DE1014869B - Schlingerdaempfungseinrichtung fuer Schiffe - Google Patents

Schlingerdaempfungseinrichtung fuer Schiffe

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DE1014869B
DE1014869B DEL18007A DEL0018007A DE1014869B DE 1014869 B DE1014869 B DE 1014869B DE L18007 A DEL18007 A DE L18007A DE L0018007 A DEL0018007 A DE L0018007A DE 1014869 B DE1014869 B DE 1014869B
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ship
hull
rudder
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DEL18007A
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English (en)
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Dr-Ing Fredrik Ljungstroem
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FREDRIK LJUNGSTROEM DR ING
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FREDRIK LJUNGSTROEM DR ING
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63BSHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING 
    • B63B39/00Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude
    • B63B39/02Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude to decrease vessel movements by displacement of masses
    • B63B39/03Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude to decrease vessel movements by displacement of masses by transferring liquids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Ocean & Marine Engineering (AREA)
  • Vibration Prevention Devices (AREA)
  • Other Liquid Machine Or Engine Such As Wave Power Use (AREA)

Description

  • Schlingerdämpfungseinrichtung für Schiffe Trotz der außerordentlichen Entwicklung der Seeschiffahrt werden die Faktoren, die bei der Entstehung der Schlingerbewegungen eines Schiffes zusammenwirken, immer noch nicht zufriedenstellend beherrscht.
  • Es sind freilich zahlreiche Vorschläge zur Bekämpfung des Schlingerns der Schiffe gemacht worden. Gemäß einem Vorschlag wird das Schiff mit Wassertanks versehen, und zwar gewöhnlich in der Nähe des Schiffsbodens auf beiden Seiten des Schiffes. Diese Tanks sind dazu bestimmt, abwechselnd gefüllt und entleert zu werden, um dadurch den Schwerpunkt des Schiffes seitlich zu verlagern und auf diese Weise dem Schlingern entgegenzuwirken. Diese Lösung benötigt einen verhältnismäßig großen Energieaufwand. Ferner ist es bekannt, mit Hilfe von Wassertanks oder durch die Verteilung der Last im Schiffsraum die metazentrische Höhe so zu beeinflussen, daß man die Schwingungszeit für die Schlingerbewegungen des Schiffes verlängert und auf diese Weise eine Resonanz zwischen ihnen und den Wellenbewegungen zu vermeiden sucht. Dieses Vorgehen ist zwar dem zuvor erwähnten Vorschlag überlegen, hat aber zur Folge, daß sich die Gesamtstabilität des Schiffes verschlechtert. Die Bewegungen des Schiffes sind durch die verringerte metazentrische Höhe weicher, d. h. weniger heftig, gleichzeitig aber wird das Schiff ranker. Schon bei großem Ruderwinkel in Fahrt erhält es eine starke Schlagseite, was sich vor allem bei größeren Fahrgastschiffen als ein sehr lästiger Übelstand erwiesen hat.
  • Es ist schon vorgeschlagen worden, die Schlingerbewegung von Schiffen durch Erzeugung eines Gegengierens mittels des Hauptruders oder eines Hilfsruders zu dämpfen. Auch diese Vorschläge führen allein nicht zum Erfolg.
  • Es ist schließlich ein von dem Erfinder entwickelter Schiffsrumpf bekannt, der im Hinblick auf einfachere Herstellung und herabgesetzten Reibungswiderstand im Wasser im Querschnitt in der Form eines V ausgebildet ist und von nach außen konvexen Kreisbögen gebildete Schiffsseiten aufweist, deren gemeinsame Schnittlinie, von der Seite gesehen, einen Kreisbogen vom Bug zum Heck bildet, während jedoch das Achterschiff mit einem sich abwärts erstreckenden Kielteil nebst Ruder versehen ist.
  • Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer verbesserten Einrichtung an Schiffen, in erster Linie Seeschiffen, die auch bei hohem Seegang deren Fahrt mit geringen Schlingerbewegungen oder ganz ohne Schlingerbewegungen ermöglicht.
  • Der Haupterfindungsgedanke ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schlingerdämpfungsanlage eine Kombination folgender an sich bekannter Elemente darstellt, die aus einem Schiffsrumpf, dessen Spanten wenigstens im Bereich der Schwimmlinie nach unten einfallend bzw. nach oben ausfallend verlaufen, und aus Ballasttanks im Boden des Schiffsrumpfes und aus einem Steuerorgan mit einer Betätigung für das Steuerorgan im Takt der von außen auf den Schiffskörper einwirkenden Schlingerbewegungen bestehen. Die Steuervorrichtung braucht nur kleine Kräfte auszuüben und wirkt nur in einem sehr kleinen Maße auf die Geschwindigkeit des Schiffes bremsend.
  • Die Erfindung mit weiteren Einzelheiten wird nachstehend unter Bezugnahme auf in den Zeichnungen beispielsweise gezeigte Ausführungsformen und Kurventafeln genauer beschrieben, und im Zusammenhang hiermit werden die die Erfindung kennzeichnenden Eigenschaften näher erläutert.
  • Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines gemäß der Erfindung ausgeführten Schiffes; Fig.2 ist ein Querschnitt durch den Schiffsrumpf nach der Linie II-II der Fig. 1; Fig.3 zeigt den Schiffsrumpf wie in der Fig.2, aber in Schräglage zur Wasseroberfläche; mit strichpunktierten Linien ist in der Fig. 3 außerdem ein Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1 angedeutet; Fig. 4 ist ein Querschnitt durch das Schiff entsprechend dem der Fig. 2, aber in größerem Maßstab; Fig. 5 zeigt eine Einzelheit der Fig. 4 in vergrößertem Maßstab; Fig. 6 zeigt ein Ventil in größerem Maßstab; Fig.7 ist ein Längsschnitt durch einen Teil des Vorschiffes mit einem zur Erfindung gehörigen Bugruder mit Betätigungsorganen; Fig. 8 ist ein Querschnitt durch einen Schiffsrumpf gemäß einer abgewandelten Ausführungsform; Fig. 9 ist ein Querschnitt durch einen Schiffsrumpf herkömmlicher Bauart; Fig. 10 bis 12 zeigen Kurventafeln.
  • Der in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Schiffsrumpf ist an sich bekannt. Der Rumpf hat im Querschnitt im wesentlichen die Form eines V, dessen Schenkel 10 Kreisbögen mit einem Halbmesser r sind. Das Schiff kann hierbei mit Spanten, die sämtlich denselben Krümmungshalbmesser haben, ausgeführt sein. In der Längsrichtung bildet der Rumpf einen Teil eines Rotationskörpers, dessen Achse mittschiffs oberhalb des Schiffes liegt, wie durch den Halbmesser R angedeutet ist.
  • Wenn ein Schiff dieser oder ähnlicher Bauart um seine Längsachse schwingt, wie in der Fig. 3 dargestellt, so wird die Wasserlinienfläche 14 des Rumpfes in Richtung der Schwingung größer und auf der entgegengesetzten Seite kleiner. Dieselbe Wirkung wird mit einer Rumpfform nach der Fig. 8 erreicht, wo die Seitenteile 16 in der Richtung nach unten konvergieren. In der vertikalen Richtung brauchen diese Teile nur eine solche Erstreckung aufzuweisen, wie sie vorkommenden Schlingerwinkeln entspricht. Die gestrichelte Linie 18 deutet die Lage der Wasserlinie bei einer bestimmten Schlagseite des Schiffes an. Auch in diesem Fall ist die Wasserlinienfläche in Krängungsrichtung größer im Vergleich zu der auf der gegenüberliegenden Seite. Bei dem herkömmlichen Schiffsrumpf mit seinen planparallelen Schiffsseiten 20 ändert sich das Verhältnis der beiden Flächen beiderseits der Mittschiffsebene 12 zueinander weniger stark, wie aus der Fig. 9 ersichtlich ist. Wenn sich andererseits die Belastung des Schiffes vermindert, nimmt seine Breite in der Wasserlinie bei der Ausführung nach Fig. 2, 3 und 8 ab, nicht aber bei der in Fig. 9 veranschaulichten Ausführung. Die Vorteile der gemäß der Erfindung benutzten Rumpfform sollen nunmehr eine nähere Erklärung erhalten.
  • Das Vorschiff 22 des Rumpfes hat neben dem stumpfen. Winkel, mit dem die Schiffsseiten 10 einander am Kiel schneiden, einen nach vorn abnehmenden Tiefgang, d. h. nach vorn abnehmende Querschnittsflächen unterhalb der Wasserlinie. Die dargestellte Vorschiffsform kann ungefähr mittschiffs anfangen. Das Achterschiff kann zwar dieselbe Form haben wie das Vorschiff, ist aber mit einem sich nach hinten zum Ruder 26 erstreckenden Totholz 24 versehen.
  • Im Vorschiff 22 ist ein von einem durch den Schiffsboden 29 geführten Schaft 30 getragenes Ruder 28 angeordnet. Der Schaft 30 ist über eine Kraftübertragungsvorrichtung 31 mit einem Gyrometer 32 verbunden, dessen Drehwelle querschiffs gerichtet ist. Dieser Gyrosmeter arbeitet so, daß er bei einer Schlingerbewegung des Schiffes z. B. nach Steuerbord, d. h. nach rechts in der Zeichnungsebene, das Ruder selbsttätig so. legt, daß das Schiff seinen Kurs in dieselbe Richtung ändert. Ein solcher Gyrometer kann in beliebiger, an sich bekannter Weise ausgeführt sein und demgemäß das Ruder über einen zwischengeschalteten Servomotor betätigen.
  • Ferner ist das Schiff mit Bodentanks 34 und 36 ausgerüstet, die über verhältnismäßig große Öffnungen 38 in offener Verbindung mit dem Meerwasser stehen. Von der oberen Begrenzungswand 40 der Tanks gehen am oberen Ende mit Ventilen 44 versehene Leitungen 42 aus. Wenn die Ventile 44 geöffnet werden, strömt durch sie Luft aus den Bodentanks aus und an ihrer Stelle Wasser durch die Öffnungen 38 in die Tanks ein. Die Ventilteller können an einem Arm eines Winkelhebels um eine Welle 46 (Fig. 6) drehbar sein, während der andere Arm 48 ein Gewicht 50 trägt. Durch diese Vorrichtung werden die Ventile selbsttätig wirksam, wenn das Schiff z. B. scharf giert, indem das Ventil, das bei der Krängung des Schiffes gehoben wird, die Verbindung mit der freien Atmosphäre öffnet und damit eine wenigstens teilweise Füllung des zugehörigen Tanks mit Wasser verursacht.: Die Beeinflussung der Ventile erfolgt hierbei durch die Krängungsbewegung des Schiffes, zugleich aber auch durch die Zentrifugalkraft.
  • Die Tanks 34 und 36 können ferner über eine Leitung 52 miteinander verbunden sein. In die Leitung sind ein Kompressor 54 und Ventile 56 eingeschaltet. Mit Hilfe des Kompressors 54 kann Luft in den einen der Tanks oder beide gleichzeitig eingepumpt werden, wodurch eine entsprechende Wassermenge aus den Tanks herausgedrückt wird. Ferner kann durch die Leitung 52 Luft von dem einen Tank in den anderen übergeführt werden, wobei die Wassermenge in ersterem zu-, in letzterem abnimmt.
  • Wenn eine Welle eine Neigung um die Längsachse des Schiffes nach der einen Richtung hin einleitet, bewirkt das Vorderruder 28 eine unmittelbare Kursänderung in dieselbe Richtung. Sie hat die Aufhebung der Schlingerbewegung in einem frühen Stadium zur Folge. Wenn dem Schiff dann im nächsten Augenblick von den Wellen eine Neigung in entgegengesetzter Richtung aufgezwungen wird, spricht das Vorderruder erneut an und leitet eine der vorigen entgegengesetzte Kursänderung ein, so daß das Gleichgewicht wiederhergestellt wird. Das Schiff wird also sehr schwache, jeder Welle begegnende Kursänderungen ausführen, die ständig die Schlingerbewegung neutralisieren, so daß sie sehr unbedeutend und für die Fahrgäste kaum wahrnehmbar wird.
  • Die für diese ständig leichten Abweichungen des Schiffes von seinem Hauptkurs erforderliche Fähigkeit des Schiffes, sehr leichten Ruderausschlägen zu gehorchen, ist in hohem Grade durch die oben schon beschriebene besondere Schiffsform bedingt.
  • Die folgende Tafel gibt die Wellenperioden bei verschieden langen Meereswellen wieder:
    Wellen- Wellenperiode
    Wellenlänge geschwindigkeit
    in Knoten in Sekunden
    50'= 15,25 m 9,5 3,1
    100'= 30,5 m 13,4 4,4
    200'= 61 m 19,0 6,2
    400' =122 m 26,8 8,8
    600'= 183 m 32,8 10,8
    800' = 244 m 37,9 12,5
    1000'= 305 m 42,8 14,0
    2000' = 610 m 60,0 19,8
    Das Schiff soll also innerhalb der vorstehend angegebenen Wellenperioden auf die vom Ruder 28 erteilten Impulse ansprechen.
  • Ein Schiff der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Form ist nach herkömmlichen Begriffen nicht steif, wenn bei einer Verdrängung von z. B. 2000 t seine metazentrische Höhe zwischen 0,14 und 0,3 m liegt. Bei Verminderung der Verdrängung wächst die Rankheit des Schiffes. Das Fassungsvermögen der Tanks 34 und 36 ist so gewählt, daß das Schiff, wenn diese Tanks zu einem Teil von Wasser entleert sind, eine metazentrische Höhe hat, die sich 0 nähert oder vorteilhaft sogar negativ sein kann. Im letzteren Fall gerät das Schiff in eine labile Gleichgewichtslage, wobei es sich, falls es stilliegt, schwach nach der einen oder anderen Seite überlegt. Dies ist bereits bei einigen wenigen Zentimetern negativer metazentrischer Höhe der Fall. Auf diese Weise erhält das Schiff innerhalb eines Krängungsbereiches von einigen Graden eine durch die Bodentanks regelbare Gleichgewichtslage, die sich von der üblichen Stabilität bis zu einer indifferenten Gleichgewichtslage verändern läßt. Letztere ist durch äußerst geringe Kräfte beeinflußbar, z. B. durch ein Moment von einigen 100 kg/m bei einem Schiff mit einer Verdrängung von 2000 t. Hierbei wird die Gleichgewichtslage auch von kleinen Kräften, wie z. B. der seitlichen Verlagerung des Schwerpunktes des Schiffes, bereits merklich beeinflußt, die entsteht, wenn sich Fahrgäste von der einen Reling zur anderen hinüber begeben.
  • Wenn man sich ein Fahrzeug vorstellt, das als ein auf dem Wasser schwimmender Zylinder geformt ist, sind alle Reaktionskräfte aus dem Zusammenspiel des Fahrzeuges mit dem Seegang durch die Rotationsachse der Spule gerichtet. Ein solches Fahrzeug würde also bei einer metazentrischen Höhe von 0 von den Angriffen der Wellen auf die Fahrzeugseiten völlig unbeeinflußt bleiben und daher von der es umgebenden See gänzlich ungestört fahren, soweit Winkelbewegungen um seine Längsachse in Betracht kommen.
  • Der nach Kreisbögen geformte Rumpf gemäß Fig.1 bis 3 nähert sich in dieser Hinsicht den Eigenschaften des Zylinders. Je geringer die Abweichung der Schiffsform von der Zylinderform ist, um so kleiner kann die metazentrische Höhe des Schiffes gewählt werden, ohne daß das Schiff allzuviel von dem dynamischen Kräftespiel gestört wird.
  • Die Fig. 10 zeigt Kurven für die statische Stabilität eines Schiffes der Bauart nach Fig. 1 bis 3 und: der herkömmlichen Ausführung. Diese Kurven ebenso wie die folgenden Figuren sind für ein Schiff mit einer Verdrängung von 2000 t berechnet. Die Abszisse in der Fig. 10 gibt den Krängungswinkel p des Schiffes und die Ordinate den aufrichtenden Hebelarm GZ in Zentimetern an. Die Kurve 58 bezieht sich auf einen Schiffsrumpf nach Fig. 1 bis 3 mit einer metazentrischen Höhe von 30 cm und die Kurve 60 auf ein solches Schiff mit einer metazentrischen Höhe von 0. Der herkömmliche Rumpf mit einer metazentrischen Höhe von 14,4 cm wird durch die Kurve 62 und mit einer metazentrischen Höhe von 0 durch die Kurve 64 dargestellt. Es geht aus den Kurven hervor, daß ein Rumpf gemäß Fig. 1 bis 3 mit der metazentrischen Höhe 0 vom Gesichtspunkt der statischen Stabilität dem herkömmlichen Rumpf mit einer metazentrischen Höhe von 14,4 cm gleichwertig ist. Der gemäß der Erfindung zur Anwendung kommende Schiffstyp erlaubt also für denselben Stabilitätsumfang eine kleinere metazentrische Höhe der Anfangsstabilität als der herkömmliche Rumpf.
  • Die Fig. 11 bezieht sich auf die dynamische Stabilität, die für den Schiffsrumpf gemäß Fig. 1 bis 3 mit der metazentrischen Höhe 0 der Kurve 60 und für den herkömmlichen Rumpf mit der metazentrischen Höhe 14,4 cm der Kurve 62 folgt. Die Abszisse gibt auch in diesem Fall den Krängungswinkel a an, die Ordinate dagegen den sogenannten dynamischen Hebelarm e. Aus der Fig. 11 geht hervor, daß die Arbeitsmenge, die bei einer Krängung aufgespeichert wird und gleich e mal der Verdrängung ist, bei dem Rumpf gemäß Fig. 1 bis 3 kleiner ist als bei dem herkömmlichen Rumpf. Dies bedeutet, daß eine wesentlich kleinere Kraft erforderlich ist, um das Schiff nach Einleitung einer Krängungsbewegung wieder aufzurichten als beim herkömmlichen Schiffsrumpf. Dieser Unterschied zwischen den beiden Schiffsrumpftypen ist, wie aus der Figur ersichtlich, besonders auffällig bei Krängungswinkeln unter 5°. Die Arbeitsmenge,. die dem Schiff zugeführt werden muß, um einer Schlingerbewegung entgegenzuarbeiten, beträgt für kleine Krängungswinkel bei der Kurve 60 nur einen Bruchteil der aus der Kurve 62 abzulesenden Menge.
  • Bei größeren Krängungswinkeln, wie 30° und darüber, wo die Gefahr des Kenterns vorliegt, ist die Stabilität bei dem gemäß Fig. 1 bis 3 ausgeführten Schiffsrumpf ebenso. gut wie bei dem herkömmlichen Schiffsrumpf, wie aus den beiden soeben besprochenen Kurventafeln hervorgeht. Mit der nach unten konvergierenden Form des Querschnittes des Schiffsrumpfes wird somit im Anschluß an die vorstehenden Ausführungen verstanden, daß der Rumpf Stabilitätskurven der in diesen Figuren dargestellten Art ergibt.
  • Aus den vorstehenden Erläuterungen geht eindeutig hervor, daß die gemäß Fig. 1 bis 3 zur Anwendung kommende Schiffsform in hohem Grade geeignet ist, Schlingerbewegungen des Schiffes mit Hilfe des Vorderruders 28 zu beseitigen. Die Kraft, die erforderlich ist, um die von der Welle eingeleitete Krängung aufzuheben, wird klein und kann daher unschwer mit Hilfe des Ruders geliefert werden. So widersinnig es auch klingen mag, muß man das Schiff unsteif machen, um einen stabilen, von den Wellen unbeeinflußbaren Gang zu erhalten. Die metazentrische Höhe kann sogar negativ sein, d. h. der Schwerpunkt über dem Metazentrum liegen. Dann bewegt sich das Schiff in derselben Weise vorwärts wie ein Fahrrad, wo das Vorderrad dem Ruder 28 entspricht und die Stützpunkte unter den Schwerpunkt verlegt sind. Bei einer auf den Radfahrer wirkenden seitlichen Belastung, z. B. einen Windstoß, der das Fahrrad nach rechts zu neigen bestrebt ist, führt der Radfahrer von selbst das Vorderrad ein wenig in dieselbe Richtung und stellt auf diese Weise sofort das Gleichgewicht wieder her.
  • Um mittels seitlicher Ruderausschläge das Schlingern des Schiffes zu beherrschen, ist die zuvor beschriebene Form des Vorschiffs gleichfalls von Bedeutung. Der vorn weggeschnittene Lateralplan erleichtert schnelle Veränderungen des Schiffskurses, um die aufrechte Lage des Schiffes und sein Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, und weicht hierdurch vorteilhaft von dem herkömmlichen, annähernd rechteckigen Lateralplan ab.
  • Ein weiterer Faktor von Bedeutung für das Verhalten des Schiffes im Seegang ist die Schwingungszeit des Schiffes. Wie einleitungsweise erwähnt wurde, nimmt die Schwingungszeit mit abnehmender metazentrischer Höhe zu und ist außerdem bei einem kleineren Krängungswinkel länger als bei einem größeren, da die metazentrische Höhe mit zunehmendem Krängungswinkel wächst. In dieser Hinsicht ist der Schiffsrumpf gemäß Fig. 1 bis 3 ebenfalls dem herkömmlichen überlegen, wie aus Fig. 12 hervorgeht, wo die Abszisse den Krängungswinkel p und die Ordinate die Schwingungszeit T in Sekunden angibt. Die Kurve 66 bezieht sich auf einen Kreisbogenrumpf mit einer metazentrischen Höhe 0 und die Kurve 68 auf den herkömmlichen Rumpf mit der metazentrischen Höhe 14,4 cm. Die Schwingungszeit nimmt gemäß der Kurve 66 mit wachsendem Krängungswinkel sehr stark ab. Der Rumpf nach Fig. 1 bis 3 hat also keine Neigung, mit der Schwingungszeit der Wellen, die ja gleichbleibend ist oder sich jedenfalls nur langsam verändert, in Resonanz zu kommen.
  • Da es üblich ist, daß das Ruder eines Schiffes mit Hinblick auf den Kurs des Schiffes durch einen Kompaß über einen Servomotor einreguliert wird, bewirkt gemäß der Erfindung der Kompaß eine derartige Winkelgeschwindigkeit des Ruders 26, daß es in langsamerem, zweckmäßig mehrfach langsamerem Takt zwischen zwei Endwinkellagen arbeitet als das kreiselgesteuerte Ruder 28 des Vorschiffes, und zwar um zu verhindern, daß die schnelle unmittelbare Beeinflussung, die durch Schlingerbewegungen des Schiffes ausgelöst wird, sich mit den Bewegungen des Ruders am Achterschiff vermischen und mit ihnen in Phase gerät. Das Vorderruder ist also ein schnell arbeitendes Balancierorgan am Schiff, das in der Regel kleine Kräfte zum Erzeugen sehr kleiner Winkelbewegungen nach beiden Richtungen ausübt, während das Ruder am Achterschiff wie üblich zum Steuern des Schiffes auf dem gewünschten Kurs dient.
  • Die Kompaßsteuerung des Ruders 28 kann abgeschaltet werden, so daß es statt dessen von Hand gelegt wird.
  • Die Wassertanks 34 und 36 haben nicht zur Aufgabe, direkt dem Schlingern des Schiffes entgegenzuarbeiten, vielmehr liegt ihre Hauptaufgabe darin, den Schwerpunkt des Schiffes zu heben oder zu senken. Die Tanks können allerdings auch bei einseitiger Belastung des Schiffes zur Anwendung kommen, wie sie durch starken Wind verursacht wird, oder dadurch, daß die Fahrgäste sich auf der einen Seite des Schiffes ansammeln. In diesem Falle wird die Schwerpunktverlagerung durch eine entsprechende Veränderung des Inhalts der betreffenden Tanks hervorgebracht.
  • Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen begrenzt, sondern im weitesten Sinne innerhalb des Rahmens des ihr zugrunde liegenden Leitgedankens abwandelbar. So kann das Ruder 28 durch andere auf Schräglagen des Schiffes ansprechende Organe, z. B. ein Pendel, betätigt werden. Die Tanks können an verschiedenen Stellen im Schiff vorgesehen sein und auch an Deck. Die Änderung der metazentrischen Höhe kann auch durch Gewichtsverschiebung im Schiff erfolgen.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Schlingerdämpfungseinrichtung für Schiffe; dadurch gekennzeichnet, daß die Schlingerdämpfungsanlage eine Kombination folgender an sich bekannter Elemente darstellt, die aus einem Schiffsrumpf, dessen Spanten wenigstens im Bereich der Schwimmlinie nach unten einfallend bzw. nach oben ausfallend verlaufen, und aus Ballasttanks im Boden des Schiffsrumpfes und aus einem Steuerorgan (vorzugsweise Bugruder) mit einer Betätigung für dieses Organ im Takt der von außen auf den Schiffskörper einwirkenden Schlingerbewegungen bestehen.
  2. 2. Schlingerdämpfungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tiefgang des Vorschiffes ungefähr von mittschiffs in der Richtung nach vorn allmählich abnimmt.
  3. 3. Schlingerdämpfungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Achterschiff tiefer taucht als das Vorschiff.
  4. 4. Schlingerdämpfungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schiffsrumpf in an sich bekannter Weise als Kreis-Bogenrumpf geformt ist, d. h. im Querschnitt als V, mit von nach außen konvexen Kreisbögen gebildeten Schiffsseiten, deren Schnittlinie, von der Seite gesehen, einen Kreisbogen vom Bug zum Heck bildet, während jedoch das Achterschiff mit einem sich abwärts erstreckenden Kielteil nebst Ruder versehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 341214, 386 441; 399 712, 450 590, 554 529; britische Patentschrift Nr. 521734; Zeitschrift »Engineering« vom 29. 12. 1950, S. 557 bis 562.
DEL18007A 1953-02-20 1954-02-17 Schlingerdaempfungseinrichtung fuer Schiffe Pending DE1014869B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2341481A1 (fr) * 1976-02-19 1977-09-16 Varitrac Ag Dispositif de stabilisation d'un navire porte-grues semi-submersible

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DE386441C (de) * 1922-03-03 1923-12-10 Fr W Achenbach Dr Ing Zwillingssteuer zur Schlingerdaempfung von Schiffen
DE399712C (de) * 1924-08-08 Anton Flettner Anordnung zur Schwingungsdaempfung, insbesondere von Schiffen
DE450590C (de) * 1926-07-03 1927-10-07 Friedrich Feldmann In der Hoehenrichtung einstellbares Bugruder fuer auf flachen Gewaessern fahrende Boote, beispielsweise Torfschiffe
DE554529C (de) * 1928-11-16 1932-07-11 Michel Kefeli Vorrichtung zum Stabilisieren von Schiffen
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