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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der elektronischen Reproduktionstechnik
und betrifft ein Verfahren zur Signalverarbeitung von Gravurdaten für die Gravur
von Druckzylindern in einer elektronischen Graviermaschine.
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Aus
der Patentschrift
DE 25 087 34 ist
bereits eine elektronische Graviermaschine zur Gravur von Druckzylindern
bekannt. Ein Gravierorgan mit einem durch ein Graviersteuersignal
gesteuerten Gravierstichel als Schneidwerkzeug bewegt sich axial
an einem rotierenden Druckzylinder entlang. Der Gravierstichel schneidet
gravierlinienweise in einem Druckraster angeordnete Näpfchen in
den Druckzylinder. Das Graviersteuersignal für das Gravierorgan wird durch Überlagerung
eines periodischen Rastersignals mit einem Graviersignal gewonnen,
welches zu gravierende Dichtewerte repräsentiert. Während das Rastersignal eine
oszillierende Hubbewegung des Gravierstichels zur Gravur der in
dem Druckraster angeordneten Näpfchen
bewirkt, bestimmt das Graviersignal entsprechend den zu gravierenden Dichtewerten
die geometrischen Abmessungen der gravierten Näpfchen.
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Das
Graviersignal wird durch Digital-Analog-Wandlung von digital erzeugten
und gespeicherten Gravurdaten gewonnen. Für jede Druckfarbe, beispielsweise
für die
im Vierfarbendruck gebräuchlichen
Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz CMYK, wird ein separater
Druckzylinder graviert. Dementsprechend werden für jede Druckfarbe separate
Gravurdaten in jeweils einem anderen Gravurraster erzeugt, die auch
als Farbauszugdaten bezeichnet werden. Die Gravurraster der Druckfarben werden
mit unterschiedlichen Rasterwinkeln und/oder Rasterweiten graviert,
um die beim Übereinanderdruck
der Druckfarben entstehenden Moiré-Muster mit so kleinen Wiederholungsperioden
zu erzeugen, dass sie nicht mehr als störend wahrgenommen werden. Die
Gravur daten werden aus Quelldaten berechnet, die in einer von dem
jeweiligen Druckraster unabhängigen
Auflösung
vorliegen.
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Häufig sind
Textbestandteile in Form von positiver und/oder negativer Schrift
oder in Form von Grafikelementen sowie Bildbestandteile in Form
von Halbtonbildern auf dem Druckzylinder zu gravieren. In diesem
Fall werden bei der herkömmlichen
Signalverarbeitung in der Graviermaschine zunächst die getrennt vorliegenden
Quelldaten der Text- und Bildbestandteile nach einem Layoutplan,
welcher die Positionen der Text- und Bildbestandteile auf der Druckform
definiert, zu kombinierten Text-Bilddaten zusammengerechnet. Anschließend werden
aus den kombinierten Text-Bilddaten die zur Gravur des Druckzylinders
benötigten
Gravurdaten in dem gewünschten
Druckraster durch Interpolation berechnet.
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Bei
der Gravur eines Druckzylinders mit Text- und Bildbestandteilen
besteht die Forderung nach optimaler Schärfe und optimalem Kontrast
bei der Wiedergabe von Textbestandteilen und Konturen, während die
Bildbestandteile möglichst
mit originalgetreuer Schärfe
und originalgetreuem Kontrast wiedergegeben werden sollen. Diese
Forderung lässt sich
in der Praxis oft nicht zufriedenstellend erfüllen. Bei der Gravur von Druckzylindern
für den
Magazindruck wirken Bildbestandteile oft in störender Weise überzeichnet,
wenn die Schärfe
für die
Textbestandteile optimiert wird. Bei der Gravur von Druckzylindern
für den
Verpakkungsdruck entstehen bei Optimierung der Schärfe von
Bildbestandteilen oft störende
Treppenstrukturen an Konturen von Textbestandteilen.
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In
der nicht veröffenetlichten
Patentanmeldung
DE 199 19 055 wird
ein Verfahren beschrieben, bei dem die Quelldaten der Text- und
Bildbestandteile vor der Vereinigung zu kombinierten Text-Bilddaten getrennt
bearbeitet werden, um die Wiedergabe der Text- und Bildbestandteile
bezüglich
Schärfe und/oder
Kontrast individuell zu optimieren. Dieses Verfahren zeigt noch
Beeinträchtigungen
der Wiedergabequalität,
da nicht berücksichtigt
wird, welche Druckdichten in der unmittelbaren Umgebung des Textes
nach der Kombination von Text- und Bildbestandteilen vorhanden sind
und welche Schräglage und
genaue Position eine Textkontur in den kombinierten Text-Bilddaten
hat.
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Aus
der
US 5 691 818 ist
ein Verfahren zur Signalverarbeitung von Gravurdaten für die Gravur von
Druckzylindern in einer elektronischen Graviermaschine bekannt.
Aus der
DE 100 13
264 A1 ist ein Signalverarbeitungsverfahren für Gravurdaten
beschrieben, bei dem Konturen erzeugt werden, die gegebenenfalls
korrigiert werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Signalverarbeitung
von Gravurdaten für
die Gravur von Druckzylindern in einer elektronischen Graviermaschine
derart zu verbessern, daß Text-
und Bildbestandteile insbesondere bezüglich ihrer Schärfe unter
Berücksichtigung
der genauen Position und Schräglage
der Textkonturen optimal wiedergegeben werden.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der
Stand der Technik und die Erfindung werden nachfolgend anhand der 1 bis 7 näher erläutert. Es
zeigen
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1 ein
Signalflussschema der Signalverarbeitung von Gravurdaten nach dem
Stand der Technik,
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2 ein
Beispiel für
die Text-Bild-Kombination,
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3 ein
Signalflussschema der Signalverarbeitung von Gravurdaten nach der
Erfindung,
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4a bis 4d Beispiele
für unterschiedliche
Richtungen einer Textkontur,
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5a bis 5g Beispiele
für unterschiedliche Überdeckungsgrade
des Textes,
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6a bis 6b Beispiele
für positiven und
negativen Text, und
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7a bis 7c Bespiele
für richtungsabhängige Anschärfungsfilter.
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Die 1 zeigt
ein prinzipielles Signalflussschema der Signalverarbeitung von Gravurdaten
zur Gravur von Druckzylindern, wie es nach dem Stand der Tech nik
eingesetzt wird. Die Graviermaschine ist beispielsweise ein HelioKlischograph
der Firma Hell Gravure Systems GmbH, Kiel, DE. Ein drehbar gelagerter
Druckzylinder 1 wird von einem Rotationsantrieb 2 angetrieben.
Ein durch ein Graviersteuersignal GS steuerbares Gravierorgan 3,
beispielsweise mit einem Gravierstichel 4 als Schneidwerkzeug,
bewegt sich mittels einer Spindel 5 durch einen Vorschubantrieb 6 in
Achsrichtung am Druckzylinder 1 entlang und graviert die
Information in Form von in einem Druckraster angeordneten Näpfchen in
den rotierenden Druckzylinder 1.
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Auf
dem Druckzylinder 1 soll mit dem Gravierorgan 3 eine
Druckform graviert werden, die nach einem Layoutplan positionierte
Textbestandteile 7 und Bildbestandteile 8 aufweist.
Die Textbestandteile 7 sind positive und/oder negative
Schrift oder Grafik, die Bildbestandteile 8 farbige oder
schwarz-weiße Halbtonbilder.
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Die
zu gravierenden Informationen liegen in unterschiedlichen Dateien
vor und sind als Textquelldaten QT für die Textbestandteile 7 in
einem Textdatenspeicher 9 und als Bildquelldaten QB für die Bildbestandteile 8 in
einem Bilddatenspeicher 10 abgelegt. Die Textquelldaten
QT und die Bildquelldaten QB sind beispielsweise mit 8 Bit je Bildpunkt
und Druckfarbe gespeichert, die jeweils Dichtewerte von 0% bis 100%
repräsentieren.
Die Bildquelldaten QB liegen in einer von dem Gravurraster unabhängigen Auflösung vor,
z.B. in der Auflösung
12 Bildpunkte/mm, und werden beispielsweise durch punkt- und zeilenweise,
optoelektronische Abtastung von Bildvorlagen in einem Scanner gewonnen.
Die Textquelldaten QT haben typischerweise eine mehrfach höhere Auflösung als
die Bildquelldaten QB, z.B. 6 × 12
= 72 Bildpunkte/mm, und werden ebenfalls durch entsprechend hoch
aufgelöste
Abtastung von Textvorlagen in einem Scanner gewonnen oder mit einem Textverarbeitungsprogramm
erzeugt. Üblicherweise sind
die Bildquelldaten QB vorher in einer Workstation nach einem Layoutplan
aus den Bilddaten mehrerer Bilder zu einem gemeinsamen Bilddatenbestand
zusammengefügt
worden, der alle in einer Druckseite enthaltenen Bilddaten repräsentiert. Ebenso
sind die Textquelldaten QT vorher in einer Workstation aus einzelnen
in der Druckseite enthaltenen Text- und Grafikbestandteilen entsprechend
dem Layoutplan zusammengefügt
worden.
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Die
Textquelldaten QT und die Bildquelldaten QB werden zunächst in
einer Text-Bild-Kombiniereinheit 11 zu kombinierten Text-Bilddaten
TB vereinigt, wobei die Textquelldaten QT den Bildquelldaten QB überlagert
werden. Die kom binierten Text-Bilddaten TB haben die gleiche Auflösung wie die
Bildquelldaten QB, z.B. die Auflösung 12 Bildpunkte/mm.
Die Text-Bild-Kombination geschieht getrennt für die einzelnen Farbauszüge, d.h.
je Farbauszug werden zwei "Graubilder" unterschiedlicher
Auflösung überlagert.
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In 2 ist
die Text-Bild-Kombination für
einen Ausschnitt eines Textes veranschaulicht. Wenn die Textquelldaten
QT eine sechsfach höhere
Auflösung
als die Bildquelldaten QB haben, gibt es jeweils 6 × 6 Textquellpunkte 15 und
einen Bildquellpunkt 16, die zu einem kombinierten Text-Bild-Bildpunkt 17 zusammengerechnet
werden. Dort wo die Textquelldaten QT die Bildquelldaten QB vollständig überdecken,
wird aus den 6 × 6
Textquellpunkten 15 durch Mittelwertbildung jeweils ein
mittlerer Farbauszugwert berechnet und in dem entsprechenden kombinierten
Text-Bild-Bildpunkt 17 gespeichert. Dort wo nur Bildquelldaten
QB vorhanden sind, werden die Bild-Farbauszugwerte in den entsprechenden
kombinierten Text-Bild-Bildpunkt 17 übernommen. Dort wo an einer
Textkontur die Textquellpunkte 15 den Bildquellpunkt 16 nur
teilweise überdecken,
wird mit einer Flächen-anteiligen
Gewichtung ein mittlerer Farbauszugwert aus der Textquellfarbe und
der Bildquellfarbe berechnet. Diese drei Berechnungsarten für die kombinierten
Text-Bild-Bildpunkte 17 sind in 2 durch
unterschiedliche Schraffuren gekennzeichnet.
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Nach
der Text-Bild-Kombination werden die zwischengespeicherten kombinierten
Text-Bilddaten TB mit einer Gravurdaten-Interpolationseinheit 12 in dem
für den
zu gravierenden Farbauszug maßgeblichen
Gravurraster in die Gravurdaten GD umgerechnet und gespeichert (1).
Die Gravurdaten GD werden gravierlinienweise ausgelesen und in einem D/A-Wandler
13 in ein analoges Graviersignal G umgewandelt. Das Graviersignal
G, welches die zu gravierenden Dichtewerte repräsentiert, und ein periodisches
Rastersignal R zur Erzeugung des Druckrasters werden einem Gravierverstärker 14 zugeführt, in dem
durch Überlagerung
von Graviersignal G und Rastersignal R das Graviersteuersignal GS
für das Gravierorgan 3 gewonnen
wird. Während
das Rastersignal R eine oszillierende Hubbewegung des Gravierstichels 4 zur
Gravur der in dem Druck raster angeordneten Näpfchen bewirkt, bestimmt das
Graviersignal G entsprechend den zu gravierenden Dichtewerten die
geometrischen Abmessungen der gravierten Näpfchen.
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Nach
dem Stand der Technik werden die Gravurdaten GD einer Anschärfung unterworfen,
beispielsweise mit einem Hochpassfilter, um insbesondere die Textinformation
genügend
scharf und kontrastreich im Druck wiederzugeben. Da in den Gravurdaten
GD nicht mehr erkennbar ist, welche Dichtewerte Textkonturen repräsentieren
und welche Dichtewerte Bilddaten repräsentieren, können die Bilddaten überscharf
wiedergegeben werden. Nach einem weiteren bekannten Verfahren, das
in der nicht veröffentlichten
Patentanmeldung
DE 199 19 055 beschrieben
ist, werden die Textquelldaten QT und die Bildquelldaten QB vor
der Vereinigung zu den kombinierten Text-Bilddaten TB getrennt angeschärft, um jeweils
eine optimale Wiedergabe der Text- und Bildinformationen zu erreichen.
Auch dieses Verfahren zeigt noch Beeinträchtigungen der Wiedergabequalität, da nicht
berücksichtigt
wird, welche Druckdichten in der unmittelbaren Umgebung des Textes
nach der Kombination von Text- und Bildbestandteilen vorhanden sind
und welche Schräglage
und genaue Position eine Textkontur in den kombinierten Text-Bilddaten
TB hat.
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3 zeigt
die Verbesserung der Signalverarbeitung bei der Erzeugung der Gravurdaten
GD nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Während der
Erzeugung der kombinierten Text-Bilddaten TB werden Konturdaten
KD erzeugt und in einem Konturdatenspeicher 18 gespeichert.
Bei der Interpolation der Gravurdaten GD aus den kombinierten Text-Bilddaten
TB werden die Konturdaten KD verwendet, um für jeden zu interpolierenden
Gravurpunkt ein optimales Anschärfungsfilter
auszuwählen. In
den Konturdaten KD werden für
die Text-Bild-Bildpunkte 17, durch die eine Textkontur
verläuft
bzw. die unmittelbar an einer Textkontur liegen, vorzugsweise die
folgenden Konturparameter gespeichert:
- (a)
ob eine Textkontur vorhanden ist oder nicht (Parameter k)
- (b) die Richtung der Textkontur (Parameter r)
- (c) der Überdeckungsgrad
des Textes (Parameter t)
- (d) ob der Text positiv oder negativ ist (Parameter pn)
- (e) die Textdichte (Parameter TD)
- (f) die Hintergrunddichte (Parameter HD)
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4 zeigt
Beispiele für
unterschiedliche Richtungen der Textkontur, wobei wieder angenommen
wurde, dass die Auflösung
der Textquelldaten QT sechsfach höher als die Auflösung der
Bildquelldaten QB ist, d.h. 6 × 6
Textquellpunkte 15 in einen Bildquellpunkt 16 hineinpassen. 4a zeigt eine waagerecht liegende Textkontur
(r = 0°), 4b eine senkrecht liegende (r = 90°), und 4c und 4d schräg liegende
mit den Parametern r = 45° und
r = –45°. In der
einfachsten Ausführungsform
der Erfindung werden diese vier Richtungen unterschieden, und für andere
Richtungen wird die nächstliegende der
vier Richtungen als Parameter gespeichert. Es können jedoch auch weitere Richtungen
gespeichert werden.
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5 zeigt
unterschiedliche Überdeckungsgrade
des Textes innerhalb eines mit dem Text zu überlagernden Bildquellpunktes 16 am
Beispiel einer senkrechten Textkontur. Der aktuell betrachtete Bildquellpunkt 16 ist
der Punkt i, der links benachbarte Bildquellpunkt 16 ist
der Punkt i–1,
und der rechts benachbarte der Punkt i+1. 5a zeigt
den Fall, dass die Textkontur auf der Begrenzung zwischen zwei benachbarten
Bildquellpunkten 16 liegt. Der Punkt i–1 liegt gerade noch innerhalb
des Textes, und der Punkt i liegt gerade außerhalb des Textes. In diesem Fall
hat der Überdeckungsgrad
des Textes den Wert t = 0. 5b bis 5f zeigen die Textüberdeckungen im aktuellen Punkt
i, wenn die Textkontur weiter nach rechts verschoben ist. Die entsprechenden Überdeckungsgrade
des Textes betragen t = 1/6 bist = 5/6. 5g zeigt
schließlich
den Fall, dass der aktuelle Punkt i gerade noch innerhalb des Textes
liegt, und der benachbarte Punkt i+1 gerade außerhalb des Textes liegt. In
diesem Fall hat der Überdekkungsgrad
des Textes den Wert t = 1. Der in 5a gezeigte
Fall muss von den Bildquellpunkten 16 unterschieden werden,
die mitten in einem Bild und nicht am Rand eines Textes liegen und
die deshalb auch nicht von Textquellpunkten 15 überdeckt
werden. Ebenso muss der in 5g gezeigte
Fall von den Bildquellpunkten 16 unterschieden werden,
die mitten in einem Text liegen und die deshalb auch vollständig von
Textquellpunkten 15 überdeckt
werden. Diese Unterscheidungen sind erforderlich, damit später nur
die Gravurpunkte einer besonders optimierten Anschärfung unterworfen
werden, die an einer Textkontur liegen. Um die Zahl der auswählbaren
Anschärfungsfilter
zu begrenzen, ist es zweckmäßig, nur
bestimmte Werte für
den Überdeckungsgrad
des Textes als unterscheidbare Parameter vorzusehen, beispielsweise
die Werte t = {0, 1/6, 2/6, 3/6, 4/6, 5/6, 1}, und andere Überdeckungsgrade
auf einen dieser Werte zu runden.
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6 zeigt
je ein Beispiel für
einen positiven Text (6a) und einen
negativen Text (6b). Beim positiven
Text ist die Textdichte TD größer als die
umgebende Hintergrunddichte HD, beim negativen Text ist die Textdichte
TD kleiner als die umgebende Hintergrunddichte HD. In 6 sind
die Dichteverhältnisse
mit unterschiedlich engen Schraffuren gekennzeichnet. Die Hintergrunddichte
HD muss aus den Textquelldaten QT entnommen werden, wenn der Text
beispielsweise auf einer konstanten Hintergrundfarbe positioniert
ist. In dem Fall ist die Hintergrunddichte üblicherweise in den Textquelldaten
QT den Hintergrundpunkten, die den Text umgeben, zugewiesen worden.
Wenn der Text aber über
einem Bild positioniert ist, sind die Hintergrundpunkte in den Textquelldaten
QT als transparent gekennzeichnet. Dann muss die Hintergrunddichte
aus den Bildquellpunkten, durch die die Textkontur verläuft, entnommen
werden.
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Wenn
neben den Textquelldaten QT und den Bildquelldaten QB noch zusätzliche
objektbezogene Informationen über
die Text- und Bildbestandteile vorhanden sind, die zu den Textquelldaten
QT und den Bildquelldaten QB verknüpft worden sind, kann daraus
die Information gewonnen werden, welche Punkte in den Textquelldaten
QT den eigentlichen Text repräsentieren
und welche Punkte die Hintergrundflächen, die den Text umgeben.
Wenn solche objektbezogenen Informationen nicht mehr vorhanden sind,
kann die Information, welche Punkte in den Textquelldaten QT zum
Text gehören
und welche zum Hintergrund, durch eine Histogramm-Untersuchung der
Textquelldaten QT gewonnen werden. Dazu wird vorzugsweise ein lokales
Histogramm in einem Fenster von beispielsweise 300 × 300 Textquellpunkten
berechnet. Das Fenster wird schritthal tend mit der Berechnung der
kombinierten Text-Bilddaten TB und der parallelen Ermittlung und
Speicherung der Konturdaten KD über
die Textquelldaten QT geführt.
In einem Text sind die Textpunkte weniger häufig als die Hintergrundpunkte.
Auf dieser Basis kann man an dem Histogramm erkennen, welche von zwei
gehäuft
vorkommenden Dichten die Textdichte ist und welches die Hintergrunddichte.
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Die
in den Konturdaten KD gespeicherten Parameter werden erfindungsgemäß dazu benutzt, um
bei der Interpolation der Gravurdaten GD aus den kombinierten Text-Bilddaten
TB für
jeden zu interpolierenden Gravurpunkt ein Anschärfungsfilter auszuwählen, das
optimal an die jeweilige Kontursituation angepasst ist. Dazu sind
vorzugsweise für
die Konturparameter k (Textkontur vorhanden), r (Richtung der Textkontur),
t (Überdeckungsgrad
des Textes), pn (Text positiv oder negativ) spezielle Anschärfungsfilter
vorgesehen und gespeichert, die für die Interpolation eines Gravurpunktes
ausgewählt
werden, dessen Kontursituation den Konturparametern entspricht.
In der einfachsten Ausführungsform
der Erfindung wird nur der Konturparameter k (Textkontur vorhanden)
dazu verwendet, an den Texträndern
ein für
die Anschärfung
von Textkonturen optimiertes Filter auszuwählen und dort, wo keine Textkontur
vorhanden ist, ein für
die Anschärfung
von Bildern optimiertes Filter einzusetzen. In einer verbesserten Ausführungsform
sind für
unterschiedliche Kombinationen der Konturparameter jeweils optimal
angepasste Anschärfungsfilter
vorgesehen und werden für
die Gravurpunkte ausgewählt,
deren Kontursituation der entsprechenden Kombination der Konturparameter
entspricht. Als weitere Ausgestaltung können auch die Textdichte TD
und die Hintergrunddichte HD zur weiteren Differenzierung der auswählbaren Filter
herangezogen werden, womit beispielsweise ein besonderes Filter
für negativen
Text vorgesehen werden kann, dessen Hintergrunddichte größer oder gleich
70 % ist.
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7 zeigt
Beispiele für
die Koeffizienten von Anschärfungsfiltern,
die an die Richtung der Textkontur angepasst sind. In 7a ist ein Filter für eine senkrechte Textkontur
gezeigt. Die Filterung erfolgt in der bekannten Weise, indem die
Dichten des zentralen Bildpunktes, durch den die Textkontur verläuft, und die
Dichten der links und rechts benachbarten Bildpunkte mit den Filterkoeffizienten
gewichtet werden und dann addiert werden. Die resultierende Dichte
ersetzt dann die ursprüngliche
Dichte des zentralen Bildpunktes. 7b zeigt
das entsprechende Filter für
eine waagerechte Textkontur und 7c das Filter
für eine
diagonale Textkontur mit der Richtung r = 45°. Variationen der Filter können in
der aus der digitalen Filtertechnik bekannten Weise erstellt werden,
durch Variation der Koeffizienten und/oder Hinzunahme weiterer Nachbarpunkte
des zentralen Bildpunktes, um stärker
anschärfende
und weniger stark anschärfende
Filter zu erzeugen.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es dann möglich,
für verschiedene
Kontursituationen unterschiedliche erwünschte Anschärfungen
der Textinformation bei der Gravur von Druckzylindern vorzunehmen.
Erwünscht
ist beispielsweise, dass waagerechte und senkrechte Textkonturen
stärker
angeschärft
werden als diagonale, um einen störenden Treppenstufeneffekt
der diagonalen Konturen zu reduzieren. Weiter ist erwünscht, dass
die Anschärfung von
positivem und negativem Text unterschiedlich beeinflusst werden
kann. Verbunden mit der Anschärfung
ist auch eine Beeinflussung der Breite von positivem und negativem
Text, die gezielt verändert werden
soll. Negativer Text, dessen Hintergrund eine mittlere Dichte hat,
soll nicht zu stark angeschärft werden,
da das Filter sonst eine störende
dünne, dunkle
Linie am Textrand erzeugt. Umgekehrt kann ein positiver Text auf
hellem Hintergrund stärker
angeschärft
werden, da die durch das Filter erzeugte dünne, weiße Linie am Textrand nicht
störend
ist. Generell ist erwünscht,
dass Bilder weniger stark angeschärft werden als Texte. Erfindungsgemäß ist auch vorgesehen,
dass der Bediener der Graviereinrichtung die erwünschten Anschärfungseffekte
beeinflussen kann, indem er mindestens eine der Auswahlmöglichkeiten
- (a) Text allgemein schärfer bzw. weniger schart,
- (b) positiver Text schärfer
bzw. weniger scharf,
- (c) negativer Text schärfer
bzw. weniger scharf,
- (d) waagerechte/senkrechte Textkonturen schärfer bzw. weniger scharf,
- (e) diagonale Textkonturen schärfer bzw. weniger scharf,
- (f) Bilder schärfer
bzw. weniger scharf,
ausübt. Aufgrund der Bedienereingaben
werden dann geeignete Sätze
von Filterkoeffizienten automatisch ausgewählt und gegebenenfalls modifiziert und
bei der Interpolation der Gravurdaten angewendet.