DE10139811A1 - Verfahren zum Befüllen eines Durckmittelspeichers sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Befüllen eines Durckmittelspeichers sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Befüllen eines Druckmittelspeichers mit einem Gehäuse (1) vorgeschlagen, dessen Innenraum durch einen als Medientrennungselement dienenden metallischen Faltenbalg (2) in zwei Kammern (3, 4) unterteilt ist, wobei die erste Kammer (3) mit einem Gas und die zweite Kammer (4) mit einer Flüssigkeit gefüllt ist und wobei in einem hydraulischen Anschluß (5) ein Bodenventil (6) vorgesehen ist, dessen Schließkörper (7) durch das Medientrennungselement (2) betätigbar ist und das ein Befüllen der zweiten Kammer (4) mit Flüssigkeit ermöglicht und ein vollständiges Entleeren der zweiten Kammer (4) verhindert. DOLLAR A Damit die vorhin genannten Kammern (3, 4) mit entsprechenden Medien zuverlässig gefüllt werden können, ohne daß der Faltenbalg (2) beschädigt wird, wird erfindungsgemäß eine Kombination der folgenden Verfahrensschritte vorgeschlagen: DOLLAR A a) Evakuieren der zweiten Kammer, DOLLAR A b) Befüllen der zweiten Kammer mit Druckmittel, und DOLLAR A c) Einfüllen des Gases in die erste Kammer.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen eines
Druckmittelspeichers mit einem Gehäuse, dessen Innenraum durch
einen als Medientrennungselement dienenden metallischen
Faltenbalg in zwei Kammern unterteilt ist, wobei die erste
Kammer mit einem Gas und die zweite Kammer mit einem flüssigen
Druckmittel gefüllt ist und wobei in einem hydraulischen
Anschluß ein Bodenventil vorgesehen ist, dessen Schließkörper
durch das Medientrennungselement betätigbar ist und das ein
Befüllen der zweiten Kammer mit dem Druckmittel ermöglicht und
ein vollständiges Entleeren der zweiten Kammer verhindert.
Ein derartiger Druckmittelspeicher ist aus der
internationalen Patentanmeldung WO 00/31420 bekannt. Der
Schließkörper des Bodenventils ist durch die Bewegung des
Faltenbalgs in eine Lage bringbar, in der er die Funktion
eines hydraulischen Kolbens erfüllt. Da dadurch sowohl eine
Beschädigung des Bodenventils als auch ein ungewollter
Druckmittelaustritt wirksam verhindert werden, wird eine
erhebliche Erhöhung der Funktionssicherheit gewährleistet.
Der genannten Veröffentlichung sind jedoch keine Hinweise zu
entnehmen, wie die vorhin genannten Kammern mit
entsprechenden Medien zuverlässig gefüllt werden können,
ohne daß der Faltenbalg beschädigt wird.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Befüllen eines
Druckmittelspeichers der eingangs genannten Gattung
vorzuschlagen, die gewährleisten, daß sich der Faltenbalg
andauernd in einem druckausgeglichenen Zustand befindet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination der
folgenden Verfahrensschritte gelöst:
- a) Evakuieren der zweiten Kammer
- b) Befüllen der zweiten Kammer mit Druckmittel,
- c) Einfüllen des Gases in die erste Kammer.
Zur Konkretisierung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß die zweite Kammer mit einem definierten
Druckmittelvolumen befüllt wird, das den Systemanforderungen
für eine bestimmte Temperatur entspricht, wonach die erste
Kammer mit einem entsprechenden, vorher berechneten
Gasvolumen gefüllt wird, um die geometrischen Toleranzen zu
kompensieren.
Weitere vorteilhafte Merkmale des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen 3 bis 7 aufgeführt.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind Mittel zum Evakuieren der zweiten Kammer,
Mittel zum Befüllen der zweiten Kammer mit Druckmittel, sowie
Mittel zum Einfüllen des Gases in die erste Kammer (3)
vorgesehen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung nach der
vorliegenden Erfindung sind den Unteransprüchen 9 bis 13 zu
entnehmen.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung unter
Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert,
deren einzige Figur eine schematische Darstellung der vorhin
erwähnten Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zeigt.
Wie der Zeichnung zu entnehmen ist, weist der gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren zu befüllende Druckmittel
speicher ein Gehäuse 1 auf, dessen Innenraum mittels eines
Medientrennungselements 2 in zwei Druckräume bzw. Kammern 3,
4 unterteilt ist. Das Medientrennungselement 2 wird dabei
vorzugsweise durch einen dünnwandigen metallischen
Faltenbalg gebildet, der einerseits druckdicht mit einem das
Gehäuse 1 verschließenden Deckel 8 verbunden ist und
andererseits mittels einer Platte 9 verschlossen ist. Der
Innenraum des Faltenbalgs 2 bildet die erste Kammer 3, die
über einen im Deckel 8 vorgesehenen Füllanschluß 10 mit
einem in der Regel unter hohem Druck stehenden Gas befüllt
werden kann. Im unteren Teil des Gehäuses 1 ist ein
hydraulischer Anschluß 5 ausgebildet, in dem ein Bodenventil
6 angeordnet ist, dessen Schließkörper 7 in die zweite
Kammer 4 hineinragt. Das Bodenventil 6 ist dabei
vorzugsweise derart ausgelegt, daß es einerseits ein
Befüllen der zweiten Kammer 4 mit einem unter Druck
stehenden flüssigen Druckmittel, beispielsweise einer
Bremsflüssigkeit, ermöglicht und andererseits ein
vollständiges Entleeren der zweiten Kammer 4 verhindert.
Außerdem befindet sich in der ersten Kammer 3 eine
Druckfeder 11, die zwischen dem Deckel 8 und der vorhin
erwähnten Platte 9 eingespannt ist und somit den Faltenbalg
2 in Richtung auf das Bodenventil 6 zu vorspannt. Dadurch
wird gewährleistet, daß der in der zweiten Kammer 4
herrschende hydraulische Druck immer höher ist als der in
der ersten Kammer 3 herrschende Gasdruck.
Außerdem ist in der mit Gas gefüllten ersten Kammer 3 eine
Sensoreinrichtung zum Sensieren der Bewegung des
Medientrennungselements 2 vorgesehen, die mit dem
Bezugszeichen 12 versehen ist. Die Sensoreinrichtung 12, die
beispielsweise als ein induktiver Wegsensor ausgebildet sein
kann, stellt eine selbständig handhabbare Baugruppe dar, die
in eine im Deckel 8 vorgesehene Öffnung einsetzbar ist.
In der Zeichnung ist weiterhin schematisch eine Vorrichtung
dargestellt, die dem Befüllen des vorhin beschriebenen
Druckmittelspeichers mit entsprechenden Druckmedien dient.
Die gezeigte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus
folgenden Bestandteilen:
- a) einer ersten Leitung 13, die einerseits an die vorhin erwähnte erste Kammer 3 und andererseits an eine nicht dargestellte Druckgasquelle angeschlossen wird,
- b) einer zweiten Leitung 14, die einerseits an die vorhin erwähnte zweite Kammer 4 und andererseits entweder an eine nicht dargestellte Druckmittelquelle oder eine Unterdruckquelle 15 angeschlossen wird,
- c) einer Einrichtung 16 zum mechanischen Öffnen bzw. Offenhalten des Bodenventils 6, die in den vorhin erwähnten hydraulischen Anschluß 5 einführbar ist, und
- d) jeweils einem der Druckmittelquelle sowie der Unterdruckquelle 15 zugeordneten, in der zweiten Leitung 14 eingefügten Absperrventil 17, 18.
Dabei ist es sinnvoll, einen ersten Drucksensor 19 zur
Überwachung des Druckmittelfülldrucks, einen zweiten
Drucksensor 20 zur Überwachung des Niveaus des von der
Unterdruckquelle 15 aufgebrachten Unterdrucks sowie einen
Wegsensor 21 zur Überwachung der Bewegung der Einrichtung
16 zum mechanischen Öffnen bzw. Offenhalten des
Bodenventils 6 vorzusehen.
Vor dem Beginn des nachfolgend erläuterten Füllvorgangs
wird angenommen, daß sich die vorhin erwähnte Platte 9
unter der Wirkung der Druckfeder 11 an einem ersten
Anschlag (beispielsweise am Boden des Gehäuses 1) befindet
und daß das Bodenventil 6 geschlossen ist. Diesem
Ausgangszustand entspricht ein Signalwert des Wegsensors
12, der ermittelt und abgelegt wird. Der ermittelte
Signalwert wird später im Betrieb benutzt, um Defekte am
Bodenventil 6 zu erkennen. Um die gleiche Wirkung bei einer
Ausführung ohne die vorhin genannte Druckfeder 11 zu
erzielen wird die erste Kammer 3 mit niedrigem Druck (z. B.
mit Preßluft bis 2 bar) beaufschlagt.
Nachdem die Einrichtung 16, die beispielsweise als ein
metallischer Stift ausgeführt sein kann, das Bodenventil 6
geöffnet hatte, wird die zweite Leitung 14 durch Öffnen des
zugeordneten Absperrventils 18 mit der Unterdruckquelle 15
verbunden und die zweite Kammer 4 evakuiert. Nach dem
Evakuieren wird die zweite Kammer 4 mit einem dafür
vorgesehenen Druckmittel, vorzugsweise einer
Bremsflüssigkeit, unter niedrigem Druck vollständig
befüllt, wobei der Faltenbalg 2 um einen geringen Betrag
zusammengedrückt wird. Anschließend bewirkt die Druckfeder
11 bzw. der in der ersten Kammer 3 wirkende Gasdruck ein
langsames Ausströmen des überschüssigen Druckmittelvolumens
bis zum Schließen des Bodenventils 6. Da der Schließkörper
7 des Bodenventils, die den Faltenbalg 2 verschließende
Platte 9 und der Wegsensor 12 miteinander in Kontakt
stehen, kann der Signalwert des Wegsensors 12, bei dem das
Bodenventil 6 schließt, ermittelt und abgelegt werden.
Nun wird ein definiertes Druckmittelvolumen nachgefüllt,
das den systembedingten Mindestanforderungen entspricht und
das z. B. den Volumenwert darstellt, der bei der Temperatur
120°C eine einwandfreie Funktion des Druckmittelspeichers
gewährleistet. Dadurch erfolgt ein Zusammendrücken des
Faltenbalgs 2 bzw. eine Bewegung der ihn verschließenden
Platte 9 nach oben in eine definierte Position, der ein
dritter Signalwert des Wegsensors 12 entspricht. Der
Signalwert wird wiederum ermittelt und abgespeichert.
Danach wird Druckmittel so lange nachgefüllt, bis die
Platte 9 einen nicht gezeigten, beispielsweise in der
ersten Kammer 3 angeordneten mechanischen Anschlag
erreicht. Dieser oberen Position des (zusammengedrückten)
Faltenbalges 2 entspricht wieder ein Signalwert des
Wegsensors 12, der ermittelt und abgelegt wird. Der
erwähnte Signalwert ist besonders dafür geeignet, ein
Zerstören des Faltenbalges 2 zu verhindern.
Nach dem Erfassen des der oberen Position entsprechenden
Signalwertes wird das nachgefüllte Druckmittelvolumen
wieder so lange entnommen, bis die durch das Nachfüllen des
definierten Druckmittelvolumens eingestellte Position
erreicht ist. In dieser Position erfolgt über die erste
Leitung 13 ein Befüllen der ersten Kammer 3 mit geeignetem
Gas, wonach der vorhin erwähnte Füllanschluß 10
verschlossen wird. Danach wird das im Speicher verbliebene
Druckmittel so lange entnommen, bis das Bodenventil 6
schließt. Damit ist der Füllvorgang beendet und der
Speicher mit den ermittelten Signalwerten kann ausgeliefert
werden.
Claims (13)
1. Verfahren zum Befüllen eines Druckmittelspeichers mit
einem Gehäuse (1), dessen Innenraum durch einen als
Medientrennungselement dienenden metallischen
Faltenbalg(2) in zwei Kammern (3, 4) unterteilt ist, wobei
die erste Kammer (3) mit einem Gas und die zweite Kammer
(4) mit einem flüssigen Druckmittel gefüllt ist und wobei
in einem hydraulischen Anschluß (5) ein Bodenventil (6)
vorgesehen ist, dessen Schließkörper (7) durch das
Medientrennungselement (2) betätigbar ist und das ein
Befüllen der zweiten Kammer (4) mit dem Druckmittel
ermöglicht und ein vollständiges Entleeren der zweiten
Kammer (4) verhindert, gekennzeichnet durch die folgenden
Verfahrensschritte.
- a) Evakuieren der zweiten Kammer (4)
- b) Befüllen der zweiten Kammer (4) mit Druckmittel,
- c) Einfüllen des Gases in die erste Kammer (3).
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Kammer (4) mit einem definierten Druckmittelvolumen
befüllt wird, das den Systemanforderungen für eine
bestimmte Temperatur entspricht, wonach die erste Kammer
(3) mit einem entsprechenden, vorher berechneten
Gasvolumen gefüllt wird, um die geometrischen Toleranzen
zu kompensieren.
3. Verfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß beim
Befüllen der zweiten Kammer (4) mit dem definierten
Druckmittelvolumen der vom Faltenbalg (2) zurückgelegte
Weg sensiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet,
daß bei gleichzeitiger Sensierung des Zustands des
Bodenventils (6) aus der zweiten Kammer (4) Druckmittel so
lange dosiert entnommen wird, bis der Schließzustand des
Bodenventils (6) erreicht ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Kammer (4) mit Druckmittel
so lange gefüllt wird, bis ein Anschlag für den Faltenbalg
(2) erreicht ist, wobei der vom Faltenbalg (2)
zurückgelegte Weg sensiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Befüllen der zweiten Kammer
(4) mit Druckmittel der Faltenbalg (2) zur Anlage an einem
zweiten Anschlag gebracht wird, wobei der vom Faltenbalg
(2) zurückgelegte Weg sensiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß der
Faltenbalg (2) zur Anlage am zweiten Anschlag durch die
Wirkung eines pneumatischen Druckes gebracht wird.
8. Vorrichtung zum Befüllen eines Druckmittelspeichers
mit einem Gehäuse (1), dessen Innenraum durch einen als
Medientrennungselement dienenden metallischen Faltenbalg
in zwei Kammern (3, 4) unterteilt ist, wobei die erste
Kammer (3) mit einem Gas und die zweite Kammer (4) mit
einem flüssigen Druckmittel gefüllt ist und wobei in einem
hydraulischen Anschluß (5) ein Bodenventil (6) vorgesehen
ist, dessen Schließkörper (7) durch das
Medientrennungselement (2) betätigbar ist und das ein
Befüllen der zweiten Kammer (4) mit dem Druckmittel
ermöglicht und ein vollständiges Entleeren der zweiten
Kammer (4) verhindert, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel
zum Evakuieren der zweiten Kammer (4), Mittel zum
Befüllen der zweiten Kammer (4) mit Druckmittel, sowie
Mittel zum Einfüllen des Gases in die erste Kammer (3)
vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine an die erste Kammer (3) anschließbare, der
Gaszufuhr dienende erste Leitung (13) sowie eine an die
zweite Kammer (4) anschließbare zweite Leitung (14)
aufweist, die wahlweise mit einer Druckmittelquelle oder
einer Unterdruckquelle (15) verbindbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9 dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit einer Einrichtung (16) zum Öffnen bzw.
Offenhalten des Bodenventils (6) versehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10 dadurch
gekennzeichnet, daß ein Drucksensor (19) zur Ermittlung
des in der zweiten Leitung (14) beim Befüllen der zweiten
Kammer (4) herrschenden Druckmittel-Fülldruckes vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11 dadurch
gekennzeichnet, daß ein Unterdrucksensor (20) zur
Ermittlung des von der Unterdruckquelle (15) beim
Evakuieren der zweiten Kammer (4) aufgebrachten
Unterdruckes vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12 dadurch
gekennzeichnet, daß ein Wegsensor (21) zur Ermittlung der
Position des Schließkörpers (7) des Bodenventils (5)
vorgesehen ist.
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