DE10138587A1 - Verfahren zur Herstellung geschäumter Formteile und Treibmittel - Google Patents
Verfahren zur Herstellung geschäumter Formteile und TreibmittelInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Treibmittel zur Herstellung von geschäumten Formteilen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Treibmittel für den thermoplastischen Kunststoff, das aus einem Gemisch mindestens eines Oxids oder Hydroxids eines Elements der 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente, der Eisenmetalle und/oder des Zinks sowie mindestens einem Carbonat, Hydrogencarbonat oder Sulfat eines Elements der 1. oder 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente, einem zweiten thermoplastischen Kunststoff mit niedriger Erweichungstemperatur und/oder einem Wachs mit einem Schmelzpunkt bis 100 DEG C besteht, mit mindestens einem olefinischen Polymeren vermischt und anschließend dieses Gemisch auf an sich bekannte Weise thermisch weiterbehandelt und in ein Formteil überführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Treibmittel zur
Herstellung von geschäumten Formteilen gemäß der Oberbegriffe
der Ansprüche 1 und 19.
Schaumstoffe auf Basis thermoplastischer Kunststoffe werden
mit physikalischen und chemischen Treibverfahren hergestellt,
auch Kombinationen beider Verfahren sind bekannt und werden
in der Produktion eingesetzt. Zu den physikalischen Verfahren
gehören u. a. die Expansion von dem Polymeren zugesetzten
komprimierten Gasen und das Verdampfen leicht flüchtiger
Flüssigkeiten. Bei den chemischen Verfahren entstehen die Ga
se erst bei der Schaumbildung durch (thermischen) Zerfall von
zugesetzten Blähmitteln. Das Gas muß anschließend, um eine
gleichmäßige Schaumstruktur zu erhalten, in der gesamten vis
kosen Polymermasse gleichmäßig verteilt und unter Druck im
Extruder oder in der Form in der Schmelze bzw. im visko
elastischen Zustand gelöst werden. Wenn die Schmelze den
Extruder durch die Düse verlässt oder die Schmelztemperatur
in der Form überschritten ist, kommt es zum Druckabfall, das
Gas trennt sich von der Schmelze und expandiert, was zur Bil
dung einer zellulären Struktur im Kunststoff führt.
Mit dem Direktbegasungsverfahren werden verschiedene thermo
plastische Kunststoffe aufgeschäumt. Produkte werden aus ge
schäumtem Polystyren, Polyethylen niederer Dichte (LDPE) und
PVC hergestellt. Die Schäume werden in großem Umfang im Bau
wesen eingesetzt. Seit kurzer Zeit werden auch geschäumtes
Polyethylenterephthalat, Polypropylen-Schaumstoffe und andere
eingesetzt.
Für physikalische Treibverfahren werden vorwiegend niedrig
siedende Flüssigkeiten (Pentan, Methylenchlorid, fluorierte
aliphatische Kohlenwasserstoffe FKW, Fluorchlorkohlenwasser
stoffe FCKW) und Wasser verwendet, als verdichtete Gase fast
ausschließlich Stickstoff und Kohlendioxid; Feststoffe haben
als Treibmittelerzeuger nur eine geringe Bedeutung.
In der DE 16 94 876 A1 wird ein Verfahren beschrieben, bei
dem als Treibmittel hydratisierte Silikate von Alkalimetallen
verwendet (Wasserglas usw.) werden. Durch die Einstellung der
Verhältnisse von Metallen zu Silikatrest können die Tempera
turen, bei der das als Treibmittel verwendete Wasser abgege
ben wird, eingestellt werden. Die Temperatur der Wasserabgabe
liegt zwischen 150 und 360°C. Zusätzlich wird ein Salz eines
zwei- oder dreiwertigen Metalls zugegeben, das mit dem Sili
kat reagiert, damit dieses wasserunlöslich wird. Polymer und
Treibmittel können als Pulver miteinander vermischt oder ge
meinsam aufgeschmolzen werden. Der Schäumvorgang kann in ei
ner oder mehreren Stufen erfolgen. Es werden auch Produkte
aus einer geschäumten Schicht und einer kompakten Schicht be
schrieben, die jedoch nicht nach dem Ingeralschaumverfahren
sondern durch unterschiedlich zusammengesetzte Schichten aus
Kunststoffen mit und ohne Treibmittel erzeugt werden. Die
Produkte haben vorzugsweise offene Zellen. Verstärkungsstoffe
sind mit beansprucht, ebenso Flammschutzmittel und Metallsei
fen (Gleitmittel).
Die beschriebenen Treibmittel, die aus ganz speziell aufge
bauten, an sich wasserlöslichen Silikaten bestehen, die erst
während oder nach der Verarbeitung mit einer zweiten Salzkom
ponente, die eine Al-, Ca-, Mg-, Zn- und/oder Ba-Verbindung
ist, zu einer unlöslichen Verbindung reagieren, weisen
Nachteile auf. Bei diesem Verfahren kann sich ein nachträgli
cher Waschschritt erforderlich machen, um die Salze aus dem
geschäumten thermoplastischen Kunststoff herauszulösen, was
ein sehr aufwendiges Verfahren ist.
In der PCT WO 99/67322 werden geschäumte Polyolefine be
schrieben, die durch ein wasserabspaltendes Metallhydroxid
der 1. oder 2. Gruppe des PSE mit Hydratwasser und mit einem
zweiten chemischen und/oder physikalischen Treibmittel, u. a.
einer Carbonat-Säure-Kombination, getrieben werden. Die Tem
peratur des Treibvorganges soll bei 120-350°C liegen. Bei
spiele für die Salze sind Aluminiumtrihydrat und Magnesium
hydroxid. Das Treibmittel wird als eine trockene Mischung
eingesetzt. Die geschäumten Polyolefine werden dadurch erhal
ten, daß die Salze bei einer höheren Temperatur als der
Schmelztemperatur des Polyolefins aber unterhalb der Spalt
temperatur der Salze in diese eingearbeitet werden. Der Dich
tebereich der Schaumstoffe wird mit 50 bis 900 kg/m3 angege
ben. In dieser EB wird auch die Oberflächenbeschichtung der
festen Treibmittel beschrieben, aber nicht beansprucht. Es
werden im wesentlichen Oberflächenbehandlungsmittel auf Si
lanbasis genannt, die als Haftvermittler für Füllstoffe be
kannt sind. Diese Mittel können auch Koppler auf Silanbasis
mit hydrolysierbaren Gruppen, z. B. Vinyltrimethoxysilan oder
Vinyltriacetoxysilan, sein. Weitere Oberflächenbehandlungen
können Titan-, Zirkon- oder Aluminium-organische Verbindungen
sein, z. B. deren Alkoxyderivate. Zur Zellstruktur wird aus
geführt, daß diese gesteuert wird, d. h. es kann eine ein
heitliche Schaumstruktur oder eine Struktur mit einem Gra
dienten oder einem geschäumten Bereich sein. Als Polyolefine
werden hauptsächlich Polyolefinelastomere (Gummi) eingesetzt.
Die Mitverwendung eines chemischen Treibmittels oder die
Treibmittelerzeugung durch eine chemische Reaktion (Carbonat
und Säure) weisen darauf hin, daß das beanspruchte Verfahren
ohne diese zweite Treibkomponente nicht ausreichend Wasser
dampf liefert, um die gewünschten Rohdichten der Schaumstoffe
zu erhalten. Außerdem sind zum Treibvorgang deutlich höhere
Temperaturen bei vergleichsweise großen Mengen an Treibmit
teln erforderlich.
In der DE 34 90 517 T1 werden Kristallwasser enthaltende oder
Wasser absorbierende Verbindungen oder mit dem Polyolefin
mischbares, Wasser lösendes Mittel beschrieben, zu dem hydro
lyxsierbares Silan und Kondensationskatalysator zugegeben
werden. Als Wasserträgersubstanz werden z. B. Gips (Calcium
sulfat ×2 Wasser) oder Aluminiumoxid, Calciumchlorid oder Si
liziumdioxid genannt. Als weitere Wasserträgersubstanzen wer
den Glykole oder deren Mischungen mit chemischen Treibmitteln
aufgeführt. Die zwingende Mitverwendung eines Silans und ggf.
eines Glykols machen dieses System sehr komplex in Bezug auf
die Verarbeitung, außerdem soll durch das Verfahren eine Ver
netzung erzeugt werden, was nur für spezielle Anwendungen er
forderlich ist. Durch die Vernetzung sind die Schaumstoffe
nicht mehr werkstofflich wiederverwendbar. Der wesentliche
Bestandteil der Lehre besteht in der Pfropfung und Kondensa
tion des Silans zur Herstellung von vernetzten Polyolefinen,
wobei das Wasser aus den Salzen im wesentlichen zur Kondensa
tion und Hydrolyse des Silans und weniger zum eigentlichen
Treibvorgang genutzt wird.
Die DE 43 24 904 A1 bezieht sich ausschließlich auf Acrylat
polymere, die durch Magnesium- und/oder Aluminiumhydroxid
oder Kieselsäure aufgeschäumt werden. Die Temperatur der was
serabgabe liegt bei mindestens 200°C oder darüber. Bei diesem
Verfahren ist die Anwendung von Druck während des Prozesses
für das Aufschäumen durch Entspannung erforderlich. Die hohen
Temperaturen in diesem Verfahren sind nicht auf andere Polyo
lefine anwendbar.
Aus der EP-A1 0 493 783 sind Polycarbonat-Schaumstoffe be
kannt, die durch Hydrate anorganischer Salze aufgeschäumt
werden. Als Salzhydrate werden kristallwasserhaltige Salze
des Magnesiums oder Zinks verwendet, die beim Erhitzen Kris
tallwasser abgeben, welches als Treibmittel für den Schäum
vorgang wirkt. Die Salzhydrate des Magnesiums und Zinks sind
preisgünstige Treibmittel und wirken gleichzeitig als Füll
stoffe, die die mechanischen Eigenschaften des Kunststoffs
günstig beeinflussen. Bei anderen Kunststoffen, insbesondere
PMMA und ähnlichen, erhält man nach diesem Verfahren Schaum
stoffe, die an der Luft relativ schnell ungünstigen Verände
rungen unterworfen sind.
Die nach dem Stand der Technik beschriebenen Verfahren, so
weit sie sich auf olefinische Polymere ohne zusätzliche Ver
netzung beziehen, nutzen die Wasserabgabe im wesentlichen aus
hydratisierten Salzen und/oder Hydroxiden bei Temperaturen
deutlich oberhalb 100°C, in der Regel oberhalb der Schmelz
temperatur der Polymere. Die als Treibmittel verwendeten an
organischen Salze werden dabei entweder speziell hergestellt
oder werden aus handelsüblichen Stoffen durch eine entspre
chende Behandlung hergestellt. Oftmals ist es auch erforder
lich, die Salze oder Teile der Salze nach dem Schäumvorgang
wieder aus dem Polymeren auszuwaschen. Die Verarbeitungszei
ten liegen im allgemeinen bei mehreren Minuten. Alle diese
Faktoren sind ökonomisch unvorteilhaft. Zudem werden durch
die bisher beschriebenen Treibmittel offenzellige Schaumstof
fe hergestellt, die eine permeable Außenhaut aufweisen. Diese
Produkte haben daher nur eine schlechte Wärmeisolationsfähig
keit. Bei einer permeablen Wand besteht zudem die Möglich
keit, daß Fremdstoffe in das Material diffundieren oder von
diesem an die Umgebung abgegeben werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur
Herstellung von geschäumten Formteilen zur Verfügung zu stel
len, wobei thermoplastische Schaumstoffe mit einer homogenen
bis integralen Zellverteilung, gleichmäßiger Oberfläche sowie
geringer Schwindung vorliegen sollen und ein dafür geeignetes
Treibmittel anzubieten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden
Teile der Ansprüche 1 und 21 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen an
gegeben.
Die erfindungsgemäßen Produkte weisen gegenüber dem Stand der
Technik vorteilhafterweise eine geschlossene Oberfläche mit
im wesentlichen geschlossenen Zellen auf. Die Kombination
zweier alkalischer Salze, die miteinander eine Verbindung
eingehen können und die in der abgeschlossenen Polymermatrix
verbleiben, treten nicht mit der Umgebung oder mit dem Mate
rial in Kontakt stehenden Stoffen in Wechselwirkung. Weiter
hin werden beim erfindungsgemäßen Verfahren ausschließlich
Rohstoffe verwendet, die günstig zu erhalten und in großen
Mengen verfügbar sind. Durch die spezielle Methode der Batch
herstellung mit niedrigschmelzenden synthetischen oder natür
lichen Wachsen können auch Salze mit sehr niedrigem Beginn
der Wasserabgabe in Extrusions- oder Spritzgußverfahren ohne
vorzeitiges Einsetzen des Schäumvorganges verwendet werden.
Die Wachse wirken dabei selbst als Trenn-, Gleit- oder Stabi
lisierungsmittel für die Polymere und verbessern deren Eigen
schaften weiter.
Es wird in einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfin
dung aus thermoplastischen Kunststoffen zunächst ein Gemisch
mit einer oder mehreren wasserhaltigen anorganischen Verbin
dungen bei Temperaturen zwischen 0°C und 130°C hergestellt.
Diesem Gemisch werden gegebenenfalls weitere thermoplastische
Kunststoffe, Additive, Füllstoffe und/oder spezielle Agenzien
zugesetzt und das so erhaltene Gemisch wird durch Extrusion
oder Spritzguß bei Temperaturen zwischen 100 und 300°C behan
delt, so daß während der thermischen Behandlung das Wasser in
den oder die ganz oder teilweise aufgeschmolzenen Kunststoffe
abgegeben und nach Eingabe in die Form im thermoplastischen
Material eine homogen oder integral verteilte Zellstruktur
erzeugt wird, so daß auf diese Weise ein geschäumter Formkör
per entsteht. In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird unmittelbar nach der Formung zur Minderung
bzw. Unterdrückung einer Materialschrumpfung eine schnelle
Abkühlung, z. B. durch Kälteschock, durchgeführt.
Es wurde überraschend gefunden, daß fein verteilte anorgani
sche Verbindungen, die Wasser als Kristallwasser gebunden
oder als Oxidhydrat im Molekül enthalten und eine Teilchengrö
ße von 10 µm bis 0,5 mm aufweisen, bei der Extrusion mit ei
nem oder einem Gemisch thermoplastischer Kunststoffe bis zu
einer Rohdichte von 85 g/dm3 aufschäumen und die aufgeschäum
ten Formkörper schnell formstabil sind. Es war weiterhin
überraschend, daß dieser Prozeß besonders günstig bei nicht
vollständig aufgeschmolzenen Kunststoffen oder Kunststoffge
mischen abläuft, d. h. wenn die Viskosität der Schmelze noch
relativ hoch ist, wie über den MFI gemessen werden kann. Au
ßerdem war überraschend, daß bei dieser Arbeitsweise in der
Regel keine speziellen Nukleierungsmittel zugesetzt werden
müssen, da die Teilchen der anorganischen Verbindungen selbst
als Nukleierungsmittel wirken.
Zur Verteilung der wasserabgebenden Verbindung im Polymerma
terial ist eine sehr gute Vermischung der beiden Komponenten
erforderlich. Die Vermischung kann einmal mit Pulvern der
Komponenten über eine Mühle erfolgen. Andererseits ist die
gemeinsame Vermahlung bei Kühlung möglich, um ein Verschmie
ren bzw. eine frühzeitige Wasserabgabe zu verhindern. Am gün
stigsten ist jedoch eine Vorbehandlung der Materialien durch
getrenntes Vermahlen auf die gewünschte Korngröße und
anschließendes Vermischen in üblichen Batch-Mischapparaten.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formstoffe sind thermo
plastische Kunststoffe geeignet, die sich üblicherweise durch
Extrusion oder Spritzguß verarbeiten lassen. Dazu zählen Po
lyethylen, Polypropylen, Polystyren, Polyvinylchlorid, Poly
carbonat, Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat,
Polymethylmethacrylat, Polyacrylsäure, Polyacrylsäure-ester,
deren Gemische oder Copolymere wie Ethylen-Vinylacetat-
Copolymere (EVA), Acrylnitril-Styren-Copolymere, Acrylnitril-
Styren-Butadien-Copolymere, sowie Pfropfcopolymere des Poly
ethylens oder Polypropylens mit anderen Olefinen einschließ
lich Maleinsäure usw. und thermoplastische Polyurethane.
Als geeignete anorganische Verbindungen kommen insbesondere
hydratwasserhaltige Salze der Elemente der 1. und 2. Haupt
gruppe des Periodensystems der Elemente, insbesondere des Na
triums, Kaliums, Calciums, Magnesiums oder deren Gemische,
Mischsalze aus zwei oder mehreren Elementen wie Alaune oder
Silikate, die Hydroxide oder Oxidhydrate der genannten Ele
mente, außerdem Eisenoxidhydrat bzw. Eisenhydroxide, die Car
bonate, Hydrogencarbonate oder Oxicarbonate der Elemente der
1. und 2. Hauptgruppe des Periodensystems usw. in Frage. Als
besonders günstig haben sich bestimmte Carbonate, Sulfate und
kristallwasserhaltige Salze des Natriums, Kaliums, Calciums,
Magnesiums und des Eisens erwiesen. Diese Verbindungen können
einzeln oder als Gemisch eingesetzt werden. Gemische werden
zur Steuerung der eingetragenen Wassermenge und zur Erhöhung
des Füllkörperanteils verwendet. Ein besonders günstiges Ge
misch besteht aus Calciumhydroxid (Weißkalk) und Natriumcar
bonat-dekahydrat sowie aus Weißkalk und Natriumsulfat
dodekahydrat. Ein weiteres günstiges Gemisch besteht aus Nat
riumsulfat-dekahydrat und Natriumaluminiumsilikat mit ca.
3 Gew.-% Wasser. Die erfindungsgemäßen wasserhaltigen
anorganischen Verbindungen enthalten 0,2 bis 20 Mol
Kristallwasser oder Hydratwasser je Molekül. Das Wasser kann
in Form des Kristallwassers gebunden sein oder als Hydroxid,
das Wasser zum Oxid abspalten kann, oder als Hydrathülle oder
in Form von angelagertem oder eingeschlossenem Wasser
enthalten sein. Bedingt durch die Unterschiede in der
Basizität oder Säurestärke der Anionen bzw. Kationen können
die Salze als Neutralsalze, saure oder basische Salze
vorliegen. Insbesondere bei den Carbonaten, Oxiden,
Hydroxiden oder Oxidhydraten sind pH-Werte über dem
Neutralpunkt möglich oder wahrscheinlich. Üblicherweise
stören vom Neutralpunkt abweichende pH-Werte anders als bei
anders als bei Reaktivharzen nicht die Durchführung des Ver
fahrens oder die Qualität der Formkörper. Saure Salze können
jedoch zur Korrosion bei den zur Verarbeitung genutzten Ma
schinen führen. Es ist daher günstig im Sinne des erfindungs
gemäßen Verfahrens, basische Verbindungen, Neutralsalze oder
deren Gemische einzusetzen, die durch die Art und Weise ihrer
Mischung basisch oder neutral reagieren und damit die Schädi
gung der Maschinen bei der Verarbeitung auf ein minimales Ni
veau drücken.
Die anorganischen Verbindungen geben je nach Art das Wasser
in einem Schritt oder in mehreren Schritten beim Erwärmen ab.
Die Temperatur der thermischen Wasserabgabe kann zwischen
45°C und 250°C liegen, je nach Art der Verbindung und der
Stärke der Bindung des Wassers in ihr. Während Salze der Al
kalimetalle, z. B. Natriumsulfat-Dekahydrat, einen Teil des
Kristallwassers bereits bei sehr niedriger Temperatur abge
ben, wird das Wasser aus Oxidhydraten bzw. Hydroxiden erst
bei höherer Temperatur, z. B. oberhalb 100°C, abgegeben. Bei
spiele für solche Verbindungen sind Calciumhydroxid, Eisen
oxidhydrat, Magnesiumhydroxid, Aluminiumhydroxid usw.
Zur Verbesserung der Oberfläche der Formkörper und zur
schnelleren Entformbarkeit können den Gemischen weiterhin in
terne Trennmittel zugegeben werden. Ein Beispiel für ein in
ternes Trennmittel bei der Verarbeitung der schäumfähigen Ge
mische ist EVA-Wachs mit einem Schmelzpunkt zwischen 60 und
120°C, insbesondere von 70-100°C. Durch Zusatz von Mengen
zwischen 0,5 und 50 Gew.-% zum schäumfähigen Gemisch konnte
eine wesentliche Verkürzung der Zykluszeiten erreicht werden.
Die Maßhaltigkeit der Probekörper kann durch Zusatz von Füll
stoffen verbessert werden. Als Füllstoffe kommen insbesondere
pulverförmige, faserförmige und unregelmäßige Mahlgüter in
Betracht. Pulverförmige Füllstoffe sind z. B. Talkum, Kreide,
Kaolinmehl, Gesteinsmehl, Porzellanmehl, Aerosil usw. Es kön
nen auch gefärbte Füllstoffe eingesetzt werden, z. B. anorga
nische und organische Pigmente, z. B. Titandioxid, sowie Gra
phit, Ruß oder Eisenoxide (Ocker). Die Füllstoffe werden dem
Polymer-Salz-Gemisch in Mengen von 1 bis 30 Gew.-% zugesetzt.
Besonders günstig sind bei reinen anorganischen Füllstoffen
Mengen zwischen 3 und 12 Gew.-%, bei Pigmenten üblicherweise
0,1 bis 1 Gew.-%.
Als faserförmige Füllstoffe können Glasfasern, Kohlenstofffa
sern, Aramidfasern, Polyesterfasern, Hanf- oder Flachsfasern
verwendet werden. Diese Fasern werden mit Anteilen von 0,1
bis 20 Gew.-% eingesetzt. Eine gute Verstärkungswirkung zeigt
sich bereits bei 3 bis 5 Gew.-% kurzfaseriger Füllstoffe.
Weiterhin können Mahlgüter aus dem Recycling verwendet wer
den. Solche Mahlgüter stehen z. B. als Ölsaatenschrot, Schä
ben, Strohhäcksel, Nußschalenmehl usw. zur Verfügung. Von
diesen Stoffen können zwischen 0,2 und 15 Gew.-% eingesetzt
werden, wobei der Feuchtegehalt der Naturstoffe bei der Ver
arbeitung zu berücksichtigen ist.
Mit den Füllstoffen konnte die Maßhaltigkeit der Probekörper
bei Zusatz von 5 bis 15 Gew.-% weiter verbessert werden. Die
Wirkung der zugesetzten Füllstoffe ist stark von der chemi
schen Oberflächenbeschaffenheit und von der Feinheit der Ver
mahlung abhängig.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wird zur Erzielung einer hohen Maßhaltigkeit der
Formkörper, vor allem beim Extrusionsverfahren, unmittelbar
nach der Formung, z. B. nach Verlassen der Düse, eine Schock
kühlung (Quenching) durchgeführt. Durch den Kälteschock wird
die Volumenminderung bzw. Schwindung weiter reduziert.
Zur Erzielung von kompakten Oberflächen von Formkörpern beim
Spritzguß können die Formen eine gegenüber der Umgebung er
höhte Temperatur aufweisen. Die Temperaturdifferenz zwischen
der Spritzgußmasse und der Form soll mindestens 40 K, höchs
tens jedoch 200 K betragen.
Zur Erzielung weißer Farbe der Probekörper wurden 1 bis
3 Gew.-% Titandioxid zugesetzt. Die erhaltenen Probekörper
sind nach Zugabe dieser Füllstoffmengen durchgehend weiß ge
färbt und nicht mehr klar oder durchscheinend. Bei Verwendung
von Eisenoxidhydrat (Ockerfarbe braun) in Anteilen von 0,6
und 2 Gew.-% allein oder im Gemisch mit Titandioxid wurden
rotbraune, braune und ockerfarbene Probekörper erhalten. Die
Verwendung von Pigmenten zur Färbung von thermoplastischen
Kunststoffen ist dem Fachmann gut bekannt und muß nicht de
tailliert ausgeführt werden.
Als Nukleierungsmittel wurde in mehreren Versuchen Aerosil
mit Mengen von 0,01 bis 0,2 Gew.-% eingesetzt, jedoch keine
Veränderung der Porenstruktur oder eine Erniedrigung der
Dichte beobachtet. Es ist jedoch zu beobachten, daß bei nied
rigeren Verarbeitungstemperaturen die Schaumbildung durch ge
ringe Mengen des Nukleierungsmittels frühzeitiger einsetzt.
Insofern ist der Einsatz eines Nukleierungsmittels dann er
wünscht, wenn möglichst niedrige Verarbeitungstemperaturen
von empfindlichen thermoplastischen Kunststoffen erforderlich
sind. Als Nukleierungsmittel wirken auch bestimmte, fein
dispergierte Füllstoffe, z. B. mikronisiertes Titandioxid
oder Talkum mit einer Korngröße unter 25 µm. Auch die fein
körnigen Calciumhydroxide mit einer Teilchengröße zwischen 2
und 50 µm wirken als solche oder nach der Abspaltung von Was
ser als Nukleierungsmittel. Ansonsten wirken die hydratisier
ten oder dehydratisierten anorganischen Stoffe selbst als
Nukleierungsmittel.
Gemische aus verschiedenen EVA-Polymeren und PE/PP-
Materialien wurden ebenfalls mit anorganischen, wasserhalti
gen Verbindungen in Extrudern umgesetzt. Ethylen-Vinylacetat-
Copolymere wirken dabei in der Regel durch Erniedrigung der
Verarbeitungstemperatur, so daß vor allem Alkalimetallsalze
mit Kristallwasser verwendet werden können. Wird z. B. ein
solches Gemisch mit 8 Gew.-% Natriumcarbonat-dekahydrat ver
setzt, bei Zimmertemperatur in einer Schneidmühle innig ver
mischt, so baut sich im Extruder bei einer Kammertemperatur
von 130°C ein Druck auf, der an der Düse durch Entspannung
abfällt und dabei das Gemisch aufschäumen läßt. Durch die
Einstellung der Verarbeitungstemperatur kann ein höherer oder
niedrigerer Druck und eine höhere oder niedrigere Dichte der
Formkörper erreicht werden. Die gleiche Arbeitsweise kann in
Spritzgießmaschinen angewendet werden. Hierbei werden Probe
körper durch Einspritzen des unter Druck durch abgespaltenes
Wasser stehenden aufgeschmolzenen Gemisches in die Form her
gestellt. Auf diesem Wege werden geschäumte Körper mit einer
Dichte zwischen 500 g/dm3 und 55 g/dm3 in Abhängigkeit von
der Verarbeitungstemperatur erhalten, die eine glatte, ge
schlossene Oberfläche aufweisen. Werden die Formen auf eine
bestimmte Temperatur temperiert, z. B. 45°C, und ein höherer
Druck durch eine größere Gewichtsmenge an anorganischer Ver
bindung sowie eine höhere Verarbeitungstemperatur, z. B.
180°C, aufgebaut, so lassen sich Probekörper mit einer integ
ralen Dichteverteilung herstellen. Integrale Dichteverteilung
bedeutet hierbei, daß die Dichte der Randzonen der/des unge
schäumten Kunststoffe(s) einschließlich etwa vorhandener
Füllstoffe entspricht. An diese Außenzone des Formkörpers,
die eine Stärke von 0,05 bis 2 mm aufweisen kann, schließt
sich ein Übergangsbereich an, in dem die Dichte schnell klei
ner wird und im Gegenzug die Anzahl der Blasen zunimmt, bis
schließlich eine homogene Schaumstruktur erreicht wird. Auf
der gegenüber liegenden Seite des Formkörpers ist der Aufbau
dann spiegelbildlich.
Als Kunststoffe sind auch Recyclate, z. B. aus PE, PP, PET
oder PVC, für diesen Verwendungszweck geeignet. Hinsichtlich
der Verwendung von Recyclaten sind nur solche geeignet, die
durch die Art ihrer Vorbehandlung und ihre Verarbeitbarkeit
ein Aufschäumen gestatten. Übliche Regranulate aus der
Schwimm-Sink-Trennung wurden erfolgreich eingesetzt. Die als
wichtigstes Recyclat zur Verfügung stehenden PE-PP-
Polymergemische können ebenso verwendet werden wie Regranula
te aus der Produktion von PE/PP-Hohlkörpern oder PET-
Anfahrblöcken.
Eine weitere Ausführungsform zur Herstellung der erfindungs
gemäßen geschäumten Formkörper besteht darin, zunächst aus
einem natürlichen oder synthetischen Wachs und einer oder
mehreren anorganischen Verbindungen sowie ggf. geeigneter Zu
satzstoffe ein homogenes Gemisch mit relativ enger Korngrö
ßenverteilung herzustellen. Dieses Gemisch kann anschließend
aufgeschmolzen und granuliert werden. Dabei sind jedoch sol
che anorganischen Verbindungen zu verwenden, deren Temperatur
der Wasserabgabe oberhalb der Schmelztemperatur des Kunst
stoffs liegt, z. B. bei Polystyren wird Calciumhydroxid ver
wendet. Wird eine größere als die später zur Verarbeitung er
forderliche Menge an anorganischen Verbindungen zusammen mit
dem Wachs verwendet, so läßt sich auf diese Weise ein Batch
herstellen, der mit den Kunststoffen vermischt und verarbei
tet oder während der Verarbeitung einem anderen Kunststoff
zudosiert werden kann. Die Homogenisierung des Ausgangsgemi
sches kann z. B. durch Mahlen der anorganischen Verbindungen
und deren Vermischung in der Mühle oder in Mischern üblicher
Bauart mit dem pulverförmigen oder geschmolzenen syntheti
schen oder natürlichen Wachs erfolgen.
Die unter den Bedingungen der Batch-Technologie erhaltenen
Schaumkörper aus PE-PP-Gemischen zeigten eine bessere Homoge
nität hinsichtlich der Blasenverteilung und Dichte. Die Blä
schen waren auch durchschnittlich kleiner als bei Verwendung
des Ein-Stufen-Verfahrens. Mit der Batch-Technologie lassen
sich ebenfalls integrale Dichteverteilungen im Formteil güns
tiger einstellen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine einfache und
umweltschonende Technologie zur Herstellung von geschäumten
Thermoplast-Formkörpern zur Verfügung gestellt. Die nach die
ser Technologie hergestellten Formkörper weisen keine Schad
stoffe auf und lassen sich mit üblicher Technik herstellen.
Sie sind bei geeigneter Auswahl der Komponenten lebensmittel
echt und daher auch in diesem Bereich einsetzbar.
Durch die Wahl der Mischungsverhältnisse des/der Kunststof
fe(s) zu den anorganischen Verbindungen oder der wasserhalti
gen anorganischen Verbindungen zueinander sind Rohdichten der
Formkörper in einem großen Bereich durch einen einzigen Ver
fahrensschritt erhältlich. Durch die Wahl von Komponenten und
Verarbeitungsbedingungen können lebensmittelechte geschäumte
Formkörper hergestellt werden.
Weiterhin ist es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mög
lich, Formkörper mit integraler Dichteverteilung, sogenannte
Integralschaumstoffe, herzustellen. Man erzielt damit eine
höhere Festigkeit der Formkörper vorteilhafterweise in einem
Ein-Stufen-Prozeß.
Grundsätzlich lassen sich alle Formen herstellen, z. B. Strän
ge, Rohre, Profile etc., aber auch komplizierte Formteile und
Spielzeug.
Erfindungsgemäß wird eine technische Lösung bereitgestellt,
in der ein System in einer Komponente sowohl Treibmittel als
auch Nukleierungsmittel vereinigt und diese Komponente zu ei
ner gleichmäßigen Schaumstruktur führt. Das ist aus dem Stand
der Technik weder bekannt noch nahegelegt.
Die erfindungsgemäßen Formkörper weisen eine Rohdichte von 55
bis 500 g/dm3 mit homogener oder integraler Dichteverteilung
sowie einem Füllstoffgehalt von 1 bis 35 Gew.-% auf.
Anschließend wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen nä
her erläutert, auf die sie jedoch nicht beschränkt werden
soll.
EVA-Granulat mit 14 Gew.-% VA im Molekül wurde mit flüssigem
Stickstoff abgekühlt und in kleinen Portionen in einer
Schneidmühle auf eine Korngröße von 0,2 bis 0,4 mm vermahlen.
Dieses Mahlgut wurde bei Zimmertemperatur mit den pulveri
sierten Salzen überstäubt, innig verrührt und anschließend
bei 100°C im MFI-Gerät mit einer aufgelegten Last von 10 kg
aufgeschmolzen. Das erhaltene, erkaltete Gemisch wurde in der
Schneidmühle granuliert. Es wurde so ein Batch mit einem
Salzgehalt von 10 Gew.-% hergestellt.
Das Batch wurde bei 140°C auf einer Laborspritzgießmaschine
verarbeitet. Die erhaltenen Probekörper wiesen eine homogene
Bläschenverteilung des Schaumes auf. Die Rohdichte beträgt in
Abhängigkeit vom eingesetzten Salz 248 bis 122 g/dm3.
EVA-Polymere in Pulverform mit 18% Vinylacetatgehalt wurde
mit 12 Gew.-% Calciumhydroxid (Weißkalk, Rüdersdorfer Kalk
werke GmbH) intensiv mittels Taumelmischer vermischt. Das Ge
misch wurde bei 100°C im MFI-Gerät mit einer aufgelegten
Last von 10 kg aufgeschmolzen. Der aus dem MFI-Gerät abflie
ßende, blasenfreie Strang wurde nach Erkalten in der Schneid
mühle auf eine Teilchengröße von 1 mm granuliert. Das so her
gestellte Batch-Granulat hatte einen Gehalt von 11,56 Gew.-%
Feststoff.
Mit diesem Produkt wurden auf einer Laborspritzmaschine Form
körper von 94 cm3 Volumen bei 135°C gespritzt. Die Verteilung
der Blasen in den Probekörpern war gleichmäßig, die Dichte
betrug 138 g/dm3. Die Oberfläche war glatt und fehlerlos.
Die Entformbarkeit wird durch Zusatz von EVA-Wachs verbes
sert. Ein Gemisch aus 76 Gew.-% PE und 24 Gew.-% PP wird mit
2,75 Gew.-% eines EVA-Wachses mit einem Erweichungspunkt von
90°C versetzt. Diesem Gemisch wurden 5,6 Gew.-% eines 1 : 1-
Gemisches aus Calciumhydroxid und Natriumhydrogencarbonat mit
1,5 Mol Wasser zugesetzt. Das Gemisch wurde auf einer Stift
mühle auf eine mittlere Teilchengröße von 88 µm vermahlen.
Anschließend wurde das Gemisch in einem Einschneckenextruder
bei einer linear ansteigenden Kammertemperatur von 123°C auf
166°C verarbeitet. Es wurde ein Schaumstrang von 13,6 mm
Durchmesser bei einer 4 mm-Düse erhalten. Dieser hatte eine
hohe Stabilität nach Passieren des Transportbandes und eine
sehr geringe Schwindung von 1,2%. Die Erstarrung des EVA-
Wachses bei ca. 85°C verhindert ein Ankleben des EVA-
Copolymeren an der Wand und der Extruderkammer und der Düse.
Durch den Zusatz von Wachs können sich dann weniger Adhäsi
onsstellen zwischen Polymer und Form ausbilden, so daß eine
niedrigere Rohdichte resultiert.
Wiederum wurde EVA-Polymerpulver mit pulverisiertem Natrium
sulfat-Dekahydrat vermischt, im MFI-Gerät aufgeschmolzen und
nach Granulieren unter Abkühlen mit flüssigem Stickstoff ge
mahlen. Dieses Pulver wurde mit gemahlenem PP-Granulat innig
vermischt und auf der Laborspritzgießmaschine zu Probekörpern
verspritzt. Es wurden Gemische von 10, 20, 50, 70, 100 und
200 Teilen Polypropylen auf 100 Teile EVA-Pulver und jeweils
5 Gew.-% Natriumsulfat verwendet. Alle erhaltenen Produkte
sind fühlbar weicher als Polypropylen, da Polypropylen in den
vorliegenden Gemischen keine kristallinen Domäne mehr ausbil
den kann. Die erhaltenen Probekörper weisen eine höhere Maß
haltigkeit gegenüber Probekörpern aus EVA auf.
Für die Versuche wurde ein Polystyren in Spritzgußqualität
mit einem MFI von 4,2 verwendet. Als Aufschäummittel wurden
verschiedene hydratisierte oder kristallwasserhaltige Verbin
dungen verwendet. Die folgende Tabelle stellt einige Beispie
le mit verschiedenen anorganischen Verbindungen dar, die mit
der Brabender Labstation mit dem Doppelschneckenextruder-
Aufsatz bei 135 bis 155°C an diesem Polystyren durchgeführt
wurden:
Auf einer Spritzgießmaschine mit 250 kp Schließkraft wird ein
ovaler Rundkörper bei unterschiedlichen Arbeitsbedingungen
hergestellt. Das Volumen des Körpers beträgt 96 ml. Die zu
verarbeitende Masse besteht aus dem gleichen Polystyren wie
in Beispiel 4. Als Zusatzstoffe werden wiederum Soda,
Glaubersalz und Calciumhydrat verwendet. Die Menge an
zugesetzter anorganischer Verbindung wird zwischen 5 und
14 Gew.-% variiert.
Bei der zugesetzten Menge von 5 Gew.-% erfolgt mit 30 g Po
lystyren keine vollständige Füllung der Form bei einer
Spritztemperatur von 155°C. Bei 7,5 Gew.-% Zusatz wird nur im
Falle des Glaubersalzes bei einer Verarbeitungstemperatur von
180°C eine vollständig gefüllte Form erhalten. Bei 10 Gew.-%
wird die Form auch mit Soda und Calciumhydroxid bei 180°C
bzw. 185°C gefüllt. Die Probekörper haben eine einheitliche
Zellgrößenverteilung.
Bei Verwendung von 14 Gew.-% Glaubersalz wird die
Zellgrößenverteilung deutlich beeinflußt. Mit Glaubersalz bei
190°C und einer auf 48°C temperierten Form sowie 0,75 Gew.-%
EVA-Wachs wird eine stärkere Wandung zwischen 0,7 und 1,1 mm
und einer feinere Zellenverteilung gefunden. Wird der Versuch
mit einem Gemisch gleicher Teile Soda und Glaubersalz
wiederholt, so liegt die Wandstärke zwischen 0,6 und 0,9 mm.
Calciumhydroxid wird mit 40% Glaubersalz versetzt und bei
190°C verarbeitet. Die Wandstärke liegt zwischen 0,3 und 0,6 mm.
Die Formkörper haben alle eine gleichmäßige, fehlerfreie
Oberfläche.
In einer weiteren Versuchsserie wurde das Polystyren mit PE-
PP-Mischgranulat bis zu 50 Gew.-% und mit pulverisiertem
Natriumsulfat-Dekahydrat vermischt, im Doppelschneckenextru
der bei Temperaturen zwischen 145 und 185°C aufgeschmolzen
und durch eine 5 mm Düse ausgetragen. Die erhaltenen Stränge
sind homogene, aufgeschäumte Massen, die fühlbar weicher als
Polypropylen sind. Die Probekörper weisen eine sehr gute Maß
haltigkeit und Oberflächenglätte auf.
Die Versuche wurden mit gefärbten Regranulaten aus
Polyethylen wiederholt. Dem Regranulat wurden 10 Gew.-%
Kalkhydrat zugesetzt und das Gemisch bei 185°C auf dem
Doppelschneckenextruder der Brabender LabStation verarbeitet.
Es wurde ein homogener Schaumstrang erhalten. Durch Zusatz
von 0,5 Gew.-% EVA-Wachs konnte die Verarbeitungstemperatur
auf 170°C gesenkt und die Maßhaltigkeit des Stranges
verbessert werden.
In einer Taumelmühle wird ein Gemisch aus 280 g Weißkalk mit
einer mittleren Teilchengröße von 65 µm und 240 g Natriumsul
fat-dekahydrat mit einer mittleren Teilchengröße von 0,25 mm
bei einer Temperatur unterhalb 35°C vermahlen, bis die mitt
lere Teilchengröße des Gemisches bei 45 µm liegt. Diesem Ge
misch werden 215 g eines EVA-Wachses mit 17% Vinylacetatan
teil (Erweichungspunkt 90°C) zugesetzt. Der Mahlvorgang wird
weitergeführt und die Temperatur durch die Friktionswärme der
Mühle auf 75°C gesteigert. Durch Veränderung der Mahlge
schwindigkeit wird die Temperatur danach wieder auf 35°C her
untergefahren. Es wird ein Mahlgut erhalten, das eine mitt
lere Teilchengröße von 62 µm aufweist und homogen ist. Durch
Mikroskopie lassen sich Teilchen feststellen, die eine durch
gehende äußere Polymerwachshülle aufweisen.
1000 g einer Kunststofflegierung aus 76 Gew.-% HDPE und
24 Gew.-% PP werden mit 75 g des nach 1 hergestellten
Treibmittels vermischt. Die Vermischung erfolgt in einem
Trockenmischer bei einer Temperatur bis 30°C innerhalb von 40
Minuten.
Das Gemisch von 2. wird in einem Einschneckenextruder bei
einer linear ansteigenden Kammertemperatur von 123°C auf
166°C bei einem Düsendurchmesser von 4 mm verarbeitet. Der
Schaumstrang, der beim Verlassen der Düse sofort expandiert,
erreicht 13,6 mm Durchmesser mit einer geschlossenen
Außenhaut von 86 µm und einer gleichmäßigen Schaumstruktur im
inneren, die durchschnittlich 45% offene Zellen aufweist.
Die Entformbarkeit wird durch Zusatz von EVA-Wachs
verbessert. Die Erstarrung des EVA-Wachses bei ca. 85°C
verhindert ein Ankleben des EVA-Copolymeren an der Wandung
der Extruderkammer und der Düse. Durch den Zusatz von Wachs
können sich dann weniger Adhäsionsstellen zwischen Polymer
und Form ausbilden.
In einer Taumelmühle wird ein Gemisch aus 290 g Weißkalk mit
einer mittleren Teilchengröße von 65 µm und 340 g Natriumbi
carbonat-dihydrat mit einer mittleren Teilchengröße von
0,5 mm bei einer Temperatur unterhalb 40°C vermahlen, bis die
mittlere Teilchengröße des Gemisches bei 50 µm liegt. Diesem
Gemisch werden 150 g eines EVA-Wachses mit 14% Vinylacetat
anteil (Erweichungspunkt 93°C) zugesetzt. Der Mahlvorgang
wird weitergeführt und die Temperatur durch die Friktionswär
me der Mühle auf 85°C gesteigert. Durch Veränderung der Mahl
geschwindigkeit und äußere Kühlung wird die Temperatur danach
wieder auf 35°C heruntergefahren. Es wird ein Mahlgut erhal
ten, das eine mittlere Teilchengröße von 48 µm aufweist und
homogen ist. Durch Mikroskopie lassen sich Teilchen feststel
len, die eine durchgehende äußere Polymerwachshülle aufwei
sen.
1000 g einer Kunststofflegierung aus 75 Gew.-% HDPE und
25 Gew.-% PP werden mit 95 g des nach 1 hergestellten
Treibmittels vermischt. Die Vermischung erfolgt in einem
Trockenmischer bei einer Temperatur bis 30°C innerhalb von 30
Minuten.
Das Gemisch von 2. wird in einem Einschneckenextruder bei
einer linear ansteigenden Kammertemperatur von 123°C auf
168°C bei einem Düsendurchmesser von 4 mm verarbeitet. Der
Schaumstrang, der beim Verlassen der Düse sofort expandiert,
erreicht 12,2 mm Durchmesser mit einer geschlossenen
Außenhaut von 80 µm und einer gleichmäßigen Schaumstruktur im
inneren, die durchschnittlich 30% offene Zellen aufweist.
In einer Taumelmühle wird ein Gemisch aus 300 g Weißkalk mit
einer mittleren Teilchengröße von 35 µm und 100 g
Natriumcarbonat-dodekahydrat mit einer mittleren
Teilchengröße von 0,25 mm bei einer Temperatur unterhalb 40°C
vermahlen, bis die mittlere Teilchengröße des Gemisches bei
40 µm liegt. Diesem Gemisch werden 250 g eines EVA-Wachses
mit 22% Vinylacetatanteil (Erweichungspunkt 68°C) zugesetzt.
Der Mahlvorgang wird weitergeführt und die Temperatur durch
die Friktionswärme der Mühle auf 80°C gesteigert. Durch
Veränderung der Mahlgeschwindigkeit und äußere Kühlung wird
die Temperatur danach wieder auf 35°C heruntergefahren. Es
wird ein Mahlgut erhalten, das eine mittlere Teilchengröße
von 2,5 mm aufweist und homogen ist. Durch Mikroskopie lassen
sich verbundene Teilchen feststellen, die in einer
durchgehenden Polymermatrix eingehüllt sind.
1000 g einer Kunststofflegierung aus 75 Gew.-% LDPE und
25 Gew.-% PP werden mit 85 g des nach 1 hergestellten
Treibmittels vermischt. Die Vermischung erfolgt in einem
Taumelmischer bei einer Temperatur bis 30°C innerhalb von 30
Minuten.
Das Gemisch von 2. wird in einem Einschneckenextruder bei ei
ner linear abfallenden Kammertemperatur von 171°C auf 138°C
(Düsentemperatur 112°C) bei einem Düsendurchmesser von 4 mm
verarbeitet. Der Schaumstrang, der aus der Düse expandiert,
erreicht 13,1 mm Durchmesser mit einer geschlossenen Außen
haut von 60 µm und einer gleichmäßigen Schaumstruktur im In
neren, die durchschnittlich 18% offene Zellen aufweist.
In einer Taumelmühle wird ein Gemisch aus 200 g Weißkalk mit
einer mittleren Teilchengröße von 35 µm und 200 g
Natriumcarbonat-dodekahydrat mit einer mittleren
Teilchengröße von 0,25 mm bei einer Temperatur unterhalb 40°C
vermahlen, bis die mittlere Teilchengröße des Gemisches bei
40 µm liegt. Diesem Gemisch werden 400 g eines Montanwachses
mit einem Erweichungspunkt von 66°C zugesetzt. Der
Mahlvorgang wird weitergeführt und die Temperatur durch die
Friktionswärme der Mühle auf 76°C gesteigert. Durch
Veränderung der Mahlgeschwindigkeit und äußere Kühlung wird
die Temperatur danach wieder auf 35°C heruntergefahren. Es
wird ein homogener Batch aus anorganischen Salzen und Wachs
erhalten. Der Batch wird einer thermogravimetrischen Analyse
unterworfen, wobei der Beginn der ersten Abbaustufe,
identisch mit dem Beginn der Wasserabgabe, mit 97°C gefunden
wird.
Ein Gemisch aus 79 Gew.-% LDPE und 21 Gew.-% PP wird mit
6,75 Gew.-% des Batches versetzt. Dieses Gemisch wird mit einem
Taumelmischer homogenisiert. Das homogene, trockene Gemisch
wird einer 350 kN-Spritzgußmaschine mit einer 6-fach-Form mit
35 mm-Rundteilen und 12 mm Wandung mit einer Materialstärke
von jeweils 3,8 mm zugeführt. Die Heizzone wird auf 158°C
eingestellt. Die Form hat eine Temperatur von 52°C. Bei
Schußzeiten von 1 s werden geschäumte Formteile hergestellt,
die nach 8 s entformt werden. Die Formteile weisen eine
geschlossene Oberfläche innen und außen auf und eine
Rohdichte von 500 g/dm3.
In einer Taumelmühle wird ein Gemisch aus 200 g Weißkalk mit
einer mittleren Teilchengröße von 35 µm und 300 g
Natriumsulfat-dekahydrat mit einer mittleren Teilchengröße
von 0,25 mm bei einer Temperatur unterhalb 40°C vermahlen,
bis die mittlere Teilchengröße des Gemisches bei 40 µm liegt.
Diesem Gemisch werden 500 g eines EVA-Wachses mit 21%
Vinylacetatanteil (Erweichungspunkt 69°C) zugesetzt. Der
Mahlvorgang wird weitergeführt und die Temperatur durch die
Friktionswärme der Mühle auf 80°C gesteigert. Nach einer
Verweildauer von 35 min in der Mühle wird das homogene
Gemisch entnommen und erstarren lassen. Das erstarrte Gemisch
wird unter Abkühlen mit flüssigem Stickstoff in einer
Stiftmühle mit einem 4 mm-Sieb gemahlen. Es wird ein Mahlgut
erhalten, das eine mittlere Teilchengröße von 3,5 mm aufweist
und homogen ist. Durch Mikroskopie lassen sich verbundene
Teilchen feststellen, die in einer durchgehenden
Polymermatrix eingehüllt sind.
100 Teile Polystyren werden mit 8,75 Gew.-% des Batches
versetzt. Dieses Gemisch wird in einem Taumelmischer
homogenisiert. Das homogene, trockene Gemisch wird einer
350 kN-Spritzgußmaschine mit einer 6-fach-Form mit 65 mm-
Rundteilen und 20 mm Wandung mit einer Materialstärke von
jeweils 6 mm zugeführt. Die Heizzone wird auf 165°C
eingestellt. Die Form hat eine Temperatur von 50°C. Bei
Schußzeiten von 2 s werden geschäumte Formteile hergestellt,
die nach 25 s entformt werden. Die Formteile weisen eine
geschlossene Oberfläche innen und außen auf und eine
Rohdichte von 280 g/dm3.
In einer Taumelmühle wird ein Gemisch aus 250 g Weißkalk mit
einer mittleren Teilchengröße von 35 µm und 300 g
Kaliumhydrogencarbonat-hydrat mit einer mittleren
Teilchengröße von 0,15 mm bei einer Temperatur unterhalb 40°C
vermahlen, bis die mittlere Teilchengröße des Gemisches bei
50 µm liegt. Diesem Gemisch werden 100 g eines EVA-Wachses
mit 24% Vinylacetatanteil (Erweichungspunkt 62°C) zugesetzt.
Der Mahlvorgang wird weitergeführt und die Temperatur durch
die Friktionswärme der Mühle auf 72°C gesteigert. Nach einer
Verweildauer von 45 min in der Mühle wird das homogene
Gemisch entnommen und erstarren lassen. Das erstarrte Gemisch
wird unter Abkühlen mit flüssigem Stickstoff in einer
Stiftmühle mit einem 4 mm-Sieb gemahlen. Es wird ein Mahlgut
erhalten, das eine mittlere Teilchengröße von 3,5 mm aufweist
und homogen ist.
Polystyren wird auf übliche Weise einer 350 kN-
Spritzgußmaschine mit einer 6-fach-Form mit 65 mm-Rundteilen
und 20 mm Wandung mit einer Materialstärke von jeweils 6 mm
zugeführt. Aus einem zweiten Vorratstrichter in der Mitte der
Heizzone wird der Batch mit einer solchen Geschwindigkeit
zugeführt, daß das Polystyren mit 10 Gew.-% des Batches
versetzt wird. Die Heizzone wird auf 165°C eingestellt. Die
Form hat eine Temperatur von 50°C. Bei Schußzeiten von 2 s
werden geschäumte Formteile hergestellt, die nach 25 s
entformt werden. Die Formteile weisen eine geschlossene
Oberfläche innen und außen auf und eine Rohdichte von
263 g/dm3.
Claims (26)
1. Verfahren zur Herstellung von geschäumten Formteilen auf
der Basis von thermoplastischen Kunststoffen und Wasser
abgebenden anorganischen Verbindungen und weiteren
Zusatzstoffen,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Treibmittel für den thermoplastischen
Kunststoff, das aus einem Gemisch mindestens eines Oxids
oder Hydroxids eines Elements der 2. Hauptgruppe des
Periodensystems der Elemente, der Eisenmetalle und/oder
des Zinks sowie mindestens einem Carbonat,
Hydrogencarbonat oder Sulfat eines Elements der 1. oder
2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente, einem
zweiten thermoplastischen Kunststoff mit niedriger
Erweichungstemperatur und/oder einem Wachs mit einem
Schmelzpunkt bis 100°C besteht, mit mindestens einem
olefinischen Polymeren vermischt und anschließend dieses
Gemisch auf an sich bekannte Weise thermisch
weiterbehandelt und in ein Formteil überführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Treibmittel durch trockenes Vermischen einer Komponente a),
bestehend aus mindestens einem Oxid oder Hydroxid eines Elementes der 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente, der Eisenmetalle und/oder des Zinks, und einer Komponente b),
bestehend aus mindestens einem Carbonat, Hydrogen carbonat oder Sulfat eines Elements der 1. oder 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente,
bei Temperaturen unterhalb 45°C erfolgt und dieses Ge misch anschließend, bei Temperaturen unterhalb 100°C, mit 5 bis 100 Gew.-%, bezogen auf dieses Gemisch, eines synthetischen oder natürlichen Wachses und/oder eines Copolymeren mit einem Schmelz- oder Erweichungspunkt un terhalb 100°C, homogenisiert wird.
daß das Treibmittel durch trockenes Vermischen einer Komponente a),
bestehend aus mindestens einem Oxid oder Hydroxid eines Elementes der 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente, der Eisenmetalle und/oder des Zinks, und einer Komponente b),
bestehend aus mindestens einem Carbonat, Hydrogen carbonat oder Sulfat eines Elements der 1. oder 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente,
bei Temperaturen unterhalb 45°C erfolgt und dieses Ge misch anschließend, bei Temperaturen unterhalb 100°C, mit 5 bis 100 Gew.-%, bezogen auf dieses Gemisch, eines synthetischen oder natürlichen Wachses und/oder eines Copolymeren mit einem Schmelz- oder Erweichungspunkt un terhalb 100°C, homogenisiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Komponente a) Calciumhydroxid, Calciumoxid,
Zinkhydroxid, Eisenhydroxid, Bariumhydroxid,
Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid eingesetzt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Komponente b) Natriumcarbonat-dekahydrat,
Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogen
carbonat, Ammoniumhydrogencarbonat, Natriumsulfat-dode
kahydrat, Kaliumaluminiumsulfat-octadekahydrat und/oder
Magnesiumsulfat-dihydrat eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß als natürliches Wachs Montanwachs verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als synthetisches Wachs Ethylen-Vinylacetat-Copoly
mere mit Vinylacetatgehalten zwischen 14 und 32%
eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schäumprozeß und die Formgebung durch Extrusion
oder Spritzguß bei Temperaturen zwischen 90 und 250°C
durchgeführt werden, wobei bei diesen Prozessen nur ein
geringfügiger Temperaturgradient eingestellt wird, und
daß unmittelbar nach der Formung eine schnelle Abkühlung
durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Temperaturdifferenz zwischen dem aufschäumenden
Gemisch und der Form zwischen 40 und 200 K, mindestens
jedoch die Formwandtemperatur um 40 K niedriger als die
Temperatur des Gemisches eingestellt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem schaumfähigen Gemisch an sich bekannte
Zusatzstoffe wie Verstärkungsstoffe, Gleitmittel,
Trennmittel, Farbstoffe, Pigmente, Flammschutzmittel
und/oder Stabilisatoren zugesetzt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als thermoplastische Kunststoffe Polyethylen,
Polypropylen, Polystyren, Polyacrylate, Polyvinyl
chlorid, deren Gemische, Copolymere und/oder
Pfropfcopolymere eingesetzt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß Calciumhydroxid mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von 1 bis 50 µm und Natriumcarbonat
dekahydrat mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
25 bis 500 µm eingesetzt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß Calciumhydroxid mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von 1 bis 50 µm und Natriumsulfat
dodekahydrat mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
20 bis 500 µm eingesetzt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß Calciumhydroxid mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von 1 bis 50 µm und Natriumhydrogencarbonat
mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 15 bis
250 µm eingesetzt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß 100 Teile thermoplastisches Polymer oder Gemisch
thermoplastischer Polymere mit 2 bis 100 Teilen des
Komponentengemisches a) und b) und 0,1 bis 100 Teilen
des Wachses und/oder Copolymeren vermischt und
verarbeitet werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung des Treibmittels das Gemisch aus den
Komponenten a) und b) im Verhältnis von a) : b) von
1 : 20 bis 20 : 1 in einem Trockenmischer bei einer
Temperatur unterhalb 45°C hergestellt und danach mit dem
natürlichen oder synthetischen Wachs durch
Schmelzmischen, Extrusion, Kneten oder Friktionsmischen
bei einer Temperatur von maximal 100°C homogenisiert
wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Treibmittel aus den Komponenten a) und b) sowie
einem natürlichen oder synthetischen Wachs durch
Vermahlen unter Nutzung der Friktionswärme hergestellt
wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der Komponente a) zu der Komponente
b) und zu Wachs 1 : 20 : 100 bis 20 : 1 : 1 beträgt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß geschäumte thermoplastische Formteile hergestellt
werden.
19. Treibmittel für thermoplastische Kunststoffe,
gekennzeichnet durch ein Gemisch
einer Komponente a), bestehend aus mindestens einem Oxid oder Hydroxid eines Elementes der 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente, der Eisenmetalle und/oder des Zinks,
einer Komponente b), bestehend aus mindestens einem Carbonat, Hydrogencarbonat oder Sulfat eines Elementes der 1. oder 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente und
eines natürlichen oder synthetischen Wachses und/oder eines Copolymeren mit einem Schmelz- oder Erweichungspunkt unterhalb 100°C.
gekennzeichnet durch ein Gemisch
einer Komponente a), bestehend aus mindestens einem Oxid oder Hydroxid eines Elementes der 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente, der Eisenmetalle und/oder des Zinks,
einer Komponente b), bestehend aus mindestens einem Carbonat, Hydrogencarbonat oder Sulfat eines Elementes der 1. oder 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente und
eines natürlichen oder synthetischen Wachses und/oder eines Copolymeren mit einem Schmelz- oder Erweichungspunkt unterhalb 100°C.
20. Treibmittel nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Komponente a) Calciumhydroxid, Calciumoxid,
Zinkhydroxid, Eisenhydroxid, Bariumhydroxid,
Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid enthalten ist.
21. Treibmittel nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Komponente b) Natriumcarbonat-dekahydrat,
Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogen
carbonat, Ammoniumhydrogencarbonat, Natriumsulfat-dode
kahydrat, Kaliumaluminiumsulfat-octadekahydrat und/oder
Magnesiumsulfat-dihydrat enthalten ist.
22. Treibmittel nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß als natürliches Wachs Montanwachs enthalten ist.
23. Treibmittel nach einem der Ansprüche 19 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß Ethylen-Vinylacetat-Copolymere mit Vinylacetat
gehalten zwischen 14 und 32% enthalten sind.
24. Treibmittel nach einem der Ansprüche 19 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß Calciumhydroxid mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von 1 bis 50 µm und Natriumcarbonat
dekahydrat mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
25 bis 500 µm enthalten ist.
25. Treibmittel nach einem der Ansprüche 19 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß Calciumhydroxid mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von 1 bis 50 µm und Natriumsulfat
dodekahydrat mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
20 bis 500 µm enthalten ist.
26. Treibmittel nach einem der Ansprüche 19 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß Calciumhydroxid mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von 1 bis 50 µm und Natriumhydrogencarbonat
mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 15 bis
250 µm enthalten ist.
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