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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein flüssiges Make-up-Kosmetikum.
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2. Beschreibung des relevanten Standes
der Technik
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Ein
mit einem flüssigen
Kosmetikum aufgetragenes Make-up, wie z.B. eine Grundierung, ein
Eyeliner und ein Lidschatten, war bislang anfällig für ein durch Schweiß, Tränen und
Talg hervorgerufenes Verschmieren und Faltigwerden und ein beim
Berühren
auftretendes Ablösen
der kosmetischen Schicht. Um dies zu verhindern, wurden den obigen
Kosmetika eine synthetische Harzemulsion sowie ein öllösliches
Harz mit schichtbildender Eigenschaft zugesetzt.
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Im
japanischen Patent 2704730 wird ein Kosmetikum beschrieben, welches
eine Schicht bildet, die über
eine ausgezeichnete Wasser- und Ölfestigkeit
verfügt
und ausgezeichnete physikalische Eigenschaften aufweist. Durch Vermischen
mit einem speziellen Acryl-Silicon Pfropfcopolymerisat als Schichtbildner
wird ein Kosmetikum erhalten, das sich sehr gut als Make-up eignet
und anwenden läßt.
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Im
japanischen Patent 2741237 wird ein wasserfreies Make-up-Kosmetikum
mit verbesserten Eigenschaften beschrieben, das eine ausgezeichnete
Wasser- und Ölfestigkeit
aufweist sowie gegen Abreiben beständig ist, welches dadurch charakterisiert
ist, daß es
5,0 bis 30,0 Gew.-% eines Acryl-Silicon-Pfropfcopolymerisats, 2,5
bis 30,0 Gew.-% eines niederviskosen Siliconöls, 20,0 bis 80,0 Gew.-% eines
flüchtigen
Kohlenwasserstofföls
und 10,0 bis 50,0 Gew.-% eines kosmetischen Puders aufweist.
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Das
japanische Patent
JP 2700816 betrifft
eine Hartgelzusammensetzung mit einem Acryl-Silicon-Copolymerisat und einem Siliconöl mit einer
Viskosität
von 50 mPa·s
oder weniger sowie ein Kosmetikum mit denselben Inhaltstoffen. Es
wird ein Kosmetikum beschrieben, das sich über längere Zeit glatt und frisch
anfühlt und
stabil ist, das sich leicht anwenden läßt und bei Anwendung einen
ausgezeichneten Gefühlseindruck
vermittelt.
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Das
japanische Patent Hei 7-196449 beschreibt ein Make-up-Kosmetikum
für die
Augen, das einen homogenen Überzug
bildet, sich gut verstreichen läßt und über eine
gute Wasser- und Talgfestigkeit verfügt. Das Kosmetikum weist eine
hohe Festigkeit und gute Hafteigenschaften für den Überzug auf und ist daher als Make-up
ausgezeichnet haltbar, vermittelt über längere Zeit einen guten Gefühlseindruck
und ist stabil. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß es Trimethylsiloxykieselsäure, ein
Acryl-Silicon Pfropfcopolymerisat, ein niedrig siedendes Siliconöl und/oder
einen niedrig siedenden Isoparaffin-Kohlenwasserstoff enthält.
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Eine
synthetische Harzemulsion und ein öllösliches Harz, welche bisher
als schichtbildende Mittel verwendet wurden, erwiesen sich jedoch
als nicht genügend
wirksam, um ein durch Schweiß,
Tränen
und Talg hervorgerufenes Verschmieren und Faltigwerden und ein beim
Berühren
auftretendes Ablösen
der kosmetischen Schicht zu verhindern. Obwohl sich bei Verwendung
eines Acryl-Silicon-Pfropfcopolymerisats eine Verbesserung gegen
Verschmieren, Faltigwerden und Ablösen des Make-ups erzielen ließ, genügten sie
jedoch nicht den Anforderungen an gute Auftrageeigenschaften und
an einen guten Gefühlseindruck
bei der Anwendung.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein flüssiges Make-up-Kosmetikum zur Verfügung zu
stellen, das über
ausgezeichnete Wasser- und Talgfestigkeit verfügt, ein Ablösen des Make-up wirksam verhindert,
eine gute Haltbarkeit und gute Auftrageeigenschaften aufweist und
beim Tragen als Make-up einen guten Gefühlseindruck vermittelt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ausgedehnte
wiederholte Untersuchungen seitens der Erfinder zeigten, daß sich ein
flüssiges Make-up-Kosmetikum,
welches die obige Aufgabe zu lösen
vermag, dadurch erhalten läßt, daß man ein
spezielles Pfropfcopolymerisat auf Basis von Acryl-Silicon als filmbildendes
Mittel zusammen mit einem niedrig siedenden Siliconöl und kugeligem
feinteiligen Puder als Gleitmittel einsetzt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher ein flüssiges Make-up-Kosmetikum mit
den folgenden Komponenten (a), (b) und (c):
(a)
einem Acryl-Silicon-Pfropfcopolymerisat | 5
bis 15 Gew.-%, |
(b)
einem Puder aus sphärischen
Feinteilchen mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,05 bis
100 μm | 10
bis 20 Gew.-%, |
und | |
(c)
einem niedrig siedenden Siliconöl | 30
bis 50 Gew.-%; |
sowie als Rest wässrige, ölige oder puderförmige Komponenten,
die in herkömmlichen
Kosmetika zur Anwendung kommen.
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Vorzugsweise
wird das oben beschriebene Make-up-Kosmetikum in einen mit einer
Bürste
als Auftragungsmittel ausgestatteten Applikator für Flüssigkosmetika
gefüllt.
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Das
erfindungsgemäße flüssige Kosmetikum
verfügt über eine
ausgezeichnete Dispergierbarkeit und gute Hafteigenschaften auf
der Haut. Es ist darüber
hinaus wasser- und talgfest und verhindert ausgezeichnet, daß die kosmetische
Schicht verschmiert und faltig wird und daß das Make-up abblättert und
ausbleicht. Ferner wird ein Kosmetikum erhalten, welches für eine ausgezeichnete
Haltbarkeit des Make-ups sorgt, das sich gleichmäßig ohne Unebenheiten auftragen
läßt und welches
beim Anwenden ein glattes und frisches Hautgefühl vermittelt.
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GENAUE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Das
im erfindungsgemäßen Kosmetikum
verwendete Acryl-Silicon-Pfropfcopolymerisat ist eine bekannte,
in der japanischen Patentschrift 2704730 beschriebene Substanz und
läßt sich über radikalische
Copolymerisation einer an einem Ende der Molekülkette eine radikalisch polymerisierbare
Gruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxan-Verbindung mit einem hauptsächlich Acrylat
und/oder Methacrylat aufweisenden radikalisch polymerisierbaren
Monomer synthetisieren. In diesem Falle enthält die als Rohmaterial dienende
Dimethylpolysiloxan-Verbindung mit einer radikalisch polymerisierbaren
Gruppe an einem Ende der Molekülkette eine
durch die folgende allgemeine Formel (I) wiedergegebene Verbindung:
in welcher
R
1 eine Methyl-Gruppe oder ein Wasserstoffatom;
R
2 eine zweibindige gesättigte Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen und einem geraden oder verzweigten
Kohlenstoff-Gerüst
darstellt, in welches ein oder zwei Etherbindungen eingebunden sind;
R3 eine Methyl- oder Butylgruppe bedeutet und n eine Zahl von 3
bis 300 ist.
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Das
hauptsächlich
Acrylat und/oder Methacrylat aufweisende radikalisch polymerisierbare
Monomer, welches den anderen Rohstoff darstellt, ist eine Verbindung
mit einer radikalisch polymerisierbaren ungesättigten Bindung im Molekül. Ein hierfür geeignetes
Acrylat und/oder Methacrylat ist ein Alkyl-(Meth)acrylat, wie z.B.
Methyl-(Meth)acrylat, Ethyl-(Meth)acrylat, n-Butyl-(Meth)acrylat
und 2-Ethylhexyl-(Meth)acrylat; ein Hydroxyalkyl-(Meth)acrylat,
wie z.B. 2.-Hydroxyethyl-(Meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl-(Meth)acrylat,
Stearyl-(Meth)acrylat, Behenyl-(Meth)acrylat und Perfluoralkyl-(Meth)acrylat
mit einer Fluorkohlenstoffkette von 1 bis 10 Kohlenstoffatomen.
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Als
Acryl-Silicon-Pfropfcopolymerisat können käuflich erhältliche Produkte eingesetzt
werden, wie z.B. KP-545 (hergetellt von Shin-Etsu Chemical Co.,
Ltd.), welches eine Mischlösung
aus einem Acryl-Silicon-Pfropfcopolymer und Decamethylcyclopentansiloxan
darstellt.
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Der
Gehalt an Acryl-Silicon-Pfropfcopolymerisat für die oben beschriebene Mischung
beträgt 5
bis 15 Gew.-%. Wird dieser Bereich eingehalten, läßt sich
die erwünschte
Beständigkeit
gegen Wasser und Talg erzielen und das Make-up kann aufgetragen
werden, ohne zu verwischen oder abzublättern.
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Im
erfindungsgemäßen Kosmetikum
besteht das als Komponente (b) eingesetzte sphärische, feinteilige Puder beispielsweise
aus Nylon, Polyacrylnitril, Polyester, Polypropylen, Polyethylen,
Polystyrol, Silicon und Cellulose sowie aus anorganischen sphärischen
Pudern aus Magnesiumsilicat, Calciumsilicat und Kieselsäureanhydrid.
Das sphärische,
feinteilige Puder weist einen mittleren Teilchendurchmesser von
0,05 bis 100 μm
auf, insbesondere bevorzugt ist ein Bereich von 0,05 bis 20 μm.
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Bevorzugte
käufliche
Produkte für
das sphärische,
feinteilige Puder sind z.B. P-1500 (hergestellt von Catalysts & Chemicals Ind.
Co., Ltd.), PS-500 (hergestellt von Toray Industries, Inc.) und
Tospearl (hergestellt von GE Toshiba Silicone, Ind. Co., Ltd.).
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Falls
erforderlich, kann mindestens eines der sphärischen, feinteiligen Puder
einer Oberflächenbehandlung
unterzogen werden, z.B. mit Öl,
Silicon, einer Fluorverbindung, einem Tensid, einer Aminosäure oder einem
Hochpolymer. Der Gehalt an sphärischem,
feinteiligen Puder für
die oben beschriebene Mischung liegt im Bereich von 10 bis 20 Gew.%,
bezogen auf das gesamte Kosmetikum.
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Das
im erfindungsgemäßen Kosmetikum
als Komponente (c) eingesetzte niedrig siedende Siliconöl umfaßt sowohl
offenkettige als auch cyclische Siliconöle, wie z.B. Dimethylpolysiloxan,
Octamethylcyclotetrasiloxan und Decamethylcyclopentansiloxan, jeweils
mit niedrigem Polymerisationsgrad. Käufliche Produkte davon sind
z.B. KF994 und KF995 (hergestellt von Shin-etsu Chemical Co., Ltd.).
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Die
obigen niedrig siedenden Siliconöle
können
entweder einzeln oder in geeigneter Kombination von wahlweise zwei
oder mehreren Arten eingesetzt werden.
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Der
Gehalt an niedrig siedendem Siliconöl für die Mischung liegt im Bereich
von 30 bis 50 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtgehalt des Kosmetikums.
Diese niedrig siedenden Siliconöle
wirken nicht nur als Lösungsmittel
für das
oben beschriebene Acryl-Silicon-Pfropfcopolymerisat, sondern auch
als wichtiges Element zur Erhöhung
der Haltbarkeit und Haftfähigkeit
für die
Make-up-Schicht.
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Desweiteren
werden wässrige, ölige sowie
Puderförmige
Komponenten, welche in herkömmlichen Kosmetika
zur Anwendung kommen, zusätzlich
zu den oben beschriebenen essentiellen Komponenten in den erfindungsgemäßen Kosmetika
eingesetzt. Solange sie in ihrer Wirkung der vorliegenden Erfindung
nicht entgegenstehen, lassen sich speziell z.B. Befeuchter, Konservierungsmittel,
Antioxydantien, UV-Absorber, Schönheitsmittel,
Parfums, wasserlösliche
Hochpolymere, Verschnittmittel für
Pigmente, Farbpigmente, organische Puder, hydrophobierte Pigmente
und synthetische organische Nahrungsmittelzusätze einsetzen.
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Die
nach obiger Beschreibung erhaltenen erfindungsgemäßen Kosmetika
lassen sich vermischt mit einem Puder, unabhängig von ihrer Verwendung,
in Form eines flüssigen
Make-up-Kosmetikums zubereiten. Geeignet für eine Herstellung daraus sind
z.B. Kosmetika wie Grundierungen, Eyeliner, Lidschatten, Rouges, Lippenstifte
und Maskaras. Vorzugsweise läßt sich
ein erfindungsgemäßes flüssiges Make-up-Kosmetikum
in einem Applikator für
Flüssigkosmetika
nach Art eines Füllhalters
mit einer Bürste
als Auftragungsmittel einsetzen und es wird besonders bevorzugt
in der Form angewandt, in der es in den Applikator gefüllt ist.
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Der
Grund, warum das erfindungsgemäße flüssige Make-up-Kosmetikum über bis
dahin nicht erhaltene ausgezeichnete Eigenschaften verfügt, ist
darin zu sehen, daß sowohl
die durch das Acryl-Silicon-Pfropfcopolymerisat bewirkte Haltbarkeit
des Make-ups als auch die auf dem sphärischen feinteiligen Puder
beruhende leichte Auftragbarkeit dann wirksam zur Geltung kommen,
wenn die spezielle Kombination der Komponenten (a) bis (c) in den
folgenden Bereichen eingesetzt wird:
(a)
Acryl-Silicon-Pfropfcopolymerisat | 5
bis 15 Gew.-%, |
(b)
Puder aus sphärischen
Feinteilchen mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,05 bis
100 μm | 10
bis 20 Gew.-%, |
und | |
(c)
niedrig siedendes Siliconöl | 30
bis 50 Gew.-%. |
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Wie
in den später
beschriebenen Beispielen dargelegt, können damit die erwarteten besseren
Eigenschaften sowie der frische Gefühlseindruck beim Auftragen
erzielt werden. Derartige Eigenschaften lassen sich hauptsächlich durch
die Zugabe des sphärischen
feinteiligen Puders und das beim Vermischen der jeweiligen Komponenten
eingehaltene Gleichgewicht erhalten.
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BEISPIELE
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Im
Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Beispiele
und Vergleichsbeispiele näher erläutert; die
Erfindung soll durch diese Beispiele jedoch nicht eingeschränkt werden.
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Zur
Durchführung
von Tests und einer sensorischen Auswertung auf Wasserfestigkeit,
Talgfestigkeit, Make-up-Haltbarkeit, Auftragungseigenschaften und
Frischegefühl
wurden Lidschatten gemäß der in
Tabelle 1 wiedergegebenen Rezepturen zubereitet: Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Wasserfestigkeit:
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Mit
einem Applikator wurde eine geeignete Probenmenge auf eine Glasplatte
gegeben, um eine Schicht einer zuvor festgelegten Dicke zu bilden.
Nach dem Eintrocknen wurde die Schicht zum Auswerten mit einem Finger
in Wasser gerieben.
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Talgfestigkeit:
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Mit
einem Applikator wurde eine geeignete Probenmenge auf eine Glasplatte
gegeben, um eine Schicht einer zuvor festgelegten Dicke zu bilden.
Nach dem Eintrocknen wurde mit dem Applikator künstlicher Talg darübergeschichtet
und nach einer bestimmten Zeit die Schicht zur Auswertung mit einem
Finger gerieben.
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Make-up-Haltbarkeit,
Auftragungseigenschaften und Frischegefühl bei Anwendung: Die Probe
wurde einem aktuellen Anwendungstest unterzogen und ausgewertet.
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<Auswertungskriterien>
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- :
sehr gut
- O: gut
- Δ: weniger
gut
- x: schlecht
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- *1 KP545 (Shin-Etsu Chemical Co., Ltd.)
- *2 P-1500 (Catalysts & Chemicals
Ind. Co., Ltd.)
- *3 KF 995 (Shin-Etsu Chemical Co., Ltd.)