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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verdichten von körnigem Formstoff
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
derartige Einrichtung zum Verdichten von körnigem Formstoff ist aus
DE 44 34 687 A1 bekannt,
bei der eine Grundplatte, die eine Form zur Aufnahme des körnigen Formstoffs
trägt,
Pralleisten als Auflage für
die Grundplatte, eine den in der Form befindlichen Formstoff von
oben mit einer Preßkraft beaufschlagenden
Preßplatte,
einen Schwingtisch unterhalb der Grundplatte, der von einer Erregereinrichtung
in vertikale Schwingungen versetzbar ist, wodurch der Schwingtisch
Stöße von unten
gegen die Grundplatte ausübt,
bekannt. Hierbei ist ein den Schwingtisch als hauptsächliche
Masse umfassendes, schwingfähiges
Masse-Feder-System
mit einer zumindest für
die abwärts
gerichtete Schwingbewegung (gemäß einer
der beiden dort aufgeführten
und hier nur interessierenden Ausführungsform) hart eingestellten
Systemfeder vorgesehen, die kinetische Energie des Masse-Feder-Systems
speichert und wieder abgibt, wobei eine Eigenfrequenz des Masse-Feder-Systems
im Bereich einer vorbestimmten Verdichtungsfrequenz einstellbar
oder eingestellt ist. Die Erregereinrichtung wird hierbei durch
einen Unwuchterreger mit konstantem, resultierendem statischen Moment
gebildet, so daß das
Masse-Feder-System hierdurch zu erzwungenen Schwingungen derart
angetrieben wird, daß sich
die Erregerfrequenz in der Nähe
der Eigen- oder Resonanzfrequenz befindet, d.h. knapp ober- oder
unterhalb hiervon liegt. Allerdings kann man dann eine Veränderung
der Energiezufuhr in das Masse-Feder-System nur dadurch erreichen,
indem man die vor der Veränderung
eingestellte Erregerfrequenz durch Veränderung der Drehzahlen der
Motoren des Unwuchterregers näher
an die Eigenfrequenz heranführt
bzw. weiter davon entfernt. Dementsprechend ist es zum einen nicht
möglich,
eine Veränderung
der Energiezufuhr in das Masse-Feder-System bei konstant gehaltener
Erregerfrequenz vorzunehmen, zum anderen wird bei einer Veränderung
der Erregerfrequenz durch Veränderung
der Motordrehzahlen zwangsläufig
auch der Betrag der Fliehkräfte
und damit der Betrag der Erregerkräfte geändert.
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Auch
aus
EP 0 515 305 B1 ist
eine Einrichtung bekannt, mit der eine Stoßverdichtung des körnigen Formstoffs
vorgenommen wird. Hierbei wird ein mit vier Unwuchtwellen gebildeter
Richtvibrator verwendet, der bezüglich
Schwingwegamplitude und Schwingfrequenz verstellbar ist. Die vier
Unwuchtwellen werden von jeweils einem eigenen Antriebs- und Verstellmotor über Kardanwellen
angetrieben. Die Versteilung des die Schwingwegamplitude definierenden
Phasenwinkels geschieht ausschließlich über entsprechend einzustellende
Motordrehmomente, welche bei einem vom Wert 0° oder 180° abweichenden Phasenwinkel eine
Blindleistung erzeugen (wie dies z.B. auch in
DE 40 00 011 C2 beschrieben
ist). Nachteilig ist hierbei:
- – Die oberste
Schwingfrequenz wird in der Praxis wegen der zu berücksichtigenden
Dauer-Belastungsgrenze in der Regel auf 50 Hz eingeschränkt, wobei
die Grenzbelastung vor allem bei den Wälzlagerungen der Unwuchtwellen
und bei den mitschwingenden Kardanwellen erreicht wird. Hierzu siehe
auch den oben zitierten Fachzeitschrift-Artikel auf Seite 45, mittlerer
Abschnitt und auf Seite 47, mittlerer Abschnitt.
- – Durch
die ständig
umzusetzende Blindleistung und durch die bei hohen Fliehkräften erzeugten hohen
Lagerreibungs-Leistungen treten hohe Verlustleistungen auf. Da die
hohen Verlustleistungen auch in den Antriebsmotoren der Unwuchtwellen
umgesetzt werden müssen,
werden die Motoren und deren Ansteuergeräte mit Bezug auf die reine
Verdichtungsleistung unnötig
groß dimensioniert.
- – Bedingt
durch die zu überwindenden
Trägheitsmassen
der Motoren und Unwuchtkörper
und bedingt durch die Tatsache, daß mit einer Veränderung
des Phasenwinkels sogleich auch immer eine Veränderung des ebenfalls mit auszuregelnden
Blindleistungs-Drehmo-mentes verbunden ist, können die Werte der als Regelgröße vorgegebenen
Phasenwinkel (statisches Moment) durch die elektronische Regelung
(oder auch durch alternative mechanische Regelungen) nur mit groben
Toleranzen geregelt werden, was zu entsprechenden Ungleich förmigkeiten
des Schwingwegverlaufes des Schwingtisches während des über viele Schwingungsperioden
ablaufenden Verdichtungsvorganges und damit zu einer schlechten
Reproduzierbarkeit der Verdichtungsqualität führt. Hinzu kommt hier der Nachteil, daß von den
groben Toleranzen der Regelgröße "Phasenwinkel" die relative Winkellage
von insgesamt 4 Unwuchtkörpern
betroffen ist, die üblicherweise
mit ihren Rotationsachsen in einer Ebene liegen und deren Anodnung
sich über
einen großen
Teil der Längsausdehnung
des Schwingtisches erstreckt. Die Ungleichheiten der relativen Winkellagen
führt zu
ungleichen Beschleunigungen bezogen auf die ganze Tischoberfläche. Dies führt wiederum
zu ungleichen Verdichtungsergebnissen an unterschiedlichen Orten
der Tischoberfläche.
- – Die
für die
Verdichtungswirkung maßgebliche Schwingwegamplitude
des Schwingtisches ist nur indirekt und träge über den verstellbaren Phasenwinkel
regelbar.
- – Die
Regelung des Phasenwinkels wird abgesehen von den Trägheitsmassen
prinzipiell erschwert durch die Tatsache, daß bei dem Stoß des Schwingtisches
gegen die Palette die Rotations-Geschwindigkeit der Unwuchtwellen
stets eine ruckartige Veränderung
erfährt,
wobei wegen der vom Phasenwinkel abhängigen Relativlage der Unwuchtkörper während des
Stoßes
die Geschwindigkeits- und damit Drehwinkel-Veränderungen unterschiedlich ausfallen.
- – Die
Regelung des Phasenwinkels geschieht dadurch, daß die Drehgeschwindigkeit der
Unwuchtwellen relativ zueinander geregelt wird. Dies bedeutet, daß eine gleichzeitige
Regelung von Phasenwinkel und Schwingungsfrequenz praktisch nicht
gleichzeitig und nur schwer zu erreichen ist.
- – Es
ist erwünscht,
ein Verfahren anwenden zu können,
bei dem während
des Vorganges der Hauptverdichtung ein vorgegebener Bereich der Verdichtungsfrequenz
bis hin zu höchsten
Frequenzen mit vorgegebenen Werten für die Schwingwegamplitude des
Schwingtisches durchfahren wird. Bei diesem Verfahren können die
in dem Formstoff enthaltenen und durch die unterschiedli chen Korngrößen definierten
Mikro-Schwingsysteme mit unterschiedlichen Eigenfrequenzen zu Resonanzerscheinungen
angeregt werden, wodurch die Verdichtung verbessert wird. Das Durchfahren
des Frequenzbereiches muß dabei
in ca. 3 Sekunden durchführbar
sein. Beim Stand der Technik wird die Durchführung dieses Verfahrens behindert
durch die Begrenzung der Schwingungsfrequenzen des Schwingtisches
und durch die schlechte gleichzeitige Regelbarkeit von Schwingfrequenz
und Schwingwegamplitude.
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Aus
EP 0 870 585 A1 ist
eine Einrichtung bekannt, bei der die Massen von Formstoff, Formkasten,
Palette und Schwingtisch gemeinsam ein Massensystem bilden, das
die schwingende Masse eines mit harmonischen (sinoidalen) Schwingbewegungen arbeitenden
Masse-Feder-Systems darstellt. Die an der Ober- und Unterseite des Formkörpers eingeleiteten
dynamischen Kräfte,
die von den Schwingbeschleunigungen der mitschwingenden Massen abgeleitet
sind, erzeugen einen ebenfalls sinoidal verlaufenden dynamischen
Verdichtungsdruck, d.h. hier handelt es sich um eine "harmonische Verdichtung".
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Aus
DE-AS 25 08 074 ist eine Einrichtung bekannt, bei der keine Stoßverdichtung
erfolgt. Der dortige Schwingtisch ist mit dem Unterstempel verbunden
und der zu bildende Formkörper
bzw. dessen Form wird immer mit dem Oberstempel gegen die Oberseite
des Unterstempels beim Schwingvorgang gedrückt.
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DE-OS 1 584 358 beschreibt
eine Einrichtung, bei der eine Form mittels zweier Exzenterkurbelgetriebe
angetrieben wird, deren gemeinsame Exzenterwelle über Lager
starr mit dem Maschinengestell verbunden sind. Diese Bewegung wird über an der
Form angelenkte Vibratorstangen auf die Form übertragen, so daß die Schwingungsamplitude
unveränderbar
ist.
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Bei
CH-PS 392 949 ist ein Schwingsystem vorgesehen, bei dem die Eigenfrequenz
durch eine Veränderung
der Federkonstanten der Systemfeder kontinuierlich verstellt wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 zu schaffen, die eine Veränderung der Energiezufuhr bei konstanter
Erregerfrequenz bzw. bei Veränderung der
Erregerfrequenz die Einstellung vorgegebener Erregerkräfte ermöglicht.
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Als
Erregeraktuatoren werden hierbei Linearmotoren oder ein Unwuchtvibrator
verwendet.
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Durch
Verwendung von Linearmotoren kann hierbei die Erregung sofort mit
der vorgesehenen Erregerfrequenz beginnen. Dabei schaukelt sich
der Resonanzvibrator rasch zu immer größer werdenden Schwingwegamplituden
des Schwingtisches auf. Gleichzeitig werden die jeweils erreichten
Schwingwegamplituden kontinuierlich gemessen und in einem Regelkreis
verarbeitet, welcher bei jeder Halb- oder Vollperiode die in das
System gegebene Erregerenergie beeinflußt. Bei Erreichen der vorgesehenen Schwingwegamplituden
werden diese dann durch Regelung konstant gehalten oder anschließend auf einen
anderen vorgebbaren Betrag eingeregelt. Hierbei werden die Einflüsse der
sowohl zu Beginn des Verdichtungsvorgangs als auch im Verlauf hiervon sich
einstellenden und von vornherein nicht bezüglich ihres Betrags bekannten
Dämpfungs-Verlustenergiemengen
mit ausgeregelt.
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Wenn
dagegen ein Unwuchtvibrator verwendet wird, können dessen Motoren vor und
nach der Verdichtung immer mit der vorgesehenen Drehzahl durchlaufen
bzw. darauf eingestellt werden, wobei zwecks Einstellung der Schwingwegamplitude
auf "Null" die resultierenden
statischen Momente zunächst
auch auf Null eingestellt sind. Zu Beginn der Verdichtung können dann
die resultierenden statischen Momente sehr schnell verstellt werden.
Mit größer werdendem
statischem Moment wachsen dabei auch die kontinuierlich gemessenen
Schwingwegamplituden, die schließlich auf einen konstanten Wert
geregelt oder einen anderen vorgebbaren Wert geregelt werden. Auch
hierbei werden die Einflüsse der
sowohl zu Beginn des Verdichtungsvorgangs als auch im Verlauf hiervon
sich einstellenden und von vornherein nicht bezüglich ihres Betrags bekannten Dämpfungs-Verlustenergiemengen
mit ausgeregelt.
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Außerdem läßt sich
unabhängig
von der Art der hier verwendeten Erregeraktuatoren auch ein vorgegebener
zeitlicher Änderungsverlauf
der Schwingwegamplituden erreichen.
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Erregerfrequenz
und Schwingwegamplitude können
unabhängig
und direkt auf ihre vorbestimmten Werte eingestellt werden.
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Abgesehen
davon ist es vorteilhaft, daß die verlorenen
Produktionszeiten relativ gering gehalten werden können, da
eine Aufschaukelung von Resonanzschwingungen oder eine Verstellung
des resultierenden statischen Moments schneller geht als das Hochfahren
und Herunterfahren von Motoren samt den damit verbundenen Unwuchtmassen.
Hierdurch wird auch die thermische Belastung der Aktuatoren beim
Wechseln der Schwingwegamplituden von Null auf Sollwert und umgekehrt
erheblich vermindert.
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Die
Erfindung nutzt unter anderem folgendes Prinzip: Bei der konventionellen
Erzeugung der Schwingbewegungen des Schwingtisches mit Benutzung
von Federn, welche nur der Schwingungsisolation dienen und daher
weich eingestellt sind, werden die Beschleunigungskräfte, die
an den Schwingmassen aufzubringen sind, ganz überwiegend durch gerichtete
Fliehkräfte
der Unwuchtkörper
erzeugt. Bei der Erzeugung der Schwingbewegungen nach der Erfindung
werden die Beschleunigungskräfte
wenigstens in jenem Falle, wo sie bei den höchsten Schwingfrequenzen die
höchsten
Werte erreichen müssen, überwiegend
durch Federkräfte
aufgebracht und nur zu einem kleineren Teil durch die Erregerkräfte der
Erregereinrichtung. Dies wird erreicht durch die Nutzung des Effektes
der Resonanzverstärkung.
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird dieser Effekt dadurch
noch besser ausgenutzt, daß vorgesehen
ist, in dem betriebsmäßig abzudeckenden
Bereich der Schwingfrequenzen neben der in dem Bereich höchster Schwingfrequenzen
liegenden Eigenfrequenz noch wenigstens eine zweite Eigenfrequenz
des Masse-Feder-Systems herstellen zu können. Dies führt dazu,
wie in 6 gezeigt wird, daß die notwendigen Erreger kräfte noch
weiter verkleinert werden können,
was unter anderem auch den Einsatz von marktgängigen Wechselstrom-Linearmotoren
erleichtert und ebenfalls auch die Möglichkeit, während eines
Verdichtungsvorganges die Verdichtungsfrequenz über einen weiten Frequenzbereich
zu variieren.
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Zur
Speicherung der bei der Aufwärts-Schwingbewegung
des Schwingtisches mitgeführten
kinetischen Energie der System-Masse können auch Federelemente in
das Federsystem mit einbezogen sein, deren Federkraft von oben auf
die Palette einwirkend ist, wozu auch solche Federkräfte zählen, die über die
Preßplatte
mit aufgebracht werden. Sofern es sich dabei um solche Federkräfte handelt,
die nicht über
die Preßplatte
geführt
sind, wie dies z.B. bei den Federn 124 in 1 der
Fall ist, tragen diese mit dazu bei, daß die Schwingweg-Amplitude des Schwingtisches
oder der Form auch dann nach vorgegebenen Werten geregelt werden
kann, wenn das Verdichtungssystem im Leerlauf oder bei der Vorverdichtung
schwingt. Die die kinetische Energie speichernden Federelemente
der Systemfeder haben im Vergleich zu den weich eingestellten Isolationsfadern
bei den konventionellen Verdichtungssystemen eine wesentlich höhere Energiemenge
zu speichern. Nicht nur im Interesse ihrer Lebensdauer (Gefahr der
Selbstzerstörung
durch Wärme)
sondern auch zwecks Vermeidung von unnötigen Energieverlusten sind
die Federelemente der Systemfeder daher bevorzugt aus Stahl oder
aus einem dämpfungsarmen
Elastomerwerkstoff gefertigt oder sind verkörpert durch ein (von Haus aus
dämpfungsarmes)
flüssiges
kompressibles Medium.
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Der
Einsatz von bezüglich
ihres statischen Momentes verstellbaren Unwuchtvibratoren als Erregeraktuatoren
im Rahmen der Erfindung macht durchaus einen Sinn, da selbst bei
höheren
als konventionell erzielbaren Erregerfrequenzen das alle hier interessierenden
Eigenschaften des Vibrators bestimmende statische Moment wegen der
Nutzung der Resonanzverstärkung
geringer gehalten werden kann als bei einer Schwingungserregung
nur durch die Fliehkräfte
eines Unwuchtvibrators. Dies bedeutet: Kleinere Lagerkräfte der
Unwuchtwellen, wobei bei kleineren Lagerkräften wiederum Wälzlager
mit höheren
zulässigen
Grenzdrehzahlen verwendet werden können. Kleinere Trägheitsmomente
der Unwuchtkörper
selbst und der Antriebsmotoren der Unwuchten, wobei kleinere Trägheitsmomente
die Regelbarkeit des Phasenwinkels verbessern. Kleinere Lagerreibungs-Verlustleistungen
und kleinere Blindleistungen, wobei die Blindleistungen vom Quadrat der
Größe des statischen
Momentes abhängig
sind. Mögliche
engere Anordnung der Unwuchtwellen, wobei dieses Merkmal wegen des
verbesserten zentralen Angriffes der Fliehkräfte zu geringeren Ungleichmäßigkeiten
bei der Beschleunigung des Schwingtisches infolge nicht korrekter
Drehpositionen der Unwuchtkörper
führt.
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Zu
den im Zusammenhang mit dem Federsystem verwendeten Begriffen "harte" und "weiche" Federn gelten folgende
Definitionen: Eine weiche Feder wird zur Isolaton der Beschleunigungswirkung von
schwingenden Massen eingesetzt. Der Wert der nach einer bekannten
Formel berechenbaren "Vergrößerungsfunktion" Φ (z.B. dargestellt im Diagramm 6.3-5
auf Seite 300 der "Physikhütte, Band
1 ", 29. Auflage,
Verlag Wilhelm Ernst & Sohn,
Berlin, München,
Düsseldorf)
muß bei
weichen Federn Φ ≤ 1 sein. Dieser
Wert wird erreicht, wenn das Verhältnis n = fE/fN ≥ 1,41
wird, wobei fE die Erregerfrequenz und fN die Eigenfrequenz bezeichnen. Für eine vernünftige Isolation
wird jedoch allgemein mindestens ein Wert von n = fE/fN ≥ 2
gefordert. Mit anderen Worten: Die Erregerfrequenz fE (=
Verdichtungsfrequenz) muß bei
einer zwecks Nutzung des Resonanzeffektes hart eingestellten Feder
immer zwischen dem Wert fE = 0 und dem Wert
fE = 1,41·fN,
optimal im Bereich fE = fN liegen.
Die Erregerfrequenz fE muß bei einer
zwecks Isolation weich eingestellten Feder immer einen Wert von
fE = größer als
2·fN haben. Eine hart eingestellte Systemfeder
bedeutet im Falle der vorliegenden Erfindung, daß die Wirkung der Vergrößerungsfunktion Φ für Werte Φ > 1 in Anspruch genommen
werden soll. Die Angabe in Patentanspruch 1, daß die Systemfeder wenigstens
für die
nach abwärts
gerichtete Schwingbewegung hart eingestellt ist, besagt, daß eine Systemfeder
auch derart aufgebaut sein kann, daß in beiden Schwingrichtungen
unterschiedliche Federkonstanten wirksam sind. Beispiel für hart und
weich eingestellte Federn: Gemäß einer
bekannten Beziehung q = 248,5/fN 2 und q (in mm) kann die Einfederung q einer
auf einer Feder gelagerten Masse mit der Eigenfrequenz fN (in Hz) unter ihrem Eigengewicht ermittelt
werden. Wenn die Eigenfrequenz bei einer "harten" Systemfeder mindestens 30 Hz (oder
höher)
beträgt,
kann die Einfederung q unter der System-Masse berechnet werden zu:
q = 0,27 mm (oder kleiner). Sollten bei einer untersten zulässigen Erregerfrequenz
einer Verdichtungseinrichtung mit weich ausgelegten Isolierfedern die
Isolierfedern richtig gewählt
sein, so dürfte
die mit ihrer Federkonstanten erreichbare Eigenfrequenz höchstens
15 Hz betragen. In diesem Falle betrüge der Wert q = 1,1 mm.
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Durch
die vorgesehene Möglichkeit
der Regelung der Amplitude des Schwingweges s des Schwingtisches
wird zurückgegriffen
auf die in der Praxis beim Stand der Technik bewährte Beeinflussung dieser physikalischen
Größe durch
die Regelung des Phasenwinkels im Sinne der Beeinflussung der Verdichtungsintensität. Dabei
wird durch den Phasenwinkel indirekt auch der Wert der Schwingwegamplitude
s bestimmt, welche physikalisch gesehen das eigentliche Maß für die eigentlich
zu regelnde Verdichtungsintensität
ist. Die meßtechnische
Ermittlung des Phasenwinkels, der durch die relative Winkellage
von sich drehenden Unwuchtkörpern
definiert ist, ist aufwendig und mit spürbaren Meßfehlern behaftet. Anders als beim
Stand der Technik wird bei der Erfindung beim Einsatz von Linearmotoren
als Erregeraktuatoren jedoch der Wert der Schwingwegamplitude s
nicht indirekt über
den Umweg einer anderen zu regelnden Größe beeinflußt, sondern er wird direkt
geregelt (und direkt gemessen), was zusammen mit dem Umstand, daß nicht
auch gleichzeitig ein sich veränderndes
Blindleistungs-Drehmoment zu regeln ist, zu einer genaueren Regelbarkeit der
Verdichtungsintensität
führt.
Beim Einsatz von hydraulischen oder elektrischen Linearmotoren können diese
derart kräftemäßig beaufschlagt
werden, daß,
selbst wenn mehrere Linearmotoren mit paralleler Wirkung zum Einsatz
kommen, ihre Kraftentwicklung präzise
symmetrisch erfolgt, so daß nur
wegen ihrer mehrfachen Anordnung keine unsymmetrischen Beschleunigungen
am Schwingtisch auftreten.
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Es
ist wünschenswert,
daß bei
Beeinflussung des Wertes der Schwingwegamplitude s gleichzeitig
auch die Schwingfrequenz in vorgebbarer Weise verändert werden
kann. Diese Aufgabe wird bei der vorliegenden Erfindung ermöglicht durch
die gute Regelbarkeit der Schwingwegamplitude s in Kombination mit
der bei der Erfindung gegebenen Möglichkeit, daß nicht
eine Drehgeschwindigkeit verändert werden
muß, sondern
lediglich eine Wiederholfrequenz bei der Dosierung von bestimmten
Mengen von Erregerenergie pro Schwingungsperiode, was im Falle von
hydraulischen Linearmotoren sehr trägheitsarm und im Falle von
elektrischen Linearmotoren nahezu trägheitslos geschehen kann.
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Die
Anwendung von elektrischen (Dreiphasen-Wechselstrom-) Linearmotoren
ist sehr vorteilhaft, da sie eine "saubere" und mit geringen Verlustenergien arbeitende
Lösung
darstellen. Die marktgängigen
elektrischen Linearmotoren sind jedoch nicht ohne weiteres für die vorgesehene
Aufgabe verwendbar, da sie mit ihren serienmäßig hergestellten Ansteuergeräten dafür vorgesehen
sind, Linearbewegungen mit vorgegebenem Wegverlauf und Geschwindigkeitsverlauf
durchzuführen
und dabei automatisch jene Kräfte
zu erzeugen, die für
die Beschleunigung der bewegten Massen bzw. die für die Überwindung
der sich der Linearverschiebung entgegensetzenden Kräfte (meist
Bearbeitungskräfte)
benötigt
werden. Der typische Anwendungsfall für derartige Linearmotoren ist
bei Werkzeugnaschinen gegeben. Die normal käuflichen Ansteuergeräte müssen daher
durch eine spezielle Ansteuereinrichtung ersetzt werden. Die hauptsächlichsten
Unterschiede bei dem Einsatz der Linearmotoren bei der Erfindung im
Vergleich zu den konventionellen Aufgaben sind in folgenden Merkmalen
gegeben: Die Beschleunigung und die Verzögerung der schwingenden Massen,
einschließlich
der Masse des mitschwingenden Motorteiles des Linarmotors, werden
bei der Verdichtungseinrichtung ganz überwiegend, insbesondere, wenn die
Erregerfrequenzen in der Nähe
der Eigenfrequenzen liegen, durch die Kräfte der Systemfeder (im Resonanzbetrieb)
bestimmt. Daher könnte
eine bei den Linearmotoren übliche
Regelungseinrichtung zur Erzeugung eines programmierten Bewegungsablaufes
schon deshalb nicht zum Einsatz gelangen, weil sie die Federkräfte nicht
kennt und nicht beeinflussen kann und weil die Motorkräfte allein
für die
zu erzeugenden Beschleunigungen bei weitem nicht ausreichen.
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Bei
der bei der Erfindung vorliegenden Aufgabenstellung dagegen hat
der Linearmotor pro Schwingungsperiode (nach einmal in Gang gebrachter
Schwingung) im Prinzip nur jene Energiemengen an die System-Masse
weiterzugeben, welche der schwingenden System-Masse durch Reibung oder durch die bei
dem Stoß abgegebene
Verdichtungsenergie entzogen werden. Es kommt bei einer konstant
zu haltenden Schwingwegamplitude also darauf an, bei jeder Schwingungsperiode
der schwingenden System-Masse jene Energieportion wieder zuzuführen, die
benötigt
wird, um die vorgegebene Schwingwegamplitude aufrecht zu erhalten.
Die Kraftentwicklung am Linearmotor muß dabei in ihrer Größe auch
nicht einer durch die Schwingzeit bestimmten Zeitfunktion (z.B.
Rechteck- oder Sinus-Funktion) folgen, da nur die (pro Periode) übertragene
Energieportion entscheidend ist, wobei natürlich die Zeitpunkte für Anfang
und Ende der Kraftentwicklung ebenfalls eine Rolle spielen und durch die
Steuerung festgelegt werden müssen.
Die Ansteuereinrichtung muß auch
das Phänomen
des Auftretens eines Phasenverschiebungswinkels γ und der sich bei fortschreitendem
Verdichtungsvorgang selbsttätig
einstellenden Änderung
seines Wertes berücksichtigen
können
(Der Phasenverschiebungswinkel γ definiert
das Winkelmaß,
um welches die Schwingwegamplitude der Erregerkraftamplitude nacheilt),
was übrigens
auch für
die einen hydraulischen Linearmotor beeinflussende Steuerung gilt.
Da der Zeitpunkt der Messung der zu regelnden physikalischen Größe s, s', s" oder f, f', f'', und der Zeitpunkt der Umsetzung des
daraus durch einen Regelalgorithmus abgeleiteten Wertes für die Stellgröße γ (zur Festlegung
der Größe der nächsten zu übertragenden
Energieportion) nicht identisch ist, müssen gemessene Werte und/oder
abgeleitete Werte kurzzeitig zwischengespeichert werden.
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Es
ist vorteilhaft, den Schwingtisch in seiner dreidimensionalen Bewegungsfreiheit
nicht ausschließlich
durch die Systemfeder zu begrenzen, sondern zur Erzwingung einer
gleichgerichteten Beschleunigung aller Teile des Schwingtisches
denselben durch eine einzige zentrale Linearführung gerade zu führen. Dabei
hat die Linearführung,
die optimalerweise eine zylindrische Führung ist, alle horizontalen
Beschleunigungskräfte,
die sich z.B. aus dem Stoß ergeben
können,
aufzunehmen. Auf eine derartige Linearführung kann bei Anwendung eines elektrischen
Linearmotors auch verzichtet werden, wenn der in den Motoren vorhandene
Luftspalt zwischen festem Teil und beweglichem Teil die horizontalen
Abweichungen des Schwingtisches noch aufzunehmen vermag. Beim Einsatz
eines hydraulischen Linear motors und bei Verwendung von Hydraulikzylindern üblicher
Bauart sollte auf eine Linearführung jedoch
nicht verzichtet werden, es sei denn, daß Hydraulikzylinder und Linearführung durch
entsprechende konstruktive Maßnahmen
in einer Baueinheit integriert sind. Eine Linearführung hat
nicht nur den Vorteil, daß für eine gleichmäßige Verteilung
der Stoßbeschleunigungen
gesorgt ist, sondern er hat auch eine Verminderung des Formenverschleißes zur
Folge.
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Die
besonderen Vorteile der Erfindung können wie folgt zusammengefaßt werden:
Beseitigung oder Verminderung der erwähnten Nachteile der bezüglich der
Schwingwegamplitude regelbaren Unwuchtvibratoren, verbunden mit
einer Erhöhung
der Qualität
des Verdichtungsprozesses durch größere Reproduzierbarkeit des
Ergebnisses bei der Umsetzung der kinetischen Schwingenergie in
Verdichtungsenergie. Hohe erreichbare Schwingfrequenzen. Geringere
notwendige Erregerleistung. Speziell beim Einsatz von Linearmotoren
als Erregeraktuatoren wird die Erregerenergie auf direktem Wege
in Verdichtungsenergie umgesetzt und es wird Energie eingespart
durch Wegfall der Blindleistungen und der Lagerreibleistung. Kontinuierliche
schnelle Verstellbarkeit der Verdichtungsfrequenz bei gleichzeitiger Regelung
der Schwingwegamplituden.
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Besondere
Vorteile ergeben sich beim Einsatz eines elektrischen Linarmotors
anstelle eines hydraulischen Linearmotors durch folgende Merkmale:
Die elektrischen Linearmotorten arbeiten praktisch verschleißfrei. Die
Entwicklung der Erregerkräfte
ist besonders trägheitsarm
durchführbar,
weshalb diese Linearmotoren auch dynamischer und genauer regelbar
sind. Der Kraftverlauf muß nicht,
wie es bei dem hydraulischen Linearmotor sich praktisch durch die
Verwendung von Servoventilen ergibt, sinoidisch sein. Bei dem Stoß des Schwingtisches
gegen die Palette entstehen bei einem hydraulischen Linearmotor
hohe schädliche
Druckspitzen. Der elektrische Linearmotor ist in dieser Beziehung
im Vorteil, weil die Kraftsprünge
im elastischen Feld des Luftspalt wirksam sind und weil elektrische
Stoßspannungen mit
elektrischen Mitteln absorbiert werden können.
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Die
Erfindung wird anhand von 6 Zeichnungen näher erläutert. 1 zeigt
in schematischer Weise eine Verdichtungseinrichtung der ersten Gattung,
bei der der Schwingtisch bei jeder Schwingungsperiode einmal von
unten gegen die Palette stößt. In 2 ist
im oberen Teil der Zeichnung der gleiche Schwingtisch wie in 1 gezeigt,
jedoch verbunden mit einer anderen Systemfeder, wobei das in 1 gezeigte
untere Federsystem ausgetauscht ist gegen ein bezüglich der
Federkonstante verstellbares Federsystem mit einer einzigen Blattfeder
als federndes Element. 3 zeigt Details einer anderen
Variante der Verdichtungseinrichtung nach 1, wobei
es um zusätzliche
zu- und abschaltbare Federelemente geht.
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In 4 werden
andere Möglichkeiten
der Weiterbildung einer Verdichtungseinrichtung nach 1 dargestellt. 5 zeigt
ein Diagramm mit dem Verlauf der Schwingwegamplitude A über der
Erregerfrequenz fE der System-Masse einer
Verdichtungseinrichtung nach der Erfindung mit einer einzigen Eigenfrequenz
zur Erläuterung
von möglichen Amplituden-Regelungen. In 6 wird
ein Diagramm ähnlich
wie das der 5 gezeigt, wobei der Vorteil
einer zusätzlichen
Eigenfrequenz des Schwingsystems erläutert wird.
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In 1 ist 100 der
Rahmen der Verdichtungseinrichtung, welcher auf dem Fundament 102 steht
und durch welchen die von der Preßeinrichtung 104 und
von der Erregereinrichtung 106 zu übertragenden Kräfte gegeneinander
abgestützt
werden. Der Rahmen kann in diesem Falle fest mit dem Fundament verbunden
sein, was durch die Linien 190 symbolisch dargestellt ist,
wobei jedoch bei kleiner Masse des Rahmens erhebliche Erregerkräfte auf das
Fundament zu übertragen
sind. Der in der Formausnehmung des Formkastens 108 eingeschlossene
Formkörper 110 liegt
mit seiner Unterseite auf einer Palette 112 auf. Die Palette
selbst liegt auf einer am Rahmen 100 befestigten (und der
Deutlichkeit halber durch Schraffur gekennzeichneten) Prall-Leiste 114 auf,
welche mit Ausnehmungen 116 versehen ist, durch welche
die Stoßleisten 118 des
Schwingtisches 120 hindurch greifen und bei der Schwingbewegung
des Schwingtisches nach Überwindung
des Luftspaltes 122 gegen die Unterseite der Palette stoßen können. Der
auf der Palette aufliegende Formkasten 108 wird über Federn 124,
welche sich über Nasen 126 gegen
den Rahmen abstützen,
fest auf die Oberseite der Palette 112 gepreßt. Auf
diese Weise behält
der Formkasten eine feste Verbindung mit der Palette auch in dem
Falle, wo die Palette von den Stoßleisten 118 nach
oben gestoßen
wird und sich dabei von der Prall-Leiste 114 abheben kann.
Der Formkasten könnte
jedoch auch (durch eine nicht gezeigte Festspanneinrichtung) fest
mit der Palette verspannt sein. Der Schwingtisch 120 bildet
mit seiner Masse den Hauptanteil der System-Masse des schwingfähigen Masse-Feder-Systems 140,
dessen Schwingkräfte
in erster Linie von der zugehörigen Systemfeder 142 aufgenommen
bzw. erzeugt werden.
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Die
Systemfeder besteht aus einem oberen Federsystem 144, durch
welches mindestens ein Teil der bei der Aufwärts-Schwingbewegung maximal mitgeführten kinetischen
Energie gespeichert wird und aus einem unteren Federsystem 146,
durch welches der Hauptanteil der bei der Abwärts-Schwingbewegung maximal
mitgeführten
kinetischen Energie gespeichert wird. Das obere Federsystem 144 bzw. das
untere Federsystem 146 besteht aus mehreren Federelementen 148 bzw. 150,
welche bezüglich
ihrer Federkonstanten auch veränderbar
oder verstellbar sein können,
was durch die Pfeile 152 symbolisch angedeutet ist. Die
Federelemente 148 und 150 können als Druckfedern, Schubfedern,
Torsionsfedern oder Biegefedern ausgebildet sein und sind im Falle der 1 derart
gegeneinander ver spannt, daß sie auch
bei den größten durchzuführenden
Schwingungsamplituden der System-Masse noch eine restliche Federverformung
aufweisen. Die Kräfte
der Federelemente 148 und 150 sind an den einen
Enden zwischen Teilen des Rahmens 100 eingespannt und an
den anderen Enden gegen ein Kraftanschlußteil 154 abgestützt, welches
Teil eines Kraftübertragungsteiles 156 ist,
mit dem die Kräfte
des oberen und unteren Federsystems auf die System-Masse übertragen
werden. Es ist vorteilhaft, die Kräfte der Federelemente des Federsystems
wenigstens an jenen Enden, an welchen die Kräfte der Federn in die System-Masse übertragen
werden, durch Druckkräfte
und/oder Schubkräfte
in die Kraftanschlußteile
zu übertragen,
da diese Stellen bezüglich
der Betriebssicherheit und Dauerhaftigkeit kritische Stellen sind, welche
bei Anschluß der
Federelemente an die Kraftanschlußteile bei überwiegender Anwendung von Zugkräften an
dieser Stelle schnell versagen.
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Die
Erregereinrichtung 106 umfaßt einen Erregeraktuator 170,
bestehend aus einem mit dem Rahmen 100 verbundenen festen
Aktuatorteil 172, einem mit der System-Masse verbundenen
beweglichen Aktuatorteil 174 und einer Ansteuerungseinrichtung 196,
welche auch einen Regler 198 mit beinhaltet. Mithilfe der
Ansteuerungseinrichtung werden die Energieübertragungs-Mittel (elektrischer
Strom oder hydraulischer Volumenstrom) derart geformt bzw. gesteuert,
daß bei
Anwendung einer vorgebbaren konstanten oder veränderbaren Erregerfrequenz durch das
bewegliche Aktuatorteil 174 bei jeder Halbperiode oder
Vollperiode der Schwingung Erregerkräfte und damit Erregerenergie-Portionen
auf das Masse-Feder-System übertragen
werden, wodurch dieses zur Durchführung von Schwingungen und
zur Abgabe von Stoßenergie
für den
Verdichtungsvorgang gezwungen wird. Je nach Größe des eingestellten Luftspaltes 122,
(der auch auf den Wert Null oder einen negativen Wert eingestellt
sein kann) sind dabei die Schwingwegamplituden A mit einer derartigen Größe zu erzeugen,
daß eine
ausreichende Stoßenergie
für die
in an sich bekannter Weise stattfindende Verdichtung übertragen
werden kann. Vorzugsweise soll die die übertragbare Verdichtungsenergie
definierende physikalische Schwingungsgröße, z.B. die Schwingwegamplitude
A, steuerbar oder regelbar sein, und zwar auch bei konstantgehaltener Schwingfrequenz.
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Die
Preßeinrichtung 104 umfaßt einen
festen Teil 182, einen beweglichen Teil 184, an
welchen die Preßplatte 180 angeschlossen
ist und einen (zeichnerisch nicht dargestellten) Steuerungsteil
zur Durchführung
einer durch den Pfeil 186 angedeuteten vertikalen Verstellbewegung
der Preßplatte.
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Die
die Kräfte
des oberen und unteren Federsystems aufnehmenden Teile des Rahmens 100 könnten auch
zusammen mit den die Kräfte
der Erregereinrichtung 106 aufnehmenden Teile des Rahmens
von dem Rahmen 100 getrennt sein und zusammen auf einem
von dem Fundament 102 getrennt vorhandenen, besonderen
(nicht zeichnerisch dargestellten) Fundamentteil angeodnet sein,
welches Fundamentteil in diesem Falle (als Dämpfungsmasse dienend) bevorzugt über (nicht
zeichnerisch dargestellte) Isolationsfedern gegen das Fundament 102 abzustützen wäre. Die
Erregereinrichtung 106 mit ihrem Erregeraktuator 170,
von der gefordert wird, daß sie
zusammen mit einer Ansteuereinrichtung auch bei konstant gehaltener
Erregerfrequenz imstande sein muß, variable Energiemengen in
das Schwingsystem zu übertragen,
kann in unterschiedlichen Varianten ausgeführt sein. Der Erregeraktuator kann
ein bezüglich
des statischen Momentes regelbarer Unwucht-Richtvibrator sein oder
ein bezüglich der
umsetzbaren Erregerenergie-Portionen hydraulisch oder elektrisch
betriebener Linearmotor sein. Zur Messung der zu regelnden Schwingwegamplitude
A ist eine Meßeinrichtung
vorgesehen, die aus einem fest mit dem Rahmen verbundenen Teil 192 und aus
einem mit dem Schwingtisch verbundenen Teil 194 besteht.
Das Signal der gemessenen Göße ist dem
Regler 198 zur Verarbeitung zugeführt (nicht gezeichnet).
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Es
sind in dem oberen Federsystem 144 und/oder in dem unteren
Federsystem 146 hydraulische oder mechanische Federn vorgesehen,
deren Federkonstanten im einfachsten Falle konstant sind und mit
denen eine resultierende Systemfeder gegeben ist, deren Eigenfrequenz
an einer bestimmten Stelle, z.B. in der Mitte des Frequenzbereiches
der Erregerfrequenz gelegen sein kann, wodurch an dieser Stelle
eine Resonanzstelle gebildet ist. Obwohl an der Resonanzstelle der
erfindungsgemäß auszunutzende
Resonanzeffekt der Amplitudenverstärkung am größten ist, soll der Rersonanzeffekt
in einem dann zwangsläufig
gemäß der Resonanzkurve abgeschwächten Maße (bei
der erfindungsgemäß auch vorgesehenen
Möglichkeit
des kontinuierlichen Durchfahrens der Erregerfrequenz durch einen
vorgegebenen Frequenzbereich) auch oberhalb und/oder unterhalb der
Resonanzstelle genutzt werden. Durch den Resonanzeffekt bedingt,
erfolgt die Schwingbeschleunigung der System-Masse überwiegend unter Mitwirkung
der Federkräfte
bzw. unter Mitwirkung der in den Federn gespeicherten Energiemengen.
Das hat den Vorteil, daß diese
Kräfte
und die ihnen zuzuordnenden Energiemengen nicht mehr von der Erregereinrichtung
erzeugt werden müssen, was
sich erheblich auf die Baugröße der Erregereinrichtung
und auf die Größe der in
dieser umgesetzten Verlustenergie auswirkt. Dabei muß im Idealfalle
der Gleichheit von Erregerfrequenz und Eigenfrequenz von der Erregereinrichtung
nur noch die dem Schwingsystem durch dessen Reibungsverluste und die
dem Schwingsystem als Verdichtungsenergie entzogene Verlustenergie
umgesetzt werden.
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Man
erkennt, daß es
von großem
Vorteil sein muß,
wenn jeder Erregerfrequenz innerhalb des Frequenzbereiches der verstellbaren
Erregerfrequenz eine Eigenfrequenz der Systemfeder zugeordnet werden
könnte.
Dieser Idealfall soll erfindungsgemäß mit einer kontinuier lich
verstellbaren Eigenfrequenz der Systemfeder erreicht werden, wobei
mit der Verstellung der Erregerfrequenz fE die
Eigenfrequenz fN simultan mitverstellt werden
kann unter Einhaltung eines beliebigen Wertes für n = fE/fN. Alternativ kann anstelle einer kontinuierlich
verstellbaren Eigenfrequenz mit geringerem Aufwand auch eine schrittweise
Verstellung der Eigenfrequenz in Frage kommen.
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Die
Federkonstante der Systemfeder ist immer als eine resultierende
Federkonstante CR aufzufassen, welche sich
aus den Federkonstanten aller an der Systemfeder beteiligten Federelemente
ergibt. Die resultierende Federkonstante CR kann
definiert werden dadurch, daß sie
zusammen mit der System-Masse die resultierende Eigenfrequenz bestimmt.
Bei einer schrittweisen Veränderung
der resultierenden Federkonstante (während des Stillstandes oder
während
der Verdichtung) kann z.B. vorgesehen werden, daß eine oder mehrere Federn
ständig
voll im Einsatz bzw. eingeschaltet sind und daß zu diesen ständig eingeschalteten
Federn stufenweise andere Federn zusätzlich mit in die Kraftübertragung der
Schwingkräfte
mit einbezogen werden. Dies kann z.B. dadurch geschehen, daß Federn
unterschiedlicher Federkonstanten derart zugeschaltet werden, daß ihr Deformationsweg
vollständig
mit dem Schwingweg der System-Masse übereinstimmt, oder auch derart,
daß ihr
Deformationsweg nur einen vorherbestimmbaren und einstellbaren Anteil
des Schwingweges der System-Masse ausmacht. Bei letzterem Falle
handelt es sich dann um eine Verstellung der "Progression" der Federkennlinie der resultierenden
Federkonstanten. Beim Einsatz einer stufenweise verstellbaren oder
mit veränderlicher
Progression arbeitenden Systemfeder soll es gemäß der Erfindung auch möglich sein,
die durch die Veränderungen
der resultierenden Federkonstante hervorgerufene Veränderung
der physikalischen Größen des schwingenden
Systemes (z.B. Schwingwegamplitude A) mithilfe einer dafür speziell
ausgestatteten Ansteuereinrichtung für die Erregereinrichtung über den Einflußparameter
der zu- oder abzuführenden
Erregerenergie im Sinne einer Konstanthaltung der physikalischen
Größen wieder
zu glätten
oder auszuregeln. Eine zu- und abschaltbare Feder wird in 3 näher erläutert.
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Sofern
das untere oder obere Federsystem als ein bezüglich seiner resultierenden
Federkonstanten verstellbares Federsystem ausgeführt wird und die resultierende
Federkonstante des unteren oder oberen Federsystems durch mindestens
eine nicht verstellbare und mindestens eine zuschaltbare verstellbare
Feder bestimmt ist, kann damit unter Verminderung des Aufwandes
erreicht werden, daß der
Verstellbereich der Eigenfrequenz erst ab einer bestimmten Frequenz
aufwärts
beginnt. Dies ist für die
Bedürfnisse
der Praxis ausreichend, wo z.B. ein Verstellbereich der Eigenfrequenz
etwa von 30 Hz bis 75 Hz vorgesehen werden kann.
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Ein
verstellbares mechanisches Federelement wird nachfolgend in der 2 beschrieben.
Ein verstellbares hydraulisches Federelement kann dadurch geschaffen
werden, daß ein
Federelement der Systemfeder verkörpert ist durch ein wenigstens
teilweise in einem Zylinderkörper
durch einen Federkolben eingespanntes kompressibles Druckfluid-Volumen
(Hydrauliköl)
und daß die
Federrate veränderbar
ist durch eine Veränderung
der Größe des Druckfluid-Volumens,
entweder dadurch, daß die
Größe des Druckfluid-Volumens
gebildet ist durch mehrere voneinander durch schaltbare Sperrventile
abtrennbare Unter-Volumina, oder dadurch, daß ein Teil des Druckfluid-Volumens
eingespannt ist in einem Zylinder, dessen Zylinderraum veränderbar
ist durch einen in dem Zylinder nach vorgegebener Weise und bevorzugt
kontinuierlich verschieblichen Kolben, wobei die Verschiebung des
Kolbens z.B. durch einen Gewindespindel-Trieb durchgeführt wird.
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2 zeigt
eine Variante des in 1 prinzipiell dargestellten
schwingfähigen
Masse-Feder-Systems
mit der System-Masse und mit der hier andersartigen Systemfeder.
Eine Erregereinrichtung ist der Einfachheit halber nicht dargestellt
und man könnte sie
sich in Form von zwei als Erregeraktuatoren dienenden Linearmotoren
zusätzlich
am Schwingtisch 120 angreifend vorstellen. Im oberen Teil
der 2 sind die Bauteile, deren Bezugszeichen mit der
Ziffer 1 beginnen, identisch mit den gleichnamigen Bauteilen
in 1. Die die Schwingkräfte übertragenden Anschluß-Körper 202 könnten mit
dem in 1 gezeigten Rahmen 100 identisch sein.
Die Systemfeder verfügt
in diesem Falle über
ein oberes Federsystem 144, bestehend aus Druckfedern 124 und über ein unteres
Federsystem 244, welches eine bezüglich ihrer Federkonstante
verstellbare und überwiegend
auf Biegung beanspruchte Blattfeder 282 aufweist. Die zwischen
der Blattfeder 282 des unteren Federsystems und dem Schwingtisch 120 bei
einer Schwingung der System-Masse in Richtung des Doppelpfeiles 230 bei
einer Abwärts-Schwingbewegung
auszutauschenden dynamischen Massenkräfte (bzw. Federkräfte) werden über den
Schwingkraft-Stempel 280 geführt, welcher oben am Schwingtisch 120 befestigt
ist und am unteren Ende eine Rundung aufweist, mit der er sich in
die Rundung 284 der Blattfeder einschmiegt, wobei das untere
Ende als ein Krafteinleitungs-Element erster Art fungiert über welches die
Massenkraft Fm unter ausschließlicher
Erzeugung von Druckkräften
an der Krafteinleitungsstelle 209 mittig in die Blattfeder
eingeführt
wird. Eine (vorzugsweise vorgesehen) auch bei den größten Schwingwegamplituden
A noch vorhandene Vorspannung an den Federn 124 und an
der Blattfeder 282 sorgt dafür, daß der Kontakt zwischen Schwingkraft-Stempel 280 und
Blattfeder 282 niemals verlorengeht. Die bei der dynamischen
Belastung der Blattfeder an dieser angreifenden Massenkräfte Fm werden
auf die in gleichen Abständen
L1 unterhalb der Blattfeder an den Krafteinleitungsstellen 211, 211' angeordneten
rollenförmigen
Krafteinleitungs-Elementen zweiter Art 210, 210' hälftig unter ausschließlicher
Erzeugung von Druckkräften
als Abstützkräfte Fa übertragen.
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Die
Haupt-Erstreckungsrichtung der Blattfeder ist durch den Doppelpfeil 240 symbolisiert.
Die rollenförmigen
Krafteinleitungs-Elemente zweiter Art 210, 210' sind in Rollenträgern 212 und 212' gelagert. Die
Doppelpfeile 216 und 216' deuten an, daß die Rollenträger in beiden
Richtungen und übrigens auch
unter der impulsförmigen
Belastung durch die Abstützkräfte Fa verschoben
werden können.
Bei ihrer Verschiebung ist es den Krafteinleitungs-Elementen zweiter
Art 210 und 210' auch
gestattet, sich zu verdrehen, was durch die Doppelpfeile 218, 218' angedeutet
ist.
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Die
Verschiebung der Rollenträger 212 und 212' in jeweils
entgegengesetzten Richtungen wird synchron vorgenommen, was durch
eine Gewindespindel 220 mit gegenläufigem Gewinde bewirkt wird. Die
Gewindespindel 220 wird angetrieben von einer motorisch
betriebenen Antriebseinheit 222, die ihrerseits von einer
(nicht dargestellten) Steuerung gesteuert wird. Mittels der Steuerung
und der Antriebseinheit 222 können die Rollenträger 212, 212' und somit die
Einleitungsstellen zweiter Art 211, 211' für die Abstützkräfte Fa in
beliebige vorbestimmbare Positionen gebracht werden, um z.B. die
Abstände
L1 oder L2 herzustellen. Die in die Stellungen L2 gebrachten Rollenträger sind
durch Strichlinien angedeutet. Die Abstände L1 und L2 beziehen sich
auf die Einleitungsstelle erster Art 209. Es ist offensichtlich,
daß mit
den beliebig einstellbaren Positionen für die Einleitungsstellen zweiter
Art 211, 211' (innerhalb
bestimmter Grenzen) beliebig und auch kontinuierlich einstellbare
Federkonstanten der Blattfeder verbunden sind.
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3 zeigt
eine Variation der Verdichtungseinrichtung nach 1,
wobei zwei gleichartige Zusatz-Federsysteme 300 und 300' mit zusätzlichen
zu- und abschaltbaren Federelementen dargestellt sind, welche zwischen
dem Schwingtisch 120 und dem Fundament 102 kraftübertragend
angeordnet sind. In einem Kraftübertragungsteil
zweiter Art 302 sind zwei als Druckfedern ausgebildete
und auch im abgeschalteten Zustand unter Druckspannung stehende Federelemente 304 und 306 derart
angeordnet, daß sie
ihre Federkräfte
auf ein unteres Kragteil eines Kraftübertragungsteils erster Art 308 übertragen.
Das Kraftübertragungsteil
erster Art ist über
ein oberes Kragteil fest mit dem Schwingtisch verbunden und dazu
bestimmt, die bei der Verformung der Federelemente entstehende resultierende
Kraft auf den Schwingtisch zu übertragen.
Das Kraftübertragungsteil
zweiter Art 302 ist mit einem Kolben 312 einer
hydraulischen Schalteinrichtung 310 fest verbunden, wodurch
es imstande ist, in Abhängigkeit
vom Schaltzustand der Schalteinrichtung die bei der Verformung der
Federelemente entstehende resultierende Kraft über den mit dem Fundament fest
verbun denen Zylinder 314 auf das Fundament 102 zu übertragen oder
nicht zu übertragen.
Der Kolben 312 kann bei einem ersten Schaltzustand in dem
Zylinder 314 auf und ab bewegt werden, nahezu ohne dabei
eine Kraft zu übertragen,
oder er kann bei einem zweiten Schaltzustand in dem Zylinder durch
das Fluidmedium fest eingespannt werden. Die Schaltzustände der Schalteinrichtung 310 werden
bestimmt durch die Stellung des Ventiles 320. In der dargestellten
Stellung sind die Zylinderräume 316 und 318 des
Zylinders 314 über
das Ventil verbunden, so daß sich
der Kolben in dem Zylinder ohne Zwangskräfte auf und ab bewegen kann.
Bei einer zweiten Stellung des Ventils sind die Zylinderräume verschlossen,
so daß die
Kraft des Kraftübertragungsteiles
zweiter Art 302 unmittelbar auf das Fundament übertragen
wird.
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In 4 werden
andere Möglichkeiten
der Weiterbildung der Erfindung dargestellt, wobei die unterschiedlichen
Funktionen in der Verdichtungseinrichtung nach 1 angeordnet
sein können
und dabei einerseits mit dem Schwingtisch 120 und andererseits
mit dem Rahmen 100 (oder dem Fundament 102) verbunden
sind.
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Der
Schwingtisch 120 ist fest verbunden mit einem zentralen
Führungszylinder 412,
dessen Mittenachse durch den Schwingtisch-Schwerpunkt verläuft und
der mit seinem Außenzylinder
im Innenzylinder einer Zylinder-Gleitführung 414 frei beweglich ist.
Dadurch ist eine Linearführung 410 gebildet,
welche eine Zwangsführung
des Schwingtisches zur Ausführung
der Schwingbewegung auf einer geraden Linie nur in einer Doppelrichtung
mit einem zentral und spiegelsymmetrisch am Schwingtisch angeordneten
Führungsteil
darstellt. Als Erregeraktuatoren sind zwei gleiche Linearmotoren 420 vorgesehen,
die von einer nicht dargestellten speziellen Ansteuereinrichtung
beaufschlagt werden können,
so daß sie
Erregerkräfte
in vertikaler Richtung erzeugen. Jeder Linearmotor 420 besteht
aus einem feststehenden Motorteil 422 und einem beweglichen Motorteil 424,
welche beide durch einen Luftspalt 426 getrennt sind. Das
bewegliche Motorteil 424 ist über ein Trägerteil 428 fest mit
dem Schwingtisch 120 verbunden, während das feststehende Motorteil 422 direkt
an dem Rahmen 100 befestigt ist. Die bevorzugt als Dreiphasen-Wechselstrommotoren
ausgebildeten Linearmotoren 420 werden über die spezielle Ansteuereinrichtung
derart angesteuert, daß eine
physikalische Größe des Schwingungsverlaufes
des Schwingtisches 120 oder der Form 108 (in 1) nach
vorgegebenen Werten, und damit indirekt auch der Verlauf des Verdichtungsvorganges,
gesteuert oder geregelt wird.
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Mit 430 ist
ein Federsystem wiedergegeben, welches zumindestens bei der Vorverdichtung,
gegebenenfalls zusammen mit den in 1 gezeigten
Federelementen 124, die Systemfeder darstellt. Diese Systemfeder
entwickelt in diesem Falle mit ihrer speziellen, aus einem Elastomerwerkstoff
hergestellten Schubfeder 434 Federkräfte in zwei Richtungen für die Speicherung
von in beiden Schwingrichtungen durch die System-Masse mitgeführten kinetischen Energiemengen.
Die in diesem Falle als Hohlzylinder ausgeführte Schubfeder 434 ist
außen
mit einem Federring 432 und innen mit einem Zylinder 436 verbunden,
welchletzterer an dem Führungszylinder 412 befestigt
ist. Der Federring 432 ist kräftemäßig über zwei Halter 438 fest
gegen die Dämpfungsmasse 450 abgestützt, wobei
die Abstützung
aber auch gegen das Fundament 102 oder den Rahmen 100 vorgenommen
sein könnte.
Man erkennt aus der Anordnung des Federsystems 430, daß dieses
auch gleichzeitig die Aufgabe der Linearführung 410 mit übernehmen
könnte.
Mit anderen Worten: Ein Federsystem mit Schubfedern, welche Federkräfte in beiden Schwingrichtungen
entwickeln können,
kann auch gleichzeitig als Linearführung vorgesehen sein und die
Funktion einer Zwangsführung
zur Ausführung der
Schwingbewegung des Schwingtisches in einer Doppelrichtung ausüben, sofern
die Federkräfte
mit einem zentral am Schwingtisch angeordneten Führungsteil übertragen werden.
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Mit 440 ist
eine zu- und abschaltbare Zusatzmasse bezeichnet, mit welcher die
Größe der System-Masse
verändert
werden kann, um damit die Eigenfrequenz des Masse-Feder-Systems verändern zu
können.
Innerhalb der Zusatzmasse ist ein Hydraulikzylinder 442 untergebracht,
in welchem sich ein Kolben 444 befindet, der fest mit dem
Zylinder 436 und damit mit der System-Masse verbunden ist. Durch
den Kolben werden im Hydraulikzylinder 442 zwei Verdrängungsräume gebildet,
welche über
ein schaltbares Ventil 446 einzeln abgespent oder miteinander
verbunden werden können.
Im Falle, daß die
Verdrängungsräume miteinander
verbunden sind, kann der Kolben 444 sich frei in dem Zylinder 442 auf
und ab bewegen, ohne, daß die
Zusatzmasse dabei mitbewegt würde.
Falls die Verdrängungsräume einzeln
abgesperrt sind, wird die Zusatzmasse 440 gezwungen, synchron
mit der System-Masse mitzuschwingen. In diesem Falle werden die
Federn 448 nur geringe Kräfte an die Dämpfungsmasse (oder
das Fundament) übertragen,
da sie als weiche Federn ausgebildet sind, welche die Zusatzmasse
lediglich auf einer bestimmten Höhe
zu halten haben, wenn sie nicht mitschwingend ist. Anders als in 1,
wo die Systemfeder 142 kräftemäßig gegen den Rahmen 100 abgestützt ist,
wird in 4 die Systemfeder 430 gegen
eine besondere Dämpfungsmasse 450 abgestützt, die
sich ihrerseits wieder über weich
eingestellte Federn 452 gegen den Rahmen 100 bzw.
das Fundament 102 abstützt.
Mit dieser Maßnahme
wird abhängig
von der Dimensionierung der Zusatzmasse erreicht, daß die von
der Systemfeder 432 abgeleiteten Schwingkräfte, die
z.B. bei einer System-Masse von 1000 kg und einer Schwingwegamplitude
von 1 mm bei 70 Hz Spitzenwerte von ca 20 Tonnen erreichen können, nur
vermindert in das Fundament gelangen können.
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5 zeigt
ein Diagramm mit dem Verlauf der Schwingwegamplitude A über der
Erregerfrequenz f
E der System-Masse einer
Verdichtungseinrichtung nach der Erfindung (z.B.
1)
mit einer einzigen, bei etwa 70 Hz gelegenen Eigenfrequenz und mit
einer bestimmten Dämpfung
D1 für
die Kurve K1. Es wird in diesem Diagramm eine sinusförmige Erregerkraft
mit einer konstanten Erregerkraftamplitude über den gesamten Bereich der
Erregerfrequenz vorgesehen. Mit der Dämpfung D1 sind die Reibungsverluste
und die Energieverluste des schwingenden Systems durch die abgegebene
Verdichtungsenergie berücksichtigt.
Die Kurve K1 stellt die bekannte Resonanzkurve dar. Die Erregerkraft vermag
im Bereich ganz geringer Frequenzen eine Amplitude von A = 0,36
mm zu erzeugen. Im Bereich der Eigenfrequenz erzeugt die gleiche
Erregerkraft eine Amplitude von A = 1,8 mm, was einer Amplitudenverstärkung (Resonanzverstärkung) von Φ = 5 entspricht.
Wollte man die gleiche Amplitude von 1,8 mm bei niedrigeren Erregerfrequenzen,
etwa bei 58 Hz erreichen, so müßte der
Wert der Erregerkraftamplitude in diesem Falle etwa um den Faktor 1,8
vergrößert werden.
Anhand der
5 sollen zwei unterschiedliche
Methoden der Regelung der Amplitude A nach einem vorgegebenen Wert
bei einer gegebenen Eigenfrequenz von 70 Hz gezeigt werden:
Bei
einer ersten Methode (welche der in der Druckschrift
DE 44 34 679 A1 erwähnten Methode ähnlich ist,
wobei dort jedoch nicht die Schwingwegamplitude A geregelt werden
soll), wird die Krafterregung durch einen nicht bezüglich seines
statischen Momentes regelbaren Unwucht-Richtvibrator vorgenommen, welcher
mit einer nominellen Erregerfrequenz von 63 Hz arbeiten soll, wobei
die dann entwickelten Fliehkräfte
(die Erregerkraftamplitude wird = 100% gesetzt) eine Amplitude von
A = 1,4 mm erzeugen (Punkt Q auf der Kurve K1). Bei einer Erhöhung der Erregerfrequenz
von 63 Hz auf 70 Hz wird die Amplitude auf A = 1,8 mm gesteigert
(und bei Verringerung der Erregerrequenz auf 58 Hz könnte die
Amplitude auf A = 1 mm abgesenkt werden). Wie man erkennen kann,
beinhaltet diese erste Metode, daß man zwecks Veränderung
der Amplitude A die Erregerfrequenz verändern muß. Umgekehrt verändert sich beim
Durchfahren eines bestimmten Bereiches der Erregerfrequenz die Amplitude
A automatisch.
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Bei
einer zweiten Methode wird die Krafterregung durch einen in seiner
Erregerkraftamplitude regelbaren Linearmotor erzeugt, dessen Erregerfrequenz
auf 63 Hz und dessen Erregerkraftamplitude auf 100% eingestellt
ist. Die dabei erzielbare Schwingwegamplitude beträgt in diesem
Falle ebenfalls A = 1,4 mm. Die Veränderung der Amplitude A wird
hier jedoch dadurch erreicht, daß bei konstant gehaltener Erregerfrequenz
(von 63 Hz) die Erregerkraftamplitude (a) verändert wird. Um die Amplitude A
auf einen Wert von A = 1,8 mm einregeln zu können, muß die Erregerkraftamplitude
(a) derart vergrößert werden,
daß eine
ganz an dere Resonanzkurve K2 erzeugt wird, deren Schnittpunkt mit
der 63 Hz-Linie den Wert von A = 1,8 mm erreicht. Zwecks Einstellung
einer Amplitude von A = 1 mm bei 63 Hz muß durch Verringerung der Erregerkraftamplitude
(a) eine andersartige Resonanzkurve K3 erzeugt werden. Man erkennt,
daß im
Unterschied zur ersten Methode eine beliebig vorgebbare Amplitude
A unabhängig
von der Erregerfrequenz erreicht werden kann. Gleichzeitig erlaubt
die Anwendung der zweiten Methode es auch, die Erregerfrequenz innerhalb eines
vorgegebenen Frequenzbereiches beliebig (auch kontinuierlich) nach
einer vorgebbaren Zeitfunktion zu verändern und dabei zusätzlich auch
beliebig vorgebbare Amplituden A zu erzeugen. Die zweite Methode
ist diejenige, welche bei der vorliegenden Erfindung zum Einsatz
gelangt. Beim Einsatz dieser zweiten Methode muß die periodische Erregerkraft
nicht zwangsläufig
einer Sinusfunktion folgend erzeugt werden. Entscheidend für die Erzeugung
einer bestimmten Amplitude A bei einer vorgegebenen Dämpfung D
ist die über
die Erregereinrichtung pro Schwingungsperiode zugeführte Energiemenge.
Der zeitliche Verlauf der Erregerkraft könnte dabei auch anstatt einer
Sinusfunktion einer Rechteckfunktion folgen, wobei aus der pro Periode
umgesetzten Energiemenge auf eine Ersatz-Erregerkraftamplitude (a*)
bei sinusförmigem
Verlauf der Erregerkraft rückgeschlossen
werden kann.
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6 zeigt
ein Diagramm ähnlich
wie das der 5, worin die Kurve K1 der in 5 gezeigten Kurve
K1 entspricht und ein Masse-Feder-System kennzeichnet, welches eine
Eigenfrequenz bei etwa 70 Hz aufweist. Eine zweite Kurve K4 repäsentiert
die Resonanzkurve des gleichen Masse-Feder-Systems, bei welchem
in diesem Falle jedoch die Eigenfrequenz (durch Verändern der
resultierenden Federkonstanten der Systemfeder) auf einen anderen
Wert von etwa 46 Hz umgeschaltet ist. Die Krafterregung des zugehörigen Masse-Feder-Systems soll wie
bei der zweiten in 5 beschriebenen Methode durch Erzeugung
der Erregerkraftamplitude (a oder a*) unter Einsatz eines regelbaren
Linearmotors geschehen, wobei die Kraftbeaufschlagung des Erregeraktuators
durch ein spezielles Ansteuergerät
geregelt sein soll, wobei die umzusetzende Energiemenge auch zur
Regelung eines vorgegebenen Wertes für die Amplitude A (unter der
Voraussetzung einer geeigneten Meßeinrichtung zu Messung der
Größe von A)
beeinflußbar
sein soll. Bei der Kurve K4 wurde eine gleiche Erregerkraftamplitude
wie bei K1, jedoch ein im Vergleich zu D1 verdoppelter Dämpfungswert D4
angenommen. Infolge des geringeren Wertes der Federkonstante erzielt
man bereits bei einer ganz geringen Erregerfrequenz eine Amplitude
von A = 0,78 mm. Das Diagramm zeigt, daß bei Verwendung der Schwingeigenschaften
beider Kurven über
einen Bereich der Erregerfrequenz von 27 bis 78 Hz eine Schwingwegamplitude
von 1,1 mm erreicht werden kann. Das bedeutet im Vergleich zu der
allein mit Kurve K1 gegebenen Möglichkeit
eine Erweiterung desjenigen Frequenzbereiches, innerhalb dessen
mindestens eine gleichgroße
Amplitude eingestellt werden kann. Für die vorliegende Erfindung
wird diese Erscheinung genutzt, indem bei einem Verdichtungsvorgang
die Erregerfrequenz, die in diesem Falle identisch mit der Verdichtungsfrequenz
ist, (beim Beispiel dieses Diagramms) von einem Wert von 27 Hz bis
zu einem Wert von 78 Hz durchfahren wird, wobei die Amplitude durch
die Regelung der pro Periode umzusetzenden Menge der Erregerenergie
auf einen Wert von A = 1 mm geregelt werden kann. Bei einem Verdichtungsvorgang ändert sich
in der Praxis der Dämpfungswert
D laufend von einem höheren
Wert (D4) zu einem niedrigeren Wert (D1). Während der Durchführung der
Verdichtung bei laufend ansteigender Erregerfrequenz wird bei einer
bestimmten Frequenz auf die der Eigenfrequenz von 70 Hz entsprechende
Federkonstante umgeschaltet. Sofern die Eigenfrequenz in mehr als
einem Schritt, optimalerweise kontinuierlich, verstellt werden kann,
kann das beschriebene Verfahren weiter optimiert werden, indem mit
einer veränderten
Erregerfrequenz die Eigenfrequenz ebenfalls mitverstellt wird, wobei
gleichzeitig die Amplitude nach einem vorgegebenen Wert für A geregelt
wird. Bei einem derartigen Verfahren könnte man die vorgegebenen Werte
für A mit
einer im Vergleich zur Schwingungserregung konventioneller Art bedeutend
geringeren Erregerenergie erreichen..
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Für alle Zeichnungen
der 1 bis 4 gilt, daß feste Verbindungen zweier
Bauteile durch strichpunktierte Linien symbolisch dargestellt sind.