DE10137413A1 - Stabilisierung von chitosanhaltigen W/O- und W/S-Emulsionen - Google Patents

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft chitosanhaltige Wasser in Öl- (W/O-) und Wasser in Silikonöl (W/S-)-Emulsionen. Diese können durch Zusatz von Magnesiumchlorid stabilisiert werden.

Description

• Die vorliegende Erfindung betrifft chitosanhaltige Wasser in Öl- (W/O-) und Wasser in Silikonöl (W/S-)-Emulsionen. Diese können durch Zusatz von Magnesiumchlorid stabilisiert werden.
• Chitosan, das teilweise deacetylierte und teilweise depolymerisierte Derivat des Chitins ist ein vielseitig einsetzbarer Bestandteil einer Reihe von Arzneimitteln und kosmetischen Formulierungen. Es entsteht bei der alkalischen Behandlung von Chitin.
  
  
• In der Pharmazie findet Chitosan Verwendung als Bindemittel in Tabletten und kann dazu dienen Wirkstoffe mit Verzögerung abzugeben. In kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen fördert Chitosan die Wundheilung, da es die Löslichkeit von Wirkstoffen erhöht und darüber hinaus antimikrobiell (bakteriostatisch, fungistatisch) wirkt. Letzteres ist auch der Grund für den Einsatz von Chitosan als Konservierungsmittel in Kosmetika (EP 377.091). Es dient darüber hinaus als Feuchthaltemittel (sog. Moisturizer), da es in der Lage ist Wasser zu binden. Chitosan lässt sich einsetzen zur Herstellung von Antitranspirantien, Badepräparaten (JP 6310.715) und Haarpflegemitteln (JP 63.277.607). Es dient als Träger für Riechstoffe in Seifen und Haarwaschmitteln (JP 6354.499) sowie, auf Cellulose aufgezogen, zur Herstellung gut haftbarer Make-up- Präparate (JP 0386.807). Chitosan ist sehr gut hautverträglich und erzeugt ein glattseidiges Gefühl, da es gut auf der Haut haftet ohne einzuziehen.
• Chitosan wird darüber hinaus als Stabilisator für stark saure Emulsionen sowie als Stabilisator und Verdickungsmittel in Polyvinylalkohol-Emulsionen eingesetzt. Ferner kann es zur Darstellung von Hydrogelen dienen. Verträglich ist Chitosan in Verbindung mit nichtionogenen, wasserlöslichen Gummen, Stärke, Glucose, Saccharose, Polyolen, Ölen, Fetten, Wachsen, nichtionogenen Emulgatoren und Säuren wie Essig-, Salz-, Salpeter-, Ameisen-, Citronen- und Milchsäure.
• Nicht verträglich ist Chitosan in Verbindung mit ionischen Gummen, Alkalien, sulfonierten Netzmitteln, Schwefelsäure und ihren Salzen, den Sulfaten.
• Letzteres stellt ein großes Hemmnis für den Einsatz von Chitosan in kosmetischen Formulierungen dar, die auf Wasser in Öl-Emulsionen (W/O-Emulsionen) bzw. Wasser in Silikonöl-Emulsionen (W/S-Emulsionen) basieren. Diese werden in der Regel durch Aussalzen mit Magnesiumsulfat stabilisiert. Der Zusatz von Elektrolyten in W/O- bzw. W/S-Emulsionen dient der Polaritätserhöhung der wässrigen Phase, wodurch die Emulsionen erst stabil werden, da die Emulgatoren durch diesen Effekt an die Phasengrenzen gedrängt werden. Da Sulfate in Verbindung mit Chitosan jedoch unlösliche Komplexe bilden, konnte dieses in W/O- bzw. W/S-Emulsionen bisher nicht eingesetzt werden. Auch andere Salze wie das weit verbreitete Natriumchlorid sind für die Stabilisierung von chitosanhaltigen W/O- bzw. W/S-Emulsionen ungeeignet, da es bei ihnen zu Öl- bzw. Wasserabscheidungen aus der Emulsion kommt.
• Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, stabile kosmetische Formulierungen auf W/O- bzw. W/S-Emulsionsbasis zu entwickeln, die als Inhaltsstoff Chitosan enthalten. Unter stabilen Emulsionen im Sinne der Erfindung versteht man dabei homogene Emulsionen, die ihre Konsistenz über einen längeren Zeitraum halten können, ohne dass es zu Phasenentmischungen oder Ausfällungen kommt.
• Die Lösung der Aufgabe besteht in der Verwendung von Magnesiumchlorid als Stabilisator. Durch Zusatz von Magnesiumchlorid in chitosanhaltige W/O- und W/S- Emulsionen gelingt in überraschender und für den Fachmann nicht vorhersehbarer Weise die Darstellung stabiler kosmetischer und dermatologischer Formulierungen, bei denen es weder zu Phasenentmischungen noch zu Ausfällungen kommt.
• Dabei ist der Einsatz von 0,05 bis 5,0 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 1,5 Gew.-% Magnesiumchlorid bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung erfindungsgemäß von Vorteil.
• Vorteilhaft im Sinne der Erfindung ist ferner der Einsatz von 0,01 bis 10 Gew.-% und insbesondere von 0,25 bis 1,5 Gew.-% Chitosan bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen bzw. dermatologischen Formulierung.
• Als erfindungsgemäß vorteilhaft hat sich dabei ein Verhältnis von 1 : 10 bis 10 : 1, als besonders vorteilhaft von 1 : 1 bis 1 : 2 Magnesiumchlorid zu Chitosan herausgestellt.
• Erfindungsgemäß besonders vorteilhaft ist die Verwendung der kosmetischen Formulierung als "Bodyproduct" sowie als "Aftersun-Produkt". Dabei versteht man unter "Bodyproduct" im Sinne der Erfindung Hautcremes, Hautlotionen, Milche, Salben, Öle, Balsame, Sera und andere Hautpflegeprodukte. "Aftersun-Produkte" sind dazu bestimmt, die Haut nach dem Sonnenbad zu kühlen und ihr Feuchthaltevermögen zu verbessern, wobei die Vermittlung des Kühleffektes eine zentrale Rolle spielt. Dieser Kühleffekt wird in der Regel durch hohe Mengen an Ethanol und Wasser erzielt, welches beim Verteilen der Formulierung auf der Haut spontan verdunstet. Ferner enthalten diese Präparate meist Feuchthaltemittel wie Glycerin oder Propylenglycol und entzündungshemmende Verbindungen wie zum Beispiel Allantion, α-Bisabolol, Panthenol oder Aloe-vera-Extrakt.
• Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie einzuschränken. Alle Mengenangaben, Anteile und Prozentanteile sind, soweit nicht anders angegeben, auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen bezogen. W/O-Emulsionen
  
  W/O-Emulsionen
  
  W/S-Emulsion
  
  W/S-Emulsionen
  
  

Claims (6)

1. Chitosanhaltige Wasser in Öl- (W/O-) und Wassser in Silikonöl (W/S-)-Emulsionen, welche Magnesiumchlorid enthalten.

2. Kosmetische Formulierungen nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass sie von 0,05% bis 5,0% und insbesondere von 0,5% bis 1,5% Magnesiumchlorid bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung enthalten.

3. Kosmetische Formulierungen nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass sie von 0,01% bis 10% und insbesondere von 0,25% bis 1,5% Chitosan bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung enthalten.

4. Kosmetische Formulierungen nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Verhältnis von 1 : 10 bis 10 : 1 und im besonderen von 1 : 1 bis 1 : 2 Magnesiumchlorid zu Chitosan beträgt.

5. Verwendung kosmetischer Formulierungen nach einem der vorherigen Ansprüche als "Bodyprodukt" sowie als "Aftersun-Produkt".

6. Verwendung von Magnesiumchlorid zur Stabilisierung von W/O bzw. W/S- Formulierungen.