DE10137617C2 - Verfahren zur Inbetriebnahme einer Positioniereinrichtung - Google Patents
Verfahren zur Inbetriebnahme einer PositioniereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inbetriebnahme einer
Positioniereinrichtung nach Anspruch 1.
Bei Positionsgebern unterscheidet man zwischen Gebern mit
inkrementalen und Gebern mit absoluten Messverfahren. Bei
Inkrementalgebern ist nach jedem Netz-Aus eine Fahrt zum
Referenz- oder Bezugspunkt der Positioniereinrichtung notwen
dig, da die jeweilige Position in der Positioniereinrichtung
meist nicht gespeichert wird und Bewegungen des beweglichen
Elements während Netz-Aus nicht erfasst werden. Absolutwert
geber dagegen erfassen auch diese Bewegungen und liefern nach
Einschalten der Positioniereinrichtung die aktuelle Position.
Ein erneutes Anfahren eines Referenzpunktes ist nicht not
wendig.
Für die Positionierung eines beweglichen Elements einer
Positioniereinrichtung auf einer in einer bestimmten, durch
einen Anwender vorgebbaren Maßeinheit angegebenen Position
muss die Positioniereinrichtung den Zusammenhang zwischen dem
von einem Absolutwertgeber beispielsweise als Gray-Code
erfassten Wert und der Position des beweglichen Elements in
der vorgegebenen Maßeinheit kennen. Die Positioniereinrich
tung benötigt dazu als Parameter die Größe der Positions
änderung je Inkrement, die beispielsweise bei einem Spindel
antrieb abhängig ist von der Übersetzung der Motorumdrehungen
in eine entsprechende Bewegung des Schlittens und von der
Auflösung eines Winkelcodierers als Absolutwertgeber. Zudem
ist ein Bezugspunkt zur Synchronisierung der Position mit dem
erfassten Wert des Absolutwertgebers erforderlich, mit wel
chem der Bezug zwischen einem von dem Absolutwertgeber als
Gray-Code gelieferten Wert und der Position des beweglichen
Elements in der vorgegebenen Maßeinheit hergestellt werden
kann. Bisher mussten bei der Inbetriebnahme die beiden Para
meter "Größe der Positionsänderung je Inkrement" und "Bezugs
punkt" in zwei getrennten Vorgängen bestimmt und eingegeben
werden. Eine Möglichkeit zur Einsparung dieser Inbetriebnah
meschritte könnte darin gesehen werden, eine unmittelbare
Eingabe dieser Parameter durch den Anwender zu fordern. Da
der Anwender jedoch üblicherweise den Getriebefaktor seiner
Positioniereinrichtung und die Auflösung des verwendeten
Absolutwertgebers nicht kennt, ist eine Inbetriebnahme einer
Positioniereinrichtung in dieser Weise nur selten möglich.
Der parametrierbare Absolutwertgeber SIMODRIVE Sensor PRO
FIBUS DP kann die Ist-Position eines beweglichen Elements in
einer von einem Anwender vorgebbaren Maßeinheit liefern. Zur
Bestimmung eines Parameters "Weg pro Geberumdrehung, der dem
Parameter "Größe der Positionsänderung je Inkrement" propor
tional ist und unter Berücksichtigung des jeweiligen Propor
tionalitätsfaktors diesem entspricht, wird folgendes expe
rimentelles Verfahren angeboten:
- - Der Bediener muss das bewegliche Element an eine erste Position fahren.
- - Diese erste Position muss er messen und dem Geber als Parameter übergeben.
- - Danach muss der Bediener eine zweite Position anfahren, wiederum die Position messen und dem Geber als Parameter übergeben.
Der Geber kennt nun anhand der parametrierten Anfangs- und
Endposition sowie der von ihm selbst ermittelten Differenz
der Werte des Absolutwertgebers in Inkrementen den "Weg pro
Geberumdrehung. Dieses Verfahren muss jedoch manuell, ohne
komfortable Bedienoberfläche eines PC's durchgeführt werden.
Zur Festlegung eines Bezugspunkts zur Zuordnung der Position
des beweglichen Elements in einer durch einen Anwender vor
gebbaren Maßeinheit zu einem mit dem Absolutwertgeber ermit
telten Wert wird das bewegliche Element in einem weiteren
Schritt der Inbetriebnahme an eine bekannte Position gefah
ren. Zu diesem Zweck muss üblicherweise ein Anwenderprogramm
erstellt werden. Die erreichte Position des beweglichen Ele
ments muss durch den Bediener gemessen und als Parameter
eingegeben werden. Erst danach kann die Positioniereinrich
tung die Ist-Position des beweglichen Elements in der jewei
ligen Maßeinheit des Anwenders liefern.
Aus der DE 195 15 940 A1 ist ein Verfahren zur Inbetriebnahme
einer Positioniereinrichtung mit einem Antriebsmotor zur Än
derung der Position eines beweglichen Elements, mit einem
Absolutwertgeber als Positionsgeber zur Erfassung der Ist-
Position des beweglichen Elements und mit einem Positions
regler zum Vergleich der Ist-Position mit einer vorgebbaren
Soll-Position und zur geeigneten Ansteuerung des Antriebs
motors bekannt.
Aus der DE 197 53 262 A1 ist ein Verfahren zur Absolutweg
messung, aus der DE 37 01 040 C2 eine Spindelpositionier
vorrichtung und aus der DE 31 51 579 C3 ein Positionier
verfahren für Maschinen bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Inbetriebnahme einer Positioniereinrichtung zu finden, durch
welches der Aufwand bei der Inbetriebnahme der Positionier
einrichtung verringert wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist das neue Verfahren der ein
gangs genannten Art die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
auf. In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiter
bildungen beschrieben.
Die Erfindung hat den Vorteil, dass auf den zusätzlichen
Schritt der Bestimmung des Bezugspunkts durch gesondertes
Anfahren mit dem beweglichen Element je nach Wunsch des
Bedieners verzichtet werden kann. Damit wird der Inbetrieb
nahmeaufwand verringert.
Das Anfahren der ersten und der zweiten Position kann be
sonders einfach gestaltet und die Genauigkeit der Bestimmung
des Parameters "Größe der Positionsänderung je Inkrement" mit
Vorteil verbessert werden, wenn die beiden Endlagen des Ver
fahrbereichs des Antriebs als erste bzw. zweite Position ver
wendet werden.
Die Inbetriebnahme ist besonders komfortabel und das Risiko
einer Fehlbedienung wird vorteilhafterweise weitgehend
ausgeschlossen, wenn zur Bedienerführung bei der Durchführung
des Verfahrens ein Softwarewerkzeug als Inbetriebnahmeassis
tent auf einem Personalcomputer mit fenstergestützter-Bedien
oberfläche geladen ist, das den Bediener mit nacheinander
erscheinenden Eingabefenstern durch das
Inbetriebnahmeverfahren führt.
Anhand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt ist, werden im Folgenden die Erfindung
sowie Ausgestaltungen und Vorteile näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer Positioniereinrich
tung,
Fig. 2 ein Eingabefenster einer komfortablen Windows-
Bedienoberfläche.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist eine Positionier
einrichtung eine speicherprogrammierbare Steuerung 1 mit
einer Positionierbaugruppe 11, einen Antrieb 2, ein beweg
liches Element 3, das auf einer Spindel 4 hin und her bewegt
wird, und einen Geber 5 auf. Der Geber 5 ist als Absolutwert
geber ausgebildet und über einen PROFIBUS DP-Feldbus 6 zur
Kommunikation mit den übrigen Komponenten verbunden und über
diesen parametrierbar. Weiterhin ist an den Feldbus 6 ein
Personal Computer 7 angeschlossen, in dessen Programmspeicher
ein Softwarewerkzeug 8 als Inbetriebnahmeassistent geladen
ist. Der Personal Computer 7 ist in üblicher Weise mit einer
Tastatur 9 als Eingabeeinrichtung und einem Monitor 10 als
Anzeigeeinheit versehen. Zur Inbetriebnahme der Positionier
einrichtung wird der Inbetriebnahmeassistent auf dem Personal
Computer gestartet. In einem nicht näher gezeigten Fenster
kann der Anwender zunächst eine Maßeinheit für die Erfassung
der Position des beweglichen Elements 3 wählen. Danach wird
eine erste Position durch die Positioniereinrichtung angefah
ren. Nach Erreichen dieser Position erscheint das in Fig. 2
dargestellte Eingabefenster 12. Damit wird der Bediener
aufgefordert, die Position des beweglichen Elements 3 zu
messen und diese gemessene Position in das Feld "Anfangspo
sition" einzugeben. Die dabei verwendete Maßeinheit ist "mm".
Weiterhin kann der Bediener durch Markieren eines Buttons
"Als Bezugspunkt übernehmen" wählen, ob die erste gemessene
Position als Bezugspunkt für die Bestimmung der Ist-Position
in der vorgegebenen Maßeinheit anhand des jeweiligen Werts
des Absolutwertgebers 5 übernommen werden soll. Bei Drücken
des Buttons "Weiter" wird eine zweite Position angefahren,
die der Endposition des Verfahrbereichs der Positionierein
richtung entspricht. Nach Erreichen dieser zweiten Position
erscheint ein weiteres Eingabefenster, das sich lediglich
darin von dem in Fig. 2 gezeigten Eingabefenster unter
scheidet, dass der Ausdruck "Anfangsposition" durch den
Ausdruck "Endposition" ausgetauscht ist. Der Bediener wird
nun aufgefordert, die zweite Position zu messen und das
Ergebnis in ein Eingabefenster "Endposition" einzutragen.
Wiederum kann er durch Drücken eines Buttons auswählen, ob
diese Position als Bezugspunkt übernommen werden soll. Anhand
der automatisch ermittelten Differenz der Werte des Absolut
wertgebers 5 bei den beiden Positionen und der durch den
Bediener eingegebenen Parameter "Anfangsposition" und "End
position" wird der Parameter "Größe der Positionsänderung je
Inkrement" automatisch im Personal Computer 7 berechnet und
an die speicherprogrammierbare Steuerung 1 übertragen. Sofern
der Bediener auf dem Fenster zur Eingabe der gemessenen
Anfangsposition oder dem Fenster zur Eingabe der gemessenen
Endposition den Button "Als Bezugspunkt übernehmen" markiert
hat, wird automatisch die jeweilige gemessene Position als
Bezugspunkt übernommen. Damit entfällt die Notwendigkeit, das
bewegliche Element 3 nochmals an eine bekannte Referenzpo
sition zu verfahren, diese Position zu messen und als Para
meter einzugeben. Zudem ist es nicht notwendig, ein mög
licherweise zur Durchführung dieses Schrittes erforderliches
Anwenderprogramm zu erstellen. Soll eine von der Anfangs- und
Endposition abweichende Position als Bezugspunkt dienen, darf
weder im Eingabefenster für die Anfangsposition, noch im
Eingabefenster für die Endposition der Button "Als Bezugs
punkt übernehmen aktiviert werden. In diesem Fall erscheint
ein weiteres Fenster, in welchem der Bediener dazu aufge
fordert wird, die als Bezugspunkt gewünschte Position anzu
fahren.
Claims (3)
1. Verfahren zur Inbetriebnahme einer Positioniereinrichtung
mit einem Antriebsmotor (2) zur Änderung der Position eines beweglichen Elements (3),
mit einem Absolutwertgeber (5) als Positionsgeber zur Erfas sung der Ist-Position des beweglichen Elements (3) und
mit einem Positionsregler (11) zum Vergleich der Ist-Position mit einer vorgebbaren Soll-Position und zur geeigneten An steuerung des Antriebsmotors (2),
wobei zur Bestimmung der Größe der Positionsänderung je In krement des Absolutwertgebers (5) eine erste und eine zweite Position angefahren werden, wobei die jeweilige Position in einer vorgegebenen Maßeinheit und der zugehörige Wert des Absolutwertgebers (5) erfasst und abgespeichert werden und wobei das Verhältnis der Differenzen der beiden gemessenen Positionen und der beiden erfassten Werte des Absolutwert gebers (5) berechnet wird,
wobei die erste oder die zweite gemessene Position als Be zugspunkt für die Bestimmung der Ist-Position in der vor gegebenen Maßeinheit anhand des jeweiligen Werts des Absolut wertgebers auswählbar ist.
mit einem Antriebsmotor (2) zur Änderung der Position eines beweglichen Elements (3),
mit einem Absolutwertgeber (5) als Positionsgeber zur Erfas sung der Ist-Position des beweglichen Elements (3) und
mit einem Positionsregler (11) zum Vergleich der Ist-Position mit einer vorgebbaren Soll-Position und zur geeigneten An steuerung des Antriebsmotors (2),
wobei zur Bestimmung der Größe der Positionsänderung je In krement des Absolutwertgebers (5) eine erste und eine zweite Position angefahren werden, wobei die jeweilige Position in einer vorgegebenen Maßeinheit und der zugehörige Wert des Absolutwertgebers (5) erfasst und abgespeichert werden und wobei das Verhältnis der Differenzen der beiden gemessenen Positionen und der beiden erfassten Werte des Absolutwert gebers (5) berechnet wird,
wobei die erste oder die zweite gemessene Position als Be zugspunkt für die Bestimmung der Ist-Position in der vor gegebenen Maßeinheit anhand des jeweiligen Werts des Absolut wertgebers auswählbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Position und die zweite Position die beiden
Endlagen des Verfahrbereichs der Positioniereinrichtung sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass zur Bedienerführung bei der Durchführung
des Verfahrens ein Softwarewerkzeug (8) als Inbetriebnahme
assistent auf einen Personal Computer (7) mit einer graphi
schen Bedienoberfläche geladen wird,
bei welchem in einem Eingabefenster (12) die gemessene erste Position eingegeben wird,
bei welchem in einem anderen Eingabefenster nach Erreichen der zweiten Position die gemessene zweite Position eingegeben wird und
bei welchem durch Markieren eines Buttons gewählt wird, ob eine der beiden Positionen als Bezugspunkt übernommen werden soll.
bei welchem in einem Eingabefenster (12) die gemessene erste Position eingegeben wird,
bei welchem in einem anderen Eingabefenster nach Erreichen der zweiten Position die gemessene zweite Position eingegeben wird und
bei welchem durch Markieren eines Buttons gewählt wird, ob eine der beiden Positionen als Bezugspunkt übernommen werden soll.
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2001
- 2001-08-01 DE DE2001137617 patent/DE10137617C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE10137617A1 (de) | 2003-02-27 |
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