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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Rollbrett mit zumindest zwei an einem Brett angebrachten Radachsen,
wie durch den Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschrieben.
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Ähnliche
Rollbretter, die üblicherweise
als Skateboards beschrieben werden, haben regelmässig ein als gemeinsame Standfläche für beide
Füsse des
Fahrers dienendes Fuss- bzw. Trittbrett, an dessen Unterseite Laufrollen/-räder gelagert
sind, deren Achsen im wesentlichen parallel zur Ebene des Fuss-/Trittbretts
sowie senkrecht zu dessen Längserstreckung
verlaufen. Regelmässig
sind vier Laufräder
an zwei in Grundstellung parallel zueinander angeordneten Radachsen
drehbar gelagert, wobei mindestens eine der Radachsen durch Gewichtsverlagerung
des Fahrers lenkbar ist.
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In den letzten Jahren sind Rollbretter
bekannt geworden, die mit einer Lenkstange versehen sind. Derartige
Rollbretter kennt man unter anderem unter den Bezeichnungen Tretroller,
Kickboard oder Scooter.
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All diesen Rollbrettern ist zum einen
gemeinsam, dass sie regelmässig
durch die Kraft der Beine angetrieben werden. Der Antriebsvorgang
ist dabei vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrer mit
einem Fuss auf dem Fussbrett steht, während er mit dem anderen Fuss
fortwährend
auf den Boden tritt und den Fuss entgegen der Fahrtrichtung vom
Boden abstösst,
was naturgemäss
insbesondere beim Abstossvorgang des tretenden Fusses eine gewisse
Instabilität
des Rollbrettes hervorruft.
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Weiterhin sind Rollbretter bekannt
geworden, die durch Elektro- bzw. Verbrennungsmotoren angetrieben
werden. Derarige Rollbretter haben jedoch zum Nachteil, dass sie
von Energieträgern
wie beispielsweise Benzin abhängig
sind.
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Ferner ist aus
DE 3902547 A1 ein Rollbrett bekannt,
das über
eine zweiteilige abgewinkelte Tragplatte verfügt. Da dieses Rollbrett lediglich über eine
lenkbare Achse verfügt,
ist ein sicheres und stabiles Fahren von Kurven nicht möglich.
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DE 9411078 U1 offenbart ein Rollbrett, das über zwei
Zugseile angetrieben werden kann. Nachteilig ist an diesem Rollbrett,
dass sich die angetriebenen Räder
an einer starren Achse befinden, was insbesondere beim Antriebsvorgang
aufgrund der instabilen Standposition des Fahrers eine mangelnde Stabilität des Rollbretts
verursacht.
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DE 8914271 U1 zeigt ein Rollbrett, bei dem eine
Achse durch ein Zugseil angetrieben werden kann, wie im Oberbegriff
der Anspruchs 1 angegeben
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Ausgehend von dem gattungsgemäßen Rollbrett
wie es in der
DE 8914271
U1 beschrieben ist, besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, die Stabilität
des Skateboards während
des Antriebsvorgangs sowie während
des Fahrens zu verbessern und eine höhere Endgeschwindigkeit zu
erreichen. Weiterhin soll ein besseres Kurververhalten erreicht
werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem
einfachen Aufbau, bei dem das Trittbrett einteilig und im wesentlichen
planar ausgebildet ist dadurch gelöst, daß mindestens zwei mit jeweils
einem Lenkelement versehene Achsen, die durch jeweilige Zugelemente
angetrieben werden können,
versehen wird. Die durch das Zugelement übertragenen Kräfte greifen
ohne einen größeren Umlenkwinkel
auf die Antriebstrommel. Bei einteiliger planarer Ausbildung des
Trittbretts bringt das Versehen der Rollbretts mit zwei mit Lenkelementen
versehenen Achsen eine weit höhere
Stabilität
des Rollbretts, insbesondere während
des Antriebsvorgangs sowie des Fahrens von Kurven, mit sich.
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In einer zweckmäßigen Ausführung kann der Handgriff des
jeweiligen Zugelementes in einer Griffaufnahme aufgenommen werden,
die zugleich der Führung
des Zugelementes dient.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Handzugtrieb vorteilhafterweise eine Antriebstrommel,
die zum Aufwickeln des Zugelements dient.
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In einer zeckmässigen Ausführung ist das Zugelement auf
der Antriebstrommel spiralförmig aufgewickelt,
wie dies etwa bei handelsüblichen Springrollos
der Fall ist.
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Optional kann das Zugseil ohne Überlappung
auf der Antriebstrommel aufgewickelt sein.
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Vorteilhafterweise ist die Antriebstrommel mit
einer Rückstellfeder
versehen, die zum Aufwickeln des Zugelements dient. Die Antriebstrommel
ist hierbei beispielsweise mit einer federbeaufschlagten Rückzugstechnik
versehen, die anderweitig vielfach in Spielzeugautos Verwendung
findet.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Räder
von der Antriebstrommel durch Freiläufe entkoppelt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, dass die Antriebstrommel durch einen Freilauf entkoppelt
ist.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist mindestens eine Achse durch Kraftbeaufschlagung, insbesondere
durch Gewichtsverlagerung des Fahrers, lenkbar. Hierdurch lassen
sich unterschiedlichste Manövrierverhalten
entsprechend den Wünschen
des Fahrers darstellen. Lediglich beispielhaft sei eine elastisch
gelagerte Achse angegeben, die bei Kraftbeaufschlagung zu einem
lenkmässigen
Einschlag der daran befestigten Rollen führt.
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Vorteihafterweise kann das Rollbrett
mit einer Bremse versehen sein. Dies kann etwa eine Bremse sein,
die auf ein Laufrad bzw. auf ein Laufradpaar einwirkt, wie dies
bei handelsüblichen
Tretrollern oft bewerkstelligt wird.
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In einer zweckmässigen Ausführung ist das Zugelement ein
Zugriemen, das an einem Ende mit einem Griff versehen ist.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass
der Zugriemen eine sich über
seine Längserstreckung
verändernde
Dicke aufweist. Dies bedeutet, dass der Zugriemen beispielhaft an
einem Ende eine geringere Dicke aufweist als am anderen Ende des
Zugriemens. Hierdurch wird auf ein fache und vorteilhafte Weise ein
sich kontinuierlich veränderndes Übersetzungsverhältnis während des
Zugvorganges geschaffen.
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Ebenso kann das Zugelement auch ein
Zugseil sein, das an einem Ende mit einem Griff versehen ist.
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Schliesslich ist es bevorzugt, dass
ein Getriebe vorgesehen ist, insbesondere ein Über- bzw. ein Untersetzungsgetriebe.
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Optional kann das Getriebe ein Planetengetriebe
sein.
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Weitere Vorteile und Zweckmässigkeiten
der Erfindung ergeben sich im übrigen
aus den Unteransprüchen
sowie den nachfolgenden Beschreibungen bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der nachfolgenden Figuren:
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1 zeigt
das Rollbrett in einer Seitenansicht
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2 zeigt
das Rollbrett in einer Untersicht zur Ausführungsform nach 1
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3 zeigt
das Rollbrett in einer Draufsicht zur Ausführungsform nach 1
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4 zeigt
eine – modifizierte – Ausführungsform
nach 1 in der Seitenansicht
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5 zeigt
die geschnitte Draufsicht auf die Stirnseite einer Antriebseinheit
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6 zeigt
eine geschnittene Querschnittsdarstellung bzw. Seitenansicht der
Ausführungsform nach 4
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7 zeigt
eine Vorderansicht der Ausführungsform
nach 4
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8 zeigt
eine teilweise Draufsicht auf die Ausführungsform nach 4
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1 zeigt
in Seitenansicht ein Rollbrett 10 als eine bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemässen
Rollbretts. An der Unterseite des Fuss-/Trittbretts 20 sind über Lenkblöcke 30 Radachsen 40,
die somit lenkbar sein können,
angebracht, die mit beispielsweise je zwei kugelgelagerten Rädern 60 versehen
sein können.
Die Lenkblöcke 30 sind
vorzugsweise mit Dämpfungen 58 versehen.
Die Radachsen 40 sind jeweils mit einer Antriebstrommel 50 versehen.
An den Antriebstrommeln 50 sind Zugelemente 51 aufgewickelt,
die beispielsweise mit Handgriffen 52 versehen sind. Die
Zugelemente 51 werden in dieser Ausführungsvariante über Umlenkrollen 57 durch
die Aussparungen 63 im Fuss-/Trittbrett 20 geführt, so
dass ein Fahrer, der auf dem Fuss-/Trittbrett 20 steht,
die mit Handgriffen 52 versehenen Zugelemente in die Hand
nehmen und mit Zug beaufschlagen (Ziehen) kann. Durch Ziehen an
den Handgriffen 52 in Zugrichtung vom Rollbrett weg werden
die Antriebstrommeln 50 über die Zugelemente 51 in
Bewegung versetzt. Die Antriebstrommeln 50 setzen die an
den Radachsen 40 angebrachten Räder 60, die mit Freiläufen 59 versehen
werden können,
in Bewegung. Die Antriebsrichtung wird über die Einstellung der Freiläufe 59 definiert.
Durch gleichzeitiges Ziehen in der oben beschriebenen An an beiden
Zugelementen 51 kann naturgemäss die erreichbare Höchstgeschwindigkeit
schneller erreicht werden als durch Ziehen an lediglich einem Zugelement 51.
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2 zeigt
das Rollbrett 10 in der bevorzugten Ausführungsform
in Untersicht, wobei zu erkennen ist, dass das an dem durch einen
Lenkblock 30 am Fuss-/Trittbrett 20 befestigte Antriebselement 50 angebrachte
Zugelement 51 durch eine im Fuss-/Trittbrett 20 befindliche Öffnung 63 geführt werden
kann. Weiterhin sind die an den Radachsen 40 angebrachten
Räder 60 zu
erkennen.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf die bevorzugte Ausführungsform. Wie 3 erkennen lässt, wird der
an den Zugelementen 51 befestigte Handgriff 52, sofern
das Zugelement 51 vollständig auf der Antriebstrommel 50 aufgerollt
ist, auf das Fuss-/Trittbrett 20 zurückgezogen. Weiterhin sind vier
Räder 60 sowie
die im Tritt-/Fussbrett vorhandenen Öffnungen 63 zu erkennen.
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4 zeigt
eine mögliche
Antriebsweise des Rollbrettes 10 in einer modifizierten
Ausführungsform.
Wie in dieser Figur gut zu erkennen ist, ist hier der Lenkblock 30 an
den jeweiligen Stirnseiten des hier beispielsweise an den Stirnseiten
gewölbten Fuss-/Trittbrettes 20 an gebracht.
Das Zugelement 51 wird in dieser Ausführungsvariante nicht durch
eine Öffnung
im Fuss-/Trittbrett 20 geführt, sondern durch eine Gurtführung 56,
die direkt am Lenkblock 30 angebracht ist. Zum Antreiben
des Rollbretts 10 zieht der skizzierte Fahrer F mit der
einen Hand an dem einem Handgriff 52, an dem ein Zugelement 51 befestigt
ist. Hierdurch wickelt sich das Zugelement 51 von der Antriebstrommel 50a ab.
Gleichzeitig lässt
der skizzierte Fahrer F mit der anderen Hand das andere Zugelement 51 sinken,
wodurch sich dieses Zugelement 51 an der Antriebstrommel 50b aufwickelt,
sofern die Antriebstrommel 30 beispielsweise mit einer Rückstellfeder
versehen ist. Die beschriebene Antriebsweise sichert dem Fahrer
F eine hohe Manövrierfähigkeit
in Verbindung mit hoher Fahrstabilität. Dadurch, dass der Fahrer
das Rollbrett 10 mittels der Zugelemente 51 ständig an
den Füssen
unter Kontrolle halten kann, sind sonst schwierige Fahrmanöver, wie
etwa das Springen mit dem Rollbrett 10 unter den Füssen über beispielsweise
eine Bordsteinkante, auch für
ungeübte
Rollbrettfahrer leicht möglich. Mit
zwei Zugelementen erreicht man somit einerseits ein ausgeglichenes
Bewegungsverhalten des Fahrers während
des Zugvorganges und kann andererseits sicherstellen, dass das Rollbrett
sich auch bei Sprüngen
nicht von den Füssen
des Fahrers löst. Weiterhin
wird über
diese Antriebsweise erreicht, dass insbesondere der Muskelbereich
des Oberkörpers
beim Fahrer F neben den sonstigen beim Antriebsvorgang beteiligten
Muskelpartien des Körpers bevorzugt
beansprucht wird.
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5 zeigt
einen möglichen
Aufbau einer Antriebseinheit mit beispielhaften technischen Ausführungsvarianten. Über den
strichliert angedeuteten Lenkblock 30 ist die Radachse 40 mit
dem strichliert angedeuteten Fuss-/Trittbrett 20 verbunden. Die Lenkachse 31 ist
strichliert angedeutet. Die durch einen Freilauf 59 entkoppelte
Antriebstrommel 50 ist an der Radachse 40 angebracht.
Um die mit beispielsweise einer Kugellagerung 61 versehene
Antriebstrommel 50, die in der Mitte der Darstellung zu erkennen
ist, ist das Zugelement 51, hier beispielsweise ein Gurt 51,
spiralförmig
aufgewickelt. Der Gurt 51, an dem ein Handgriff 52 befestigt
ist, ist durch eine Öffnung 63 im
Fuss-/Trittbrett 20 hindurchgezogen. Der Handgriff 52 liegt
in Neutralstellung auf dem Fuss-/Trittbrett auf. Wie auf der Darstellung
rechts neben der Gurtwicklung 51a zu erkennen ist, kann die
mit einer Momentenstütze 80 versehene
Antriebstrommel 50, eine Rückstellfeder 53 beinhalten. Auf
der Darstellung links neben der Gurtwicklung 51a ist beispielhaft
ein Getriebe 54 dargestellt, das wiederum mit einer Momentenstütze 80 versehen
ist. Das Übersetzungsverhältnis beim
Getriebe 54 wird über
den Radiusunterschied Achse/Rad definiert. Die durch je einen Freilauf 59 entkoppelten,
kugelgelagerten 61 und mit Felgen 62 versehenen
Räder/Reifen 60 sind
an der Radachse 40 angebracht. Wie in dieser Figur zu erkennen
ist, werden hier pro Radachse 40 drei Freiläufe 59 verwendet.
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Wie in 6 zu
erkennen ist, kann beispielsweise das mit einem Handgriff 52 versehene
Zugelement 51 in eine Griffaufnahme 55 , die am
Lenkblock 30 , der sich an der geschwungenen Stirnseite
des Fuss-/Trittbrettes 20 befindet, angebracht ist, zurückgeführt werden
bzw. auch beispielsweise zum Transport in der Griffaufnahme 55 fixiert
werden. Die Griffaufnahme 55 beinhaltet vorteilhafterweise
gleichzeitig auch die Führung
des Zugelementes 51. Die in dieser Ausführungsvariante beispielhafterweise
dargestellte Lenkachse 31 kann gegebenenfalls vorzugsweise
mit einer Rückstellvorrichtung 32 versehen
werden.
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In 7 und 8 wird mittels der Pfeile dargestellt,
dass das Zugelement 51 über
eine Gurtführung 56 in
jede beliebige Richtung mit Zug beaufschlagt werden kann. Dies bewirkt,
dass das Rollbrett 10 in jeder Fahrposition einerseits
unter Kontrolle gehalten werden kann sowie andererseits jederzeit durch
Ziehen an den Zugelementen 51 angetrieben und beschleunigt
werden kann.
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Die Ausführung der Erfindung ist nicht
auf die oben beschriebenen Beispiele beschränkt, sondern ebenso in einer
Vielzahl von Abwandlungen möglich, die
im Rahmen des fachgemässen
Handelns liegen. Insbesondere liegen zweckmässige Kombinationen von Merkmalen
und Elementen der beschriebenen Ausführungsbeispiele im Rahmen der
Erfindung.
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- 10
- Rollbrett
- 20
- Fuss-/Trittbrett
- 30
- Lenkblock
- 31
- Lenkachse
- 32
- Rückstellvorrichtung
- 40
- Radachse
- 50,
50a, 50b
- Antriebstrommel
- 51
- Zugelelement
- 51a
- Gurtwicklung
- 52
- Handgriff
- 53
- Rückstellfeder
- 54
- Getriebe
- 5
5
- Griffaufnahme
- 56
- Gurtführung
- 57
- Umlenkrolle
- 58
- Dämpfung
- 59
- Freilauf
- 60
- Räder
- 61
- Kugellagerung
- 62
- Felge
- 63
- Öffnung/Aussparung
- 70
- Gurt
- 80
- Momentenstütze