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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Verriegelungseinrichtung für ein Fahrzeugverdeck
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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In
der Druckschrift
DE
196 35 869 C1 wird ein Klappverdeck für Fahrzeuge beschrieben, welches
als zweiteiliges Hardtop mit einer vorderen und einer hinteren Dachschale
ausgeführt
ist, wobei das Hardtop durch Verschwenkung der Dachschalen nach
hinten in einen heckseitigen Verdeckkasten in die Offenstellung überführt werden
kann. Der Verdeckkasten ist von einem Verdeckkastendeckel zu verschließen, welcher
während
der Überführungsbewegung
des Verdecks zwischen geschlossener und geöffneter Position angehoben
wird, um einen Durchtritt zum Verdeckkasten freizugeben. Beim Versenken
des Hardtops in den Verdeckkasten hinein greift ein an der vorderen
Dachschale festgelegter Zentrierzapfen in eine zugeordnete Aufnahme
am geöffneten
Verdeckkastendeckel formschlüssig
ein. Verdeckkastendeckel und Fahrzeugverdeck werden in einer synchronisierten
Bewegung mit formschlüssig in
die Aufnahme einragendem Zentrierzapfen gemeinsam abgesenkt bzw.
geschlossen. In der Ablageposition des Verdecks im Verdeckkasten
ist dieser von dem Deckel abgedeckt, welcher von einem Kofferraumdeckel
formschlüssig
niedergehalten wird. Auf Grund des in die Aufnahme am Deckel einragenden
Zentrierzapfens der vorderen Dachschale ist das Fahrzeugverdeck
in seiner abgelegten Position im Verdeckkasten verriegelt und kann
nicht aus dem Verdeckkasten herausgehoben werden.
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Voraussetzung
für ein
ordnungsgemäßes Ablegen
des Fahrzeugverdecks ist die synchronisierte Bewegung mit dem Verdeckkastende ckel.
Auf Grund von Spiel in der Kinematik des Verdeckkastendeckels oder
der Kinematik des Fahrzeugverdecks kann jedoch das Problem auftreten,
dass der Zentrierzapfen bei der Absenkbewegung des Verdecks nicht
in die zugeordnete Aufnahme am Verdeckkastendeckel trifft, wodurch
es zu einer Kollision zwischen Fahrzeugverdeck und Verdeckkastendeckel kommen
und die Bewegung beider Bauteile blockiert werden kann.
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Die
Druckschrift
DE 195
07 431 C1 offenbart ein mehrteiliges, versenkbares Hardtop-Fahrzeugdach
mit einer Verriegelungseinrichtung, die im Bereich des vorderen
Abschnittes eines vorderen, festen Dachteiles des Fahrzeugdaches
angeordnet ist und über
die das Fahrzeugdach in dessen Schließposition am vorderen Windschutzscheibenrahmen
verriegelbar ist. Diese Verriegelungseinrichtung dient zusätzlich zum
Verriegeln des Fahrzeugdaches in Stauposition, in welcher das Dach
im heckseitigen Verdeckkasten abgelegt ist. In der Stauposition
umgreifen Verschlusshaken der Verriegelungseinrichtung karosseriefeste
Halteböcke,
wodurch unbeabsichtigte Bewegungen des abgelegten Fahrzeugdaches
verhindert werden sollen.
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Das
Hardtop-Fahrzeugdach wird zum Versenken in den Verdeckkasten in
der Weise zusammengeklappt, dass das vordere, die Verriegelungseinrichtung
aufnehmende Dachteil in seiner Stauposition gleichsinnig wie in
seiner Schließposition
abgelegt ist, so dass die Verschlusshaken der Verriegelungseinrichtung
innerhalb des Verdeckkastens dem davor liegenden Fahrzeuginnenraum
zugewandt sind, ebenso die Halteböcke, die von den Verschlusshaken
in Verriegelungsstellung umgriffen werden. Alternative Ablagemöglichkeiten
für das
Hardtop-Fahrzeugdach sind jedoch mit dieser Verriegelungsfunktion
nicht zu realisieren, da für
den Fall, dass die Verriegelungseinrichtung in Stauposition dem
Fahrzeugheck zugewandt ist, auch die Halteböcke entsprechend positioniert
werden müssen,
wodurch jedoch der frei nutzbare Kofferraum eingeschränkt wird.
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Bei
der
DE 100 39 683
A1 ist die Verriegelungseinrichtung an den auf- und zuklappbaren
Verdeckkastendeckel gekoppelt. Nach dem Ablegen des Fahrzeugdaches
im Verdeckkasten wird der Verdeckkastendeckel geschlossen. Hierbei
greift ein auf der Unterseite des Verdeckkastendeckels angeordneter
Verriegelungszapfen in eine zugeordnete Aufnahme in einem der Dachteile
ein, wodurch die Verriegelung realisiert wird. Die Aufnahmeöffnung an
einem der Dachteile für
die Aufnahme des Verriegelungszapfens muss exakt auf die Bewegungsbahn des
Verriegelungszapfens während
der Schließbewegung
des Verdeckkastendeckels angepasst sein, um eine sichere Verriegelung
zu gewährleisten.
Dies schränkt
die Gestaltungsmöglichkeiten
für das
Fahrzeugdach ein.
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Aus
der Druckschrift
DE
195 33 802 C1 ist eine Verriegelungseinrichtung zum Arretieren
eines in einem Verdeckkasten abgelegten Fahrzeugdaches bekannt.
Zur Verriegelung des Verdecks in Schließposition am vorderen Windschutzscheibenrahmen
ist an einem vorderen Verdeckabschnitt ein motorisch angetriebener
Verschlusshaken angeordnet, der mit einer zugeordneten Aufnahme
am Windschutzscheibenrahmen in Wirkverbindung steht. Bei abgelegtem
Fahrzeugdach übernimmt
der Verschlusshaken die Aufgabe, das Fahrzeugverdeck im Verdeckkasten
zu arretieren. Hierzu greift ein im Verdeckkasten schwenkbar angeordneter
und federbeaufschlagter Sperrriegel in eine Rastnase am Verschlusshaken
ein, wodurch Bewegungen in Fahrzeuglängsrichtung des Fahrzeugverdecks
verhindert werden. Vertikale Hubbewegungen sind dagegen nicht sicher
ausgeschlossen, da der Sperrriegel die Rastnase nach oben nur teilweise
hintergreift.
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Ein
weiterer Nachteil liegt darin, dass die Verriegelungsbewegung von
dem mit Federkraft beaufschlagten Sperrriegel ausgeübt wird.
Damit der Sperrriegel an der Rastnase des Verschlusshakens einrastet,
muss der Verschlusshaken beim Absenken des Fahrzeugverdecks den
Sperrriegel gegen die Kraft des auf ihn wirkenden Federelementes
so weit zurückverschwenken,
bis der Haken am Sperrriegel in Eingriff mit der Rastnase am Verschlusshaken
gelangt. Falls das Federelement in seiner Wirkung nachlässt, kippt
der Sperrriegel ohne Gegenkraft nach hinten, es ist keine Verriegelung
mehr möglich.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Verriegelungseinrichtung
zum Festlegen eines in einem Verdeckkasten abgelegten Fahrzeugverdeckes
zu schaffen, die sich durch eine einfache Konstruktion und hohe
Zuverlässigkeit
auszeichnet.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen
an.
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Die
Verriegelungseinrichtung umfasst ein vom Verdeckkastendeckel separat
ausgebildetes Verschlussteil, das mittels einer eigenen Verschlusskinematik
zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung
zu verstellen ist, wobei in Verriegelungsstellung das Fahrzeugverdeck
im Verdeckkasten blockiert ist und jegliche Bewegung des Verdecks
verhindert ist. Das Verdeck ist im Verdeckkasten fixiert; sowohl
kleine Bewegungen des Verdecks auf Grund von Fahrzeugvibrationen
als auch ein versehentliches Anheben des Fahrzeugverdeckes aus dem
Verdeckkasten heraus werden wirksam unterbunden. Da die Verrie gelungseinrichtung nicht
mehr Teil des Verdeckkastendeckels bzw. der Verdeckkastendeckelkinematik
ist, entfällt
die Notwendigkeit, die Bewegung des Verdeckkastendeckels mit der
Absenkbewegung des Fahrzeugverdecks mit hoher Präzision kinematisch zu koppeln bzw.
zu synchronisieren. Die vom Verdeckkastendeckel bzw. dessen Kinematik
separat ausgebildete Verschlusskinematik für das Verschlussteil kann nun in
der Weise gesteuert werden, dass die Verriegelung des Fahrzeugverdecks
erst dann durchgeführt
wird, wenn das Fahrzeugverdeck bereits vollständig im Verdeckkasten versenkt
ist. Eine Synchronisierung mit der Verdeckkastendeckelbewegung kann
somit völlig
entfallen; es ist auch nicht erforderlich, die Verriegelungsbewegung
mit der Absenkbewegung des Fahrzeugverdeckes zu synchronisieren.
Vielmehr muss lediglich der Zeitpunkt des Abschlusses der Absenkbewegung
des Verdeckes in den Verdeckkasten abgewartet werden, anschließend kann
die Verriegelungseinrichtung betätigt
werden.
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Das
Verschlussteil der Verriegelungseinrichtung ist in einer vorteilhaften
Ausführung
als Verschlussschieber ausgebildet, der zwischen Verriegelungsstellung
und Entriegelungsstellung zu verschieben ist und in Verriegelungsstellung
in einer zugeordneten Fixierungsaufnahme am Fahrzeugverdeck aufgenommen
ist. Der Verschlussschieber blockiert eine Bewegung des Fahrzeugverdeckes
in vorteilhaft formschlüssiger
Weise. Die Verschiebebewegung des Verschlussschiebers kann ausschließlich translatorisch
oder auch entsprechend einer gekrümmten Bewegungsbahn erfolgen.
Die Bewegung des Verschlussschiebers wird insbesondere über eine
Führungskulisse
vorgegeben, in die ein Führungszapfen einragt,
wobei die Führungskulisse
bevorzugt im Schieber selbst ausgebildet ist und der Führungszapfen
sich an einem karosseriefesten Bauteil befindet. Über die
Wahl der Form der Führungskulisse
sind praktisch beliebige Stellbewegungen des Verschlussschiebers
zwischen Verriegelungs- und Entriegelungsstellung zu verwirklichen.
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Das
Verschlussteil kann von einer Stellwippe, die Bestandteil der Verschlusskinematik
ist, betätigt
werden, wobei die Stellwippe schwenkbar gelagert ist und insbesondere
gegenüber
der Fahrzeugkarosserie verschwenkt werden kann. Die rotatorische
Wippbewegung der Stellwippe, die bevorzugt drehbar mit dem Verschlussteil
verbunden ist, kann im Falle eines als Schieber ausgeführten Verschlussteiles
durch eine entsprechende Wahl der Führungskulisse in eine translatorische
Verschiebebewegung umgesetzt werden.
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Die
Verschlusskinematik wird vorteilhaft von einem ihr zugeordneten
Aktuator betätigt,
der über Stellsignale
in Abhängigkeit
von dem Ablagezustand des Fahrzeugverdecks und gegebenenfalls in
Abhängigkeit
von der Position des Verdeckkastendeckels anzusteuern ist. In einer
alternativen Ausführung
ist es aber auch möglich,
die Verschlusskinematik mit der Kinematik des Fahrzeugverdecks und/oder der
Kinematik des Verdeckkastendeckels zu koppeln und von einer dieser
Kinematiken bzw. von beiden Kinematiken zu steuern. In dieser Ausführung kann
auf einen eigenen, der Verschlusskinematik zugeordneten Aktuator
verzichtet werden.
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Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 ein
als Hardtop ausgebildetes, verstellbares Fahrzeugverdeck in Schließstellung,
mit einer Verriegelungseinrichtung in einem Verdeckkasten zur Aufnahme
des Fahrzeugverdecks in geöffneter
Position,
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2 die
Verriegelungseinrichtung in vergrößerter Darstellung, gezeigt
in Entriegelungsstellung,
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3 eine 2 entsprechende
Darstellung, jedoch in Verriegelungsstellung.
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In
den folgenden Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Bei
dem in 1 dargestellten Fahrzeugverdeck 1 handelt
es sich um ein zweiteiliges Hardtop mit einem vorderen Dachteil 2 und
einem hinteren Dachteil 3, in das eine Heckscheibe 4 integriert
ist. In der dargestellten Schließposition des Fahrzeugverdecks 1 ist
das vordere Dachteil 2 an einem Windschutzscheibenrahmen 7 festgelegt.
Das vordere Dachteil 2 ist kinematisch mit dem hinteren
Dachteil 3 gekoppelt und kann insbesondere gegenüber dem Dachteil 3 verschwenkt
werden. Das hintere Dachteil 3 ist über eine mit Bezugszeichen 5 angedeutete
Verdeckkinematik verschwenkbar mit der Fahrzeugkarosserie gekoppelt.
Das Fahrzeugverdeck 1 kann in geöffneter Position in einen heckseitigen
Verdeckkasten 6 versenkt werden. In dem Verdeckkasten 6 befindet
sich eine Verriegelungseinrichtung 8, über die das geöffnete und
im Verdeckkasten versenkte Fahrzeugverdeck 1 im Verdeckkasten
verriegelt werden kann, um jegliche Bewegung des abgesenkten Fahrzeugverdeckes
zu verhindern.
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Gegebenenfalls
kann anstelle eines Hardtops auch ein Softtop eingesetzt werden,
welches ein verstellbares Verdeckgestänge umfasst, auf dem ein Verdeckbezugstoff
aufgespannt ist.
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Im
Folgenden wird auf die 2 und 3 Bezug
genommen, in denen das Fahrzeugverdeck mit den Dachteilen 2 und 3 im
Verdeckkasten 6 abgelegt ist.
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Die
Verriegelungseinrichtung 8 umfasst ein als Verschlussschieber 9 ausgeführtes Verschlussteil,
welches zwischen der in 2 dargestellten Entriegelungsstellung
und der in 3 dargestellten Verriegelungsstellung,
in der ein stirnseitiger Fixierungszapfen 9a des Verschlussschiebers
in eine korrespondierende Fixierungsaufnahme 10 an der
Stirnseite des vorderen Dachteiles 2 einragt, zu verschieben
ist. Der Verschlussschieber 9 ist über ein Gelenk 14 schwenkbar
mit einer Stellwippe 11 verbunden, welche ihrerseits über ein
Gelenk 12 drehbar an einen karosseriefesten Halter 13 gekoppelt
ist. Ein Schwenkarm 11a der Stellwippe 11 ist
mit einem karosseriefest gehaltenen Aktuator 15 verbunden,
bei dessen Betätigung
die Stellwippe 11 um ihr karosseriefestes Gelenk 12 in
Pfeilrichtung 16 verstellt wird. Die Stellbewegung der
Stellwippe 11 wird über
die Kopplung des Gelenkes 14 auf den Verschlussschieber 9 übertragen,
der daraufhin aus der Entriegelungsstellung gemäß 2 in die
Verriegelungsstellung gemäß 3 überführt wird,
in der der Fixierungszapfen 9a an der Stirnseite des Verschlussschiebers
in die zugeordnete Fixierungsaufnahme 10 einragt. Zum Entriegeln
läuft der
Vorgang entsprechend in umgekehrter Richtung ab.
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Der
Verschlussschieber 9 führt
beim überführen zwischen
Entriegelungsstellung und Verriegelungsstellung eine im Wesentlichen
translatorische Bewegung aus. Die Umsetzung der rotatorischen Stellbewegung
der Stellwippe 11 in die translatorische Verschiebebewegung
des Verschlussschiebers 9 wird mit Hilfe einer Führungskulisse 17 im
Verschlussschieber erreicht, in die ein Führungszapfen 18 eines
karosseriefesten Armes 19 einragt, welcher insbesondere
mit dem Halter 13 fest verbunden ist. Die Führungskulisse 17 verläuft im Wesentlichen
geradlinig im Verschlussschieber; sie kann gegebenenfalls eine leichte
Krümmung
aufweisen, die im Wesentlichen der Krümmung des Verschlussschiebers folgt.
In der Entriegelungsstellung gemäß 2 liegt der
Führungszapfen 18 an
einem stirnseitigen Ende in der Führungskulisse 17,
in Verriegelungsstellung gemäß 3 liegt
der Führungszapfen 18 am
entgegengesetzten Ende in der Führungskulisse.
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Bei
in den Verdeckkasten 6 abgesenktem Verdeck – was der Öffnungsstellung
des Fahrzeugdaches entspricht – ist
der Verdeckkasten 6 von einem Verdeckkastendeckel 20 verschlossen,
welcher zur Freigabe des Verdeckkastens über eine nur andeutungsweise
dargestellte Kinematik 21 in Pfeilrichtung 22 aufzuschwenken ist.
Die Verriegelungseinrichtung 8 befindet sich in Öffnungsstellung
des Verdeckes bei geschlossener Position des Verdeckkastendeckels 20 zweckmäßig vollständig innerhalb
des Verdeckkastens 6.
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Die
Betätigung
des Aktuators 15 zur Verstellung der Verriegelungseinrichtung 8 kann
auf Signalebene mit der Absenkbewegung des Fahrzeugverdeckes und
der Schließbewegung
des Verdeckkastendeckels synchronisiert werden. Es ist aber auch
möglich,
eine direkte kinematische Kopplung zwischen der Verschlusskinematik
der Verriegelungseinrichtung, insbesondere der Stellwippe 11,
und einer der Kinematiken bzw. beiden Kinematiken von Verdeckkastendeckel
und Fahrzeugverdeck zu schaffen. In diesem Fall kann auf einen separaten
Aktuator zur Betätigung
der Verriegelungseinrichtung verzichtet werden.