DE10134592A1

DE10134592A1 - Über mindestens einen Scharnierarm an einer Fahrzeugkarosserie angelenkte klappbare Haube, insbesondere Gepäckraumdeckel

Info

Publication number: DE10134592A1
Application number: DE2001134592
Authority: DE
Inventors: Ulrich Koestler; Jan Lubowicki; Haci Korkusuz
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG; Edscha AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG; Edscha AG
Priority date: 2001-07-17
Filing date: 2001-07-17
Publication date: 2003-01-30

Abstract

Über mindestens einen Scharnierarm an einer Fahrzeugkarosserie angelenkte klappbare Haube, insbesondere Gepäckraumdeckel. DOLLAR A Ein dem Gepäckraumdeckel (1) eines Personenkraftwagens ist über Scharnierarme (2) an jeweils einem Lagerbolzen (3) in den Richtungen des Doppelpfeils (c) schwenkbar gelagert. Dabei ist in einem radialen Abstand (d) zur Schwenkachse (e) der Scharnierarme (2) an einem von diesen eine Anlenkstelle (4) vorgesehen, von der ein erstes, flexibles Zugelement (5) zu einer drehbar gelagerten Verlagerungseinrichtung (10) führt. Diese besteht aus einer ersten und einer zweiten Spiralscheibe (11 und 12), die sich auf einer Lagerwelle (7) befinden. Dabei ist auf der ersten Spiralscheibe (11) das erste Zugelement (5) an einer Befestigungsstelle (f) angebracht, während auf der zweiten Spiralscheibe (12) das zweite Zugelement (6) an einer Befestigungsstelle (h) angebracht ist. Ferner ist das zweite Zugelement (6) mit einer ihrerseits fahrzeugaufbaufest angebrachten Zugfeder (14) verbunden. In Schließlage (a) des Gepäckraumdeckels (1) ist die Zugfeder (14) sehr stark vorgespannt, so dass nach dem Öffnen des Gepäckraumdeckels (1) dieser durch die Wirkung der sich entspannenden Zugfeder (14) in die Hochschwenklage (b) verschwenkt wird, wobei das zweite Zugelement (6) von der zweiten Spiralscheibe (12) abgewickelt wird.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine über mindestens einen Scharnierarm an einer Fahrzeugkarosserie angelenkte klappbare Haube, insbesondere Gepäckraumdeckel, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten und aus der DE 44 43 813 C1 oder der DE 14 30 263 (Fig. 4) hervorgehenden Art.

Aus diesen beiden Druckschriften ist es bekannt, an einem Scharnierarm des Gepäckraumdeckels eines Personenkraftwagens in einem radialen Abstand zur Schwenkachse des Scharnierarms eine Zugfeder anzulenken, die sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt und mit ihrem gegenüberliegenden Endabschnitt mit Vorspannung an einem fahrzeugaufbaufesten Teil angebracht ist. Dabei wird durch die Wirkung der Zugfeder das Eigengewicht des Gepäckraumdeckels bei dessen Hochschwenken ausgeglichen, so dass dieser mit vergleichsweise geringerem manuellem Kraftaufwand hochschwenkbar ist. Nachdem jedoch der fahrzeugaufbauseitige Befestigungspunkt der Zugfeder festliegt, ist die zum Hochschwenken des Gepäckraumdeckels vorhandene Federkraft der Zugfeder stets gleich groß.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, für eine klappbare Haube der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art eine Einrichtung zu schaffen, durch die die Wirkung der Zugfeder beim Hochschwenken der klappbaren Haube verändert werden kann und dabei die Einrichtung einfach und kostengünstig herzustellen ist und ferner ein geringes Gewicht hat.

Zur Lösung der Aufgabe sind die im Patentanspruch 1 dargelegten Merkmale vorgesehen.

Die erfindungsgemäße Verlagerungseinrichtung weist zwei spiralförmige Umfangsabschnitte mit jeweils unterschiedlich großer Umfangserstreckung auf, wobei an den Umfangsabschnitten jeweils ein Zugelement befestigt ist. Dabei ist das am größeren Umfangsabschnitt befestigte, erste Zugelement am Scharnierarm angelenkt, während das am kleineren Umfangsabschnitt angebrachte, zweite Zugelement mit der Zugfeder verbunden ist. Ferner ist die Längserstreckung des zweiten Zugelements derart bemessen, dass die Zugfeder im Schließbereich der klappbaren Haube stark vorgespannt ist, wobei sich nach deren Öffnen die Zugfeder entspannt, so dass die klappbare Haube federkraftunterstützt hochgeschwenkt wird. Gleichzeitig wird das erste Zugelement auf den spiralförmigen Umfangsabschnitt mit großer Umfangserstreckung aufgewickelt und dabei in die drehbare gelagerte Verlagerungseinrichtung eine Winkeldrehung eingeleitet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Verlagerungseinrichtung motorisch drehangetrieben wird und dadurch nach dem Entriegeln des Schlosses der klappbaren Haube in die Verlagerungseinrichtung eine Winkeldrehung eingeleitet wird, so dass die klappbare Haube selbsttätig hoch- und niedergeschwenkt wird. Schließlich ist die scheibenartig gestaltete Verlagerungseinrichtung sehr kostengünstig herstellbar und räumlich gedrungen, so dass sie nur einen kleinen Einbauraum benötigt.

Zweckmäßigerweise weist die Verlagerungseinrichtung zwei jeweils nach Art einer archimedischen Spirale gestaltete Spiralscheiben mit einer kleineren und einer größeren Umfangserstreckung auf, wobei die Spiralscheiben miteinander auf einer drehbare gelagerten Lagerwelle angebracht sind. Dabei können die beiden Spiralscheiben jeweils stirnseitig aneinander befestigte Einzelteile oder auch als ein einstückiges Teil ausgebildet sein, das beispielsweise im Spritzgussverfahren und damit sehr kostengünstig herzustellen ist (Merkmale der Patentansprüche 2 und 3).

Die beiden Spiralscheiben sind derart angebracht und so aufeinander abgestimmt, dass in Schließlage der klappbaren Haube das erste Zugelement auf der Spiralscheibe mit größerer Umfangserstreckung festgelegt ist, während das zweite Zugelement auf der eine kleinere Umfangserstreckung aufweisenden Spiralscheibe befestigt ist (Merkmale des Patentanspruchs 4).

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Gepäckraumdeckel eines Personenkraftwagens in Schließlage mit einer aus zwei Spiralscheiben bestehenden Verlagerungseinrichtung,
Fig. 2 den Gepäckraumdeckel in einer durch die Verlagerungseinrichtung verschwenkten Hochschwenklage.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Gepäckraumdeckel 1 veranschaulicht, der in der dargestellten Schließlage a den Gepäckraum m eines Personenkraftwagens überdeckt. Dabei sind am Gepäckraumdeckel 1 zwei, im Abstand voneinander liegende Scharnierarme 2 vorgesehen, die jeweils an einem waagrechten, in einer Fahrzeugquerachse verlaufenden Lagerbolzen 3 angelenkt sind. Um diesen ist somit der Gepäckraumdeckel 1 in den Richtungen des Doppelpfeils c schwenkbar gelagert.
An mindestens einem der Schwenkarme 2 - oder auch an beiden Schwenkarmen 2 - ist in einem radialen, einen Hebelarm bildenden Abstand d zur Schwenkachse e der Schwenkarme 2 an einer Anlenkstelle 4 ein erstes flexibles Zugelement 5 schwenkbar gelagert. Dieses ist mit seinem gegenüberliegenden Endabschnitt an der Befestigungsstelle f der ersten Spiralscheibe 11 einer Verlagerungseinrichtung 10 angebracht, welche auf einer Lagerwelle 7 drehbar gelagert ist; diese verläuft achsparallel zum Lagerbolzen 3 (Fig. 1). Die Verlagerungseinrichtung 10 besteht aus der ersten Spiralscheibe 11 und einer zweiten Spiralscheibe 12, die jeweils nach Art einer archimedischen Spirale gestaltet sind und als ein einstückiges, durch Spritzgießen oder dergleichen hergestelltes Teil ausgebildet sind. Darüber hinaus können die beiden Spiralscheiben 11 und 12 auch aus zwei Einzelteilen bestehen, die stirnseitig miteinander verbunden sind. Wie in den Fig. 1 und 2 ersichtlich, hat die erste Spiralscheibe 11 von der Befestigungsstelle f des ersten Zugelements 5 bis zum Endbereich ihrer Umfangserstreckung eine stetig größer werdende Radialerstreckung. Ferner ist an der zweiten Spiralscheibe 12 ein zweites Zugelement 6 an einer Befestigungsstelle h festgelegt, wobei auch die zweite Spiralscheibe 12 von ihrem mittigen Bereich bis zum freien Endbereich ihrer Umfangserstreckung eine stetig größer werdende Radialerstreckung hat. Die in den Fig. 1 und 2 längs des Außenumfangs der zweiten Spiralscheibe 12 verlaufende, strichpunktierte Linie dient lediglich zur besseren Unterscheidung in Bezug auf die erste Spiralscheibe 11. Schließlich ist das zweite Zugelement 6 mit einer Zugfeder 14 verbunden, die ihrerseits mit Vorspannung an einem fahrzeugaufbaufesten Teil 15 angebracht ist.
In Fig. 1 ist zu ersehen, dass in Schließlage a des Gepäckraumdeckels 1 das erste Zugelement 5 zwischen der Anlenkstelle 4 des Scharnierarms 2 und der Befestigungsstelle f der ersten Spiralscheibe 11 verläuft, während sich hierbei das zweite Zugelement 6 von der Befestigungsstelle h der zweiten Spiralscheibe 12 über den größten Teil ihres Außenumfangs bis zur Auflageendstelle k erstreckt und schließlich mit der Zugfeder 14 verbunden ist. Dabei ist die Längserstreckung des zweiten Zugelements 6 derart bemessen, dass die Zugfeder 14 stark vorgespannt ist. Auf Grund dieser Vorspannung wird erreicht, dass beim Entriegeln des Schlosses des Gepäckraumdeckels 1 und bei dessen manuellem Hochschwenken in Pfeilrichtung c' sich die Zugfeder 14 in Pfeilrichtung p entspannt, wobei durch deren Entspannung in die Verlagerungseinrichtung 10 eine in Pfeilrichtung q gerichtete Winkeldrehung von etwa 220° eingeleitet wird und dabei schließlich das erste Zugelement 5 im Bereich der Auflageendstelle g auf der ersten Spiralscheibe 11 aufliegt, wie Fig. 2 zeigt. Hierdurch ist der Gepäckraumdeckel 1 in Pfeilrichtung c' in die Hochschwenklage b verschwenkt. Gleichzeitig wird auch die zweite Spiralscheibe 12 in Pfeilrichtung q um etwa 220° winkelgedreht, wobei sich schließlich die Befestigungsstelle h des zweiten Zugelements 6 am unten liegenden Umfangsbereich der zweiten Spiralscheibe 12 befindet, wie Fig. 2 zeigt, und dabei die Zugfeder 14 ihre Vorspannlage einnimmt. Das Verschwenken des Gepäckraumdeckels 1 aus seiner Schließlage a in die Hochschwenklage b wird somit durch die Wirkung der stark vorgespannten und sich während des Verschwenkens des Gepäckraumdeckels 1 in Pfeilrichtung c' entspannenden Zugfeder 14 unterstützt.
Beim Verschwenken des Gepäckraumdeckels 1 von der Hochschwenklage b zurück in die Schließlage a, also in Pfeilrichtung c", wird in die Verlagerungseinrichtung 10 eine in Pfeilrichtung r verlaufende Winkeldrehung von etwa 220° eingeleitet, wobei sich in der Endlage der ersten Spiralscheibe 11 das erste Zugelement 5 mit einem Endabschnitt an der Befestigungsstelle f befindet, während hierbei das zweite Zugelement 6 im Bereich der Auflageendstelle k auf der zweiten Spiralscheibe 12 aufliegt (Fig. 1). Hierbei ist die Zugfeder 14 wiederum stark vorgespannt.

Claims

1. Über mindestens einen Scharnierarm an einer Fahrzeugkarosserie angelenkte klappbare Haube, insbesondere Gepäckraumdeckel, wobei die klappbare Haube aus ihrer Schließlage durch die kraftunterstützende Wirkung wenigstens einer Zugfeder hochschwenkbar ist, die an einer in radialem Abstand zur Schwenkachse des Scharnierarms liegenden Anlenkstelle wirksam und ihrerseits mit Vorspannung fahrzeugaufbaufest angebracht ist, gekennzeichnet durch eine drehbar gelagerte, spiralförmig ausgebildete Verlagerungseinrichtung (10), mit der ein erstes, an der Anlenkstelle (4) des Scharnierarms (2) schwenkbar gelagertes flexibles Zugelement (5) und ein zweites, seinerseits an der Zugfeder (14) angebrachtes, flexibles Zugelement (6) verbunden ist, wobei beim Hochschwenken (Pfeilrichtung c') der klappbaren Haube (Gepäckraumdeckel 1) in die Verlagerungseinrichtung (10) eine Winkeldrehung (q) eingeleitet wird.

2. Klappbare Haube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungseinrichtung (10) aus zwei, jeweils nach Art einer archimedischen Spirale gestalteten Spiralscheiben (11 und 12) besteht, die sich miteinander auf einer Lagerwelle (7) befinden.

3. Klappbare Haube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralscheiben (11 und 12) eine kleinere und eine größere Umfangserstreckung haben.

4. Klappbare Haube nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Spiralscheiben (11 und 12) derart angebracht und an ihrer Umfangserstreckung so aufeinander abgestimmt sind, dass in Schließlage (a) der klappbaren Haube (Gepäckraumdeckel 1) das erste flexible Zugelement (5) auf der ersten Spiralscheibe (11) festgelegt und das zweite flexible Zugelement (6) auf der zweiten Spiralscheibe (12) angebracht und auf dieser über einen Umfangsabschnitt aufgewickelt ist, wobei bei einer Winkeldrehung der Verlagerungseinrichtung (10) in einer Drehrichtung (Pfeilrichtung q) das erste flexible Zugelement (5) auf die erste Spiralscheibe (11) aufgewickelt und dadurch die klappbaren Haube (Gepäckraumdeckel 1) hochgeschwenkt wird (Pfeilrichtung c'), während gleichzeitig das zweite flexible Zugelement (6) von der zweiten Spiralscheibe (12) abgewickelt und dadurch die Zugfeder (14) in ihre Vorspannlage zurückverlagert wird.