Torblatt geschlossen ist.
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Da diese Torblätter erfindungsgemäß unabhängig voneinander bewegbar sind,
führt zudem auch eine Beschädigung eines der Torblätter noch nicht zu einem Ausfall
der gesamten Toranordnung und somit zu einem Verlust der gesamten Dämmwirkung.
Durch das andere Torblatt ist in diesem Falle weiterhin ein wirksamer Not-Abschluß der
Toröffnung möglich. Die erfindungsgemäße Toranordnung weist daher eine hohe
Zuverlässigkeit auf.
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Ferner wird erfindungsgemäß im geschlossenen Zustand der Toranordnung auch
die Wirkung des Luftdämmpolsters zwischen den beiden Torblättern effektiv zur
Dämmung genutzt, weshalb die Torblätter weniger massiv aufgebaut sein müssen.
Diese können daher mit hoher Geschwindigkeit betrieben werden, wodurch eine hohe
Funktionalität erzielt wird und insbesondere die Zeiträume reduziert werden können, in
welchen die Toröffnung gänzlich offen steht. Die erfindungsgemäße Toranordnung trägt
somit erheblich zur Wirtschaftlichkeit der Klimatisierung und insbesondere zu einem
geringen Energiebedarf bei. Gleichzeitig bietet sie eine hohe Funktionssicherheit, die
auch im Tiefkühlbereich beispielsweise bis -40°C ohne weiteres besteht.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Toranordnung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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So kann das der wärmeren Seite der Toröffnung zugewandte Torblatt als
provisorischer Schnellabschluß dienen. Dann liegt an diesem Torblatt in allen
Betriebszuständen die wärmere Außenluft an, wodurch eine Vereisung noch zuverlässiger vermeidbar
ist.
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Ferner können beide Torblätter motorisch so schnell antreibbar sein, daß sie sich
als provisorischer Schnellabschluß der Toröffnung zwischen aufeinanderfolgenden
Durchfahrten eignen, wobei beide Torblätter synchron antreibbar sind. Dann kann
zwischen zwei Durchfahrten durch die Toröffnung jeweils ein vollwertiger
Außenabschluß für den klimatisierten Raum bereitgestellt werden. Aufgrund der hohen
möglichen Betriebsgeschwindigkeit der Torblätter von z. B. 3 m/s ist es hierbei rentabel und
dem Beschickungsvorgang in der Regel nicht abträglich, diese zwischenzeitlich jeweils
zu schließen. Die Energieverluste können so noch weiter verringert werden. Gleichzeitig
ist es jedoch weiterhin möglich, bei Beschädigung eines der Torblätter nach wie vor das
andere individuell anzutreiben und mit diesem einen auch hinsichtlich der Dämmung
wirksamen Hilfsverschluß herzustellen.
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Dabei können die Torblätter doppelwandige Lamellen aufweisen, welche
eventuell mit einem Dämmwerkstoff ausgefüllt sind. Damit können die Torblätter bei einem
konstruktiv einfach gehaltenen Aufbau zuverlässig die gewünschte Dämmwirkung
entfalten. Als zusätzlicher Dämmwerkstoff kann hierbei beispielsweise ein geschäumter
Kunststoff verwendet werden.
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Ferner ist der freie Abstand zwischen den beiden Torblättern, d. h. die Dicke des
Luftdämmpolsters bevorzugt größer als 50 mm. Es hat sich in praktischen Versuchen
gezeigt, daß ein derartiges Luftdämmpolster wirksam den Wärmedurchgangswiderstand
der Toranordnung steigern kann. Insbesondere ist es hierbei zudem vorgesehen, daß der
Abstand zwischen den beiden Torblättern größer als 150 mm und vorzugsweise größer
als 250 mm ist. Generell trägt ein dickeres Luftdämmpolster verstärkt zur Erhöhung des
Wärmedurchgangswiderstands bei, wobei dieser Effekt zunehmend durch die
Luftzirkulation im Zwischenraum zwischen den beiden Torblättern abgeschwächt wird. Der
optimale Wert für dieses Maß hängt somit auch von den Anwendungsbedingungen und
hier insbesondere von der regulären Temperaturdifferenz zwischen der Innenseite des
klimatisierten Raums und der Umgebung ab und ist entsprechend einzustellen.
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Von weiterem Vorteil ist es, wenn die Temperatur des Luftdämmpolsters regelbar
ist. Dann kann die Lage des Taupunkts in der erfindungsgemäßen Toranordnung gezielt
und relativ frei eingestellt werden, da die Wärmeabflüsse durch die Dämmwirkung der
Torblätter begrenzt sind. Dies hat insbesondere den Vorteil, daß damit
Kondensationsvorgänge an der Toranordnung gezielt gesteuert werden können. Eine eventuelle
Eisbildung kann somit weitestgehend vermieden werden. Dies trifft sowohl für den Fall zu,
daß beide Torblätter gemeinsam betätigt werden, als auch für den Fall, daß ein einzelnes
Torblatt als provisorischer Schnellabschluß genutzt wird. Dabei kann durch geeignete
Wahl der Temperatur des Luftdämmpolsters unmittelbar vor dem Beschickungsvorgang
die Situation so eingestellt werden, daß möglichst keine Kondensation an dem einen
ständig betätigten Torblatt auftritt. Hierbei können als Parameter für die Regelung der
Temperatur des Luftdämmpolsters insbesondere die Außentemperatur sowie die
Feuchtigkeit auf der Außenseite, die Innentemperatur und eventuell die Feuchtigkeit auf der
Innenseite herangezogen werden, um hieraus den Heizbedarf zu errechnen, bei dem eine
Kondensbildung weitestgehend vermieden wird. Ein weiterer Vorteil dieser
Ausgestaltungsweise liegt darin, daß die Torblätter an sich energiefrei gehalten werden
können, d. h. keine Heizschleifen in den Lamellen angeordnet werden müssen, um eine
Vereisung des Torblatts zu vermeiden.
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Hierbei ist es ferner auch möglich, daß in das Luftdämmpolster hinsichtlich der
Temperatur eingestellte Luft aus der kälteren Torseite eingebracht wird. Dies hat den
Vorteil, daß die Luft auf der kälteren Torseite üblicherweise eine geringere
Luftfeuchtigkeit enthält und somit Kondensationsvorgänge noch besser vermieden werden
können. Die Zuverlässigkeit der erfindungsgemäßen Toranordnung erhöht sich dadurch
weiter.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Toranordnung gemäß
einer ersten Ausführungsform;
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Fig. 2 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Toranordnung gemäß
einer zweiten Ausführungsform;
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Fig. 3 eine weitere abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Toranordnung;
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Fig. 4 noch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Toranordnung;
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Fig. 5 ein Diagramm, welches den mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten in
Abhängigkeit von der Dicke des Luftdämmpolsters zeigt;
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Fig. 6 ein Diagramm, welches den kritischen Feuchtegrad in Abhängigkeit von der
Temperatur des Luftdämmpolsters zeigt; und
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Fig. 7 ein Diagramm, welches die Tauwasserbildung auf einer Lamelle in
Abhängigkeit von der Außentemperatur und der Innentemperatur zeigt.
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Gemäß der Darstellung in Fig. 1 weist eine Toranordnung 1 ein äußeres Torblatt
2, ein inneres Torblatt 3 sowie ein dazwischen angeordnetes Luftdämmpolster auf.
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Die Torblätter 2 und 3 weisen jeweils eine Vielzahl an abwinkelbaren miteinander
verbundenen Lamellen sowie für den bodenseitigen Abschluß ein Abschlußprofil auf,
welche hier nicht im Detail dargestellt sind. Im Bereich des Sturzes der Toröffnung
werden die Torblätter 2 und 3 im Zuge des Öffnungsvorgangs berührungsfrei zu einer
Spirale aufgewickelt, welche durch seitliche Führungen vorgegeben ist. Ein Beispiel für
derartige Torblätter ist in der deutschen Patentanmeldung DE 10 11 9240.1 der gleichen
Anmelderin vom 19. April 2001 beschrieben. Diese beschreibt ein Industrietor, dessen
Torblatt doppelwandige Lamellen aufweist, wobei die Lamellenwände jeweils
thermisch getrennt sind, um den Wärmeübergang über die Lamellen zu begrenzen, so daß
auch Bereiche mit deutlich unterschiedlichen Raumtemperaturen voneinander getrennt
werden können. Auf den Offenbarungsgehalt dieser deutschen Patentanmeldung wird
hiermit vollinhaltlich Bezug genommen.
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Durch die Ausgestaltung der Torblätter 2 und 3 aus einer Vielzahl von
doppelwandig ausgebildeten Lamellen, bei welchen die Zwischenräume zwischen den
Lamellenwänden zudem durch einen geschäumten Kunststoff zur Erhöhung der
Dämmwirkung ausgefüllt sind, weisen diese jeweils vorbestimmte Wärmedämmeigenschaften
auf. Ferner sind die beiden Torblätter 2 und 3 in einer in Fig. 1 nicht dargestellten Weise
derart in einer Zarge integriert, daß das dazwischenliegende Luftdämmpolster bei
geschlossener Toranordnung 1 gegenüber der Umgebung abgeschlossen ist. Die
Torblätter 2 und 3 sind dabei so ausgebildet, daß sie jeweils schnellaufend, d. h. mit einer
Geschwindigkeit von 3 m/s antreibbar sind.
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Die Gesamtdämmwirkung der Toranordnung 1 ergibt sich somit im
Zusammenwirken der jeweilige Dämmfunktion der Torblätter 2 und 3 und des dazwischen
vorliegenden Luftdämmpolsters.
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Für die Beschickung eines in Fig. 1 durch Teile des Torsturzes angedeuteten
Kühlraums wird zunächst das innere Torblatt 3 geöffnet und bleibt bis zum Ende des
Beschickungsvorgangs geschützt in der Spirale im Torsturz aufgewickelt. Das äußere
Torblatt 2 wird jeweils für einen Durchgang bzw. eine Durchfahrt im Zuge der
einzelnen Beschickungsvorgänge des Lagerraums geöffnet und - soweit sinnvoll bzw.
möglich - jeweils wieder geschlossen. Da die Torblätter 2 und 3 beim Öffnen
berührungsfrei in der Spiralführung aufgewickelt werden, führt eine evtl. doch vorhandene
Eisbildung in der Regel nicht zu einer Beeinträchtigung der Bewegungsabläufe.
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Sollte es im Zuge der Beschickung des Lagerraums zu einer Beschädigung des
äußeren Torblatts 2 kommen, so wird das innere Torblatt 3, welches zwischenzeitlich
geschützt in der Spirale im Torsturz vorlag, geschlossen, um aufgrund seiner eigenen
Wärmedämmfunktion zumindest einen zeitweiligen effektiven Abschluß für den
klimatisierten Lagerraum herzustellen.
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Im Regelfall wird der Beschickungsvorgang des Lagerraums reibungslos
verlaufen und die Toranordnung 1 anschließend wieder vollständig geschlossen. Die durch die
Toranordnung 1 erzielbare Dämmwirkung läßt sich aus der schematisch in Fig. 1
eingetragenen Temperaturverlaufslinie erkennen. An der Toranordnung 1 können so
beispielsweise Temperaturen von -30°C im Lagerraum und +30°C in der freien
Umgebung gegeben sein, wobei ein Taupunkt tM im Luftdämmpolster vorliegt.
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In Fig. 2 ist eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung schematisch
dargestellt, in welcher die beiden Torblätter 2' und 3' beidseits eines Torsturzes
angeordnet sind. Die weiteren Details der Torblätter 2' und 3' sowie auch ihre Funktion
entspricht der Bauweise in Fig. 1.
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Fig. 3 zeigt eine weitere abgewandelte Ausführungsform der Toranordnung 1,
wobei die Torblätter 2" und 3" hier jeweils im Sturzbereich der Toröffnung umgelenkt
und nicht zu einer Spirale aufgewickelt werden. Diese Bauweise eignet sich
beispielsweise bei Durchgängen zwischen zwei Räumen, die jeweils klimatisiert werden, wobei
hierin unterschiedliche Temperaturen eingestellt sind.
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Fig. 4 zeigt noch eine weitere Abwandlung der Toranordnung 1, wobei die
Torblätter 2''' und 3''' jeweils auf der Innenseite des Torsturzes angeordnet sind und zu
einer langgezogenen Spirale aufgewickelt werden.
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Fig. 5 zeigt ein Diagramm, welches den mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten
des doppelten Torblatts bei einem Wärmeübergangskoeffizienten der Torblätter von αa =
αi = 7 W/m2K in Abhängigkeit von der Dicke des Luftdämmpolsters angibt. Hierbei
wurden ISO-K Lamellen mit λmL = 0,049 W/mK verwendet, wobei die mittlere
Temperatur des Luftdämmpolsters tm = 0°C (unbeheizt) war. Hieraus ist deutlich
erkennbar, wie der mittlere Wärmedurchgangskoeffizient mit zunehmender Dicke des
Luftdämmpolsters sinkt, d. h. eine bessere Wärmedämmung erreicht wird.
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Fig. 6 zeigt ein Diagramm, welches den kritischen Feuchtegrad φkr des doppelten
Torblatts bei den Wärmeübergangskoeffizienten von αa = αi = 7 W/m2K und dem
beheizten Luftdämmpolster in Abhängigkeit von der Temperatur des Luftdämmpolsters
angibt. Hierbei wurde die Wärmeleitfähigkeit der ISO-K Lamellen von λL = 0,0969
W/mK berücksichtigt. Der kritische Feuchtegrad-Verlauf ist für den Temperaturbereich
der Innenluft (tLi) von -30°C bis 0°C, für eine unterschiedliche Außenlufttemperatur
(tLa) und unterschiedliche Dicken des Luftdämmpolsters (s) angegeben. Aus diesem
Diagramm ist ersichtlich, daß die Gefahr einer Tauwasserbildung auf einem Torblatt
deutlich absinkt, wenn das dazwischen vorliegende Luftdämmpolster mit höherer
Temperatur beheizt wird, d. h. die Beheizung des Luftdämmpolsters trägt wesentlich
dazu bei, eine Tauwasserbildung auf der Torblattoberfläche zu verhindern. Beim
kritischen Feuchtegrad φkr bildet sich das Tauwasser auf den Oberflächen, die an die
Außenluft grenzen.
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In Fig. 7 ist ein Diagramm dargestellt, welches die Tauwasserbildung auf einer
ISO-K Lamelle in Abhängigkeit von der Außentemperatur (tLa) und der Innentemperatur
(tLi) zeigt, wobei die Wärmeleitfähigkeit der Lamelle λL = 0,0969 W/mK und der
Wärmeübergangskoeffizient αa = 10 W/m2K und αi = 4,5 W/m2K beträgt. Hieraus ist
erkennbar, bei welchem Feuchtegrad der Außenluft (k) (der kritische Feuchtegrad) die
Tauwasserbildung auf der Lamellenoberfläche beginnt. Die Tauwasserbildung ist von
der Außenlufttemperatur (tLa) und der Innenlufttemperatur (tLi) abhängig. Das Tauwasser
bildet sich an der Oberfläche der Lamelle, die an die Außenluft grenzt.
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Die Erfindung läßt neben der aufgezeigten Ausführungsformen weitere
Gestaltungsansätze zu.
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So können die Torblätter 2 und 3 auch in anderer Weise ausgestaltet sein, als dies
in der deutschen Patentanmeldung DE 10 11 9240.1 beschrieben ist. Dabei sollen die
beiden Torblätter jedoch jeweils für sich selbst betrachtet ebenfalls eine
Kühldämmwirkung entfalten. Die Torblätter können beispielsweise auch als Sektionaltorblätter
ausgebildet sein.
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Die Wickel der beiden Torblätter 2 und 3 können wie gezeigt beide auf einer Seite
des Torsturzes, getrennt auf den gegenüberliegenden Seiten eines Torsturzes, oder aber
auch unter einem Torsturz angeordnet sein. Auch Kombinationen hieraus sind möglich.
Welche Kombination gewählt wird, hängt von den Anwendungsbedingungen ab, d. h.
davon, welcher Bauraum zur Verfügung steht, und ob die Toranordnung 1beispiels-Weise einen Kühlraum gegen die freie Umgebung trennt, oder ob mit der Toranordnung
1 zwei Innenräume getrennt werden.
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Insbesondere bei extrem unterschiedlichen Temperaturen zwischen den beiden
durch die Toranordnung 1 getrennten Räumen ist es ferner auch möglich, daß beide
Torblätter 2 und 3 synchron angetrieben werden und zusammen als provisorischer
Schnellabschluß der Toröffnung zwischen aufeinanderfolgenden Durchfahrten dienen.
Dann ist auch während der Beschickung jeweils ein vollwertiger Außenabschluß der
Toröffnung gegeben, wenn diese nicht gerade durchfahren wird.
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Ferner ist es auch möglich, die Temperatur des Luftdämmpolsters zwischen den
beiden Torblättern 2 und 3 gezielt zu regeln, um so die Bildung von Kondenswasser und
somit von Eis auf und unter den Torblättern 2 und 3 zu vermeiden. Hierzu kann
beispielsweise Luft aus dem Innenraum des klimatisierten Raumes erwärmt und in das
Luftdämmpolster eingebracht werden. Die Lage des Taupunkts tM innerhalb der
Toranordnung 1 läßt sich so gezielt einstellen, wodurch das Kondensationsverhalten an der
Toranordnung 1 gesteuert wird.