-
Die Erfindung betrifft ein Gerät nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
-
Nach dem Stand der Technik wurden Geräte dieser Art nach
Gebrauch in Desinfektionstauchbäder und/oder Spülmaschinen
eingegeben und mit verschiedenen Reinigungs- und
Desinfektionsmitteln behandelt. Dieses bekannte Verfahren dauert
verhältnismäßig lange, ist umständlich durchzuführen und
verbraucht verhältnismäßig große Mengen an Reinigungs- und
Desinfektionsmitteln. Außerdem besteht die Gefahr, dass das
diese Verfahren durchführende Personal die Reinigung und
Desinfektion nicht gründlich genug durchführt.
-
Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber die Schaffung eines 2
Geräts, durch dessen Anwendung eine schnelle und sichere
Reinigung und Desinfektion von Endoskopen und Laryngoskopen
bei geringstmöglichem Verbrauch an Reinigungs- und
Desinfektionsmitteln gewährleistet ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst. Während im ersten der drei Gefäße
durch mehrmaliges Einführen und wieder Herausziehen des zu
reinigenden Endoskops oder Laryngoskops mittels der im Gefäß
befindlichen Bürsten und des ebenfalls darin befindlichen
Reinigungsmittels eine gründliche Reinigung erfolgt, muss
anschließend lediglich der Deckel des ersten Gefäßes mit dem
Endoskop oder Laryngoskop nach oben herausgezogen und auf das
zweite Gefäß von oben aufgesetzt werden. Im zweiten Gefäß
befindet sich Desinfektionsmittel. Damit das Endoskop oder
Laryngoskop ausreichend lange der Desinfektionsflüssigkeit
ausgesetzt ist, sorgt eine an diesem Gerät angebrachte
Timerelektronik automatisch dafür, dass der auf das Gefäß
aufgesetzte Deckel, an dem das Endoskop oder Laryngoskop hängt, in
der das Gefäß verschließenden Lage eine vorbestimmte
Zeitspanne festgehalten wird. Dieses Festhalten kann
beispielsweise durch einen von der Timerelektronik betätigbaren
Hubmagneten bewirkt werden, der am Deckel geeignet eingreift.
Nach der vorbestimmten Zeitspanne, z. B. 5 Minuten, zieht die
Timerelektronik den Hubmagneten zurück und der Deckel wird
freigegeben. Sodann kann der Deckel mit dem daran hängenden
Endoskop oder Laryngoskop in das dritte Gefäß eingesetzt
werden, in welchem sich eine Neutralisierungsflüssigkeit
befindet. Nach einer geeigneten Zeitspanne kann dann das
fertig gereinigte Endoskop oder Laryngoskop aus dem dritten
Gefäß entnommen werden. Der jeweils auf die Gefäße
aufgesetzte Deckel mit dem daran hängenden Endoskop oder Laryngoskop
dient nicht nur der Halterung desselben, sondern auch als
Geruchsverschluß.
-
Durch die ungefähre Anpassung der Gefäße an die Form des zu
reinigenden Endoskops oder Laryngoskops lässt sich die Menge
der verbrauchten Reinigungs- und Desinfektionsmittel sehr
gering halten. Das Haltegestell für die drei Gefäße kann
weitgehend frei als Stand- oder Wandgerät an beliebigen
Stellen eingesetzt werden. Insbesondere können zwei Endoskope
oder Laryngoskope unter gleichzeitiger Verwendung von zwei
aufeinanderfolgenden Gefäßen gereinigt werden, so dass in
einer Reinigungszeit von ca. 10 Minuten zwei Endoskope oder
Laryngoskope vollständig gereinigt und desinfiziert sind. Ein
Endoskop oder Laryngoskop bleibt dabei immer an einem der
drei Deckel hängen, der nacheinander auf die drei
aufeinanderfolgenden Gefäße aufgesetzt wird.
-
Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung gerichtet.
-
Besonders gut eignet sich das Gerät für unflexible Endoskope
und Laryngoskope, da sich deren Einführung durch die Borsten
der Reinigungsbürsten hindurch naturgemäß einfacher
gestaltet. Grundsätzlich ist aber auch die Behandlung flexibler
Endoskope und Laryngoskope im erfindungsgemäßen Gerät
möglich.
-
Anhand der Figuren wird eine bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Geräts näher erläutert. Es zeigt:
-
Fig. 1 eine Schrägansicht der Hauptteile des Geräts,
-
Fig. 2 einen schematischen Vertikalschnitt durch das erste
Gefäß mit aufgesetztem Deckel und eingehängtem
Endoskop,
-
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Gefäßsicherungsfeder für
die Gefäße an der Halteplatte,
-
Fig. 4 eine Schrägansicht einer an einem Deckel
einzuhängenden Halteklemme zur Halterung eines Endoskops
oder Laryngoskops in dem von dem Deckel
verschlossenen Gefäß,
-
Fig. 5 eine Schrägansicht einer im oberen Teil des ersten
Gefäßes angebrachten U-förmigen Reinigungsbürste,
-
Fig. 6 eine Schrägansicht einer am Übergang vom oberen
zum unteren Teil des ersten Gefäßes angebrachten
kreisförmigen Reinigungsbürste,
-
Fig. 7 eine Schrägansicht einer Halteklammer für die
U-förmige Reinigungsbürste gemäß Fig. 5, und
-
Fig. 8 eine Schrägansicht einer Halteklammer für die
kreisförmige Reinigungsbürste gemäß Fig. 6.
-
Die in den Figuren dargestellte Ausführungsform weist ein
allgemein mit 10 bezeichnetes Haltegestell auf. Das
Haltegestell 10 ist hier nur als vertikale Platte angedeutet, die
entweder unmittelbar an einer Wand befestigt oder aber mit
einem Ständer zum Aufstellen des Geräts auf einer Unterlage
versehen sein kann, der jedoch nicht dargestellt ist und in
seiner Ausgestaltung weitgehend frei gewählt werden kann. Das
obere Ende des Haltegestells 10 geht in rechtem Winkel in
eine senkrecht abstehende Halteplatte 12 über, die drei
nebeneinander in einer Reihe angeordnete, U-förmig begrenzte
Öffnungen 14 enthält.
-
In jede Öffnung 14 ist ein flüssigkeitsdichtes Gefäß 16, 18, 20
mittels eines nahe dem oberen offenen Rand 22 aus dem Umfang
der Gefäßwandung vorspringenden Anschlagrandes 24 eingehängt.
Jedes Gefäß 16, 18, 20 entspricht in seinem oberen Teil 26 im
Querschnitt etwa der U-Form der Öffnung 14, so dass der
Anschlagsrand 24 sicher am Rand der Öffnung 14 eingehängt
werden kann. Der Innenquerschnitt des oberen Teils 26 des
Gefäßes 16, 18, 20 ist so weit bemessen, dass die proximalen
Teile 28 eines allgemein mit 30 bezeichneten Endoskops oder
ähnlichen Geräts mit ausreichendem Zwischenraum in diesem
oberen Teil 26 untergebracht werden können. Der obere Teil 26
jedes Gefäßes 16, 18, 20 geht in einem Übergangsbereich 32 in
einen wesentlich schmaleren, langgestreckten unteren Teil 34
zur Aufnahme der nadelförmigen Spitze 36 des Endoskops 30
über. Der Innenraum der Gefäße 16, 18, 20 ist daher einerseits
der Form eines Endoskops oder Laryngoskops optimal angepasst
und sein Volumen ist trotzdem verhältnismäßig klein, so dass
der Verbrauch an Reinigungs- und Desinfektionsmittel so
gering wie möglich ist.
-
Wenn die Gefäße 16, 18, 20 in die Öffnungen 14 eingehängt sind,
wie in Fig. 1 gezeigt, kann eine. Gefäßsicherungsfeder 38
horizontal von der Seite her unterhalb der Halteplatte 12 in
eine Nut 40 an der Außenseite des Gefäßes 16, 18, 20
eingeschoben werden, so dass das Gefäß nicht nach oben aus der Öffnung
14 herausgezogen werden kann, solange sich die
Gefäßsicherungsfeder innerhalb der Nut 40 befindet. Eine Draufsicht auf
diese Gefäßsicherungsfeder 38 ist in Fig. 3 dargestellt.
Grundsätzlich sind natürlich auch andere Gefäßsicherungen in
Form von Dornen, Splinten, Nut- und Federsicherungen und
dergl, anwendbar.
-
Zu jedem Gefäß 16, 18, 20 ist ein Deckel 42 mit einem ringsum
laufenden nach unten stehenden Rand 44 vorgesehen. Der Deckel
42 ist geeignet, das oben offene Gefäß 16, 18, 20 nach oben
vollständig zu verschließen, wobei sich sein Rand 44 an die
Außenseite des oberen Endes 22 des Gefäßes 16, 18, 20 anlegt.
Ferner weist jeder Deckel einen nach oben stehenden Handriff
46 auf, der zum Abheben des Deckels 42 vom oberen Rand 44 des
Gefäßes 16, 18, 20 dient.
-
An der Innenseite jedes Deckels 42 befindet sich eine Öse 48
zum Einhängen eines Querbügels 50 einer allgemein mit 51
bezeichneten und in Fig. 4 dargestellten Halteklemme zum
Festhalten des sich kopfförmig erweiternden proximalen Endes
52 des Endoskops 30 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise
geeignet ist. Dabei untergreifen Querarme 54 das kopfförmige
Ende 52, und bogenförmige Schleifen 56 drücken von oben
federnd auf das kopfförmige Ende 52. Zur sicheren Halterung
sind die Querarme 54 an ihrem äußeren Ende mit nach oben
gebogenen Abschnitten 58 versehen. Vorzugsweise ist jede
Halteklemme 51 aus einem Stück Federdraht gebogen. Wenn daher
bei mittels der Halteklemme 51 eingehängtem Endoskop 30 der
Deckel am Handgriff 46 erfasst wird, kann das am Deckel
hängende Endoskop von oben in ein Gefäß 16, 18, 20 eingesetzt
und anschließend nach oben herausgezogen werden.
-
Bei dem in Fig. 3 dargestellten ersten Gefäß 16 ist zusätzlich
zu den erwähnten Teilen innerhalb des oberen Teils 26 des
Gefäßes eine den Querschnitt dieses oberen Teils etwa
ausfüllende Reinigungsbürste 60 horizontal angebracht, die mit
ihrem Rand auf einem ringsum laufenden Absatz 62 an der
Innenwand des Gefäßes aufliegt. Die U-förmige
Reinigungsbürste 60 ist in Fig. 5 in Schrägansicht dargestellt und wird in
ihrer eingelegten Lage im Gefäß 16 durch eine von oben
aufgesetzte federnde Halteklammer 64 festgehalten, die in Fig. 7 in
Schrägansicht dargestellt ist. Im Übergangsbereich 32 vom
oberen Teil 26 zum unteren Teil 34 des Gefäßes 16 ist eine
zweite Reinigungsbürste 66 mit kreisförmigem Querschnitt
eingelegt, die nach unten durch den Übergangsbereich 32 und
nach oben durch eine eingespreizte federnde Halteklammer 68
festgelegt ist. Die kreisförmige Reinigungsbürste 66 ist in
Fig. 6 in Schrägansicht dargestellt, während die Halteklammer
68 in Fig. 8 in Schrägansicht gezeigt ist. Beide
Reinigungsbürsten 60 und 66 können vor Beginn der Reinigung des
Endoskops 30 mit ihren Halteklammern in das Gefäß 16 eingebracht
werden, so dass sie beim Einsetzen und Herausziehen des
Endoskops jeweils von diesem durchsetzt werden und ihre
abstreifende Reinigungswirkung an der Außenfläche des
Endoskops ausüben. Sie können jederzeit auch wieder durch
Herausnehmen der Halteklammern aus dem Gefäß 16 entfernt und selbst
gereinigt oder ausgewechselt werden.
-
An der für das zweite Gefäß 18 gemäß Fig. 1 bestimmten Öffnung
14 ist eine Timerelektronik 70 angebracht, die in einem die
Öffnung 14 umfassenden und auf der Oberseite der Halteplatte
12 befestigten Kasten untergebracht ist. Sobald ein Gefäß 18mit einem Deckel 42 in die Öffnung 14 eingesetzt ist, löst
die Timerelektronik 70 in einer dem Fachmann geläufigen Weise
automatisch einen Hubmagneten oder ein anderes derartiges
Betätigungsorgan aus und verriegelt den Deckel 42, so dass er
nicht mehr aus der Öffnung 14 bzw. dem die Timerelektronik 70
enthaltenden Kasten nach oben herausgezogen werden kann. Nach
einer vorbestimmten Zeitspanne gibt die Timerelektronik den
nicht dargestellten Hubmagneten oder dergl. aus seiner
Verriegelungsstellung wieder frei, so dass der Deckel 42 am
Handgriff 46 nach oben gezogen werden kann.
-
Die dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Geräts
funktioniert folgendermaßen. Man hängt zuerst die drei Gefäße
16, 18, 20 nebeneinander in die entsprechenden Öffnungen 14 in
der Halteplatte 12 ein. Sodann sichert man die Gefäße 16, 18,
20 in der in Fig. 1 dargestellten Lage durch Einsetzen der
Gefäßsicherungsfedern 38 in dafür vorgesehene Nuten oder
Öffnungen an den Gefäßen 16, 18, 20 bzw. am Haltegestell 10.
Sodann setzt man in das oben noch offene erste
Reinigungsgefäß 16 die beiden Reinigungsbürsten 60 und 66 in der aus
Fig. 1 ersichtlichen Weise ein und sichert sie durch Einsetzen
der federnden Halteklammer 64 bzw. 68 in ihrer Lage innerhalb
des Gefäßes 16. Anschließend füllt man das erste Gefäß 16 von
oben mit einem Reinigungsmittel bis zu einer vorgeschriebenen
Höhe. Sodann erfolgt die Befüllung des oben noch offenen
zweiten Gefäßes 18 mit einem Desinfektionsmittel ebenfalls
bis zu einer vorgeschriebenen Befüllungshöhe. Schließlich
erfolgt das Einfüllen eines Neutralisationsmittels in das
dritte Gefäß 20, das ebenfalls oben noch offen ist, bis zu
einer vorgeschriebenen Befüllungshöhe.
-
Anschließend kann ein mittels einer Halteklammer 51 an einem
Deckel 42 eingehängtes zu reinigendes Gerät, bei der
dargestellten Ausführungsform ein unflexibles Endoskop 30, ins
Innere des ersten Gefäßes 16 eingeschoben werden, indem der
Deckel 42 auf den oberen Rand 22 des Gefäßes aufgesetzt wird.
Die Spitze 36 des Endoskops 30 durchdringt dabei nacheinander
beide Reinigungsbürsten 60 und 66, während die proximalen
Teile 28, 52 des Endoskops 30 nur die U-förmige
Reinigungsbürste 60 durchdringen. Dabei werden alle Teile des Endoskops
mehr oder weniger stark abgestreift und gereinigt. Um diese
Reinigungswirkung noch zu verstärken, kann am Handgriff 46
der Deckel mit dem daran hängenden Endoskop 30 mehrfach nach
oben abgezogen und das Endoskop ganz aus dem Gefäß 16
herausgezogen werden. Dieses Einsetzen und wieder Herausziehen des
Endoskops aus dem Gefäß 16 kann beispielsweise fünfmal
wiederholt werden, bis anzunehmen ist, dass es ausreichend
gereinigt ist. Anschließend wird der Deckel 42 mit dem daran
hängenden Endoskop 30 wieder aus dem Gefäß 16 nach oben
entnommen und in das zweite Gefäß 18 eingesetzt, bis der
Deckel 42 das Gefäß 18 oben abschließt. Unmittelbar nach dem
Einsetzen in das Gefäß 18 steuert die Timerelektronik 70 in
der geschilderten Weise die Verriegelung des Deckels 42 auf
dem Gefäß 18. Die Timerelektronik 70 löst die Verriegelung
des Deckels 42 erst nach einer vorbestimmten Zeitspanne, die
gewährleistet, dass das im Gefäß 18 befindliche
Desinfektionsmittel das Endoskop oder dergl. ausreichend sterilisiert
hat. Nach Freigabe des Deckels 42 kann sodann der Deckel mit
dem daran hängenden Endoskop 30 aus dem Gefäß 18 entnommen
und in das dritte Gefäß 20 eingegeben werden, wobei der
Deckel 42 wiederum das Gefäß 20 oben anschließt. Nach
längerer Einwirkung der Neutralisierungsflüssigkeit im Gefäß 20
kann der Deckel mit dem daran hängenden fertig gereinigten
und desinfizierten Endoskop entnommen werden.
-
Sobald sich das erste Endoskop 30 nach Behandlung im ersten
Gefäß 16 im zweiten Gefäß 18 befindet, kann in das erste
Gefäß 16 ein zweites, nicht dargestelltes Endoskop eingesetzt
und gereinigt werden. Anschließend kann das zweite Endoskop
die gleiche Behandlung durchlaufen wie vorher das erste
Endoskop, nämlich nacheinander in den Gefäßen 18 und 20. Bei
Freiwerden des ersten Gefäßes 16 kann jeweils ein neues
Endoskop oder dergl. in dieses Gefäß eingebracht und
gereinigt werden. Durch die gleichzeitige Behandlung mehrerer
Endoskope oder ähnlicher Geräte in dem erfindungsgemäßen
Reinigungs- und Desinfizierungsgerät kann die
durchschnittliche Behandlungszeit eines einzelnen Endoskops oder dergl.
wesentlich verkürzt werden. Eine Keimverschleppung ist
weitgehend auszuschließen, da die Endoskope komplett gereinigt,
desinfiziert und neutralisiert werden, während bei bekannten
Verfahren nur der Arbeitsbereich des Endkoskops oder
dergleichen gereinigt wurde.