DE4110741A1 - Leistungsmess- und eichvorrichtung fuer einen industriellen arbeitsautomaten - Google Patents
Leistungsmess- und eichvorrichtung fuer einen industriellen arbeitsautomatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Leistungsmeß- und Eichvor
richtung für einen industriellen Arbeitsautomaten bzw.
einen sog. Industrieroboter.
Je mehr im Zuge der Fabrikations- oder Fertigungsauto
mation das Einsatzgebiet eines (Industrie-)Arbeitsauto
maten auf einer Fertigungsstraße variiert wird, um so
mehr nimmt seine Bedeutung täglich zu. Da sich insbe
sondere die Anforderungen an Vielseitigkeit und Zuver
lässigkeit der verbreitet eingesetzten Arbeitsautomaten
zunehmend erhöhen, kommt einer Vorrichtung für Lei
stungsmessung und Eichung (Abgleich) des Arbeitsauto
maten besondere Bedeutung zu.
Eine derartige Vorrichtung kann eine bedeutende Rolle
als Prüf- oder Entscheidungssystem bei der Qualitäts
kontrolle der hergestellten Güter, für Leistungsförde
rung und Anwendungsbereich des Arbeitsautomaten bei
einem Hersteller oder Anwender desselben spielen.
Außerdem kann diese Vorrichtung als Eich- oder Ab
gleichgerät für einen Industrie-Arbeitsautomaten, wenn
dieser mit einem unabhängigen oder Off-Line-Programmier
system behandelt wird, eingesetzt werden.
Es sind bereits verschiedene Vorrichtungen entsprechend
dem jeweiligen Einsatzgebiet verwendet worden, welche
Leistungsmeß- und Eichvorgänge bei einem Industrie-Ar
beitsautomaten durchzuführen vermögen. Derartige Vor
richtungen sind in der Regel mit einer herkömmlichen
Kamera, einem Interferometer oder einem Theodoliten
ausgerüstet.
Diese bisherigen Leistungsmeß- und Eichvorrichtungen
sind jedoch im Hinblick auf die hohen Kosten dafür,
ihre engeren Einsatz- oder Anwendungsgrenzen und ihren
komplexen Aufbau nicht voll zufriedenstellend.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung einer
Leistungsmeß- und Eichvorrichtung für einen Industrie-
Arbeitsautomaten, die einfach zu betreiben sein, einen
weiten Anwendungsbereich (application) und einen kom
pakten Aufbau aufweisen und dabei kostengünstig sein
soll.
Gegenstand der Erfindung ist eine Leistungsmeß- und
Eichvorrichtung für einen Arbeitsautomaten, die gekenn
zeichnet ist durch ein(en) Leistungsmeß- und Eich-Prüf
gerät oder -Tester mit einem Tragrahmen, einer waage
rechten (drehbaren) Welle und einer lotrechten (drehba
ren) Welle, die jeweils waagerecht bzw. lotrecht im
Tragrahmen gelagert sind, einem Support oder Träger und
am einen Ende der waagerechten Welle angebrachten Li
nearlagerführungen, einer vom Träger und von den Linear
lagerführungen getragenen oder gelagerten linearen Ska
la sowie mit den jeweiligen Enden der Wellen verbunde
nen Drehstellungsgebern, ein Universalgelenk zur gelen
kigen Verbindung des Testers mit dem Arbeitsautomaten,
einen Aufwärts/Abwärts-Zähler zum Einlesen von mittels
des (betreffenden) Drehstellungsgebers und der linearen
Skala erfaßten Positions- oder Positionieränderungen
des Werkzeugzentrumspunkts des Arbeitsautomaten, eine
Arbeitsautomat-Steuereinheit zum Steuern des Betriebs
des Arbeitsautomaten, einen mit dem Aufwärts/Abwärts-
Zähler und der Arbeitsautomat-Steuereinheit verbundenen
Rechner und Software, um den Rechner in die Lage zu
versetzen, Positionierkoordinaten des Arbeitsautomaten
in Abhängigkeit von dem Aufwärts/Abwärts-Zähler über
tragenen Positionierdaten zu berechnen und die Lei
stungsmessung und Eichung (oder den Abgleich) für den
Arbeitsautomaten durchzuführen.
Die oben umrissene Leistungsmeß- und Eichvorrichtung
gemäß der Erfindung gewährleistet folgende Funktionen:
- - Betätigung eines Arbeitsautomaten zum Wählen kinema tischer Daten.
- - Eine maximal 10 µm nicht übersteigende Meßgenauigkeit an einem Werkzeugzentrumspunkt des Arbeitsautomaten.
- - Grundsätzliche Verwendung zweier drehbarer Wellen und einer linearen Achse.
- - Verbindung eines Universalgelenks mit drei Achsen mit einem mit dem Arbeitsautomaten verbundenen Element zu einem Gesamtsystem mit sechs Freiheitsgraden.
- - Festlegung eines absoluten Koordinatensystems für das Arbeitsautomatsystem.
- - Messung der Wiederholbarkeit des Arbeitsautomaten.
- - Messung einer (Bewegungs-)Bahngenauigkeit des Arbeits automaten bei seiner fortlaufenden Bewegung in einer Linie mit bzw. auf einer Bahn.
- - Messung eines Geschwindigkeits- und Beschleunigungs verhaltens des Arbeitsautomaten.
- - Messung der Ansprechcharakteristik, z. B. Überlauf, Schwingung und Einstell- oder Beruhigungszeit.
- - Bereitstellung eines Eichalgorithmus für die Bewegung des Arbeitsautomaten.
Im folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfin
dungsgemäßen Leistungsmeß- und Eichvorrich
tung für einen industriellen Arbeitsauto
maten, wobei der zu prüfende Arbeitsautomat
über ein Universalgelenk mit einem Leistungsmeß- und
Eich-Prüfgerät bzw. -Tester verbunden ist, das bzw.
der wiederum an periphere Ausrüstung angeschlossen
ist,
Fig. 2A einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen
Längsschnitt durch den Leistungsmeß- und
Eich-Tester nach Fig. 1,
Fig. 2B eine Schnittansicht des Testers nach Fig. 1
bzw. 2A, von der linken Seite her gesehen,
Fig. 3 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene
Schnittdarstellung eines Universalgelenks,
über welches der Tester auf die in Fig. 1
gezeigte Weise mit dem Arbeitsautomaten ver
bunden ist,
Fig. 4 ein Rasterdiagramm eines Menüprogramms für
Messung und Analyse (Auswertung) der Lei
stungsmeß- und Eichvorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 5 ein Ablaufdiagramm der elektrischen Opera
tionen bei der Leistungsmeß- und Eichvor
richtung nach Fig. 1,
Fig. 6 bis 11 graphische Darstellungen der Wieder
holbarkeit, einer Lineargenauigkeit, einer
Kreisgenauigkeit, einer Positioniergenauig
keit und eines Geschwindigkeitsverhaltens
(des Arbeitsautomaten), mittels der Lei
stungsmeß- und Eichvorrichtung nach Fig. 2
gemessen, und
Fig. 12 eine schematische Darstellung zur Verdeut
lichung von Eich- oder Abgleichoperationen
am Arbeitsautomat mittels der erfindungsge
mäßen Leistungsmeß- und Eichvorrichtung.
Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Leistungs
meß- un Eichvorrichtung für einen Arbeitsautomaten um
faßt ein(einen) Leistungsmeß- und Eich-Prüfgerät oder
-Tester 1 (im folgenden einfach als Tester bezeichnet),
das bzw. der über ein Universalgelenk 2 mit einem in
dustriellen Arbeitsautomaten 3 verbunden ist. Der Ar
beitsautomat 3 ist mit einer Arbeitsautomat-Steuerein
heit 4 verbunden, die ihrerseits über einen Anschluß
(port) 5, z. B. Anschluß des Typs RS232C, an einen Rech
ner 7 angeschlossen ist. Weiterhin ist der Tester 1 mit
einem Aufwärts/Abwärts-Zähler 8 verbunden, so daß er
unmittelbar durch den Arbeitsautomaten 3 angesteuert
wird und Änderungen des Arbeitsautomaten 3 an einem ge
wünschten Meßpunkt einliest. Der Rechner 7 ist an den
Aufwärts/Abwärts-Zähler 8 und einen Drucker 6 zum Aus
drucken der Meß- und Eichergebnisse angeschlossen.
Die Fig. 2A und 2B veranschaulichen den Leistungsmeß
und Eich-Tester gemäß der Erfindung im Längsschnitt
bzw. im Schnitt, von der linken Seite her gesehen.
Gemäß den Fig. 2A und 2B umfaßt der Tester 1 einen
Tragrahmen 12 mit mehreren Füßen 11, eine lotrecht in
den Tragrahmen 21 eingebaute erste (drehbare) Welle 13,
eine waagerecht an einem oberen Ende der ersten Welle
13 eingebaute oder gelagerte zweite (drehbare) Welle
13′ eine lineare Skala 14, die in einem Bereich von
360° um die zweite Welle 13′ als Drehzentrum herum
drehbar ist, sowie mit den betreffenden Enden der bei
den Wellen 13 und 13′ verbundene Drehstellungsgeber
(rotary encoders) 15, so daß Verschiebungen oder Aus
lenkungen des Arbeitsautomaten 3 mittels der Drehstel
lungsgeber 15 und der linearen Skala 14 meßbar sind.
Die Meßeinrichtung besteht dabei aus den Drehstellungs
gebern 15 und der linearen Skala 14.
Die erste Welle 13 ist an ihren oberen und unteren En
den mittels zweier Dreizug- oder Dreistufen-Lager 16
zur Begrenzung ihrer Kippbewegung gelagert.
Die Drehstellungsgeber 15 sind unmittelbar mit den bei
den Wellen 13 und 13′ verbunden. Vorzugsweise ist der
(jeder) Drehstellungsgeber zur Gewährleistung von Dreh
genauigkeit in Verbindung mit einem 25fach-Teiler ein
gesetzt. Der Grundimpuls beträgt 135 000 Impulse/Umdre
hung; daraus werden durch Division durch 4 durch den
Teiler 540 000 Impulse/Umdrehung.
Die lineare Skala 14 ist auf einem Support oder Träger
17 unter der Führung durch zwei Linearlagerführungen 18
und 19 linear verschiebbar. Die Linearlagerführung 19
weist einen an ihrem einen Ende befestigten mechani
schen Schalter 110 auf, während an beiden Enden des
Trägers 17 jeweils Anschläge 111 angebracht sind.
Außerdem weist der Träger 17 einen in seinem Mittel
bereich angebrachten Nullpunktdetektor 112 auf.
Die lineare Skala 14 gewährleistet eine Auflösung von
1 µm (wahlweise 5 µm) und eine Fehlergrenze von 4,8 µm.
Die Fehlergrenze (limit of error) am Maximal(ausschlag)
ende (800 mm) des Testers 1 liegt daher garantiert in
nerhalb von 15 µm, vorausgesetzt, daß die Eichung oder
der Abgleich (calibration) des Testers 1 fehlerfrei
ist.
In den Fig. 2A und 2B sind mit 113 und 113′ bewegbare
oder verschiebbare Teile bezeichnet.
Fig. 3 zeigt in Schnittansicht das Universalgelenk 2,
über welches der Tester 1 mit einem an den Arbeitsauto
maten 3 angeschlosssenen Element verbunden ist. Gemäß
Fig. 3 enthält das Universalgelenk 2 drei Drehachsen
zur Verbesserung der Leistung der Kinematik oder der
kinematischen Leistung des angeschlossenen Elements.
Zwei in zueinander entgegengesetzte Richtungen weisen
de Verbindungsstangen 22, 23 des Universalgelenks 2
sind jeweils an den abgewandten Enden über Kugellager
26 bzw. 28 mit Flanschen 21 bzw. 25 verbunden. Die an
deren (inneren) Enden der Verbindungsstangen 22 und 23
sind über einen Verbindungszapfen 24 und zwei Kugel
lager 27 miteinander verbunden.
In Fig. 3 sind bei 29 zwei Tragrahmen angedeutet.
Die Ausgangssignale der Drehstellungsgeber 15 und der
linearen Skala 14 stellen eine ihrer jeweiligen Ver
schiebung proportionale Impulsreihe dar, weshalb eine
Schaltung zum Zählen der Impulse benötigt wird. Der
Drehstellungsgeber 15 und die lineare Skala 14 sind in
zwei Richtungen bewegbar. Aus diesem Grund ist eine
Zähleranordnung (board) für Aufwärts/Abwärtszählung
vorgesehen und auf einen Zählstand von 10⁷ eingestellt,
um einen weiten Bewegungsbereich zu gewährleisten.
Für die Verarbeitung und Analyse bzw. Auswertung der
Meßdaten wird Software (Labwindows der Fa. National
Instrument Co. Ltd./USA) benutzt. Die Software ist in
C-Sprache oder Quick BASIC-Sprache gehalten und mit ver
schiedenen Funktionen, d. h. statistische Funktionen,
Kurvenanpassung sowie zweidimensionalen graphischen
Funktionen usw., als Programmbibliothek versehen.
Mittels dieser Programmbibliothek werden die Meßdaten
analysiert bzw. ausgewertet; die Auswertungsergebnisse
werden sodann graphisch angezeigt.
Die bei der erfindungsgemäßen Leistungsmeß- und Eich
vorrichtung verwendete Software wird (ist) in C-Spra
che ausgeführt bzw. gehalten und enthält ein in Fig. 4
dargestellten Menüsystem.
Fig. 5 veranschaulicht in einem Ablaufdiagramm die
elektrischen Operationen der erfindungsgemäßen Lei
stungsmeß- und Eichvorrichtung.
Gemäß Fig. 5 wird der Leistungsmeß- und Eich-Tester 1
unmittelbar durch den industriellen Arbeitsautomaten 3
angesteuert; er liest über den Aufwärts/Abwärts-Zähler
8 Änderungen oder (Regel-)Abweichungen ein, die durch
die lineare Skala 14 und den (jeweiligen) Drehstel
lungsgeber 15 an einem gewünschten bzw. vorgesehenen
Meßpunkt erfaßt werden. Danach berechnet der Tester 1
Positionierkoordinaten des Arbeitsautomaten 3 anhand
der gemessenen Positionierdaten, und er mißt eine Ab
solutstellung eines Werkzeugzentrumspunkts (TCP) des Ar
beitsautomaten 3. Außerdem werden vom Aufwärts/Abwärts-
Zähler 8 erhaltene Größe bzw. Posten oder Punktdaten
als Datei im Rechner 7 gespeichert. Sobald werden die
gespeicherten Punktdaten bzw. Posten (points) im Rech
ner 7 mittels der die Meßdaten verarbeitenden Software
(Labwindows) ausgewertet. Die Arbeitsautomat-Steuer
einheit 4 empfängt und überträgt ein Startsignal oder
ein Stopsignal; außerdem führt sie die Programm-Menü
wahl und Dateiübertragung aus. Daraufhin druckt der
Drucker 6 die Meß- und Eichergebnisse aus.
Das folgende Ablaufdiagramm verdeutlicht einen Daten
verarbeitungsprozeß, in welchem Leistungsmessung und
Eichung für den Arbeitsautomaten 3 mit vom Drehstel
lungsgeber 15 und von der linearen Skala 14 ausgege
benen Daten durchgeführt werden.
Menüs werden ausgeführt oder abgearbeitet mittels des
Geräts Window (MS-DOS) Development Toolkit (der Fa.
Microsoft) und durch "Maus"-Wahl-Menüeinzug usw. be
trieben (run). Die Details des betreffenden Menüs sind
folgende:
Datei: Wenn eine Datei in Menüs gewählt wird, werden
die folgenden Funktionen abgearbeitet:
- - Öffnen: Öffnen einer vorhandenen Datei
- - Neu: Öffnen einer neuen Arbeits-Datei
- - Floppy: Kopieren der erzeugten Dateien auf einer Floppy-Diskette
- - Sichern: Speichern Arbeits-Datei
- - Ausdrucken: Ausgeben der Arbeits-Datei mittels des Druckers
- - Ende: Beendigung der Operation.
Arbeitsautomat-Kinematik: Alle Bewegungsdaten des Ar
beitsautomaten als Zielpunkt werden jeweils in Daten
gespeichert. Wenn der Arbeitsautomat gewählt wird oder
ist, wird die Dateninformation aus der betreffenden
Kinematik-Datei ausgelesen. Eine anfängliche Kinematik-
Datei wird durch den Anwender initialisiert und nach
dem Eichprozeß aktualisiert.
Arbeitsautomatprogramm senden: Längs einer bezeichneten
Bahn ausgeführte Arbeitsautomatprogramme werden in Ar
beitsautomat-Codes (cords) umgesetzt und dann zur Ar
beitsautomat-Steuereinheit 4 gesandt. Dem betreffenden
Arbeitsautomat-Code wird jeweils eine Identifizierungs-
oder Kennzahl zugewiesen. Der Arbeitsautomat wird im
wesentlichen durch Wählen der Kennzahl betrieben. Ar
beitsautomatprogramme werden durch unmittelbare Lehren
oder Anlernen (teaching-in) des Arbeitsautomaten aus
geführt. Diese Verbindungen werden über den RS232C-An
schluß 5 hergestellt.
Messen: Endzweck dieses Systems ist das Messen und Aus
werten der Bewegung des Arbeitsautomaten, wenn sich
dieser längs der bezeichneten Bahn bewegt; hierbei wird
die Meßarbeit vorgegeben. Wenn ein zu messendes Ziel
gewählt ist oder wird, wird zunächst die Arbeitsauto
mat-Programmzahl der betreffenden Bahn (oder Strecke)
zur Arbeitsautomat-Steuereinheit 4 gesandt, um den Ar
beitsautomat zu betätigen. Andererseits werden Positio
nierwerte für den Werkzeugzentrumspunkt (TCP) des Ar
beitsautomaten aus dem Tester ausgelesen.
Die ausgelesenen Meßwerte werden in der Datei gespei
chert. Nach Beendigung des Meßvorgangs werden die Meß
werte ausgewertet. Vom Tester beziehbare Posten oder
Größen (items), die für Verarbeitung und zum Ausdrücken
von Daten geeignet sind, sind folgende:
- Wiederholbarkeit: Die Wiederholbarkeit (repeat
ability) des Arbeitsautomaten ist die grundsätzlichste
Größe der Arbeitsautomat-Leistung. Insbesondere ist die
Wiederholbarkeit der (die) wichtigste, die Leistung
bestimmende Posten oder Größe, speziell bei Lehr- und
Wiedergabeoperation, wie sie derzeit sehr verbreitet
auf dem Gebiet der Arbeitsautomaten angewandt wird.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Wieder
holbarkeit des Arbeitsautomaten nach verschiedenen Ge
sichtspunkten ausgewertet werden. Insbesondere kann sie
in mehrere Zugriffsrichtungen gleichzeitig gemessen
werden. Bei Empfang eines Meßsignals vom Arbeitsautomaten
3 liest der Tester 1 Zählwerte oder -stände vom
Aufwärts/Abwärts-Zähler 8 zu diesem Zeitpunkt ein, um
die Werte in Arbeitsautomat-Koordinaten umzusetzen, und
er wartet dann den Empfang eines nächsten Signals ab.
Auf den Empfang eines Ende-Signals vom Arbeitsautomaten
3 hin führt sodann der Tester 1 das Einlesen und Verar
beiten von Zählwerten vom Zähler 8 zu diesem Zeitpunkt
durch, um danach die Meßergebnisse auf einem Bildschirm
als Muster von x-y-, y-z- und z-x-Ebenen wiederzugeben
(wobei x, y und z Achsen von Koordinaten sind). Auf dem
Bildschirm werden auch ein Mittelwert, ein maximaler
Meßwert, eine Mittelwert + 3δ-Abweichung, ein Befehls
punkt (Führungspunkt) und ein arithmetischer Mittel
(wert)punkt auf der Ebene angezeigt (Fig. 6). Als nächstes
werden die Meßergebnisse auf den jeweiligen Achsen auf dem
Bildschirm wiedergegeben (Fig. 7). Schließlich werden die
ausgewerteten (analyzed) Ergbnisse auf den jeweiligen Achsen
und Ebenen als numerische Größe auf dem Bildschirm angezeigt,
worauf die Operation abgeschlossen ist.
- Linearbahngenauigkeit: Eine Linearbahngenauigkeit des
Arbeitsautomaten ist ein(e) Posten oder Größe zur Leistungs
messung, wenn sich der Arbeitsautomat fortlaufend in einer
Linie mit bzw. auf einer Bahn oder Strecke bewegt, die ins
gesamt viereckig ist. Nach Empfang eines Meßstartsignals
vom Arbeitsautomaten 3 führt der Tester 1 das fortlaufende
Einlesen und Speichern (Ablegen) von Positionierwerten ent
sprechend einer durch den Rechner bestimmten Abtastrate
durch. Nach Eingang eines Ende-Signals vom Arbeitsautomaten
3 beendet sodann der Tester 1 die Einleseoperation, und er
initiiert eine Auswertung. Da die Bahn des Arbeitsautomaten
ein Viereck in einem willkürlichen Raum beschreibt, geht
eine Operation zum Kartieren oder Abbilden (mapping) des
Vierecks auf der Ebene voraus.
Auf dem Bildschirm werden gleichzeitig eine auf der Ebene
kartierte oder abgebildete (mapped) ideale Viereckbahn, eine
gemessene Bahn des Arbeitsautomaten und eine Anpaßlinie
(fitting line) für lineare Anpassung der gemessenen Bahn in
bezug auf die jeweiligen Liniensegmente wiedergegeben (Fig. 8).
Wenn die gemessene Bahn auf der Ebene kartiert oder
abgebildet ist, werden sodann die von der Ebene abweichenden
Abmessungen der Bahn angezeigt. Schließlich werden die
Auswerteergebnisse als numerische Größe auf dem Bild
schirm angezeigt, worauf die Operation beendet ist.
- Kreisbahngenauigkeit: Eine Kreisbahngenauigkeit
des Arbeitsautomaten ist insofern ein(e) sehr wichti
ge(r) Posten oder Größe, als sie typischerweise die
Genauigkeit bei der Bewegung des Arbeitsautomaten in
einer Kurve oder Kreisbahn darstellt. Nach Eingang
eines Meßstartsignals vom Arbeitsautomaten 3 bewirkt
der Tester 1 das fortaufende Einlesen und Speichern
der Positionierwerte nach Maßgabe einer durch den Rech
ner bestimmten Abtastrate. Nach Empfang eines Ende-
Signals vom Arbeitsautomaten 3 beendet daraufhin der
Tester 1 die Einleseoperation, und er leitet eine Aus
wertung ein.
Da (herbei) die Bahn des Arbeitsautomaten einen Kreis
in einem willkürlichen Raum beschreibt, geht eine Ope
ration zum Kartieren der Abbilden (mapping) des Krei
ses auf der Ebene voraus. Auf dem Bildschirm werden
gleichzeitig eine ideale, auf der Ebene kartierte oder
abgebildete Kreisbahn, eine gemessene Bahn (oder
Strecke) des Arbeitsautomaten, Mittelpunkt und ein
Anpaßkreis zum kreisförmigen Anpassen bzw. Annähern
(circular-fitting) der gemessenen Bahn in bezug auf
jeweilige gekrümmte Liniensegmente (Fig. 9).
Wenn die gemessene Bahn auf der Ebene kartiert oder ab
gebildet ist, werden sodann außerhalb der Ebene liegen
de Abmessungen der Bahn wiedergegeben. Schließlich wer
den die Auswerteergebnisse als numerische Größe auf dem
Bildschirm angezeigt, worauf die Operation beendet ist.
- Positioniergenauigkeit: Eine Positioniergenauig
keit des Arbeitsautomaten ist ein(e) Posten oder Größe
zum Messen wichtiger Leistungsgrößen desselben, wie
Hochfahrzeit, Einstellzeit, maximaler Überlauf oder
Dauer(zustands)fehler. Diese Leistungsgrößen können im
Zuge der Punkt-für-Punkt-Messung für den (bzw. am) Ar
beitsautomaten 3 gemessen werden.
Nach Eingang eines Meßstartsignals vom Arbeitsautomaten
3 bewirkt der Tester 1 das Einlesen und Speichern von
Positionierwerten oder -größen aufeinanderfolgend in
Abhängigkeit von einer durch den Rechner bestimmten Ab
tastrate. Nach Empfang eines Ende-Signals vom Arbeits
automaten 3 beendet daraufhin der Tester 1 die Einlese
operation, um eine Auswertung einzuleiten.
Auf dem Bildschirm werden auf der Grundlage einer Achse
gleichzeitig ein idealer Positionierbefehl, ein reeller
Positionierbefehl und eine Meßoperation angezeigt; die
se werden wiederholt jeweils einzeln angezeigt. Schließlich
werden die Auswerteergebnisse als numerische Größe
auf dem Bildschirm angezeigt, worauf die Operation ab
geschlossen ist (Fig. 10).
- Geschwindigkeitsverhalten: Ein Geschwindigkeits
verhalten des Arbeitsautomaten ist ein(e) Posten oder
Größe zum Mesen eines Trends, nach dem der Arbeitsauto
mat sich in Abhängigkeit von einem Geschwindigkeits
befehl zu bewegen versucht, wobei nur Information über
eine Achse in bzw. mit einer Messung erzielt wird. Zu
nächst wird die Geschwindigkeit um eine Achse durch den
Anwender bestimmt, damit die bestimmte Geschwindigkeit
zum Arbeitsautomaten 3 übertragen werden kann. Nach
Eingang eines Meßstartsignals zum Arbeitsautomaten 3
liest der Tester 1 Positionierwerte oder -größen ein.
Wenn sodann der Tester 1 ein Ende-Signal vom Arbeits
automaten 3 empfängt, beendet er die Einleseoperation.
Die eingelesenen Positionierdaten werden in Arbeitsauto
mat-Koordinatensysteme umgesetzt. Danach werden die
Werte der bezeichneten Achse nach Maßgabe einer Abtast
rate (oder -frequenz) differenziert. Schließlich wer
den die auf obige Weise gewonnenen Daten zusammen mit
dem Befehl angezeigt, worauf die Operation abgeschlos
sen ist (Fig. 11).
Im folgenden ist das Konzept des kinematischen Eich
programms gemäß der Erfindung anhand von Fig. 12 näher
erläutert.
Fig. 12 veranschaulicht Eich- oder Abgleichoperationen
für den Arbeitsautomaten mittels der erfindungsgemäßen
Leistungsmeß- und Eichvorrichtung.
Zunächst werden nach der Methode kleinster Quadrate
eine Drehebene und ein Drehzentrum anhand von Punkten,
die bei der Drehung des Gelenks gewonnen werden, abge
schätzt oder bestimmt. Ein Vektor (a), der die Gelenk
achse entsprechend einem Einheitsvektor (unit vector)
repräsentiert, wird von der Drehebene abgeleitet, wäh
rend ein Punkt (P), durch den die Gelenkachse verläuft,
vom Drehzentrum abgeleitet wird. Anhand der abgeleite
ten Größen a und P werden kinematische Parameter eines
geänderten kinematischen Modells gewonnen oder abgelei
tet. Wenn gemäß Fig. 12 Positionierdaten, die nur vom
i-ten gedrehten Gelenk gewonnen oder abgeleitet wurden,
zu Pÿ (Jj=1, . . ., m) vorausgesetzt werden, werden
die i-te Drehebene und das i-te Drehzentrum anhand der
Positionierdaten Pÿ der Meßpunkte abgeschätzt
(estimated). Das Problem der i-ten Drehebene und des
i-ten Drehzentrums läßt sich lösen durch Minimierung
der Funktion von
die sich durch folgende Gleichung bestimmt.
Darin bedeuten: Xi=Punkte entsprechend Punkten der
abzuschätzenden Drehebene, a=ein Einheitsvektor in
bezug auf die Drehebene und Pi,c=i-tes Drehzentrum.
Eine geänderte Matrix kann nach einer Methode erhalten
werden, die einen durch das geänderte kinematische
Modell gegebenen Glied- oder Kettenkoordinatenrahmen
definiert, und zwar zusammen mit der Drehebene und dem
Drehzentrum, wie vorstehend abgeleitet. Da die zu be
nutzenden Positionierdaten Koordinatenwerte für einen
Meßeinrichtungs-Koordinatenrahmen sind, kann die geän
derte Matrix den i-ten Koordinatenrahmen in bezug auf
den Meßeinrichtungs-Koordinatenrahmen ausdrücken. Die
geänderte Matrix läßt sich wie folgt ausdrücken oder
darstellen:
Wenn sich das Gelenk vom Anfang zum Ende dreht, läßt
sich die gedrehte Matrix wiederum wie folgt darstellen:
Wenn anhand der Gleichung
berechnet wird, wird fol
gende Gleichung erhalten:
Dabei ist es zu bevorzugen,
um die
Meßeinrichtungs-Koordinaten abzuschätzen, weil die
Positionen dieser Koordinaten beliebig oder willkür
lich und schwierig genau zu definieren sind, und zwar
bezüglich der Arbeitsautomat-Grundkoordinaten.
Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, daß die
erfindungsgemäße Leistungsmeß- und Eichvorrichtung für
Arbeitsautomaten einen großen industriellen Nutzeffekt
bietet. Insbesondere kann diese Vorrichtung als Prüf-
oder Testausrüstung zur Verbesserung der absoluten Ge
nauigkeit für den Arbeitsautomat-Anwender benutzt wer
den; außerdem kann sie als grundsätzliche Meß/Testaus
rüstung zur Förderung der Leistungsfähigkeit des Ar
beitsautomaten beim Arbeitsautomat-Hersteller einge
setzt werden.
Weiterhin kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
als Eich- oder Abgleichvorrichtung für eine numerisch
gesteuerte Werkzeugmaschine eingesetzt werden.
Beim herkömmlichen Meßsystem für Leistungsmessung und
Eichung eines Arbeitsautomaten ist es aufgrund des be
grenzten, zu messenden Zielbereichs (target) sowie we
gen hoher Kosten und eines unzufriedenstellenden Algo
rithmus nicht möglich, der obengenannten Meßaufgabe und
dem -bereich zu entsprechen. Die erfindungsgemäße Lei
stungsmeß- und Eichvorrichtung bietet dagegen bei
niedrigen Kosten einen breiten Meß-Ziel- oder -Soll
bereich, so daß sie die obengenannte Meßaufgabe zu
erfüllen und den entsprechenden Bereich zu gewährlei
sten vermag. Insbesondere wird bei der erfindungsge
mäßen Vorrichtung Bedeutung auf die Kinematik des
Testers als nachgeschaltetem Teil (following part)
gelegt, doch kann sie auch feine Änderungen des an
treibenden oder ansteuernden Teils berücksichtigen.
Claims (3)
1. Leistungsmeß- und Eichvorrichtung für einen Arbeits
automaten, gekennzeichnet durch
ein(en) Leistungsmeß- und Eich-Prüfgerät oder -Tester mit einem Tragrahmen, einer waagerechten (drehbaren) Welle und einer lotrechten (drehbaren) Welle, die jeweils waagerecht bzw. lotrecht im Trag rahmen gelagert sind, einem Support oder Träger und am einen Ende der waagerechten Welle angebrachten Linearlagerführungen, einer vom Träger und von den Linearlagerführungen getragenen oder gelagerten li nearen Skala sowie mit den jeweiligen Enden der Wel len verbundenen Drehstellungsgebern,
ein Universalgelenk zur gelenkigen Verbindung des Testers mit dem Arbeitsautomaten,
einen Aufwärts/Abwärts-Zähler zum Einlesen von mittels des (betreffenden) Drehstellungsgebers und der linearen Skala erfaßten Positions- oder Posi tionieränderungen des Werkzeugzentrumspunkts des Ar beitsautomaten,
eine Arbeitsautomat-Steuereinheit zum Steuern des Betriebs des Arbeitsautomaten,
einen mit dem Aufwärts/Abwärts-Zähler und der Ar beitsautomat-Steuereinheit verbundenen Rechner und
Software, um den Rechner in die Lage zu verset zen, Positionierkoordinaten des Arbeitsautomaten in Abhängigkeit von dem Aufwärts/Abwärts-Zähler über tragenen Positionierdaten zu berechnen und die Leistungsmessung und Eichung (oder den Abgleich) für den Arbeitsautomaten durchzuführen.
ein(en) Leistungsmeß- und Eich-Prüfgerät oder -Tester mit einem Tragrahmen, einer waagerechten (drehbaren) Welle und einer lotrechten (drehbaren) Welle, die jeweils waagerecht bzw. lotrecht im Trag rahmen gelagert sind, einem Support oder Träger und am einen Ende der waagerechten Welle angebrachten Linearlagerführungen, einer vom Träger und von den Linearlagerführungen getragenen oder gelagerten li nearen Skala sowie mit den jeweiligen Enden der Wel len verbundenen Drehstellungsgebern,
ein Universalgelenk zur gelenkigen Verbindung des Testers mit dem Arbeitsautomaten,
einen Aufwärts/Abwärts-Zähler zum Einlesen von mittels des (betreffenden) Drehstellungsgebers und der linearen Skala erfaßten Positions- oder Posi tionieränderungen des Werkzeugzentrumspunkts des Ar beitsautomaten,
eine Arbeitsautomat-Steuereinheit zum Steuern des Betriebs des Arbeitsautomaten,
einen mit dem Aufwärts/Abwärts-Zähler und der Ar beitsautomat-Steuereinheit verbundenen Rechner und
Software, um den Rechner in die Lage zu verset zen, Positionierkoordinaten des Arbeitsautomaten in Abhängigkeit von dem Aufwärts/Abwärts-Zähler über tragenen Positionierdaten zu berechnen und die Leistungsmessung und Eichung (oder den Abgleich) für den Arbeitsautomaten durchzuführen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die lotrechte Welle zur Begrenzung einer Kippbe
wegung derselben bei ihrer Drehung an oberem und un
terem Ende in Traglagern gelagert ist, daß die line
are Skala so angebracht oder gelagert ist, daß sie
um die waagerechte Welle als Zentrum drehbar ist,
daß das Universalgelenk zwei Flansche und zwei Ver
bindungsstangen aufweist und daß die voneinander ab
gewandten Enden der jeweiligen Verbindungsstangen
über Kugellager mit den betreffenden Flanschen ver
bunden sind, während ihre anderen (inneren) Enden
über einen Verbindungszapfen und ein Kugellager mit
einander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Software den Rechner in die Lage versetzt,
eine Wiederholbarkeit, eine Lineargenauigkeit, eine
Zirkular- oder Kreis(bahn)genauigkeit, eine Positio
niergenauigkeit und ein Geschwindigkeitsverhalten
des Arbeitsautomaten anhand der vom Aufwärts/Ab
wärts-Zähler übertragenen Positionierdaten zu ana
lysieren bzw. auszuwerten und die Auswerteergebnisse
anzuzeigen.
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