DE10128426A1 - Aufspulmaschine - Google Patents
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Abstract
Es ist eine Aufspulmaschine beschrieben, die einen beweglichen Spindelträger und zumindest eine an dem Spindelträger drehbar gelagerte Spulspindel aufweist. Am freien Ende der Spulspindel ist ein Haltearm angeordnet, der mit einem Ende (Lagerende) schwenkbar an einem Maschinengestell gelagert ist und mit dem gegenüberliegenden Ende (Stützende) an der freien Stirnseite der Spulspindel ankuppelbar ist. Erfindungsgemäß wird das Lagerende des Haltearms abwechselnd beweglich oder geklemmt an dem Maschinengestell gehalten, so daß das Stützende des Haltearms gemeinsam mit der angekuppelten Spulspindel auf einer durch den Spindelträger bestimmten Führungsbahn führbar ist. Damit ist eine vom Spulenzuwachs abhängige Abweichungsbewegung der Spulspindel während des Aufwickelns möglich, ohne die Ankopplung des Haltearms zu lösen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Aufspulmaschine zum Aufwickeln von mehreren kon
tinuierlich zulaufenden Fäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein
Verfahren zum Betreiben einer derartigen Aufspulmaschine gemäß dem Oberbe
griff des Anspruchs 11.
Eine gattungsgemäße Aufspulmaschine ist beispielsweise aus der DE 41 33 232
bekannt.
Derartige Aufspulmaschinen werden insbesondere in Spinnanlagen zum Aufwik
keln von frisch gesponnenen multifilen Fäden zu Spulen eingesetzt. Die Spulen
werden auf Spulhülsen gewickelt, die hintereinander auf einer lang auskragenden
Spulspindel gespannt sind. Die Spulspindel wird rotierend angetrieben, so daß die
Fäden gleichmäßig zu Spulen gewickelt werden. Aufgrund der Vielzahl gleich
zeitig aufzuwickelnder Fäden sowie der immer höher werdenden Fadenlaufge
schwindigkeiten werden die physikalischen und mechanischen Anforderungen der
einseitig gelagerten Spulspindel immer höher. Zur Stabilisierung und insbesonde
re zur Schwingungsdämpfung weist die bekannte Aufspulmaschine am freien En
de der Spulspindel einen Haltearm auf, der mit einem Ende mit der Spulspindel
kuppelbar ist und mit dem gegenüberliegenden Ende schwenkbar mit einem Ma
schinengestell verbunden ist. Damit ist die Möglichkeit gegeben, eine Biegung der
Spulspindel aufgrund der zunehmenden Gewichtsbelastung durch die Spulenpac
kung, insbesondere am Ende der Spulreise, zu verhindern.
Bei der bekannten Aufspulmaschine ist die Spulspindel an einem beweglichen
Spindelträger gelagert, der die Spulspindel zwischen einer Betriebsstellung und
einer Wechselstellung auf eine Führungsbahn führt. In der Betriebsstellung, in
welcher der Haltearm mit der Spulspindel koppelbar ist, verharrt der Spindelträger
in seiner Position. Um den wachsenden Spulendurchmesser zu ermöglichen, wer
den die den Spulen vorgeordneten Aggregate wie Andrückwalze, Changierein
richtung und Fadenführer mittels eines Schlittens verfahren. Dabei bleibt der
Haltearm und die Spulspindel während des Aufwickelns der Fäden in einer festen
Position stehen.
Durch die verfahrbaren Aggregate tritt jedoch bei derartigen Aufspulmaschinen
das Problem auf, daß die Fadenzuführung während des Aufwickelns ungleichmä
ßig ist. Zudem erfordern derartige Aufspulmaschinen einen wesentlich größeren
Bauraum. Demgegenüber sind Aufspulmaschinen bekannt, bei welchen der Spin
delträger während des Aufwickelns des Fadens in Abhängigkeit vom Zuwachs der
Spulen bewegt wird. Die Bewegung des Spindelträgers führt jedoch dazu, daß
sich das freie Ende der Spulspindel in seiner Position relativ zum Maschinenge
stell ständig verändert und somit eine starre Ankopplung an dem Maschinenge
stell nicht möglich ist.
Aus der DE 199 00 626 A1 ist eine Aufspulmaschine bekannt, bei welcher die
Anbindung durch zwei Kupplungselemente erfolgt, die eine Relativbewegung
zwischen dem Maschinengestell und dem freien Ende der Spulspindel ermögli
chen. Eine starre Kopplung zwischen dem freien Ende der Spulspindel und einem
Maschinengestell läßt sich damit jedoch nur bedingt erreichen.
Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, eine Aufspulmaschine der eingangs
genannten Art derart auszubilden, daß während des Aufwickelns der Fäden im
wesentlichen keine schädlichen Vibrationen an der Spulspindel wirksam werden,
ohne dabei die erforderliche Ausweichbewegung der Spulspindel während des
Aufwickelns zu behindern.
Diese Aufgabe wird durch eine Aufspulmaschine mit den Merkmalen nach An
spruch 1 sowie durch ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Aufspulma
schine nach Anspruch 12 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprü
chen definiert.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß trotz der für die Ausweichbewegung
der Spulspindel erforderliche Beweglichkeit eine Abstützung des freien Endes der
Spulspindel bei starrer Ankopplung an einem Maschinengestell möglich ist. Hier
zu wird das Lagerende des Haltearms abwechselnd beweglich oder fest an dem
Maschinengestell gehalten. Der an dem freien Ende der Spulspindel angekuppelte
Haltearm wird erfindungsgemäß in zwei verschiedenen Betriebszuständen gehal
ten. In einem ersten Betriebszustand ist der Haltearm derart beweglich mit dem
Maschinengestell verbunden, daß das Stützende des Haltearms gemeinsam mit der
angekuppelten Spulspindel auf der durch den Spindelträger definierten Führungs
bahn führbar ist. In einem zweiten Betriebszustand ist der Haltearm geklemmt an
dem Maschinengestell gehalten, so daß die Abstützung an dem freien Ende der
Spulspindel voll wirksam wird. In dieser Phase ist ein maximales Maß an
Schwingungsdämpfung an der Spulspindel wirksam. Bei geklemmtem Haltearm
wird jede Bewegungsenergie vernichtet und kann somit nicht zum Aufbau von
Schwingungen führen. Die Betriebszustände des Haltearms treten wechselweise
auf, wobei der Betriebszustand mit frei beweglichem Haltearm nur sehr kurzzeitig
stattfindet, um die erforderliche Ausweichbewegung der Spulspindel ausführen zu
können.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist am Lagerende
des Haltearms ein Klemmaktor vorgesehen. Damit läßt sich der Haltearm gegen
über dem Maschinengestell mit sehr kurzen Reaktionszeiten festklemmen. Als
Klemmaktoren können hierbei elektromechanische, pneumatische oder hydrauli
sche Bremsmittel eingesetzt werden, die es ermöglichen, den Haltearm gegenüber
dem Maschinengestell festzusetzen.
Um während der gelösten Phase des Haltearms möglichst jeder beliebigen durch
den Spindelträger definierten Führungsbahn der Spulspindel folgen zu können, ist
gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das Lagerende des Halte
arms als eindrehbares Schubgelenk ausgebildet. Damit können beliebige Längen
veränderungen zwischen dem freien Ende der Spulspindel und dem maschinen
seitigen Lagerende des Haltearms realisiert werden.
Das drehbare Schubgelenk könnte hierbei durch ein in dem Haltearm angebrach
tes Langloch und einen an dem Maschinengestell drehbar gelagerten Gleitstein
gebildet sein, wobei der Haltearm über das Langloch am Gleitstein geführt ist.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind der Klemmaktor und das
Schubgelenk derart miteinander integriert, daß der Gleitstein durch den
Klemmaktor zwischen einer Klemmposition und einer Betriebsposition verstellbar
ist. Der Gleitstein weist einen Klemmkragen auf, der in der Klemmposition des
Gleitsteins zum Klemmen des Haltearms führt.
Um möglichst zwischen dem Spindelträger und dem Haltearm eine synchrone
Betriebsweise zu erreichen, wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung vorgeschlagen, den Drehantrieb des Spindelträgers und den
Klemmaktor des Haltearms wechselweise zu aktivieren, so daß Antriebsverluste
sowie überlappende Aktivierungen des Drehantriebs und des Klemmaktors ver
mieden werden.
Bei der Ankopplung des Haltearms an das freie Ende der Spulspindel muß ge
währleistet sein, daß die zum Aufwickeln der Fäden erforderliche Drehbewegung
der Spulspindel nicht behindert und ohne größere Reibung ausführbar ist. Hierzu
wird gemäß der vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 7 vor
geschlagen, einen Zentrierdorn am Stützende des Haltearms vorzusehen, welcher
mittels eines Hubaktors mit einem entsprechenden Gegenstück am freien Ende der
Spulspindel kuppelbar ist. Der Zentrierdorn ist hierbei vorzugsweise reibungsarm
drehend gelagert, so daß keine wesentlichen Reibkräfte durch den Antrieb der
Spulspindel zu überwinden sind.
Die erfindungsgemäße Aufspulmaschine läßt sich gemäß der Weiterbildung nach
Anspruch 8 derart ausführen, daß ein Schwenkaktor an dem Haltearm vorgesehen
ist, durch welchen das Stützende des Haltearms zwischen einer Ruheposition seit
lich neben dem Spindelträger und einer Betriebsstellung zur Ankupplung an das
freie Ende der Spulspindel schwenkbar ist. Somit ist nach Fertigstellung der Spu
len ein Wechsel der Vollspulen gegen neue Hülsen durch einfaches Abziehen und
Aufstecken möglich.
Um einen kontinuierlichen Prozeßverlauf beim Aufspulen der Fäden zu erhalten,
ist die Aufspulmaschine mit zwei Spulspindeln gemäß Anspruch 9 bestückt, die
an dem als Spulrevolver ausgebildeten Spindelträger versetzt zueinander angeord
net sind. Der Spulrevolver ist mit einem Drehantrieb gekoppelt. Hierbei wird je
weils die in dem Spulbereich befindliche Spulspindel am freien Ende mit dem
Haltearm gekoppelt. Gleichzeitig befindet sich die zweite Spulspindel in einem
Wechselbereich, in dem die vollen Spulen abgezogen werden können. Während
der Aufwicklung wird die in dem Spulbereich geführte Spulspindel an ihrer freien
Stirnseite durch den Haltearm gestützt.
Um eine möglichst kompakte und kurze Anbindung des freien Endes der Spul
spindel zu realisieren, ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
der Haltearm am freien Ende eines Changierträgers angeordnet, welcher sich im
wesentlichen parallel zur Spulspindel erstreckt und auskragend an dem Maschi
nengestell befestigt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer derartigen Aufspulmaschi
ne zeichnet sich dadurch aus, daß in hohem Maße das Auftreten von Schwingun
gen an der Spulspindel verhindert wird. Die abwechselnd eingestellten Betriebs
zustände des Haltearms könnten hierbei impulsartig aufeinander folgen, so daß
eine quasi kontinuierliche Bewegung des Spindelträgers möglich wäre.
Es ist jedoch besonders vorteilhaft, die Betriebszustände in Stufen nacheinander
auszuführen, so daß längere Phasen eintreten, in welchen die Spulspindel an dem
Spindelträger ortsfest gehalten wird und währenddessen der Haltearm an dem
Maschinengestell geklemmt ist. Während dieser Phase könnte ein begrenzter
Spulenzuwachs durch eine Ausweichbewegung einer am Umfang der Spulen an
liegenden Andrückwalze gewährleistet sein. Die Phasen, in denen der Antrieb des
Spindelträgers aktiviert wird, um die Ausweichbewgung der Spulspindel auszu
führen, werden dagegen möglichst kurz gehalten. In dieser Phase ist der Haltearm
beweglich an dem Maschinengestell gehalten.
Die erfindungsgemäße Aufspulmaschine sowie ihre Vorteile sind unter Hinweis
auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Es stellen dar:
Fig. 1 schematisch eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Auf
spulmaschine;
Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht der Aufspulmaschine aus Fig. 1;
Fig. 3 schematisch ein Ausführungsbeispiel des Haltearms der Aufspul
maschine nach Fig. 1;
Fig. 4 schematisch die Seitenansicht der Aufspulmaschine aus Fig. 2 in
verschiedenen Betriebszuständen der Aufspulmaschine.
In Fig. 1 und 2 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Aufspulmaschine gezeigt. Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren,
insoweit kein anderer Bezug genommen ist.
Die Aufspulmaschine ist in einer Vorderansicht in Fig. 1 und einer Seitenansicht
in Fig. 2 dargestellt. In einem Maschinengestell 1 ist ein beweglicher Spindelträ
ger 11 drehbar gelagert. Der Spindelträger 11 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
als ein Spulrevolver ausgebildet. Der Spindelträger 11 ist mit einem Drehantrieb 6
verbunden und kann mittels des Drehantriebs 6 zu Drehbewegung, vorzugsweise
im Uhrzeigersinn, bewegt werden. An dem Spindelträger 11 sind zwei Spulspin
deln 2 und 3 um 180° versetzt zueinander auskragend drehbar gelagert. Die Spul
spindel 2 wird hierbei mittels dem Spindelmotor 4 angetrieben, der in axialer
Verlängerung zur Spulspindel 2 am Spindelträger 11 angebracht ist. Die Spul
spindel 3 ist mit dem Spindelmotor 5 gekoppelt, der ebenfalls in axialer Verlänge
rung zu der Spulspindel 3 am Spindelträger 1 I angebracht ist. Auf der Spulspindel
2 werden die Spulen 8 gewickelt, wobei die Spulspindel 2 durch den Spindelträ
ger 11 auf einer Führungsbahn 29 in Abhängigkeit von dem Spulenzuwachs der
Spulen 8 geführt wird. Insgesamt werden sechs Spulen gleichzeitig auf der Spul
spindel 2 gewickelt. Die Anzahl der Wickelstellen ist beispielhaft. Die Aufspul
maschine kann bis zu zehn Wickelstellen aufweisen. Hierzu läuft in jeder Wickel
stelle ein Faden 12 über einen Kopffadenführer (hier nicht dargestellt) zu einer
Changiereinrichtung 10. Die Changiereinrichtungen 10 werden von einem Chan
gierträger 7 gehalten. Der Changierträger 7 ist auskragend fest mit dem Maschi
nengestell 1 verbunden und erstreckt sich im wesentlichen parallel zu der Spul
spindel 2. Im Fadenlauf unterhalb der Changiereinrichtungen 10 ist eine An
drückwalze 9 angeordnet. Die Andruckwalze 9 ist in einem Schwenkarm 18 gela
gert. Der Schwenkarm 18 ist über Schwenklager 19 an dem Changierträger 7 an
gebracht. Die Andrückwalze 9 liegt auf der Spulenoberfläche der Spulen 8 mit
einem bestimmten Anpreßdruck an. Während der Aufspulung wird der Spindel
motor 4 derart geregelt, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Spulen 8 konstant
bleibt. Hierzu wird die Drehzahl der Andrückwalze 10 zur Regelung ständig er
faßt.
An dem freien Ende der Spulspindel 2 ist in Abstand gegenüber der Stirnseite der
Spulspindel 2 ein Haltearm 15 angeordnet. Der Haltearm 15 weist ein Lagerende
16 und ein Stützende 17 auf. Das Lagerende 16 ist durch ein drehbares Schubge
lenk 20 am freien Ende des Changierträgers 7 gelagert. Das Schubgelenk 20 wird
hierbei durch ein im Haltearm 15 eingebrachtes Langloch 21 und einen Gleitstein
22 gebildet. Der Gleitstein 22 ist in einem Klemmaktor 24 gehalten, der an dem
freien Ende des Changierträgers 7 schwenkbar angebracht ist und hierzu mit ei
nem Schwenkaktor 25 gekoppelt ist. Durch das drehbare Schubgelenk 20 ist der
Haltearm 15 relativ zum Maschinengestell 1 in einer Ebene frei beweglich.
Der Haltearm 15 besitzt an seinem Stützende 17 einen der Stirnseite der Spulspin
del 2 zugewandten Zentrierdorn 27. Der Zentrierdorn 27 ist über einen Hubaktor
28 in horizontaler Richtung verfahrbar. An dem freien Ende der Spulspindel 2 ist
eine Zentrieraufnahme 26 ausgebildet, in welche der Zentrierdorn 27 einführbar
ist. In Fig. 1 und 2 ist der Zentrierdorn 27 in die Zentrieraufnahme 26 durch den
Hubaktor 28 eingeführt, so daß das freie Ende der Spulspindel 2 mit dem Halte
arm 15 gekoppelt ist.
Die beispielhafte Ausführung des Haltearms 15 wird nachfolgend anhand der Fig.
3 näher beschrieben. Hierbei sind nur die Ihr die Funktion des Haltearms 15 und
der Abstützung der Spulspindel 2 wesentlichen Bauteile dargestellt.
In Fig. 3.1 ist der Hubaktor 28 am Stützende 17 des Haltearms 15 nicht aktiviert.
Der Zentrierdorn 27 verharrt in einer eingefahrenen Stellung. Der Klemmaktor 24
am Lagerende 16 des Haltearms 15 ist aktiviert und hält den Gleitstein 22 in einer
Klemmposition. In der Klemmposition wird der Haltearm 15 über den Klemm
kragen 23 gegenüber einer Anschlagfläche an dem Klemmaktor 24 eingeklemmt.
Um den Haltearm 15 mit dem freien Ende der Spulspindel 2 zu koppeln, wird der
Hubaktor 28 aktiviert, so daß der Zentrierdorn 27 in die Zentrieraufnahme 26 ein
geführt wird. Diese Situation ist in Fig. 3.2 dargestellt. Der Zentrierdorn 27 ist
vorzugsweise drehbar gelagert, so daß die Drehbewegung der Spulspindel 2 ohne
wesentliche Reibungsverluste ausführbar ist. Wie in Fig. 3.2 dargestellt, ist der
Haltearm 15 geklemmt. In dieser Situation ist die Abstützung der Spulspindel 2
voll wirksam, so daß unerwünschte Schwingungen sowie Durchbiegungen an der
Spulspindei 2 vorteilhaft verhindert werden.
In Fig. 3.3 ist die Situation dargestellt, bei welcher die Klemmung des Haltearms
15 am Lagerende 16 gelöst ist. Hierzu ist der Klemmaktor 24 aktiviert, so daß der
Gleitstein 22 in einer Betriebsposition ausgefahren ist, in welcher der Haltearm 15
frei beweglich ist. In dieser Situation kann die Spulspindel 2 durch den Spindel
träger 11 bewegt werden, ohne daß die Ankopplung des Haltearms 15 gelöst wer
den muß.
Zur Beschreibung der Funktion des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Aufspulmaschine nach Fig. 1 und Fig. 2 ist in Fig. 4 das Ausführungsbeispiel in
verschiedenen Betriebszuständen während des Aufwickelns der Fäden dargestellt.
Die Fig. 4.1 zeigt das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulma
schine zu Beginn eines Aufwickelvorgangs. Hierzu ist die Spulspindel 2 durch
den Spindelträger 11 in einem Spulbereich gehalten. Am Umfang der Spulspindel
2 sind mehrere Hülsen aufgespannt, wobei jeweils ein Faden auf einer Hülse zu
einer Spule gewickelt wird. In dieser Phase befindet sich das Stützende 17 des
Haltearms 15 in einer Ruheposition seitlich neben dem Spindelträger 11. Hierzu
wird der Klemmaktor 24 durch den Schwenkaktor 25 ausgelenkt. Durch den in
dem Langloch 21 des Haltearms 15 geführten Gleitstein wird die Drehbewegung
des Klemmaktors 24 auf den Haltearm 15 übertragen. Der Haltearm 15 verharrt
somit in der Ruheposition.
Um den Haltearm 15 mit dem freien Ende der Spulspindel 2 zu koppeln, wird der
Schwenkaktor 25 derart aktiviert, daß das Stützende 17 fluchtend gegenüber dem
freien Ende der Spulspindel geführt ist. Sobald das freie Ende der Spulspindel 2
und das Stützende 17 sich fluchtend gegenüberstehen, wird durch Aktivierung des
Hubaktors 28 die Ankopplung ausgeführt. Das Aufwickeln der Spulen 8 mit der
Spulspindel 2 beginnt, wie in Fig. 4.2 dargestellt.
Während des Aufwickelns der Fäden 12 zu den Spulen 8 wird der Drehantrieb 6
des Spindelträgers 11 zeitweise aktiviert, damit die Spulspindel 2 eine Ausweich
bewegung ausführen kann. Hierzu wird die Spulspindel 2 auf der Führungsbahn
29 geführt. In Fig. 4.3 ist die Situation kurz vor Ende des Aufwickelvorgangs ge
zeigt. Während des Aufwickelns wird das Lagerende 16 durch den Klemmaktor
24 zeitweise gelöst oder geklemmt. Die Aktivierung des Klemmaktors 24 und die
Aktivierung des Drehantriebs 6 sind dabei derart abgestimmt, daß bei Stillstand
des Spindelträgers 11 der Haltearm 15 geklemmt ist und daß bei Bewegung des
spindelträgers 11 der Haltearm 15 gelöst ist. Dieser Vorgang wiederholt sich wäh
ren der Spulreise ständig. Hierbei wird der Drehantrieb 6 des Spindelträgers 11 in
Abhänigkeit von dem Spulenzuwachs gesteuert. Der Spulenzuwachs könnte hier
bei beispielsweise durch die Hubbewegung der Andrückwalze 9 erfaßt und signa
lisiert werden. Die Signale könnten innerhalb einer Steuereinrichtung aufgenom
men und zu einer Deaktivierung des Klemmaktors 24 und einer Aktivierung des
Drehantriebs 6 führen. Der Drehantrieb 6 würde so lange aktiviert bleiben, bis
eine durch die Hubbewegung der Andrückwalze 9 signalisierte Sollstellung er
reicht ist. Bei Erreichen der Sollstellung der Andrückwalze 9 würde der Drehan
trieb 6 deaktiviert und der Klemmaktor 24 aktiviert. Damit erfolgt eine erneute
Klemmung des Haltearms 15.
Sobald die Spulen 8 fertig gewickelt sind, wird der Hubaktor 28 derart aktiviert,
daß der Zentrierdorn 27 in eine Ruheposition zurückversetzt wird. Die Spulspin
del 2 ist nicht mehr mit dem Haltearm 17 gekoppelt. Der Drehantrieb 6 des Spin
delträgers 11 wird derart aktiviert, daß die Spulspindel 2 in einen Wechselbereich
geführt wird und die zweite Spulspindel 3 in den Spulbereich gelangt. In dieser
Phase werden die Fäden auf den Leerhülsen 14 der Spulspindel 3 gefangen und
durchtrennt, so daß ein neuer Aufwickelvorgang gestartet werden kann.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Aufspulmaschine könnte die
Klemmung des Haltearms auch in sehr kurzen Zeitabständen impulsartig erfolgen.
Hierzu könnte der Klemmaktor 24 durch einen Impulsgeber gesteuert werden, so
daß sich die Betriebszustände des Haltearms zwischen gelöst und geklemmt sehr
schnell ändern, so daß eine quasi kontinuierliche Bewegung des Spindelträgers 11
zur Ausführung der Ausweichbewegung der Spulspindel 2 möglich wäre. Auch
hierbei werden die unerwünschten Schwingungen durch Abstützung der Spul
spindel verhindert, da im geklemmten Zustand des Haltearms jegliche Bewe
gungsenergie nicht wirksam wird.
1
Maschinengestell
2
Spulspindel
3
Spulspindel
4
Spindelmotor
5
Spindelmotor
6
Drehantrieb
7
Changierträger
8
Spule
9
Andrückwalze
10
Changiereinrichtung
11
Spindelträger
12
Faden
13
Hülse
14
Leerhülse
15
Haltearm
16
Lagerende
17
Stützende
18
Schwenkarm
19
Schwenklager
20
Schubgelenk
21
Langloch
22
Gleitstein
23
Klemmkragen
24
Klemmaktor
25
Schwenkaktor
26
Zentrieraufnahme
27
Zentrierdorn
28
Hubaktor
29
Führungsbahn
Claims (15)
1. Aufspulmaschine zum Aufwickeln von mehreren kontinuierlich zulaufenden
Fäden (12) zu jeweils einer Spule (8) mit einer Spulspindel (2) zur Aufnahme
der Spulen (8), mit einem beweglichen Spindelträger (11), an welchem die
Spulspindel (2) auskragend drehbar gelagert ist und durch welchen die Spul
spindel (2) auf einer Führungsbahn (29) führbar ist und mit einem Haltearm
(15), welcher an einem Ende (Lagerende) (16) schwenkbar an einem Maschi
nengestell (1) gelagert ist und welcher mit dem gegenüberliegenden Ende
(Stützende) (17) an der freien Stirnseite der Spulspindel (2) ankuppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Lagerende (16) des Haltearms (15) abwechselnd beweglich oder ge
klemmt an dem Maschinengestell (1) gehalten ist, wobei das Stützende (17)
des Haltearms (15) gemeinsam mit der angekuppelten Spulspindel (2) auf der
Führungsbahn (29) führbar ist.
2. Aufspulmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Klemmaktor (24) am Lagerende (16) des Haltearms (15) vorgesehen ist,
durch welchen der Haltearm (15) gegenüber dem Maschinengestell (1)
klemmbar ist.
3. Aufspulmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Lagerende (16) des Haltearms (15) als ein drehbares Schubgelenk (20)
ausgebildet ist und daß der Haltearm (15) im Betriebszustand bei nicht akti
viertem Klemmaktor (24) durch den Spindelträger (11) bewegbar ist.
4. Aufspulmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schubgelenk (20) durch ein in dem Haltearm (15) eingebrachtes Langloch
(21) und einen an dem Maschinengestell (1) angebrachten Gleitstein (22) ge
bildet ist, wobei der Haltearm (15) durch das Langloch (21) an dem Gleitstein
(22) geführt ist.
5. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Klemmaktor (24) und das Schubgelenk (20) derart zusammenwirken, daß
der Gleitstein (22) durch den Klemmaktor (24) zwischen einer Klemmposition
und einer Betriebsposition verstellbar ist, wobei der Gleitstein (22) einen
Klemmkragen (23) aufweist, welcher den Haltearm (15) in der Klemmposition
geklemmt hält.
6. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Spindelträger (11) mit einem Drehantrieb (6) verbunden ist, welcher den
Spindelträger (11) in Abhängigkeit eines Spulenzuwachses der Spulen (8) be
wegt, und daß der Drehantrieb (6) des Spindelträgers (11) und der Klemmak
tor (24) des Haltearms (15) wechselweise aktivierbar sind,
7. Aufspulmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Haltearm (15) am Stützende (17) einen Hubaktor (28) aufweist, welcher
mit einem beweglich geführten Zentrierdorn (27) zur Ankopplung der Spul
spindel (2) zusammenwirkt.
8. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Schwenkaktor (25) vorgesehen ist, durch welchen das Stützende (17) des
Haltearms (15) zwischen einer Ruheposition seitlich neben dem Spindelträger
(11) und einer Betriebsstellung zur Ankupplung an das freie Ende der Spul
spindel (2) schwenkbar ist.
9. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Spindelträger (11) durch einen drehbaren Spulrevolver gebildet ist, wel
cher insgesamt zwei Spulspindeln (2, 3) trägt und die Spulspindeln (2, 3) ab
wechselnd in einen Spulbereich und einen Wechselbereich führt, und daß je
weils die im Spulbereich geführte Spulspindel (2) mit dem Haltearm (15)
kuppelbar ist.
10. Aufspulmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Maschinengestell (1) einen auskragenden Changierträger (7) aufweist,
welcher sich im wesentlichen parallel zu der Spulspindel (2) erstreckt und
welcher die Changiereinrichtung (10) trägt, und daß der Haltearm (15) am
freien Ende des Changierträgers (7) angeordnet ist.
11. Verfahren zum Betreiben einer Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1
bis 10, bei welcher mehrere Fäden zu auf einer Spulspindel aufgespannten
Spulen aufgewickelt werden, wobei die Spulspindel durch einen steuerbaren
Spindelträger auf einer Führungsbahn bewegt wird und wobei das freie Ende
der Spulspindel während des Aufwickeln durch ein Ende (Stützende) eines
schwenkbaren Haltearms gestützt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Haltearm abwechselnd beweglich oder geklemmt an einem Maschinenge
stell gehalten wird und daß das Stützende des Haltearms zu Beginn des Auf
wickelns mit der Spulspindel gekuppelt wird und gemeinsam mit der Spul
spindel in Abhängigkeit von dem Spulenzuwachs der Spulen auf der Füh
rungsbahn geführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
während des Aufwickelns der Fäden zu den Spulen die Spulspindel diskonti
nuierlich auf der Führungsbahn geführt wird und daß der Haltearm diskonti
nuierlich zur Abstützung der Spulspindel geklemmt wird, wobei jeweils bei
Stillstand des Spindelträgers der Haltearm geklemmt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bewegen des Spindelträger und das Lösen des Haltearms gleichzeitig er
folgen.
14. Verfahren nach Anspruch 11 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Stillsetzen des Spindelträgers und das Klemmen des Haltearms gleichzei
tig erfolgen.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Stützende des Haltearms zu Beginn des Aufwickelns und am Ende des
Aufwickelns zwischen einer Ruheposition und einer Betriebsposition ver
schwenkt wird.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |