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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Einführen von
Schiffchenbobinen in die Schiffchen einer Schiffchenstickmaschine
sowie eine Vorrichtung zur Ausführung
des Verfahrens.
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Bei
Schiffchenstickmaschinen besteht die Notwendigkeit, die den Hinterfaden
bildenden Schiffchen mit entsprechendem neuen Faden zu bestücken. Der
Faden ist in bekannter Weise auf sogenannten Schiffchenbobinen aufgespult.
Beim Auslaufen des Fadens der Bobine war es bisher erfordelich, das
Schiffchen aus der Schiffchenstickmaschine zu entnehmen, von eventuell
anhaftenden Fadenresten zu befreien und an einem, von der Schiffchenstickmaschine
entfernten, Ort zu öffnen,
um in den Innenraum des Schiffchens eine neue Bobine einzuführen. Sodann
war der Faden der Bobine an der deckelseitigen Fadenbremse einzufädeln.
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In
der Patentschrift
DE 116560 ist
eine Maschine zum selbsttätigen
Einführen
der Schiffchenbobinen in die Schiffchen einer Schiffchenstickmaschine
dargestellt.
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Mittels
eines Antriebshebels wird über
eine entsprechende Kulissenführung
ein Schwenkhebel betätigt,
an dessen vorderen freien Ende die Schiffchenbobine angeordnet ist,
welche in das Schiffchen eingelegt und dort angedrückt wird.
Nachteil dieser Anordnung ist, dass der an der Bobine ansetzende Faden
nicht ohne Weiteres erfasst und für eine weitere Verarbeitung
bereitgestellt werden kann. Die dort gezeigte Schiffchenbobine wird
deshalb nur in das Schiffchen eingedrückt und dort festgehalten.
In einem nächsten,
nicht dargestellten Verfahrensschritt muss jedoch der Faden eigens
gesucht und für
die Weiterverarbeitung bereitgestellt werden.
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Die
vom gleichen Anmelder stammende
CH 36154 zeigt
eine ähnliche
Vorrichtung, die jedoch mit einer aufwendigen Antriebsvorrichtung
arbeitet.
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Auch
bei dieser bekannten Anordnung wird die Bobine aus einem Magazin
entnommen, wobei die Bobine am freien schwenkbaren Ende eines Hebels
aufgenommen und eingeklemmt wird. Sie wird dann in das Schiffchen
eingelegt und festgedrückt.
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Hier
besteht ebenfalls der Nachteil, dass der an der Bobine befindliche
Faden nicht für
eine Weiterverarbeitung automatisch bereitgestellt werden kann.
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Bei
dem Patent laut der
DE 250806 wird
eine Einfädelvorrichtung
für Stickmaschinenschiffchen-Füllmaschinen beschrieben, bei
der das Schiffchen in einem Behälter
aufgenommen wird. Bei dieser Druckschrift wird vorausgesetzt, dass
die Bobine bereits schon in das Schiffchen eingesetzt ist und auf einer
sogenannten Speiserinne sind die zu füllenden und einzufädelnden
Schiffchen eingelegt. Am unteren Ende der Rinne ist ein verschiebbar
angeordnetes Schiffchenbett mit beweglichem Deckel und an dem selben
verschiebbar gelagerten Schieber befestigt.
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Über einen
Einfädler
wird der Spulenfaden in dem Schlitz am Schiffchendeckel und unter
die Bremsfeder hindurchgeführt,
wobei mit einem Durchziehhaken der Faden durch das Loch in der Schiffchenwand
hindurchgezogen wird.
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Der
Einfädler
besteht aus einem nach allen Seiten hin beweglichen Arm, in welchem
ein Haken längsverschiebbar
gelagert ist, der zum Erfassen des Fadens aus dem Arm herausbewegt
und zum Festhalten des erfassten Fadens mit diesem wieder in den
Arm zurückgezogen
wird.
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Bei
dieser bekannten Maschine wird deshalb nur die Einfädelvorrichtung
dargestellt. Es ist nicht dargestellt, wie die Bobinen in das Schiffchen
einer Schiffchenstickmaschine eingebracht, dort geklemmt und der
geklemmte Faden schließlich
der Einfädelvorrichtung
zugeführt
wird. Bei dieser Druckschrift ist vorausgesetzt, dass der Faden
in irgendeiner Form zugänglich
ist und in der Einfädelvorrichtung
weiterverarbeitet werden kann.
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Bei
der
DE 2065264 A1 ist
eine Fadenfang- und Schneidvorrichtung für den Schiffchenfaden bei Schiffchenstickmaschinen
dargestellt. Diese Vorrichtung wird nur im Zuge der Verarbeitung
der Bobinen in der Schiffchenstickmaschine verwendet. Sie dient jedoch
nicht zum automatischen Einführen
von Schiffchenbobinen in das Schiffchen einer Schiffchenstickmaschine.
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In
dieser Druckschrift ist die Aufgabe gestellt, den Schiffchenfaden
in der richtigen Länge
für ein Wiederansticken
gleichzeitig an jedem über
die ganze Stickfeldfläche
verteilten Schiffchen abzuschneiden und festzuhalten. Eine solche
Vorrichtung ist deshalb an der Rückseite
der Stickmaschine angeordnet. Damit ist es jedoch nicht möglich, ein
Verfahren zum automatischen Einführen
von Schiffchenbobinen in die Schiffchen einer Schiffchenstickmaschine
mit Verarbeitung des Fadens der Bobine zu erreichen.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum automatischen Zuführen von Schiffchenbobinen
in die Schiffchen einer Schiffchenstickmaschine mit Verarbeitung
des Fadens der Bobine zu beschreiben.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch ein Verfahren nach
Anspruch 1 oder 2 gekennzeichnet.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der übrige Vorteil, dass nun das
Bestücken
von Schiffchen mit zugeordneten Schiffchenbobinen automatisiert
ist.
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In
dem beanspruchten Verfahren insbesondere nach Anspruch 2 ist es
vorgesehen, dass zunächst
der Faden der Bobine gesucht und in eine entsprechende Fadenansaugvorrichtung
aufgenommen und dort geklemmt wird. Nach dem Festklemmen des Fadens
kann die Schiffchenbobine (bei geklemmtem Faden) aus der zugeordneten
Haltevorrichtung ausgestoßen
werden, wobei es bevorzugt wird, wenn die Ausstoßvorrichtung etwa senkrecht
zur Fadenaufnahmevorrichtung in der Fadenansaugvorrichtung erfolgt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Verfahren zum automatischen Einführen von Schiffchenbobinen
in die Schiffchen einer Schiffchenstickmaschine dadurch gekennzeichnet,
dass zunächst
- • eine
Haltevorrichtung mit einer Bobine bestückt,
- • der
Faden der Bobine mittels einer entsprechenden Fadenansaugvorrichtung
gesucht und festgeklemmt,
- • die
Bobine aus der Haltevorrichtung herausbefördert,
- • in
eine Liftstation für
die Zuführung
zum Schiffchen verbracht und abschließend
- • in
das Schiffchen eingelegt wird, (Anspruch 2)
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Die
Bobine mit dem in der Haltevorrichtung festgeklemmten Faden verlässt nun
die Haltevorrichtung, indem sie in eine Liftstation fällt. Während des Fallens
der Bobine in die Liftstation wird der in der Haltevorrichtung geklemmte
Faden losgelassen und nachfolgend in der Liftstation wiederum angesaugt und
geklemmt.
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Die
Erfindung sieht also zwei unterschiedliche und räumlich voneinander getrennte
Fadenklemmeinrichtungen vor. Die erste Fadenklemmeinrichtung ist
in der Haltevorrichtung angeordnet, während, räumlich davon getrennt, eine
gleichartig funktionierende Fadenklemmeinrichtung in deren Liftstation
angeordnet ist, die sich im Verfahrensablauf hinter der Haltevorrichtung
befindet.
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Die
Erfindung kann selbstverständlich
auch nur mit einer einzigen Klemmvorrichtung auskommen, wobei dann
der Faden in der Haltevorrichtung geklemmt bleibt und die Liftstation
keine eigene Klemmeinrichtung mehr aufweist.
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Dies
bedingt allerdings, dass ein längeres Fadenende
vorhanden ist. In diesem Fall würde
also das Fadenende in der Haltevorrichtung geklemmt bleiben, und
die Bobine würde
dann mit der Liftstation gegen die unterhalb der Liftstation angeordnete Einspannvorrichtung
für das
Schiffchen transportiert werden, wo das Schiffchen eingeführt wird.
Erst nach dem vollständigen,
lagerichtigen Einführen
der Bobine in das Schiffchen würde
dann der Faden losgelassen.
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Wichtig
bei der Erfindung ist also, dass in der Haltevorrichtung zunächst das
Fadenende der Bobine gesucht und festgeklemmt wird.
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Es
hat sich nämlich
herausgestellt, dass eine Erkennung, an welcher Stirnseite der Bobine
der Faden liegt, messtechnisch außerordentlich schwierig ist.
Dies deshalb, weil derartige Fäden
an Bobinen auch dazu neigen, teilweise um die Bobine gewickelt oder
abgeknickt zu sein, so dass sie sich eng an den Außenumfang
der Bobine anlegen und eben messtechnisch nur schwierig zu erfassen
sind.
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Hier
setzt die Vorrichtung nach der Erfindung (Anspruch 17) ein, die
vorsieht, dass das jeweilige Fadenende der Bobine automatisch erkannt
und festgeklemmt wird. Es gibt also nur die Möglichkeit, dass der zu suchende
und festzuklemmende Faden der Bobine entweder an der linken oder
an der rechten Stirnseite aus der Bobine hervorsteht. Zu diesem Zweck
wird eine Haltevorrichtung als erfindungswesentlich beansprucht,
die im Wesentlichen aus einer Grundplatte besteht, die eine vertiefte
Rinne ausbildet. In diese Rinne wird die Bobine gefördert und
liegt dort frei mit gewissem axialen und radialen Spiel in der Rinne,
jeweils stirnseitig fluchtend. Zu den Stirnseiten der Bobine sind
einander gegenüberliegende Fadenansaugvorrichtungen
angeordnet, die mit entsprechenden Klemmeinrichtungen kombiniert
sind.
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Sobald
nun die Bobine in der Rinne auf der Grundplatte der Haltevorrichtung
gefördert
wurde, werden die beiden Fadenansaugvorrichtungen, die einander
gegenüberliegen,
in Betrieb gesetzt und erzeugen einen entsprechenden starken Saugstrom auf
die jeweilige Stirnseite der Bobine, (Anspruch 3).
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An
der Stirnseite der Bobine, an der der Faden sitzt, wird dieser nun
automatisch in eine der beiden Fadenansaugvorrichtungen aufgenommen
und nach einer gewissen festgesetzten Zeit von der in der Fadenansaugvorrichtung
angeordneten Klemmeinrichtung festgeklemmt.
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Versuche
haben gezeigt, dass mit der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung das Fadenende des
mobilen Fadens innerhalb von 3/10tel Sekunden gefunden wird. Nachdem
also nach einer bestimmten Zeit des Betriebs der Fadenansaugvorrichtungen
vorausgesetzt werden kann, dass der Faden auch gefunden und in einer
der Ansaugvorrichtungen geklemmt wurde, kann nachfolgend eine Stoßvorrichtung
in Tätigkeit
gesetzt werden.
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Nach
Ablauf dieser Zeit tritt nun die Stoßvorrichtung in Kraft und stößt die Bobine
mit dem in einer der Fadenansaugvorrichtungen geklemmten Faden aus
der Haltevorrichtung heraus, wobei es bevorzugt wird, dass die Bobine über eine
schräg
nach unten gerichtete Rutschfläche,
die oben genannte Liftstation, abrutscht. Dies ist ein besonders
schonender Transport der Bobine, die somit in die röhrenförmige Liftstation
hineinbefördert
wird.
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Im Übergangsbereich
zwischen der Haltevorrichtung und die sich daran anschließende Liftstation
wird das in der Haltevorrichtung geklemmte Fadenende losgelassen
und gelangt so ebenfalls in die Liftstation.
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Die
Liftstation ist über
eine relativ große
Strecke von 100 mm verschiebbar angetrieben.
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In
der Liftstation ist eine gleichartige Fadenansaugvorrichtung vorhanden,
mit der wiederum das Fadenende aufgenommen und geklemmt wird. Nach Ablauf
von 3/10tel Sekunden kann davon ausgegangen werden, dass auch das
Fadenende in der Liftstation gefunden und festgeklemmt wurde, und
danach wird die Liftstation gegen das geöffnete Schiffchen geführt, so
dass die Bobine bei in der Liftstation geklemmtem Faden erst schräg in den
Innenraum des Schiffchens hineinrutscht, dort kippt und seine lagenrichtige,
liegende Stellung in dem Schiffchen einnimmt. Es kommt danach dann
eine Einfädelvorrichtung
in Tätigkeit,
die das in der Liftstation geklemmte Fadenende übernimmt und in lagenrichtiger
Weise in die Fadenbremse im Deckel des Schiffchens einfädelt.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre wird also eine vollständig automatisierte
Befüllung
von Schiffchen mit zugeordneten Schiffchenbobinen beansprucht.
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Wesentliches
Merkmal der Erfindung ist also, dass eine rein mechanische Erkennung
des Bobinenfadens erfolgt, nämlich
durch zwei einander fluchtend gegenüberliegende Fadenansaugvorrichtungen
in der Haltevorrichtung, wobei in den Fadenansaugvorrichtungen zugeordnete
Klemmvorrichtungen integriert sind.
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Nachdem
beide Fadenansaugvorrichtungen synchron arbeiten, kann davon ausgegangen
werden, dass mindestens eine Fadenansaugvorrichtung den Faden auch
fasst und festklemmt.
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Dies
ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber der messtechnischen Erfassung
des Fadenendes an der Bobine. Es werden also erfindungsgemäß die Schwierigkeiten
vermieden, dass das Fadenende nicht richtig erkannt werden kann,
weil durch die entsprechenden Fadenansaugvorrichtungen derart starker
Unterdruck auf die jeweilige Stirnseite der Bobine erzeugt wird,
dass ein dort an der Stirnseite befindlicher und etwa in axialer
Richtung gerichteter Faden auf jeden Fall von einer der beiden Fadenansaugvorrichtungen
eingesaugt wird.
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Mit
der Erfindung können
also mit der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
sowohl Stapelgarne als auch Filamentgarne einwandfrei erkannt und in
der Haltevorrichtung und den dort zugeordneten Fadenansaugvorrichtungen
verarbeitet werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher
erläutert.
Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere
erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es
zeigen:
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1:
eine perspektivische Ansicht einer Haltevorrichtung nach der Erfindung;
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2:
die Haltevorrichtung nach 1 in einem
weiteren Verfahrensschritt;
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3:
die Haltevorrichtung nach 1 und 2 in
einem dritten Verfahrensschritt mit Darstellung weiterer Einzelheiten;
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4:
schematisiert den Aufbau einer Fadenansaugvorrichtung in einem ersten
Arbeitsschritt;
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5:
die Fadenansaugvorrichtung nach 4 in einem
zweiten Arbeitsschritt;
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6:
die Fadenansaugvorrichtung nach 4 und 5 bei
geklemmtem Faden.
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In 1 besteht
die Haltevorrichtung 1 im Wesentlichen aus einem nach oben
offenen U-Profil, welches aus zwei Seitenwangen 2, 3 besteht,
die zwischen sich eine Grundplatte 4 aufnehmen. Die Seitenwangen 2, 3 stehen über der
Grundplatte 4 seitlich hervor, so dass sich also ein rinnenartiger Aufbau
der Haltevorrichtung 1 er gibt. An der hinteren Seite der
Haltevorrichtung 1 ist hierbei eine Stoßvorrichtung 10 für das Ausstoßen der
Bobine 6 angeordnet, während
an der vorderen Seite der Haltevorrichtung 1 eine schräg nach unten
gerichtete Rutschfläche 9 angeordnet
ist.
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Die
zu verarbeitende Bobine 6 wird durch ein Zufuhrrohr 7 in
Fallrichtung 8 nach unten auf die Grundplatte 4 gefördert, wobei
im Bereich der Grundplatte 4 eine quer zur Längsachse
der Grundplatte 4 verlaufende Rinne 5 vorhanden
ist, welche die Bobine 6 aufnimmt.
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In
dieser Rinne 5 hat die Bobine 6 radiales und axiales
Spiel.
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Es
soll nun der an einer der beiden Stirnseiten der Bobine 6 befindliche
Faden 15 erfasst und durch eine entsprechende Klemmvorrichtung
festgeklemmt werden.
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Zu
diesem Zweck sind in den Seitenwangen 2, 3 der
Haltevorrichtung 1 zwei einander gegenüberliegende und fluchtend zueinander
ausgerichtete Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 angeordnet.
Die Mündungen
der beiden Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 sind
genau auf die jeweilige Stirnseite der Bobine 6 gerichtet.
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Sobald
nun die Bobine 6 in der Rinne 5 der Grundplatte 4 liegt,
werden die beiden Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 (siehe 4 bis 6)
in Betrieb genommen, wobei ein starker Unterdruck in das Saugrohr 21 hinein,
in Pfeilrichtung 22, erzeugt wird. Daher wird das zu suchende
Ende des Fadens 15 in der Mündung 19 der Fadenansaugvorrichtung 13, 14 aufgenommen,
(vgl. auch Anspruch 4, 5).
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Die
Mündung 19 ist
hierbei am axialen Ende eines Saugrohres 18 angeordnet,
welches von einem Querkanal 20 durchsetzt ist, an dem luftschlüssig das Saugrohr 21 ansetzt.
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In
axialer Richtung hinter der Mündung 19 ist die
Klemmvorrichtung angeordnet, die im Wesentlichen aus einem Zylinder 23 besteht,
der eine axial bewegbare Kolbenstange 24 aufweist, an deren
vorderem, freien Ende das Klemmstück 25 angeordnet ist.
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Zunächst wird
also, gemäß 4,
das Fadenende des Fadens 15 in die Mündung 19 eingesaugt und
nimmt, gemäß 5,
die Stellung 15' ein.
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Sobald
diese Stellung nach einer Zeit von etwa 3/10tel Sekunden erreicht
ist, wird der Zylinder 23 betätigt und das Klemmstück 25 klemmt
das Fadenende an einer zugeordneten Klemmkante 26 im Bereich
des Saugrohres 18 ein. Dieser Vorgang wird bei beiden Fadenansaugvorrichtungen 13 und 14 ausgeführt, (Anspruch
6)
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Damit
ist das Fadenende sicher festgeklemmt und erfasst.
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Es
folgen nun die weiteren Verfahrensschritte, wie in 2 dargestellt.
Gemäß 2 wird
nun die Stoßvorrichtung 10 in
Betrieb gesetzt, wobei an der Kolbenstange 17 des Zylinders 11 ein
Stößel 12 angeordnet
ist, der etwa dreiecksförmig
profiliert ist, (Anspruch 7).
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Es
ergibt sich damit am Stößel 12 jeweils eine
linke und eine rechte Abweisfläche 37, 38.
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Wurde
das Fadenende des Fadens 15 in der linken Fadenansaugvorrichtung 14 erfasst
und geklemmt, dann wird die Bobine 6 von der Abweisfläche 38 erfasst,
während,
wenn das Fadenende des Fadens 15 der Fadenansaugvorrichtung 13 erfasst
wurde, die Abweisfläche 37 wirksam
ist. Es ist also jeweils die dem Fadenende zugewandte Seite, die
zur Wirkung kommt, (vgl. auch Anspruch 8).
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist es im Übrigen vorgesehen, dass die
beiden Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 in axialer
Richtung zur Bobine 6 verschiebbar ausgebildet sind (Pfeilrichtungen 16). Die
Verschiebung erfolgt etwa um einen Verschiebeweg von 5 mm und wird
gesteuert durch einen nicht näher
dargestellten pneumatischen Antriebszylinder, dessen Kolbenstange
jeweils mit einer Fadenansaugvorrichtung 13, 14 verbunden
ist und die jeweilige Ansaugvorrichtung 13, 14 in
der Pfeilrichtung 16 oszillieren lässt.
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Durch
die Oszillation der beiden Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 werden
also ruckweise die Mündungen 19 dieser
Vorrichtungen 13, 14 gegen die jeweilige Stirn seite
der Bobine 6 bewegt, wodurch also ein oszillierender Unterdruck
an der jeweiligen Stirnseite der Bobine 6 erzeugt wird,
was ein Abziehen des Fadens 15 an der Bobine 6 wesentlich
erleichtert.
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Nachdem
die Stoßvorrichtung 10,
gemäß 2,
die Bobine 6 in die Stellung 6' gebracht hat, rutscht diese, gemäß 3, über die
Rutschfläche 9 in
Pfeilrichtung 29 nach unten und gelangt dort in den Einführspalt
einer Liftstation 28. Diese besteht im Wesentlichen aus
einem Hohlrohr, an dessen unteren Seite ein in den Pfeilrichtungen 35 bewegbarer angetriebener
Stößel 36 angeordnet
ist, (Anspruch 9).
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Die
Bobine 6 fällt
also in das Hohlrohr der Liftstation 28 hinein und gelangt
dort mit der unteren Stirnseite auf den Stößel 36. Im Übrigen ist
die Liftstation 28 in den Pfeilrichtungen 34 bewegbar
angetrieben, d. h., sie kann bündig
an die Rutschfläche 9 der
Haltevorrichtung 1 herangefahren werden und andererseits
auch etwa bündig
in Gegenüberstellung zu
dem zu beschickenden Schiffchen 31 verfahren werden.
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Sobald
die Bobine 6 in der Liftstation 28 eingeführt ist,
wird die Klemmvorrichtung in den Fadenansaugvorrichtungen 13 oder 14 gelöst und der
freie Faden 15 befindet sich dann ebenfalls in der Liftstation 28.
In dieser Stellung tritt nun eine weitere Fadenansaug- und Klemmeinrichtung 33 in
Betrieb, die das lose Fadenende aufnimmt und klemmt. In dieser Stellung
wird nun die Liftstation 28 in Pfeilrichtung 34 gegen
das zu bestückende
Schiffchen 31 verfahren, bis die Liftstation 28 etwa
die Stellung nach 3 hat.
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Die
Bobine 6 wird nun schräg
in das Schiffchen 31 hineinrutschen, so dass die hintere
Stirnseite 39, also die der Fadenaustrittsseite gegenüberliegende
Stirnseite, an der Innenseite des Schiffchens 31 anschlägt.
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Die
Bobine 6 verschwenkt dann bei Wegfahren der Liftstation 28 (die
im Wesentlichen aus dem Rohr 30 besteht) in Pfeilrichtung 40 in
das Schiffchen 31 hinein und nimmt dort die Stellung 6''' ein.
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Hierbei
ist der Faden 15 immer noch in der Klemmeinrichtung 33 der
Liftstation 28 aufgenommen und festgehalten.
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Es
wird im Übrigen
vorausgesetzt, dass der Stößel 36 nach
außen
verfahren wurde, um überhaupt
ein nach unten gerichtetes Herausfallen der Bobine 6 aus
dem Rohr 30 zu gewährleisten.
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Die
weiteren Verfahrensschritte sind nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung.
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Der
nächste
Verfahrensschritt ist nämlich, dass
eine Einfädelvorrichtung
in Tätigkeit
tritt, die das noch in der Liftstation 28 geklemmte Ende
des Fadens 15 übernimmt
und in die Fadenbremse im Deckel 32 des Schiffchens 31 einfädelt und
dann der Deckel 32 des Schiffchens 31 geschlossen
wird.
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Wichtig
bei der Erfindung ist also eine rein mechanische Erfassung des Fadens 15 der
Bobine 6 in der Haltevorrichtung 1. Dies erfolgt
durch fluchtend einander gegenüberliegende
Fadenansaugvorrichtungen 13, 14, von denen mindestens
eine das zu erkennende und festzuklemmende Ende des Fadens 15 aufnimmt
und über
einen gewissen Verfahrenszeitraum festklemmt.
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Erst
wenn dies geschehen ist, wird die Bobine 6 in eine Liftstation 28 gefördert, die
wiederum die nun lagenrichtig ausgerichtete Bobine 6 in
das Schiffchen 31 einführt
und dieses damit bestückt.
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Zusammenfassend
werden also nochmals die wichtigsten Merkmale der Verfahren und
der Vorrichtung wiedergegeben.
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Ein
erstes Verfahren zum automatischen Einführen von Schiffchenbobinen
in die Schiffchen einer Schiffchenstickmaschine ist dadurch gekennzeichnet,
dass
- • in
einem ersten Verfahrensschritt der Faden 15 der zuzuführenden
Bobine 6 in einer Haltevorrichtung 1 erfasst und
geklemmt wird,
- • in
einem zweiten Verfahrensschritt die Bobine 6 mit dem geklemmten
Faden 15 über
eine Zuführeinrichtung 28 in
das geöffnete
Schiffchen 31 eingelegt wird und
- • in
einem dritten Verfahrensschritt der Faden 15 der in das
Schiffchen 31 eingelegten Bobine 6 an eine Einfädelvorrichtung
weitergegeben wird.
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Ein
zweites Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zunächst
- • eine
Haltevorrichtung 1 mit einer Bobine 6 bestückt,
- • der
Faden 15 der Bobine 6 mittels einer entsprechenden
Fadenansaugvorrichtung 13 oder 14 gesucht und
festgeklemmt,
- • die
Bobine 6 aus der Haltevorrichtung 1 herausbefördert,
- • in
eine Liftstation 28 für
die Zuführung
zum Schiffchen 31 verbracht und abschließend
- • in
das Schiffchen 31 eingelegt wird.
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Weitere
Merkmale beider Verfahren sind, dass die Bobine 6 in der
Haltevorrichtung 1 in eine Rinne 5 eingelegt und
mit den beiden Stirnseiten so ausgerichtet wird,
dass diese
den beiden Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 zugewandt
sind,
dass, nachdem die Bobine ausgerichtet ist, die beiden
Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 an die Bobine so
heranbewegt werden, dass der zu suchende Faden 15 von ihnen
erfasst werden kann, (Anspruch 4, 5),
dass der zu erfassende
Faden 15 mittels Unterdruck angesaugt wird,
dass nach
Beaufschlagung der beiden Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 mit
Unterdruck ein Klemmstück 25 gegen
eine Klemmkante 26 bewegt wird, um den Faden 15 festzuklemmen,
(Anspruch 6),
dass eine Stoßvorrichtung 10 bei
festgeklemmten Faden 15 die Bobine 6 aus der Haltevorrichtung 1 herausstößt, (Anspruch
7),
dass die Bobine 6 beim Ausstoßen lagerichtig ausgerichtet
wird, (Anspruch 8),
dass die ausgestoßene Bobine 6 über eine
Rutschfläche 9 in
eine Liftstation 28 befördert
wird, (Anspruch 9),
dass die ausgestoßene Bobine 6, je
nach Anforderung, in der Liftstation 28 fixiert oder freigegeben wird,
(Anspruch 10),
dass die Bobine 6 mit der Liftstation 28 an
das zu bestückende
Schiffchen 31 heranbefördert
wird, (Anspruch 11),
dass die Bobine 6 aus der Liftstation 28 in
das zu bestückende
Schiffchen 31 lagerichtig eingelegt wird, (Anspruch 12),
dass
nach dem Ausstoßen
der Bobine 6 aus der Haltevorrichtung 1 der Faden 15 von
dem Klemmstück 25 freigegeben
wird, (Anspruch 13),
dass nach der Freigabe des Fadens 15 durch
das Klemmstück 25 dieser
von einer weiteren Fadenansaugvorrichtung erfasst wird, welche an
der Liftstation 28 angeordnet ist, (Anspruch 14),
dass
nach der Freigabe des Fadens 15 durch das Klemmstück 25 dieser
von einer weiteren Klemmeinrichtung erfasst wird, welche an der
Liftstation 28 angeordnet ist, (Anspruch 15) und
dass
der Faden 15 von der weiteren Klemmeinrichtung an der Liftstation 28 an
eine nächste
Klemmeinrichtung einer im Verfahren nachfolgend eingreifenden Einfädelvorrichtung
weitergegeben wird, (Anspruch 16),
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum automatischen Einführen
von Schiffchenbobinen in die Schiffchen einer Schiffchenstickmaschine
ist dadurch gekennzeichnet, dass diese im Wesentlichen besteht aus:
- • einer
Haltevorrichtung 1 zur Aufnahme der Bobine 6,
bestehend im Wesentlichen aus:
– einer Grundplatte 4 für die Aufnahme
der Bobine 6
– zwei
Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 zum Erfassen des
Fadens 15
– zwei
Klemmvorrichtungen 25, 26 zum Klemmen des Fadens 15
– einer
Ausstoßvorrichtung 10 zum
Ausstoßen
der Bobine 6 aus der Haltevorrichtung 1 und
- • einer
Liftstation 28 für
die Verbringung der Bobine 6 von der Haltevorrichtung 1 zum
Schiffchen 31, bestehend im Wesentlichen aus einer Aufnahmevorrichtung 30 für die Bobine 6,
(Anspruch 17).
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Weiters
weist sie die Merkmale auf,
dass die Grundplatte 4 eine
Rinne 5 für
die lagerichtige Aufnahme der Bobine 6 aufweist, (Anspruch
18),
dass die Grundplatte 4 eine Rutschfläche 9 für die Ausrichtung
der Bobine 6 beim Ausstoß aus der Haltevorrichtung 1 aufweist,
(Anspruch 19),
dass die Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 axial
verstellbar sind um an die Bobine heran- bzw. von ihr wegbewegt
werden zu können,
(Anspruch 20),
dass die Klemmvorrichtungen 25, 26 mit
den die Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 zusammenwirken, um
den Faden 15 festzuklemmen, (Anspruch 21),
dass die
Stoßvorrichtung 10 einen
etwa dreieckförmigen
Stößel 12 zum
Ausstoßen
der Bobine 6 aufweist, (Anspruch 22),
dass die Stoßvorrichtung 10 die
Bobine 6 bei festgeklemmten Faden 15 aus der Rinne 5 auf
die Rutschfläche 9 stößt, (Anspruch
23),
dass die Klemmvorrichtung 25, 26 den
Faden 15 nach dem Ausstoßen durch die Stoßvorrichtung 10 freigibt,
(Anspruch 24),
dass die Liftstation 28 mit dem Rohr 30 die
ausgestoßene
Bobine 6 aufnimmt und festhält, (Anspruch 25),
dass
das Rohr 30 zum Zwecke der Aufnahme und Abgabe der Bobine 6 positionierbar
ausgebildet ist, (Anspruch 26),
dass die Liftstation 28 die
Bobine 6 mittels eines Stößels 36 festhält bzw.
gezielt wieder freigibt, um sie in das Schiffchen 31 lagerichtig
einzulegen, (Anspruch 27),
dass eine Fadenansaugvorrichtung
der Liftstation 28 den Faden 15 der Bobine 6 ansaugt
und eine Klemmeinrichtung 33 diesen festklemmt bzw. gezielt
wieder freigibt, (Anspruch 28),
dass die Klemmeinrichtung 33 der
Liftstation 28 den Faden 15 der Bobine 6 an
eine Klemmeinrichtung einer im Verfahrensablauf nachfolgend angeordneten Einfädelvorrichtung
weitergibt, (Anspruch 29),
dass die Klemmvorrichtungen 25, 26 in
den Fadenansaugvorrichtungen 13, 14 integriert
sind, (Anspruch 30), sowie
dass die Bobine 6 mittels
einer Zuführvorrichtung 7 in die
Haltevorrichtung eingelegt wird, (Anspruch 31).